-
Die
Erfindung betrifft eine Ankerstange zum Befestigen von Schrauben
in einem durch eine Schicht aus Dämmmaterial bedeckten Mauerwerk.
-
Die
Außenwände von
Gebäuden
sind heutzutage in der Regel mit einer oder mehreren Schichten von
Dämmmaterial
versehen. Beispielsweise werden Dämmmatten oder Styroporplatten
an dem äußeren Mauerwerk
von Gebäuden
befestigt, welche dann auf ihrer Außenseite beispielsweise verputzt werden
können.
Solche Wärmedämmungen
auf der Außenseite
des Mauerwerks sind problematisch im Hinblick auf eine Befestigung
von Vorrichtungen außen
am Gebäude,
wie beispielsweise Geländern, Vordächern, Markisen
oder dergleichen. Diese außen
am Gebäude
zu befestigenden Vorrichtungen müssen
nämlich
im Mauerwerk verankert werden, um eine ausreichende Stabilität der Verbindung
herzustellen.
-
Das
Verwenden von langen Schrauben, welche durch die Dämmschicht
hindurch bis in das Mauerwerk hineinragen, ist problematisch, weil
einerseits der im Bereich der Dämmschicht
verbleibende, aus dem Mauerwerk hervorstehende Teil der Schraube aufgrund
des langen Hebelarmes einer erheblichen Biegekraft unterliegt, was
zu einem Verbiegen der Schraube führen kann. Andererseits werden Schraubverbindungen
bekanntlich durch Erzeugen einer Zugkraft innerhalb der Schraube
festgelegt, d. h., das zu befestigende Bauteil bzw. die zu befestigende
Vorrichtung wird gegen die Außenfläche des Mauerwerks
mittels der Schraube verspannt. Zwischen der Außenfläche des Mauerwerks und der
zu befestigenden Vorrichtung befindet sich jedoch die Dämmschicht,
welche nicht in der Lage ist, eine ausreichende Druckkraft als Reaktionskraft
auf die verspannende Zugkraft auszubilden. Bei der Verspannung wird
somit die Dämmschicht
eingedrückt
oder beschädigt.
-
Um
dieses geschilderte Problem zu umgehen, hat man herkömmlich anstelle
von im Mauerwerk eingeschraubten Schrauben Gewindestangen verwendet,
welche aus der Oberfläche
des Mauerwerks herausragend in eine Bohrung im Mauerwerk eingeklebt
wurden. Auf dem Außengewinde
dieser eingeklebten Gewindestangen konnte dann die zu befestigende
Vorrichtung mittels einer Mutter verschraubt werden. Um eine Druckkraft
auf das Dämmmaterial
zu verhindern, wurde entsprechend eine zweite Mutter auf jeder Gewindestange
als Kontermutter aufgeschraubt.
-
Diese
Gewindestangen weisen jedoch erhebliche Nachteile auf: Zum einen
erfordert eine solche Befestigung mehrere Arbeitsschritte mit notwendigen
Pausen zwischen diesen. So muss zunächst eine Bohrung im Mauerwerk
eingebracht werden, bevor die Gewindestange in diese Bohrung eingesetzt wird.
Anschließend
muss die Gewindestange in dieser Bohrung verklebt werden, d. h.,
es muss in der Regel mittels eines Schlauches Klebstoff in die Bohrung
hineingebracht werden, und anschließend die Gewindestange so lange
in der Bohrung gehalten werden, bis der Klebstoff ausgehärtet ist.
Erst nach dem Aushärten
des Klebstoffs kann die Gewindestange belastet werden, wobei regelmäßig erst
bei dieser Belastung festgestellt werden kann, ob die Gewindestange
wie gewünscht
in der Wand ausgerichtet ist. Bei einer Fehlausrichtung muss die
Gewindestange aufgrund der ausgehärteten Verklebung abgeschnitten
werden und der gesamte Vorgang mit einer neuen Gewindestange in
einem neuen Bohrloch wiederholt werden.
