DE102004041188B4 - Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung, Fahrzeuggeschwindigkeitsabschätzvorrichtung und Fahrzeugverhaltenssteuergerät - Google Patents

Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung, Fahrzeuggeschwindigkeitsabschätzvorrichtung und Fahrzeugverhaltenssteuergerät Download PDF

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Abstract

Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung in einem Bremskraftsteuergerät (2, 8, 9FL, 9FR, 9RL, 9RR), das zumindest ein Rad des Fahrzeugs (FL, FR, RL, RR) auswählt und darauf eine Bremskraft aufbringt, wobei die Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung folgendes aufweist:
eine Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit (3FL, 3FR, 3RL, 3RR) für ein Erfassen der jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten von jedem Fahrzeugrad;
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) eine Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektur in einer derartigen Weise ausführt, dass, wenn von einem Paar angetriebener Räder an entgegengesetzten Seiten des Fahrzeugs, eines der angetriebenen Räder durch das Bremskraftsteuergerät gebremst, das andere durch das Bremskraftsteuergerät ungebremst ist, die Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) die durch die Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit (3FL, 3FR, 3RL, 3RR) erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades derart korrigiert, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit auf der Grundlage der auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebrachten Bremskraft verringert wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung in einem Bremskraftsteuergerät, das zumindest ein Rad des Fahrzeugs, auswählt und darauf eine Bremskraft aufbringt, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
  • DE 197 14 968 A1 offenbart eine gattungsbildende Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung in einem Bremskraftsteuergerät, das zumindest ein Rad des Fahrzeugs auswählt und darauf eine Bremskraft aufbringt. Die Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung weist eine Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit für ein Erfassen der jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten von jedem Fahrzeugrad auf.
  • DE 199 60 793 A1 offenbart ein Automobil-Bremssteuersystem, welches eine abgeschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit auf der Grundlage einer auf das Fahrzeug wirkenden Lateralbeschleunigung kompensiert, wenn das Fahrzeug verzögert wird.
  • Eine Freidrehzahlabschätzvorrichtung ist beispielsweise aus JP 9 086 367 B2 bekannt, die eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit und jeweilige freie Drehzahlen von Rädern eines Fahrzeugs berechnet (der hierbei verwendete Ausdruck „freie Drehzahl" bezieht sich auf die Drehzahl von jedem Rad des Fahrzeugs, wenn keine Bremskraft aufgebracht wird). Die berechneten Ergebnisse von dieser Freidrehzahlabschätzvorrichtung werden von einem Fahrzeugverhaltenssteuergerät genutzt, das das Fahrzeugverhalten stabilisiert, indem die Bremskraft von jedem Rad des Fahrzeugs gesteuert wird. Durch diese bekannte Freidrehzahlabschätzvorrichtung wird die freie Drehzahl von jedem Rad des Fahrzeugs auf der Grundlage von (i) jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten, wenn ein Bremskraftsteuergerät keine Bremskraft auf die Fahrzeugräder aufbringt, oder (ii) der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit zu diesem Zeitpunkt abgeschätzt.
  • Bei normalen Fahrzeugen wie beispielsweise Fahrzeuge mit zwei angetriebenen Rädern oder mit vier angetriebenen Rädern wird ein Antriebsmoment zu einem linken bzw. rechten Paar angetriebener Räder über ein Differential übertragen. Die Schlüsselkennzeichen von derartigen allgemein verwendeten Differentialen sind wie folgt. (1) Wenn jeweilige vertikale Belastungen von dem linken bzw. rechten angetriebenen Rad unterschiedlich sind, wird ein Antriebsmoment des angetriebenen Rades mit der größeren vertikalen Belastung teilweise zu dem angetriebenen Rad mit der kleineren vertikalen Belastung durch das Differential übertragen. Demgemäß wird das Antriebsmoment des angetriebenen Rades mit der kleineren vertikalen Belastung erhöht. (2) Wenn eine Differenz bei der auf das linke und auf das rechte angetriebene Rad aufgebrachten Bremskraft vorhanden ist, wird das Antriebsmoment von dem angetriebenen Rad, das der größeren Bremskraft ausgesetzt ist, teilweise zu dem Antriebsrad übertragen, das der kleineren Bremskraft ausgesetzt ist. Demgemäß wird das Antriebsmoment des angetriebenen Rades erhöht, das der kleineren Bremskraft ausgesetzt ist.
  • Wenn eine hohe Seitenbeschleunigung an dem Fahrzeug während einer Kurvenfahrt wirkt, wird die vertikalen Belastung des angetriebenen Rades an der Außenseite der Kurvenrichtung (nachstehend ist dieses als das „Außenrad" bezeichnet) niedriger als die vertikalen Belastung von dem anderen angetriebenen Rad an der Innenseite der Kurvenrichtung (nachstehend ist dieses als das „Innenrad" bezeichnet). Jedoch kann bei vorgegebenen Eigenschaften des vorstehend beschriebenen Differentials das Antriebsmoment des Außenrades mit der größeren vertikalen Belastung teilweise zu dem Innenrad mit der kleineren vertikalen Belastung übertragen werden, wodurch das Antriebsmoment des Innenrades erhöht wird. Außerdem wird in einigen Fällen zum Ausführen der Fahrzeugverhaltenssteuerung eine Bremskraft auf das Außenrad von einem Paar angetriebener Räder aufgebracht, wenn eine hohe Seitenbeschleunigung in der vorstehend beschriebenen Weise wirkt. In diesem Fall verursachen die Eigenschaften des Differentials noch stärker, dass das Antriebsmoment von dem Außenrad zu dem Innenrad übertragen wird. Als ein Ergebnis wird das Antriebsmoment des Innenrades wesentlich erhöht.
  • Wenn das Antriebsmoment des Innenrades von dem Paar, das aus dem linken und rechten angetriebenen Rad besteht, in dieser Weise erhöht wird, tritt ein Beschleunigungsrutschen auf, wodurch die durch die Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit erfasste Drehzahl des Innenrades (d. h. die Fahrzeugradgeschwindigkeit) zunimmt. Diese Fahrzeugradgeschwindigkeit in der Form einer Sensorabgabe ist größer als eine tatsächliche Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit an der Innenradposition. Daher ist eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit, die auf der Grundlage der Fahrzeugradgeschwindigkeit des Innenrades in dieser Weise abgeschätzt wird, größer als die tatsächliche Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit. Anders ausgedrückt erhöht sich ein Rutschverhältnis der Fahrzeugradgeschwindigkeit von dem Innenrad.
