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Die
Erfindung betrifft eine Kontaktzunge für eine elektrische Schaltvorrichtung,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 3, eine elektrische Schaltvorrichtung
mit einer Kontaktzunge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 oder
6 und ein Verfahren zum Herstellen einer elektrischen Kontaktzunge nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 20 oder 21.
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Die
Erfindung kann z. B. bei sogenannten mechanischen Eichleitungen,
d. h. schaltbaren Dämpfungsleitungen,
zum Einsatz kommen. Die Anwendung ist hierauf aber nicht beschränkt.
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Eine
Kontaktzunge der vorliegenden Art ist ein zungenförmiges Bauteil
aus elektrisch leitendem Material, dessen freies Kontaktende quer
zur Breitseite des Zungenkörpers
bewegbar ist, um den elektrischen Kontakt mit einem Gegenkontaktkörper zu öffnen oder
zu schließen.
Um dabei ein Gelenk im Bereich des Basisendes der Kontaktzunge zu
vermeiden, besteht die Kontaktzunge aus einem elastisch biegsamen
Material, so dass die Querbewegung des Kontaktsendes durch ein Ausbiegen
und Zurückbiegen
der Kontaktzunge erreicht werden kann.
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Bei üblichen
elektrischen Schaltvorrichtungen liegen im geschlossenen Zustand
der Kontaktzunge deren Basisende und der Gegenkontaktkörper etwa
in einer geraden Linie. Bei einer bei der Anmelderin benutzten Eichleitung
ist wenigstens ein Gegenkontaktkörper
seitlich versetzt zu einer solchen Linie angeordnet. Deshalb befindet
sich die Kontaktzunge während
des elektrischen Kontaktes mit dem seitlich versetzten Gegenkontaktkörper in
einer S-förmig
gebogenen Position, wobei das Kontaktende auf Grund der Bogenbewegung
um das Basisende der Kontaktzunge und auf Grund der S-Form, die die
Kontaktzunge auf Grund ihres Anschlags am Gegenkontaktkörper einnimmt,
eine geringfügige
Gleitbewegung am Gegenkontaktkörper
ausführt,
die zu einem erhöhten
Abrieb und Verschleiß an
den Kontaktflächen
führt.
Dies ist unerwünscht,
da ein sich zwischen die Kontaktflächen setzender Abrieb den elektrischen
Kontakt wesentlich beeinträchtigen kann,
wodurch die Zuverlässigkeit
der Eichleitung erheblich vermindert ist.
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Bei
einer Kontaktzunge der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art, die aus der
DE 101
03 814 A1 zu entnehmen ist, sind in der Kontaktfläche der
Kontaktzunge nebeneinander angeordnete Vertiefungen vorgesehen,
in denen sich der Abrieb und die Schmutzpartikel sammeln können. Die
Vertiefungen können
durch Prägen,
Erodieren oder Ätzen
hergestellt werden, wobei die Kontaktfläche mit einer Kontaktschicht
aus elektrisch leitendem Material beschichtet ist.
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Eine
vorgenannte Eichleitung für
eine elektrische Schaltvorrichtung ist in der
DE 26 37 084 A1 beschrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktzunge nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 3, oder eine elektrische Schaltvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 oder 6 oder ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 20 oder 21 so auszugestalten, dass
der elektrische Kontakt verbessert wird und eine längere Lebensdauer
erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, 3, 4, 6, 20 oder
21 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Kontaktzunge nach
Anspruch 1 erstreckt sich die Vertiefung bis in den Zungenkörper hinein.
Hierdurch ist ein vergrößerter Aufnahmeraum
für aus
dem Abrieb oder einer Verschmutzung stammende Partikel vorhanden,
wodurch eine durch die Partikel hervorgerufene Störanfälligkeit
wesentlich vermindert wird. Die Erfindung ist insbesondere bei einer
durch einen dünnen
Film gebildeten Kontaktschicht von Vorteil, weil die Dicke einer
solchen Kontaktschicht sehr gering ist und deshalb die Tiefe einer
nur in der Kontaktschicht eingearbeiteten Vertiefung nicht dazu
ausreicht, die von den Partikeln ausgehende Störungsgefahr zu beseitigen.
