DE102004050765A1 - Optischer Sensor zur Detektion von Feuchtigkeit auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Um mit Kfz-Regensensoren, die die Störung der Totalreflexion von durch einen Sender eingestrahltem Licht (1) an einer mit Feuchtigkeit (10) benetzten Grenzflächen (Scheibe) ausnutzen, auch z. B. Kondensat auf der Innenseite (7) der Scheibe (5) detektieren zu können, werden mehrere Sensoren vorgeschlagen, die vom Aufbau bzw. der Funktion her so variabel sind, dass sie eine ohne aufwändige Anpassungsmaßnahmen implementierbare Möglichkeit einer wählbaren Innen-/Außendetektion bei gleichzeitiger guter Diskrimination zwischen Außen- und Innenbenetzung beinhalten.
Description
- Die Erfindung betrifft einen optischer Sensor zur Detektion von Feuchtigkeit auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Schwächung eines von einem Sender abgestrahlten Lichtes bei einer Reflexion an einer Grenzfläche der Scheibe durch Feuchtigkeit mit Hilfe eines Empfängers erfasst wird
- Ein derartiger, nach dem Prinzip der Totalreflexion arbeitender optischer Sensor ist beispielsweise aus der
DE 42 09 680 A1 bekannt. Optische Sensoren dieser Art sind in vielen Variationen bekannt und werden in Kraftfahrzeugen bisher als so genannte Regensensoren eingesetzt, die insbesondere zur (automatischen) Steuerung von Scheibenwischer-Anlagen dienen können. Diese Sensoren benutzen typischerweise, aber nicht universell, mindestens einen Teil der (Front)Scheibe als Lichtwellenleiter. - Die bei heutigen Regensensoren überwiegend eingesetzte optische Detektionsmethode beruht zunächst darauf, dass sich Licht in einem Wellenleiter bekanntlich deshalb durch Totalreflexion ausbreiten kann, da das Reflektionsmedium, also der Mantel bzw. die Umgebung des Wellenleiters, einen niedrigeren Brechungsindex als der Wellenleiterkern aufweist. Die Begrenzungsflächen der Scheibe reflektieren dabei das mit Hilfe eines Koppelmittels, beispielsweise eines Prismas, unter einem ausreichend großen Winkel (> 42°) in den Wellenleiter eingebrachte Licht zunächst total, da der Lichtstrahlwinkel bei trockener Grenzfläche groß genug ist, um eine Aufspaltung in ein reflektierendes und ein transmittierendes Lichtbündel zu verhindern. Benetzt nun ein Regentropfen den Lichtkanal, so gilt für den (dadurch von Glas/Luft zu Glas/Wasser) geänderten Medienübergang ein von 42° auf 60° vergrößerter Grenzwinkel, so dass nun ein großer Anteil des – mit Hinblick auf die Funktion als Regensensor mit einem Winkel zwischen 42° und 60° eingekoppelten – Lichts über diesen Tropfen austritt. Die feuchtigkeitsabhängig nachlassende Lichtleitfähigkeit des Kanals wird an der Auskoppelstelle (wieder Prisma oder Ähnliches) mit Hilfe von Fotodioden oder Fototransistoren gemessen.
- Regensensoren setzen üblicherweise die Kfz-Frontscheibe, bzw. einen sich oft nur über wenige Zentimeter erstreckenden Bereich der Frontscheibe, deren Benetzung mit Regentropfen oder sonstigen Feuchtigkeitstropfen detektiert werden soll, als Wellenleiter ein, in den das Licht mittels geeigneter Koppelmittel, beispielsweise Prismen oder holographische Koppelfolien, von der Innenseite der Frontscheibe her ein- und wieder ausgekoppelt wird. Da einerseits die nicht durchsichtigen Teile des Regensensors (Sender/Empfänger, Gehäuse, Auswerteelektronik) nicht das Blickfeld des Fahrers stören dürfen und andererseits der Detektionsbereich des Sensors in einem Bereich der Frontscheibe angebracht sein muss, der durch die Scheibenwischanlage gereinigt wird, sind inzwischen auch Sensorausführungen entwickelt worden, bei denen ein zusätzlicher, nicht durch die Scheibe selbst gebildeter Wellenleiter zur Überbrückung der Distanz zwischen dem Detektionsbereich und den übrigen Teilen des Regensensors, bzw. zur Überbrückung der nicht wischergereinigten Bereiche der Frontscheibe, dient.