-
Ein
weiterer Nachteil ist in der Einbringung des Klebstoffes in das
Bohrloch zu sehen. Da es keine handhabbare Kontrolle der Klebstoffverteilung
im Bohrloch im Mauerwerk gibt, sind häufig erhebliche Mengen an Klebstoff
erforderlich, welche in jedes Bohrloch eingeführt werden müssen. Wenn
die Gewindestangen beispielsweise in Hohlblocksteinen oder allgemein
in einem porösen
Mauerwerk oder Hohllochziegeln verklebt werden sollen, besteht die Gefahr,
dass der Klebstoff in die Hohlräume
des Mauerwerks eindringt und somit nicht zur eigentlichen Verklebung
der Gewindestange zur Verfügung steht.
-
Damit
die Gewindestangen die erforderliche Biegefestigkeit aufweisen,
müssen
sie einen erheblichen Durchmesser aufweisen. Aufgrund des vorgesehenen Außengewindes
führt dies
wiederum zu der Verwendung von sehr großen Muttern zur Befestigung
der Vorrichtung, was einerseits unter ästhetischen Gesichtspunkten
zu beanstanden ist und andererseits zu der Ausbildung von sogenannten
Wärmebrücken führt, welche
zu einem Wärmeverlust
der Wärme
im Gebäude
führen,
welcher gerade durch die Verwendung des Dämmmaterials vermieden werden
soll.
-
Schließlich wurde
bisher keine Bauzulassung für
die Verwendung von im Mauerwerk eingeklebten, durch das Dämmmaterial
ragenden Gewindestangen erlangt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Ankerstange
zum Befestigen im Mauerwerk eines Gebäudes darzustellen, an welcher
Vorrichtungen oder Bauteile verschraubt werden können. Insbesondere soll die
erfindungsgemäße Ankerstange
das Ausbilden von Wärmebrücken vermeiden,
eine verbesserte Biegesteifigkeit aufweisen und während der Montage
wenigstens in einem gewissen Umfang belastbar sein. Schließlich soll
die erfindungsgemäße Ankerstange
vorteilhaft eine vereinfachte Justiermöglichkeit während der Montage bieten, welche eine
dauerhafte Fehlausrichtung vermeidet. Ferner soll ein Verfahren
zum Verankern einer erfindungsgemäßen Ankerstange in einem wärmegedämmten Mauerwerk
dargestellt werden.
-
Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch eine Ankerstange mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche
beschreiben besonders vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
Anspruch 12 beschreibt ein erfindungsgemäßes Verfahren, in welchem die
erfindungsgemäße Ankerstange
verwendet wird.
-
Die
erfindungsgemäße Ankerstange
weist einen stabförmigen
Grundkörper
mit einem ersten axialen Ende und einem zweiten axialen Ende auf. Der
Grundkörper
weist einen Verankerungsabschnitt zum Verankern der Ankerstange
in dem Mauerwerk und einen Einbettungsabschnitt für das Dämmmaterial
auf, welcher nach dem Verankern des Grundkörpers mit seinem Verankerungsabschnitt
im Mauerwerk in dem Dämmmaterial
eingebettet ist.
-
Beide
Abschnitte erstrecken sich entsprechend in Axialrichtung des Grundkörpers, wobei
der Verankerungsabschnitt unmittelbar an dem ersten Ende des Grundkörpers oder
im Bereich des ersten Endes des Grundkörpers beginnt, und der Einbettungsabschnitt
unmittelbar am zweiten Ende des Grundkörpers bzw. im Bereich des zweiten
Endes des Grundkörpers
beginnt. Der Einbettungsabschnitt schließt sich insbesondere unmittelbar
an den Verankerungsabschnitt an, wobei die axiale Länge des
Verankerungsabschnittes in der Regel durch die geforderte Verankerungsfestigkeit
der Ankerstange im Mauerwerk und die axiale Länge des Einbettungsabschnittes
durch die Dicke der Dämmschicht
vorgegeben wird.
-
Der
Grundkörper
weist eine Axialbohrung auf, die in dem Ende des Einbettungsabschnittes mündet und
somit bei der im Mauerwerk verankerten Ankerstange von außen zugänglich ist.
Diese Axialbohrung ist durch den Einbettungsabschnitt hindurch bis
in den Verankerungsabschnitt geführt,
insbesondere bis zu dem der Mündung
entgegengesetzten Ende oder in den Bereich dieses Endes. Dabei ist dieses
Ende vorteilhaft verschlossen, d. h. die Axialbohrung ist als Blindbohrung
bzw. als Sackloch ausgeführt.
