DE102004052143A1

DE102004052143A1 - Gelenkprothese

Info

Publication number: DE102004052143A1
Application number: DE102004052143A
Authority: DE
Inventors: Andre Georges Deckner; Anton Wurzinger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2003-10-22
Filing date: 2004-10-22
Publication date: 2005-05-19

Abstract

Eine Gelenkprothese mit einem Fixierteil (1) und einem daran in vorbestimmter Lage fixierbaren Gelenkteil (6) ist zum Zweck der Sicherung der richtigen Position des Gelenkteils (6) gegenüber dem Fixierteil (1) - und zwar auch bei Verwendung von Probe-Gelenkteilen - gekennzeichnet durch: DOLLAR A - eine am Fixierteil (1) in unterschiedlichen Lagen fixierbare und vom Fixierteil (1) und Gelenkteil (6) getrennte Ausrichteinrichtung (15), auf die der Gelenkteil (6) in nur einer Lage einrastbar aufsetzbar ist, und DOLLAR A - wobei der Gelenkteil (6) mitsamt der Ausrichteinrichtung (15) gegenüber dem Fixierteil (1) unter Mitbewegen der Ausrichteinrichtung (15) in unterschiedliche Lagen bringbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkprothese mit einem Fixierteil und einem daran in vorbestimmter Lage fixierbaren Gelenkteil, insbesondere Hüftprothese.

Gelenkprothesen dieser Art, die aus zwei Hauptteilen gebildet sind, nämlich aus dem Fixierteil, der in eine Markhöhle eines Knochens einsetzbar ist, insbesondere eines Oberschenkelknochens, und einem daran befestigbaren Gelenkteil, der im Fall einer Hüfte einen kugelförmigen Kopf trägt und den Kopf eines Oberschenkelknochens zu ersetzen hat, der beispielsweise durch Krankheit oder Unfall beschädigt ist, sind beispielsweise aus der WO 95/13757 oder der EP 0 681 816 A2 bekannt.

Gemäß der aus der WO 95/13757 bekannten Gelenkprothese kann der Gelenkteil auf dem Fixierteil in unterschiedlichen Lagen fixiert werden, und zwar ist der Gelenkteil um die Gelenkachse des Fixierteils schwenkbar. Zur Befestigung des Gelenkteils am Fixierteil dient eine konische Ausnehmung des Gelenkteils, die auf einen vorspringenden Konus des Fixierteils aufsetzbar ist. Zur Sicherung der Lage des Gelenkteils am Fixierteil dient noch eine Verschraubung, die den Gelenkteil durchsetzt und in den vorspringenden Konus einschraubbar ist.

Ein Zusammenbau dieser bekannten Gelenkprothese ist insofern schwierig, als ein exaktes Ausrichten auf die Ideallage nur dann möglich ist, wenn der Gelenkteil vom Konus leicht abgehoben ist, da in zusammengesetzter Position ein Verdrehen des Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil nicht mehr möglich ist. Hat der Operateur durch Probieren die Ideallage des Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil ermittelt, muss er die Gelenkprothese zusammensetzen und die beiden Teile miteinander verschrauben. Hierbei kann es zu einem Abweichen von der zuvor ermittelten Ideallage kommen. Arbeitet man mit einem Probe-Gelenkteil, der nach dem Ermitteln der Ideallage gegen den richtigen Gelenkteil ausgetauscht werden muss, ist es notwendig, eine Markierung der ermittelten Ideallage am Fixierteil anzubringen, die als Hilfe beim Einsetzen des Gelenkteils zu dienen hat. Dies ist umständlich, ungenau und kann auch zu gröberen Fehlern Anlass geben.

Gemäß der EP 0 681 816 A2 ist der Gelenkteil am Fixierteil ebenfalls mit einem Konus befestigbar, wobei eine Schulter am Konus ein Verdrehen des Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil verhindert. Gemäß dieser Ausführungsform ist der Gelenkteil gegenüber dem Fixierteil in nur einer einzigen Lage befestigbar. Dies ist nachteilig, zumal der Fixierteil in die Markhöhle eines Knochens eingesetzt werden muss und hierbei noch nicht die richtige Lage des Gelenkteils vorhergesehen werden kann. So kann es beispielsweise erforderlich sein, den Fixierteil in der Markhöhle in einer für ihn nicht idealen Orientierung unterbringen zu müssen, nur damit der Gelenkteil später seine Ideallage einnehmen kann.

Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der oben geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Gelenkprothese der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der der Fixierteil in Ideallage in eine Markhöhle eines Knochens eingesetzt werden kann und der Gelenkteil an dem Fixierteil in Ideallage fixierbar ist, und zwar auch nach einem ggf. mehrfachen Probieren der richtigen Position von Probe-Gelenkteilen mit z.B. unterschiedlichen Halslängen, Winkellagen etc. Insbesondere soll es möglich sein die Ideallage des Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil nach dem Probieren mit einem Probe-Gelenkteil, mit dem die Ideallage festgelegt wurde, wiederum aufzufinden, so dass eine Fehlorientierung des Gelenkteiles gegenüber dem Fixierteil mit absoluter Sicherheit vermeidbar ist.

Diese Aufgabe wird bei einer Gelenkprothese erfindungsgemäß gelöst durch:

– eine am Fixierteil in unterschiedlichen Lagen fixierbare und vom Fixierteil und Gelenkteil getrennte Ausrichteinrichtung, auf die der Gelenkteil in nur einer Lage einrastbar aufsetzbar ist, und
– wobei der Gelenkteil mitsamt der Ausrichteinrichtung gegenüber dem Fixierteil unter Mitbewegen der Ausrichteinrichtung in unterschiedliche Lagen bringbar ist.

Der Kern der Erfindung liegt somit in dem Vorsehen der Ausrichteinrichtung, also einem zusätzlichen Teil zum Fixierteil und Gelenkteil, dem sozusagen eine "Gedächtnisfunktion" für den Fixierteil zukommt.

Eine erste vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung als Ringkörper oder Hülsenkörper ausgebildet ist, der auf einen Fortsatz des Fixierteils in unterschiedlichen Drehlagen mittels einer Fixiereinrichtung fixierbar ist, und dass die Ausrichteinrichtung sowie der Gelenkteil mit einer in Umfangsrichtung formschlüssigen Verbindung versehen sind, die ein Aufsetzen und Einrasten des Gelenkteils in nur einer einzigen Winkel-Lage gegenüber der Ausrichteinrichtung ermöglichen, wobei vorteilhaft die Ausrichteinrichtung und der Fortsatz des Fixierteiles mit in unterschiedlichen Winkellagen der Ausrichteinrichtung gegenüber dem Fortsatz formschlüssig in Eingriff bringbaren Erhebungen und Vertiefungen, beispielsweise mit einer Verzahnung und Gegenverzahnung, versehen sind.

Zweckmäßig greifen die Ausrichteinrichtung und der Gelenkteil nur in Umfangsrichtung formschlüssig ineinander und sind in Achsrichtung des Fixierteils jedoch bei gelockerter oder entfernter Fixiereinrichtung gegeneinander mindestens so weit bewegbar, bis der Formschluss zwischen der Ausrichteinrichtung und dein Fixierteil außer Eingriff gelangt, wobei vorteilhaft die formschlüssige Verbindung zwischen Gelenkteil und Ausrichteinrichtung als Nut-Feder-Verbindung mit in Achsrichtung beschränkter Länge ausgebildet ist.

Bevorzugt kommen die Ausrichteinrichtung, und gegebenenfalls auch die Fixiereinrichtung, in einem Hohlraum des Gelenkteils, mit dem der Gelenkteil den Fortsatz des Fixierteils umschließt, bei zusammengebauter Gelenkprothese, zu liegen.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die als Hülse ausgestaltete Ausrichteinrichtung bei zusammengebauter Gelenkprothese aus einem Hohlraum, mit dem der Gelenkteil den Fortsatz des Fixierteils umschließt, nach außen Tagt und die Fixiereinrichtung durch die Hülse hindurch ragt. Gemäß dieser Ausführungsform wird die Ausrichteinrichtung aus der fertig zusammengebauten Gelenkprothese entfernt. Hier dient die Ausrichteinrichtung nur während der Phase des Zusammenbaus dazu, die Lage des Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil zu sichern.