- So ist beispielsweise aus der
DE 199 43 887 A1 ein Regensensor bekannt, bei dem das Licht in einem an der Innenseite der Frontscheibe angeordneten flachen Wellenleiter bidirektional zwischen einem peripher angeordneten Sender/Empfänger und einem relativ zentralen Bereich der Scheibe geleitet wird. Am gewünschten Bereich der Scheibe wird das Licht aus dem Wellenleiter so ausgekoppelt, dass es die Scheibe durchdringt, an deren Außenseite, im gewünschten Regen-Detektionsbereich, totalreflektiert wird und danach von einem an der Innenseite der Scheibe angeordneten Retroreflektor, unter nochmaliger Totalreflexion am Detektionsbereich, in den Wellenleiter zurückreflektiert wird. Ferner ist aus derDE 102 29 239 A1 ein Regensensor bekannt, bei dem der zusätzliche Wellenleiter in einer Zwischenschicht einer Verbundglasscheibe ausgebildet ist. Auch dort wird das Licht an einer geeigneten Stelle nur zur Außenseite der Scheibe hin ausgekoppelt, dort totalreflektiert und wieder in den innenliegenden Wellenleiter eingekoppelt, so dass im Detektionsbereich auf der Außenseite der Scheibe vorhandene Feuchtigkeit in gewünschter Weise zur Schwächung des Lichtstrahls durch Teilauskopplung führt, die dann in bekannter Weise ausgewertet werden kann. - Aus der eingangs genannten gattungsgemäßen
DE 42 09 680 A1 ist im Zusammenhang mit dem dortigen Standard-Regensensortyp, bei dem das Licht mehrmals an der Außen- und an der Innenseite der Kraftfahrzeugscheibe totalreflektiert wird, das Problem bekannt, dass auch eine Benetzung der Innenseite der Scheibe, beispielsweise durch Kondensat, zu einer Teilauskopplung der Strahlung und damit zu einer Strahlschwächung führt, die nicht von dem eigentlich zu detektierenden Einfluss einer Benetzung auf der Außenseite der Scheibe zu unterscheiden ist. Um den als unerwünscht betrachteten Einfluss auszuschalten, wird bei dem bekannten Regensensor vorgeschlagen, eine reflektierende Folie auf der Innenseite der Scheibe anzuordnen, so dass auch bei einer dort vorliegenden Benetzung insofern keine feuchtigkeitsabhängige Schwächung des Lichtstrahls mehr eintritt. - Andererseits kann der bekannte, reine Regensensor jedoch offenbar nicht einfach durch eine auf der Außen- statt auf der Innenseite der Scheibe angeordnete reflektierende Folie als reiner Kondensatsensor implementiert werden, da dann die Durchsicht von Innen nach Außen nicht ohne weiteres gewährleistet wäre oder andere Probleme, z. B. hinsichtlich der Haltbarkeit der dann außenliegenden Folie, auftreten könnten.
- Da zunehmend ein unabhängiges Interesse an der Detektion von Feuchtigkeit auch auf der Innenseite der Scheiben eines Kraftfahrzeugs besteht, z. B. zur automatischen Ansteuerung des im Kfz vorhandenen Gebläses, ist es die Aufgabe der Erfindung, Feuchtigkeitssensoren der eingangs angegebenen Art, also im Rahmen der für die Außendetektion eingesetzten Technologien, zu schaffen, die vom Aufbau bzw. der Funktion her so variabel sind, dass sie eine ohne aufwändige Anpassungsmaßnahmen implementierbare Möglichkeit einer wählbaren Innen-/Außendetektion bei gleichzeitiger guter Diskrimination zwischen Außen- und Innenbenetzung beinhalten.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen eines der unabhängigen Ansprüche 1, 2, 4 oder 5 gelöst.