  • Jedoch wird im Stand der Technik der Umstand, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit auf Grund der Zunahme des Antriebsmomentes an dem Innenrad zunimmt, wenn eine hohe Seitenbeschleunigung wirkt, nicht berücksichtigt. Demgemäß sind die erhaltenen Fahrzeugradgeschwindigkeiten und die erhaltene Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit nicht genau.
  • Wenn die Fahrzeugverhaltenssteuerung auf der Grundlage dieser ungenauen Parameter ausgeführt wird, ergeben sich Fälle, bei denen der sich ergebende Fahrzeugverhaltensstabilisierungseffekt ungeeignet ist.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung in einem Bremskraftsteuergerät, das zumindest ein Rad des Fahrzeugs, auswählt und darauf eine Bremskraft aufbringt, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 so weiter zu entwickeln, dass eine Fahrzeugradgeschwindigkeit eines unter Betrachtung in Kurvenfahrtrichtung an der Innenseite des Fahrzeugs angeordneten Innenrads des Fahrzeugs abgeschätzt wird, wenn eine hohe Seitenbeschleunigung an diesem wirkt. Diese Aufgabe wird durch eine Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung in einem Bremskraftsteuergerät, das zumindest ein Rad des Fahrzeugs, auswählt und darauf eine Bremskraft aufbringt, mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert.
  • Es ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung schaffen, die eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit auf der Grundlage einer Fahrzeugradgeschwindigkeit eines unter Betrachtung in Kurvenfahrtrichtung an der Innenseite des Fahrzeugs angeordneten Innenrads des Fahrzeuges abgeschätzt wird, wenn eine hohe Seitenbeschleunigung an diesem wirkt. Darüber hinaus ist es ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeugverhaltenssteuergerät zu schaffen, das ein Fahrzeugverhalten auf der Grundlage einer abgeschätzten Fahrzeugradgeschwindigkeit und Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit stabilisieren kann, während eine hohe Seitenbeschleunigung an dem Fahrzeug wirkt.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist von einem Paar angetriebener Räder an entgegengesetzten Seiten des Fahrzeugs eines der angetriebenen Räder durch das Bremskraftsteuergerät gebremst und das andere durch das Bremskraftsteuergerät ungebremst. Die Größe einer erfassten tatsächlichen Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades wird auf einen kleineren Wert auf der Grundlage der auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebrachten Antriebskraft korrigiert. Es ist hierbei zu beachten, dass in einigen Fällen das Antriebsmoment des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades, das eines der angetriebenen Räder ist, teilweise zu dem durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rad übertragen wird, welches das andere angetriebene Rad ist. Folglich erhöht sich das Antriebsmoment des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades, wodurch die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades derart erhöht wird, dass sie größer als die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit an der Position des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades wird. Jedoch ist es gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades auf einen kleineren Wert in Übereinstimmung mit der auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebrachten Bremskraft zu korrigieren. Demgemäß ist es möglich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades so zu korrigieren, dass sie näher zu einer tatsächlichen Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit an der Position des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades wird. Die Fahrzeugradgeschwindigkeit, die durch die vorliegende Erfindung erhalten wird, kann beispielsweise bei einer Bremssteuerung genutzt werden, die eine Fahrzeugverhaltensstabilitätssteuerung oder dergleichen ausführt. Derartige Bremssteuerungen sind auf die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit gegründet und somit ermöglicht die Anwendung der vorliegenden Erfindung eine Verbesserung des Bremssteuerverhaltens.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist von einem Paar angetriebener Räder an entgegengesetzten Seiten des Fahrzeugs eines der angetriebenen Räder durch das Bremskraftsteuergerät gebremst und das andere durch das Bremskraftsteuergerät ungebremst. Die Größe einer erfassten tatsächlichen Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades wird auf einen kleineren Wert auf der Grundlage einer physikalischen Größe korrigiert, die einer Differenz von einer vertikalen Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades und einer vertikalen Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades entspricht. Es ist hierbei zu beachten, dass in einigen Fällen das Antriebsmoment des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades, welches das Antriebsrad mit der größeren vertikalen Belastung ist, teilweise zu dem durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rad übertragen wird, welches das Antriebsrad mit der kleineren vertikalen Belastung ist. Folglich wird das Antriebsmoment des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades erhöht, wodurch die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades mit der kleineren vertikalen Belastung derart erhöht wird, dass sie größer als die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit bei einer Fahrzeugradposition des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades wird. Jedoch wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades auf einen kleineren Wert in Übereinstimmung mit der vertikalen Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades korrigiert. Demgemäß ist es möglich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades so zu korrigieren, dass sie näher zu der tatsächlichen Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit an der Position des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades wird. Die durch die vorliegende Erfindung erhaltene Fahrzeugradgeschwindigkeit kann beispielsweise bei einer Bremssteuerung genutzt werden, die eine Fahrzeugverhaltenssteuerung oder dergleichen ausführt. Derartige Bremssteuerungen sind auf eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit gegründet und somit ermöglicht die Anwendung der vorliegenden Erfindung eine Verbesserung des Bremssteuerverhaltens.
  • Es ist hierbei zu beachten, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades auf einen kleineren Wert auf der Grundlage von (i) der auf das das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebrachten Bremskraft und (ii) einer physikalischen Größe, die einer vertikalen Belastungsdifferenz zwischen dem durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rad und dem durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rad entspricht, korrigiert werden kann.
  • In diesem Fall kann im Gegensatz zu der tatsächlichen Fahrzeugradgeschwindigkeit von dem durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rad (das eines der angetriebenen Räder ist), die stärker als die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit an der Position des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades zunimmt, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades auf einen kleineren Wert gemäß der Zunahme bei einer oder beiden Werten von: (a) der physikalischen Größe, die der vertikalen Belastungsdifferenz zwischen dem linken und rechten angetriebenen Rad entspricht, und (b) der Bremskraft, die auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebracht wird (dass das andere angetriebene Rad ist), korrigiert werden. Demgemäß ist es möglich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades näher zu der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit bei der Position des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades zu gestalten.
