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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von formstabilen
Fleischspießen
aus einer fließfähigen Masse,
vorzugsweise von Döner-Produkten,
und eine Vorrichtung zur Herstellung dieser Döner-Produkte.
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Schabefleischspieße, die
hauptsächlich
unter der Bezeichnung „Döner" bekannt sind, sind üblicherweise
so aufgebaut, dass flache Hackfleischscheiben im Wechsel mit dün nen Fleischscheiben, die
der Armierung dienen, auf einen Spieß gesteckt werden. Der Durchmesser
der aufgesteckten Scheiben nimmt dabei zu einem Ende des Spießes hin kontinuierlich
zu, so dass ein kompakter konischer Fleischspieß entsteht. Von dem senkrecht
in einer Grillvorrichtung rotierbaren Fleischspieß werden dann
schichtweise mit einem Messer gegrillte Fleischstücke zum
Verzehr abgeschnitten.
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Zur
Auslegung der verwendeten Begriffe wird auf die Richtlinie Nr. 94-65-EG
des Rates vom 14.12.1994 sowie auf die deutsche Verordnung über Hackfleisch,
Schabefleisch und anderes zerkleinertes rohes Fleisch vom 10.05.1976,
zuletzt geändert am
24.07.1992, Bezug genommen.
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Insbesondere
ist unter Hackfleisch durch Hacken oder Kuttern zerkleinertes oder
durch den Wolf gedrehtes Fleisch bzw. Innereien zu verstehen.
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Eine
Hackfleischzubereitung gemäß der oben
angegebenen Definition, ist Hackfleisch, dem weitere Lebensmittel
wie Würzstoffe
bzw. Zusatzstoffe beigefügt
sind, die die Zellstruktur im Kern nicht verändern.
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Aus
der deutschen Hackfleischverordnung ist bekannt, Hackfleisch und
Hackfleischzubereitungen in rohem Zustand frisch oder tiefgekühlt in den Verkehr
zu bringen. Nicht tiefgekühltes
Hackfleisch muss dabei noch am Tage seiner Herstellung veräußert werden,
so dass zur Haltbarmachung der Dönerprodukte
und der Erfüllung
des Klimastatus unter Beachtung der Hackfleischverordnung, Döner in Folie umwickelt
und auf Temperaturen um – 20 °C und tiefer
gefrostet, gelagert und in diesem Zustand transportiert werden.
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Dies
wird durch die derzeit allgemeine Verfahrenstechnologie begründet, da
Dönerprodukte aus
gekörnten
Fleischmassen zu einem bindigen Hackfleischprodukt mit Zusätzen wie
Gewürzen,
Gemüse
und dergleichen hergestellt werden und dabei in der Regel Rohstoffe
vom Rind, Schaf oder Geflügel
zum Einsatz kommen.
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Der
Rohstoff Fleisch liegt als Ausgangsrohstoff in gefrosteter Form
vor und wird vorrangig mit Schwerlastwölfen zerkleinert, um die erforderliche Körnung zu
erreichen. Dieser Masse werden dann die erforderlichen Zusätze zugegeben,
es schließen sich
Mischvor gänge
an und die so behandelte Masse findet Eingang in den Herstellungsprozess
von Dönern.
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Die
Bearbeitung erfolgt in Temperaturbereichen von – 5 bis + 2 °C. Danach
folgt die Herstellung der Döner-Drehspieße in der
Form, dass die Fleischmasse als flache Kloßform abwechselnd mit dünnen Fleischscheiben
auf einen Spieße
aufgesteckt wird. Der Spieß selber
ist das zentrale Element für
die Formung des Döners
und späterer
Kraftübertrager
beim Antrieb zur Drehbewegung bei der thermischen Behandlung des
Rohproduktes Döner.
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Zur
Aufrechterhaltung der Kühlkette,
gerechnet von der Herstellung des Rohproduktes Döner bis zu seinem Verzehr,
bedarf es erheblicher technischer Aufwendungen, die wiederum mit
hohen finanziellen Aufwendungen verbunden sind, was sich hinsichtlich einer
effektiven Nutzung negativ auswirkt.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Fleischspießes in Form eines Döners und
eine Maschine zu seiner Herstellung ist mit der
DE 102 06 231 A1 bekannt
geworden, dessen Verfahren darauf beruht, dass zunächst in
eine Hohlform mit einer zentralen Achse Fleischstücke eingegeben
und zu einem Fleischblock geformt werden, der Fleischblock danach
als Ganzes mit seiner Achse auf einer Halterung befestigt und dann
zur Erzeugung der Fleischscheiben mit geringem Abstand zueinander
parallele Schnitte in den Fleischblock hinein bis zu seiner Achse
vorgenommen werden.
