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Die
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Vakuumbeschichtung oder
Vakuumabscheidung auf Substraten, insbesondere betrifft die Erfindung
eine Vakuumbeschichtungsanlage und ein Verfahren zur Vakuumbeschichtung.
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Es
sind verschiedene Verfahren zur Vakuumabscheidung, wie physikalische
und chemische Dampfphasenabscheidung bekannt. Die Wahl des Abscheideverfahrens
zur Beschichtung eines Substrats hängt dabei unter anderem davon
ab, welche Materialien abgeschieden werden sollen. Im allgemeinen
sind dabei insbesondere nicht alle Abscheideverfahren für eine bestimmte
Schichtzusammensetzung gleich gut geeignet. So können beispielsweise Schichten
mit niedrigem Dampfdruck auch bei hohen Temperaturen nicht oder
nur schlecht durch Aufdampfen aufgebracht werden. Andererseits kann
es aufgrund von Abschirmeffekten problematisch sein, elektrisch
leitende Schichten mittels plasmainduzierter chemischer Damfphasenabscheidung aufzubringen.
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Die
WO 00/52221 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur simultanen
PVD- und CVD-Beschichtung von langgestreckten Substraten. Das langgestreckte
Substrat, wie beispielsweise ein Gewebe oder eine Folie wird durch
Beschichtungsstationen zur PVD- und CVD-Beschichtung geführt, wobei
die jeweiligen in einer Beschichtungsstation befindlichen Bereiche
des Substrats simultan beschichtet werden. Die Beschichtungsstationen
sind dabei räumlich
und vakuumtechnisch durch Barrieren mit Öffnungen für das Substrat voneinander
getrennt.
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Ein
solches Verfahren ist aber für
viele Substrate aufgrund ihrer geringen Abmessungen nicht möglich.
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Außerdem kann
es auch wünschenswert
sein, verschiedene Schichten nacheinander aufzubringen. Insbesondere
bei bestimmten Kombinationen von PVD- und CVD-Prozessen kann es
von Vorteil oder sogar notwendig sein, PVD- und CVD-Beschichtung sequentiell
zu betreiben, so dass sich die Prozesse gegenseitig nicht stören können. So
kann etwa eine sauerstoffhaltige Atmosphäre für eine CVD-Beschichtung zu
einer unerwünschten
Oxidation des Targetmaterials für
einen Sputterprozeß führen, falls
die Targetoberfläche
nicht ausreichend geschützt
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Vakuumabscheiden unter
Verwendung verschiedener Abscheideverfahren zu verbessern. Diese
Aufgabe wird bereits in höchst überraschend
einfacher Weise durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Dementsprechend
sieht die Erfindung eine Vorrichtung zur Vakuumbeschichtung von
Substraten vor, welche eine Vakuumkammer, eine Einrichtung zur Halterung
wenigstens eines Substrats, zumindest einem ersten Beschichtungsbereich
der Vakuumkammer mit wenigstens einer Einrichtung zur plasmaimpuls-induzierten
chemischen Dampfphasenabscheidung (PICVD) und zumindest einem zweiten
Beschichtungsbereich der Vakuumkammer mit wenigstens einer Einrichtung
zur Sputterbeschichtung, sowie eine Transporteinrichtung zum Transport
des Substrats in die Beschichtungsbereiche umfasst.
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Bei
einem Verfahren zur Vakuumbeschichtung von Substraten gemäß der Erfindung,
welches insbesondere mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Vakuumbeschichtung
ausgeführt
werden kann, wird in einer Vakuumkammer zumindest ein Substrat gehaltert,
in zumindest einem ersten Beschichtungsbereich der Vakuumkammer
auf dem Substrat wenigstens eine Lage einer Beschichtung mittels
plasmaimpuls-induzierter chemischer Dampfphasenabscheidung (PICVD)
und in zumindest einem zweiten Beschichtungsbereich der Vakuumkammer
wenigsten eine Lage der Beschichtung durch Sputtern abgeschieden
und das Substrat mittels einer Transporteinrichtung in die Beschichtungsbereiche
transportiert.
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Zum
Sputtern können
alle gängigen
Verfahren eingesetzt werden. Insbesondere ist aufgrund der vergleichsweise
hohen Abscheideraten an Magnetron-Sputtereinrichtungen gedacht.
Es können
aber auch andere Verfahren, wie Elektronzyklotronresonanz-Sputtern
(ECR-Sputtern) oder Ionenstrahl-Sputtern eingesetzt werden.
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Unter
einem Beschichtungsbereich im Sinne der Erfindung wird ein Bereich
in der Vakuumkammer verstanden, in welchem ein dort angeordnetes
Substrat beschichtet werden kann. Insbesondere wird beim PICVD-Beschichten
im Beschichtungsbereich das Plasma für die Vakuumabscheidung erzeugt.
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Insbesondere
kann das Substrat mittels der Transporteinrichtung sequentiell in
den Beschichtungsbereichen angeordnet und in den Beschichtungsbereichen
jeweils zumindest eine Lage der Beschichtung abgeschieden werden,
um mehrlagige Beschichtungen zu erzeugen.
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Durch
die erfindungsgemäße Kombination
von PICVD-Beschichtung
und Sputterbeschichtung innerhalb einer Beschichtungsanlage können nun
erstmals Beschichtungen abgeschieden werden, die sonst allenfalls
nur in getrennten Anlagen hergestellt werden konnten, was unter
Umständen
dann auch eine Oxidation oder anderweitige Reaktion mit atmosphärischen
Komponenten zur Folge hat. Das PICVD-Verfahren erlaubt außerdem bei nur geringer Temperaturbelastung
des Substrats hohe Strahlungsleistungen zur Erzeugung des Plasmas,
da die eine hohe Strahlungsleistung nur während der Pulsdauer zugeführt wird.
Auf diese Weise sind erfindungsgemäß auch neuartige beschichtete
Substrate herstellbar, deren Beschichtung sowohl zumindest eine
gesputterte, als auch zumindest eine PICVD-beschichtete Lage aufweisen.
Derartige Produkte können unter
Verwendung der Erfindung nicht nur wirtschaftlicher und schneller
hergestellt werden, aufgrund der in-situ-Kombination dieser Verfahren
ohne einen Kontakt zur Atmosphäre
weisen derartige Produkte auch eine bessere Qualität, insbesondere
hinsichtlich einer geringeren Fremdkontamination der Beschichtung
auf.
