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Die
Erfindung betrifft ein Werkzeuggerät, wie insbesondere eine Ringkreissäge, zum
aussermittigen Antrieb eines rotierbaren Werkzeuges, wie insbesondere
eines kreisringförmigen
Sägeblattes.
Das Werkzeuggerät
weist ein Gerätegehäuse auf,
in dem ein Motor untergebracht ist. Ferner weist das Werkzeuggerät eine Rollenvorrichtung
auf, die am Gerätegehäuse gehalten
ist und die mindestens zwei voneinander getrennte Rollenpaare mit
jeweils einer ersten Rolle und einer zweiten Rolle aufweist. Die
erste und zweite Rolle beider Rollenpaare sind von zwei gegenüberliegenden
Seiten an das Werkzeug anlegbar. Dabei ist bei mindestens einem
der Rollenpaare mindestens eine Rolle zum Antrieb des Werkzeuges durch
den Motor rotierbar.
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Bei
derartigen Werkzeuggeräten
dient in der Regel ein Rollenpaar zum Antrieb, wobei das Werkzeug
zwischen einer als Antriebsrolle fungierenden einen und einer als
Gegendruckrolle fungierenden anderen Rolle einklemmbar ist. Das
mindestens eine weitere Rollenpaar dient zur Führung und Aufnahme von radialen
und axialen Kräften,
die im Betrieb am Werkzeug auftreten. Hierzu weist das weitere Rollenpaar
zwei als Führungsrollen
fungierende Rollen auf, die frei drehbar gelagert sind und im Betrieb
an den gegenüberliegenden
Seiten des Werkzeuges abrollen.
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Aus
DE 21 61 489 ist ein Arbeitsgerät mit kreisringförmigem Werkzeug
bekannt. Dieses weist ein Antriebsrollenpaar mit einer Antriebsrolle
und einer Gegendruckrolle auf, wobei die Gegendruckrolle in verschiedenen
Ausführungsformen
mittels eines Federelementes gegen das Werkzeug gedrückt wird. Ferner
ist ein Führungsrollenpaar
vorgesehen, dessen Führungsrollen
beabstandet vom Antriebsrollenpaar lediglich rotierbar an einem
Ringblattgehäuse fest
gelagert sind.
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Durch
die bekannte Rollenvorrichtung kann im Betrieb eine stabile Führung des
kreisringförmigen
Werkzeuges entgegen einer axialen und radialen Verschiebung erzielt
werden.
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Nachteilig
an der bekannten Vorgehensweise ist jedoch, dass die fest gelagerten
Führungsrollen einen über die
Lebensdauer zunehmenden Verschleiss nicht ausgleichen können. Als
Folge hiervon nimmt die Genauigkeit der Führung des Werkzeuges ab, was
wiederum zu einer geringeren Standzeit desselben führt. Zudem
benötigt
ein Werkzeugwechsel bei dem bekannten Werkzeuggerät in Folge
der festen Lagerung der Führungsrollen
relativ viel Zeit und ist äusserst
umständlich.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Werkzeuggerät der beschriebenen
Gattung die genannten Nachteile zu vermeiden und einen leichten
Werkzeugwechsel zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäss wird
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass eine Schwenkeinrichtung vorgesehen ist, mittels der die ersten
Rollen der Rollenvorrichtung gemeinsam gegenüber den zweiten Rollen zwischen einer
Freigabestellung und einer Antriebsstellung verschwenkbar sind.
In der Freigabestellung ist das Werkzeug dabei an der Rollenvorrichtung
anbringbar oder von dieser entfernbar. In der Antriebsstellung ist dagegen
ein Kraftschluss zwischen der durch den Motor rotierbaren Rolle
und dem Werkzeug herstellbar. Durch die gemeinsame Verschwenkbarkeit
von Rollen beider beziehungsweise aller Rollenpaare können alle
Rollenpaare gleichzeitig geöffnet
werden, um das Werkzeug von dem Werkzeuggerät zu entfernen beziehungsweise
um es an diesem anzubringen. Hierdurch ist ein besonders einfacher
und schneller Werkzeugwechsel möglich.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Rollenpaare über
die Schwenkeinrichtung in die Antriebsstellung vorgespannt. Hierdurch
kann an allen der mindestens zwei Rollenpaare, die an das Werkzeug
anlegbar sind ein über
die Lebenszeit der Rollen zunehmender Verschleiss ausgeglichen werden.
