DE19720033A1 - Spreizanker zum Befestigen an einem Hohlkammern aufweisenden Bauwerk - Google Patents
Spreizanker zum Befestigen an einem Hohlkammern aufweisenden BauwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizanker zum Befestigen an einem Hohlkammern
aufweisenden Bauwerk insbesondere aus porösem Werkstoff gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Bauwerke sind beispielsweise aus Hohlkammersteinen gemauerte Wände.
Beim Bohren eines Bohrlochs zum Einsetzen des Spreizankers in derartige Bauwerke
bricht üblicherweise die der Hohlkammer zugewandte und um zugänglichen Rückseite
der Bauwerkswandung unter Bildung eines Ausbruchskraters aus.
Es sind Spreizanker bekannt, die zur Verankerung in Hinterschnitt-Bohrlöchern in einem
harten Werkstoff wie Beton vorgesehen sind. Die bekannten Spreizanker weisen eine
Spreizhülse mit nach vorn abstehenden Spreizzungen auf. Durch Einziehen oder
Eintreiben eines Spreizelements werden die Spreizzungen radial aufgespreizt und
gelangen dadurch formschlüssig in Eingriff mit der Hinterschneidung des Bohrlochs. Die
bekannten Spreizanker eignen sich wenig zum Verankern in einem Hohlkammern
aufweisenden Bauwerk, das einen durch Bohren verursachten Ausbruchskrater auf der
Rückseite einer Bauwerkswandung aufweist, da die Aufspreizung der Spreizzungen
nicht ausreichend und der Spreizwinkel, um den die Spreizzungen auseinander
gespreizt sind, dem Kraterwinkel des Ausbruchskraters nicht angepaßt ist. Die
Verankerung eines derartigen Spreizankers bewirkt bei Beanspruchung des
Spreizankers auf Zug eine hohe Flächenbelastung, an der Kratermündung, die bei
porösem Werkstoff zur Zerstörung und damit zum Ausreißen des Spreizankers führen
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizanker so auszubilden, daß er in
einem Hohlkammern aufweisenden Bauwerk insbesondere aus porösem Werkstoff hohe
Haltewerte aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
Spreizhülse des erfindungsgemäßen Spreizankers verjüngt sich stufenartig am
Übergang zu ihren Spreizzungen. Diese Querschnittsverjüngung der Spreizhülse bewirkt
eine umlaufende Biegelinie an definierter Stelle, an der die Spreizzungen mit geringer
Spreizkraft um einen verhältnismäßig großen Spreizwinkel radial auseinander spreizbar
sind. Desweiteren bewirkt die stufenartige Verjüngung einen Freiraum zwischen der
Bohrlochwandung im Bauwerk und den Spreizzungen, der ein verhältnismäßig weites
Aufspreizen der Spreizzungen ermöglicht. Durch mehr oder weniger tiefes Einziehen
des Spreizelements zwischen die Spreizzungen läßt sich ein Spreizwinkel, um den die
Spreizzungen aufgespreizt werden, verändern und dem Kraterwinkel des
Ausbruchskraters anpassen, so daß die Spreizzungen großflächig am Ausbruchskrater
anliegen. Dies ergibt eine großflächige Anlage der Spreizzungen am Ausbruchskrater und
damit eine geringe Flächenbelastung des Werkstoffs des Bauwerks. Die geringe
Flächenbelastung ermöglicht eine hohe Haltekraft des Spreizankers, so daß eine hohe
Zug kraft am Spreizanker angreifen kann, ohne daß es zur Zerstörung des Werkstoffs
des Bauwerkes in der Umgebung des Spreizankers und zu einem Ausreißen des
Spreizankers kommt. Desweiteren erweitern sich die Spreizzungen der Spreizhülse von
der stufenartigen Verjüngung ausgehend nach vorne. Dadurch wird ein noch steilerer
Winkel der Außenflächen der Spreizzungen erreicht, der eine Anpassung an den
Kraterwinkel des Ausbruchskraters und damit eine großflächige Anlage der Spreizzungen
am Ausbruchskrater ermöglicht. Desweiteren verkürzt sich der Weg, um den das
Spreizelement zwischen- die Spreizzungen eingezogen werden muß. Der
erfindungsgemäße Spreizanker hat den Vorteil, daß er eine hohe Haltekraft in einem
Hohlkammern aufweisenden Bauwerk insbesondere aus porösem Werkstoff aufweist.
Die Verjüngung der Spreizhülse am Übergang zu den Spreizzungen ist bei einer
Ausgestaltung der Erfindung als Ringstufe ausgebildet. Die Außenflächen der
Spreizzungen bilden, zumindest näherungsweise eine Konusfläche. Das Spreizelement
weist vorzugsweise einen Spreizkonus auf, der durch Einziehen oder Eintreiben des
Spreizelements zwischen die Spreizzungen diese radial auseinanderspreizt.