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Der
Vorteil soll darin liegen, dass man nicht mehr einzelne, relativ
großflächige Fleischscheiben auf
eine zentrale Achse aufspießen
muss, sondern es vielmehr genügt,
wenn Fleischstücke
beliebiger Größe in beliebiger
Ausrichtung in eine Hohlform eingegeben und gepresst werden, wobei
auch dargelegt wird, dass vor dem Schneiden und somit der Herausbildung
der dünnen
Fleischscheiben für
einen Döner, diese
gepressten Fleischblöcke
tiefgefroren werden.
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Die
notwendig werdenden parallelen Schnitte in den Fleischblock hinein
können
auf beliebige Weise erzeugt werden, so sollen Messergatter mit einer
Vielzahl von parallel zueinander angeordneten Messern zum Einsatz
kommen und der Fleischblock soll um seine Achse rotierend in das
Messergatter hineinbewegt werden.
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Die
Maschine zur Herstellung eines Fleischspießes mit übereinander geschichteten Fleischscheiben
wird dadurch gelöst,
dass die Maschine einen um seine Schwenkachse beweglichen Arm mit einer
Aufnahme für
einen um seine zentrale Achse herum geformten Fleischblock hat,
so dass die Achse eine parallel zu der Schwenkachse ausgerichtete, motorisch
antreibbare Welle zur Aufnahme der zentralen Achse des Fleischblockes
aufweist und dass die Maschine ein Messergatter mit mehreren, in
geringem Abstand zueinander angeordneten Messern hat und der Fleischblock
durch Verschwenken des Armes in dieses Messergatter hinein beweglich
ist.
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Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung von aus Scheibenfleisch und Hackfleischschichten
bestehenden Döners
ist mit der
DE 195
13 636 C1 bekannt geworden, welches eine Positioniereinrichtung
mit mindestens zwei, die Döner
durchdringende Spieße, eine
Auflegeeinrichtung zum Auflegen des Scheibenfleisches und eine Auftragseinrichtung
zum Auftragen der Hackfleischschichten aufweist, wobei die Spieße wechselweise
mittels der Positioniereinrichtung von der Auflegeeinrichtung zur
Auftragseinrichtung und umgekehrt bewegbar sind.
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So
können
in wechselnder Folge auf der jeweiligen Auflegeeinrichtung die Fleischscheiben
und Hackfleischmassen aufgebracht werden, bis der Döner seine
Endform erreicht hat.
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Zur
Herstellung von scheibenförmigen
Formlingen, vorzugsweise von Hackfleischscheiben aus einer Hackfleischmasse
für die
Dönerherstellung wird
auf die
DE 196 36
749 A1 verwiesen, welche durch eine zur Aufgabe von portionierten
Mengen einer fließfähigen Masse über eine
Ausgabeöffnung ausgebildete
Ausgabevorrichtung gekennzeichnet ist, ferner durch eine unter der
Aufgabeöffnung
positionierbaren Auflage, eine der Auflage gegenüberliegend angeordneten Gegenplatte
sowie Mitteln zum Komprimieren der Masse zwischen Auflage und Gegenplatte
und Mittel zum Trennen des fertigen Formlings von der Gegenplatte
und ferner durch Mittel zum Auseinanderfahren von Auflage und Gegenplatte
nach Fertigstellung des Formlings.
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Mit
dieser vorgestellten Vorrichtung soll in einfacher und geschickter
Weise eine automatische Herstellung von scheibenförmigen Formlingen
aus einer vorbereiteten Hack fleischmasse ermöglicht werden, ferner sollen
aufgrund der automatischen Herstellung die Herstellung beschleunigt
und die Kosten gegenüber
einer reinen manuellen Herstellung verbilligt werden.
