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Die
Erfindung betrifft eine Düsenvorrichtung für eine Spritzmaschine,
insbesondere landwirtschaftliche Feldspritze, mit einem durch Fremdenergie
verstellbaren Steuerelement zur Steuerung des Flusses einer Spritzflüssigkeit
durch wenigstens einen Kanal der Düsenvorrichtung, wobei das Steuerelement
wenigstens in zwei Steuerstellungen bringbar ist.
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Im
Stand der Technik sind landwirtschaftliche Spritzmaschinen zum Ausbringen
von Flüssigkeit
auf ein Feld bekannt. Derartige Spritzmaschinen können als
gezogene Spritzen, als Anbauspritzen oder als selbstfahrende Spritzen
ausgebildet sein und weisen ein mit Düsenvorrichtungen bestücktes Spritzgestänge auf.
Die Düsenvorrichtungen
stehen mit einer Spritzleitung in Verbindung und können eine
oder mehrere Düsen
zum Ausbringen der Flüssigkeit
aufweisen.
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Die
FR 2 655 571 A offenbart
eine mit einer Spritzleitung verbundene Düsenvorrichtung, die mit mehreren
Düsen bestückt ist
und über
eine handverdrehbare Schnellwechseleinrichtung für Düsen verfügt. Ferner ist die Düsenvorrichtung
mit einem vorgespannten Membranventil versehen, das eine Leitung
zur Düse
hin öffnet,
sobald ein entsprechender Öffnungsdruck
in der Düsenvorrichtung
erreicht wird. Problematisch ist, dass das Ventil nur in Abhängigkeit des
Spritzdruckes öffnet
und die Düsenvorrichtung somit
nur in Abhängigkeit
vom in der Spritzleitung vorherrschenden Spritzdruck betätigbar ist.
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Die
EP 932 448 B1 offenbart
eine Düsenvorrichtung,
die einen mit einem Spritzgestänge
verbundenen Eingangskanal und einen mit einer Düse verbundenen Ausgangskanal
aufweist. Ferner ist die Düsenvorrichtung
mit einem elektromagnetisch schaltbaren Ventil versehen, welches
die Kanäle während eines
Spritzvorgangs verbindet. Problematisch ist, dass das Ventil während des
gesamten Spritzvorgangs mit einem elektrischen Schaltstrom versorgt
werden muss, um in der Verbindungsstellung zu verweilen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine
Düsenvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem die oben genannten
Probleme überwunden
werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen
hervor.
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Erfindungsgemäß wird eine
Düsenvorrichtung
der eingangs genannten Art mit wenigstens einem Steuerelement versehen,
welches ohne Zufuhr von Fremdenergie in den Steuerstellungen verweilt. Das
Steuerelement ist vorzugsweise als Steuerventil ausgebildet. Das
Steuerelement dient vorzugsweise dazu, eine an der Düsenvorrichtung
befestigte Düse mit
der Spritzleitung eines Spritzengestänges zu verbinden bzw. die
Verbindung zu unterbrechen. Dabei ist es denkbar auch mehrere Steuerelemente
in der Düsenvorrichtung
zu integrieren. Das Steuerelement kann mittels Fremdenergie bzw.
fremdkraftbetätigt
in verschiedene Steuerstellungen gebracht bzw. geschaltet bzw. verstellt
werden. Das Aufbringen der Fremdenergie zum Verstellen des Steuerelements erfolgt
dabei automatisch in Form von elektrischer, magnetischer, pneumatischer
oder hydraulischer Energie. Das Steuerelement ist derart ausgebildet, dass,
sobald es in eine einstellbare Steuerstellung gebracht wird, diese
eingestellte Steuerstellung beibehält, ohne dass dem Steuerelement
oder einem zur Verstellung des Steuerelements vorgesehenes Stellmittel
Fremdenergie in Form von elektrischer, magnetischer, hydraulischer
oder pneumatischer Energie zugeführt
wird. Dies kann beispielsweise durch Reibschluss zwischen dem Steuerelement
und der Düsenvorrichtung
und/oder durch selbsthemmende Stellmittel, mit denen das Steuerelement
verstellbar ist, erfolgen. Ein selbsthemmendes Stellmittel kann beispielsweise
als eine mit dem Steuerelement verbundene Spindel ausgebildet sein,
welche durch Verdrehen die Lage des Steuerelements verändert und im
Stillstand selbsthemmend das Steuerelement in seiner Stellung hält.
