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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich mit einem Aufbaukörper
für ein
Zahnkronenaufbausystem auf einem Zahnstumpf.
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Die
bislang bekannten Systeme zum Aufbau einer Zahnkrone besitzen alle
die Gemeinsamkeit, daß nach
einer Vorbereitung einschließlich
einer Glättung
des Zahnstumpfes eine Schraube, ein Stift oder dergleichen im endodontisch
aufbereiteten Wurzelkanal fixiert und anschließend an dieser Schraube oder
diesem Stift die Zahnkrone fixiert wird. Hierzu ist es zunächst notwendig,
den Wurzelkanal abschließend
zu behandeln, was in der Regel bei einem infizierten Wurzelkanal
an drei zeitlich aufeinanderfolgenden Terminen geschieht, zu welchen
der Wurzelkanal gespült,
mechanisch gereinigt und medikamentös versorgt werden kann. Bei
einem frakturierten Zahn ist daher zunächst ein nur schwer fest verankerbares
Provisorium notwendig, um den Wurzelkanal zugänglich zu halten. Darüber hinaus
ist die Verankerung einer Krone im Wurzelkanal wegen der kleinen
Anlageflächen
aus Festigkeitsgründen
nicht optimal, da die Schraube bzw. der Stift eine hohe Belastung
auf den Wurzelkanalrand ausübt.
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Ein
Aufbaukörper
der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der
DE 196 24 864 C2 bekannt.
Weiterhin ist aus der
DE
697 23 089 T2 ein Aufbaukörper bekannt, der einen rotationssymetrischen
Endbereich besitzt und in einer entsprechenden Bohrung im Zahnstumpf
verankerbar ist. Im Aufbaukörper
ist eine Durchgangsbohrung vorgesehen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Aufbaukörper zu
schaffen, der die Erstellung einer Zahnkrone vereinfacht und bessere Festigkeitseigenschaften
bietet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Aufbaukörper gemäß Anspruch
1 dadurch gelöst,
daß er
einen rotationssymmetrischen Endbereich besitzt, dessen Durchmesser wesentlich
größer als
der Durchmesser des Wurzelkanals ist und in einer entsprechenden
Bohrung im Zahnstumpf verankerbar ist, und in dem Aufbaukörper eine
Durchgangsbohrung vorgesehen ist, deren eine, in einer Stirnfläche des
Endbereiches liegende Austrittsöffnung
so angeordnet ist, daß sie
nach dem Einsetzen in die Bohrung einen Zugang zu der Öffnung des
Wurzelkanals ermöglicht.
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Zweckmäßige und
vorteilhafte Ausgestaltungen nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen 2 bis
13 enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Lösung bietet
zwei Vorteile. Zunächst
ermöglicht
der im Vergleich zum Wurzelkanal mit einem sehr viel größeren Durchmesser
versehene Endbereich eine großflächige Verankerung
des Aufbaukörpers
in einer entsprechend im Zahnstumpf eingebrachten Bohrung, und zum
anderen gewährt
die Durchgangsbohrung in dem Aufbaukörper auch nach dessen Verankerung
am Zahnstumpf einen Zugang zum Wurzelkanal, so daß dieser
trotz bereits begonnenem Zahnkronenaufbau noch in nachfolgenden
Sitzungen endodontisch behandelt werden kann. Die Befestigung des
Aufbaukörpers
in der Bohrung im Dentin des Zahnstumpfes kann in an sich bekannter
Weise durch Verkleben oder Zementieren erfolgen.
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Bei
einwurzeligen Zähnen
kann eine einfache Durchgangsbohrung sich bereits mit der Wurzelkanalöffnung decken,
so daß der
Wurzelkanal ohne weiteres zugänglich
bleibt. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Bohrung zur Stirnfläche
des Endbereiches hier erweitert ist, vorzugsweise zu einem Langloch
oder kegelförmig. Dies
erlaubt auch bei seitlich zu der Bohrungsöffnung versetzter Wurzelkanalöffnung oder
bei mehrwurzeligen Zähnen
einen direkten Zugang zu dem Wurzelkanal. Es ist aber auch für einen
Zahnarzt ohne weiteres mit Hilfe des im zur Verfügung stehenden Werkzeugs möglich, die
Bohrung zur Stirnfläche
hin in der benötigten
Art und Weise zu erweitern.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
bei einwurzligen Zähnen
liegt die Durchgangsbohrung zentrisch in dem rotationssymmetrischen
Endbereich. Auf diese Weise ist es für einen Zahnarzt leicht möglich, mit
Hilfe eines in der Regel in seinem Fundus vorhandenen selbstzentrierenden Bohrers/Fräsers, z.