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Wenn
sich die wenigstens eine Vertiefung als Durchgangsloch gemäß Anspruch
2 ausgebildet ist, wird der Vorteil erreicht, dass für die Partikel
ein noch größerer Aufnahmeraum
zur Verfügung
steht, und dass die Partikel aus dem Kontaktbereich weggefördert werden
können,
vorzugsweise selbsttätig,
z.B. zu einer Seite hin oder nach unten, was vorzugsweise auf Grund
der Schwerkraft insbesondere dann selbsttätig erfolgt, wenn die Kontaktzunge
bezüglich dem
Gegenkontaktkörper
unten oder seitlich angeordnet ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Kontaktzunge nach
Anspruch 3 ist die Vertiefung durch ein Durchgangsloch gebildet.
Hierdurch werden ebenfalls die bezüglich den Ansprüchen 1 und
2 genannten Vorteile erzielt, auf die Bezug genommen wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung
nach Anspruch 4 erstreckt die Vertiefung sich bis in den Zungenkörper hinein.
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Bei
der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung
nach Anspruch 6 ist die Vertiefung durch ein Durchgangsloch gebildet.
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Durch
diese erfindungsgemäßen Schaltvorrichtungen
werden die zu den Ansprüchen
1 und 3 bereits beschriebenen Vorteile ebenfalls erreicht. Es wird
deshalb auf diese Vorteilsbeschreibungen Bezug genommen.
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Die
erfindungsgemäßen Ausgestaltungen eignen
sich deshalb besonders gut für
eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 4 oder
6, weil beim Kontakt des wenigstens einen quer versetzten Gegenkontaktkörpers das
Kontaktende der Kontaktzunge eine Gleitbewegung am Gegenkontaktkörper ausführt und
deshalb mit einem beträchtlichen
Verschleiß und
Abrieb zu rechnen ist, dessen Partikel die elektrische Kontaktierung
jedoch nicht beeinträchtigen
und gefährden,
weil die Partikel in der wenigstens einen Vertiefung bzw. dem Loch unschädlich sind.
Die erfindungsgemäßen Schaltvorrichtungen
nach den Ansprüchen
4 und 6 sind deshalb weniger anfällig
gegen Störungen
des elektrischen Kontaktes.
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Grundsätzlich reicht
ein Loch in der Kontaktfläche
des Kontaktendes aus, um die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
zu erreichen. Diese Vorteile lassen sich weiter verbessern bzw.
summieren, wenn mehrere Löcher
in der Kontaktfläche
des Kontaktendes angeordnet sind. Dabei können die Löcher in Reihen geordnet sein
oder ungeordnet sein. Von Vorteil ist, wenn die Berührungsfläche beim
Kontakt innerhalb eines Bereichs von Löchern angeordnet ist.
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Im
Rahmen der Erfindung kann die Kontaktzunge in ihrem Endbereich auf
einer oder auf beiden Breitseiten eine Kontaktschicht aus elektrisch
leitendem Material aufweisen und auf einer oder auf beiden Breitseiten
wenigstens eine Vertiefung aufweisen. Eine solche Kontaktzunge ist
dazu geeignet, durch Biegen zur einen und zur anderen Seite hin
jeweils mit einem Gegenkontaktteil kontaktiert zu werden, und sie
eignet sich deshalb vorzugsweise für vorgenannte Eichleitungen.
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Dabei
können – in der
rechtwinklig zur Kontaktfläche
der Kontaktzunge gerichteten Projektion gesehen – die breitseitig einander
gegenüberliegenden
Vertiefungen in der Längsrichtung
und/oder in der Querrichtung der Kontaktzunge versetzt zueinander
angeordnet sein wobei sie sich auf wenigstens einem Teilbereich
ihrer Querschnittsfläche überdecken.
