Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Identifizierung der
oben erwähnten
Matten, insbesondere von Schmutzfangmatten, aus den üblicherweise
verwendeten Polymeren bei niedrigem Kostenaufwand mittels Transpondern
zu gewährleisten. Diese
werden mit einem speziellen Beschichtungsmittel aufgeklebt, überdeckt
und unlösbar
mit dem Mattenboden verbunden.
Unter
Transpondern sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung ganz allgemein
alle im Handel zu beziehenden Transponder zu verstehen. Größe, Höhe und Form
sind für
die Erfindung unerheblich. Vorzugsweise sind Transponder mit einer
geringen Höhe
zu verwenden, da diese unter dem Beschichtungsmittel nur wenig auftragen.
Die verschiedenen Transponder-Typen können über Entfernungen von 10 Zentimetern
bis 10 Metern und ohne direkten Sichtkontakt ausgelesen werden.
In
den letzten Jahren entwickelten sich Transpondersysteme in allen
Kontrollbereichen der Industrie und der Privatwirtschaft zu einer
echten Alternative. So ersetzen diese Systeme heutzutage in immer
größerem Umfang
die konventionellen Lösungen
zur Zugangskontrolle, Zeiterfassung, Kontrolle von Materialbewegungen
u.v.m. Transpondersysteme zeichnen sich in allen diesen Bereichen
durch Robustheit, Flexibilität
und problemlose Erweiterbarkeit aus.
Der
Transponder selbst besteht im Wesentlichen aus einer Spule und einem
elektronischen Bauteil, dem eine einmalige Seriennummer "eingebrannt" ist. Desweiteren
sind Transponder, angepasst auf entsprechende Einsatzanforderungen,
in vielen Bauformen lieferbar.
Im
Aufbau unterscheiden sich die verschiedenen Transpondersysteme zwar
in bestimmten Details, die Hauptkomponenten und die Funktionsweise können jedoch
systematisch und systemübergreifend
dargestellt werden. 1
So
umfasst eine minimale Transponderanwendung nur eine Lesestation,
die beim Erkennen eines gültigen
Transponders eine Funktion auslöst. Wird
nun ein Transponder in die Nähe
der Lesestation gebracht, so wird er von der Lesestation über die Spule
berührungslos
mit Strom versorgt und sendet seine Seriennummer zur Lesestation. 2
Stehen
mehrere Lesestationen mit einem System in Verbindung kann mit einer
Zentraleineit festgestellt werden, ob mit diesem Transponder eine Funktion
ausgeführt
wird oder nicht. 3
Aus
diesem Verhalten von Transpondersystemen ergeben sich grundsätzliche
Vorteile zu konventionellen Lösungen:
Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufbringen von Transpondern
mittels einem speziellen Beschichtungsmittel auf Bodenmatten, die
einen elastischen Mattenrücken
aus einem Polymermaterial, wie z.B. einem vulkanisiertem Naturkautschuk,
einem vulkanisierten Synthesekautschuk oder einem Polyvinylchlorid
aufweisen, das folgende Schritte umfasst:
- – Auftragen
eines Beschichtungsmittels, das insbesondere unter Einkomponenten-Polyurethan-Klebstoffen,
Einkomponenten-Polyurethan-Schmelzklebstoffen
und Zweikomponenten-Polyurethan-Klebstoffen ausgewählt wird,
auf den Mattenrücken,
- – Verteilen
des Beschichtungsmittels auf dem vorgesehenen Platz, an dem der
Transponder aufgebracht werden soll
- – Aufbringen
des Transponders auf das Beschichtungsmittel
- – Überdecken
des Transponders mit dem Beschichtungsmittel
- – Aushärtenlassen
des Beschichtungsmittels unter Erhalt einer elastischen vernetzten
Schicht.
Im
Folgenden werden Einkomponenten-Polyurethan-Klebstoffe mit 1K-PUR-Klebstoffe, Einkomponenten-Polyurethan-Schmelzklebstoffe
mit 1K-PUR-Schmelzklebstoffe
und Zweikomponenten-Polyurethan-Klebstoffe mit 2K-PUR-Klebstoffe abgekürzt.