Vorzugsweise erweitert sich das Spreizelement stärker als die Spreizzungen, d. h. die
Außenflächen des Spreizelements weisen einen größeren Winkel in Bezug auf die
Längsachse des Spreizankers auf als die Außenflächen der (nicht aufgespreizten)
Spreizzungen. Dies verkürzt zusätzlich den Weg, um den das Spreizelement zwischen
die Spreizzungen eingezogen werden muß, um eine Anlage der Außenflächen der
Spreizzungen am Ausbruchskrater zu erreichen.
Die Spreizhülse und/oder das Spreizelement können beispielsweise aus Metall oder aus
Kunststoff bestehen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung bestehen Spreizhülse und
Spreizelement aus Kunststoff und sind einstückig miteinander beispielsweise durch
Spritzgießen hergestellt. Spreizhülse und Spreizelement sind bei dieser Ausgestaltung
der Erfindung über eine Sollbruchstelle miteinander verbunden, an der sie sich durch
das Einziehen oder Eintreiben des Spreizelements zwischen die Spreizzungen zu
Beginn des Aufspreizen voneinander trennen. Dies vereinfacht die Herstellung und
reduziert die Anzahl der Teile.
Vorzugsweise weist die Spreizhülse eine Verdrehsicherung beispielsweise in Form eines
Mehrkants, einer Verzahnung oder eines sternförmigen Querschnitts auf.
Zum Aufspreizen der Spreizzungen des erfindungsgemäßen Spreizankers kann das
Spreizelement, sofern es beispielsweise aus Kunststoff besteht, eine glattwandige
Innenbohrung aufweisen, in die eine sog. Spaxschraube einschraubbar ist, die sich ihr
Gewinde selbst schneidet. Durch Einziehen der Spaxschraube wird das Spreizelement
zwischen die Spreizzungen eingezogen und die Spreizzungen werden aufgespreizt. Das
Spreizelement kann auch mit einem Innengewinde versehen sein, in das eine Schraube
zum Aufspreizen der Spreizzungen einschraubbar ist. Desweiteren kann eine das
Spreizelement durchgreifende Schraube vorgesehen sein, deren Kopf sich auf der Seite
des Spreizelements befindet, und die durch Aufschrauben einer Mutter auf der den
Spreizanker überragenden Gewindeabschnitt ein Einziehen des Spreizelements
zwischen die Spreizzungen ermöglicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Spreizanker im Halbschnitt; und
Fig. 2 den Spreizanker aus Fig. 1 im aufgespreizten Zustand.
Der in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizanker 10 weist eine Spreizhülse 12
und ein Spreizelement 14 auf. In einem Mittelbereich verjüngt sich die Spreizhülse 12 an
einer Ringstufe 16, von der aus sie sich mit nach vorn abstehenden, mit ihr einstückigen
Spreizzungen 18 fortsetzt. Die Spreizzungen 18 sind durch Längsschlitze 20 gebildet,
welche sich von einem vorderen Ende der Spreizhülse 12 bis über die Ringstufe 16
hinaus erstrecken. Die Spreizhülse 12 kann drei, vier oder mehr Längsschlitze 20 und
ebenso viele Spreizzungen 18 aufweisen. Die Spreizzungen 18 weisen konische
Außenflächen 22 auf, die sich zum vorderen Ende der Spreizhülse hin auf etwa den
Querschnitt der Spreizhülse 12 auf der den Spreizzungen 18 abgewandten Seite der
Ringstufe 16 erweitern. Auf der den Spreizzungen 18 abgewandten Seite der
Ringschulter 16 ist die Spreizhülse 12 als Sechskant 24 ausgebildet. Sie endet an ihrem
rückwärtigen Ende mit einem mit ihr einstückigen Radialbund 26.
Das Spreizelement 14 ist koaxial zur Spreizhülse 12 an deren vorderen Ende
angeordnet. Das Spreizelement 14 weist einen Spreizkonus 28 an seinem der
Spreizhülse 12 zugewandten Ende auf, der an seinem der Spreizhülse 12 abgewandten
Ende einstückig in einen Zylinder 30 übergeht. Der Konuswinkel des Spreizkonus 28 ist
größer als der Konuswinkel der Außenflächen 22 der Spreizzungen 18.