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Die
Düsenvorrichtung
kann mit mehreren Kanälen
ausgebildet sein, wovon wenigstens einer mit der Spritzleitung eines
Spritzengestänges
verbunden ist. Wenigstens ein weiterer Kanal führt zu einer an der Düsenvorrichtung
angebrachten Düse, durch
welche Spritzflüssigkeit
ausgebracht werden kann. Die Düsenvorrichtung
kann auch mit mehreren Düsen
versehen sein, die gleichartig oder auch unterschiedlich ausgebildet
sein können.
Dabei können auch
mehrere Kanäle
die zu einer Düse
führen
oder auch mehrere Kanäle
die zu verschiedenen Düsen führen in
der Düsenvorrichtung
ausgebildet sein. Durch die Verwendung mehrerer Düsen gleicher und/oder
verschiedener Art können
die Spritzmenge und/oder die Spitzstrahlform variiert und reguliert werden.
Das Steuerelement ist zwischen dem mit der Spritzleitung der Spritzmaschine
verbundenen Kanal und wenigstens einem mit einer Düse verbundenen Kanal
angeordnet, so dass die jeweiligen Kanäle durch das Steuerelement
miteinander verbindbar oder voneinander trennbar sind. Ferner ist
es denkbar das Steuerelement derart auszubilden, dass Steuerstellungen
einstellbar sind, in denen jeweils unterschiedliche Kanäle mit einem
zu einer Spritzleitung führenden
Kanal oder mehrere zu einer oder mehreren Düsen führende Kanäle gleichzeitig mit einem zu
einer Spritzleitung führenden
Kanal verbunden werden. Von Vorteil dabei ist, dass die an der Düsenvorrichtung
angeschlossenen Düsen
unterschiedliche Austrittsöffnungen
aufweisen können und über das
Steuerelement unterschiedliche Düsen automatisch
anwählbar
sind. Durch entsprechende Ausbildung des Steuerelements können auch
mehrere der jeweiligen Kanäle
zugleich mit einem mit der Spritzleitung verbundenen Kanal verbunden
werden. Dabei sind verschiedene Schaltkombinationen der Düsen miteinander
denkbar, so dass beispielsweise die Ausbringmenge durch Verstellen
des Steuerelements regulierbar ist, indem ein oder zwei oder mehr Düsen gleichzeitig
Spritzflüssigkeit
ausbringen.
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Es
ist denkbar, dass die von dem Steuerelement eingenommenen Steuerstellungen
auch Steuerstellung aufweisen, in welcher der Durchfluss zwischen
zwei Kanälen
reduzierbar ist, derart, dass in einer derartigen Steuerstellung
nur ein Teil des Flüssigkeitsstromes
durchgelassen wird. Durch entsprechende Steuerstellungen zwischen
einer geöffneten und
einer geschlossenen Steuerstellung, die sowohl stufenlos als auch
in Stufen einstellbar sein können, kann
der Durchfluss von Spritzflüssigkeit
und damit auch eine Ausbringmenge von Spritzflüssigkeit reguliert werden,
ohne dass der Austrittsquerschnitt einer Düse geändert bzw. eine unterschiedliche
Düse gewählt werden
muss.
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Alternativ
oder zusätzlich
zur Lehre des Patentanspruchs 1 wird vorgeschlagen, das Steuerelement
als Steuerventil, insbesondere als Kugelventil auszubilden, wobei
die Kugel des Kugelventils wenigstens einen als Bohrung ausgebildeten
Kanal aufweist, durch welchen die in der Düsenvorrichtung ausgebildeten
Kanäle
miteinander verbindbar sind. Dazu wird die Kugel in eine entsprechende
Steuerstellung gebracht, in der die Öffnungen des in der Kugel ausgebildeten
Kanals sich mit den Öffnungen
der in der Düsenvorrichtung
ausgebildeten Kanäle
teilweise oder vollständig
decken. Das Kugelventil ist vorzugsweise in einem durch Kugelpfannen
ausgebildeten Kugelventilsitz gelagert, wobei der Kugelventilsitz
innerhalb der Düsenvorrichtung
zwischen den zu verbindenen Kanälen
angeordnet ist. Durch Reibschluss zwischen der Kugelwandung des
Kugelventils und der Wandung des Kugelsitzes wird eine eingestellte
Steuerstellung des Kugelventils beibehalten, ohne dass Fremdenergie
aufgebracht werden muss. Das Kugelventil kann auch mit mehreren
verzweigten Kanälen
bzw. mit mehreren Bohrungen versehen sein, deren Öffnungen
mehrere Kanäle
oder eine Auswahl von Kanälen
miteinander verbinden können.