Bei
dem Synthesekautschuk, aus dem der Mattenrücken bestehen kann, kann es
sich um einen Polyester-Urethan-Kautschuk (AU), einen Polyether-Urethan-Kautschuk, einen
gegebenenfalls hydrierten Nitrilkautschuk (NBR, H-NBR), Polychloropren
oder einen Styrolbutadien-Kautschuk (SBR) handeln. Nitrilkautschuk,
der auch als Nitrilgummi bezeichnet wird, wird bevorzugt verwendet.
Bei
dem Polymermaterial kann es sich allgemeiner um alle Polymere (Kunststoffe),
Gummis und Kautschuke und sonstige Trägermaterialien handeln, die üblicherweise
für die
Herstellung von Bodenmatten verwendet werden. Neben dem oben erwähnten Nitrilgummi
ist Polyvinylchlorid besonders gut geeignet. Das erfindungsgemäße Verfahren
findet auch Anwendung bei Mattenrücken, die aus Polymerblends
oder Polymerlegierungen auf der Basis der oben angegebenen Polymere
bestehen. Die wesentliche Eigenschaft, die diese Polymermaterialien
aufweisen müssen,
ist eine Elastizität,
die ihre Verwendung für
die Herstellung elastischer Bodenmatten zulässt.
In
das Polymer des Mattenrückens
können antistatisch
ausrüstende
Zusätze,
wie Ruß,
eingearbeitet werden. Bei Verwendung von Ruß oder Kohlenstoff in Form
von anderen Modifikationen ist der Mattenrücken schwarz eingefärbt.
Der
Mattenrücken
kann glatt oder genoppt sein und weist beispielsweise eine Dicke
von 1 bis 5 mm auf. Die Noppen stören bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht und müssen daher
nicht vorab entfernt werden, weil das Beschichtungsmittel trotz
seiner Pastösität und Standfestigkeit
auch in die Bereiche zwischen den Noppen eindringt.
Das
Beschichtungsmittel kann, beispielsweise in Form von Strängen, unmittelbar
auf den Mattenrücken
aufgetragen werden. Anschließend
wird das Beschichtungsmittel mit einem Spachtel verteilt. Dabei
entsteht eine Schicht, auf die der Transponder aufgedrückt wird.
Danach wird eine weitere Schicht aufgetragen und über dem
Transponder mittels Spachtel verteilt.
Der
Transponder, der normalerweise hitze-, druck-, laugen- und säureempfindlich
reagiert, ist durch das Beschichtungsmittel gegen diese Einflüsse geschützt. Die
Matten können
gewaschen, entwässert
und getrocknet werden, ohne dass der Transponder Schaden leidet.
Die
Viskosität
des Beschichtungsmittels bleibt auch nach vielen Behandlungen erhalten
und schützt
so dauerhaft den eingebetteten Transponder.
Die
bedeckende Schicht kann eine Größe von einem
bis mehreren Zentimetern betragen (je nach Größe des Transponders).
Die
erfindungsgemäß erzeugte
Beschichtung kann eine Stärke
von 0,2 bis 0,8 mm, vorzugsweise 0,2 bis 0,4 mm, aufweisen. Die
Schichtdicke muss so an die Elastizität des ausgehärteten Beschichtungsmittels
angepasst werden, dass insgesamt eine elastische Matte resultiert,
d.h. je elastischer das ausgehärtete
Beschichtungsmittel ist, desto größer kann die Schichtdicke gewählt werden.
Je
nach seiner Viskosität
wird das auf den Mattenrücken
und auf den Tranponder aufgebrachte Beschichtungsmittel mit einem
Pinsel, einem Spatel oder einem Spachtel verteilt.
Die
Beschichtungsmittel haben vorzugsweise eine pastöse Konsistenz, um leichter
ohne Abtropfen aufgetragen werden zu können und besser auf dem Untergrund
zu haften. Beschichtungsmittel mit einer derartigen Konsistenz weisen
beispielsweise eine Viskosität
von etwa 50 g/min/23 °C/3
bar/4 mm auf.
Wenn
die zu kennzeichnende Matte durch Öle und/oder Fette verschmutzt
ist, müssen
diese Rückstände entfernt
werden, da sich sonst das Beschichtungsmittel wieder ablösen kann.