  • Es ist hierbei zu beachten, dass die physikalische Größe, die der vertikalen Belastung entspricht, entweder ein Rollwinkel oder eine Seitenbeschleunigung des Fahrzeugs sein kann. Anders ausgedrückt werden die jeweiligen Oberflächenbodenbelastungen des linken und rechten Rades unterschiedlich, wenn beispielsweise das Rad auf einer Straße mit einem stetigen Gradienten in einer Richtung, die senkrecht zu der Fahrzeugbewegungsrichtung steht, fährt oder eine Kurvenfahrt auf einer ebenen Straße vollführt. Im letztgenannten Fall ist der Rollwinkel des Fahrzeugs und die Seitenbeschleunigung, die auf dieses einwirkt, von der Kurvenfahrtrichtung abhängig. Demgemäß erhöht sich im Vergleich zu dem Fall, bei dem das Fahrzeug gerade fährt, die vertikale Belastung des Rades an der Außenseite der Kurve, und die vertikale Belastung des Rades an der Innenseite der Kurve wird vermindert. Die sich ergebende Differenz bei den vertikalen Belastungen steht in Wechselbeziehung mit dem Rollwinkel und der Seitenbeschleunigung. Somit ist es möglich, den Rollwinkel oder die Seitenbeschleunigung als die physikalische Größe herzunehmen, die der vertikalen Belastungsdifferenz entspricht.
  • Darüber hinaus kann die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades, das in dieser Weise durch die Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung korrigiert worden ist, zum Abschätzen der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit des Fahrzeugs verwendet werden. Dadurch ist es möglich, die Genauigkeit zu verbessern, mit der die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit abgeschätzt wird.
  • Des weiteren kann eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung bei einem Fahrzeugverhaltenssteuergerät vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Steuerung des Fahrzeugverhaltenssteuergerät vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Steuerung des Fahrzeugverhaltens auf eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit gegründet sein, die durch die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung abgeschätzt wird, wodurch die Eigenschaften der Verhaltenssteuerung des Fahrzeugs verbessert werden können.
  • Die vorliegende Erfindung geht aus der nachstehend dargelegten detaillierten Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen deutlicher hervor.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugverhaltenssteuergerätes, das als ein Bremskraftsteuergerät wirkt, bei einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
  • 2 zeigt ein Flussdiagramm einer Hauptroutine von einer durch eine Steuereinrichtung ausgeführten Fahrzeugverhaltenssteuerung.
  • 3 zeigt ein Flussdiagramm einer Nebenroutine einer Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnung.
  • Die 4A und 4B zeigen jeweils eine Tabelle eines Koeffizienten K1 und eine Tabelle eines Koeffizienten K2.
  • 5 zeigt ein Zeitablaufdiagramm von einem Betriebszustand des Fahrzeugverhaltenssteuergerätes.
  • Die vorliegende Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf verschiedene Ausführungsbeispiele in den Zeichnungen weiter beschrieben.
  • Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung unter Zuhilfenahme der Zeichnungen erläutert. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugverhaltenssteuergerätes 1, das als ein Bremskraftsteuergerät wirkt, das mit einer Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung von einem Ausführungsbeispiel der Erfindung versehen ist. Dieses Fahrzeugverhaltenssteuergerät 1 kann zumindest eines der vier Räder FL, FR, RL und RR des Fahrzeugs auswählen und eine Steuerung einer Bremskraft bei dem gewählten Fahrzeugrad so ausführen, dass das Fahrzeugverhaltens stabilisiert wird. Es ist hierbei zu beachten, dass genauer gesagt das vordere linke Rad mit FL bezeichnet ist, das vordere rechte Rad mit FR bezeichnet ist, das hintere linke Rad mit RL bezeichnet ist und das hintere rechte Rad mit RR bezeichnet ist.
  • Das Fahrzeugverhaltenssteuergerät 1 von diesem Ausführungsbeispiel hat eine Steuereinrichtung 2, die aus einem Mikrocomputer aufgebaut ist.
  • Das Fahrzeugverhaltenssteuergerät 1 hat Fahrzeugradsensoren 3FL bis 3RR, einen Rollratensensor 4, einen Gierratensensor 5, einen Lenkwinkelsensor 6 und einen Seitenbeschleunigungssensor 7. Die Fahrzeugradsensoren 3FL bis 3RR geben jeweilige Erfassungssignale aus, die den Fahrzeugradgeschwindigkeiten VWFL bis VWRR von jenem Fahrzeugrad FL bis RR entsprechen. Der Rollratensensor 4 gibt ein Erfassungssignal aus, das einer Winkelgeschwindigkeit um eine Rollachse des Fahrzeugs entspricht, das heißt eine Rollrate ρ, die eine Rollwinkelgeschwindigkeit ist. Der Gierratensensor 5 gibt ein Erfassungssignal aus, das einer Winkelgeschwindigkeit um eine Gierachse des Fahrzeugs entspricht, das heißt eine Gierratenachse des Fahrzeugs, das heißt eine Gierrate γ, die eine Gierwinkelgeschwindigkeit ist. Der Lenkwinkelsensor 6 gibt ein Erfassungssignal aus, das einem Lenkwinkel θs eines (nicht gezeigten) Lenkrades entspricht. Der Seitenbeschleunigungssensor 7 gibt ein Erfassungssignal aus, das einer Beschleunigung in einer Seitenrichtung des Fahrzeugs entspricht, Gy (nachstehend ist diese als „Seitenbeschleunigung" bezeichnet).
  • Die Fahrzeugradsensoren 3FL bis 3RR, der Rollratensensor 4, der Gierratensensor 5, der Lenkwinkelsensor 6 und der Seitenbeschleunigungssensor 7 sind jeweils mit einer Steuereinrichtung 2 derart verbunden, dass die jeweiligen Erfassungssignale zu dieser ausgegeben werden. Die Erfassungssignale erfahren eine Signalverarbeitung in der Steuereinrichtung 2 und werden dann als die jeweiligen Sensorerfassungswerte genutzt, wenn ein nachstehend beschriebenes Steuerprogramm ausgeführt wird.
  • Sofern dies erforderlich ist, verwendet die Steuereinrichtung 2 die Sensorerfassungssignale zum Ausführen der Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzung auf der Grundlage einer Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnung. Zusätzlich führt die Steuereinrichtung 2 eine Fahrzeugverhaltenssteuerung aus, um das Fahrzeugverhalten zu stabilisieren. Um dies zu erreichen, steuert die Steuereinrichtung 2 unabhängig einen Fluiddruck von einem Radzylinder bei jedem Fahrzeugrad FL bis RR (das heißt eine Bremskraft) auf der Grundlage der Sensorerfassungssignale. Es ist hierbei zu beachten, dass nachstehend die Radzylinder als „W/C" bezeichnet sind.