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Um
die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahren zu erhöhen, ist
es auch zweckmäßig, eine
Transporteinrichtung zum gleichzeitigen Transport mehrerer Substrate
vorzusehen. Die Substrate können so
auf der Transporteinrichtung angeordnet und nacheinander oder gleichzeitig
beschichtet werden. Eine derartige Anordnung ist auch für den Labor-
oder Testbetrieb sinnvoll, da die Substrate nicht alle mit derselben Beschichtung
versehen werden müssen.
Vielmehr können
damit ohne einen Ein- oder Ausschleusevorgang verschiedenartige
Beschichtungen abgeschieden und damit beispielsweise Meß- oder
Testserien durchgeführt werden.
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Um
bestimmte Schichten herzustellen, kann es andererseits auch wünschenswert
sein, eine kontrollierte Reaktion bei der Sputterbeschichtung herbeizuführen. Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung kann daher das Sputtern auch reaktives
Sputtern, beziehungsweise die Einrichtung zur Sputterbeschichtung
eine Einrichtung zum reaktiven Sputtern umfassen.
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Dabei
können
insbesondere Oxid- und/oder Nitridschichten erzeugt werden, indem
Sauerstoff und/oder Stickstoff in die Vakuumkammer eingelassen wird,
um eine Reaktion der abgeschiedenen Schicht mit der sauerstoff-
und/oder stickstoffhaltigen Atmosphäre in der Kammer herbeizuführen. Dies
kann gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung beispielsweise jeweils während des Aufsputterns einer
Schicht durchgeführt
werden, ohne eine Targetvergiftung herbei zu führen, wobei entsprechend den
Gasbestandteilen ein sauerstoff- und/oder stickstoffhaltiges Plasma
zum Absputtern des Targets erzeugt wird. Das Gas kann beispielsweise
im ersten Beschichtungsbereich mittels einer Gaszuführung für die Einrichtung
zur PICVD-Beschichtung eingelassen werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Umwandlung einer Beschichtung durch kontrollierte Reaktion ist,
zumindest eine abgeschiedene Lage der Beschichtung in der Vakuumkammer
mittels eines sauerstoff- oder stickstoffhaltigen Plasmas zu nitrieren
oder oxidieren. Gemäß einer
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dazu eine Einrichtung zur Erzeugung eines stickstoff- und/oder
sauerstoffhaltigen Plasmas vorgesehen. Insbesondere kann die Einrichtung
zur PICVD-Beschichtung oder die Einrichtung zur Sputterbeschichtung
auch für
die Erzeugung eines derartigen Plasmas ausgebildet sein, so dass
die Einrichtung zur Erzeugung eines stickstoff- und/oder sauerstoffhaltigen
Plasmas Bestandteil zumindest einer dieser Einrichtungen ist. Eine
Ausführungsform
des Verfahrens sieht dabei vor, dass in zumindest einem ersten Beschichtungsbereich
der Vakuumkammer eine Lage einer Beschichtung auf das Substrat aufgesputtert,
das Substrat mit der Transporteinrichtung in einem zweiten Beschichtungsbereich
angeordnet und dort mittels eines sauerstoff- oder stickstoffhaltigen
Plasmas oxidiert und/oder nitriert wird, um Oxid- und/oder Nitridschichten
herzustellen. Um größere Schichtdicken
solcher Oxid- und/oder Nitridschichten zu erzeugen, kann dieser
Vorgang auch mehrmals durch wiederholtes Transportieren des Substrats
zwischen den Beschichtungsbereichen ausgeführt werden.
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Ein
mit der Einrichtung zur PICVD-Beschichtung oder der Einrichtung
zur Sputterbeschichtung erzeugbares Plasma kann auch vorteilhaft
dazu verwendet werden, die Substratoberfläche mittels des Plasmas zu
aktivieren oder zu reinigen. Beispielsweise kann auch hierzu ein
sauerstoff- und/oder stickstoffhaltiges Plasma verwendet werden.
Das Aktivieren ist unter anderem bei Kunststoff-Substraten, wie etwa PMMA-Substraten
günstig,
um die Haftung nachfolgend aufgebrachter Schichten zu verbessern.
Allgemein kann das Aktivieren und/oder Reinigen als Vor-Zwischen- oder Nachbehandlungsschritt
durchgeführt
werden.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine oder mehrere Einrichtungen
zur Rotation des Substrats. Das Rotieren des Substrats mit der Transporteinrichtung
kann beispielsweise dazu dienen, das Substrat auf einer kreisförmigen Transportbahn
in die Beschichtungsbereiche zu bewegen. Insbesondere können dabei
die Beschichtungsbereiche entlang der Umfangsrichtung eines kreisförmigen Abschnitts
der Transportbahn der Transporteinrichtung angeordnet sein, so dass
die Substrate durch die Rotation entlang der Transportbahn durch
die Beschichtungsbereiche gefahren und vor den Beschichtungseinrichtungen
angeordnet und beschichtet werden. Es kann darüber hinaus auch von Vorteil
sein, mittels einer entsprechenden Einrichtung das Substrat um mehrere
Achsen zu rotieren. Als Transportbahn wird im Sinne der Erfindung
der Weg verstanden, entlang welchem die Substrate oder Substrathalter
in der Vakuumkammer bewegt werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, die Bewegung mehrerer Substrate unabhängig voneinander
anzusteuern, um einen flexibel anpassbaren Beschichtungsprozess
zu ermöglichen.
Dazu kann die Transporteinrichtung vorteilhaft mehrere unabhängig voneinander
ansteuerbare Einrichtungen zur Bewegung von Substraten umfassen.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung wird das Substrat mittels einer entsprechend ausgebildeten
Transporteinrichtung linear in der Vakuumkammer bewegt. Selbstverständlich kann
eine lineare auch mit einer kreisförmigen Bewegung des Substrats
kombiniert werden, etwa, indem die Transportbahn lineare und kreisförmige Abschnitte
aufweist, oder die Substrate auf rotierbaren Haltern linear geführt werden. In
Verbindung mit einer linearen Bewegung des Substrats ist es gemäß einer
Weiterbildung auch zweckmäßig, wenn
zumindest eine der Einrichtungen zur plasmaimpuls-induzierten chemischen
Dampfphasenabscheidung (PICVD) oder die Einrichtungen zur Sputterbeschichtung
entlang zumindest eines linearen Abschnitts der Transportbahn der
Transporteinrichtung angeordnet sind, so dass die Substrate beim
Transport in die einzelnen Beschichtungsbereiche gelangen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht insbesondere
vor, das Substrat während
der Beschichtung zu bewegen. Dies ist insbesondere sinnvoll, um
gleichmäßige Beschichtungen herzustellen,
da durch eine Bewegung des Substrats Inhomogenitäten der Sputter- oder PICVD-Plasma-Beschichtung
ausgemittelt werden können.