- Bei der Lösungsalternative gemäß Anspruch 1 wird das Licht zwischen dem wenigstens einem Sender und wenigstens einem Empfänger bidirektional in der Scheibe oder in einem lichtführenden Element zu einem an der Innenseite der Scheibe angeordneten Retroreflektor geleitet, wobei das Licht mehrfach an der Außenseite der Scheibe totalreflektiert wird. Weiterhin ist der Retroreflektor als photorefraktiver, phasenkonjugierter Spiegel (PCM) ausgebildet, dessen Geometrie so gewählt ist, dass sein Reflexionsvermögen bei einer Benetzung seiner Oberfläche mit Feuchtigkeit im wesentlichen verschwindet. Diese Ausgestaltung ist sowohl bei einem Sensor, bei dem die Scheibe selbst als Lichtwellenleiter dient, als auch bei einem Sensortyp, wie er aus der weiter oben beschriebenen
DE 199 43 887 A1 bekannt ist, einsetzbar. Wenn ein Lichtstrahl unter einem Winkel von 42° bis 60° eingekoppelt wird, so fungiert der Sensor – bei trockener Scheibeninnenseite – als Regensensor, während der Sensor bei feuchter Scheibeninnenseite durch Verschwinden des Lichtstrahls bzw. des auszuwertenden Signals das Vorhandensein von Kondensat anzeigt und zwar unabhängig davon, ob die Scheibenaußenseite dann trocken oder feucht ist. Neben dieser situationsabhängigen 'Selbstumschaltung' der Detektionsart kann der Lichtstrahl – bei sonst gleicher Konfiguration – auch unter einem Winkel von mehr als 60° eingekoppelt werden, so dass der Sensor als reiner Kondensatsensor mit den zwei Anzeigezuständen: ungeschwächtes Signal/verschwundenes Signal, fungiert. Gegebenenfalls können zur wahlweisen Einkopplung auch ein erster Sender, durch den ein Lichtstrahl unter einem Winkel von mehr, und ein zweiter Sender, durch den der Lichtstrahl unter einem Winkel von weniger als 60° eingekoppelt wird, vorgesehen werden. - Bei dem alternativen Lösungsvorschlag gemäß Anspruch 2 breitet sich das Licht in der Scheibe vom Sender zum Empfänger aus, wobei das Licht mehrfach an der Außen- und Innenseite der Scheibe totalreflektiert wird, und es sind zwei holographisch ausgebildete, unterschiedlich diffraktiv wirkende Gitterstrukturen in eine Zwischenschicht der Scheibe eingearbeitet, die das Licht so beugen, dass es an der einen Seite der Scheibe unter einem Winkel von mehr als 60° und an der gegenüberliegenden Seite der Scheibe unter einem Winkel zwischen 42° und 60° totalreflektiert wird. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, dass die Totalreflexion nur auf einer vorab, bei der Herstellung der Scheibe bzw. des Sensors, wählbaren Seite der lichtwellenleitenden Scheibe durch eventuell dort vorhandene Feuchtigkeitstropfen gestört wird. Die Detektion kann also allein durch holographische Mittel selektiv auf einen Regen- oder Kondensatsensor eingestellt werden.
- Eine vorteilhafte Variation dieser Lösungsalternative besteht darin, dass die Scheibe als Verbundglasscheibe ausgeführt ist, und dass die holographischen Gitterstrukturen in einer photoempfindlich dotierten, klebenden Zwischenschicht oder in einer in die Verbundglasscheibe integrierten, photoempfindlichen Polymerschicht eingearbeitet sind.