Nach
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein 1K-PUR-Klebstoff, ein 1K-PUR-Schmelzklebstoff oder ein 2K-PUR-Klebstoff
eingesetzt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Klebstoff" auch Dichtmassen, Dichtungsmassen,
Dichtstoffe und Klebdichtstoffe.
Erfindungsgemäß wird der
1K-PUR-Klebstoff bei einer Temperatur von 5 bis 35 °C, vorzugsweise
10 bis 30 °C,
auf den Mattenrücken
aufgetragen und härtet
im gleichen Temperaturbereich unter der Einwirkung der Luftfeuchtigkeit
während
eines Zeitraums von 4 bis 8 h aus. Der frisch aufgetragene Klebstoff
verfügt über Isocyanatgruppen,
die mit Wasser aus der Luft reagieren. Die Reaktion führt zur Vernetzung
und Härtung
des Klebstoffs.
Nach
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein 1K-PUR-Schmelzklebstoff verwendet.
Der Schmelzklebstoff ist bei Umgebungstemperatur so hochviskos,
dass er für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zunächst auf
seine Verarbeitungstemperatur von etwa 50 bis 140 °C erhitzt
werden muss. Nach dem Auftragen auf den Mattenrücken führen zwei Prozesse zur Verfestigung
des Klebstoffs: (a) die Abkühlung
durch die dabei zunehmende Viskosität und (b) wie bei den 1K-PUR-Klebstoffen
die Vernetzung des Schmelzklebstoffs durch Reaktion der Isocyanatgruppen
mit der Luftfeuchtigkeit. Der Klebstoff härtet im Laufe von 4 bis 8 h
vollständig
aus unter Erhalt seiner Endfestigkeit.
Für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
werden im Fall der 2K-PUR-Klebstoffe
die beiden Komponenten vor dem Auftragen innig miteinander vermischt,
wonach die erzeugte Paste auf die Unterseite der Bodenmatte innerhalb
der offenen Zeit auf den Mattenrücken
aufgetragen wird. Die Komponenten reagieren chemisch miteinander
unter Vernetzung und Härtung
der Klebstoffschicht.
Das
erfindungsgemäß verwendete
Beschichtungsmittel, wie der 1K-PUR-(Schmelz)klebstoff oder der 2K-PUR-Klebstoff,
wird so ausgewählt, dass
die auf dem Mattenrücken
ausgehärtete
Beschichtung eine so hohe Elastizität und Flexibilität aufweist,
dass die Bodenmatten auch nach dem Aufbringen aufgerollt und gefaltet,
gewaschen und getrocknet und von Passanten betreten werden können, ohne
dass die Beschichtung bricht, reißt oder Löcher entstehen.
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist das gehärtete
Beschichtungsmittel einen Schubmodul oder Elastizitätsmodul
von 1 bis 100 MPa, besser 1 bis 10 MPa und vorzugsweise 2,5 bis
3,5 MPa auf. Der Schubmodul stellt ein Maß für die Elastizität des Polymers
dar.
Vernetzte
Polymere mit einem Schubmodul von 1 bis 10 MPa sind elastisch bis
weichelastisch und deutlich verformbar, mit einem Schubmodul von 1000
MPa sind sie hartelastisch bis spröde. Harte und daher erfindungsgemäß nicht
brauchbare Kunststoffe haben üblicherweise
einen Schubmodul von 100 bis 10000 MPa.
Eine
hohe Elastizität
der ausgehärteten
Beschichtung verbessert auch die Adhäsion zwischen dem Mattenrücken und
der Beschichtung, weil die Klebstoffschicht den Verformungen der
Matte elastisch folgen kann.
Ganz
besonders bevorzugt ist es, wenn die ausgehärtete Beschichtung ihre vorteilhaften
mechanischen Eigenschaften auch bei niedrigen Temperaturen um oder
unter 0 °C
aufweist, weil die Matten dann auch im Freien bei niedrigen Temperaturen
verwendet werden können.
PUR-Klebstoffe, insbesondere 1K-PUR-Klebstoffe, stellen Beschichtungsmittel dar,
die diese Anforderungen erfüllen.