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Die
Transporteinrichtung kann neben der Beförderung der Substrate auch
noch weitere Funktionen haben. So kann beispielsweise die Transporteinrichtung
auch eine Trennung der Beschichtungsbereiche bewirken. Dies ist
unter anderem sinnvoll, um einen Druckgradienten in der Vakuumkammer
aufrechtzuerhalten und/oder eine elektromagnetische Abschirmung
zu erzielen. Eine derartige Trennung der Beschichtungsbereiche kann
gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht werden, dass die Transporteinrichtung
einen Substrathalter umfasst, welcher zwischen gegenüberliegenden
Einrichtungen zur plasmaimpuls-induzierten
chemischen Dampfphasenabscheidung (PICVD) und zur Sputterbeschichtung
angeordnet ist.
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Gemäß noch einer
Weiterbildung der Erfindung kann zusätzlich eine Absperrvorrichtung
zur Absperrung des Sputtertargets vorhanden sein. Damit kann das
Sputtertarget während
einer plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung
oder während
einer Reinigungsprozedur zur Entfernung von Wasser oder z.B. einer
Oxidschicht auf dem Substrat abgesperrt werden, um eine Kontamination
des Sputtertargets zu verhindern. Gleichzeitig dient die Absperrvorrichtung
beim Sputtern in geschlossener Position, d.h. sich vor der Targetoberfläche befindend
als Abscheidefläche
von oxidiertem/nitriertem Targetmaterial -insbesondere bei einer
Reinigung des Targets-, um die Substratoberfläche zu schützen.
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Zur
Erhöhung
des Durchsatzes und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit können gemäß noch einer Weiterbildung
der Erfindung mehrere Substrate parallel oder sequentiell mit zumindest
einer Lage der Beschichtung beschichtet werden. Die mehreren Substrate
können
dabei beispielsweise zusammen in einem Beschichtungsbereich angeordnet
werden. Es können
auch mehrere Einrichtungen zur plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung
(PICVD) und/oder mehrere Einrichtungen zur Sputterbeschichtung vorhanden
sein. Die Einrichtungen können
dabei auch zumindest zum Teil parallel betrieben werden, so dass
beispielsweise mit jeder der gleichzeitig betriebenen Beschichtungseinrichtungen
jeweils parallel auf ein oder mehrere im zugeordneten Beschichtungsbereich
angeordnete Substrate eine Lage einer Beschichtung abgeschieden
wird. Beispielsweise können
die Substrate auch durch die jeweiligen Beschichtungsbereiche der
Einrichtungen hindurchbewegt und dabei jeweils eine bestimmte Lage
abgeschieden werden, so dass eine mehrlagige Beschichtung entsteht.
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Sowohl
beim Aufsputtern, als auch beim PICVD-Beschichten wird Prozessgas
für das
jeweilige Plasma eingesetzt. Um die dabei anfallenden Gasmengen
abzuführen,
ist es vorteilhaft, ein leistungsfähiges Pumpsystem vorzusehen.
Die Leistungsfähigkeit
eines Pumpsystems wird unter anderem durch den Querschnitt und den
Ort des Anschlusses der Vakuumkammer an das Pumpsystem bestimmt.
Eine Ausführungsform
der Erfindung sieht dazu vor, eine Pumpeinrichtung mit mehreren
Anschlüssen
an die Vakuumkammer zu verwenden. Insbesondere kann gemäß einer Weiterbildung
dieser Ausführungsform
jedem Beschichtungsbereich wenigstens ein Anschluss zugeordnet sein.
Beispielsweise können
die an die Anschlüsse
angeschlossenen Pumpen entsprechend den bei den verschiedenen Beschichtungsarten
anfallenden Gasmengen in ihrer Pumpleistung dimensioniert werden,
um eine optimale Abpumpleistung mit minimalem Aufwand zu erhalten.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsfornm
der Erfindung ist zusätzlich
noch zumindest eine Einrichtung zum Aufdampfen einer Beschichtung
vorgesehen. Durch die Möglichkeit,
auch eine Schicht durch Aufdampfen abzuscheiden, kann die Vielfalt
der aufbringbaren Schichtsysteme weiter erhöht werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
beziehungsweise die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Vakuumbeschichtung
sind durch die Kombination von PICVD- und Sputterbeschichtungen
in einer Beschichtungskammer zur Herstellung einer Vielzahl verschiedener
Beschichtungen für
Substrate, beispielsweise zur Abscheidung einer mehrlagigen Beschichtung
mit Lagen unterschiedlicher Zusammensetzung, mehrlagige Wechselschichten
mit abwechselnder Zusammensetzung, eine Beschichtung mit abgeschiedener
Haftvermittlerschicht, und/oder einer Gradientenschicht geeignet.
Durch das Aufsputtern kann auch zumindest eine metallische und/oder
eine magnetische Schicht abgeschieden und beispielsweise mit einer
oder mehreren PICVD-Lagen der Beschichtung kombiniert werden. Eine
interessante Anwendung ist unter anderem die Sputterbeschichtung
von Kunststoffsubstraten. Kunststoff ist vielfach nicht gut mit
haltbaren Schichten durch Sputtern zu beschichten. Erfindungsgemäß kann aber
eine Haftvermittlerschicht mittels PICVD aufgebracht werden, auf
der die aufgesputterte Schicht gut haftet.
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Die
Anwendungsbereiche und die Funktion erfindungsgemäß hergestellter
Schichten sind entsprechend vielfältig. Beispielsweise können mit
der PICVD-Beschichtung Barriereschichten hergestellt werden, welche
darunter liegende Schichten, wie etwa eine aufgesputterte Metallschicht
vor Degradation, insbesondere vor Oxidation schützen. Auch Beschichtungen mit
Antikratz- und/oder Antihafteigenschaften können abgeschieden werden. Ein
weites Feld sind auch Beschichtungen mit optischen Funktionen, wie
etwa Vergütungsschichten
oder Interferenzfilterschichten, die erfindungsgemäß aufgebracht
werden können.
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Auch
ist das Verfahren gut geeignet, um elektrisch leitfähige, transparente
Schichten herzustellen, die dann außerdem auch noch mit einer
oder mehreren weiteren Schichten geschützt werden können. Auch
können
solche Schichten auf eine erfindungsgemäß insbesondere mittels PICVD
abgeschiedene Haftvermittlerschicht aufgebracht werden, um die Haftung
zu verbessern. Gedacht ist hier unter anderem an das Abscheiden einer
Indium-Zinn-Oxidschicht.
