DE102004051300B3 - Verschlusskappe für mit medizinischen Flüssigkeiten befüllte Behältnisse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verschlusskappe für mit medizinischen Flüssigkeiten befüllte Behältnisse, insbesondere mit Flüssigkeiten zur Infusion oder Transfusion befüllte, insbesondere flaschenförmige Behältnisse. Die Verschlusskappe verfügt über eine Entnahme- und Zuspritzstelle (6, 7) mit einer ersten Öffnung (8) zum Entnehmen der Flüssigkeit, die von einer ersten durchstechbaren selbstabdichtenden Membran (10) verschlossen ist, und einer zweiten Öffnung (9) zum Zuspritzen eines Additivs, die von einer zweiten durchstechbaren selbstabdichtenden Membran (11) verschlossen sind, wobei die erste und zweite Membran unterschiedlich ausgebildet sind. Das das Portsystem über Membranen unterschiedlicher Ausbildung verfügt, können die Entnahme- und Zuspritzstellen an die spezifischen Anforderungen beim Entnehmen einer Flüssigkeit und Zuspritzen eines Additivs optimal angepasst werden. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen ein Verklemmen der Membranen mittels einer einschnappend in der Kappe festgelegten Halteplatte vor.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlusskappe für ein Behältnis, das mit einer medizinischen Flüssigkeit insbesondere zur Infusion oder Transfusion befüllt ist, nach dem Obergriff des Hauptanspruchs. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Behältnis für eine medizinische Flüssigkeit, insbesondere zur Infusion oder Transfusion, das über eine derartige Verschlusskappe verfügt.
- Es sind verschiedene Behältnisse für medizinische Flüssigkeiten bekannt. Zu den Behältnissen zählen zum Einen die bekannten Beutel aus Mehrschichtfolien, die sich durch Transparenz, Flexibilität und Siegelbarkeit auszeichnen, zum Anderen die bekannten Flaschen, die unterschiedliche Formen haben. Die Beutel und Flaschen unterscheiden sich in der Ausbildung der Zugänge zum Entnehmen und Zuführen der medizinischen Flüssigkeiten, die auch als Port bezeichnet werden.
- Die
DE 102 23 560 A1 beschreibt einen Beutel mit einem Port-System, das eine Entnahme- und Zuspritzstelle umfasst. Das Port-System verfügt über zwei separate Konnektoren, von denen der eine der Entnahme der Flüssigkeit und der andere dem Zuspritzen eines Additivs dient. Zum Entnehmen der Flüssigkeit findet im Allgemeinen ein sogenannter Spike Verwendung, der einen relativ großen Durchmesser hat, während zum Zuspritzen des Additivs eine Kanüle benutzt wird, die einen relativ kleinen Durchmesser hat. Insofern werden an die Ausbildung der Entnahme- und Zuspritzstelle unterschiedliche Anforderungen gestellt. - Die bekannten Flaschen, die eine Alternative zu den häufig verwendeten Beuteln darstellen, werden mit einer Kappe verschlossen. Derartige Verschlusskappen sind auch als sogenannte Eurokappen bekannt, die in der DIN 58374 genormt sind.
- Aus der WO 02/098748 A1 ist eine Verschlusskappe für eine Medikamentenflasche bekannt, die über eine Entnahme- und Zuspritzstelle verfügt. Zur Abdichtung der Entnahme- und Zuspritzstelle dient eine gemeinsame Membran aus einem elastischen Material, die mit einem Einstechteil (Spike) eines Infusionsgeräts zum Entnehmen des Medikaments und einer Kanüle einer Spritze zum Injizieren eines Additivs durchstechbar ist. Die Membran, die auch als Septum bezeichnet wird, ist mit der Kappe fest verschweißt.
- Ein Verschluss für eine Medikamentenflasche ist auch aus der
EP 0 364 783 B1 bekannt. Auch dieser Verschluss zeichnet sich durch ein gemeinsames Septum für den Port zum Entnehmen des Medikaments und Zuspritzen des Additivs aus. - Die in der Medizintechnik verwendeten Membranen müssen hohen Anforderungen genügen. Die Membranen sollten einerseits mit geringem Kraftaufwand durchstechbar sein und andererseits das Behältnis sicher abdichten. So sollte die Membran zur Abdichtung der Zuspritzstelle nach der Punktierung und der Entfernung der Kanüle dicht sein. Die Membran der Entnahmestelle sollte zudem das Einstechteil bei Zugbeanspruchung festhalten, so dass das Einstechteil nicht aus der Einstechstelle herausgleiten kann.