B. eines Zapfensenkers, die zylinderförmige Vertiefung in dem gewünschten
Durchmesser zu schaffen, wobei der Wurzelkanal des Zahnes zur Zentrierung
der Bohrung genutzt werden kann und sich entsprechend beim nachfolgenden Einsetzen
des Aufbaukörpers
die Durchgangsbohrung automatisch in Flucht mit dem Wurzelkanalaustritt
befindet. Bei mehrwurzligen Zähnen
erfolgt die Bohrung/Fräsung
im Zentrum der Stirnfläche
des Zahnes nach Augenmaß,
wobei vorzugsweise der bereits erwähnte Aufbaukörper mit
erweiterter Bohrung zum Einsatz kommt.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Aufbaukörper einen
sich an den Endbereich anschließenden
erweiterten Bereich aufweist. Während
insbeson dere bei der Behandlung von Schneidezähnen im Dentin des Zahnstumpfes
auch aus Festigkeitsgründen
Bohrungen in einem bestimmten Mindestabstand zur Außenfläche angeordnet
sein sollten, um die Festigkeit des Zahnstumpfes nicht zu gefährden, kann
es sinnvoll sein, den in die Mundhöhle ragenden erweiterten Bereich mit
größerem Querschnitt
auszuführen,
um weniger Material bei der Verwendung zahnfarbener Komposite beim
Aufbau einer beispielsweise zahnfarbenen Zahnkrone einsetzen zu
müssen.
Die Querschnittserweiterung zwischen dem Endbereich und dem erweiterten
Bereich ist dabei vorzugsweise als Absatz mit einer senkrecht zur
Mittelachse des Aufbaukörpers
liegenden Fläche
ausgestaltet, da diese Fläche, die
an einer planen Oberfläche
des Zahnstumpfes anliegt, die Festigkeit der Verankerung des Aufbaukörpers am
Zahnstumpf weiter verbessert. Der in die Mundhöhle ragende erweiterte Bereich
kann einen zylindrischen Querschnitt besitzen, der vorzugsweise konzentrisch
zum Endbereich ausgebildet ist. Eine solche Ausbildung bietet den
Vorteil, daß der
Aufbaukörper
in jeder beliebigen Winkellage eingesetzt werden kann. Darüber hinaus
bietet die rotationssymmetrische Ausbildung des gesamten Aufbaukörpers Vorteile
bei dessen Herstellung. Es ist aber auch denkbar, andere Querschnittsformen
für den
erweiterten Bereich zu wählen,
beispielsweise elliptische Formen oder auch Querschnitte, die bereits
in einer bestimmten Weise zur Verbindung mit vorgefertigten Elementen,
beispielsweise einer Frasacostrip-Krone mit entsprechenden Befestigungsmitteln,
ausgebildet sind.
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Grundsätzlich ist
es aber auch bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung denkbar,
daß der
Aufbaukörper
durchgängig
als Zylinder mit einem dem Endbereich entsprechenden Durchmesser
ausgebildet ist.
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Der
Durchmesser der Durchgangsbohrung besitzt bei einwurzligen Zähnen einen
Durchmesser von vorzugsweise ungefähr 1 mm, was im wesentlichen
dem Wurzelkanaldurchmesser eines menschlichen Zahnes entspricht.
Hiervon sind jedoch Abweichungen möglich, wenn beispielsweise
im veterinärmedizinischen
Bereich der Aufbaukörper
bei einem Tier mit anderen Zahndimensionen eingesetzt werden soll,
dessen Wurzelkanäle
andere Durchmesser aufweisen. Beschränkt werden die Abmessungen der
Innenbohrung zum einen durch die bei zu groß gewähltem Durchmesser abnehmende
Festigkeit des Aufbaukörpers
und andererseits bei Verengung durch die Behinderung der Zugänglichkeit
des Wurzelkanals bei Verengung.