Gemäß einer bevorzugten Variante weist eine Verzahnung in der Ausrichteinrichtung eine ungleiche Anzahl von Zähnen auf, wie Zähne einer am Fortsatz der Fixiereinrichtung vorgesehenen Gegenverzahnungen vorhanden sind, wobei zwischen jeweils benachbarten Zähnen Leerräume vorgesehen sind.

Vorzugsweise ist eine zwischen dem Gelenkteil und dem Fixierteil wirkende Verzahnung in analoger Weise gestaltet wie die zwischen dem Fortsatz des Fixierteiles und der Ausrichteinrichtung wirkende Verzahnung, wobei die Verzahnung zwischen dem Gelenkteil und dem Fixierteil zweckmäßig Zähne aufweist, die sich in radialer Richtung des Fixierteiles, und die Verzahnung zwischen dem Fortsatz des Fixierteiles und der Ausrichteinrichtung Zähne aufweist, die sich in Achsrichtung des Fixierteiles erstrecken. Eine eindeutige Lagesicherung ist dann gegeben, wenn bei jeder Verzahnung und Gegenverzahnung mehrere Zähne mit unterschiedlich gerichteten Flanken im Eingriff sind.

Eine bevorzugte Variante, die auch mittels eines Fräsvorganges herstellbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Zahnreihe der Verzahnung Zähne im gleichmäßigen Abstand aufweist, wobei der Abstand der Zähne ein ganzzahliges Vielfaches einer Zahnbreite beträgt und die mit dieser Zahnreibe in Eingriff bringbare weitere Zahnreihe der Gegenverzahnung ebenfalls Zähne im gleichmäßigen Abstand aufweist, wobei der Abstand ebenfalls einem ganzzahligen Vielfachen einer Zahnbreite, jedoch unterschiedlichen Vielfachen der anderen Zahnreihe, entspricht, wobei vorteilhaft eine Zahnreihe Zähne im Abstand von drei Zahnbreiten und die andere Zahnreihe Zähne im Abstand von zwei Zahnbreiten aufweist.

Für eine individuelle Anpassung einer Gelenkprothese sind vorzugsweise zwei oder mehrere untereinander unterschiedlich gestaltete Probe-Gelenkteile vorhanden, von denen jeder in nur einer Lage auf der Ausrichteinrichtung einrastbar aufsetzbar ist.

Beim Zusammensetzen einer erfindungsgemäßen Gelenkprothese mit einem Fixierteil und einem darin in vorbestimmter Lage fixierbaren Gelenkteil wird wie folgt vorgegangen:

– Anbringen einer an dem Fixierteil in unterschiedlichen Lagen fixierbaren Ausrichteinrichtung am Fixierteil vor oder nach Fixieren des Fixierteils am Knochen,
– Aufsetzen eines an der Ausrichteinrichtung in nur einer einzigen Lage einrastbaren Gelenkteiles auf den Fixierteil,
– Ausrichten des Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil in eine ausgewählte Lage unter Mitbewegen der vorher entfixierten Ausrichteinrichtung,
– Fixieren der Ausrichteinrichtung gegenüber dem Fixierteil in der ausgewählten Lage.

Vorzugsweise wird mittels eines Probe-Gelenkteils die orthopädisch richtige Lage und/oder Form des Gelenkteils ermittelt, wobei anhand des in richtige Position gebrachten und richtig ausgewählten Probe-Gelenkteils die Ausrichteinrichtung am Fixierteil fixiert und der Probe-Gelenkteil gegen einen gleichgestalteten Gelenkteil ausgetauscht wird.