Der Fachmann ist imstande, die Beschichtungsmittel, insbesondere 1K-PUR-Klebstoffe,
so auszuwählen
oder herzustellen, dass die oben beschriebenen vorteilhaften mechanischen
Eigenschaften erhalten werden.
Die
Klebrigkeit (Tack) des Beschichtungsmittels muss beim Aushärten so
stark abnehmen, dass die gehärtete
Beschichtung nicht oder nur wenig klebrig ist. Die Matte kann dann
ausgelegt und aufgerollt werden, ohne dass der Mattenrücken am
Boden oder am Flormaterial klebt. Bei den verwendeten PUR-Klebstoffen
verschwindet die Klebrigkeit vollständig.
Weiterhin
muss die ausgehärtete
Beschichtung über
eine genügende
mechanische Festigkeit, wie Abriebfestigkeit und Einreiß- bzw.
Weiterreißfestigkeit,
verfügen.
PUR-Klebstoffe erfüllen
diese Bedingungen besonders gut. Nach dem Härten der Beschichtung weist
die Bodenmatte im Bereich der Beschichtungen eine größere mechanische
Festigkeit auf als in den Bereichen, in denen kein Beschichtungsmittel
aufgetragen wurde. Die erzeugte Schicht ist homogen, widerstandsfähig und
eben. Sie muss nicht geschliffen oder auf sonstige Art und Weise nachbearbeitet
werden.
Der
Erfinder hat nach zahlreichen Versuchen mit Kontaktklebstoffen,
Reaktionsklebstoffen, Lösungs-
und Dispersionsklebstoffen festgestellt, dass die oben aufgezählten vorteilhaften
Eigenschaften vor allem erzielt werden, wenn das Beschichtungsmittel
aus einem PUR-Klebstoff besteht.
Bei
der Anwendung von 2K-PUR-Klebstoffen wird unmittelbar vor der Reparaturarbeit
eine Alkohol-Komponente mit einer Isocyanat-Komponente vermischt.
Bei der Alkohol-Komponente handelt es sich um ein Diol, ein Triol
oder einen höherwertigen Alkohol,
vorzugsweise ein Diol, bei der Isocyanat-Komponente um ein Diisocyanat,
ein Triisocyanat oder ein höherwertiges
Isocyanat, vorzugsweise ein Diisocyanat. Nach dem Vermischen setzt
die Reaktion zwischen dem Alkohol (z.B. HO-R1-OH)
und dem Isocyanat (z.B. OCN-R2-NCO) ein.
Es entstehen zunächst
Oligomere mit Urethan-Gruppierungen (HO-R1-O-CO-NH-R2-NCO),
die dann zu vernetzten Polymeren weiterreagieren. Nach dem Verbrauch der
Hydroxygruppen und der Isocyanatgruppen erhält man ein vernetztes Polyurethan,
dessen physikalische und chemische Eigenschaften im wesentlichen
von der Art und Menge des Alkohols und des Isocyanats und gegebenenfalls
von Zusatzstoffen (wie Beschleuniger etc.) abhängen. Typischerweise führen 2K-PUR-Klebstoffe
eher zu harten, unflexiblen Schichten. Der Fachmann ist aber aufgrund
seines Fachwissens imstande, Menge und Art der Komponenten (z.B.
wie oben erwähnt
durch Verwendung eines Diols und eines Diisocyanats) so auszuwählen, dass
ein 2K-PUR-Klebstoff erhalten wird, der im vernetzten Zustand eine
hohe Elastizität
und Flexibilität und
eine geringe Härte
aufweist.
Bei
den 1K-PUR-Klebstoffen und 1K-PUR-Schmelzklebstoffen handelt es
sich in chemischer Hinsicht um Polyurethan-Präpolymere, die erzeugt werden,
indem eine Isocyanat-Komponente mit einer Alkohol-Komponente vermischt
wird, wobei die Isocyanat-Komponente im Überschuss eingesetzt wird.
Es entsteht so ein Polyurethan-Harz (PUR-Harz), das PUR-Präpolymer,
das Isocyanatgruppen aufweist. Bei Verwendung eines Diols und eines
Diisocyanats entsteht ein geradkettiges Polyurethan-Präpolymer
mit endständigen
Isocyanatgruppen.
Das
PUR-Präpolymer
wird unter Luftausschluss, beispielsweise in einer Kartusche, aufbewahrt.