So kann in dem Kugelventil beispielsweise ein T-förmiger,
sternförmiger
oder auch „dreibein"-förmiger Kanalverbund
ausgebildet sein, durch den mehrere Kanäle in unterschiedlichen Kombinationen
miteinander verbindbar oder trennbar sind.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist das als Steuerventil
ausgebildete Steuerelement ein Drosselventil. Als Drosselventil
eignet sich insbesondere ein als Schieberventil ausgebildetes Drosselventil.
Ein derartiges Drosselventil kann über einen oder mehrere Ein-
und Ausgänge
verfügen,
die mit den in der Düsenvorrichtung
ausgebildeten Kanälen
verbunden sind. Durch entsprechende Stellungen eines im Drosselventilgehäuse linear
verschiebbaren Schiebers können die
Kanäle
miteinander verbunden bzw. voneinander getrennt werden. Des Weiteren sind
Zwischenstellungen möglich,
in denen nur ein Teil des Verbindungsquerschnitts der Kanäle geöffnet bzw.
geschlossen wird. Der Schieber weist einen gewissen Reibschluss
mit dem Drosselventilgehäuse auf
und/oder ist mit einem selbsthemmenden Stellmittel verbunden. Der
Schieber kann verschiedene Ausführungen
aufweisen. Beispielsweise kann dieser scheibenförmig bzw. plattenförmig ausgebildet sein
und eine verschiebbare Trennwand zwischen zwei Kanälen darstellen.
Ferner kann auch ein mit einem zylindrischen Schieber ausgebildetes
Drosselventil eingesetzt werden, bei dem ein bolzenförmiger und
mit Aussparungen oder Bohrungen versehener Schieber in einem mit
Ein- und Ausgangskanälen verbundenen
zylindrischen Drosselventilgehäuse verschiebbar
gelagert ist. Durch entsprechende Regulierung der Schieberstellung
eines Drosselventils kann ein Öffnungsquerschnitt
zwischen zwei Kanälen reguliert
und damit eine regulierbare Drosselung des Durchflusses erzielt
werden. Des Weiteren kann das Drosselventil an Stelle eines Schiebers
beispielsweise eine Drosselklappe aufweisen, die einen mit den in
der Düsenvorrichtung
ausgebildeten Kanälen
verbundenen Drosselraum schließt
bzw. öffnet.
Durch entsprechende (Zwischen-) Stellungen der Drosselklappe kann
der Durchfluss durch den Drosselraum reguliert werden. Die Drosselklappe
ist vorzugsweise mit einem selbsthemmenden Stellmittel verbunden. Ferner
ist es auch denkbar, ein als Tellerventil ausgebildetes Drosselventil
einzusetzen. Durch das Tellerventil kann über einen einstellbaren Öffnungsquerschnitt
zwischen Ventilteller und der in einem Ventilgehäuse ausgebildeten Ventilöffnung der
Durchfluss zwischen zwei Kanälen
reguliert werden. Dabei ist die Ventiltellerstellung ebenfalls über ein
selbsthemmendes Stellmittel, beispielsweise über eine Spindel, verstellbar.
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Vorzugsweise
ist das Steuerelement mittels eines Motors betätigbar. Dafür eignen sich besonders ansteuerbare
Elektromotoren, die über
eine Spindel mit dem Steuerelement verbunden sind. Der Elektromotor
kann beispielsweise als impulsgesteuerter Schrittmotor ausgebildet
sein. Denkbar sind aber auch andere Arten von Elektromotoren, die
eine feinjustierte Verstellung des Steuerelements zulassen. Dabei
können
gegebenenfalls auch Untersetzungsgetriebe zum Einsatz kommen um
eine Feinjustierung des Steuerelements durch eine Dreh- oder Linearbewegung
zu realisieren.