-
Die
erfindungsgemäße Axialbohrung
hat zwei Funktionen: Zum einen stellt sie ein Innengewinde zur Verfügung, in
welches eine Schraube von außen
eingeschraubt werden kann, um eine Vorrichtung bzw. ein Bauteil
an dem Mauerwerk zu befestigen. Die Ankerstange verlagert somit
sozusagen die Einschraubstelle aus dem Mauerwerk heraus in den äußeren Bereich
der Dämmschicht.
-
Als
zweite Funktion hat die Axialbohrung die Aufgabe, Klebstoff durch
die Ankerstange hindurch zu befördern,
um die Ankerstange im Mauerwerk zu verkleben. Hierzu ist wenigstens
eine Radialbohrung oder allgemein eine Radialöffnung, in der Regel jedoch
eine Vielzahl von Radialbohrungen und/oder Radialöffnungen,
im Verankerungsabschnitt vorgesehen, welche den Innenraum der Axialbohrung
bei in das Mauerwerk eingesetzter Ankerstange mit dem die Ankerstange
umgebenden Hohlraum des Mauerwerks verbinden. Das bedeutet, dass
die Radialbohrungen sowohl in der Axialbohrung münden als auch auf der Oberfläche des
Verankerungsabschnittes. Somit ist es möglich, Klebstoff stirnseitig,
d. h. im Bereich des zweiten Endes des Grundkörpers, in den Grundkörper einzuführen und
im Bereich des Verankerungsabschnittes durch die Radialbohrungen
wieder aus dem Grundkörper
herauszuleiten, um den Klebstoff in den Zwischenraum zwischen Mauerwerk und
Ankerstange zu verteilen.
-
Somit
kann die erfindungsgemäße Ankerstange
in eine in das Mauerwerk eingebrachte Bohrung mittels eines Außengewindes
auf dem Verankerungsabschnitt eingeschraubt werden. Dieses Außengewinde,
welches vorteilhaft als metrisches Gewinde ausgeführt ist,
führt zu
einer Schraubverbindung zwischen der Ankerstange und dem Mauerwerk,
welche bereits ohne zugeführten
Klebstoff bis auf ein gewisses Ausmaß belastbar ist. Zudem ermöglicht diese
Schraubverbindung aufgrund des auf dem Verankerungsabschnitt vorgesehenen
Außengewindes
eine äußerst leichte
Justierbarkeit der Ankerstange im Mauerwerk hinsichtlich des Maßes, mit welchem
die Ankerstange aus dem Mauerwerk herausragt. Es ist somit besonders
leicht möglich,
die Ankerstange bündig
zu der Oberfläche
des Dämmmaterials
im Mauerwerk einzusetzen.
-
Sobald
eine ausreichende Justierung der Ankerstange im Mauerwerk erfolgt
ist, kann durch die Axialbohrung der Klebstoff eingeführt werden
und der Verankerungsabschnitt im Mauerwerk verklebt werden. Die
Verwendung von zusätzlichen
Schläuchen ist
nicht erforderlich, außerdem
erfolgt die Verteilung des Klebstoffes ausschließlich in dem gewünschten Bereich,
d. h. radial außerhalb
des Verankerungsabschnittes, ohne dass die Gefahr besteht, dass
der Klebstoff axial zu weit ins Mauerwerk eindringt und in irgendwelchen
Hohlräumen
verschwindet. Die Gewindenuten des Außengewindes auf dem Verankerungsabschnitt
sorgen dafür,
dass der Klebstoff in Umfangsrichtung des Grundkörpers verteilt wird, da sie
entsprechende Umfangskanäle
für den
Klebstoff ausbilden.
-
Um
eine besonders gleichmäßige Verteilung des
Klebstoffs zu erreichen, kann über
den Verankerungsabschnitt eine Siebhülse übergestülpt werden, welche sich der
Gewindekontur des Verankerungsabschnittes leicht anpasst. Eine entsprechende
Siebhülse
kann alternativ im Verankerungsabschnitt integriert werden, beispielsweise
durch Vorsehen von entsprechenden maschenartigen Netzen im Bereich der äußeren Mündung der
Radialbohrungen.