Eine Anwendung für
solche Beschichtungen sind unter anderem Displays, wie etwa für ein Mobiltelefon
oder insbesondere einen PDA ("portable
digital assistant",
beziehungsweise Palm-Computer) oder einen Touchscreen. Speziell
bei einem PDA oder einem Touchscreen werden Informationen für das Informationsverarbeitungssystem
durch Berührung
des Displays eingegeben, so dass ein Antikratzschutz auf dem Display
von Vorteil für
die Lebensdauer ist.
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Auch
Zirkon, Niob oder Tantal enthaltende Schichten, wie beispielsweise
deren Oxide oder Nitride oder Legierungen mit diesen Materialien
lassen sich mit PICVD im allgemeinen nur unter Schwierigkeiten herstellen.
Mittels der Erfindung können
solche Schichten aber aufgesputtert und eventuell mit PICVD-Beschichtungen
vorteilhaft kombiniert werden.
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Noch
eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zumindest eine
Lage der Schicht mittels Elektronzyklotronresonanz-Sputtern (ECR-Sputtern)
abgeschieden wird. Schichten, die mit diesem Abscheideverfahren
aufgebracht werden, zeichnen sich vielfach durch eine besonders
hohe Dichte und Defektfreiheit aus. Zur Herstellung solcher Schichten
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Einrichtung zum Elektronzyklotronresonanz-Sputtern umfassen,
wobei dazu die Einrichtung zur Sputterbeschichtung entsprechend
konstruktiv angepasst sein kann, und/oder wobei die Einrichtung
zum Elektronzyklotronresonanz-Sputtern zusätzlich zu den Einrichtungen
zur plasmaimpuls-induzierten
chemischen Dampfphasenabscheidung (PICVD) und zur Sputterbeschichtung
vorgesehen sein kann.
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Noch
eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass zumindest Teile der Vakuumkammer oder das Substrat
beheizt werden. Dazu kann die Vorrichtung zusätzlich eine Heizeinrichtung
aufweisen. Eine Beheizung der Kammer kann beispielsweise von Vorteil
sein, um einen Niederschlag von Prozessgasbestandteilen in der Kammer
zu verhindern. Weiterhin kann das Beheizen des Substrats beispielsweise
beim Sputtern von Schichten günstig
sein, um besonders dichte Schichten herzustellen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert,
wobei gleiche und ähnliche
Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind und die Merkmale
verschiedener Ausführungsbeispiele
miteinander kombiniert werden können.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Aufsicht auf eine Vorrichtung zur Vakuumbeschichtung
von Substraten gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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2 eine
schematische Darstellung einer Beschichtungsvorrichtung mit einer
Variante der in 1 gezeigten Pumpeinrichtung,
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3 eine
Ausführungsform
eines Substrathalters einer Transporteinrichtung,
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4 eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Vakuumbeschichtung von Substraten,
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5 eine
Variante der in 4 dargestellten Ausführungsform,
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6 Teile
einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer Transporteinrichtung mit Transportband,
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7 eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäß beschichteten
Substrats,
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8 einen
PDA mit einer erfindungsgemäß beschichten
Displayscheibe, und
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9 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäß beschichtete Displayscheibe.
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In 1 ist
eine schematische Aufsicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen, als Ganzes
mit dem Bezugszeichen 1 bezeichneten Vorrichtung zur Vakuumbeschichtung
von Substraten dargestellt.
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Die
Vorrichtung 1 umfasst eine Vakuumkammer 3, in
welcher eine Transporteinrichtung 7 zum Transport von Substraten 5 in
Beschichtungsbereiche 11, 12 der Vakuumkammer 3 angeordnet
ist. Die Vorrichtung 1 weist weiterhin eine dem Beschichtungsbereich 11 zugeordnete
Einrichtung 9 zur plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung
(PICVD) und eine dem Beschichtungsbereich 12 zugeordnete
Einrichtung 13 zur Sputterbeschichtung auf.
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Die
Transporteinrichtung 7 umfasst bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform
einen drehbaren Substrathalter 71, auf dem mehrere Substrate 5 -bei
der in 1 gezeigten Vorrichtung beispielhaft vier Substrate 5 -angeordnet,
gleichzeitig durch Rotation transportiert und nacheinander oder
auch in bestimmten Fällen
gleichzeitig beschichtet werden können. Durch die Rotation der
Substrate 5 auf der Transporteinrichtung 7, beziehungsweise
dessen Substrathalter 71 können die Substrate 5 jeweils
in die Beschichtungsbereichen 11, 12 zur Abscheidung
einer PICVD- oder
Sputterschicht transportiert werden. Aufgrund dieser Anordnung ergibt
sich bei diesem Ausführungsbeispiel
eine kreisförmige
Transportbahn, entlang welcher die Beschichtungsbereiche 11, 12 angeordnet
sind.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform ist außerdem der
Substrathalter 71 der Transporteinrichtung 7 zwischen
gegenüberliegenden
Einrichtungen 9, 13 zur plasmaimpuls-induzierten chemischen
Dampfphasenabscheidung (PICVD) und Sputterbeschichtung angeordnet.
Auf diese Weise wird eine gewisse Trennung der Beschichtungsbereiche 11, 12 mit
den Beschichtungseinrichtungen 9, 13 erreicht.
Dadurch wird eine zumindest teilweise elektromagnetische Abschirmung
und/oder eine Druckbarriere zwischen den Beschichtungsbereichen 11, 12 erreicht.
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Zur
Bereitstellung des Prozess- und Sputtergases ist eine Gasversorgung 17 vorgesehen,
welche an Gaseinlässe 171 an
den Beschichtungsbereichen 11, 12 angeschlossen
ist. Mit den Gaseinlässen 171 kann dann
jeweils ein geeignetes Prozeß-Prozess-
oder Sputtergas in die Beschichtungsbereiche 11, 12 zur
Erzeugung eines Plasmas für
die PICVD-Abscheidung, beziehungsweise zur Kathodenzerstäubung eines
Targets zur Sputterbeschichtung eines Substrats 5 eingelassen
werden.