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Mit
den vorgenannten Lösungen
des Standes der Technik werden sicher einzelne Verfahrensschritte
zur Herstellung von Dönern
automatisiert und dadurch die sehr aufwendigen manuellen Tätigkeiten verringert,
jedoch werden zur Herausbildung von Dönern nach wie vor Fleischscheiben
und Formlinge aus Hackfleischmassen verwendet, die zu ihrer Herstellung,
Transport und weiteren Verwendung einer Tiefkühlung unterzogen werden müssen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von formstabilen Fleischspießen aus
gekörnten
bindigen Fleischmassen, insbesondere für Dönerprodukte zu entwickeln,
welches möglichst kostengünstig ausführbar ist,
zu Dönern
hoher Qualität
führt und
bei dem ohne Tiefkühlung
eine mehrmonatige Haltbarkeit erzielt wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst mit
den Merkmalen der Ansprüche
1 und 6.
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Besondere
Ausführungen
und vorteilhafte Lösungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Unter
Beachtung dessen, dass bei nach den bekannten Verfahren hergestellten
formstabilen Fleischspieße
in Form von Dönern
es sich um Roh- bzw. Frischfleischprodukte handelt, unterliegen
diese Dönerprodukte
der deutschen Hackfleischverordnung und somit den rechtlichen Forderungen,
dass von der Herstellung bis zum Verzehr derart ausgeführte und
hergestellte Dönerprodukte
diese durchgehend in geschlossenen Kühlketten gelagert und transportiert
werden müssen.
Sobald diese Kühlkette unterbrochen
wird bzw. wenn bereits thermisch bearbeitete Dönerprodukte nach ihrer Erwärmung nicht vollständig verbraucht
wurden, ist es nicht statthaft, diese in den gastronomischen Verkehr
wieder einzubringen, da der bakteriologische Status dieser Frischfleischprodukte
nicht mehr gegeben ist.
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Es
wurde ein Verfahren zur Herstellung von formstabilen Fleischspießen in Form
von Dönerprodukte
entwickelt, welches nach seiner Herstellung kein Frischfleischprodukt
mehr ist und somit auch nicht den Bestimmungen der deutschen Hackfleischverordnung
unterliegt.
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Dabei
wurde insbesondere darauf Wert gelegt, dass die Lagerung derart
hergestellter Dönerprodukte
nicht mehr bei Temperaturen von – 18 °C bis – 28 °C erfolgen muss und gleichzeitig
sichergestellt wird, dass mit dem neuen Verfahren der bakteriologische
Status gegeben ist und ein Produkt vorliegt, welches in fester vorgegebener
Form und ohne Frostung einen hygienisch unbedenklichen Zustand besitzt.
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So
zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch aus, dass der eingesetzte Rohstoff mit einer groben Körnungsstruktur,
beispielsweise in Größenordnungen
von 8 bis 10 mm einem Schlag-Pressvorgang unterzogen wird und der
im Rohstoff befindliche Fleischsaft freigesetzt wird. Infolge dieser
Behandlung werden die Faserstrukturen der Rohstoffeile aufgeschlossen,
bleiben aber weitestgehend Bestandteile des jeweiligen bearbeiteten Fleischteiles,
was dahingehend von Vorteil ist, dass bei den sich anschließenden Mischvorgängen eine hohe
Bindigkeit des Rohstoffes herausgebildet wird.
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Unter
der Wirkung der Gewürze
trifft die sich herausbildende Eiweißlösung auf die angefrosteten aufgeschlossenen
Oberflächen
der Fleischteile, setzt sich dort fest und die folgenden Mischvorgänge intensivieren
diesen Vorgang derart, dass im Ergebnis eine hochbindige Rohstoffmasse
vorliegt, welche in ein vorgeformtes Behältnis eingefüllt und
einer thermischen Behandlung unterzogen wird.
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Diese
Behandlung erfolgt vorrangig in in der Fleischwirtschaft üblichen
Gareinrichtungen, beispielsweise im Wasserbad, Lufkochschrank oder Dampfkochkessel,
bei Kerntemperaturen in der eingebrachten Rohstoffmasse von 70 °C bis 90 °C, vorrangig
bei Temperaturen von 85 °C.
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Die
Wärmebehandlung
verleiht der bindigen Rohstoffmasse eine Formstabilität, weil
mit dem Wärmeeintrag
eine irreversible, feste Bindung in der Rohstoffmasse entsteht.
Nach dieser Wärmebehandlung erfolgt
die Abkühlung
auf Temperaturen von 1 °C
bis 2 °C,
so dass die Voraussetzungen gegeben sind, dass derart hergestellte
Dönerprodukte
auf Leichtkühlflächen unbedenklich
gelagert werden können.
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Bei
dem so geschaffenen neuen Produkt handelt es sich weitestgehend
um ein Wurstprodukt, welches durch seine Bearbeitung, aber insbesondere durch
die Denaturierung, nicht mehr unter die Bedingungen der deutschen
Hackfleischverordnung fällt.
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Es
liegt gleichfalls im Rahmen der Erfindung, dass zur Erzeugung der
Formstabilität
der eingesetzten Rohstoffmasse infolge des sogenannten kalten Kochens
mit Hochdruck in Bereichen von 5.000 bis 10.000 bar erfolgen kann.
Dabei wird gleichfalls ein formstabiles Dönerprodukt hergestellt, in
dessen Herstellungsprozess gleichfalls eine Eiweißdenaturierung
stattfindet, welche die Gewähr
bietet, dass die erforderliche Formstabilität des Endproduktes Döner erreicht
wird.
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Dabei
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass neben der Verfahrensabläufe des
Erhitzens der Rohstoffausgangsmasse bzw. der Druckbehandlung, auch
die Formstabilität
des Endproduktes Döner
erreicht wird, wenn das Ausgangsprodukt mit Ultraschall oder mittels
Mikrowellen behandelt wird.
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Zur
Herausbildung der Form des Endproduktes Döner wird nach dem Mischvorgang
die Rohstoffausgangsmasse in vorgeformte Behältnisse gebracht, beispielsweise
in geformte Darmhüllen,
bestehend aus Kunststoff oder in formstabile Behältnisse, sogenannte Kartuschen,
die geteilt ausgeführt sind,
somit Halbschalen darstellen, die sicherstellen, dass zum einen
die Rohstoffausgangsmasse sowie der zentrisch im Endprodukt Döner vorhandene
Trägerspieß eingebracht
und nach der Behandlung das Endprodukt Döner problemlos entfernt werden
kann.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Dönerprodukte
unterscheiden sich von den herkömmlichen
Dönerprodukten
dadurch, dass diese aus einer in sich homogenen Produktmasse bestehen,
die die gleiche Formstabilität
besitzen wie herkömmliche
Dönerprodukte,
allerdings der schichtweise Aufbau der bekannten Dönerprodukte,
nämlich des
Herausbildens eines Döners
durch den schichtweisen Aufbau bzw. der Anord nung von Fleischscheiben
und Hackfleischschichten nicht mehr gegeben ist, sondern das neue
Dönerprodukt
aus einer homogenen in sich geschlossenen Masse besteht, welche
herausgebildet wird durch das Rohstoffausgangsprodukt Fleisch von
Rind, Schaf oder auch Geflügel,
welches sowohl mechanisch bearbeitet, zerkleinert und aufgeschlossen
wird, dem üblicherweise Gewürze und
weitere Zugaben zugemischt werden, sich ein Mischvorgang anschließt und eine
thermische Behandlung, die eine Denaturierung des gelösten Eiweißes bewirkt
und somit die Formstabilität
sichert.
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Die
Erfindung wird anhand des folgenden Beispieles näher erläutert, welches im Rahmen der Erfindung
liegt, ohne den Schutzumfang einzuschränken.
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Frisches,
gefrostetes Fleisch vom Rind, Schaf oder auch Geflügel wird
einer Vorzerkleinerung unterzogen. Dies erfolgt vorrangig mittels Fleischwölfen, mit
denen das eingesetzte Fleisch auf Korngrößen von 8 bis 10 mm zerkleinert
wird.
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Dieser
vorzerkleinerte Rohstoff Fleisch wird dann in einen Schlagmischer
verbracht, welcher mit Schlag- und Schneidwerkzeugen ausgebildet
ist, die auf den eingesetzten Rohstoff Schlagwirkungen als auch
Pressungen ausüben,
so dass der im Rohstoff befindliche Fleischsaft austreten kann.
Die eingesetzten Werkzeuge sind so ausgebildet, dass sie vorrangig
Schlag- und Presswirkungen auf den Rohstoff ausüben und nur geringfügige Schneidvorgänge realisieren.
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Neben
Schlagmischern können
auch Kutter zum Einsatz kommen, welche mit ähnlichen Schlagwerkzeugen bestückt sind
wie in Schlagmischern und mit Drehzahlen im Bereich von 500 bis
max. 1.200 Umdrehungen/min. umlaufen.
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Infolge
dieser niedrigen Drehzahlen wird die Faserstruktur des Ausgangsproduktes
Fleisch aufgebrochen, aber nur soweit, dass diese weitestgehend Bestandteile
des jeweiligen Fleischteiles bleiben, so dass bei den nachfolgenden
Mischvorgängen
eine hohe Bindigkeit des herauszubildenden Stoffes erreicht wird.
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In
den Prozess des Mischens werden Gewürze und weitere Zugaben eingegeben
und es bildet sich unter Wirkung der Gewürze eine Eiweißlösung aus,
die an den angefrosteten, aufgeschlossenen Oberflächen der
zerkleinerten Fleischteile des Ausgangsrohstoffes anhaftet. Mit
den nachfolgenden Mischvorgängen
wird eine hochbindige Rohstoffmasse erzeugt, die nach Abschluss
des Mischvorganges in vorgeformte Kunststoffhüllen oder Kunststoffbehältnisse
eingefühllt
wird.
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Es
folgt die Wärmebehandlung
der Rohstoffmasse durch Erwärmung
der Rohstoffmasse auf Kerntemperaturen von 70 bis 90 °C, vorzugsweise bei
Temperaturen von 85 °C.
Bei diesen Temperaturen koalieren die Eiweißbestandteile der Rohstoffmasse
und binden diese, so dass nach der Wärmebehandlung eine irreversible,
feste Bindung in der Rohstoffmasse erreicht wird. Im Anschluss nach
der Erwärmung
erfolgt die Abkühlung
auf Temperaturen von 1 bis 2 °C
und im Ergebnis liegt ein fertiges Dönerprodukt vor, welches infolge
der stattgefundenen Denaturierung nicht mehr den Bedingungen der deutschen
Hackfleischverordnung unterliegt und somit auf Leichtkühlflächen in
Temperaturbereichen von – 2 °C bis 3 °C dauerhaft
bis zu seinem Verzehr gelagert werden kann.
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Eine
nach der Erfindung hergestellte Vorrichtung zur Aufnahme der thermisch
zu behandelnden Rohstoffmasse ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt
und besteht aus einem Formbehälter 1,
vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt und in konvexkonischer
Form gestaltet, so dass die traditionelle Form eines Döners erhalten
bleibt. Das Gehäuse 2 des
Formbehälters 1 ist
zweigeteilt, halbschalenförmig
gestaltet, besitzt beidseitig Verschlussstücke 5, welche mit
zentrischen Öffnungen 3 ausgebildet
sind.
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Im
Bereich der zentrischen Öffnungen 3 sind an
den beiden Verschlussstücken 5 Gewinde
vorgesehen, auf die Gewindekappen 6 aufschraubbar sind,
um den Formbehälter 1 verschließen zu können. Die
zentrischen Öffnungen 3 dienen
gleichfalls zur Aufnahme des Spießes 4, des Trägerstückes für den fertigen
Döner,
um diesen dann in der entsprechenden Bearbeitungsmaschine einsetzen
zu können,
mittels der die Oberschichten des Döners in allgemein bekannter
Art gebräunt
und somit gegart werden.
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Neben
des in der Figur dargestellten Formbehälters 1 besteht auch
die Möglichkeit,
die Ausgangsrohstoffmasse für
den Döner
in eine vorgeformte Darmhülle
zu verbringen, in die nach der Herausbildung des Döners als
kompakte formstabile Masse der Trägerspieß eingeschoben werden kann. Diese
Ausführung
ist eine alternative Lösung,
vorteilhafter Weise soll ein Formbehälter gemäß des Ausführungsbeispiels und wie in
der Zeichnung dargestellt, verwendet werden.