Hierdurch lassen sich auf beiden Breitseiten versetzt zueinander
angeordnete Kontaktflächenbereiche
und Vertiefungen erzielen.
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Wenn
dabei die Summe der vorzugsweise gleich großen Tiefenmaße der Vertiefungen
gleich oder größer ist
als die Dicke der Kontaktzunge, ergeben sich im Überdeckungsbereich Durchgangslöcher und
in den Bereichen, in denen die Vertiefungen sich nicht überdecken,
Teilbereiche der Vertiefungen. Sowohl die auf einem Teilbereich
vorhandenen Vertiefungen als auch die Durchgangslöcher ermöglichen die
bereits beschriebenen Vorteile durch die Aufnahme von Abrieb.
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Die
Form des oder der Löcher
kann z.B. kreisrund, viereckig, z.B. quadratisch oder länglich im Sinne
eines Langloches sein. Es können
z.B. mehrere, sich insbesondere in der Längsrichtung der Kontaktzunge
erstreckende Langlöcher
nebeneinander angeordnet sein. Dabei können die Langlöcher in
ein quer gerichtetes Langloch münden,
insbesondere in Richtung auf das freie Ende, so dass das Loch die Form
eines auf dem Kopf stehenden U oder M erhält. Bei diesen Ausgestaltungen
steht bzw. stehen zwischen den sich z.B. in der Längsrichtung
erstreckenden Langlochabschnitten wenigstens eine oder mehrere Stegabschnitte
als Kontaktzungen im Berührungsbereich
des Kontaktes zur Verfügung,
die sich unabhängig
voneinander an den Gegenkontaktkörper
anlegen können.
Hierdurch wird die Anpassungsfähigkeit
des Kontaktendes im Bereich der Kontaktfläche verbessert.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
eignet sich sowohl für
eine Kontaktzunge, die insgesamt aus elektrisch leitendem Material
besteht oder eine solche, die wenigstens im Bereich der Kontaktfläche mit
einer Materialschicht aus einem elektrisch leitenden Material beschichtet
ist, vorzugsweise mit Gold oder einer Goldlegierung.
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Sowohl
der Zungenkörper
als auch die Kontaktschicht kann verhältnismäßig dünn ausgebildet sein. Die Kontaktschicht
ist vorzugsweise eine aufgedampfte Materialschicht.
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Insbesondere
dann, wenn die Kontaktzunge aus einem dünnen Material besteht, ist
es vorteilhaft, die Außenform
der Kontaktzunge nicht durch Stanzen oder Schneiden herzustellen,
sondern durch Ätzen.
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Besonders
vorteilhaft und schnell und somit kostengünstig erfolgt die Herstellung
gemäß den Ansprüchen 19
oder 20 dann, wenn sowohl die Außenkontur der Kontaktzunge
als auch die wenigstens eine Vertiefung bzw. das wenigstens eine
Loch gleichzeitig durch Ätzen
hergestellt werden. Ein solches Verfahren ist nicht nur schnell
und preisgünstig, sondern
auch kantenschonend, wobei die Kontaktzunge in ihrer flachen Form
verbleibt, ohne verbogen zu werden oder auch nur Spannungen zu erhalten, die
eine Verbiegung nach sich ziehen.
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Eine
besonders preisgünstige
Herstellung besteht darin, dass eine Mehrzahl Kontaktzungen mit ihren
Vertiefungen bzw. Löchern
gleichzeitig aus einer Folie geätzt
werden.