Zweckmäßig wird bei einer Gelenkprothese mit einer als Hülse ausgestalteten Ausrichteinrichtung die Hülse nach Fixieren des Gelenkteils am Fixierteil entfernt.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei 1 einen Längsschnitt durch eine Gelenkprothese, 2 den Gelenkteil der Gelenkprothese im Schrägriss und im Achsschnitt, 3 den Fixierteil der Gelenkprothese in zusammengebautem Zustand und 4 in Explosionsdarstellung zeigen. 2A zeigt den Gelenkteil der Gelenkprothese in abgewandelter Ausführungsform. In den 5 und 6 sind weitere Ausführungsformen dargestellt, wobei 5 eine weitere Ausführungsform im Schrägriss in zusammengebautem Zustand, jedoch ohne Gelenkteil, und 6 eine andere Ausführungsform in Explosionsdarstellung zeigen. Anhand der 7 bis 11 ist nachfolgend die Verzahnung erläutert.
Die erfindungsgemäße Gelenkprothese weist einen Fixierteil 1 mit einem in die Markhöhle eines Knochens einsetzbaren Verankerungsteil 2 auf, dessen Gestaltung hinsichtlich Querschnitt und Länge entsprechend der Markhöhle gestaltet sein kann, An dem in die Markhöhle des Knochens einsetzbaren Verankerungsteil 2, schließt ein als Konus 3 ausgebildeter Fortsatz an, wobei zwischen dem Konus 3 und dem Verankerungsteil 2 eine Verzahnung 4 mit radial ausgerichteten Zähnen 5, die später noch erläutert wird, vorgesehen ist.
Auf den Konus 3 ist ein Gelenkteil 6 der Gelenkprothese mittels einer dem Konus 3 angepassten konischen Ausnehmung 7 aufsetzbar, wobei die Ausnehmung 7 an dem den Fixierteil zugewendeten Ende mit einer mit der Verzahnung 4 zusammenwirkenden Gegenverzahnung 8 ausgestattet ist. Diese Gegenverzahnung 8, deren Zähne 5 ebenfalls radial ausgerichtet sind, ist als Innenverzahnung ausgebildet. Die konische Ausnehmung 7 des Gelenkteils 6 geht an dem den Fixierteil 1 abgewendeten Ende in eine im wesentlichen zylindrische Ausnehmung 9 über, die jedoch einige Besonderheiten aufweist, wie später noch erläutert wird.
Der Konus 3 weist an seinem Ende eine Verzahnung 10 mit axial ausgerichteten Zähnen 11 sowie einen gegenüber dem Konus 3 rückspringenden zylindrischen Fortsatz 12 auf, der an seinem Ende mit einem Gewinde 13 ausgestattet ist, auf das eine Ringmutter 14 aufsetzbar ist. Auf den zylindrischen Fortsatz 12 ist eine als Ringkörper ausgebildete Ausrichteinrichtung 15, der – wie noch erläutert wird – eine "Gedächtnisfunktion" zukommt, aufsetzbar, die an einer Planseite mit einer zur axial gerichteten Verzahnung 10 korrespondierenden Gegenverzahnung 16 mit Zähnen 11 ausgestattet ist. Diese Ausrichteinrichtung 15 kann mittels der Ringmutter am zylindrischen Fortsatz 12 entweder fixiert werden, wobei die axial ausgerichtete Verzahnung 10 mit der Gegenverzahnung 16 in Eingriff steht und ein Verdrehen verhindert, oder, wenn die Ringmutter 14 nicht zur Gänze festgeschraubt ist, in Achsrichtung um einen Betrag verschoben werden, dessen Größe derart bemessen ist, dass die axial ausgerichtete Verzahnung 10 mit der Gegenverzahnung 16 außer Eingriff kommt.
Zwischen dem Gelenkteil 6 und der Ausrichteinrichtung 15 ist eine in Umfangsrichtung einen Formschluss ergebende Fixierung vorgesehen, beispielsweise eine Nut-Federverbindung 17 (entweder nach 1 und 2 oder gemäß 2a gestaltet), die einerseits ein vertikales Verschieben des Gelenkteils 6 gegenüber dem Fixierteil 1 ermöglicht, andererseits jedoch eine Verdrehung des Gelenkteils 6 um die Achse 22 des Konus 3 bzw. der Ausrichteinrichtung gegenüber der Ausrichteinrichtung 15 verhindert.