-
Somit
tragen einerseits die Vielzahl der Gewindenuten des Außengewindes
im Verankerungsabschnitt, insbesondere wenn dieses als metrisches Gewinde
ausgebildet ist, und vorteilhaft andererseits die Siebhülse zu einer
besonders gleichmäßigen Klebstoffverteilung über dem
gesamten Umfang des Verankerungsabschnittes bei.
-
Die
Radialbohrungen können
beispielsweise in Form von einer oder mehrere über dem Umfang verteilten Längsreihen,
welche mit der Längsachse des
Grundkörpers
fluchten, angeordnet sein. Im Bereich dieser Längsreihen können ferner Aussparungen in
der Oberfläche
des Verankerungsabschnittes vorgesehen sein, welche den Klebstoff
in Längsrichtung
zwischen den einzelnen Radialbohrungen verteilen. Eine entsprechende
Verteilung in Umfangsrichtung des Verankerungsabschnittes erfolgt
dann entsprechend durch die Vielzahl der Gewindenuten des Außengewindes
im Verankerungsabschnitt. Insbesondere können genau drei parallele Längsreihen von
Radialbohrungen, welche beispielsweise einen Abstand zwischen einem
und zwei Zentimeter in Längsrichtung
des Grundkörpers
zueinander aufweisen, vorgesehen sein, wobei die Reihen in Umfangsrichtung
mit einem gleichmäßigen Abstand
zueinander angeordnet sind. Zwischen diesen drei Längsreihen
erstreckt sich dann in Umfangsrichtung das Außengewinde, insbesondere das
metrische Gewinde des Verankerungsabschnittes, welches einerseits dem
Einschrauben und Justieren in Längsrichtung der
Ankerstange und andererseits der Verteilung des Klebstoffes dient.
-
Die
in Längsrichtung
des Verankerungsabschnittes nebeneinander angeordneten Radialbohrungen
können
vorteilhaft einen in Richtung des Einbettungsabschnittes abnehmenden
Durchmesser aufweisen. Hierdurch wird erreicht, dass bei der Einführung des
Klebstoffes mittels der Axialbohrung durch den Einbettungsabschnitt
hindurch in den Verankerungsabschnitt hinein zunächst nur eine geringe Menge
aus den ersten Radialbohrungen austritt, während der größte Anteil
des Klebstoffs in Richtung der weiteren Axialbohrungen weitergeleitet
wird. Im Bereich der zweiten folgenden Radialbohrung, welche einen
etwas größeren Durchmesser
als die ersten Radialbohrungen aufweisen, tritt verhältnismäßig zum
axialen Gesamtstrom des Klebstoffes etwas mehr Klebstoff aus, bis
hin zur in Axialrichtung in Richtung der Klebstoffzufuhr betrachtet
letzten Radialbohrung bzw. letzten Radialbohrungen, durch welche
der gesamte verbliebene Klebstoffstrom austritt.
-
Um
Klebstoff beispielsweise mittels einer Kartusche, welche eine hülsenartige
Spitze aufweist, besonders leicht in die Axialbohrung einführen zu können, weist
die Axialbohrung im Bereich ihrer Mündung vorteilhaft einen vergrößerten Durchmesser auf,
so dass eine Stufe der Axialbohrung im Bereich des zweiten Endes
des Grundkörpers
ausgebildet wird, in welche die Hülse der Kartusche eingesetzt werden
kann.
-
Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Ankerstange
in zwei verschiedenen schematischen Ansichten und ein weiteres Detail;
-
2 eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Ankerstange.
-
In
der 1 erkennt man eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgeführte Ankerstange (1a),
die zugehörige
stirnseitige Ansicht der Ankerstange auf das erste Ende 1.1 des
Grundkörpers 1 (1b)
und eine schematische Ansicht derselben Ankerstange in einem Axialschnitt
gesehen (1c). Die Ankerstange weist einen
Verankerungsabschnitt 2 und einen Einbettungsabschnitt 3 auf,
welche, wie angedeutet, nach der Montage der Ankerstange in dem
Mauerwerk 11 derart angeordnet sind, dass der Verankerungsabschnitt 2 vollständig innerhalb
des Mauerwerks 11 und der Einbettungsabschnitt 3 vollständig innerhalb
der Schicht aus Dämmmaterial 10 angeordnet
ist. Die axiale Länge
des Einbettungsabschnitts 3 entspricht somit der Dicke
der Dämmschicht 10.