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Nachfolgend
werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt
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1 eine
erfindungsgemäße elektrische Schaltvorrichtung
mit einer erfindungsgemäßen Kontaktzunge
in der Draufsicht;
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2A einen
Längsschnitt
durch die Kontaktzunge und zwar quer zu ihren Breitseiten;
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2B ein
abgewandeltes Ausführungsbeispiel
der 2A;
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3 die
Kontaktzunge im Blick auf ihre Breitseite;
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4 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in erster abgewandelter
Ausgestaltung und in vergrößerter Darstellung;
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5 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in zweiter
abgewandelter Ausgestaltung und in vergrößerter Darstellung;
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6 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in dritter
abgewandelter Ausgestaltung und in vergrößerter Darstellung;
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7 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in vierter
abgewandelter Ausgestaltung und in vergrößerter Darstellung;
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8 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in fünfter abgewandelter
Ausgestaltung und in vergrößerter Darstellung;
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9 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in sechster
abgewandelter Ausgestaltung und in vergrößerter Darstellung;
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10 bis 16 beidendig
Kontaktenden aufweisende Kontaktzungen jeweils im Blick auf ihre Breitseite,
die im Sinne der Ausführungsbeispiele nach 3 bis 9 ausgebildet
sind.
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17 die
in 3 mit X gekennzeichnete Einzelheit in siebenter
abgewandelter Ausgestaltung im Blick auf die eine Breitseite;
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18 die
Ausgestaltung nach 17 in Blick auf die andere Breitseite;
und
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19 eine
Metallfolie mit einer Mehrzahl erfindungsgemäßer Kontaktzungen als vorgefertigtes
Teil.
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Die
in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Schaltvorrichtung
weist eine Kontaktzunge 2 auf, deren eines Ende ein Basisende 3 und
deren anderes Ende ein Kontaktende 4 ist. Die Kontaktzunge 2 ist
im Bereich ihres Basisendes 3 durch einen Halter 5 bezüglich einer
vereinfacht dargestellten Basis 6 ortsfest gehalten. Auf
beiden Seiten ihres Kontaktendes 4 sind zwei Gegenkontaktteile 7a, 7b durch
jeweils einen oder einen gemeinsamen Gegenkontakthalter 5a bezüglich der
Basis 6 ortfest befestigt. Die auf beiden Seiten des Kontaktendes 4 angeordneten
Gegenkontaktteile 7a, 7b weisen einen Querabstand
a von der sich in ihrer geraden Mittellage befindlichen Kontaktzunge 2 auf,
der z. B. etwa 5 bis 10 mm betragen kann.
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Die
Kontaktzunge 2 weist einen Zungenkörper 2a aus einem
elektrisch leitenden Material, insbesondere Metall auf, und sie
ist quer zur Breitseite elastisch biegbar. Am Kontaktende 4 weist
die Kontaktzunge 2 auf beiden Breitseiten eine sich über ihre gesamte,
endseitig z. B. verjüngte
Breite erstreckende Kontaktfläche 9 auf,
deren axiale Abmessung d etwa dem Überlappungsmaß e entspricht,
mit dem die Gegenkontaktteile 7a, 7b und das Kontaktende 4 sich überlappen.
Im Bereich der Kontaktflächen 9 ist der
Zungenkörper 2a beidseitig
mit einer Kontaktschicht 9a aus elektrisch leitendem Material,
insbesondere Metall, vorzugsweise Gold, beschichtet.
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Der
Kontaktzunge 2 ist eine Verstellvorrichtung 11 zugeordnet,
mit der die Kontaktzunge 2 quer zu ihren Breitseiten soweit
hin und her biegbar ist, dass ihre Kontaktflächen 9 bei einer Ausbiegung
in die eine Seitenrichtung mit der gegenüberliegenden Kontaktfläche des
Gegenkontaktteils 7a und bei einer Ausbiegung in die andere
Seitenrichtung mit der gegenüberliegenden Kontaktfläche des
anderen Gegenkontaktteils 7b in Kontakt kommt. Der jeweilige Verstell-
bzw. Verschiebeweg ist größer als
der halbe Abstand zwischen den beiden Gegenkontakteilen 7a, 7b,
so dass in der Kontaktstellung die jeweilige Kontaktfläche 9 mit
einer Druckkraft am zugehörigen
Gegenkontaktteil 7a, 7b anliegt, wobei die Kontaktzunge 2 etwas
ausgebaucht ist und eine geringfügig S-förmige Form
einnimmt, wie es 1 zeigt.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird die Verstellvorrichtung 11 durch zwei Verstellstifte 12a, 12b gebildet,
von denen der eine Verstellstift 12a auf der einen Seite
der Kontaktzunge 2 und der andere Verstellstift 12b auf
der anderen Seite der Kontaktzunge 2 jeweils quer zur Kontaktzungen-Mittelebene 13 so
angeordnet ist, dass ihre einander zugewandten Stirnflächen an
der zugehörigen
Breitseite der Kontaktzunge 2 anliegen. Die Verstellstifte 12a, 12b bestehen
aus elektrisch nicht leitendem Material, z.B. Kunststoff, wobei
sie eine runde Querschnittsform aufweisen können und durch eine nur andeutungsweise
dargestellte Traverse 14, die sich in 1 z.