Die Funktion der Gelenkprothese ist folgende:
Zunächst wird der Fixierteil 1 mit dem Verankerungsteil 2 in der Markhöhle eines Knochens fixiert, und zwar in jener Lage, in der er am besten in diese Markhöhle passt. Hierzu kann der Längsschaft des Fixierteils einen an die Markhöhle angepassten Querschnitt und auch eine an die Markhöhle des Knochens angepasste Längserstreckung, ggf. in gebogener Form, aufweisen.
An dem Fixierteil 1 ist die Ausrichteinrichtung 15 aufgeschoben und mittels der Ringmutter 14 derart fixiert, dass ein vertikales Verschieben dieser Ausrichteinrichtung 15 zwischen zwei Positionen möglich ist, nämlich einer ersten Position, in der die axial ausgerichtete Verzahnung 10 mit der Gegenverzahnung 16 der Ausrichteinrichtung 15 in Eingriff ist und eine zweite Position (vgl. 3), in der die Verzahnung 10 außer Eingriff ist, mit der Gegenverzahnung 16, so dass einmal ein Verdrehen der Ausrichteinrichtung 15 gegenüber dem Fixierteil 1 verhindert ist und einmal, in der zweiten Position, ein Verdrehen der Ausrichteinrichtung 15 gegenüber dem Fixierteil 1 stattfinden kann.
Anschließend wird auf den Fixierteil 1 ein Probe-Gelenkteil aufgesetzt, der, was die Innengestaltung der konischen Ausnehmung 7 und die Gegenverzahnungen 8 und 16 betrifft, völlig gleich gestaltet ist wie der Gelenkteil 6. Die Nut-Federverbindung 17 zwischen dem Gelenkteil 6 und der Ausrichteinrichtung 15 gelangt hierbei in Eingriff. Es kann nunmehr mit einer Anpassung des Probe-Gelenkteils an die gegebene Situation begonnen werden, indem probiert wird, in welcher Winkellage der Probe-Gelenkteil am besten positioniert ist. Hierzu wird der Probe-Gelenkteil samt der Ausrichteinrichtung 15 in vertikaler Richtung verschoben, bis die Ausrichteinrichtung 15 in die in 3 dargestellte Position gelangt, in der die axial gerichtete Verzahnung 10 mit der Gegenverzahnung 16 der Ausrichteinrichtung 15 außer Eingriff gelangt ist. Zusätzlich gelangt bei einem Verschieben des Probe-Gelenkteiles in Achsrichtung auch eine am Probe-Gelenkteil vorgesehene Verzahnung 8 mit der am Fixierteil 1 vorgesehenen Verzahnung 4 außer Eingriff, und es kann die ideale Winkellage des Probe-Gelenkteils gegenüber dem Fixierteil 1 ermittelt werden. Sobald die günstigste Lage gefunden ist, wird die Ausrichteinrichtung 15 durch Festziehen der Ringmutter 14 so weit gegen den Fixierteil 1 verschoben, bis die axial gerichtete Verzahnung 10 des Fixierteils 1 mit der Gegenverzahnung 16 der Ausrichteinrichtung 15 in Eingriff gelangt.
Anschließend wird der Probe-Gelenkteil wiederum vom Fixierteil 1 abgenommen und gegen einen Gelenkteil 6, der dann an der Gelenkprothese verbleibt, ersetzt. Dieser Gelenkteil 6 hat eine zum Probe-Gelenkteil analog gestaltete Nut-Federverbindung 17 mit der Ausrichteinrichtung 15, wodurch der Gelenkteil 6 in nur einer einzigen Position – die von der nunmehr fixierten Ausrichteinrichtung 15 bestimmt wird (daher "Gedächtnisfunktion") – auf den Fixierteil 1 aufsetzbar ist, und zwar in der gleichen Position wie der Probe-Gelenkteil.
Das Fixieren des Gelenkteiles 6 am Konus 3 wird durch Aufpressen bzw. durch Schlagen bewirkt. Die Ausrichteinrichtung 15 verbleibt in der Gelenkprothese und sie kann bei weiteren operativen Eingriffen von Nutzen sein. Die Ausnehmung 9 wird mittels eines nicht dargestellten Gewindeeinsatzes verschlossen.