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Die
Einrichtung zur Sputterbeschichtung 13 umfasst neben den
zugeordneten Gaseinlässen 171 ein Sputtermagnetron 131,
ein Hochspannungs-Netzteil 133 zur Versorgung des Sputtermagnetrons 131,
eine zwischen Netzteil 133 und Magnetron 131 geschaltete
Einrichtung zur Lichtbogen-Unterdrückung 132 und
ein Sputtertarget 135. Zusätzlich ist bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine Absperrvorrichtung 134 zur wahlweisen
Absperrung des Sputtertargets 135 vorgesehen. Eine zeitweise
Absperrung des Targets ist insbesondere zur Vermeidung einer Kontamination
während
bestimmter Behandlungsschritte des oder der zu beschichtenden Substrate 5 vorteilhaft.
So kann das Sputtertarget 135 beispielsweise während einer
plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung oder
während
einer Reinigungsprozedur zur Entfernung von Wasser oder einer Oxidschicht
auf dem Substrat 5 abgesperrt werden, um einen Niederschlag einer
PICVD-Beschichtung, beziehungsweise von Wasser oder vom Substrat
stammenden Oxiden vermieden werden. Umgekehrt können bei einer Reinigungsprozedur
des Sputtertargets in der Kammer befindliche Substrate vor einem
Niederschlag von abgesputtertem Material geschützt werden. Dem über die
Gaseinlässe 171 zugeführten Sputtergas
können
neben den üblichen
Edelgasen mittels der Gasversorgung 17 auch zusätzlich Gase
zur reaktiven Sputterbeschichtung beigemengt werden. Auch können solche
Gase, wie insbesondere Stickstoff und/oder Sauerstoff über die
Gaseinlässe 171 der
Einrichtung 9 zur PICVD-Beschichtung eingelassen werden.
Mit diesen Gasbestandteilen bildet sich dann ein sauerstoff- und/oder
stickstoffhaltiges Plasma bei der Sputterbeschichtung. Im Plasma
kommt es dann beispielsweise zur Bildung von reaktiven Radikalen dieser
Gase, welche eine Oxidation, beziehungsweise Nitrierung der Schichtbestandteile
bewirken.
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Die
Einrichtung 9 zur PICVD-Beschichtung umfasst neben den
Gaseinlässen 171 für den Einlass
des Prozessgases eine Antenne 90 zur Zuführung der
elektromagnetischen Strahlung für
die Zündung
des Plasmas und einen Generator 92 für die Erzeugung gepulster elektromagnetischer
Energie. Zusätzlich
ist eine zwischen Antenne 90 und Generator 92 geschaltete
Abstimmeinheit 91 vorgesehen, mit welcher die Einkopplung der
Strahlung in den Beschichtungsbereich 11 eingestellt und
optimiert werden kann. Der Generator 92 kann beispielsweise
zur Erzeugung von Mikrowellen eingerichtet sein. Bevorzugt wird
eine Mikrowellenfrequenz von 2,45 GHz zur PICVD-Beschichtung verwendet.
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Die
Einrichtung 9 zur plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung
kann auch andere Funktionen als die Abscheidung einer PICVD-Schicht übernehmen.
So ist gemäß einer
Ausfürungsform
der Erfindung eine Einrichtung zur Erzeugung eines stickstoff- und/oder
sauerstoffhaltigen Plasmas vorgesehen. Dabei kann dann die Einrichtung 9 zur
plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung als solche
Einrichtung zur Erzeugung eines stickstoff- und/oder sauerstoffhaltigen Plasmas
verwendet werden, indem sauerstoff- und/oder stickstoffhaltiges
Gas durch die Gaseinlässe 171 eingelassen
und durch Betrieb des Generators 92 ein sauerstoff- und/oder
stickstoffhaltiges Plasma im Beschichtungsbereich 11 erzeugt
wird. Auf diese Weise können
Oxid- und/oder Nitridschichten auf dem Substrat 5 abgeschieden
werden, indem im Beschichtungsbereich 12 der Vakuumkammer 3 eine
Lage einer Beschichtung auf das Substrat 5 aufgesputtert,
das Substrat 5 mit der Transporteinrichtung 7 im
Beschichtungsbereich 11 angeordnet und dort mittels des
sauerstoff- oder stickstoffhaltigen Plasmas oxidiert oder nitriert
wird. Dieser Vorgang kann zur Erzeugung dickerer Oxid- und/oder
Nitridschichten insbesondere auch mehrmals wiederholt werden.
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Auch
kann ein solches stickstoffhaltiges und/oder sauerstoffhaltiges
Plasma zur Aktivierung und/oder Reinigung. der Substratoberfläche als
Vor- und/oder Zwischen- und/oder Nachbehalndlungsschritt beim erfindungsgemäßen Beschichten
des Substrats verwendet werden.
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Zur
Evakuierung der Vakuumkammer und zur Abfuhr des Prozessgases ist
eine Pumpeinrichtung 15 mit einer Hochvakuum-Pumpeinrichtung 151 und
einer Feinvakuum-Pumpeinrichtung 152 vorgesehen.
Zur Regelung des Prozessdrucks beim PICVD-Prozess ist zusätzlich eine
Druckregelung 153 vorgesehen. Die Pumpeinrichtung 15 ist über einen
Anschluss 154 an die Kammer 3 angeschlossen.
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Zum
Be- und Entladen der Substrate 5 ist außerdem eine Ladeeinrichtung 19 vorgesehen.
Im einfachsten Fall kann die Ladeeinrichtung 19 eine Ladetür umfassen,
durch welche die Substrate von außen eingesetzt und entnommen
werden können.
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Außerdem ist
eine Heizeinrichtung 20 vorgesehen, mit welcher die Vakuumkammer 3 beheizt
werden kann. Dies ist beispielsweise bei der PICVD-Beschichtung
vorteilhaft, um einen Niederschlag von Prozessgas-Bestandteilen,
wie insbesondere von Beschichtungs-Precursoren zu verhindern. Auch
kann der Substrathalter 7 eine Heizeinrichtung aufweisen,
mit welcher die Substrat 5 beheizbar sind. Das Beheizen
des Substrats kann unter anderem die Qualität von mittels Sputtern abgeschiedenen
Schichten erhöhen.
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In 2 ist
schematisch eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
umfasst die Pumpeinrichtung 15 mehrere Anschlüsse 154, 155 an
die Vakuumkammer 3. Dabei ist der Anschluss 154 mit
einer Hochvakuum-Pumpeinrichtung 151 und Anschluss 155 mit
einer Feinvakuum-Pumpeinrichtung 152 verbunden. Die Hochvakuum-Pumpeinrichtung 151 ist
mit einer Vordruck-Pumpeinrichtung 160 über die Feinvakuum-Pumpeinrichtung 152 als
zusätzliche
Druckstufe verbunden, wobei die Hoch- und Feinvakuum-Pumpeinrichtungen 151, 152 durch
ein Ventil 156 voneinander getrennt werden können.