Für die
Kennzeichnung wird die Kartusche geöffnet, das PUR-Präpolymer
entnommen und innerhalb der offenen Zeit, die beispielsweise 8 bis
12 min beträgt,
bei Umgebungstemperatur oder erhöhter Temperatur
(Schmelzklebstoff) verarbeitet. Die Härtung erfolgt durch die Reaktion
der Luftfeuchtigkeit mit den Isocyanatgruppen des PUR-Präpolymers.
1K-PUR-Schmelzklebstoffe
erhalten schon beim Abkühlen
eine Grund- festigkeit und können
daher sehr schnell belastet werden. Während und nach dem Abkühlen nimmt
aber die Festigkeit durch die Vernetzung des Klebstoffs durch die
Reaktion mit Luftfeuchtigkeit weiter zu, so dass gegebenenfalls wenig
flexible Schichten entstehen. Durch die geeignete Wahl der Alkohol-Komponente
und der Isocyanat-Komponente
für die
Herstellung des PUR-Präpolymers
können
Schmelzklebstoffe erhalten werden, die trotz der kombinierten Verfestigung
durch Abkühlung/Vernetzung über eine
ausreichende Flexibilität verfügen.
Unter
Berücksichtigung
der obigen Aspekte sind daher 1K-PUR-Klebstoffe besonders bevorzugt, weil
(a) bei ihnen das Vermischen mehrerer Komponenten wegfällt, (b)
das Auftragen bei Umgebungstemperatur erfolgt ohne vorheriges Erhitzen
und (c) die Elastizität
höher als
bei 1K-Schmelzklebstoffen, so dass in einem einfachen Verfahren
gehärtete Klebstoffschichten
erhalten werden, die dauerelastisch und flexibel sind.
Die
hohe Elastizität
des gehärteten
Beschichtungsmittels, vorzugsweise des gehärteten 1K-PUR-Klebstoffs, stellt
einen zentralen Faktor für ein
optimales Beschichtungsergebnis dar. Nach allgemeiner Regel kann
die Elastizität
von gehärteten PUR-Klebstoffen
durch Senkung des Vernetzungsgrades erhöht werden, indem in der Alkoholkomponente
der Gehalt an seitenständigen
OH-Gruppen gesenkt wird, indem für
die Isocyanatkomponente eher ein Diisocyanat als ein Triisocyanat
verwendet wird und/oder indem der Mengenanteil der Isocyanate gesenkt
wird.
Die
Elastizität
des vernetzten Polyurethans kann auch durch die Verwendung von Polyethern
als Alkohol-Komponente verbessert werden. Besonders bevorzugt ist
es, wenn ihr Molekulargewicht mindestens 4000, ihre Polydispersität weniger
als 1,5 und/oder ihre OH-Funktionalität 1,8 bis 2,0 beträgt.
Beispiele
für verwendbare
Alkohole sind aliphatische Diole, aliphatische oder aromatische
Polyetherpolyole und aliphatische oder aromatische Polyesterpolyole
und deren Gemische.
Die
aliphatischen Polyole können
unter hydriertem Polybutadiendiol und Ethylenbutylendiol, Polybutadiendiol,
dem Ethylenoxidadditionsprodukt von Bisphenol A, dem Propylenoxidadditionsprodukt von
Bisphenol A, dem Ethylenoxid/Propylenoxid-Additionsprodukt von Bisphenol
A etc. ausgewählt
werden.
Die
Polyesterpolyole können
durch ringöffnende
Polymerisation eines Lactons, wie ε-Caprolacton, erhalten werden.
Es kann sich ferner um Polyesterpolyole handeln, die aus mehrwertigen
Alkoholen und mehrbasigen Säuren
erhalten werden. Als mehrwertige Alkohole können hierfür Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol,
1,3-Propylenglykol,
1,3-Butylenglykol, 1,4-Butylenglykol, Neopentylglykol, 1,8-Octandiol, Diethylenglykol,
Dipropylenglykol, Cyclohexan-1,4-diol und Glycerin angegeben werden. Beispiele
für mehrbasige
Säuren
sind Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Pimellinsäure,
Korksäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure,
Decandisäure, Dodecandisäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und
Trimellithsäure.