- Die
DE 83 08 416 U1 beschreibt zwar eine Verschlusskappe mit mehreren Einstichstellen, der Deckelbereich der Verschlusskappe verfügt aber nur über eine Kammer, in die nur eine Membran passend eingesetzt ist. Bei der einzigen Membran handelt es sich um ein ovales, scheibenförmiges Schließstück, das aus Gummi, insbesondere Silikonkautschuk besteht. - Die
EP 1 010 635 B1 beschreibt eine Verschlusskappe für einen Infusionsbehälter, die über eine Entnahme- und Zuspritzstelle verfügt. In dem Deckelbereich der Verschlusskappe sind zwei kreisförmige Kammern ausgebildet. In die Kammern sind jeweils scheibenförmige Dichtungen passend eingesetzt. Zum Entnehmen bzw. Zuspritzen einer Flüssigkeit wird eine Dichtung durchstochen. Die bekannte Verschlusskappe zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Entnahmestelle als auch die Zuspritzstelle identisch ausgebildet sind. Nachteilig ist, dass die Handhabung beim Entnehmen und Zuspritzen einer Flüssigkeit mit einem Spike oder einer Kanüle erschwert ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verschlusskappe für mit medizinischen Flüssigkeiten, insbesondere Flüssigkeiten zur Infusion oder Transfusion befüllte Behältnisse mit einer Entnahme- und Zuspritzstelle bereitzustellen, die eine sichere Handhabung beim Entnehmen der medizinischen Flüssigkeit und dem Zuspritzen des Additivs erlaubt.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Behältnis für eine medizinische Flüssigkeit, insbesondere eine Flüssigkeit zur Infusion oder Transfusion, mit einer derartigen Verschlusskappe zu schaffen. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 26 gelöst.
- Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Bei der erfindungsgemäßen Verschlusskappe sind die Entnahme- und Zuspritzstelle als separate Zugänge mit unterschiedlichen Öffnungen ausgebildet, die jeweils von einer durchstechbaren selbstabdichtenden Membran verschlossen sind. Die Verschlusskappe verfügt also nicht über eine gemeinsame Membran für beide Zugänge, sondern über zwei Membranen, die unterschiedlich ausgebildet sind. In diesem Zusammenhang sind unter unterschiedlicher Ausbildung unterschiedliche Formen oder Materialien zu verstehen.
- Der entscheidende Vorteil der erfindungsgemäßen Verschlusskappe liegt darin, dass die Verwendung separater Membranen für die Entnahme- und Zuspritzstelle die optimale Anpassung an die unterschiedlichen Anforderungen erlaubt, die an diese Zugänge gestellt werden. Da das Portsystem über Membranen unterschiedlicher Ausbildung verfügt, können die Entnahme- und Zuspritzstelle an die spezifischen Anforderungen beim Entnehmen einer Flüssigkeit mittels eines Einstechteils (Spike), der einen relativ großen Durchmesser aufweist, und beim Zuspritzen eines Additivs mittels einer Kanüle optimal angepasst werden, die einen relativ kleinen Durchmesser aufweist.
- Die Membran der Entnahmestelle kann derart ausgebildet werden, dass der Port mit einem Einstechteil (Spike) durchstochen werden kann, wobei der Spike bei Zugbeanspruchung festgehalten und die Entnahmestelle sicher abgedichtet wird, während die Membran der Zuspritzstelle so beschaffen sein kann, dass der Port nach Punktierung und Entfernung der Kanüle dicht ist.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Verschlusskappe sind beide Membranen klemmend in der Kappe gehalten. Dabei können die Membranen auch elastisch verformt werden. Folglich kann die Montage der Verschlusskappe auf einfache Weise allein durch das Verpressen der einzelnen Teile erfolgen. Es ist aber auch möglich, dass die Membranen mit der Kappe verschweißt und/oder verklebt werden.
- Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Öffnungen für die Membranen Ausnehmungen in dem Deckelteil der Kappe sind, in denen die Membranen passend eingesetzt sind. Der Formschluss gewährleistet, dass die Membranen einen sicheren Halt haben.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist an der Innenseite des Deckelteils der Kappe eine Halteplatte angeordnet, mit der die Membranen verklemmt sind. Hierzu weist die Halteplatte vorzugsweise die Membranen untergreifende Ansätze auf.
- Eine alternative Ausführungsform sieht die Membranen untergreifende Ansätze vor, die nicht an einer Halteplatte, sondern an der Innenseite des Deckelteils vorgesehen sind. Die Ansätze sind vorzugsweise einstückig mit dem Deckelteil. Die Montage kann weiter vereinfacht werden, wenn die Ansätze biegbare Teile sind. Dann brauchen die Membranen nur in das Deckelteil eingesetzt und die Ansätze umgebogen zu werden. Vorzugsweise sind die Ansätze als ringförmige Bördelungen ausgebildet, die einen sicheren Halt bieten.
- Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Halteplatte einrastend oder einschnappend in die Verschlusskappe eingesetzt. Zur Montage werden die Membranen in das Deckelteil und daraufhin die Halteplatte in das Seitenteil der Kappe eingesetzt.
- Die Halteplatte kann aber auch mit dem Seitenteil einstückig sein, wobei das Deckelteil als von dem Seitenteil abklappbarer Kappenkörper ausgebildet ist. Die Membranen werden dann in den abgeklappten Kappenkörper eingesetzt und der Kappenkörper wird anschließend auf die Halteplatte geklappt, so dass die Membranen zwischen Kappenkörper und Halteplatte verklemmt sind.
- Der Kappenkörper ist vorzugsweise mit einem Scharnier an dem Seitenteil befestigt. Derartige Scharniere sind als sogenannte Filmscharniere in der Kunststofftechnik bekannt.
- Die erste und/oder zweite Öffnung in der Kappe sind vorzugsweise mit einem Abdrehteil verschlossen, das gleichsam einen Originalitätsverschluss bildet. Die Handhabung wird vorzugsweise dadurch verbessert, dass die Abdrehteile als flache Griffteile ausgebildet sind. Die Abdrehteile weisen zweckmäßigerweise jeweils eine Kennzeichnung, insbesondere eine nach Art eines Pfeils ausgebildete Aussparung auf. Da die Pfeile in einander entgegengesetzte Richtungen zeigen, kann sofort erkannt werden, dass es sich bei dem jeweiligen Port um eine Entnahme- oder Zuspritzstelle handelt.
- Die selbstabdichtende Membran der Entnahmestelle weist vorzugsweise einen äußeren ringförmigen Abschnitt auf, an den sich ein mittlerer ringförmiger Abschnitt mit einer oberen und unteren Anlagefläche anschließt, der in der Kappe klemmend gehalten ist. Der mittlere ringförmige Abschnitt geht in einen inneren tellerförmigen Abschnitt über, an dessen Oberseite eine muldenförmige Vertiefung ausgebildet ist. Dabei hat der innere tellerförmige Abschnitt vorzugsweise eine flache Unterseite. Die besondere Ausbildung der Membran stellt zum Einen sicher, dass der Spike beim Anstechen der Membran sicher geführt und gehalten wird und gewährleistet zum Anderen, dass die Membran nach dem Herausziehen des Spike auch bei relativ hohem Innendruck in dem Behältnis wieder sicher abdichtet. Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass die besondere Ausbildung der Membran für den sofortigen Wiederverschluss ausschlaggebend ist, wobei mit zunehmendem Innendruck in der Verpackung die Abdichtung der Membran noch erhöht wird.
- Die Membran der Entnahmestelle ist vorzugsweise geschwächt, so dass sie sich leicht mit einem Spike durchstechen lässt. Vorteilhafterweise ist die Membran kreuzweise vorgeschlitzt. Sie kann aber auch sternförmig geschlitzt oder nur mit einem einfachen Schlitz versehen sein.