  • Das Fahrzeugverhaltenssteuergerät 1 ist mit einem Fluiddruckaktuator 8 versehen, der mit der Steuereinrichtung 2 verbunden ist. Der Fluiddruckaktuator 8 empfängt ein Signal, das einen Fluiddrucksteuerbetrag zeigt, der einer Bremskraft entspricht, die eine Zielbremskraft für jedes Fahrzeugrad FL bis RR ist. Dieser Fluiddrucksteuerbetrag wird durch die Steuereinrichtung 2 berechnet. Danach steuert der Fluiddruckaktuator 8 jeden Radzylinderdruck (das heißt das Fluid, das auf jeden Radzylinder 9Fl bis 9RR von jedem Rad FL bis RR aufgebracht wird) so, dass die Bremskraft für jedes Rad FL bis RR erzeugt wird. Es ist hierbei zu beachten, dass nachstehend der Radzylinderdruck als „W/C-Druck" bezeichnet ist.
  • Nachstehend ist der Betrieb von dem Fahrzeugverhaltenssteuergerät 1 von diesem Ausführungsbeispiel beschrieben. 2 zeigt ein Flussdiagramm von einer Hauptroutine der Fahrzeugverhaltenssteuerung, die durch die Steuereinrichtung 2 ausgeführt wird. Der Steuerablauf der in 2 gezeigten Hauptroutine beginnt dann, wenn ein (nicht gezeigter) Zündschalter eingeschaltet wird, wobei eine Wiederholung bei vorbestimmter Betriebsperiode durchgeführt wird.
  • Bei dem Schritt 100 liest die Steuereinrichtung 2 die Rollrate ρ; die Fahrzeugradgeschwindigkeiten Vwi (i ist FL, FR, RL und RR) von den jeweiligen Rädern FL, FR, RL und RR; den Lenkwinkel θs; die Gierrate γ; und die Seitenbeschleunigung Gy, die auf die jeweiligen Sensorerfassungssignale gegründet sind.
  • Dann wird bei dem Schritt 102 der Rollwinkel Φ berechnet, in dem die gelesene Rollrate ρ durch jede Betriebsperiode integriert wird. Der Rollwinkel Φ wird größer, wenn die vertikale Belastungsdifferenz zwischen den linken Rädern FL und RL und den rechten Rädern FR und RR größer wird. Demgemäß ist der Rollwinkel Φ ein physikalischer Wert, der der vertikalen Belastungsdifferenz der linken Räder FL und RL und der rechten Räder FR und RR des Fahrzeugs entspricht.
  • Bei dem Schritt 104 wird die nachstehend beschriebene Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturbehandlung für das linke und rechte angetriebene Rad ausgeführt. Die Fahrzeugradgeschwindigkeit eines Innenrads von dem Paar angetriebener Räder wird korrigiert. Darüber hinaus wird eine Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit VB auf der Grundlage von (i) einem Erfassungswert für die korrigierte Fahrzeugradgeschwindigkeit und (ii) Erfassungswerten für die jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten der anderen Fahrzeugräder abgeschätzt.
  • Bei dem Schritt 106 wird eine Fahrzeuggröße des Zustandes SV unter Verwendung der nachstehenden Gleichung 1 berechnet. Die Fahrzeuggröße des Zustandes SV wird als die Differenz aus einer Lenkwinkelgierrate γst und einer tatsächlichen Gierrate (reale Gierrate) γ erhalten.
  • Gleichung 1
    • SV = γst – γ (1)
  • Die Lenkwinkelgierrate γst ist eine Gierrate, die aus einem Lenkwinkel θst auf der Grundlage der nachstehenden Gleichung 2 berechnet wird.
  • Gleichung 2
    • γst = θst·V/(L(1 + A·V2)) (2)wobei L eine Radbasis des Fahrzeuges ist und A ein Stabilitätsfaktor ist.
  • Des Weiteren wird bei 106 gleichzeitig bestimmt, ob das Fahrzeug in einem übersteuerten Zustand (OS) oder in einem untersteuerten Zustand (US) ist oder nicht. Anders ausgedrückt wird die Kurvenfahrtrichtung des Fahrzeugs auf der Grundlage davon bestimmt, ob die erfasste reale Gierrate γ positiv oder negativ ist (beispielsweise wenn γ > 0, dann fährt das Fahrzeug nach links). Dann wird bestimmt, ob das Fahrzeug im Zustand OS oder im Zustand US ist, und zwar auf der Grundlage davon, ob die Fahrzeugzustandsgröße negativ oder positiv ist, und auf der Grundlage der Fahrzeugkurvenfahrtrichtung.
  • Genauer gesagt gilt:
    Falls SV > 0 und wenn γ > 0, dann wird US bestimmt;
    Falls SV < 0 und wenn γ > 0, dann wird OS bestimmt;
    Falls SV > 0 und wenn γ < 0, dann wird OS bestimmt;
    und
    Falls SV < 0 und wenn γ < 0, dann wird US bestimmt;
  • Bei dem Schritt 108 wird bestimmt, ob die Fahrzeugverhaltenssteuerung ausgeführt wird, und zwar auf der Grundlage, ob eine Größe |SV| der Fahrzeugzustandsgröße SV größer als ein voreingestellter Grenzwert SVth ist oder nicht. Genauer gesagt wird in Abhängigkeit von dem Berechnungsergebnis bei dem Schritt 106 eine Bestimmung durchgeführt ungefähr beispielsweise wie folgt: „Fahrzeugverhaltenssteuerung bei einem Zustand US erforderlich während einer Fahrt nach links" oder „Fahrzeugverhaltenssteuerung nicht erforderlich selbst bei vorgegebenen Zustand OS während einer Kurvenfahrt nach rechts". Wenn bei dem Schritt 108 bestimmt worden ist, dass die Fahrzeugverhaltenssteuerung erforderlich ist, geht die Routine voran und wird die Fahrzeugverhaltenssteuerung bei dem Schritt 110 ausgeführt. Wenn jedoch bei dem Schritt 108 bestimmt worden ist, dass die Fahrzeugverhaltenssteuerung nicht erforderlich ist, kehrt die Routine zu dem Ablauf bei dem Schritt 100 zurück und geht dann zu den nachfolgenden Schritten weiter.
  • Die Fahrzeugverhaltenssteuerung gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird unter Verwendung eines normalen Steuerverfahrens ausgeführt, das im Allgemeinen verwendet wird. Eine einfache Erläuterung von dieser Fahrzeugverhaltenssteuerung ist nachstehend dargelegt.