Die Axialbohrung 32 des Spreizelementes 14 hat einen kleineren Durchmesser als die
Axialbohrung 34 der Spreizhülse 12. Eine Spannschraube 36 ist durch die Axialbohrung
34 der Spreizhülse 12 durchgesteckt und in das Spreizelement 14 eingeschraubt. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Spreizanker 10 aus Kunststoff. Als
Spannschraube 36 findet eine Spaxschraube Verwendung, die mit ihrem
selbstschneidenden Gewinde in die Axialbohrung 32 des Spreizelements 14
eingeschraubt ist. Durch die axiale Länge des Spreizelements 14 ist gewährleistet, daß
die Spannschraube 36 ausreichend Halt im Spreizelement 14 findet und nicht ausreißt.
Der erfindungsgemäße Spreizanker 10 ist zur Verankerung in einem Bohrloch 38 in
einer Wandung 40 eines Hohlkammern 42 aufweisenden Bauwerks beispielsweise aus
porösem Bimsbeton, vorgesehen. Beim Bohren des Bohrlochs 38 bricht der Baustoff auf
der nicht zugänglichen Seite der Hohlkammer 42 aus, es bildet sich ein in etwa kegeliger
Ausbruchskrater 44. Der Spreizanker 10 wird mit dem Spreizelement 14 voran in das
Bohrloch 38 gesteckt, bis der Radialbund 26 an der Außenseite der verhältnismäßig
dünnen Wandung 40 anliegt. Das Spreizelement 14 befindet sich in der Hohlkammer 42.
Nachdem die Spannschraube 36 durch einen an der Wandung 40 des Baustoffes zu
befestigenden Gegenstand 46 durchgesteckt worden ist, wird sie in das Spreizelement
14 eingeschraubt und angezogen. Dabei wird der Spreizkonus 28 zwischen die
Spreizzungen 18 gezogen und spreizt diese auseinander (Fig. 2). Die Spreizzungen 18
werden soweit auseinander gespreizt, daß ihre Außenflächen 22 einen Konus bilden,
dessen Konuswinkel in etwa mit dem Konuswinkel des Ausbruchskraters 44
übereinstimmt. Die Spreizzungen 18 liegen dadurch großflächig an einer Kraterfläche
des Ausbruchskraters 44 an. Die Spreizhülse 12 ist dadurch formschlüssig im Bohrloch
38 verankert. Durch die Ringstufe 16 besteht ausreichend Freiraum 48 im zylindrischen
Teil des Bohrlochs 38 um die Spreizzungen 18 herum, um die Spreizzungen 18 weit
auseinander spreizen zu können.
Die Kanten des Sechskants 24 graben sich in die Wandung des Bohrloches 38 ein und
bilden eine Verdrehsicherung für die Spreizhülse 12.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl das Spreizelement 14 als auch die
Spreizhülse 12 als Spritzgußteile aus Kunststoff hergestellt. Sie sind über eine
kreisringförmige Sollbruchstelle 50 (Fig. 1) einstückig miteinander verbunden. Zu
Beginn des Einziehens des Spreizelementes 14 zwischen die Spreizzungen 18 wird das
Spreizelement 14 an der Sollbruchstelle 50 von der Spreizhülse 12 getrennt.
Claims (9)
1. Spreizanker zum Befestigen an einem Hohlkammern aufweisenden Bauwerk,
insbesondere aus porösem Werkstoff, mit einer Spreizhülse, die nach vorn
abstehende Spreizzungen aufweist, welche mit einem zwischen die
Spreizzungen einbringbaren Spreizelement radial aufspreizbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Spreizhülse (12) im Bereich des Übergangs zu
den Spreizzungen (18) stufenartig verjüngt und entlang der Spreizzungen (18)
nach vorn hin wieder erweitert.
2. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (12)
eine Ringstufe (16) im Bereich des Übergangs zu den Spreizzungen (18)
aufweist.
3. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spreizhülse
(12) entlang der Spreizzungen (18) konisch erweitert.
4. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizelement
(14) einen Spreizkonus (28) aufweist.
5. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Spreizkonus (28) des Spreizelements (14) stärker erweitert als die Spreizhülse
(12) entlang der Spreizzungen (18).
6. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (12)
eine Verdrehsicherung (24) aufweist.
7. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (12)
und/oder das Spreizelement (14) aus Metall bestehen.
8. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (12)
und/oder das Spreizelement (14) aus Kunststoff bestehen.
9. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (12)
und das Spreizelement (14) aus Kunststoff bestehen und einstückig über eine
Sollbruchstelle (50) miteinander verbunden sind.
Priority Applications (1)
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DE1997120033 DE19720033A1 (de) | 1997-05-14 | 1997-05-14 | Spreizanker zum Befestigen an einem Hohlkammern aufweisenden Bauwerk |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=7829343
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DE1997120033 Withdrawn DE19720033A1 (de) | 1997-05-14 | 1997-05-14 | Spreizanker zum Befestigen an einem Hohlkammern aufweisenden Bauwerk |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |