DE102004038941A1 - Rumpfseiten-Neigekiele für Segelboote - Google Patents

Abstract

Die neuartige Anordnung von Neigekielen am Segelboot - weg von der Kiellinie, hin zur symmetrischen Anordnung am Bootsrumpf - ermöglicht das volle Ausschöpfen des Wirkungspotentials von Neigekielen. Der aufrichtende stabilisierende Effekt eines Neigekiels, der der Kränkung eines Segelbootes durch Wind entgegenwirken soll, wird durch Anbringen der Drehachsen von Neigekielen an jeder Rumpfseite in Höhe der Wasserlinie, enorm verstärkt. Durch die Rumpfseiten-Neigekiele tritt die gewünschte und beabsichtigte Geschwindigkeitserhöhung ein.

Description

• Die Neuerung bezieht sich auf die Platzierung und Anordnung von zwei Neigekielen an den Rumpfseiten eines Segelbootes. Es betrifft das Gebiet der Stabilisierung, Trimmung eines Segelbootes bei Kränkung durch den Wind.
• Zur Zeit bestehen Maßnahmen zur Erhöhung der Stabilität eines Segelbootes, die einer Kränkung entgegenwirken, aus schweren und tiefen Kielen, aus Wasserballast oder Crewmitgliedern auf der hohen Kante. Die neueste Entwicklung sind Neigekiele, bewegliche Ballastträger, die an der Kiellinie angebracht sind, und um ihre Drehachse mittschiffs zu jeder Seite bis zu maximal 55° gekippt werden können. Im Vergleich zu festen Kielen ergibt sich für ein Segelboot der Vorteil erhöhter Stabilität (weniger Kränkung) und dadurch ein erheblicher Geschwindigkeitszuwachs. Die Entwicklung der Neigekieltechnik hat zum Ziel, die Boote wesentlich schneller zu machen. Der Beschleunigungseffekt wächst mit jedem Grad, den ein Neigekiel unter Wasser aus seiner senkrechten Mittelschiffstellung bewegt wird. Dadurch segeln die Boote aufrechter und schneller. Die Neigekiele werden mechanisch oder hydraulisch um ihre Drehachse bewegt.
• Siehe ausführlichen Bericht in der Fachzeitschrift YACHT, Ausgabe 15 / 2004.
• Das Wirkungspotential von Neigekielen kann durch deren Mittelschiffplatzierung an der Kiellinie aber nicht voll ausgeschöpft werden.
• Die Neuerung, für die der Patentschutz beantragt wird, bezieht sich deshalb auf die Verbesserung der Wirkungsweise von Neigekielen. Dadurch erreichbar, dass die Drehachse der Neigekiele von der bis jetzt üblichen Mittelschiffplatzierung an der Kiellinie auf jede Rumpfseite ca. in Höhe der Wasserlinie verlagert wird. Wodurch die Neuerung auch darin besteht, dass zwei Neigekiele symmetrisch am Rumpf eines Segelbootes angebracht werden müssen. Während der eine Neigekiel durch Winkeländerung die stabilisierende Wirkung erhöht, gewährleistet der andere jeweils die Lateralfläche, die als Widerstand gegen Abdrifft dient. Die Drehachsen der Rumpfseiten-Neigekiele erlauben diesen einen vertikalen Arbeitswinkel von ca. 100°, wenn sie an den Rumpfseiten, am effektiefsten ca. in Höhe der Wasserlinie, platziert sind. Diese Platzierung am Bootsrumpf ermöglicht das Austreten des Kiels aus dem Wasser nach Luv. Über die Wasserlinie erhoben, liefert das Kielgewicht das Vielfache eines aufrichtenden Moments durch größere Hebelwirkung gegenüber bisherigen Neigekielen. Gleichzeitig entfällt der bremsende Wasserwiderstand. Das Zusammenwirken beider Faktoren reduziert die Kränkung von Segelbooten und führt so zu einem sehr großen Geschwindigkeitszuwachs.
• Die Entwicklung von Neigekielen zeigt das Streben nach immer schnelleren Booten. Entwicklungen, die die Geschwindigkeit von Segelbooten erhöhen, sind auf dem Markt, insbesondere im Regattabereich willkommen. So ist anzunehmen, dass Boote mit Rumpfseiten – Neigekielen gefragt sein werden.
• 1 stellt ein Ausführungsbeispiel eines Neigekiels auf dem Stand der Technik schematisch dar.
• Ein Segelboot (1) ist an der Kiellinie (2) ausgestattet mit einem Neigekiel (3) dessen Arbeitswinkel (4) zu jeder Seite der Mittelschiffstellung ca. maximal 55° beträgt, wodurch der Neigekiel immer unterhalb der Wasserlinie (5) bleibt. Die Kielwurzel (6) im Drehachsengelenk (7) ist an der Kiellinie (2) des Bootsrumpfes (8) fixiert.
• 2 stellt ein Ausführungsbeispiel der Rumpfseiten-Neigekiele schematisch dar. Zwei Neigekiele (3) sind an einem Segelboot (1) an jeder Bootsrumpfseite (8) nahe der Wasserlinie (5) angebracht. Jeder von den beidseitig am Bootsrumpf (8) in einem Drehachsengelenk (7) angebrachten Neigekielen (3) hat einen Arbeitswinkel (4) in vertikaler Richtung von ca. 100°. Somit ist die Möglichkeit gegeben, die Rumpfseiten- Neigekiele (3) über die Wasserlinie (5) hinaus zu bewegen.
• In den folgenden Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Neigekiele im Querschnitt schematisch dargestellt.
• 1 zeigt den Stand der Technik: einen an der Kiellinie eines Segelbootes angebrachten Neigekiel.
• 2 zeigt die neuartige Anordnung von Rumpfseiten-Neigekielen am Segelbootsrumpf.

Claims (5)

1. Die Rumpfseiten-Neigekiele, dadurch gekennzeichnet, dass die Rumpfseiten- Neigekiele jeweils an den beiden Rumpfseiten eines Segelbootes angebracht sind.
2. Die Rumpfseiten-Neigekiele, dadurch gekennzeichnet, dass die Rumpfseiten-Neigekiele jeweils voneinander unabhängige Drehachsen haben.
3. Die Rumpfseiten-Neigekiele, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Rumpfseiten-Neigekiele so angeordnet sind, dass sie eine vertikale Bewegung der Neigekiele bis über die Wasserlinie hinaus ermöglichen.
4. Die Rumpfseiten-Neigekiele, dadurch gekennzeichnet, dass die Rumpfseiten-Neigekiele an jeder Stelle der Rumpfseiten angebracht sind.
5. Die Rumpfseiten-Neigekiele, dadurch gekennzeichnet, dass die Rumpfseiten-Neigekiele auch an Deck angebracht sind.