- Bei dem weiteren alternativen Lösungsvorschlag gemäß Anspruch 4 ist auf der Innen- oder Außenseite der Scheibe ein multimodiger, folien- oder filmartiger Lichtwellenleiter angeordnet, in den das Licht des Senders so ein- und zu einem Empfänger ausgekoppelt wird, dass sich das Licht, bei Fehlen einer Benetzung mit Feuchtigkeit auf der freiliegenden Außenseite des Lichtwellenleiters, ungeschwächt unter Totalreflexion ausbreitet. Bei außenseitiger Anordnung des dünnen Wellenleiters auf der Scheibe kann demnach ein reiner Regensensor, bei innenseitiger Anordnung ein reiner Kondensatsensor realisiert werden.
- Bei dem weiteren alternativen Lösungsvorschlag gemäß Anspruch 5 wird das Licht zwischen dem Sender und einem Empfänger in einem schichtförmigen Wellenleiter geleitet, der auf der klebenden Zwischenschicht einer Verbundglasscheibe angeordnet ist, und es ist mindestens ein Koppelelement vorgesehen, um das Licht aus dem Wellenleiter zur Innen- oder Außenseite der Scheibe hin auszukoppeln und das an der jeweiligen Scheibenseite mindestens einmal totalreflektierte Licht wieder in den Wellenleiter einzukoppeln. Durch die Anordnung zwischen der klebenden Zwischenschicht und einer Glasschicht ergeben sich besonders viele Freiheitsgrade, um den Lichtstrahl zur gewünschten Seite der Scheibe hin auszukoppeln und so einen reinen Regensensor oder einen reinen Kondensatsensor zu verwirklichen. Zusätzlich können ohne weiteres zwei schichtförmige Wellenleiter übereinander oder auf unterschiedlichen Seiten der Zwischenschicht angeordnet werden, so dass ein Doppelsensor resultiert, der gleichzeitig als reiner, d. h. diskriminierender, Regensensor und als reiner, von äußerer Feuchtigkeit unbeeinflusster, Kondensatsensor fungieren kann.
- Von besonderem Vorteil ist diese Lösungsalternative im Zusammenhang mit einer Variante, bei der der Wellenleiter durch eine zur Wärmeabweisung im Verbundglas integrierte, infrarot reflektierende Polymerfolie gebildet ist, da durch die Benut zung der vorhandenen Schicht als Wellenleiter erhebliche herstellungstechnische Vorteile resultieren.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen, jeweils schematisch und im Querschnitt,:
-
1 einen erfindungsgemäßen Feuchtigkeitssensor in einer ersten Ausgestaltung mit einem PCM-Retroreflektor, -
2 die prinzipielle Wirkungsweise des PCM-Retroreflektors gemäß1 , -
3a und b zwei unterschiedliche, feuchtigkeitsabhängige Funktionsweisen des Sensors gemäß1 und2 , -
4 eine alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sensors, -
5 eine weitere alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feuchtigkeitssensors, -
6 eine weitere alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sensors, -
7 eine Variante des in6 dargestellten Sensors. - Im Ausführungsbeispiel gemäß den
1 bis3 ist jeweils eine Glasscheibe5 als Wellenleiter zugrunde gelegt, in dem der Lichtstrahl1 ,4 bidirektional unter mehrfacher Reflexion sowohl an der Außenseite6 wie an der Innenseite7 der Scheibe5 geleitet ist, wobei der Lichtstrahl1 an einem auf der Innenseite7 der Scheibe5 angeordneten phasenkonjugierten Spiegel8 (phase conjugating mirror, PCM) zurückreflektiert wird. Ebenso möglich ist jedoch eine hier nicht dargestellte Variante dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sensors mit PCM, bei der eine Konfiguration mit einem zusätzlichen, an der Innenseite der Scheibe5 angeordneten Wellenleiter, etwa in der Art, wie sie beim eingangs genannten und beschriebenen Stand der Technik gemäßDE 199 43 887 A1 vorliegt, realisiert ist. - In