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Eine
erfindungsgemäße Düsenvorrichtung eignet
sich besonders für
den Einsatz an landwirtschaftlichen Feldspritzen. Derartige Spritzen,
beispielsweise Anbauspritzen, Anhängespritzen oder auch selbstfahrende
Spritzen, weisen ein Spritzengestänge auf, welches sich horizontal
zur Fahrtrichtung der Spritze und zum Boden erstreckt. Das Spritzengestänge trägt eine
Spritzleitung, welche sich entlang des Spritzengestänges erstreckt.
Die Spritzleitung ist mit mehreren Düsenvorrichtungen bestückt, die
entlang der Spritzleitung über
die gesamte Breite des Spritzengestänges verteilt angeordnet sind.
Die Spritzleitung kann als starres Rohr ausgebildet sein, welches
mit mehreren Spritzleitungsbohrungen versehen ist, durch welche
Spritzflüssigkeit
in die Düsenvorrichtungen
geleitet wird. Ein derartiges mit erfindungsgemäßen Düsenvorrichtungen versehenes
Spritzengestänge
bietet den Vorteil, neben den bereits genannten Vorteilen beim Einsatz
einer erfindungsgemäßen Düsenvorrichtung,
dass aufgrund der Ausbildung der Düsenvorrichtung, jede einzelne
Düsenvorrichtung
ansteuerbar ist und somit eine genauere Breiteneinstellung beim
Ausbringen von Spritzflüssigkeit
gegenüber
einem teilbreitengesteuerten Spritzengestänge ermöglicht wird.
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Anhand
der Zeichnungen, die mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
zeigen, werden nachfolgend die Erfindung sowie Vorteile und vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung näher beschrieben
und erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Spritzengestänges einer
Spritzmaschine
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2 eine
Seitenansicht einer Düsenvorrichtung,
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3 eine
Querschnittsansicht der Düsenvorrichtung
aus 1 mit einem Steuerelement in Schließstellung,
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4 eine
weitere Querschnittsansicht der Düsenvorrichtung aus 1 mit
dem Steuerelement in Schließstellung,
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5 die
Querschnittsansicht gemäß 2 mit
dem Steuerelement in Öffnungsstellung,
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6 eine
Querschnittsansicht der Düsenvorrichtung
mit einem Steuerelement in einer anderen Ausführungsform,
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7 eine
Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform einer Düsenvorrichtung,
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8 eine
Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform einer Düsenvorrichtung
und
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9 eine
Ansicht der Düsenvorrichtung aus 7 von
unten.
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1 zeigt
ein Spritzengestänge 6 einer Spritzmaschine
(nicht gezeigt). Ein derartiges Spritzengestänge 6 wird beispielsweise
bei landwirtschaftlichen Feldspritzen eingesetzt, wobei es sich um
Anhängespritzen,
Anbauspritzen und selbstfahrende Spritzen handeln kann. Das Spritzengestänge 6 umfasst
einen Anbaurahmen 7, mit dem das Spritzengestänge 6 an
eine Spritzmaschine montierbar ist. Das Spritzengestänge 6 weist
eine Spritzleitung 8 auf, die sich beidseitig entlang des
Spritzengestänges 6 erstreckt.
Die Spritzleitung 8 ist entlang des Spritzengestänges 6 mit
mehreren Düsenvorrichtungen 10 bestückt. Durch
in der Spritzleitung 8 vorgesehene Spritzleitungsbohrungen
(nicht gezeigt) wird jede Düsenvorrichtung 10 mit
zu versprühender Spritzflüssigkeit
versorgt.
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2 zeigt
eine Düsenvorrichtung 10 für eine Spritzmaschine,
beispielsweise für
eine landwirtschaftliche Feldspritze. Die Düsenvorrichtung 10 weist
einen Befestigungsteil 12, einen Düsenträgerteil 14 und einen
Gehäuseteil 16 auf.
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Der
Befestigungsteil 12 weist einen Bügel 18 auf, der über ein
Scharnier 20 mit dem Gehäuseteil 16 verbunden
ist. Zwischen dem Bügel 18 und
dem Gehäuseteil 16 ist
eine kreisrunde Aussparung 22 ausgebildet. Über Verbindungsbohrungen 24 können der
Bügel 18 und
der Gehäuseteil 16 miteinander verschraubt
werden.