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Die
Anschlüsse 154, 155 an
die unterschiedlich ausgelegten Pumpeinrichtungen sind insbesondere den
verschiedenen Beschichtungsbereichen 11, 12 zugeordnet.
Da bei den Beschichtungsverfahren im allgemeinen unterschiedliche
Gasdrücke
verwendet werden und aufgrund dessen ein Druckgradient in der Kammer zwischen
den Bereichen 11, 12 entstehen kann, sorgt der
separate Anschluss der Beschichtungsbereiche an die Pumpeinrichtung 15 für eine besonders
effektive und schnelle Evakuierung, so dass nach einem Beschichtungsschritt
schnell wieder das für
einen weiteren Beschichtungsschritt vorgesehene Prozeß-Prozess- oder Sputtergas
eingelassen werden kann.
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3 zeigt
eine Weiterbildung der in 1 gezeigten
Transporteinrichtung 7 mit Substrathalter. Das in 2 gezeigte
Ausführungsbeispiel
einer Transporteinrichtung 7 umfasst ebenfalls einen Substrathalter 71 zur
Halterung mehrerer Substrate 5. Zum Transport der Substrate 5 in
die einzelnen Beschichtungsbereiche ist der Substrathalter 71 um
eine Achse 72 rotierbar, so daß die Substrate 5 wie
bei der in 1 gezeigten Vorrichtung 1 entlang
einer kreisförmigen
Transportbahn befördert
werden. Zusätzlich
sind die Substrate 5 jeweils noch um Achsen 73 rotierbar,
wobei die Achsen 73 bei dem in 22 gezeigten
Beispiel senkrecht zur Drehachse 72 stehen. Beispielsweise
kann ein Substrat 5 während
der Beschichtung im Plasma um eine oder beide Achsen 72, 73 bewegt
werden, um eine Ausmittlung von Inhomogenitäten des Plasmas und damit eine gleichmäßige Beschichtung
zu erzielen.
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4 zeigt
noch eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur
Vakuumbeschichtung von Substraten. Die Transporteinrichtung 7 dieser
Ausführungsform
der Erfindung umfasst einen Rundläufer, auf welchem mehrere Substrathalter 71 angeordnet
sind. Mit dem Rundläufer
werden die Substrathalter 71 mit den in 4 der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellten Substraten entlang einer kreisförmigen Transportbahn
befördert.
Die Substrathalter 71 können
beispielsweise entsprechend dem in 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel
aufgebaut sein.
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Insbesondere
kann bei der in 4 gezeigten Ausführungsform
der Vorrichtung 1 die Bewegung der Substrate unabhängig voneinander
angesteuert werden. Dazu sind die Substrathalter 71 unabhängig voneinander
rotierbar auf dem Rundläufer
der Transporteinrichtung angeordnet und bilden damit jeweils unabhängig voneinander
ansteuerbare Einrichtungen zur Bewegung des oder der befestigten
Substrate. Mit einer geeigneten, nicht dargestellten Steuereinrichtung,
wie insbesondere eine rechnergestützte Steuerung kann so jeder der
Substrathalter 71 unabhängig von
den anderen Haltern 71 auf dem Rundläufer um seine Drechachse 72 rotiert
werden. Dementsprechend können
die Substrate auch um mehrere Achsen, nämlich der Achse des Rundläufers und
der Drehachse des jeweiligen Substrathalters rotiert werden. Außerdem kann
auch noch eine Rotation des Substrats um eine weitere Achse 73 vorgesehen
sein, wie dies beispielsweise mit dem in 3 gezeigten
Substrathalter 71 möglich
ist.
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Die
in 4 dargestellte Ausführungsform weist außerdem noch
mehrere Einrichtungen 94, 95, 96, 97, 98, 99 zur
plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung (PICVD)
und mehrere Einrichtungen 134, 135, 136 zur
Sputterbeschichtung der Substrate auf. Die Einrichtungen 94, 95, 96, 97, 98, 99 und 134, 135, 136 sind
in Umfangsrichtung des Rundläufers 75 der
Transporteinrichtung 7 so angeordnet, dass auch die Beschichtungsbereiche 111, 112, 113, 114, 115, 116 und 121, 122, 123 der
Einrichtungen 94, 95, 96, 97, 98, 99 zur
plasmaimpuls-induzierten chemischen Dampfphasenabscheidung (PICVD),
beziehungsweise der Einrichtungen 134, 135, 136 zur
Sputterbeschichtung der Substrate entlang der Umfangsrichtung der
kreisförmigen
Transportbahn angeordnet sind. Insbesondere ist die Anordnung der
Beschichtungsbereiche 111 – 116 und 121 – 123 an
den Abstand der Substrathalter 71 auf dem Rundläufer 75 angepasst,
so dass sich jeweils ein Substrathalter mit den Substraten in einem
der Beschichtungsbereiche befindet und zumindest eine Lage der Beschichtung
abgeschieden werden kann. Auf diese Weise können auch mehrere Substrate
auf der Transporteinrichtung angeordnet und gleichzeitig beschichtet
werden. Es ist dabei auch daran gedacht, nicht alle Einrichtungen
zur Sputter- und PICVD-Beschichtung parallel zu betreiben. Beispielsweise
können
je nach vorgesehenem Prozessablauf auch gruppenweise betrieben werden.
So kann es beispielsweise zweckmäßig sein,
die Einrichtungen 134, 135, 136 zur Sputterbeschichtung
und die Einrichtungen 94 – 99 zur PICVD-Beschichtung
jeweils gruppenweise, aber nacheinander bei den im allgemeinen unterschiedlichen Druckbereichen
für die
PICVD- und Sputterbeschichtung zu betreiben.
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Die
in 4 gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung 1 erlaubt
eine Vielzahl verschiedener Betriebsweisen. Beispielsweise können die
Substrate sequentiell in den Beschichtungsbereichen 111, 112, 113, 114, 115, 116 und 121, 122, 123 angeordnet
und dort dann jeweils zumindest eine Lage der Beschichtung abgeschieden
werden. Die Substrate 5 werden entnommen, wenn sie alle
Beschichtungsbereiche 111, 112, 113, 114, 115, 116 und 121, 122, 123 durchlaufen
haben. Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann selbstverständlich auch
mit nur einem Teil der Einrichtungen 94 – 99, 134 – 136 durchgeführt werden.