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Der
Endbereich besitzt vorzugsweise, wie bereits angedeutet, eine zylindrische
Form. Diese ermöglicht
das Verwenden einfacher, in der Regel bei jedem Zahnarzt vorhandener
Bohr-/Fräswerkzeuge. Es
ist aber auch denkbar, den Endbereich kegelstumpfförmig auszubilden,
was u. U. zur Verbesserung der Festigkeit der Verankerung sinnvoll
sein kann. In der Regel genügt
aber eine zylindrische Klebe- bzw. Zementierfläche.
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Bezüglich der
Materialien kann der Aufbaukörper
aus den an sich bereits im Dentalbereich bekannten Materialien bestehen,
deren Festigkeitseigenschaften denen von Dentin entsprechen oder
wenigstens ähnlich
sind. Im Hinblick auf die Ausbildung der Zahnkrone sollte das Material
vorzugsweise auch gut abrasiv formbar und/oder zum Auftrag von Kompositmaterialien
geeignet sein.
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Nachfolgend
wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher auf
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen. Es zeigt:
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1 einen
Längsschnitt
eines frakturierten Zahnes;
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2 den
Zahn aus 1 nach einem Planen;
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3a,
b einen Längsschnitt
des Zahnes nach Einbringen einer Bohrung und eine Stirnansicht;
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4a,
b einen Querschnitt des Zahnes mit befestigtem Aufbaukörper und
eine Stirnansicht;
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5 einen
Längsschnitt
des Zahnes mit bearbeitetem Aufbaukörper;
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6 einen
Längsschnitt
des Zahnes mit fertiggestellter Krone.
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In 1 ist
ein Längsschnitt
eines Zahnes gezeigt, der beispielsweise infolge eines Unfalles stark
frakturiert ist. Wie bekannt ist, besteht der Zahn aus einer Hauptmasse
Dentin 12 und einer äußeren Schicht
Zahnzement 14, während
in seinem Innenbereich ein Wurzelkanal 16 eine Verbindung
zum Nerv des Zahnes herstellt.
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Zum
Aufbauen einer neuen Zahnkrone auf dem frakturierten Zahn wird in
einem ersten Bearbeitungsschritt der frakturierte Bereich entfernt
und eine plane Wurzeloberfläche 18 geschaffen, die
senkrecht zum Verlauf des Wurzelkanals 16 ausgerichtet
ist und bei typischen Zahnfrakturen ungefähr auf Zahnfleischniveau liegt.
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Anschließend wird
mit einem rotierenden, zahnärztlichen
Instrument eine zylinderförmige
Bohrung 20 (s. 2) in das Dentin gebohrt, die
konzentrisch zum Wurzelkanal ausgerichtet ist. Die Querschnittsgröße dieser
zylinderförmigen
Bohrung kann im Querschnitt von dem jeweils zu behandelnden Zahn
abhängen,
wobei aus Festigkeitsgründen
um die Bohrung herum eine Dentinwandstärke von ungefähr 2 mm
oder mehr verbleiben sollte.
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In
der Bohrung 20 kann nunmehr ein industriell vorgefertigter
Aufbaukörper 22 eingesetzt
werden, beispielsweise durch Verkleben oder Zementieren (s. 4a und 4b).
Der Aufbaukörper 22 besteht
aus einem kleineren, zylindrischen Endbereich 24, dessen
Außendurchmesser
an den Durchmesser der Bohrung 20 im Dentin angepaßt ist,
und einem erweiterten zylindrischen Bereich 26, die durch
einen Absatz 27 mit einer vertikal zur Mittellängsachse
des Aufbaukörper 22 liegenden
Fläche
voneinander getrennt sind. Die Radiallänge des Absatzes beträgt ungefähr 2 mm,
kann aber ggf. an die Dimensionen eines zu behandelnden Zahnes angepaßt werden,
insbesondere dann, wenn eine Dentinwandstärke abweichend von den zuvor
erwähnten
2 mm gewählt wird.
Insbesondere im veterinärmedizinischen
Bereich sind hier erhebliche Abweichungen nach unten oder oben denkbar.
Der Stufenzylinder 22 besteht aus einem Material, das in
seinen Festigkeitseigenschaften dem Dentin 12 ähnlich ist,
so daß einerseits die
gewünschten
Festigkeitswerte gegeben sind, sich andererseits der Stufenzylinder 22 aber
auch mit den üblichen
zahnärztlichen
Instrumenten formgebend bearbeiten läßt.