Die Gestaltung der Verzahnungen und Gegenverzahnungen 4, 8, 10 und 16 zwischen Gelenkteil 6 und Fixierteil 1 und zwischen Fixierteil 1 und Ausrichteinrichtung 15 kann unterschiedliche Ausführungsformen aufweisen. So ist es nicht unbedingt notwendig, zwischen dem Gelenkteil 6 und dem Fixierteil 1 eine Verzahnung mit radial ausgerichteten Zähnen 5 vorzusehen. Hier könnten auch in Achsrichtung ausgerichtete Zähne vorgese hen sein wie an der Ausrichteinrichtung 15. Umgekehrt kann auch die Ausrichteinrichtung 15 mit radial gerichteten Zähnen versehen sein.
Beide Verzahnungen 4 und 10 und Gegenverzahnungen 8 und 16 sind derart gestaltet, dass die Verzahnung 4 und 10 jeweils eine ungleiche Anzahl von Zähnen 5 bzw. 11 aufweist wie die Zähne 5 bzw. 11 jeder der Gegenverzahnungen 8 und 16, wobei zwischen den Zähnen 5 bzw. 11 jeweils Leerräume 18 vorgesehen sind und wobei die Zähne 5 und 11 sowohl jeder Verzahnung 4 und 10 als auch jeder Gegenverzahnung 8 und 16 in gleichmäßigem Abstand 19 vorliegen und der Abstand 19 zwischen Spitzen der Zähne 5 bzw. 11 ein ganzzahliges Vielfaches einer Zahnbreite 20 beträgt. Die Abstände 19 bei der Verzahnung 4 und 10 betragen ein unterschiedliches Vielfaches der Abstände 19 der Zähne 5 und 11 jeder Gegenverzahnung 8 und 16.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel, vgl. die 7 bis 11 (die 8 und 9 zeigen die Verzahnungen in Abwicklung), beträgt der Abstand 19 der Zähne 5 bzw. 11 der einen Zahnreihe, sprich der Verzahnung, drei Zahnbreiten 20 und der Abstand 19 der Gegenverzahnung beispielsweise vier Zahnbreiten 20, Wie insbesondere aus 7 zu erkennen ist, gelangen hierdurch stets sechs Zahnflanken 5' bzw. 11' in Eingriff, wobei drei Zahnflanken 5', 11' in die eine Richtung und drei in die Gegenrichtung fixierend wirken. Hierdurch ist zudem eine Feineinstellung des Gelenkteils 6 gegenüber dem Fixierteil 1 gewährleistet, es kann nämlich der Gelenkteil 6 gegenüber dem Fixierteil 1 bzw. der Ausrichteinrichtung 15 gegenüber dem Fixierteil 1 um jeweils den von einer Zahnbreite 20 eingenommenen Umfangswinkel verstellt werden.
Bei der Ausgestaltung der Zahnflanken 5' bzw. 11' ist auf eine leichte Bearbeitbarkeit – die Zähne 5 und 11 sind sehr klein und in einem beengten Raum untergebracht – sowie auf eine hinreichende Kräfteübertragung während der Einstell- und Probierphasen Rücksicht zu nehmen. In den 10 und 11 sind unterschiedliche Zahnflankenformen dargestellt, wobei die in 11 dargestellte Form eine Punkt-Symmetrie der Flankenform aufweist.
Gemäß der in den 5 und 6 dargestellten Ausführungsform ist die Ausrichteinrichtung 15' von einer länglichen Hülse gebildet, die an einem Ende ebenfalls mit einer Gegenverzahnung 16 korrespondierend zur Verzahnung 10 versehen ist und welche Hülse 15' mittels eines Gewindestiftes 21 am Fixierteil 1 in einer mittels des Probe-Gelenkteils ermittelten Lage am Fixierteil 1 fixierbar ist. Nach Entfernen des Probe-Gelenkteils und Aufschieben des Gelenkteils 6 auf diese Hülse 15' wird der Gelenkteil 6 durch Schlagen auf dem Konus 3 fixiert, wobei wiederum die Verzahnung 4 des Fixierteils 1 mit der Gegenverzahnung 8 des Gelenkteils 6 in Eingriff gelangt. Sodann wird die Hülse 15' entfernt und der Gelenkteil 6 an seinem Ende mittels eines Gewindeeinsatzes verschlossen. In diesem Fall verbleibt die Ausrichteinrichtung 15' nicht an der Gelenkprothese und sie ist wieder verwendbar.