-
Am
zweiten axialen Ende 1.2 des Grundkörpers 1 ist ein Antrieb 6 vorgesehen,
welcher in der gezeigten Ausführungsform
als Außenantrieb
mit einem Sechskant ausgeführt
ist. Vorteilhaft kann dieser Antrieb jedoch auch als Innenantrieb,
beispielsweise als Innensechskant oder Torx-Antrieb ausgeführt sein,
so dass der äußere Umfang
des Einbettungsabschnitts 3 vollständig zylindrisch ausgeführt sein kann.
-
Der
Verankerungsabschnitt 2 ist vorteilhaft auf seiner gesamten
Länge,
bei der gezeigten Ausführung
ausschließlich
nicht im Bereich der Spitze an dem ersten Endes 1.1 mit
einem abnehmenden Außendurchmesser,
mit einem Außengewinde 2.1 versehen,
mittels welchem die Ankerstange in das Mauerwerk 11 eingeschraubt
werden kann, so dass sich bereits hierdurch ein gewisser Halt der
Ankerstange im Mauerwerk ergibt. Das Außengewinde 2.1 ist
vorliegend als metrisches Gewinde ausgeführt und trägt daher eine vergleichsweise
große
Anzahl von Gewindenuten.
-
Man
erkennt in der 1 ferner die Axialbohrung 4,
welche im Bereich des zweiten Endes 1.2 des Grundkörpers 1 mündet und
sich bis in den Bereich des ersten Endes 1.1 erstreckt.
Bei der gezeigten Ausführung
wurde die Axialbohrung 1 zunächst durch den gesamten Grundkörper 1 hindurch
gebohrt, und anschließend
wurde das erste Ende 1.1 durch Schweißen wieder verschlossen, vorliegend durch
Aufschweißen
einer handelsüblichen
Hutmutter. Selbstverständlich
könnte
die Axialbohrung 4 im Bereich des ersten Endes 1.1 auch
ausschließlich durch
einen Schweißauftrag
oder durch Aufschweißen
eines anders gestalteten Verschlusskörpers verschlossen werden.
Alternativ ist es möglich,
die Axialbohrung 4 direkt als Blindbohrung auszuführen, d. h.,
diese Axialbohrung 4 nicht vollständig durch den Grundkörper 1 hindurch
auszuführen.
-
Im
Bereich des zweiten Endes 1.2 ist die Axialbohrung 4 stufenförmig in
ihrem Durchmesser aufgeweitet, und zwar vorliegend derart, dass
die Axialbohrung 4 genau zwei Bereiche mit verschiedenen Durchmessern
aufweist. Der Bereich 8 des vergrößerten Durchmessers dient der
Aufnahme einer hülsenartigen
Spitze, über
welche Klebstoff in die Axialbohrung 4 eingeführt werden
kann, um die Ankerstange im Mauerwerk 11 zu verkleben.
Ferner weist der Verankerungsabschnitt 2 eine Vielzahl
von in Axialreihen angeordneten Radialbohrungen 4.2 zum
Zuführen
von diesem Klebstoff in den Zwischenraum zwischen dem Mauerwerk 11 und
der Ankerstange auf, welche an der äußeren Oberfläche des
Verankerungsabschnitts 2 und entgegengesetzt in der Axialbohrung 4 münden.
-
Die
Axialbohrung 4 weist ferner ein Innengewinde 4.1 auf,
welches das eigentliche Befestigungsgewinde für die Schrauben darstellt,
welche verwendet werden, um ein Bauteil oder eine Vorrichtung, beispielsweise
ein Geländer
oder ein Vordach, an dem Mauerwerk 11 festzuschrauben.
-
Die
erfindungsgemäße Ankerstange
gemäß der gezeigten
Ausführung
wird wie folgt montiert:
Zunächst wird die Ankerstange mit
ihrem Verankerungsabschnitt 2 in ein in das Mauerwerk 11 eingebrachtes
Loch eingeschraubt, und zwar derart, dass die gewünschte Ausrichtung
der Ankerstange im Mauerwerk 11 erreicht wird. Zum Beispiel
kann die Ausrichtung derart ausgeführt werden, dass die Ankerstange
senkrecht zur äußeren Oberfläche des Mauerwerks 11 im
Mauerwerk 11 eingeschraubt ist und im Bereich ihres zweiten
Endes 1.2 bündig
mit der Außenseite
der Wärmedämmungsschicht 10 abschließt.