Die Einrichtungen zur PICVD-Beschichtung
können
auch so parallel betrieben werden, dass auf allen in den Beschichtungsbereichen 111 – 116 angeordnete
Substraten gleichzeitig gleichartige Lagen der Beschichtung abgeschieden
werden. Ebenso kann auch in den Beschichtungsbereichen 121, 122, 123 verfahren
werden. Dann brauchen die Substrate 5 nicht alle Beschichtungsbereiche
zu durchlaufen, sondern es werden mehrere Substrate parallel und
gleichartig beschichtet. Für
einen solchen Betrieb können
auch -anders als in 4 dargestellt-ebenso viele Einrichtungen
zum Sputtern, wie Einrichtungen zum PICVD-Beschichten vorgesehen
sein.
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Eine
oder mehrere der Einrichtungen 134, 135, 136 zur
Sputterbeschichtung können
auch eine Einrichtung zum Elektronzyklotronresonanz-Sputtern umfassen,
um beispielsweise besonders dichte Schichten mittels ECR-Sputtern abzuscheiden.
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Neben
der Ladeeinrichtung 19 ist bei dieser Ausführungsform
auch noch eine separate Entladeeinrichtung vorgesehen, um einen
kontinuierlichen Produktionsablauf zu ermöglichen.
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5 zeigt
eine Variante der in 4 dargestellten Ausführungsform. Ähnlich wie
die in 4 skizzierte Vorrichtung zur Vakuumbeschichtung
von Substraten weist auch die in 5 dargestellte
Ausführungsform
mehrere Einrichtungen 94, 95, 96, 97, 98, 99 zur
plasmaimpuls-induzierten
chemischen Dampfphasenabscheidung und mehrere Einrichtungen 134, 135, 136 zur
Sputterbeschichtung der Substrate auf. Im Unterschied zu der in 4 gezeigten
Ausführungsform
werden die Substrathalter 17 mit den Substraten jedoch entlang
eines rennbahnförmigen
Transportweges befördert.
Dementsprechend werden die Substrate nicht nur entlang eines kreisförmigen,
sondern auch entlang zweier linearer Abschnitte der Transportbahn
zu den Beschichtungsbereichen 111, 112, 113, 114, 115, 116 und 121, 122, 123 der
Einrichtungen 94, 95, 96, 97, 98, 99 befördert. Bei
der in 5 gezeigten Vorrichtung 1 sind beispielhaft
die Einrichtungen 94, 95, 97 – 99 zur PICVD-Beschichtung und
die Einrichtungen 134, 135, 136 zur Sputterbeschichtung
entlang der linearen Abschnitte der Transportbahn angeordnet, während sich
die Einrichtung 93 zur PICVD-Beschichtung an einem kreisförmigen Abschnitt
befindet.
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6 zeigt
Teile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit
einer weiteren Ausführungsform
einer Transporteinrichtung. Die Transporteinrichtung dieser Ausführungsform
der Erfindung umfasst ein auf Rollen 77 geführtes Transportband,
auf welchem die Substrate 5 abgelegt und entlang eines
linearen Transportwegs zu den Beschichtungsbereichen 111, 121, 112, 122 befördert werden.
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Aufgrund
der wie in 6 gezeigten Anordnung stellt
das Transportband 76 dementsprechend eine Einrichtung zur
Linearbewegung der Substrate 5 dar. Die Einrichtungen 94, 95 zur
PICVD-Beschichtung und die Einrichtungen 134, 135 sind
bei dieser Ausführungsform
oberhalb des Transportbands 76 entlang des linearen Transportwegs
angeordnet. Selbstverständlich
können
mit einem Transportband aber auch andere Formen von Transportwegen,
etwa mit linearen und kurvigen, beispielsweise kreisförmigen Abschnitten
realisiert werden.
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Um
die Beschichtungsbereiche 111, 121, 112, 122 besser
voneinander und von anderen Bereichen der Vakuumkammer zu trennen,
sind zusätzlich
Barrieren 21 als Begrenzung der Beschichtungsbereiche vorhanden.
Die Barrieren 21 können
beispielsweise zur Aufrechterhaltung eines Druckgradienten zwischen
den Beschichtungsbereichen und/oder zur elektromagnetischen Abschirmung
dienen. Derartige Barrieren 21 können auch bei den andere Ausführungsformen
erfindungsgemäßer Vorrichtungen 1,
wie sie etwa in den 1 bis 5 dargestellt
sind, vorhanden sein.
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7 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß beschichteten
Substrats 5. Das Substrat 5 weist zwei gegenüberliegende
Seiten 51, 52 auf, von welcher die Seite 51 mit
einer Beschichtung 6 durch Vakuumabscheiden versehen worden
ist. Die Beschichtung 6 umfasst zwei Lagen 61, 62,
wovon eine der Lagen mit PICVD-Beschichtung
und die andere Lage durch Aufsputtern aufgebracht wurde. Die aufgesputterte
Lage kann auch durch Einlassen von Stickstoff und/oder Sauerstoff
in die Vakuumkammer oder auch in einem stickstoffhaltigen oder sauerstoffhaltigen
Plasma während
oder nach einer Sputterbeschichtung nitriert, beziehungsweise oxidiert
worden sein. Je nach Funktionalität der Beschichtung kann sowohl
die Lage 61, als auch die Lage 62 durch PICVD-Beschichtung abgeschieden
sein.
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Beispielsweise
kann die untere Schicht 61 eine metallische Schicht sein,
die durch Sputtern abgeschieden wurde. Die Schicht 62 kann
dann als Barrierebeschichtung zum Schutz der metallischen Schicht
vor Oxidation dienen und mittels PICVD abgeschieden werden. Geeignet
dazu ist beispielsweise eine Siliziumoxidschicht, die unter Verwendung
eines Hexamethyldisiloxan (HMDSO) enthaltenden Prozessgases erzeugbar
ist. Ein Substrat mit einer metallischen aufgesputterten Schicht
und einer PICVD-Barrierebeschichtung kann
beispielsweise als Lampenreflektor dienen. Eine solche SiO2-Schicht kann außerdem auch als Antikratz-Beschichtung
dienen.
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Die
aufgesputterte Schicht 61 kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch beispielsweise nitriert oder oxidiert werden, bevor die Barriere-
oder Antikratzschicht 62 aufgebracht wird. Dazu kann die
Schicht im Beschichtungsbereich der Einrichtung zum PICVD-Beschichten in einem
sauerstoff- und/oder stickstoffhaltigen Plasma nitriert werden.