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Mit
dem erfindungsgemäß vorgestellten
Verfahren können
Döner in
Form von Rindfleischdönern, Schweinefleischdönern als
auch Döner
aus Geflügelfleisch
hergestellt werden.
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Zur
Herstellung eines Rindfleischdöners kommen
Rindfleisch der Qualitätsstufen
R II bis R V in Gewichtsprozentbereichen von 80 bis 90 % zum Einsatz,
zusätzlich
Gewürze
und Zuschlagstoffe in den Gewichtsprozentbereichen von 10 bis 20
%.
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Bei
der Herstellung von Schweinefleischdönern kommen Schweinefleisch
der Qualitätsklassen S
II bis S IV in Gewichtsprozentbereichen von 85 bis 90 % zum Einsatz
sowie Gewürze
und Zuschlagstoffe in Gewichtsprozentbereichen von 10 bis 15 %.
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Geflügelfleischdöner werden
hergestellt aus Putenfleisch der Kategorie P I im Gewichtsprozentbereich
von 80 bis 90 % und Zuschlagstoffen und Gewürzen in Gewichtsprozentbereichen
von 10 bis 20 %.
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Untersuchungen
von nach der Erfindung hergestellten Dönern in Form von Rindfleischdönern, Schweinefleischdönern und
Geflügelfleischdönern ergaben,
dass alle drei Endprodukte in ihrer Struktur, Beschaffenheit, Geschmack
und Standfestigkeit den Dönerprodukten
nach herkömmlicher
Herstellung entsprechen.
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Diese
Bestätigungen
ergaben sensorische Untersuchen als auch Festigkeits- bzw. Härteprüfungen des
Brätes
und des jeweiligen Fertigproduktes.
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So
wurde die Penetrationshärte,
diese beschreibt die Festigkeit eines Stoffes und charakterisiert
damit die Größe des Strukturwiderstandes,
sowohl für
das Ausgangsprodukt, das Brät,
als auch für das
Fertigprodukt des jeweiligen Döners
gemessen.
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Dabei
wurde bei der Bestimmung der Penetrationshärte des Ausgangsproduktes Brät der Prüfkörper auf
die Ebene Bratoberfläche
aufgesetzt. Anschließend
wurde die Probe mit der Gewichtskraft des Prüfkörpers sowie einer Aufnahme
für eine
bestimmte Zeit (10s) belastet. Infolge der Druckbeaufschlagung erfolgt
ein Eindringen des Prüfkörpers in das
Brät, das
Probenmaterial, und über
die entsprechende Eindringtiefe sowie die Gewichtskraft und die Geometrie
des Prüfkörpers wurde
die Penetrationshärte
bestimmt.
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Die
Penetrationshärtemessung
des jeweiligen Fertigungsproduktes erfolgte wie bei der Bestimmung
der Penetrationshärte
des Brätes.
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Die
Messgrößen bei
der Texturanalysemessung charakterisieren den „Biss" des geprüften Produktes. Bei dieser
Messung wurde der Widerstand einer Probe gegen einen Messerkörper analysiert,
indem Messerform und die Schnittführung so vorgenommen wurden,
dass das „Beißen" weitestgehend nachempfunden
wurde. Das Zerschneiden der jeweiligen Produktprobe erfolgte mit
einer festgelegten konstanten Geschwindigkeit, wobei die erforderliche Kraft über den
Weg aufgezeichnet und anschließend analysiert
wurde. Für
die Texturanalyse wurde ein entsprechendes Prüfgerät der Firma Stable Micro Systems
verwendet, dies bei Nutzung der entsprechenden Software.
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Die
sensorische Prüfung
der untersuchten Dönerprodukte
ergab dabei, dass diese von der äußeren Beschaffenheit,
dem Aussehen im Anschnitt, in der Farbe, in der Zusammensetzung,
Konsistenz, Geruch und Geschmack den Dönerprodukten in keinster Weise
nachstehen, die nach herkömmlichen Rezepturen
und Verfahren hergestellt wurden.
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Dabei
insbesondere der Vorteil zum Tragen kommt, dass nach der Erfindung
hergestellte Dönerprodukte
nicht mehr in tiefgekühlter
Form gelagert und transportiert werden müssen, wodurch erhebliche Energie-
und Produktkosteneinsparungen erzielt werden.