-
Aufgrund
des Außengewindes 2.1 auf
dem Verankerungsabschnitt 2 ist insbesondere eine Längenjustierung
durch Herein- oder Herausschrauben der Ankerstange in das Mauerwerk 11 oder
aus diesem heraus leicht möglich.
Zugleich wird durch die verschraubte Verbindung eine vorläufige, bereits
belastbare Befestigung der Ankerstange im Mauerwerk 11 erreicht,
so dass die zu befestigenden Vorrichtungen oder Bauteile probeweise
mittels Schrauben an der Ankerstange verschraubt werden können.
-
Sobald
die gewünschte
Ausrichtung der Ankerstange eingestellt worden ist, wird Klebstoff
in die Axialbohrung 4 über
das zweite Ende 1.2 des Grundkörpers 1 eingeführt und
in den Verankerungsabschnitt 2 gedrückt, wo der Klebstoff durch
die Radialbohrungen 4.2 radial nach außen aus dem Grundkörper 1 heraus
austritt und sich um den Verankerungsabschnitt 2 herum
im Mauerwerk 11 zwischen der Ankerstange und der inneren
Oberfläche
der Bohrung im Mauerwerk 11 verteilt. Wenn es erforderlich
ist, kann die Ausrichtung der Ankerstange im Mauerwerk 11 jetzt
vor der Aushärtung
des Klebstoffes nochmals korrigiert werden.
-
Anschließend lässt man
den Klebstoff aushärten
bzw. abbinden, wobei zuvor zumindest der Bereich des Innengewindes 4.1 in
der Axialbohrung 4, in welchen im Anschluss die Schraube
zur Befestigung des Bauteils oder der Vorrichtung an dem Mauerwerk 11 eingeschraubt
werden soll, soweit von Klebstoff befreit oder gereinigt werden
sollte, dass der spätere
Einschraubvorgang nicht behindert wird. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass die später verwendete Schraube oder
eine ähnliche
bzw. eine etwas längere
Schraube einmal oder mehrmals in die Ankerstange im Bereich des
zweiten axialen Endes 1.2 eingeschraubt wird, und somit
den Klebstoff aus diesem Bereich des Innengewindes 4.1 herausgedrückt wird.
-
Um
eine regelrechte Verkeilung der Ankerstange mittels des Klebstoffes
im Mauerwerk 11 zu erreichen, können die an der Oberfläche im Verankerungsabschnitt 2 vorgesehenen
Aussparungen 5, wie in der 1d angedeutet
ist, ausgeführt
werden. Gemäß dieser
Ausführung
nimmt die Tiefe der Aussparung 5, welche jeweils im Bereich
der linienartigen Anordnung von Radialbohrungen 4.2 in
Axialrichtung des Grundkörpers 1 ausgeführt ist,
in Richtung des Einbettungsabschnitts 3, d. h. in Richtung
des zweiten Endes 1.2, zu, siehe den schraffierten Bereich
in der 1d.
-
In
der 2 sind alternative Merkmale dargestellt, welche
einzeln, in Gruppen oder gemeinsam bei einer erfindungsgemäßen Ankerstange,
wie sie beispielsweise in der 1 dargestellt
ist, vorgesehen werden können.
So ist gemäß der 2 die
Axialbohrung 4 als Blindbohrung ausgeführt, siehe die Spitze dieser
Bohrung im linken Bereich. Ferner ist im Bereich des zweiten Endes 1.2 ein
Innenantrieb 6 vorgesehen, welcher vorliegend als Innensechskant ausgebildet
ist.
-
Zudem
ist der Grundkörper 1 mehrteilig,
vorliegend zweiteilig, mit einem äußeren Teil und einem inneren
Teil ausgebildet. Der äußere Teil
in Form einer austauschbaren Schraubhülse bildet den Einbettungsabschnitt 3 aus,
siehe die Hülse 7.
Diese zylinderförmige
Hülse 7 weist
den Antrieb 6 auf, sowie ein Innengewinde 7.1,
mittels welchem sie auf ein Außengewinde 9.1 aufgeschraubt
werden kann, das auf einem axialen Abschnitt 9 ausgebildet
ist, der sich an den Verankerungsabschnitt 2 in Axialrichtung
anschließt.