Es hat sich gezeigt, dass es insbesondere bei dünnen Schichten möglich ist, durch
Einlassen von Sauerstoff und/oder Stickstoff auch ohne Zündung eines
Plasmas eine Nitrierung oder Oxidation zu erreichen. Für dickere
Schichten kann der Vorgang des Aufsputterns und Nitrierens oder
Oxidierens auch mehrmals wiederholt werden. Eine nitrierte Schicht 61,
wie etwa eine nitrierte Titanschicht kann beispielsweise zur Erzielung
eines dekorativen Goldeffekts dienen. Die aufgesputterte Schicht 61 kann
auch eine magnetische oder magnetisierbare Schicht sein, die dann
von einer mit PICVD abgeschiedenen Barriereschicht 62 abgedeckt
wird. Derartig beschichte Substrate 5 können etwa magnetische Datenträger sein.
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Eine
der Schichten 61, 62 kann auch beispielsweise
eine aufgesputterte Schicht sein, die Zirkon und/oder Niob und/oder
Tantal enthält.
Anwendungen für
Oxidschichten dieser Elemente sind aufgrund der hohen Brechungsindizes
der Oxide beispielsweise Beschichtungen mit optischer Funktionalität.
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Aufgrund
der vergleichsweise geringen Wärmebelastung
bei der PICVD-Beschichtung können
auch Kunststoffe, wie etwa Makrolon® (PMMA)
oder PP, PC als Substrat 5 verwendet werden. Dabei bietet
es sich oftmals an, vor dem Aufsputtern eine Haftvermittlerschicht,
beispielsweise in Form einer Grandientenschicht mit einem in Normalenrichtung
der Schicht variierenden Kohlenstoffgehalt mittels PICVD abzuscheiden.
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In 8 ist
eine weitere Anwendung der Erfindung dargestellt. 8 zeigt
einen PDA, beziehungsweise Palm-Computer 80.
Das Display des PDA 80 umfasst eine Displayscheibe 81 mit
einem oder mehreren erfindungsgemäß beschichteten Substraten 5.
Die Displayscheibe 81 dient neben der Anzeige auch zur
Eingabe von Informationen, ähnlich
wie auch bei einem Touchscreen. Dazu weist eine solche Scheibe üblicherweise
transparente leitfähige
Schichten auf.
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Problematisch
ist, daß sich
die optischen Eigenschaften der Displayscheibe, wie etwa dessen
Transparenz durch die Eingabe mit dem Stift und ein dadurch verursachtes
Zerkratzen im Laufe der Zeit negativ beeinflußt werden können. Mit der Erfindung können jedoch
beispielsweise aufgesputterte leitfähige Schichten mit Antikratzschichten- und Antireflexschichten
kombiniert werden, um die optischen Eigenschaften einer solchen
Displayscheibe 81 dauerhaft zu erhalten.
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9 zeigt
einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß beschichteten
Displayscheibe 81 mit zwei Substraten 53, 54 mit
jeweils mehrlagigen Beschichtungen 6, wie sie insbesondere als
Displayscheibe für
einen PDA oder einen Touchscreen verwendet werden kann.
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Die
Displayscheibe 81 umfasst zwei Substrate 53, 54,
die beide erfindungsgemäß beschichtet
sind. Beide Substrate weisen zur Verbesserung der Lichttransmission
und der Reduzierung von störenden
Reflexionen beidseitig Antireflexbeschichtungen 602 in
Form erfindungsgemäß abgeschiedener
mehrlagiger Wechselschichten auf. Die mehrlagigen Antireflexschichten
können
beispielsweise als Siliziumoxid / Titanoxid-Wechselschichten ausgebildet
sein. Dazu wird während
der PICVD-Beschichtung die Prozessgas-Zusammensetzung geändert, wobei für die Siliziumoxid-Lagen
HMDSO und für
die eine oder mehreren Titanoxid-Lagen Titanchlorid (TiCl4) als Prozessgasbestandteile verwendet werden
können.
Eine solche mehrlagige Wechselschicht kann auch vorteilhaft als
mehrlagige Interferenzschicht für
andere Anwendungen, wie etwa für
einen optischen Interferenzfilter dienen. Anwendungen für einen
solchen Filter sind beispielsweise Farbräder für digitale Projektoren, dichroitische
Spiegel oder Farbfilter für
LCD-Projektoren.
Auf jeweils einer Seite der Substrate 53, 54 ist
außerdem
eine Haftvermittlerschicht 600 mittels PICVD und darauf
eine Indium-Zinn-Oxidschicht (ITO-Schicht) 601 durch Aufsputtern
abgeschieden. Die beiden Substrate 53, 54 sind
zur Herstellung einer Displayscheibe 81 mit den Indium-Zinn-Oxidschichten 601 zueinander
weisend mit geringem Abstand aufeinandergesetzt. Um einen Abstand
zwischen den Substraten sicherzustellen, kann zwischen den Substraten 53, 54 beispielsweise
eine Abstandsschicht 604 vorhanden sein. Wird mit einem
Eingabestift Druck auf die Sichtfläche ausgeübt, werden die Substrate 53, 54 aufeinandergedrückt, so
daß die
beiden leitfähigen ITO-Schichten lokal unterhalb
des Eingabestiftes in Kontakt kommen. Das Auslesen der mit dem Stift
vorgenommenen Eingabe erfolgt durch Auswertung des dadurch verursachten
lokalen Kurzschlusses.
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Um
die Eingabeseite der Displayscheibe 81 zu schützen, ist
außerdem
auf dieser Seite noch eine Antikratzbeschichtung 603, vorzugsweise
mittels PICVD aufgebracht. Die Antikratzschicht 603 und/oder
die Haftvermittlerschicht 600 können auch vorteilhaft als Lagen
mit senkrecht zur Schicht graduell variierender Zusammensetzung,
also als Gradientenschichten abgeschieden werden, um die Haftung
der Schichten untereinander zu verbessern. Dies ist bei der PICVD-Beschichtung
in einfacher Weise zum Beispiel durch kontinuierliche Änderung
der Zusammensetzung des Prozessgases erreichbar. Auch kann vor dem
Abscheiden der Antikratzschicht 603 eine zusätzliche
Haftvermittlerschicht auf der Antireflexschicht 602 abgeschieden
werden.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern vielmehr in vielfältiger
Weise variiert werden kann. Insbesondere können auch die Merkmale der
einzelnen beispielhaften Ausführungsformen
miteinander kombiniert werden.
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