1 ist ein Lichtstrahl1 dargestellt, der in die Scheibe5 eingekoppelt wird, sich unter Totalreflexion bis zum phasenkonjugierten Spiegel8 ausbreitet, dort zurückgeworfen, als phasenkonjugierter Lichtstrahl4 unter weiteren Totalreflexionen zurückgeleitet, schließlich wieder aus der Scheibe5 ausgekoppelt und über einen Strahlteiler9 zu einem Empfänger weitergeleitet wird, der, ebenso wie der Sender, hier und in allen folgenden Figuren nicht dargestellt ist. Der Strahlteiler9 dient in an sich bekannter Weise zur optischen Separierung des Output- vom Input-Signal. Der PCM8 ist im Übrigen annähernd durchsichtig. Der eingesetzte phasenkonjugierte Spiegel8 hat zunächst den Vorteil, eine exakte Reflexion für die bidirektionale Lichtwellenleitung zu gewährleisten, ohne aufwändige Justiermaßnahmen wie bei anderen, in Feuchtigkeitssensoren eingesetzten Retroreflektoren zu erfordern. Wie üblich führt ein beispielsweise, wie in1 dargestellt, an der Außenseite6 der Scheibe5 befindlicher Wassertropfen10 , gemäß dem auf der Störung der Totalreflexion, hier an der Grenzfläche Scheibenaußenseite/Wasser, beruhenden Detektionsprinzip in bekannter Weise zu einer detektierbaren Abschwächung des Lichtstrahls1 bzw.4 . - Für den an sich bekannten phasenkonjugierten Spiegel
8 können nichtlineare, photorefraktive Materialien, beispielsweise photorefraktive Kristalle, Flüssigkristalle oder Polymere vorteilhaft eingesetzt werden. -
2 zeigt die Realisierung und Funktion eines PCMs durch in photorefraktiven Materialien erzeugte Phasengitter (Brechungsindexgitter)11 am Beispiel eines parallelepipedförmigen photorefraktiven Kristalls8 . Üblicherweise versteht man unter so genannter holographischer oder lichtinduzierter Streuung folgenden nichtlinearen Prozess: Eine einfallende Lichtwelle wechselwirkt mit kohärenten Streuwellen, die aufgrund von Inhomogenitäten im Innern oder an der Oberfläche eines Materials entstehen. Die resultierenden Lichtmuster erzeugen in einem photorefraktiven Kristall verschiedene Brechungsindexgitter, an denen die Primärwelle wiederum gebeugt wird. Im einzelnen dringt gemäß dem in2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Strahl1 von der Grenzfläche Glasscheibe-Kristall her in den Kristall8 ein und erfährt gerichtete Selbststreuung12 entlang der in2 angedeuteten optischen c-Achse des Kristalls8 . Der nicht gestreute Teil des Strahls1 geht durch den Kristall8 hindurch, während das gestreute, in einem bestimmten Bereich (Strahl2 ) verteilte Licht wie dargestellt an den Grenzflächen (i) und (ii) totalreflektiert wird und den Strahl3 bildet. Der Strahl3 wird an dem durch die Strahlen1 und2 erzeugten Phasengitter11 gebrochen und bildet den zum Strahl1 phasenkonjugierten Strahl4 . -