Auf diese Weise kann über
die gesamte Lebenszeit eine nahezu gleich bleibend genaue Führung des
Werkzeuges gewährleistet
werden, was wiederum die Standzeit des Werkzeuges verlängert.
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Vorteilhafterweise
weist die Schwenkeinrichtung eine Federeinrichtung auf, durch die
die Rollenpaare gemeinsam vorgespannt sind. Auf diese Weise können die
Mehrkosten, die durch die Vorspannung der Rollenpaare entstehen
gering gehalten werden. Zudem wird hierdurch lediglich ein geringer
zusätzlicher
Bauraum benötigt.
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Alternativ
hierzu sind die Rollenpaare durch getrennte Federelemente vorgespannt.
Auf diese Weise kann der Verschleiss an einem der Rollenpaare unabhängig vom
Verschleiss an dem anderen Rollenpaar beziehungsweise den anderen
Rollenpaaren ausgeglichen werden. Somit kann auch bei unterschiedlichem
Verschleiss der Führungsrollen
gegenüber
dem Verschleiss an der Antriebs- und Gegendruckrolle über die
gesamte Lebensdauer aller Rollen eine nahezu gleichbleibend exakte
Führung
gewährleistet
werden.
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Vorteilhafterweise
weist die Schwenkeinrichtung ein Betätigungsmittel auf, mittels
dem die Rollenpaare gemeinsam in die Freigabestellung verbringbar
sind. Hierdurch ist ein besonders komfortabler und schneller Werkzeugwechsel
möglich.
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Dabei
ist es besonders günstig,
wenn das Betätigungsmittel
in der Freigabestellung arretierbar ist, wodurch die Handhabung
beim Werkzeugwechsel weiter vereinfacht wird.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Betätigungsmittel
durch einen Excenterhebel gebildet, der am Gerätegehäuse verschwenkbar gelagert
ist. Dieser Excenterhebel formt eine Steuerkurve aus, die an mindestens
ein gegenüber
dem Gerätegehäuse verschwenkbar
gelagertes Lagerelement anlegbar ist, an dem entweder die ersten
Rollen oder die zweiten Rollen gelagert sind. Durch die Verwendung
eines derartigen Excenterhebels, können auf komfortable Weise
relativ grosse Kräfte
zum Öffnen
der Rollenpaare in die Freigabestellung aufgebracht werden. Zudem
kann ein solcher Excenterhebel über
die Steuerkurve in einfacher Weise arretiert werden.
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Dabei
ist es günstig,
wenn an dem mindestens einen Lagerelement ein Anlegenocken verdrehbar
gelagert ist, über
den das jeweilige Lagerelement durch eine Schraubenfeder in die
Antriebsstellung vorgespannt ist und an den die Steuerkurve des
Excenterhebels anlegbar ist. Hierdurch erhält man bei geringen Herstellungskosten
eine Schwenkeinrichtung, die einen stabilen Kraftschluss zwischen
den Rollen der Rollenpaare und dem Werkzeug erlaubt.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht einer erfindungsgemässen
Werkzeuggerät,
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2 eine
teilweise geschnittene Ansicht einer Schwenkeinrichtung der Werkzeuggerät nach 1 in
Antriebsstellung,
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3 eine
teilweise geschnittene Ansicht der Schwenkeinrichtung nach 2 in
Freigabestellung,
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4 eine
Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform der Schwenkeinrichtung,
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5 eine
teilweise geschnittene Ansicht der alternativen Schwenkeinrichtung
nach 4 in Antriebsstellung und
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6 eine
teilweise geschnittene Ansicht der alternativen Schwenkeinrichtung
nach 4 in Freigabestellung.
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1 zeigt
ein Werkzeuggerät 2 in
Form einer Ringkreissäge,
mit dem ein kreisringförmiges Werkzeug 4 in
Form eines Sägeblattes
aussermittig antreibbar ist. Hierzu weist das Werkzeuggerät 2 in einem
Gerätegehäuse 6 einen
Motor 8 auf, der mit einer als Reibrad fungierenden ersten
Antriebsrolle 10 eines Antriebsrollenpaares 12 einer
insgesamt mit 13 bezeichneten Rollenvorrichtung rotatorisch
gekoppelt ist, wie insbesondere aus 2 zu entnehmen ist.