- Die Membran der Zuspritzstelle unterscheidet sich von der Membran der Entnahmestelle durch ihren Querschnitt im Zentrum. Vorzugsweise weist die Membran der Zuspritzstelle einen größeren Querschnitt als die Membran der Entnahmestelle auf, d.h. die eine Membran ist im Zentrum dicker als die andere Membran.
- Auch die Membran der Zuspritzstelle weist vorzugsweise einen äußeren ringförmigen Abschnitt auf. An den äußeren ringförmigen Abschnitt schließt sich jedoch der innere tellerförmige Abschnitt direkt an, wobei sowohl an der Ober- als auch Unterseite des inneren tellerförmigen Abschnitts muldenförmige Vertiefungen ausgebildet sind. Mit der besonderen Geometrie der Membran wird eine hohe Dichtigkeit erzielt.
- Das erfindungsgemäße insbesondere flaschenförmige Behältnis für medizinische Flüssigkeiten kann unterschiedliche Formen haben. Neben runden Formen sind auch ovale oder abgeflachte Formen möglich.
- Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verschlusskappe in geschnittener Darstellung, -
2 eine alternative Ausführungsform der Kappe von1 , -
3a ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kappe vor der Befestigung der Membranen in dem Deckelteil, -
3b die Kappe von3a nach der Befestigung der Membranen, -
4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kappe und -
5 das erfindungsgemäße kappenförmige Behältnis, das mit der erfindungsgemäßen Kappe verschlossen ist. -
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verschlusskappe1 für flaschenförmige Behältnisse, insbesondere mit einer Flüssigkeit zur parenteralen Ernährung befüllte Flaschen. Die Verschlusskappe1 ist ein Spritzgussteil, das vorzugsweise aus Polyolefinen, insbesondere PP, PE, PET und Blends hergestellt ist. - Die Verschlusskappe
1 weist ein rundes Deckelteil2 auf, an den sich ein zylindrisches Seitenteil3 anschließt. Am unteren Rand des Seitenteils3 befindet sich ein Flansch4 zur Befestigung der Kappe am Kopf einer Flasche. Das Deckelteil2 weist eine größere Wandstärke als der Seitenteil3 auf. - Die Kappe
1 verfügt über ein Portsystem5 mit einer Entnahmestelle6 und einer Zuspritzstelle7 . Im Folgenden wird das Portsystem im Einzelnen beschrieben. - Das Deckelteil
2 der Kappe1 weist zwei Öffnungen8 ,9 mit vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt auf, die im Abstand zueinander angeordnet sind. In der ersten Öffnung8 sitzt eine erste selbstabdichtende Membran10 für die Entnahmestelle6 und in der zweiten Öffnung9 eine zweite selbstabdichtende Membran11 für die Zuspritzstelle. Beide Membranen10 ,11 sind unterschiedlich ausgebildet. Sie bestehen aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus einem synthetischen Kautschuk, vorzugsweise aus Polyisopren. - Die erste Membran
10 für die Entnahmestelle6 weist einen äußeren ringförmigen Abschnitt10a auf, an den sich ein mittlerer ringförmiger Abschnitt10b anschließt, der einen geringeren Querschnitt als der äußere Abschnitt10a hat. In der Kappes1 der mittlere ringförmige Abschnitt10b , der eine obere und untere Anlagefläche hat, klemmend gehalten. Der mittlere ringförmige Abschnitt10b geht in einen inneren tellerförmigen Abschnitt10c über, an dessen Oberseite eine obere muldenförmige Vertiefung10d ausgebildet ist. Der tellerförmige Abschnitt10c hat eine flache Unterseite10e . Im Zentrum der muldenförmigen Vertiefung10d ist der tellerförmige Abschnitt10c derart kreuzweise oder sternförmig vorgeschlitzt, so dass das elastische Material zwar geschwächt aber nicht durchtrennt ist. - Die zweite Membran