Besonders geeignete Alkohole sind Hexandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol
und Neopentylglykol oder deren Gemische. Besonders geeignete Säuren sind
Isophthalsäure oder
Adipinsäure
oder deren Gemische.
Als
Polyetherpolyole kommen unter anderem Polyethylenglykol, Polypropylenglykol,
Polybutylenglykol und Polytetramethylenglykol in Frage. Die Polyetherpolyole
werden vorzugsweise unter Einsatz von Propylenoxid hergestellt.
Geeignete Startverbindungen sind beispielsweise Wasser, Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol,
1,3-Propylenglykol, 1,4-Butylenglykol, 1,3-Butylenglykol, 1,6-Hexandiol,
1,8-Octandiol, Neopentylglykol,
1,4-Hydroxymethylcyclohexan oder 2-Methyl-1,3-propandiol.
Die
Isocyanat-Komponente kann unter aliphatischen und aromatischen Isocyanaten,
insbesondere Ethylendiisocyanat, 1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,4-Tetramethoxybutandiisocyanat,
Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(4,4'-MDI), 2,4'-MDI, 2,2'-MDI, Toluol-2,4-diisocyanat
(TDI), Toluol-2,6-diisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4''-triisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat,
4,4'-Cyclohexylmethandiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat (HMDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Tetramethylxyloldiisocyanat
(TMXDI) und Xyloldiisocyanat (XDI), und den Gemischen dieser Isocyanate
ausgewählt
werden. 4,4'-MDI,
2,4'-MDI, 2,2'-MDI und Gemische
dieser Isocyanate sind besonders bevorzugt.
Die
Alkohol-Komponente und die Isocyanat-Komponente können aus
einem Gemisch der oben beispielhaft angegebenen Verbindungen bestehen.
Die obige Aufzählung
von Alkoholen und Isocyanaten ist nicht abschließend. Der Fachmann ist imstande,
auf der Grundlage seines Fachwissens und anhand der umfangreichen
Literatur andere Komponenten für
die Herstellung von Polyurethanklebstoffe auszuwählen, die im gehärteten Zustand
dauerelastisch sind.
Zu
dem durch die Kondensation entstehenden PUR-Präpolymer können verschiedene Hilfsmittel
zugegeben werden, die nur in solch einer Menge verwendet werden
dürfen,
dass die Adhäsion
des PUR-Klebstoffs auf dem Mattenrücken nicht oder nicht wesentlich
beeinträchtigt
wird. Das Präpolymer kann
beispielsweise Ruß als
Füllstoff
enthalten. Außerdem
können
Klebrigmacher, Weichmacher und Haftvermittler zugegeben werden.
Die
Verfahren zur Herstellung der PUR-Präpolymere sind dem Fachmann
geläufig
und können der
Patent- und Fachliteratur entnommen werden.
Im
Handel sind erfindungsgemäß brauchbare
1K-PUR-Klebstoffe von Bayer oder Henkel erhältlich. Im erfindungsgemäßen Verfahren
können
auch alle 1K-PUR-Klebstoffe
verwendet werden, die in der Offenlegungsschrift
DE 101 23 620 A1 (Anmelder: Henkel
KGaA) aufgeführt
werden, deren technische Offenbarung durch die Bezugnahme in die
vorliegende Patentanmeldung aufgenommen wird. Die dort offenbarten
1K-PUR-Klebstoffe weisen ein Standvermögen auf, das durch Verwendung
eines Verdickungsmittels verbessert ist. Die in
DE 101 23 620 A1 offenbarten
1K-PUR-Klebstoffe können
zusätzlich
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Beschichtung und Befestigung von Transpondern auf Bodenmatten
auch ohne den Zusatz eines Verdickungsmittels verwendet werden.