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Wie
aus 2 und 3 zu entnehmen ist, ist die
erste Antriebsrolle 10 beabstandet zu einer ersten Führungsrolle 14 eines
Führungsrollenpaares 16 fest
an dem Gerätegehäuse 6 gelagert.
Eine zweite als Gegendruckrolle fungierende Antriebsrolle 17 des
Antriebsrollenpaares 12 ist dagegen zusammen mit einer
zweiten Führungsrolle 19 des
Führungsrollenpaares 16 an
einem Lagerelement 18 einer Schwenkeinrichtung 20 drehbar
gelagert. Das Lagerelement 18 selbst ist dabei um eine
Schwenkachse A verschwenkbar an dem Gerätegehäuse 6 gelagert. Die
Schwenkeinrichtung 20 weist hierzu ein Betätigungsmittel 22 in
Form eines Excenterhebels auf, das ebenso wie eine Federeinrichtung 24 in
Form einer Schraubenfeder eine Bewegungskraft auf das Lagerelement 18 ausüben kann.
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Durch
die verschwenkbare zweite Antriebsrolle 17 kann das Werkzeug 4 von
einer Seite gegen die auf der anderen Seite positionierte erste
Antriebsrolle gedrückt
werden, um einen zur Übertragung
der Drehbewegung erforderlichen Reibschluss zu erzielen.
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Wie
aus 2 und 3 ferner zu entnehmen ist, ist
an dem Betätigungsmittel 22 eine
im Längsschnitt
in etwa spiralbogenförmig
verlaufende Steuerkurve 26 ausgeformt, die an einer Kontaktfläche 28 des
Lagerelementes 18 anliegt. An einer von der Kontaktfläche 28 abgewandten
Seite weist das Lagerelement 18 eine Federaufnahme 30 auf,
in die ein Ende der Federeinrichtung 24 hineinragt. Mit
dem anderen Ende stützt
sich die Federeinrichtung 24 dagegen gegen das Gerätegehäuse 6 ab.
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2 zeigt
die Schwenkeinrichtung 20 in einer Antriebsstellung, in
der die Steuerkurve 26 des Betätigungsmittels 22 einen
gewissen Abstand zur Kontaktfläche 28 aufweist.
In dieser Position werden die am Lagerelement 18 gehaltenen
zweiten Rollen 17, 19 durch die Federeinrichtung 24 in
Richtung der jeweils ersten Rolle 10, 14 gedrückt. Auf
diese Weise wird sowohl das Antriebsrollenpaar 12 als auch
das Führungsrollenpaar 16 beidseitig
mit einem gewissen Anpressdruck an das in der Rollenvorrichtung 13 positionierte
Werkzeug 4 angelegt.
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Wie
aus den 1 und 2 weiter zu entnehmen ist, weisen
sowohl die Antriebsrollen 10, 17 als auch die
Führungsrollen 14, 19 eine
Umfangsprofilierung 32 auf, die jeweils in eine von zwei
umlaufenden Nuten 34 des Werkzeuges 4 greifen.
Somit wird das Werkzeug 4 in der Antriebsstellung mittels
der Rollenvorrichtung 13 sowohl in radialer als auch in axialer
Richtung an dem Werkzeuggerät 2 festgelegt. Alternativ
hierzu ist auch eine rein kraftschlüssige Festlegung des Werkzeuges 4 möglich.
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Um
das Werkzeug 4 auszutauschen, wird das Betätigungsmittel 22 in
die in 3 dargestellte Position geschwenkt. Die Schwenkeinrichtung 20 nimmt
nun eine Freigabestellung ein, in der die Steuerkurve 26 gegen
die Kontaktfläche 28 drückt und
dabei das Lagerelement 18 entgegen der Federkraft der Federeinrichtung 24 um
die Schwenkachse A verschwenkt. Hierbei wird die zweite Antriebsrolle 17 von
der ersten Antriebsrolle 10 und die zweite Führungsrolle 19 von
der ersten Führungsrolle 14 weg bewegt.