B. hinter bzw. unter der Kontaktzunge 2 erstreckt, zu einer
Bewegungseinheit miteinander verbunden sein können. Die Verstellstifte 12a, 12b sind
jeweils in einer Querführung 15 quer
zur Kontaktzunge 2 verschiebbar. Die Querführung 15 kann z.B.
durch jeweils ein auf jeder Seite der Kontaktzunge 2 angeordnetes
und auf der Basis 6 abgestütztes Führungsstück 15a mit einem Führungsloch
gebildet sein, in dem der zugehörige
Verstellstift 12a, 12b mit geringem Bewegungsspiel
verschiebbar gelagert ist.
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Der
elektrische Kontakt zwischen der Kontaktzunge 2 und dem
zugehörigen
Gegenkontaktteil 7a, 7b ist u.a. abhängig von
der Sauberkeit der aneinander anliegenden Kontaktflächen. Wenn
sich zwischen den Kontaktflächen
ein oder mehrere Partikel befinden, ist der elektrische Kontakt
beeinträchtigt.
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Bei
solchen Partikeln kann es sich um eine allgemeine Verschmutzung
handeln. Ein weiterer Grund für
die Ansammlung von Partikeln zwischen den Kontaktflächen besteht
darin, dass bei einem Schalter durch den Kontakt an den Kontaktflächen ein
Verschleiß stattfindet,
bei dem zwangsläufig
Abrieb mit feinen Partikel entstehen. Dies gilt insbesondere bei
einer vorliegenden Schaltvorrichtung 1, bei der das Gegenkontaktteil 7a bzw. 7b einen
Querabstand a vom Kontaktende 4 der Kontaktzunge 2 aufweist.
Bei einer solchen Schaltvorrichtung 1 wird die Kontaktzunge
nicht nur in die vorbeschriebene S-Form gebogen, sondern es findet
zwischen den Kontaktflächen
auch eine in der Längsrichtung
der Kontaktzunge 2 gerichtete Relativbewegung statt, was
zu einem größeren Verschleiß führt.
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Eine ähnliche
Ursache für
die Entstehung von schädlichen
Partikeln besteht auch darin, dass beim Hin- und Herbiegen der Kontaktzunge
eine längs
dieser gerichtete Relativverschiebung auch zwischen der Kontaktzunge 2 und
den Verstellstiften 12a, 12b und den Verstellstiften 12a, 12b und
den Führungsstücken 15a, 15b stattfindet,
die zu einem vergleichbaren Verschleiß mit daraus resultierenden Partikeln
führt.
Diese Partikel sind besonders schädlich, weil sie aus elektrisch
nicht leitendem Material bestehen, und deshalb den elektrischen
Kontakt besonders beeinträchtigen.
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Um
die Gefahr dieser Kontaktbeeinträchtigung
zu vermeiden oder wenigstens zu vermindern, ist in den Kontaktflächen 9 der
Kontaktzunge 2 jeweils wenigstens eine Vertiefung 16 angeordnet,
deren Tiefe, wie in 2A gezeigt, größer ist
als die Dicke der Kontaktschicht 9a, so dass sie sich bis
in den Zungenkörper 2a hinein
erstreckt. Auf Grund dieser Tiefe bildet die Vertiefung 16 einen
beträchtlich
großen
Aufnahmeraum für
Partikel, so dass diese darin unschädlich aufgenommen werden können.