Der Abschnitt 9 ist einteilig mit dem Verankerungsabschnitt 2 ausgebildet,
wobei zwischen dem Abschnitt 9 und dem Verankerungsabschnitt 2 eine stufenartige
Erweiterung 9.2 auf dem Umfang des Grundkörpers 1 ausgebildet
ist, welche einen Anschlag für
die Hülse 7 darstellt,
wenn diese auf das Außengewinde 9.1 aufgeschraubt
wird.
-
Das
Vorsehen einer aufgeschraubten Hülse 7,
welche auch auf eine alternative Art und Weise an dem Abschnitt 9 des
Grundkörpers 1 montiert
sein kann, beispielsweise aufgekeilt oder durch Ausführen einer
Steckverbindung, beispielsweise einer Dreikant-, Vierkant- oder
Sechskant-Steckverbindung, ermöglicht
eine besonders leichte Anpassung der axialen Länge des Einbettungsabschnitts 3 durch eine
entsprechende Auswahl einer Hülse
mit einer gewünschten
Länge aus
einer Vielzahl von Hülsen unterschiedlicher
Längen.
Somit kann der Monteur vor Ort die geeignete Hülse 7 auswählen und
auf den Abschnitt 9 des Grundkörpers 1 aufschrauben
bzw. anderweitig befestigen.
-
Der
das Außengewinde 9.1 tragende
Abschnitt 9 des Grundkörpers 1 kann
sich auch unmittelbar an dem Verankerungsabschnitt 2 anschließen, insbesondere
derart, dass der Grundkörper 1 vom ersten
Ende 1.1 bis zum Ende 1.3 des Abschnitts 9 radial
innerhalb der Hülse 7 ein
durchgehendes Außengewinde 2.1,
beispielsweise ein metrisches Gewinde, aufweist. Somit kann eine
Hülse 7 beliebig weit
in Axialrichtung, beginnend am Ende 1.3 aufgeschraubt werden
und damit die verbleibende freie Länge des inneren Teils des Grundkörpers 1 als
Verankerungsabschnitt 2 eingestellt werden. Nach Einstellung
der gewünschten
Länge wird
die Hülse 7, welche
den äußeren Teil
des Grundkörpers 1 darstellt,
vorteilhaft drehfest auf dem Abschnitt 9 befestigt, beispielsweise
durch eine oder mehrere Madenschrauben 9.3, welche in Radialrichtung
durch die Hülse 7 hindurch
geschraubt werden, bis sie sich in dem Material des Abschnitts 9 eingraben.
Alternativ kann eine Kontermutter auf das Gewinde 2.1 aufgeschraubt
werden, welche dann dort positioniert würde, wo in der 2 die
Stufe 9.2 dargestellt ist.
-
Eine
solche drehfeste Befestigung der Hülse 7 auf dem Abschnitt 9 ist
wünschenswert,
um die gesamte Ankerstange durch Drehen der Hülse 7 in das Mauerwerk 11 einzuschrauben.
Alternativ könnte
der Antrieb 6 auch innerhalb des Abschnitts 9 ausgebildet
sein und durch die Axialbohrung in der Hülse 7 zugänglich sein.
Bei einer solchen Ausführung
wäre es
nicht unbedingt notwendig, eine drehfeste Verbindung zwischen der
Hülse 7 und
dem Abschnitt 9 herzustellen, da direkt der innere Teil
des Grundkörpers 1 zum
Einschrauben ins Mauerwerk 11 gedreht werden könnte.
-
Die
erfindungsgemäße Ankerstange
weist verschiedene Vorteile auf. So wird die Montage von Bauteilen
oder Vorrichtungen an einem Mauerwerk 11, das durch eine
Dämmschicht 10 überdeckt
ist, wesentlich erleichtert. Die Justiermöglichkeit bzw. die Setzkontrolle
ist gegenüber
den bekannten Verbindungsstangen deutlich verbessert. Die Klebstoffzufuhr
ist gezielt und klebstoffsparend. Gleichzeitig wird eine hohe Biegefestigkeit
erreicht, obwohl zugleich kleine Schrauben zum Festschrauben der
Bauteile bzw. Vorrichtungen verwendet werden können.