Hierdurch wird sowohl das Antriebsrollenpaar 12 als auch
das Führungsrollenpaar 16 soweit geöffnet, dass
die Nuten 34 ausser Eingriff mit den Umfangsprofilierungen 32 gebracht
werden können und
das Werkzeug 4 aus der Rollenvorrichtung 13 herausgenommen
werden kann.
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Hierbei
drückt
das Betätigungsmittel 22 mit einem
abgeflachten Abschnitt 36 der Steuerkurve 26 gegen
die Kontaktfläche 28,
wodurch das Betätigungsmittel 22 in
der Freigabestellung arretiert ist. Ein Bediener kann somit ohne
weitere Kraftaufbringung am Betätigungsmittel 22 das
Werkzeug 4 entfernen und ein anderes Werkzeug 4 in
der Rollenvorrichtung 13 positionieren.
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Die 4 bis 6 zeigen
eine alternative Ausführungsform
der Schwenkeinrichtung 20, wobei Elemente mit gleicher
Funktion entsprechend den Elementen in den 1 bis 3 bezeichnet
sind.
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Wie
insbesondere aus 4 zu entnehmen ist, besteht
ein wesentlicher Unterschied der alternativen Ausführungsform
der Schwenkeinrichtung 20 darin, dass das Lagerelement 18 ein
erstes Teillagerelement 18a sowie ein davon getrenntes
zweites Teillagerelement 18b aufweist. Dabei greift an
dem ersten Teillagerelement 18a ein erstes Federelement 24a in
Form einer Schraubenfeder und an dem zweiten Teillagerelement 18b ein
zweites Federelement 24b ebenfalls in Form einer Schraubenfeder
an. Zum Verschwenken beider Teillagerelemente 18a, 18b dient
dabei nach wie vor das einzelne Betätigungsmittel 22.
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Wie
aus den 5 und 6 zu entnehmen ist,
wirkt die Steuerkurve 26 bei dieser Ausführungsform
nicht mehr direkt mit einer Kontaktfläche 28 des Lagerelementes 18 zusammen
sondern mit zwei Nocken 38, die jeweils über ein
Drehlager 40 mit dem ersten Teillagerelement 18a oder
dem zweiten Teillagerelement 18b gekoppelt sind. Hierbei
ist in den 5 und 6 lediglich
der Nocken 38 des ersten Teillagerelements 18a dargestellt,
da dieser den Nocken des zweiten Teillagerelements 18b in
dieser Ansicht verdeckt.
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5 zeigt
die Schwenkeinrichtung 20 in der Antriebsstellung, wobei
die Steuerkurve 26 nun gegenüber den Nocken 38 einen
gewissen Abstand aufweist. Die Federelemente 24a, 24b drücken somit über den
jeweiligen Nocken 38, das jeweilige Drehlager 40 und
das erste Teillagerelement 18a beziehungsweise das zweite
Teillagerelement 18b die zweite Führungsrolle 19 gegen
die erste Führungsrolle 14 beziehungsweise
die zweite Antriebsrolle 17 gegen die erste Antriebsrolle 10.
Auf diese Weise werden das Antriebsrollenpaar 12 und das
Führungsrollenpaar 16 gleichzeitig
zusammengedrückt
und das Werkzeug 4 entsprechend der oben beschriebenen
Vorgehensweise sowohl radial als auch axial am Werkzeuggerät 2 festgelegt.
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Durch
die zweiteilige Ausführung
des Lagerelementes 18 können
die zweite Führungsrolle 19 und
die zweite Antriebsrolle 17 dabei unterschiedlich stark
um die Schwenkachse A verschwenkt werden und ermöglichen dadurch einen Ausgleich
von unterschiedlich stark ausgeprägten Verschleisserscheinungen
an den Rollenpaaren 12, 16.
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Durch
Verschwenken des Betätigungsmittels 22 wird
die Steuerkurve 26 gegen die Nocken 38 gedrückt. Diese
verschwenken nun die Teillagerelemente 18a, 18b entgegen
der Federkräfte
der Federelemente 24a, 24b und öffnen dadurch
entsprechend der oben beschriebenen Vorgehensweise gleichzeitig
das Antriebsrollenpaar 12 und das Führungsrollenpaar 16.
Auf diese Weise wird die Schwenkeinrichtung 20 in die in 6 dargestellte
Freigabestellung verbracht, in der das Werkzeug 4 in komfortabler Weise
ausgewechselt werden kann.