11 für die Zuspritzstelle7 , die dicker als die erste Membran10 ist, weist einen äußeren ringförmigen Abschnitt11a mit einer oberen und unteren Anlagefläche auf, der in der Kappe1 klemmend gehalten ist. An den ringförmigen Abschnitt11a schließt sich direkt ein innerer tellerförmiger Abschnitt11b an, an dessen Ober- und Unterseite eine obere bzw. untere muldenförmige Vertiefung11c ,11d ausgebildet sind. Die muldenförmigen Vertiefungen11c und11d der zweiten Membran11 haben eine geringere Tiefe als die muldenförmige Vertiefung10d der ersten Membran10 . - Die beiden Membranen
10 ,11 werden mittels einer Halteplatte13 klemmend gehalten, die in das Seitenteil3 der Kappe1 einschnappend oder einrastend eingesetzt ist. Der Rand der Halteplatte13 sitzt in einer ringförmigen Nut14 , die an der Innenseite des Seitenteils3 unterhalb des Deckelteils2 verläuft. - Im Bereich der Öffnungen
8 ,9 weist das Deckelteil2 der Kappe1 eine den Membranen10 ,11 komplementäre Form auf, so dass die Membranen10 ,11 passend in dem Deckelteil2 sitzen. Dabei stützten sich die Membranen10 ,11 mit den oberen Anlageflächen an der Unterseite des Deckelteils2 ab. - Die Halteplatte
13 weist zwei Öffnungen8a und9a auf, die den gleichen oder einen größeren Durchmesser wie die entsprechenden Öffnungen8 und9 des Deckelteils2 haben. Die Öffnungen8a und9a werden von ringförmigen Ansätze15 ,16 umgeben, die an den unteren Anlageflächen der Membranen10 ,11 anliegen. - Zur Montage werden die Membranen
10 ,11 in die Öffnungen8 ,9 des Deckelteils2 der Kappe1 eingesetzt. Daraufhin wird die Halteplatte13 in die Kappe1 eingesetzt, so dass die Membranen10 ,11 zwischen Deckelteil2 und Halteplatte13 verklemmt sind. - Die Entnahmestelle
6 und Zuspritzstelle7 der Kappe1 sind jeweils mit einem Abdrehteil17 ,18 verschlossen, das einen Originalitätsverschluss bildet. Beide Abdrehteile17 ,18 sind als flache Griffteile ausgebildet, die jeweils über eine Ringbruchzone19 ,20 an das Deckelteil2 angeschlossen sind. Diese Griffteile lassen sich leicht mit der Hand abdrehen. Das Abdrehteil17 weist eine nach Art eine Pfeils ausgebildete Aussparung21 auf, die nach oben zeigt, während das Abdrehteil18 eine nach Art eines Pfeils ausgebildete Aussparung22 aufweist, die nach unten zeigt. Dadurch wird deutlich, dass nach Abdrehen des Abdrehteil17 die Entnahmestelle6 und nach Abdrehen des Abdrehteil18 die Zuspritzstelle7 freiliegt. - Zum Entnehmen einer medizinischen Flüssigkeit wird das Abdrehteil
17 der Entnahmestelle6 abgedreht und ein nicht dargestelltes Einstechteil, beispielsweise der Spike eines Überleitgerätes für enterale Nährlösungen oder eines Infusionsgerätes in die Öffnung8 des Deckelteils2 eingeführt. Dabei wird die vorgeschlitzte Membran10 durchstochen, so dass der Zugang zu dem Behältnis hergestellt ist. - Zum Zuspritzen eines Additivs wird das Abdrehteil
18 abgebrochen und die Kanüle einer Spritze in die Membran11 der Zuspritzstelle7 gestochen. -
2 zeigt eine alternative Ausführungsform des unter Bezugnahme auf die1 beschriebenen Ausführungsbeispiels. Die Verschlusskappe1 von2 unterscheidet sich von der Kappe1 von1 nur dadurch, dass das Deckelteil2' als abklappbarer Kappenkörper ausgebildet und die Halteplatte13' mit der Kappe1 einstückig ist. Ansonsten haben beide Kappen1 die gleiche Ausbildung. Daher werden für die einander entsprechenden Teile auch die gleichen Bezugszeichen verwendet. - Der Deckelteil
2' der Kappe1 von2 ist mittels eines Filmscharniers30 , das sich nur über einen Teil des Umfangs der Kappe1 erstreckt, am Rand des Seitenteils3 befestigt. Dem Filmscharnier30 liegt diametral ein Schnappverschluss31 gegenüber, der sich ebenfalls nur über einen Teil des Umfangs der Kappe1 erstreckt. Der Schnappverschluss31 wird von einem vorspringenden Ansatz31a am Rand des Deckelteils2' und einer hinterschnittenen Nut31b am Rand des Seitenteils3 gebildet. - Zur Montage der Kappe
1 werden die beiden Membranen10 ,11 in den abgeklappten Deckelteil2' eingesetzt, und das Deckelteil2' wird auf die Halteplatte13' geklappt, wobei der Ansatz31a in die Nut31b einschnappt. Die Membranen10 ,11 sind wieder zwischen Halteteil13 und Deckelteil2' verklemmt. - Die