3 zeigt, wie der PCM8 neben seiner reflektierenden erfindungsgemäß noch eine weitere, feuchtigkeitsabhängige Funktion ausübt. Wenn das Licht1 ,4 beispielsweise unter einem Winkel Φ von mehr als 60°, also mit einem Grenzwinkel, der zur Teilauskopplung an einer durch etwaige Benetzung der Scheibe5 erzeugten Grenzfläche zu groß ist, in die Scheibe5 eingekoppelt wird, so entstehen, auch im Fall von Feuchtigkeit10 , beispielsweise Kondensat, auf einer oder beiden Seiten6 und7 der Scheibe5 , keine Intensitätsverluste des Lichts bei der bidirektionalen Wellenleitung in der Scheibe5 . Wenn gleichzeitig die geometrischen Parameter des phasenkonjugierten Spiegels8 erfindungsgemäß so gewählt werden, dass aus dem PCM8 selbst – sofern an seiner Oberfläche, also an der Scheibeninnenseite7 , trockene Verhältnisse vorliegen – auch keine Strahlauskopplung erfolgt, vgl.3a , so fungiert der Sensor hier als reiner Kondensatsensor. Demgemäß reagiert der Sensor nur auf Tropfen10 , die auf der Scheibeninnenseite7 und damit dann auch auf der Oberfläche des pho torefraktiven Materials des PCMs8 vorhandenen sind. Die Reaktion besteht, vgl.3b , in einem mit der feuchtigkeitsbedingten Strahlauskopplung einhergehenden Verschwinden des Detektorsignals, wodurch eindeutig das Vorhandensein von Kondensat angezeigt wird. - Wie weiter oben schon erwähnt, können auch andere Funktionsweisen ausgewählt werden. Bei Φ zwischen 42° und 60° fungiert der Sensor, bei trockener Innenseite
7 , als Regensensor, der auch bei feuchter Innenseite7 nicht einfach seine diskriminierende Eigenschaft verliert, indem er unbemerkt einen Einfluss der innenseitigen Benetzung auf das detektierte Signal zulässt. Bei Kondensat verschwindet vielmehr das Signal auf Grund des feuchteempfindlichen Reflektionsvermögens des PCMs8 in diesem Fall ganz, so dass eine klare Bewertung als Kondensat möglich ist, die dann selbst wiederum unbeeinflusst vom Vorliegen oder nicht Vorliegen von Feuchte10 auf der Scheibenaußenseite6 bleibt. Solange Kondensat vorliegt, bleibt die Funktion als Regensensor aufgehoben. -
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das sich auf eine alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feuchtigkeitssensors bezieht. Erkennbar ist eine wellenleitende Verbundglasscheibe5 , in der sich das eingekoppelte Licht1 vom Sender zum Empfänger ausbreitet, wobei das Licht1 mehrfach an der Außenseite6 und Innenseite7 der Scheibe5 totalreflektiert wird. Zwei holographisch ausgebildete, unterschiedlich diffraktiv wirkende Gitterstrukturen13 ,14 sind in eine Zwischenschicht15 der Scheibe5 eingearbeitet. Sie beugen das Licht so, dass es, im dargestellten Ausführungsbeispiel, an der Innenseite7 der Scheibe5 unter einem Winkel α von mehr als 60° und an der gegenüberliegenden Außenseite6 der Scheibe5 unter einem Winkel ß zwischen 42° und 60° totalreflektiert wird. Dadurch wird ohne äußere optische bzw. mechanische Maßnahmen oder Mittel eine vollständige Diskrimination zwischen Außen- und Innenbenetzung ermöglicht. Im gegebenen Beispiel – einem Regensensor – beeinflussen nur die Wasser tropfen10 auf der Außenseite6 die Ausbreitung des Strahls1 und damit das Detektionssignal. Die Separation der Regen- bzw. Kondensateinflüsse kann jedoch mit Hilfe umgekehrter Multiplex-Gitterstrukturen13 und14 bzw. Einkoppelwinkel α und ß auch so implementiert werden, dass der Sensor nur auf Feuchtigkeit auf der Innenseite7 der Scheibe5 reagiert. - Es ist herstellungstechnisch vorteilhaft, wenn die holographischen Gitterstrukturen
13 und14 in einer photoempfindlich dotierten, klebenden Zwischenschicht15 oder in einer in die Verbundglasscheibe integrierten, photoempfindlichen Polymerschicht eingearbeitet sind. -