Claims

Gelenkprothese mit einem Fixierteil (1) und einem daran in vorbestimmter Lage fixierbaren Gelenkteil (6), insbesondere Hüftprothese, gekennzeichnet durch: – eine am Fixierteil (1) in unterschiedlichen Lagen fixierbare und vom Fixierteil (1) und Gelenkteil (6) getrennte Ausrichteinrichtung (15, 15'), auf die der Gelenkteil (6) in nur einer Lage einrastbar auf setzbar ist, und – wobei der Gelenkteil (6) mitsamt der Ausrichteinrichtung (15, 15') gegenüber dem Fixierteil (1) unter Mitbewegen der Ausrichteinrichtung (15, 15') in unterschiedliche Lagen bringbar ist.
Gelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung als Ringkörper (15) oder Hülsenkörper (15') ausgebildet ist, der auf einen Fortsatz (3) des Fixierteils (1) in unterschiedlichen Drehlagen mittels einer Fixiereinrichtung (10, 14, 16, 21) fixierbar ist, und dass die Ausrichteinrichtung (15, 15') sowie der Gelenkteil (6) mit einer in Umfangsrichtung formschlüssigen Verbindung (17) versehen sind, die ein Aufsetzen und Einrasten des Gelenkteils (6) in nur einer einzigen Winkel-Lage gegenüber der Ausrichteinrichtung (15, 15') ermöglichen.
Gelenkprothese nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung (15, 15') und der Fortsatz (3) des Fixierteiles mit in unterschiedlichen Winkellagen der Ausrichteinrichtung (15, 15') gegenüber dem Fortsatz (3) formschlüssig in Eingriff bringbaren Erhebungen und Vertiefungen, beispielsweise mit einer Verzahnung (10) und Gegenverzahnung (16), versehen sind.
Gelenkprothese nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung (15, 15') und der Gelenkteil (1) nur in Umfangsrichtung formschlüssig ineinandergreifen, in Achsrichtung des Fixierteils (1) jedoch bei gelockerter oder entfernter Fixiereinrichtung (10, 14, 16, 21) gegeneinander mindestens so weit bewegbar sind, bis der Formschluss zwischen der Ausrichteinrichtung (15, 15') und dem Fixierteil außer Eingriff gelangt.
Gelenkprothese nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Verbindung zwischen Gelenkteil (6) und Ausrichteinrichtung (15, 15') als Nut-Feder-Verbindung mit in Achsrichtung beschränkter Länge ausgebildet ist.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung (15) und gegebenenfalls auch die Fixiereinrichtung (10, 14, 16) in einem Hohlraum (9) des Gelenkteils (1), mit dem der Gelenkteil (1) den Fortsatz (3) des Fixierteils (1) umschließt, bei zusammengebauter Gelenkprothese zu liegen kommen.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die als Hülse (15') ausgestaltete Ausrichteinrichtung bei zusammengebauter Gelenkprothese aus einem Hohlraum (9), mit dem der Gelenkteil (6) den Fortsatz (3) des Fixierteils (1) umschließt, nach außen ragt und die Fixiereinrichtung (21) durch die Hülse (15') hindurchragt.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verzahnung (10) der Ausrichteinrichtung (15, 15') eine ungleiche Anzahl von Zähnen (11) aufweist, wie Zähne (11) einer am Fortsatz (3) der Fixiereinrichtung (1) vorgesehenen Gegenverzahnung (16) vorhanden sind, wobei zwischen jeweils benachbarten Zähnen (11) Leerräume (18) vorgesehen sind.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen dem Gelenkteil (6) und dem Fixierteil (1) wirkende Verzahnung in analoger Weise gestaltet ist wie die zwischen dem Fortsatz (3) des Fixierteiles (1) und der Ausrichteinrichtung (15, 15') wirkende Verzahnung.