3a und3b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Verschlusskappe1 die sich von den unter Bezugnahme auf die1 und2 beschriebenen Ausführungsformen dadurch unterscheidet, dass eine Halteplatte nicht vorgesehen ist. Die einander entsprechenden Teile werden wieder mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. - Die Ansätze
15' ,16' zum Verklemmen der Membranen10 ,11 sind ringförmige Hülsen an der Unterseite des Deckelteils2 , deren Durchmesser dem Durchmesser der Öffnungen8 ,9 entspricht. Der hülsenförmige Ansatz15' der Entnahmestelle6 hat eine größere Länge als der Ansatz16' der Zuspritzstelle7 . - Die Membranen
10 ,11 werden zunächst in die Öffnungen8 ,9 eingesetzt (3a ). Dann werden die Ansätze15' ,16' derart umgebogen, dass sie an den unteren Anlageflächen der Membranen10 ,11 anliegen, so dass die Membranen10 ,11 klemmend gehalten sind. Bei der Membran11 der Zuspritzstelle7 genügt es, den Ansatz16' um 90° abzuwinkeln. Der Ansatz15' der Entnahmestelle6 hingegen wird um den äußeren ringförmigen Abschnitt10a der Membran umgebördelt (3b ). -
4 zeigt den unteren Abschnitt des Deckelteils2 der Kappe1 eines weiteren Ausführungsbeispiels, der sich von den anderen Ausführungsformen dadurch unterscheidet, dass in dem Bereich, an denen die Ansätze15' ,16' abgeknickt werden, eine ringförmige Nut31 ,32 vorgesehen ist. Da die Ansätze15' ,16' diesem Bereich geschwächt sind, wird das Umbiegen derselben vereinfacht. -
5 zeigt ein flaschenförmiges Behältnis33 , das mit der Verschlusskappe1 verschlossen ist. Die Verschlusskappe1 wird mit dem Kopf34 der Flasche33 fest verschweißt. Zwischen Verschlusskappe1 und Flaschenkopf34 sitzt eine nicht dargestellte Gummischeibe. Das Behältnis33 ist mit einer Flüssigkeit für eine parenterale Ernährung befüllt. Das Behältnis33 kann aber auch mit einer Infusions- oder Transfusionslösung befüllt sein.
Claims (27)
- Verschlusskappe (
1 ) für mit medizinischer Flüssigkeit befüllte Behältnisse (33 ), insbesondere mit Flüssigkeiten zur Infusion oder Transfusion befüllte Behältnisse (33 ), die eine Entnahme- und Zuspritzstelle (6 ,7 ) zum Entnehmen der medizinischen Flüssigkeit und Zuspritzen eines Additivs aufweist, wobei die Entnahme- und Zuspritzstelle (6 ,7 ) als separate Zugänge zu einer ersten Öffnung (8 ) zum Entnehmen der Flüssigkeit, die von einer ersten durchstechbaren selbstabdichtenden Membran (10 ) verschlossen ist, und einer zweiten Öffnung (9 ) zum Zuspritzen des Additivs ausgebildet sind, die von einer zweiten durchstechbaren selbstabdichtenden Membran (11 ) verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite durchstechbare Membran unterschiedliche Formen aufweisen oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen. - Verschlusskappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Membran (
10 ,11 ) der Entnahme- bzw. Zuspritzstelle (6 ,7 ) klemmend gehalten sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (
1 ) einen Deckelteil (2 ) und einen Seitenteil (3 ) aufweist, wobei die erste und zweite Öffnung (8 ,9 ) Ausnehmungen in dem Deckelteil sind, in denen die erste und zweite Membran (10 ,11 ) passend eingesetzt sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des Deckelteils (
2 ) eine Halteplatte (13 ,13' ) angeordnet ist, mit der die erste und zweite Membran (10 ,11 ) der Entnahme- bzw. Zuspritzstelle (6 ,7 ) verklemmt sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (
13 ,13' ) die erste und/oder zweite Membran (10 ,11 ) der Entnahme- bzw. Zuspritzstelle (6 ,7 ) untergreifende Ansätze (15 ,16 ) aufweist. - Verschlusskappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des Deckelteils (