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Der
Düsenträgerteil 14 weist
mehrere Düsenanschlüsse 26 auf,
die gleichmäßig über den
Umfang des Düsenträgerteils 14 verteilt
angeordnet sind. Der Düsenträgerteil 14 ist
buchsenförmig
ausgebildet und drehbar auf dem Gehäuseteil 16 gelagert.
Innerhalb der Düsenanschlüsse 26 ist
jeweils eine Anschlussbohrung 27 ausgebildet, die in das
Innere des Düsenträgerteils 14 führen.
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Die
Ausbildung des Gehäuseteils 16 ist
besonders gut in 3 zu erkennen. Das Gehäuseteil 16 weist
eine erste Bohrung 28 auf, die ausgehend von der Aussparung 22 vertikal
in das Innere des Gehäuseteils 16 führt. Im
Inneren der Bohrung 28 ist ein Absatz 30 ausgebildet,
durch den der Durchmesser der Bohrung 28 reduziert wird.
Das Gehäuseteil 16 weist
eine zweite Bohrung 32 auf, die ausgehend von einem Bereich,
auf dem der Düsenträgerteil 14 drehbar
gelagert ist, horizontal in das Innere des Gehäuseteils 16 führt und
mit der Bohrung 28 zusammentrifft. Im Bereich der Düsenanschlüsse 26 ist
eine weitere Bohrung 34 ausgebildet, die einen vertikalen Durchgang
durch die Wandung des Gehäuseteils 16 in
die horizontal verlaufende Bohrung 32 darstellt. Im Bereich
der Bohrung 34 ist auf der Außenseite des Gehäuseteils 16 eine
Aussparung 36 vorgesehen, in der eine Ringdichtung 38 eingebettet
ist, die mit der Innenseite des Düsenträgerteils 14 und mit
der Außenseite
des Gehäuseteils 16 abdichtend
in Eingriff steht und deren Öffnung 39 mit
der Bohrung 34 fluchtet.
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Des
Weiteren ist ein zylindrisch ausgebildeter Abschlussstopfen 40 vorgesehen,
der sich an dem im Bereich des Düsenträgerteils 14 gelegenen Ende
der Bohrung 32 in die Bohrung erstreckt. Der Abschlussstopfen 40 weist
einen rohrförmigen
Bereich 42 auf, dessen Wandung 44 im Bereich der
Düsenanschlüsse 26 mit
einer Durchgangsbohrung 46 versehen ist. Die Durchgangsbohrung 46 ist
derart angeordnet, dass sie mit der Bohrung 34 und der Öffnung 39 fluchtet.
Der Abschlussstopfen 40 wird über eine am Gehäuseteil 16 ausgebildete
Ringnut 48 und eine in der Ringnut 48 ausgebildete
Querbohrung 50 mittels eines Klemmsteckers 52 auf
dem Gehäuseteil 16 gesichert.
Der Klemmstecker 52 und die Ringnut 48 sind derart
bemessen, dass gleichzeitig auch der Düsenträgerteil 14 axial auf
dem Gehäuseteil 16 gesichert
ist.
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In
der Bohrung 28 ist in Höhe
des Absatzes 30 ein Steuerelement 54 in Form eines
Kugelventils angeordnet. Das Steuerelement 54 weist zwei
als Ringe ausgebildete Kugelpfannen 56 auf, die in die Bohrung 28 eingepasst
sind. Zwischen den Kugelpfannen 56 ist eine mit einer Durchgangsbohrung 58 versehenen
Kugel 60 drehbar gelagert. Oberhalb des Steuerelements 54 ist
in der Bohrung 28 ein mit einem Absatz 61 versehenes
Anschlussrohr 62 eingepasst, wobei ein mit dem kleineren
Durchmesser versehener Bereich 64 in die Aussparung 22 hineinragt. Der
Absatz 61 ist mit einer Ringdichtung 65 versehen.
Der mit dem größeren Durchmesser
versehene Bereich 66 des Anschlussrohrs 62 steht
mit einer in der Wandung der Bohrung 28 in einer Ringnut 68 eingepassten
Ringdichtung 70 in Eingriff.