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäß einer weiteren Lösungsalternative des erfindungsgemäßen Feuchtigkeitssensors. Im gegebenen Beispiel ist auf der Innenseite7 der Scheibe5 ein multimodiger, folien- oder filmartiger Lichtwellenleiter16 angeordnet, in den das Licht1 des Senders unter einem Winkel zwischen 42° und 60° so ein- und zu einem Empfänger ausgekoppelt wird, dass sich das Licht1 , bei Fehlen einer Benetzung mit Feuchtigkeit10 auf der freiliegenden Außenseite17 des Lichtwellenleiters16 , ungeschwächt unter Totalreflexion ausbreitet. Je nachdem, ob der dünne Wellenleiter16 , beispielsweise durch Kleben, auf der Innenseite7 oder der Außenseite6 der Scheibe5 befestigt wird, resultiert ein reiner Kondensat- bzw. Regensensor. Der in5 gezeigte Kondensatsensor kann vorteilhaft zusätzlich zu einem konventionellen Regensensor eingesetzt werden. - Eine weitere Ausgestaltungsalternative ist in den
6 und7 gezeigt. Das Licht1 wird zwischen dem Sender und einem Empfänger in einem schichtförmigen Wellenleiter18 geleitet, der auf der klebenden Zwischenschicht15 einer Verbundglasscheibe5 angeordnet ist. Außerdem ist mindestens ein Koppelelement19 vorgesehen, um das Licht1 aus dem Wellenleiter18 zur Innenseite7 oder zur Außenseite6 der Scheibe5 hin auszukoppeln und um das an der jeweiligen Scheibenseite6 oder7 mindestens einmal totalreflektierte Licht1 wieder in den Wellenleiter18 einzukoppeln. Das Licht1 kann gegebenenfalls mit Hilfe mehrerer Koppelelemente19 auch nacheinander z. B. zu zwei oder drei Detektionspunkten auf der jeweiligen Scheibenseite ausgekoppelt und dazwischen – zur Ausbreitung bis zum nächsten Koppelelement19 – wieder in den Wellenleiter18 eingekoppelt werden. Die Ausführung gemäß6 tastet nur einen Auskoppelpunkt auf der Innenseite7 der Scheibe5 ab, ist also ein reiner Kondensatsensor, während der Sensor gemäß dem im7 dargestellten Ausführungsbeispiel nur die Außenseite6 bzw. einen dort gelegenen Detektionspunkt abtastet, also als reiner Regensensor fungiert. Grundsätzlich können auch zwei schichtförmige Wellenleiter18 mit gegensätzlichen Detektionsseiten über- oder nebeneinander in der Scheibe5 integriert werden. - Vorteilhaft kann als Wellenleiter
18 eine zur Wärmeabweisung im Verbundglas gegebenenfalls bereits vorhandene, infrarot reflektierende Polymerfolie genutzt werden. Allgemein eignet sich als Wellenleiter18 ein Polymer oder eine Glasschicht von ca. 200 μm Dicke. - Andererseits eignet sich die in den
6 und7 dargestellte Ausgestaltung der Erfindung auch besonders für Fahrzeugscheiben, bei denen die Glasschichten insgesamt, zur Wärmeabweisung, lichtabsorbierende Eigenschaften aufweisen, so dass sich das Licht wegen der Absorption oder anderer Effekte nicht ungeschwächt in dem durch die Scheibe5 selbst gebildeten Wellenleiter ausbreiten könnte. Die Lichtquelle des Senders arbeitet üblicherweise im Infrarotbereich, um den Fahrer nicht zu stören. Mit dem Intensitätsverlußt wäre auch eine Minderung hinsichtlich der Detektionsgenauigkeit verbunden. Erfindungsgemäß muss sich das Licht bei der vorliegenden Ausgestaltung nur durch die Dicke der zur jeweiligen Auskoppelseite hin noch zu durchdringenden Glasschicht der Verbundglasscheibe5 hindurch ausbreiten, und zwar höchstens wenige Male, so dass eventuelle Absorptionseffekte sich kaum in unerwünschter Weise auswirken können.
