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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung einer Papier-,
Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn mit Zylindern
und Walzen zum Überführen der
Faserstoffbahn und mit mindestens einer unterhalb oder oberhalb
der Faserstoffbahn angeordneten Erwärmungsvorrichtung, insbesondere
mit einem Prallströmungstrockner.
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Aus
der
US 3 598 039 ist
eine Papiermaschine mit einer Siebpartie bekannt, die mit einer
Einhausung ausgestattet ist. Die Einhausung umfasst eine vollständig entfernbare
Haube, die mit Öffnungsmitteln
ausgestattet ist, um die Haube, insbesondere auch sektionsweise,
teleskopisch abzuziehen. Die Haube dient dazu, den besonders viel
Feuchtigkeit produzierenden Teil der Siebpartie in der Nähe des Stoffauflaufs
von dem hinteren Teil zu trennen.
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Aus
der WO 96/34145 ist eine Haube für
eine Sieb- und eine Pressenpartie bekannt, die Wände und eine Decke umfasst,
die eine geschlossene Haube bilden. In Verbindung mit der Haube
ist auch eine Vorrichtung zur Einstellung einer Belüftung vorgesehen.
Die Wände
der Haube können
aus Innen- und Außenwänden bestehen,
so dass zwischen ihnen ein Luftstrom geführt werden kann.
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Außerdem ist
im Stand der Technik der Einsatz verschiedener Erwärmungsvorrichtungen
zum Erwärmen
und Trocknen der Faserstoffbahn bekannt. Prallströmungstrockner
(Impingementtrockner) werden bevorzugt am Anfang der Trockenpartie eingesetzt.
Beim Überführen von
Faserstoffbahnen und bei Bahnabrissen müssen unter der Faserstoffbahn
liegende Erwärmungsvorrichtungen
von Hand gereinigt werden. Dies bedeutet, dass anfallende Papierfetzen,
die sich sowohl in Abluft- als auch in Zuluftkanälen des Prallströmungstrockners
verfangen und die, wenn sie auf der Heizfläche der Erwärmungsvorrichtung liegenbleiben,
eine Brandgefahr bilden, mit Hilfe von Greifern mühsam entfernt
werden müssen.
Dies ist zum einen gefährlich
und zum anderen sehr zeitintensiv. Bei einer Maschine mit großer Breite
ist es außerdem
kaum noch möglich, alle
Bereiche, auf denen Papierfetzen liegen können, zu erreichen.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, eine Maschine zum Herstellen einer
Faserstoffbahn derart zu verbessern, dass das Herabfallen von Papierfetzen auf
die Heizflächen
der Erwärmungsvorrichtung
während
des Aufführvorgangs
oder bei einem Bahnriss verhindert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei einer Maschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die mindestens eine Erwärmungsvorrichtung
gegenüber
der Faserstoffbahn durch eine bewegbare Abdeckung abdeckbar ist.
Die Abdeckung ist hitzebeständig
und lässt
sich automatisch öffnen
und verschließen.
Bei einem Bahnriss wird die Erwärmungsvorrichtung
unterhalb der Faserstoffbahn daher automatisch durch die Abdeckung
abgedeckt, indem diese die Erwärmungsvorrichtung
an der der Faserstoffbahn zugewandten Oberfläche abdeckt.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den
Zeichnungen.
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Von
Vorteil ist es, wenn die Abdeckung Teil einer Einhausung der Erwärmungsvorrichtung
ist, wobei die Erwärmungsvorrichtung
zusätzlich
an ihren Stirnseiten durch Seitenwände der Einhausung abgedeckt
ist oder abdeckbar ist.
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Die
Abdeckung besteht vorzugsweise aus einem flexiblen Material, insbesondere
aus Federstahlblech. Das Federstahlblech kann auch sektioniert sein.
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In
vorteilhafter Weise lässt
sich die Abdeckung nach Art einer Jalousie oder eines Rollladens bewegen.
Dieser Vorgang kann leicht durch einen Elektromotor durchgeführt werden,
so dass die Abdeckung in kürzester
Zeit entfernbar ist.