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Wie
aus 4 hervorgeht, ist die Kugel 60 mit einer
Stellachse 72 oder Spindel fest verbunden. Die Stellachse 72 ist
fest mit einem Rotor (nicht gezeigt) eines als Elektromotor ausgebildeten
Stellmotors 74 verbunden, wobei der Stellmotor 74 fest
mit dem Gehäuseteil 16 der
Düsenvorrichtung 10 verbunden
ist. Der Stellmotor 74 ist mit dem Gehäuseteil vorzugsweise verschraubt
(nicht gezeigt).
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Die
Düsenvorrichtung 10 wird über den
Befestigungsteil 12 an der Spritzleitung 8 befestigt. Dazu
wird die Düsenvorrichtung 10 mit
der zur Befestigung vorgesehenen Aussparung 22 an die Spritzleitung 8 angelegt,
wobei der Bereich 64 des Anschlussrohres 62 in
die Spritzleitungsbohrung (nicht gezeigt) der Spritzleitung 8 hineinragt.
Die auf dem Anschlussrohr 62 angeordnete Ringdichtung 65 verhindert
ein Austreten von Spritzflüssigkeit
zwischen einer Spritzleitungsbohrung und dem Anschlussrohr 62.
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Ausgehend
von der Aussparung 22 bildet der Hohlraum des Anschlussrohrs 62 einen
ersten Kanal 75, durch den Spritzflüssigkeit zum Steuerelement 54 geführt wird.
In Strömungsrichtung
hinter dem Steuerelement 54 bildet der verbleibende Teil
der Bohrung 28 und die Bohrung 32 des Gehäuseteils 16,
der rohrförmige
Bereich 42 und die Bohrung 46 des Anschlussstopfens 40,
sowie die Öffnung 39 in der
Ringdichtung 38 einen zweiten Kanal 76. Dieser zweite
Kanal 76 ist durch Ausrichten der Anschlussbohrungen 27 mit
der Öffnung 39 mit
den Düsenanschlüssen 26 verbindbar.
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In
den 3 und 4 ist das Steuerelement 54 in
einer Schließstellung
dargestellt. D. h. die Wandung der Kugel 60 verschließt die Öffnungen
des ersten und zweiten Kanals 75, 76, so dass
keine Spritzflüssigkeit
zu den Düsenanschlüssen gelangen kann.
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Zur
Versorgung der Düsenanschlüsse mit Spritzflüssigkeit
wird durch Verdrehen des Steuerelements 54 bzw. der Kugel 60 die
Durchgangsbohrung 58 in Ausrichtung mit den Öffnungen
des ersten und zweiten Kanals 75, 76 gebracht,
wie in 5 dargestellt ist. Dazu wird der Stellmotor entsprechend angesteuert
und die mit der Kugel 60 verbundene Stellachse 72 entsprechend
in Rotation gebracht. Je nach Steuersignal für den Stellmotor kann das Stellelement 54 in
eine vollständige
(siehe 3) oder auch in eine teilweise Öffnungsstellung
gebracht werden. Bei einer teilweisen Öffnungsstellung wird das Steuerelement 54 um
weniger als 90° verdreht,
so dass die Öffnungen
des ersten und zweiten Kanals 75, 76 nur teilweise
geöffnet
werden. Damit kann eine Drosselstellung erzielt werden, durch die
eine Durchflussmenge von Spritzflüssigkeit regulierbar ist.
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In 6 ist
ein anderes Ausführungsbeispiel der
Düsenvorrichtung 10 gezeigt.
Die Düsenvorrichtung 10 weist
ein mit einem als Schieberventil ausgebildetes Steuerelement 54 auf,
wobei ein als Platte oder Scheibe ausgebildeter Schieber 77 in
einer Führung 78 verschiebbar
gelagert ist. Der Schieber 77 ist derart ausgebildet, dass
er die Öffnungsquerschnitte des
ersten und zweiten Kanals 75, 76 vollständig verschließt, wenn
er die in 6 dargstellte Schließstellung
einnimmt. Der Schieber 77 ist fest mit einer als Gewindestange
ausgebildeten Stellspindel 80 verbunden, die von einer
mit dem Stellmotor 74 verbundenen Gewindehülse 82 aufgenommen
wird. Der Stellmotor 74 ist über ein Verbindungsteil 84 mit
dem Gehäuseteil 16 der
Düsenvorrichtung 10 verbunden, wobei
der Verbindungsteil 84 eine Führungsbohrung 86 für die Gewindehülse 82 aufweist.