  • Bei dem Schritt 110 werden ein Zielgeschwindigkeitsverringerungsbetrag und ein Zielmoment als Steuerbeträge berechnet. Dieser Steuerbetrag wird für ein Stabilisieren des Fahrzeugverhaltens verwendet, das heißt der bei dem Schritt 106 berechnete Fahrzeugzustand, der entweder ein Zustand OS oder ein Zustand OS mit einer bestimmten Größe während einer Kurvenfahrt nach links oder nach rechts ist. Bei dem Schritt 112 werden Zielrutschverhältnisse, die je für jedes Rad FL bis RR des Fahrzeugs erforderlich sind, um den Zielgeschwindigkeitsverringerungsbetrag und das Zielmoment zu erhalten, berechnet.
  • Bei dem Schritt 114 werden Steuerfluidbeträge, die einer Bremskraft entsprechen, die für jedes Rad FL bis RR des Fahrzeugs erzeugt werden muss, auf der Grundlage der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit VB und der Fahrzeugradgeschwindigkeit berechnet. Die Bremskraft wird dann für jedes Rad FL bis RR des Fahrzeugs derart erzeugt, dass das Zielrutschverhältnis erreicht wird. Demgemäß werden die jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten von jedem Rad FL bis RR des Fahrzeugs durch Aufbringen der Bremskraft gesteuert. Anders ausgedrückt ist die Fahrzeugverhaltenssteuerung gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Steuerung, die das Fahrzeugverhalten bei der vorliegenden Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit VB stabilisiert, indem das Zielrutschverhältnis von jedem Rad FL bis RR des Fahrzeugs durch Aufbringen einer Bremskraft auf jedes Rad FL bis RR des Fahrzeugs verwirklicht wird.
  • Bei dem Schritt 116 werden jeweilige Bremsfluiddrücke auf die jeweilige Radzylinder 9FL bis 9RR der Räder FL bis RR durch den Fluiddruckaktuator auf der Grundlage des bestimmten Steuerfluidbetrages aufgebracht. Es sollte hierbei beachtet werden, dass, während die Fahrzeugverhaltenssteuerung ausgeführt wird, jeweilige Marken gesetzt werden, die anzeigen, auf welche Räder des Fahrzeugs der Steuerfluiddruck aufgebracht wird, das heißt welche Fahrzeugräder von einer Steuerung betroffen sind (nachstehend sind diese als „durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Räder" bezeichnet). Somit werden beispielsweise, wenn lediglich das Rad FR nicht einer Steuerung unterworfen ist (nachstehend ist dieses dann als ein „durch das Bremskraftsteuergerät ungebremste Rad" bezeichnet), die Marken als FL, FR, RL, RR = 1, 0, 1, 1 gesetzt.
  • Nachstehend ist eine Nebenroutine der Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnung, die bei Schritt 104 ausgeführt wird, unter Bezugnahme auf das in 3 gezeigte Flussdiagramm erläutert. Es ist hierbei zu beachten, dass die nachstehend beschriebene Nebenroutine ein Beispiel darstellt, bei dem die Steuerung für die jeweiligen Räder des Fahrzeugs von den jeweiligen Betriebsrädern eines Fahrzeugs mit vier angetriebenen Rädern ausgeführt wird. Demgemäß wird diese Nebenroutine in Abfolge für sämtliche derart getriebenen Räder das heißt alle vier Räder ausgeführt. Natürlich ist es möglich, dass in dem Fall eines Fahrzeugs mit zwei angetriebenen Rädern der Ablauf lediglich für ein Paar aus einem linken und rechten angetriebenen Rad ausgeführt wird.
  • Bei dem Schritt 200 wird das Fahrzeugrad, für das eine Berechnung auszuführen ist (das nachstehend als das „Berechnungszielrad" bezeichnet ist) mit j = 0 bezeichnet. In diesem Fall ist es das vordere linke Rad FL. Es ist hierbei zu beachten, dass in dem Flussdiagramm mit j = 1, 2, 3 jeweils das Rad FR, RL bzw. RR des Fahrzeugs gemeint ist. Bei dem Schritt 202 wird bestimmt, ob das Berechnungszielrad für diesen Zeitpunkt (nachstehend ist dieses als das „gegenwärtige Berechnungszielrad" bezeichnet). Ein durch das Bremskraftsteuergerät ungebremstes Rad ist, bei dem der Steuerfluiddruck nicht aufgebracht wird. Diese Bestimmung ist auf die Einstellungen der Marken bei der Fahrzeugverhaltenssteuerung gegründet, die bei der letzten Betriebsperiode ausgeführt worden ist. Wenn das Bestimmungsergebnis „NEIN" ist, d. h. das gegenwärtige Berechnungszielrad ist ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremstes Rad, besteht kein Bedarf an einer Korrektur der Fahrzeugradgeschwindigkeit des vorgegebenen Rades. Demgemäß wird die erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit Vwi als die Fahrzeugradgeschwindigkeit des Berechnungszielrades gespeichert. Dann wird bei dem Schritt 214 das Berechnungszielrad auf das nächste Rad geändert (j = j + 1). Wenn jedoch das vorstehende Bestimmungsergebnis JA ist, d. h. das vorliegende Berechnungszielrad ist ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremstes Rad, ist es erforderlich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des vorgegebenen Rades zu korrigieren. Somit geht die Routine zu dem nächsten Ablauf bei dem Schritt 204 weiter.
  • Bei dem Schritt 204 wird bestimmt, ob eine Größe |Φ| des Rollwinkels Φ, der bei dem Schritt 102 berechnet worden ist, größer als ein voreingestellter Grenzwert Φth ist. Wenn das Bestimmungsergebnis NEIN lautet, das heißt wenn die Größe |Φ| des Rollwinkels Φ gleich wie oder geringer als der Grenzwert Φth ist, besteht lediglich ein begrenzter Bedarf an einer Korrektur der Fahrzeugradgeschwindigkeit des gegenwärtigen Berechnungszielrades, da der Betrag des zu dem vorgegebenen Fahrzeugrad übertragenen Antriebsmomentes gering ist. Demgemäß wird die erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit Vwi als die Fahrzeugradgeschwindigkeit gespeichert, und die Routine geht zu dem nächsten Ablauf bei dem Schritt 214 weiter. Wenn jedoch das vorstehend erwähnte Bestimmungsergebnis JA lautet, d.h. wenn die Größe |Φ| des Rollwinkels Φ größer als der Grenzwert Φth ist, dann ist es erforderlich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des gegenwärtigen Berechnungszielrades zu korrigieren. Somit geht die Routine zu dem nächsten Ablauf bei dem Schritt 206 weiter.