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Die
wenigstens eine Vertiefung 16 kann durch ein Sackloch oder
vorzugsweise, wie in 2B gezeigt, durch ein durchgehendes
Durchgangsloch 16a gebildet sein, wobei die Querschnittsform
der Vertiefung 16 oder des Durchgangslochs 16a eine
beliebige Form aufweisen kann und z. B. kreisrund sein kann oder
eine der Formen aufweisen kann, die dargestellt und beschrieben
sind bzw. werden. Es können
jeweils nur eine oder mehrere Vertiefungen 16 bzw. Durchgangslöcher 16a vorgesehen sein,
die auf der Kontaktfläche 9 verteilt
angeordnet sind.
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Es
ist besonders vorteilhaft, die wenigstens eine Vertiefung 16 oder
das wenigstens eine Durchgangsloch 16a als ein längs oder
quer verlaufendes Langloch auszubilden. Hierdurch werden zu beiden Seiten
des Langlochs längs
und/oder quer verlaufende Stegabschnitte 17 gebildet, die
sich unabhängig vom übrigen Bereich
der Kontaktfläche 2 an
die Gegenkontaktfläche 7a, 7b anpassen
können
und dadurch den Kontakt verbessern.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 3 zeigt ein Langloch in der Form eines U, dessen
Stegabschnitte zum Basisende 3 hin weisen, wobei ein sich längs erstreckender
Stegabschnitt 17a mittig, zwei äußere Stegabschnitte 17b außen und
ein sich quer erstreckender und letztere miteinander verbindender Stegabschnitt 17c endseitig
vorgesehen sind.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 4 sind drei sich in der Längsrichtung und nebeneinander
erstreckende Langlöcher 16 vorgesehen,
zwischen denen sich zwei längs
gerichtete innere Stegabschnitte 17a befinden. Die vorderen
Enden der Langlöcher 16 können in
einen sich quer erstreckenden Langlochabschnitt 30 münden, so
dass das Loch 16 die Form eines M erhält und die Stegabschnitte 17a nur
an ihren dem Basisende 3 zugewandten Enden an den Zungenkörper 2a angebunden
sind und davon in der Ebene des Zungenkörpers 2a frei abstehen.
Außerdem
werden zwei äußere, sich
längs erstreckende Stegabschnitte 17b und
ein endseitiger, sich quer erstreckender Stegabschnitt 17c gebildet.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 5 unterscheidet sich vom vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
dadurch, dass vier axiale Langlochabschnitte nebeneinander vorgesehen
sind, die in einen quer verlaufenden endseitigen Langlochabschnitt 30 münden. Hier
sind drei innere Stegabschnitte 17a, zwei äußere Stegabschnitte 17b und
ein endseitiger Stegabschnitt 17c gebildet.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 6 sind die beiden mittleren axialen Langlochabschnitte
länger
ausgebildet als die äußeren axialen
Langlochabschnitte, so dass sie letztere zum Basisende 3 hin überragen.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 7 zeigt ebenfalls ein Langloch 16a in
der Form eines – vom Basisende 3 aus
gesehen – auf
dem Kopf stehenden U, wobei in dem vom U umschlossenen Bereich ein zweites
Loch 16b angeordnet ist, das in der Längsrichtung der Kontaktzunge 2 länglich ist
und z.B. eine abgerundete viereckige Form aufweisen kann. Zwischen
den Löchern 16a, 16b ist
ein U-förmiger
Stegabschnitt 17 vorgesehen, mit inneren axialen Stegabschnitten 17a und
einem inneren quer verlaufenden Stegabschnitt 17d.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 8 unterscheidet sich vom vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
dadurch, dass das zweite Loch 16b zum freien Ende der Kontaktzunge 2 hin
konvergent geformt ist, so dass sich für die inneren Stegabschnitte 17a eine
zum Basisende 3 hin konvergente Form ergibt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 9 sind eine Mehrzahl Vertiefungen 16 bzw.