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Besonders
zweckmäßig ist
die Ausbildung einer Durchgangsbohrung 28 zentrisch in
dem Aufbaukörper 22.
Die Durchgangsbohrung 28 liegt entsprechend der konzentrischen
Ausbildung der Bohrung 20 bezüglich des Wurzelkanals 16 nach
dem Einkleben oder Zementieren des Aufbaukörper 22 in der Bohrung 20 in
Flucht zu dem Wurzelkanal 16, so daß dieser durch die Durchgangsbohrung 28 des Aufbaukörpers 22 hindurch
auch nach dem Anbringen des Aufbaukörpers in der Form des Stufenzylinders 22 zugänglich bleibt.
Dies bietet den Vorteil, daß mit
dem Aufbau der Zahnkrone auf der Zahnwurzel bereits in der ersten
Sitzung begonnen werden kann und die Wurzelkanalbehandlung auch
noch in nachfolgenden Behandlungsterminen möglich ist. Die Durchgangsbohrung
des Aufbaukörpers 22 besitzt einen
Durchmesser von beispielsweise 1 mm für menschliche Schneidezähne, wobei
auch hier wiederum Anpassungen an die jeweiligen Gegebenheiten vorgenommen
werden können.
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Mit
Bezug auf 5 kann nach dem Aushärten des
Klebers oder Zements der erweiterte zylindrische Bereich 26 abrasiv
einer Hohlkegelpräparation unterzogen
werden, die in der Regel bis in den Bereich des Dentins 12 erfolgt,
um beispielsweise temporär
eine vorgefertigte Frasacostrip-Krone einsetzen zu können. Ein
genommener Abdruck kann im Dentallabor zur Anfertigung der Krone
dienen.
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Alternativ
besteht jedoch auch die Möglichkeit,
nach dem Beschleifen des erweiterten Bereiches 26 des Aufbaukörpers 22 den
entstandenen Stumpf mit dem Aufbaukörper 22 sofort mittels
zahnfarbener Komposite zu einer zahnfarbenen Zahnkrone zu ergänzen. Der
Patient erhält
damit unmittelbar eine behandlergefertigte neue Zahnkrone. Wird,
je nach Zustand des Wurzelkanals, im gleichen Termin eine Entnahme
des nicht erkrankten, quasi gesunden Nerves und Pulpengewebes aufgrund
der durch die Fraktur erfolgten Freilegung vorgenommen, kann nach
Ablauf der üblichen
Wurzelbehandlung in mehreren Terminen eine Wurzelfüllung eingebracht
werden. Somit kann je nach Zustand des Zahnes die aufgrund seiner
klinischen Situation richtige Behandlung vorgenommen werden, da
die in dem Aufbaukörper 22 vorgesehene
Durchgangsbohrung 28 die Möglichkeit offenläßt, sogar
nachträglich
noch eine neue Bohrung in eine ausgehärtete Wurzelfüllungsmasse einzubringen
und beispielsweise auch zur zusätzlichen
Stabilisierung noch einen Haltestift in den Übergangsbereich zwischen Dentin
und Aufbaukörper 22 einzukleben.
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6 zeigt
den wiederhergestellten Zahn mit der auf dem Aufbaukörper 22 sitzenden
Zahnkrone 30 und dem in die Bohrung und den Wurzelkanal 16 eingeklebten
zusätzlichen
Stift 32.
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Der
leicht als Serienteil in großen
Stückzahlen
herstellbare Aufbaukörper 22 erlaubt
es, den Aufbau einer Zahnkrone in sehr rationeller Weise, mit vergleichsweise
einfachen, wiederkehrenden Arbeitsschritten vorzunehmen, so daß eine Kostenersparnis
nicht nur durch den einfachen Aufbaukörper, sondern auch durch das
rationalisierte Wiederherstellungsverfahren beim Zahnarzt zu erwarten
ist. Aufgrund der Durchgangsbohrung 28, die ggf. zur Stirnfläche des
Endbereichs erweitert sein kann, z. B. zu einem Langloch oder kegelförmig, ist
der Aufbaukörper 22 zudem
flexibel unabhängig
vom Zustand des Wurzelkanals 16 eines frakturierten oder
u. U. auch von Karies befallenen Zahnes möglich.