  • Bei dem Schritt 206 wird bestimmt, ob das Rad, das entgegengesetzt zu dem vorliegenden Berechnungszielrad in der nach links und nach rechts weisenden Richtung des Fahrzeugs positioniert ist (nachstehend ist dies als das „entgegengesetzte Rad" bezeichnet) ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremstes Rad ist. Dieser Ablauf wird auf der Grundlage der Einstellung der Marken bei der Fahrzeugverhaltenssteuerung ausgeführt. Wenn bestimmt worden ist, dass das entgegengesetzte Rad ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremstes Rad ist, ist der Betrag des zu dem derzeitigen Berechnungszielrad übertragenen Antriebsmomentes groß, und somit ist es erforderlich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des gegenwärtigen Berechnungszielrades zu korrigieren. Wenn andererseits bestimmt worden ist, dass das entgegengesetzte Rad ein durch das Bremskraftsteuergerät ungebremstes Rad ist, ist der Betrag des zu dem gegenwärtigen Berechnungszielrad übertragenen Antriebsmomentes gering, und somit besteht kein Bedarf an einer Korrektur der Fahrzeugradgeschwindigkeit des Korrekturzielrades. Demgemäß wird die erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit Vwi gespeichert, und die Routine geht zu dem nächsten Ablauf bei dem Schritt 214 weiter.
  • Wie dies aus der vorstehend dargelegten Beschreibung hervorgeht, wird eine Verschiebung des Ablaufes bei dem Schritt 208 ausgeführt, wenn (a) die Größe |Φ| des Rollwinkels Φ größer als der Grenzwert Φth ist, (b) das Berechnungszielrad ein durch das Bremskraftsteuergerät ungebremstes Rad ist und (c) das entgegengesetzte Rad, das entgegengesetzt in der nach links und nach rechts weisenden Richtung zu dem Korrekturzielrad positioniert ist, ein durch das Bremskraftsteuergerät ungebremstes Rad ist.
  • Bei dem Schritt 208 wird ein Koeffizient K1 auf der Grundlage der in 4A gezeigten Tabelle gemäß der Größe |Φ| des Rollwinkels Φ berechnet. Dann wird bei dem Schritt 210 ein Koeffizient K2 auf der Grundlage der in 4B gezeigten Tabelle gemäß dem Steuerfluiddruck des entgegengesetzten Rades berechnet, das als ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremstes Rad durch die Bestimmung bei 206 bestimmt worden ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist der Koeffizient K1 kleiner als 1 und wird so gesetzt, dass er zusammen mit der Zunahme der Größe |Φ| des Rollwinkels Φ zunimmt, wenn das Fahrzeug in entweder der nach links oder der nach rechts weisenden Richtung eine Kurve fährt. Darüber hinaus ist der Koeffizient K2 kleiner als 1 und er wird so gesetzt, dass er zusammen mit einer Zunahme bei dem Steuerfluiddruck des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades zunimmt. Es ist hierbei zu beachten, dass der Steuerfluiddruck des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades während der Ausführung der Fahrzeugsverhaltenssteuerung auf der Grundlage des Steuerfluiddruckes sicher gestellt werden kann, der bei dem Schritt 114 während der letzten Betriebsperiode berechnet worden ist.
  • Bei dem Schritt 212 wird die Fahrzeugradgeschwindigkeit des Berechnungszielrades auf der Grundlage der nachstehenden Gleichung 3 korrigiert.
  • Gleichung 3
    • VWO* = VWO·(1 – K) + (VWO + VW1)·K/2 (3)
  • Wobei VWO die Fahrzeugradgeschwindigkeit des Berechnungszielrades vor der Korrektur (ein erfasster Wert) ist; VWO* die Fahrzeugradgeschwindigkeit des Korrekturzielrades nach der Korrektur ist; VW1 die Fahrzeugradgeschwindigkeit des entgegengesetzten Rades ist, das entgegengesetzt in der von rechts nach links weisenden Richtung positioniert ist (ein erfasster Wert); und K = K1·K2 ist.
  • Es ist hierbei zu beachten, dass die Gleichung 3 umgeschrieben werden kann, so dass sich die nachstehenden Gleichungen 4 und 5 ergeben.
  • Gleichung 4
    • VWO* = VWO·(1 – K/2) + VW1·K/2 (4)
  • Gleichung 5
    • VWO* = VWO + (VW1 – VWO)·K/2 (5)
  • Demgemäß wird selbst dann, wenn die Fahrzeugradgeschwindigkeit des Berechnungszielrades auf der Grundlage von der Gleichung 4 oder Gleichung 5 korrigiert wird, das gleiche Ergebnis erhalten.
  • Wenn der Koeffizient K aus Gleichung 3 (oder aus den Gleichungen 4 oder 5) größer wird (anders ausgedrückt wenn der Koeffizient K1 größer wird und/oder wenn der Koeffizient K2 größer wird), wird die Fahrzeugradgeschwindigkeit des nicht korrigierten Rades so korrigiert, dass sie kleiner wird. Demgemäß wird, wie dies in 4 gezeigt ist, wenn (i) die Größe |Φ| des Rollwinkels Φ, die die physikalische Größe entsprechend der vertikalen Belastungsdifferenz zwischen dem Paar an entgegengesetzten Seiten angeordnet angetriebener Räder ist, größer wird und/oder (ii) wenn der Steuerfluiddruck, der als die Bremskraft des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades wirkt, das das entgegengesetzte Rad von dem Paar der angetriebenen Räder ist, größer wird, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades, das das andere Rad von dem Paar der angetriebenen Räder ist, so korrigiert, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit kleiner wird. Anders ausgedrückt wird das Rutschverhältnis der Korrekturradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades kleiner gestaltet.