Durchgangslöchern 16a auf
den Kontaktflächen 9 verteilt
angeordnet, z.B. in quer verlaufenden Reihen, wobei die Vertiefungen 16 bzw.
Löcher 16a bezüglich den
Vertiefungen 16 bzw. Löchern 16a der benachbarten
Reihe vorzugsweise mittig versetzt angeordnet sind. Die Querschnittsform
der Vertiefungen 16 bzw. 16a ist vorzugsweise
kreisrund.
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Wie 3 andeutungsweise
zeigt, kann die Kontaktzunge 2 als Doppel-Kontaktzunge 2 ausgebildet
sein, die einen mittleren Basisbereich 3 aufweist, von
dem sich jeweils eine Kontaktzunge 2 in die einander entgegengesetzten
Richtungen erstreckt. Eine solche Kontaktzunge eignet sich für eine Schaltvorrichtung,
bei der Gegenkontaktteile 7a, 7b und eine Verstellvorrichtung 11 auch
auf der anderen Seite des Zungenhalters 5 – in 1 rechts
angedeutet – angeordnet
sind und für
die linke, vorzugsweise identisch wie rechts ausgebildete Kontaktfeder 2 vorgesehen
sind.
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Die
Ausführungsbeispiele
nach 10 bis 16 zeigen
die Einzelheiten X gemäß 3 bis 9 bei
einer Ausbildung an einer Doppel-Kontaktzunge 2.
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Eine
Doppel-Kontaktzunge 2 kann zu ihrer Befestigung in ihrem
mittleren Bereich ein Loch 2d aufweisen, das dazu dient,
die Doppel-Kontaktzunge 2 mit Hilfe eines nicht dargestellten,
das Loch 2d durchfassenden Stiftes oder einer Schraube
zu positionieren oder zu befestigen. Wenn das Loch 2d als ein
sich in der Längsrichtung
der Kontaktzunge 2 erstreckendes Langloch ausgebildet ist,
lässt sich
die Doppel-Kontaktzunge 2 in ihrer Längsrichtung einstellen und
an zugehörige
Gegenkontaktteile 7a bzw. 7b anpassen.
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Des
Weiteren können
in einem Abstand von den Kontaktenden 4 Löcher 2c in
der Doppel-Kontaktzunge 2 angeordnet sein, die der Befestigung
von Hilfselementen zum seitlichen Verstellen bzw. Verbiegen der
Doppel-Kontaktzunge 2 dienen. Bei solchen Hilfselementen
kann es sich z.B. um nicht dargestellte kleine Anschlag- bzw. Druckstücke handeln, die
breitseitig abstehen.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 17 und 18 sind
auf beiden Breitseiten der Kontaktenden 4 Vertiefungen 16 vorgesehen,
wobei die Vertiefungen 16 der einen Breitseite bezüglich den
Vertiefungen 16 der anderen Breitseite versetzt zueinander angeordnet
sind, vorzugsweise in der Längsrichtung und/oder
in der Querrichtung der Kontaktzunge 2 versetzt zueinander
angeordnet sind, siehe das Versetzungsmaß v, das beim Ausführungsbeispiel
für alle Vertiefungen
gleich ist, jedoch auch unterschiedlich groß sein kann. Dabei sind die
Versetzungsmaße
v jeweils etwa gleich oder größer als
die halbe Querschnittsabmessung b der Vertiefungen 16,
deren Querschnittsgröße vorzugsweise
gleich ist, wobei die Querschnittsform z.B. viereckig, insbesondere
quadratisch, ist. Die viereckigen Vertiefungen 16 sind
mit ihren Kanten bezüglich
der Längs-
oder Querrichtung der Kontaktzunge 2 verdreht, vorzugsweise
um einen Winkel W von etwa 45°.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht
nicht nur einen Versatz der auf der einen Breitseite vorhandenen Kontaktflächenbereiche
zu den auf der anderen Breitseite angeordneten Kontaktflächenbereichen, sondern
es werden dann, wenn die Summe der vorzugsweise gleichgroßen Tiefenmaße t der
Vertiefungen 16 gleich oder größer ist als die Dicke c des
Kontaktendes 4 Durchgangslöcher 16a in dem Teilbereich 16c der
einander gegenüberliegenden
Vertiefungen 16 gebildet, in dem diese sich – gesehen
in der rechtwinklig zur Kontaktfläche gerichteten Projektion – überdecken.