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Von
Vorteil ist auch eine Ausgestaltung der Erfindung, in der die Abdeckung
wenigstens eine Öffnung
aufweist, durch die Enwärmungsvorrichtung während des
Trockenbetriebs gegenüber
dem Zylinder bzw. der Walze geöffnet
ist. Außerhalb
des Trockenbetriebs verschließt
die Abdeckung die Erwärmungsvorrichtung
durch einen geschlossenen Bereich.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung besteht die Abdeckung vorzugsweise
aus Lamellen. Die Lamellen können
durch Gelenke nach Art einer Rollladenkette zu einer Jalousie verbunden
sein, oder die Lamellen sind jeweils in Seitenwänden oder seitlichen Halterungen
schwenkbar befestigt. Die Lamellen bestehen aus einem hitzebeständigen Material und
sind sowohl fest als auch ausreichend flexibel. Alternativ lässt sich
die Abdeckung nach Art einer Teleskopschiene auseinanderfahren und
ineinanderschieben.
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Ebenfalls
vorteilhaft ist es, wenn die Abdeckung auf seitlichen Schienen geführt ist.
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Bezogen
auf die Breite der Erwärmungsvorrichtung
kann die Abdeckung quer zur Bahnlaufrichtung in mehrere Sektionen
eingeteilt sein, die jeweils von einzelnen Teilabdeckungen bedeckt
sind, wobei die Teilabdeckungen unabhängig voneinander bewegbar sind.
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Alternativ
lassen sich die Abdeckung und/oder die Seitenwände der Einhausung abklappen
oder als Schiebeelemente ausbilden.
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Um
die Reinigung der Maschine automatisch oder halbautomatisch ohne
den manuellen Einsatz von Bedienungspersonal durchführen zu
können oder
um den manuellen Einsatz wenigstens zu minimieren, ist eine Reinigungsvorrichtung
zum Reinigen der bewegbaren Abdeckung vorhanden. Durch die Reinigungsvorrichtung
wird das Ablegen von Fetzen auf der Erwärmungsvorrichtung vermieden
und das Entfernen der Fetzen automatisiert. Dadurch lässt sich
der Reinigungsvorgang gegenüber
dem herkömmlichen
Reinigungsverfahren erheblich beschleunigen und effizienter gestalten
und bei breiten Maschinen, etwa ab einer Breite von mehr als 3 m, überhaupt
erst ermöglichen.
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Die
Reinigungsvorrichtung umfasst in vorteilhafter Weise stabile Reinigungsbürsten und/oder Reinigungsklingen
und/oder wenigstens ein Blasrohr zum Wegblasen von Papierfetzen,
Flusen und Verschmutzungen. Die Klingen dienen zum Zerkleinern der
Papierfetzen, so dass diese schneller in der Trockenhaube verbrannt
werden oder in den Aufbereitungsprozess zur Herstellung der Faserstoffsuspension
zurückgeführt werden
können.
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Von
Vorteil ist es, wenn die Reinigungsvorrichtung durch eine eigene
Steuereinheit ansteuerbar ist, die es erlaubt, einen Reinigungsmodus
zu aktivieren.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Betreiben einer
Maschine zur Herstellung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer
anderen Faserstoffbahn mit Zylindern und Walzen zum Überführen der
Faserstoffbahn und mit mindestens einer unterhalb der Faserstoffbahn
angeordneten Erwärmungsvorrichtung.
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Erfindungsgemäß ist das
Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung der Erwärmungseinrichtung
geschlossen wird, dass nach der Entfernung der abgerissenen Faserstoffbahn
eine neue Faserstoffbahn aufgeführt
wird und dass anschließend
die Abdeckung wieder geöffnet
wird.
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In
vorteilhafter Weise wird das Verfahren derart durchgeführt, dass
nach dem Schließen
der Abdeckung die Reinigungsvorrichtung durch die Steuereinheit
aktiviert wird, dass die Reinigungsbürsten oder -klingen abgerissene
Stücke
der Faserstoffbahn zerkleinern und dass diese entweder in einen
unterhalb der Maschine gelegenen Schacht abtransportiert werden
oder dass sie in die Erwärmungsvorrichtung
transportiert werden, um sie darin zu verbrennen. Im ersten Fall
wird das Papier in einer Faserstoffsuspension erneut aufbereitet.