Claims (5)
- Optischer Sensor zur Detektion von Feuchtigkeit auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Schwächung eines von einem Sender abgestrahlten Lichtes bei einer Reflexion an einer Grenzfläche der Scheibe durch Feuchtigkeit mit Hilfe eines Empfängers erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Licht (
1 ,4 ) zwischen dem Sender und dem Empfänger bidirektional unter Mehrfachreflexion an der Außenseite (6 ) der Scheibe (5 ) zu einem an der Innenseite (7 ) der Scheibe (5 ) angeordneten Retroreflektor geleitet wird, der als photorefraktiver, phasenkonjugierter Spiegel (8 )(PCM) ausgebildet und dessen Geometrie so gewählt ist, dass sein Reflexionsvermögen bei einer Benetzung seiner Oberfläche mit Feuchtigkeit (10 ) im wesentlichen verschwindet. - Optischer Sensor zur Detektion von Feuchtigkeit auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Schwächung eines von einem Sender abgestrahlten Lichtes bei einer Reflexion an einer Grenzfläche der Scheibe durch Feuchtigkeit mit Hilfe eines Empfängers erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Lichtstrahl (
1 ) in der Scheibe (5 ) vom Sender zum Empfänger ausbreitet, wobei der Lichtstrahl (1 ) mehrfach an der Außen- (6 ) und Innenseite (7 ) der Scheibe (5 ) reflektiert wird, und dass zwei holographisch ausgebildete, unterschiedlich diffraktiv wirkende Gitterstrukturen (13 ,14 ) in eine Zwischenschicht (15 ) der Scheibe (5 ) eingearbeitet sind, die das Licht (1 ) so beugen, dass es an der einen Seite (6 ,7 ) der Scheibe (5 ) unter einem Winkel von mehr als 60° und an der gegenüberliegenden Sei te (6 ,7 ) der Scheibe (5 ) unter einem Winkel zwischen 42° und 60° reflektiert wird. - Optischer Sensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (
5 ) als Verbundglasscheibe ausgeführt ist, und dass die holographischen Gitterstrukturen (13 ,14 ) in einer photoempfindlich dotierten, klebenden Zwischenschicht (15 ) oder in einer in die Verbundglasscheibe (5 ) integrierten, photoempfindlichen Polymerschicht eingearbeitet sind. - Optischer Sensor zur Detektion von Feuchtigkeit auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Schwächung eines von einem Sender abgestrahlten Lichtes bei einer Reflexion an einer Grenzfläche der Scheibe durch Feuchtigkeit mit Hilfe eines Empfängers erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innen- (
7 ) oder Außenseite (6 ) der Scheibe (5 ) ein multimodiger, folien- oder filmartiger Lichtwellenleiter (16 ) angeordnet ist, in den das Licht (1 ) des Senders so ein- und zu dem Empfänger ausgekoppelt wird, dass sich das Licht (1 ), bei Fehlen einer Benetzung mit Feuchtigkeit (10 ) auf der freiliegenden Außenseite (17 ) des Lichtwellenleiters (16 ), ungeschwächt ausbreitet. Optischer Sensor zur Detektion von Feuchtigkeit auf einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Schwächung eines von einem Sender abgestrahlten Lichtes bei einer Reflexion an einer Grenzfläche der Scheibe durch Feuchtigkeit mit Hilfe eines Empfängers erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Licht (1 ) vom Sender zum Empfänger in einem schichtförmigen Wellenleiter (18 ) geleitet wird, der auf der klebenden Zwischenschicht (15 ) einer Verbundglasscheibe (5 ) angeordnet ist, und dass mindestens ein Koppelelement (19 ) vorgesehen ist, um das Licht (1 ) aus dem Wellenleiter (18 ) zur Innen- (7 ) oder Außenseite (6 ) der Scheibe (5 ) hin aus- und das an der jeweiligen Scheibenseite (6 ,7 ) mindestens einmal reflektierte Licht (1 ) wieder in den Wellenleiter (18 ) einzukoppeln. - Optischer Sensor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wellenleiter (
18 ) durch eine zur Wärmeabweisung im Verbundglas (5 ) integrierte, infrarot reflektierende Polymerfolie gebildet ist.
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