2 ) die erste und/oder zweite Membran (10 ,11 ) der Entnahme- bzw. Zuspritzstelle (6 ,7 ) untergreifende Ansätze (15' ,16' ) angeordnet sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansätze (
15' ,16' ) mit dem Deckelteil (2 ) einstückig sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansätze (
15' ,16' ) als ringförmige Bördelung ausgebildet sind. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (
13 ) einrastend oder einschnappend in die Kappe1 eingesetzt ist. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (
13' ) mit dem Seitenteil (3 ) einstückig ist, wobei das Deckelteil (2 ) als von dem Seitenteil (3 ) abklappbarer Kappenkörper ausgebildet ist. - Verschlusskappe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelteil (
2' ) mit einem Scharnier (30 ) an dem Seitenteil (3 ) befestigt ist. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Öffnung (
8 ,9 ) jeweils mit einem Abdrehteil (17 ,18 ) verschlossen sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdrehteile (
17 ,18 ) als flache Griffteile ausgebildet sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdrehteile (
17 ,18 ) unterschiedlich gekennzeichnet sind. - Verschlusskappe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdrehteile (
17 ,18 ) jeweils eine nach Art eines Pfeils ausgebildete Aussparung (21 ,22 ) aufweisen, wobei die Pfeile in einander entgegengesetzte Richtungen zeigen. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Membran (
10 ) der Entnahmestelle (6 ) an der Oberseite eine muldenförmige Vertiefung (10d ) aufweist. - Verschlusskappe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Membran (
10 ) einen äußeren ringförmigen Abschnitt (10a ) aufweist, an den sich ein mittlerer ringförmiger Abschnitt (10b ) mit einer oberen und unteren Anlagefläche anschließt, der in der Kappe1 klemmend gehalten ist, wobei der mittlere ringförmige Abschnitt (10b ) in einen inneren tellerförmigen Abschnitt (10c ) übergeht, in dem die obere muldenförmige Vertiefung (10d ) ausgebildet ist. - Verschlusskappe nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der innere tellerförmige Abschnitt (
10c ) eine flache Unterseite (10e ) hat. - Verschlusskappe nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere ringförmige Abschnitt (
10b ) einen geringeren Querschnitt als der äußere ringförmige Abschnitt (10a ) hat. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Membran (
10 ) der Entnahmestelle (6 ) im Zentrum einen kleineren Querschnitt als die zweite Membran der Zuspritzstelle (7 ) hat. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Membran (
10 ) der Entnahmestelle (6 ) geschwächt, vorzugsweise vorgeschlitzt ist. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Membran (
11 ) der Zuspritzstelle (7 ) an der Oberseite und der Unterseite eine muldenförmige Vertiefung (11c ,11d ) aufweist. - Verschlusskappe nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Membran einen äußeren ringförmigen Abschnitt (
11a ) mit einer oberen und unteren Anlagefläche aufweist, der in der Kappe1 kemmend gehalten ist, an den sich ein innerer tellerförmiger Abschnitt (11b ) anschließt, in dem die obere und untere muldenförmige Vertiefung (11c ,11d ) ausgebildet ist. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Membran der Entnahme- bzw. Zuspritzstelle (
6 ,7 ) aus einem synthetischen Kautschuk, vorzugsweise Polyisopren besteht. - Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe
1 ein Spritzgussteil, insbesondere aus Polyolefin ist. - Behältnis (
33 ) für medizinische Flüssigkeiten, insbesondere Flüssigkeiten zur Infusion oder Transfusion mit einer Kappe1 nach einem der Ansprüche 1 bis 25. - Behältnis nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (
33 ) ein flaschenförmiges Behältnis (33 ) ist.
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