In diesem Fall kann die Erwärmungsvorrichtung
im reduzierten Betrieb weiter betrieben werden (Bypass-Betrieb).
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass
die Erwärmungsvorrichtung
auf eine hohe Temperatur erhitzt wird, dass herabfallende Stücke der
Faserstoffbahn verbrannt werden und dass die dabei entstehende Asche
durch Abluft entfernt wird. In diesem Fall wird während des
Reinigungsvorgangs die Erwärmungsvorrichtung
bei hoher Temperatur und gedrosselter Ausströmgeschwindigkeit betrieben,
um die kleinen Fetzen vollständig verbrennen
zu können.
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Zeitgleich
kann bereits der Überführvorgang für eine neue
Faserstoffbahn durchgeführt
werden. Nach dem Überführen wird
die Haubenabdeckung wieder geöffnet,
um die neue Faserstoffbahn durch die Erwärmung durch die Trockenhaube
zu trocknen.
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Nachstehend
wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Ausschnitt aus einer Trockenpartie mit zwei Stabilisatorwalzen,
wobei auf der Unterseite einer der beiden Stabilisatorwalzen zwei
Trockenhauben angeordnet sind,
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Abdeckung für eine Trockenhaube, die aus
einem flexiblen Material besteht und in seitlichen Führungsschienen
bewegbar ist,
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3 eine
Draufsicht auf eine Abdeckung, die aus mehreren Teil-Abdeckungen besteht,
die nebeneinander in Führungsschienen
geführt
werden,
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Trockenhaube, die durch eine aus schwenkbaren
Lamellen bestehende Abdeckung abgedeckt ist,
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Trockenhaube, die an eine Faserstoffbahn
anstellbar und von dieser abstellbar ist,
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6 eine
seitliche Ansicht einer Trockenhaube, die durch eine Abdeckung in
Form einer Jalousie abgedeckt ist, und
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7 eine
perspektivische Ansicht einer Trockenhaube, die durch eine mit einer Öffnung ausgestattete
Abdeckung abgedeckt ist.
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Eine
Trockenpartie 1 (1) umfasst
zwei hintereinander angeordnete gebohrte Walzen 2, 3, die
als Stabilisatorwalzen dienen und zwischen denen eine Faserstoffbahn 4 hindurchgeführt wird.
Zur Unterstützung
der Faserstoffbahn 4 werden die Walzen 2, 3 über auf
beiden Seiten der Faserstoffbahn 4 jeweils den Walzen 2, 3 gegenüberliegend
angeordnete Stabilisatorkästen 5, 6 mit
einem Unterdruck (Vakuum) beaufschlagt. Unterhalb der Walze 2 sind Trockenhauben 7, 8 vorhanden,
die mittels Heißluft betrieben
werden und auch als Prallströmungstrockner
bezeichnet werden. Auf den Trockenhauben 7, 8 können sich,
insbesondere bei einem Bahnriss, Papierfetzen 9 ablagern,
die entfernt werden müssen, um
eine dauerhafte Verschmutzung der Trockenhauben 7, 8 und
auch die aufgrund der starken Erwärmung mögliche Brandgefahr zu vermeiden.
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Die
Trockenhauben 7, 8 weisen jeweils eine stabile,
flexible, beispielsweise aus einem Federstahl bestehende, hitzebeständige Abdeckung 10 (2) in
der Form eines Bandes, eines Siebs oder dergleichen auf, die zwischen
zwei Führungsschienen 11, 12 in
Richtung eines Pfeils A geführt
wird.