  • Bei dem Schritt 214 wird das Berechnungszielrad auf das nächste Rad verändert. Dann wird bei dem Schritt 216 bestimmt, ob der vorstehend beschriebene Ablauf für sämtliche vier Räder der Fahrzeugräder FL bis RR ausgeführt worden ist. Wenn der Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnungsablauf für sämtliche Fahrzeugräder FL bis RR ausgeführt worden ist, wird bei dem Schritt 218 die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit VW durch Abschätzen berechnet. Die Abschätzberechnung der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit VB wird unter Verwendung von (a) der korrigierten Fahrzeugradgeschwindigkeit für jedes der Fahrzeugräder FL bis RR und (b) einer Fahrzeugradgeschwindigkeit für jedes Fahrzeugrad FL bis RR ausgeführt, das von dem Erfassungswert genommen wird und nicht korrigiert wird. Der größere Wert für die Fahrzeugradgeschwindigkeit von diesen beiden Radgeschwindigkeiten (a) und (b) wird gewählt und wird als die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit VB eingestellt. Demgemäß entspricht der Ablauf bei dem Schritt 218 einer Abschätzeinheit.
  • Wie dies aus der vorstehend dargelegten Beschreibung hervorgeht, wird mit der Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnung gemäß der vorliegenden Erfindung, wenn eines der angetriebenen Räder ein durch das Bremskraftsteuergerät ungebremstes Rad ist und das andere ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremstes Rad ist, der Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungswert des nicht korrigierten Rades so korrigiert, dass seine Fahrzeugradgeschwindigkeit gemäß dem Rollwinkel Φ und dem Steuerfluiddruck (d. h. den Bremsdruck) des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades kleiner wird.
  • Wenn das Fahrzeug um die Kurve fährt, gibt es Fälle, bei denen die vertikale Belastung des Innenrades auf Grund eines großen Rollwinkels Φ gering ist. Wenn in diesem Fall die Bremskraft auf das entgegengesetzte Rad von dem Paar angetriebener Räder (d. h. auf das Außenrad) aufgebracht wird, dann wird das Antriebsmoment teilweise zu dem Innenrad von dem Paar angetriebener Räder übertragen, wodurch der Erfassungswert des Fahrzeugradgeschwindigkeitssensors von dem Innenrad zu einem Wert wird, der größer als die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit an der Position des Innenrades ist. Durch die Verwendung der vorstehend beschriebenen Korrekturberechnung ist es möglich, den Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungswert des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades der Antriebsräder derart zu korrigieren, dass der Erfassungswert näher zu der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit bei der Position des vorgegebenen Rades ist.
  • Darüber hinaus wird der größere Wert für die Fahrzeugradgeschwindigkeit von den Fahrzeugradgeschwindigkeiten für jedes Rad, die die Fahrzeugradgeschwindigkeit umfassen, die in der vorstehend beschriebenen Weise korrigiert worden ist, als die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit genommen. Demgemäß ist es möglich, die Leistung der Fahrzeugverhaltenssteuerung zu verbessern, die auf der Grundlage der erhaltenen Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit ausgeführt wird.
  • Es sollte hierbei beachtet werden, dass bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel die Größe |Φ| des Rollwinkels Φ als die physikalische Größe aufgegriffen wird, die der vertikalen Belastungsdifferenz zwischen dem linken und rechten angetriebenen Rad entspricht. Des Weiteren wird der Koeffizient K1 gemäß der Größe |Φ| des Rollwinkels Φ eingestellt. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen Aufbau beschränkt und die Seitenbeschleunigung Gy, die durch den Seitenbeschleunigungssensor 7 erfasst wird, kann als die physikalische Größe aufgegriffen werden, die der vertikalen Belastung entspricht. In diesem Fall ist es möglich, die vorstehend beschriebene Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnung des vorliegenden Ausführungsbeispiels auszuführen, indem die folgenden Änderungen gegenüber dem Ablauf des in 3 gezeigten Flussdiagramms ausgeführt werden. Das heißt (1) bei dem Schritt 204 wird bestimmt, ob eine Größe |Gy| der Seitenbeschleunigung Gy größer als voreingestellter Grenzwert ist; (2) bei dem Schritt 208 wird ein Koeffizient K1' unter Verwendung einer Tabelle berechnet, die ein ähnliches Profil wie die Tabelle von 4A hat und die in Übereinstimmung mit der Größe |Gy| der Seitenbeschleunigung Gy eingestellt ist; und (3) der bei dem restlichen Ablauf der Routine verwendete Koeffizient K1 wird auf den Koeffizient K1' geändert.
  • 5 zeigt ein Zeitablaufdiagramm mit einer Erläuterung des Änderungszustandes über die Zeit von verschiedenen Parametern, die sich auf die Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrekturberechnung beziehen. 5 zeigt einen Zustand, bei dem ein Fahrzeug nach rechts fährt, das heißt wenn eine hohe Seitenbeschleunigung in der nach links weisenden Richtung wirksam ist, und das vordere linke Antriebsrad (das Rad FL), das das Außenrad ist, ist als das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad eingestellt. Dem gemäß wird eine Bremskraft (Druck W/C) auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad durch die Fahrzeugverhaltenssteuerung aufgebracht. Des Weiteren wird das vordere rechte angetriebene Rad (das Rad FR), das sowohl das Innenrad als auch das entgegengesetzte Rad ist, als das durch das Bremskraftsteuergerät ungebremste Rad genommen, und somit wird keine Bremskraft auf dieses aufgebracht.
  • Wenn der Druck W/C auf das Fahrzeugrad FL durch die Fahrzeugverhaltenssteuerung aufgebracht wird, wird ein Antriebsmoment teilweise zu dem Fahrzeugrad FR (das eine geringe vertikale Belastung hat) von dem Fahrzeugrad FL (das eine hohe vertikale Belastung hat) übertragen. Dem gemäß nimmt die Fahrzeugradgeschwindigkeit (der Erfassungswert) des Fahrzeugrades FL zu. Es ist hierbei zu beachten, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit des Fahrzeugrades FL verringert wird, indem eine Bremskraft auf dieses aufgebracht wird. Des Weiteren wirkt während der Kurvenart eine Seitenbeschleunigung auf die Karosserie. Diese Seitenbeschleunigung hat einen Wert, der der Differenz der vertikalen Belastungen der jeweiligen Fahrzeugräder an der Außenseite und an der Innenseite bei der Kurvenfahrt entspricht.
  • Es ist hierbei zu beachten, dass die erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit des Fahrzeugrades FR auf der Grundlage der Gleichung 3 (oder der Gleichungen 4 und 5) unter der Verwendung des Koeffizienten K1', der gemäß der Seitenbeschleunigung Gy eingestellt worden ist, und des Koeffizienten K2, der in Übereinstimmung mit dem Druck W/C (die Bremskraft) eingestellt worden ist, der auf das Fahrzeugrad FL aufgebracht wird, korrigiert werden kann. Die Größe der Fahrzeugradgeschwindigkeit des Fahrzeugrades FL nach der Korrektur ist kleiner als die Fahrzeugradgeschwindigkeit der erfassten Geschwindigkeit des Rades FR. Diese korrigierte Fahrzeugradgeschwindigkeit hat einen Wert, der näher zu der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit ist.