Der Stellmotor 74 ist mit dem Verbindungsteil 84 bzw.
der Verbindungsteil 84 mit dem Gehäuseteil 16 vorzugsweise verschraubt
(nicht gezeigt).
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Durch
Ansteuerung des Stellmotors 74 bzw. durch Verdrehen der
Gewindehülse 82 wird
der Schieber 77 innerhalb der Führung 78 in seiner
Lage verschoben und die Öffnungsquerschnitte
der Kanäle 75, 76 teilweise
oder vollständig
frei gegeben. Je nach Steuersignal für den Stellmotor 74 kann
damit eine Drosselstellung erzielt werden, durch die eine Durchflussmenge
von Spritzflüssigkeit
regulierbar ist.
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In
einem anderen in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Gehäuseteil 16 direkt
mit Düsenanschlüssen 26 versehen
und weist kein separaten Düsenträgerteil 14 auf.
Der Gehäuseteil 16 weist gegenüber den
in den 2 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
eine Bohrung 28 auf, die geradlinig zum Düsenanschluss 26 führt, so
dass ein zweiter Kanal 76' allein
durch die Bohrung 28 ausgebildet wird. Des Weiteren ist
das Gehäuseteil 16 mit einer
weiteren horizontal ausgerichteten Bohrung 87 und mit einer
weiteren vertikal ausgerichteten Bohrung 88 versehen, wobei
die Bohrung 87 in Höhe
des Steuerelements 54 angeordnet ist und die Bohrung 88 senkrecht
auf die Bohrung 87 trifft, so dass die Bohrungen 87, 88 einen
rechten Winkel einschließen.
Ferner ist ein Verschlussstopfen 90 vorgesehen, mit dem
die horizontale Bohrung 87 seitlich verschlossen wird.
Durch die zusätzlichen
Bohrungen 87, 88 in Verbindung mit dem Verschlussstopfen 90 wird
ein dritter Kanal 91 ausgebildet, der von dem Steuerelement 54 zu
einem Düsenanschluss 26 führt. Die
Düsenanschlüsse 26 sind
somit jeweils mit Kanälen 76', 91 verbunden,
von denen jeder getrennt zu dem im Gehäuseteil 16 angeordneten
Steuerelement 54 führt.
Das Steuerelement 54 ist ebenfalls als Kugelventil ausgebildet,
wobei hier die Kugel 60 neben der Durchgangsbohrung 58 mit
einer weiteren Bohrung 92 ausgebildet ist, derart, dass
die Bohrungen 58, 92 t-förmig miteinander verzweigt
sind. Die Öffnungen
der Kanäle
sind entsprechend der Bohrungen 58, 92 der Kugel 60 angeordnet.
Durch Verdrehen der Kugel 60 in verschiedene Steuerstellungen können die
im Gehäuseteil 16 ausgebildeten
Kanäle 75, 76', 91 in
beliebiger Kombination miteinander verbunden oder getrennt werden.
Das in 7 dargestellte Beispiel zeigt die Verbindung aller
drei Kanäle 75, 76', 91 miteinander,
wobei der erste Kanal 75 durch das Anschlussrohr 62,
der zweite Kanal 76' durch
die Bohrung 28 und der dritte Kanal 91 durch die
Bohrungen 87, 88 ausgebildet ist. Durch Verdrehen
der Kugel 60 um weitere 90° im Uhrzeigersinn, würde beispielsweise
nur der dritte Kanal 91 mit dem ersten Kanal 75 verbunden.
Durch Verdrehen der Kugel 60 um weitere 90° im Uhrzeigersinn
würde nur der
zweite Kanal 76' mit
dem ersten Kanal 75 verbunden. Durch Verdrehen der Kugel 60 um
weitere 90° im
Uhrzeigersinn würde
der zweite 76' Kanal
mit dem dritten Kanal 91 verbunden und beide vom ersten
Kanal 75 getrennt, so dass eine Spritzflüssigkeitsversorgung
unterbrochen sein würde.
Die Kugel 60 wird dabei auf gleiche Art und Weise angesteuert
wie in den Ausführungsbeispiel
zu den 2 bis 5 beschrieben ist. Dadurch,
dass durch Ansteuerung des Steuerelements 54 die Anzahl
der mit Spritzflüssigkeit
versorgten Kanäle 76', 91 und
damit eine Anzahl der mit Spritzflüssigkeit versorgten Düsen (nicht
gezeigt) variierbar ist, kann auch die Ausbringmenge reguliert werden,
ohne den Auslassquerschnitt einer Düse durch Auswahl einer auslassquerschnittsgrößeren bzw.