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Anstelle
einer einzigen Abdeckung 10, die sich über die gesamte Breite der Maschine
erstreckt, werden gemäß einer
anderen Ausführungsform
mehrere Abdeckungen 13, 14, 15 (3)
in Schienen 16, 17, 18, 19 nebeneinander
geführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
besteht eine Abdeckung aus Lamellen 20 (4),
die jeweils einzeln in Halterungen 21 in Richtung eines
Pfeils B schwenkbar in Seitenwänden 22, 23 der
Trockenhaube befestigt sind und sich im geschlossenen Zustand vorzugsweise
gegenseitig überdecken,
so dass die Trockenhaube nach oben abgedichtet ist.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel (5)
ist eine Trockenhaube 24 dargestellt, die von einer Abdeckung 25 abgedeckt
ist, in deren oberem Teil sich Papierfetzen 26 abgelagert
haben, die durch einen Reinigungsvorgang entfernt werden. Die Trockenhaube 24 ist
in Richtung eines Pfeils C an die Faserstoffbahn 4 anstellbar
und von dieser abstellbar. Der Reinigungsvorgang kann beispielsweise auch
mittels Blasrohren und durch Kaltluft durchgeführt werden, um die Papierfetzen 26 seitlich
aus dem Arbeitsbereich der Maschine herauszubringen. Alternativ
oder zusätzlich
können
die Papierfetzen 26 aber auch in der Trockenhaube 24 verbrannt
werden. Zum Verbrennen der Papierfetzen 26 muss die Trockenhaube 24 im
geschlossenen Zustand, vorzugsweise mit hoher Temperatur, betrieben
werden. Die bei diesem Verbrennungsprozess entstehende Asche kann
ebenfalls durch Blasluft entfernt werden; die Asche kann ebenso
wie die Papierfetzen 26 selbst wieder in den Aufbereitungsprozess
zur Herstellung einer Faserstoffsuspension zurückgeführt werden.
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Anstelle
oder zusätzlich
zum Einsatz von Blasluft können
Bürsten
und/oder Klingen eingesetzt werden, um die Papierfetzen 26 zu
entfernen. Nach Beendigung des Aufführvorgangs und nachdem alle Papierfetzen 26 verbrannt
oder seitlich aus dem Bereich der Maschine herausgeblasen sind,
wird die Trockenhaube wieder in Richtung des Pfeils C an die Faserstoffbahn 4 angestellt.
Die Abdeckung 25 kann auch in Form eines Siebes ausgebildet
sein, das genügend
feinmaschig ist, um die Papierfetzen 26 zurückzuhalten.
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In
einer weiteren Ausgestaltung (6) einer
Trockenhaube 27 sind Rollladenkästen 28, 29 vorhanden,
in die die Abdeckung 30 hineingezogen und während des
Produktionsprozesses verstaut wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist eine nach Art einer Jalousie bewegliche Abdeckung 31 (7)
mit wenigstens einer Öffnung 32 oder
mit einer Mehrzahl von Öffnungen
ausgestattet, durch die während
des Betriebs die Hitze zur Heißlufttrocknung
der Faserstoffbahn 4 hindurchströmt. Seitlich der Öffnung 32 bzw.
seitlich der Öffnungen befinden
sich nur schmale Stege 33, 34, die notwendig sind,
um die Abdeckung 31 in den Führungsschienen 11, 12 zu
führen.
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In
einem Bereich 35 ist die Abdeckung 31 geschlossen.
Dabei ist die, wie in 6 dargestellt, mit einem Teil
ihrer Länge
in Rollladenkästen
verstaubare Abdeckung 31 ausreichend lang, um während der Produktion
die Heißluft über die
gesamte Länge
zwischen den beiden Rollladenkästen
in Richtung zu der Walze 2 strömen zu lassen und um außerhalb
des Produktionsprozesses durch den geschlossenen Bereich 35 die
Trockenhaube 7 bzw. 8 oder 24 vollständig abzudecken.
Diese Ausgestaltung der Abdeckung 31 hat den Vorteil, dass
sie stets motorisch durch einen im Bereich des oberen und des unteren Endes
der Trockenhaube 7 bzw. 8 angebrachten Motor gezogen
werden kann und nicht nach oben oder unten geschoben zu werden braucht
wie die Abdeckung 10 (2), wenn
die Trockenhaube 7, 8 oder 24 für den Produktionsprozess
freigegeben werden soll.