  • Es sollte hierbei beachtet werden, dass dieses Ausführungsbeispiel als ein Beispiel beschrieben ist, bei dem ein Fahrzeugverhaltenssteuergerät zum Stabilisieren des Fahrzeugverhaltens als das Bremskraftsteuergerät aufgegriffen worden ist, das mit der Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung versehen ist. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen Aufbau beschränkt und beispielsweise kann eine Traktionssteuervorrichtung, die ein Antriebsrutschen eines Fahrzeugs steuert, als das Bremskraftsteuergerät genutzt werden. Genauer gesagt steuert eine derartige Traktionssteuervorrichtung eine Bremskraft derart, dass ein Rutschverhältnis, das durch die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit und die Fahrzeugradgeschwindigkeit bestimmt wird, zu einem Zielwert wird. Dem gemäß ist es von Bedeutung, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit und die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit genau sind. Unter dieser Voraussetzung kann die Traktionssteuerung wirksam ausgeführt werden, in dem eine Korrektur der Fahrzeugradgeschwindigkeit und das Abschätzen der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit auf der Grundlage davon genutzt werden, wie es in dem vorstehend dargelegten Ausführungsbeispiel offenbart ist.
  • Während die vorstehend dargelegte Beschreibung die bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung betrifft, sollte verständlich sein, dass die vorliegende Erfindung ohne Abweichung von dem Umfang der nachstehend dargelegten Ansprüche abgewandelt, geändert oder variiert werden kann.
  • In einem Fall, bei dem ein Rad von einem Paar angetriebener Räder, die an entgegengesetzten Seiten angeordnet sind, ein durch das Bremskraftsteuergerät ungebremstes Rad ist und das andere Rad ein durch das Bremskraftsteuergerät gebremst ist, wird eine erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit für das durch das Bremskraftsteuergerät ungebremste Rad auf einen kleineren Wert in Übereinstimmung mit der Zunahme des Rollwinkels und der Zunahme der Bremskraft des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades korrigiert, wenn ein Rollwinkel der Fahrzeugkarosserie größer als ein Grenzwert ist. Wenn bei einer Fahrzeugverhaltenssteuerung eine Seitenbeschleunigung auf das Fahrzeug während einer Kurvenfahrt einwirkt, wird eine Bremskraft auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad, das sich an der Außenseite bei der Kurvenfahrt befindet, aufgebracht. Dieses Aufbringen einer Bremskraft verursacht, dass die Antriebskraft des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades teilweise auf das durch das Bremskraftsteuergerät ungebremste Rad, das sich an der Innenseite bei der Kurvenfahrt befindet, übertragen wird, wodurch die Fahrzeugradgeschwindigkeit des nicht korrigierten Rades zunimmt. Wenn jedoch eine Korrekturberechnung erfindungsgemäß ausgeführt wird, ist es möglich, die Fahrzeugradgeschwindigkeit des korrigierten Rades so zu korrigieren, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit so verringert wird, dass sie näher an der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit ist.

Claims (8)

  1. Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung in einem Bremskraftsteuergerät (2, 8, 9FL, 9FR, 9RL, 9RR), das zumindest ein Rad des Fahrzeugs (FL, FR, RL, RR) auswählt und darauf eine Bremskraft aufbringt, wobei die Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung folgendes aufweist: eine Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit (3FL, 3FR, 3RL, 3RR) für ein Erfassen der jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten von jedem Fahrzeugrad; dadurch gekennzeichnet, dass eine Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) eine Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektur in einer derartigen Weise ausführt, dass, wenn von einem Paar angetriebener Räder an entgegengesetzten Seiten des Fahrzeugs, eines der angetriebenen Räder durch das Bremskraftsteuergerät gebremst, das andere durch das Bremskraftsteuergerät ungebremst ist, die Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) die durch die Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit (3FL, 3FR, 3RL, 3RR) erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades derart korrigiert, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit auf der Grundlage der auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebrachten Bremskraft verringert wird.
  2. Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) die durch die Fahrzeugradgeschwindigkeitserfassungseinheit (3FL, 3FR, 3RL, 3RR) erfasste Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades derart korrigiert, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit verringert wird, wenn eine vertikale Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades größer als eine vertikale Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades ist, wobei die Korrektur auf einer physikalischen Größe gegründet ist, die einer vertikalen Belastungsdifferenz zwischen dem linken und rechten angetriebenen Rad entspricht.
  3. Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei wenn eine vertikale Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät gebremsten Rades größer als eine vertikale Belastung des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades ist, die Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades auf der Grundlage einer physikalischen Größe korrigiert, die einer vertikalen Belastungsdifferenz zwischen dem linken und rechten angetriebenen Rad entspricht.
  4. Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß Anspruch 3, wobei ein Korrekturkoeffizient so eingestellt ist, dass er mit der Zunahme der physikalischen Größe größer wird und außerdem mit der Zunahme der auf das durch das Bremskraftsteuergerät gebremste Rad aufgebrachten Bremskraft größer wird, und die Fahrzeugradgeschwindigkeitskorrektureinheit (2) die Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades derart korrigiert, dass die Fahrzeugradgeschwindigkeit gemäß dem Korrekturkoeffizienten niedriger wird.
  5. Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die physikalische Größe, die der vertikalen Belastungsdifferenz entspricht, entweder ein Rollwinkel oder eine Seitenbeschleunigung des Fahrzeugs ist.
  6. Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung mit der Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 mit: einer Abschätzeinheit (2) für ein Abschätzen der Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit des Fahrzeugs auf der Grundlage der Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades, wobei die Fahrzeugradgeschwindigkeit durch die Fahrzeugradgeschwindigkeitsabschätzvorrichtung korrigiert wird.
  7. Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß Anspruch 6, wobei die Abschätzeinheit die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit des Fahrzeugs als den größten Wert von der korrigierten Fahrzeugradgeschwindigkeit des durch das Bremskraftsteuergerät ungebremsten Rades und den jeweiligen Fahrzeugradgeschwindigkeiten der anderen Räder nimmt.
  8. Fahrzeugverhaltenssteuergerät in einer Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Steuerung des Fahrzeugsverhaltens auf der Grundlage der durch die Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeitsabschätzvorrichtung abgeschätzten Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit ausgeführt wird.
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