Bei dieser Ausgestaltung sind somit Vertiefungen 16 und
Löcher 16a vorhanden
zur Aufnahme des Abriebs in der bereits beschriebenen Weise.
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Die
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele der
Kontaktfeder 2 und der Schaltvorrichtung 1 eignen
sich vorzugsweise für
eine Eichleitung, bei der die Kontaktfeder 2 jeweils mit
einem Dämpfungselement 18a und
einem ungedämpften
Leitungselement 18b verbindbar sind, wie es 1 zeigt.
Durch die variable Serienschaltung der unterschiedlich dämpfenden
Dämpfungselemente 18a und
der Leitungselemente 18b entsteht eine gestuft verstellbare
Gesamtdämpfung
der Eichleitung.
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Eine
besonders rationelle Maßnahme
zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Kontaktzungen 2 wird
im Folgenden anhand von 19 beschrieben. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
sind eine Mehrzahl von Kontaktzungen 2 in einer oder mehrerer
Reihen in einer als Nutzen dienenden Folie 19 nebeneinander
angeordnet. Zwischen den Kontaktzungen 2 und zwischen den
Kontaktzungen 2 und dem Reststreifen 19a der Folie 19 sind
bis auf kleine Befestigungsstellen 20 an den Enden der
Kontaktzungen 2 Freiräume 21 vorhanden.
An diesen Befestigungsstellen 21 können die Kontaktzungen 2 nach
ihrer endgültigen Fertigung
von der Folie 19 abgetrennt werden.
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Die
Kontaktzungen 2 werden – bis auf diese Befestigungsstellen 20 – aus der
Folie 19 geätzt,
wobei die Freiräume 21 entstehen.
Die Vertiefungen 16 bzw. Durchgangslöcher 16a werden gleichzeitig
geätzt.
Es wird somit jede Kontaktzunge 2 in einem Ätzvorgang
bezüglich
ihrer Form und den Löchern
hergestellt. Die Beschichtung der Kontaktflächen 9 mit dem Kontaktmaterial 9a,
vorzugsweise durch Aufdampfen, erfolgt einseitig oder beidseitig
vor dem Ätzen
der Kontaktzungen 2, wobei jeweils alle Kontaktzungen 2 gleichzeitig
mit der Kontaktschicht 9a beschichtet werden können.
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Die
Befestigungsstellen 20 werden zur Vereinzelung der Kontaktzungen 2 getrennt.
Als bevorzugtes Material für
die Folie zur Herstellung der Kontaktzungen 2 eignet sich
Kupfer-Berillium CuBe2. Die Dicke der Folie 19 bzw.
der Kontaktzungen 2 beträgt vorzugsweise 10 μm – 100 μm, besonders
bevorzugt ca. 50 μm.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Alle
beschriebenen Elemente sind beliebig miteinander kombinierbar. Die
Erfindung eignet sich sowohl für
beidseitig wirkende Kontaktzungen 2 wie vorbeschrieben
als auch für
einseitig wirksame Kontaktzungen, die nur an einer Seite eine Kontaktschicht 9a aufweisen
und nur an dieser Seite kontaktieren. Die zuerst genannte Kontaktzunge 2 ist
vorzugsweise bezüglich
ihrer Quermittelebene 22 spiegelbildlich gestaltet.