-kleineren Düse
zu verändern.
Dies ist üblicherweise
mit einer manuellen Verstellung eines Düsenträgerteils 14 verbunden.
Durch entsprechend teilweises Verdrehen der Kugel (weniger als 90° aus einer
Steuerstellung heraus) können
des Weiteren auch Öffnungsquerschnitte
reguliert werden, so dass auch bei diesem Ausführungsbeispiel eine Drosselung
des Durchflusses erzielbar ist.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel,
welches in den 8 und 9 dargestellt
ist, sind vier Düsenanschlüsse 26 vorgesehen,
die gleichmäßig um eine
zur Bohrung 28 konzentrisch ausgerichteten Achse 93 angeordnet
sind. Hierbei wird entsprechend der Ausführungen zu 7 auf
einen Düsenträgerteil 14 verzichtet
und der Gehäuseteil 16 mit weiteren
Bohrungen 94 bis 108 ausgebildet. Die weiteren
Bohrungen 94 bis 108 sind entsprechend den Bohrungen 87, 88 aus 7 ausgebildet.
In Verbindung mit den Verschlussstopfen 90 werden dadurch ein
dritter, vierter, fünfter
und sechster Kanal 110, 112, 114, 116 ausgebildet,
der jeweils von dem Steuerelement 54 zu den Düsenanschlüssen 26 führt. Dabei
bilden die Bohrungen 94, 96 einen dritten Kanal 110,
die Bohrungen 98, 100 einen vierten Kanal 112, die
Bohrungen 102, 104 einen fünften Kanal 114 und die
Bohrungen 106, 108 einen sechsten Kanal 116 (siehe
auch 9). Der zweite durch die Bohrung 28 gebildete
Kanal 76'' dient bei diesem
Ausführungsbeispiel
zur Führung
der Stellachse 72 des Stellmotors 74. Der Stellmotor 74 ist
unterhalb des Gehäuseteils 16 konzentrisch
zur Achse 93 angeordnet und über die Stellachse 72 mit
dem Steuerelement 54 verbunden. Das Steuerelement 54 ist
hierbei ebenfalls als Kugelventil ausgebildet, wobei die Kugel 60 des
Steuerelements 54 eine Winkelbohrung 118 aufweist.
Die Winkelbohrung 118 wird durch zwei aufeinander treffende
Sacklochbohrungen ausgebildet, so dass ein rechtwinklig verlaufender
Steuerkanal entsteht. Die Winkelbohrung 118 ist ferner
derart ausgebildet, dass durch Verdrehen der Kugel 60,
der durch das Anschlussrohr 62 ausgebildete erste Kanal 75 mit
dem dritten bis sechsten Kanal 110, 112, 114, 116 verbindbar
ist. Durch entsprechendes Ansteuern des Stellmotors 74 kann
die Kugel derart verstellt werden, dass entweder der dritte Kanal 110,
oder der vierte Kanal 112, oder der fünfte Kanal 114 oder
der sechste Kanal 116 mit dem ersten Kanal 75 verbunden wird.
Bei einer entsprechenden Zwischenstellung der Kugel kann der Durchfluss
durch einen der genannten Kanäle 110, 112, 114, 116 unterbrochen
bzw. reduziert werden. Die Düsenanschlüsse 26 können mit unterschiedlichen
Düsen bestückt werden,
so dass hiermit eine Auswahl der Düsen durch Verdrehen der Kugel 60 bzw.
durch Ansteuern des Steuerelements 54 durch den Stellmotor 74 erzielbar
ist.
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Alle
dargestellten Ausführungsbeispiele
weisen den Vorteil auf, dass durch die Ausbildung des Steuerelements 54 in
Form eines Kugelventils oder Schieberventils eine Stromversorgung
des Stellmotors 74 nur zum Verstellen des Steuerelements 54 notwendig
ist. Sobald eine Steuerstellung eingenommen ist, kann ohne Zufuhr
von Fremdenergie, in diesen Fällen
elektrische Energie, die Steuerstellung beibehalten werden.