Bei
dem erfindungsgemäß verwendeten 1K-PUR-Klebstoff
handelt es sich nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
um einen 1K-PUR-Klebstoff, der die folgenden Eigenschaften hat (die
Eigenschaften beziehen sich teilweise auf den unvernetzten Klebstoff
und teilweise auf den gehärteten
Klebstoff): Viskosität
im Bereich von 10 bis 50 g/min/23 °C/3 bar/4 min, Durchhärtungsgeschwindigkeit
3 bis 4 mm/24h, Härte
Shore A im Bereich von 35 bis 75, Bruchdehnung größer als
250 %, vorzugsweise größer als
400 %, Zugscherfestigkeit im Bereich von 2 bis 6 MPa, Zugfestigkeit
größer als
6 MPa, Schubmodul G im Bereich von 2 bis 4 MPa, Verwendung von 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat (4,4'-MDI), gegebenenfalls
Verwendung von Zusatzstoffen, wie 10 bis 25 % Kohlenstoff und 1
bis 10 % mit Wasserstoff behandeltes Naphtha.
Besonders
gut geeignet sind die beiden folgenden 1K-PUR-Klebstoffe (1) und
(2):
1K-PUR-Klebstoff (1):
Isocyanat:
4,4'-MDI, 15 % Kohlenstoff,
6 % Naphtha (Erdöl),
Viskosität:
18 g/min/23 °C/3
bar/4 min; Dichte: 1,2 g/cm3; Durchhärtungsgeschwindigkeit > 4 mm/24 h, Härte Shore
A = 55, Bruchdehnung > 400
%, Zugscherfestigkeit > 4,5
MPa, Schubmodul > 2,0
MPa.
1K-PUR-Klebstoff (2):
Isocyanat:
4,4'-MDI, 20 % Kohlenstoff,
Viskosität:
50 g/min/23 °C/3
bar/4 min; Dichte: 1,2 g/cm3; Durchhärtungsgeschwindigkeit > 3 mm/24 h, Härte Shore
A = 45 – 60,
Bruchdehnung > 450
%, Zugscherfestigkeit > 5
MPa, Zugfestigkeit > 6
MPa.
Neben
den besonders bevorzugten 1K- und 2K-PUR-Klebstoffen können in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden:
- • andere Schmelzklebstoffe,
wie Styrol-Butadien-Copolymere, Polyamide, Ethyl/Vinylacetat-Copolymere
oder Polyester;
- • Kontaktklebstoffe,
wie Polyurethane, Styrol-Butadien-Copolymer oder Polychloropren,
und
- • Lösungsmittel-/Dispersionsklebstoffen,
wie PUR, VA-, VC-, VDC-Copolymere, NR, PVAC, EVA, Polyacrylate,
- • Dichtstoffe
auf der Basis eines Synthesekautschuks oder eines Siliconkautschuks,
soweit
diese Klebstoffe nach dem Aushärten
(durch Vernetzung und ggf. Abkühlung)
hinreichend elastisch, insbesondere weichelastisch, sind, nicht
oder nur wenig klebrig sind und eine gute Adhäsion auf den Mattenmaterialien,
wie Nitrilgummi und Polyvinylchlorid, zeigen.
Nach
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
handelt es sich bei der Bodenmatte um eine Schmutzfangmatte, bei
der ein den Schmutz aufnehmendes Flormaterial auf dem Mattenrücken vorhanden
ist. Typische Faserhöhen
des Flormaterials liegen bei 5 bis 8 mm, typische Rückenhöhen bei 1
bis 2 mm, was einer Gesamthöhe
der Matten im Bereich von etwa 6 bis 10 mm entspricht.
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Schmutzfangmatte mit einem Trittrand versehen, der aus dem
Mattenrücken
ohne darauf aufgebrachtes Flormaterial besteht.
Die
Erfindung betrifft auch die Beschichtung und Befestigung von Transpondern
auf Arbeitsmatten aus Polyvinylchlorid oder Nitrilkautschuk, die
kein Flormaterial aufweisen und die an Arbeitsplätzen, beispielsweise Werkbänken, als
Schmutzfang oder elastische Trittunterlage ausgelegt werden.
Nach
einem weiteren Gegenstand betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung der oben beschriebenen Beschichtungsmittel, insbesondere
der verschiedenen PUR-Klebstoffe
und vor allem von 1K-PUR-Klebstoffen, für die Beschichtung und Befestigung
von Transpondern auf Bodenmatten.
Schließlich betrifft
die Erfindung nach einem weiteren Gegenstand die unter Anwendung
der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren für die Beschichtung
und Befestigung von Transpondern auf Bodenmatten.