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnung (4) zwischen dem Gelenkteil (6) und dem Fixierteil (1) Zähne (5) aufweist, die sich in radialer Richtung des Fixierteiles (1), und die Verzahnung (10) zwischen dem Fortsatz (3) des Fixierteiles (1) und der Ausrichteinrichtung (15, 1 S') Zähne (11) aufweist, die sich in Achsrichtung des Fixierteiles (1) erstrecken.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei jeder Verzahnung (4, 10) und Gegenverzahnung (8, 16) mehrere Zähne (5 und 11) mit unterschiedlich gerichteten Flanken (5', 11') im Eingriff sind.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zahnreihe der Verzahnung (4, 10) Zähne (5, 11) im gleichmäßigen Abstand (19) aufweist, wobei der Abstand (19) der Zähne (5, 11) ein ganzzahliges Vielfaches einer Zahnbreite (20) beträgt und die mit dieser Zahnreihe in Eingriff bringbare weitere Zahnreihe der Gegenverzahnung (8, 16) ebenfalls Zähne (5, 11) im gleichmäßigen Abstand (19) aufweist, wobei der Abstand ebenfalls einem ganzzahligen Vielfachen einer Zahnbreite (20), jedoch unterschiedlichen Vielfachen der anderen Zahnreihe, entspricht.
Gelenkprothese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zahnreihe Zähne (5, 11) im Abstand (19) von vier Zahnbreiten (20) zwischen Spitzen und die andere Zahnreihe Zähne (5, 11) im Abstand (19) von drei Zahnbreiten (20) zwischen Spitzen aufweist.
Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere untereinander unterschiedlich gestaltete Probe-Gelenkteile vorhanden sind, von denen jeder in nur einer Lage auf der Ausrichteinrichtung (15, 1 S') einrastbar aufsetzbar ist.
Verfahren zum Zusammensetzen einer Gelenkprothese nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, mit einem Fixierteil (1) und einem daran in vorbestimmter Lage fixierbaren Gelenkteil (6), insbesondere Hüftprothese, gekennzeichnet durch eine Kombination folgender Verfahrensschritte: – Anbringen einer an dem Fixierteil (1) in unterschiedlichen Lagen fixierbaren Ausrichteinrichtung (15, 15') am Fixierteil (1) vor oder nach Fixieren des Fixierteils (1) am Knochen, – Aufsetzen eines an der Ausrichteinrichtung (15, 15') in nur einer einzigen Lage einrastbaren Gelenkteiles (6) auf den Fixierteil (1), – Ausrichten des Gelenkteils (6) gegenüber dein Fixierteil (1) in eine ausgewählte Lage unter Mitbewegen der vorher entfixierten Ausrichteinrichtung (15, 15'), – Fixieren der Ausrichteinrichtung (15, 15') gegenüber dem Fixierteil (1) in der ausgewählten Lage.
Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung einer Gelenkprothese nach Anspruch 14 mittels eines Probe-Gelenkteiles die orthopädisch richtige Lage und/oder Form des Gelenkteiles (6) ermittelt wird, wobei anhand des in richtige Position gebrachten und richtig ausgewählten Probe-Gelenkteiles die Ausrichteinrichtung (15, 1 S') am Fixierteil (1) fixiert und der Probe-Gelenkteil gegen einen gleich gestalteten Gelenkteil (6) ausgetauscht wird.
Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Gelenkprothese mit einer als Hülse (15') ausgestalteten Ausrichteinrichtung die Hülse (15') nach Fixieren des Gelenkteils (6) am Fixierteil (1) entfernt wird.