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Die
Erfindung betrifft eine Beschattungsvorrichtung mit einem Tuch,
das auf einer Tuchwelle aufwickelbar und durch Ausfahren einer am
Tuch angebrachten Ausfallstange aufspannbar ist, wobei die Ausfallstange
längs einer
ortsfesten Führung
verschieblich ist.
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Eine
derartige Beschattungsvorrichtung mit ortsfesten Führungen
findet insbesondere zur Beschattung von Wintergärten Verwendung und weist eine
Tuchwelle auf, die an einer Hauswand, einer Decke oder einem sonstigen
Gebäudeteil
angebracht ist. Ein Tuch kann auf die Tuchwelle aufgewickelt sowie
von dieser abgewickelt werden und trägt eine schienenartige Ausfallstange,
die sich im Wesentlichen parallel zur Tuchwelle erstreckt und an
dem der Tuchwelle abgewandten Ende des Tuchs an diesem befestigt
ist.
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Auf
die Ausfallstange kann eine Auszugskraft aufgebracht werden, die üblicherweise
mittels einer Feder oder eines Pneumatik- oder Hydraulikzylinders
erzeugt wird. Infolge der Auszugskraft wird die Ausfallstange von
der Tuchwelle weg bewegt, wobei das Tuch von der Tuchwelle abgezogen
und aufgespannt wird. Das Einziehen des Tuchs erfolgt durch einen
Drehantrieb der Tuchwelle, wodurch das Tuch entgegen der Auszugskraft
auf die Tuchwelle aufgewickelt und die Ausfallstange an die Tuchwelle
herangezogen wird.
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Die
Ausfallstange ist während
ihrer Verstellbewegung, d.h. während
des Ausfahrens und des Einfahrens, zumindest an zwei voneinander
beabstandeten Punkten und üblicherweise
an ihren axialen Enden in ortsfesten Führungen geführt. Die ortsfesten Führungen
können
von Führungsschienen
gebildet sein, die auf dem Wintergarten oder Dach fest montiert
sind.
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Wenn
die Beschattungsvorrichtung lediglich die ortsfesten Führungen
aufweist, ist der Verstellweg der Ausfallstange durch die Länge der
ortsfesten Führungen
definiert und somit stark beschränkt.
Die Ausfallstange kann lediglich zwischen einer eingezogenen Position
am inneren, der Tuchwelle benachbarten Ende der ortsfesten Führung und
einer ausgefahrenen Position am äußeren, der
Tuchwelle abgewandten Ende der ortsfesten Führung verstellt bzw. verschoben
werden. Da die ortsfesten Führungen üblicherweise
nicht über
den Wintergarten hervorstehen sollen oder dürfen, kann auch die Ausfallstange und
somit das Tuch nur bis zum Rand des Wintergartens ausgefahren werden.
Dies ist jedoch in der Praxis nicht ausreichend, um den Innenraum
des Wintergartens vollständig
zu beschatten.
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Um
die Ausfallstange auch über
den Rand des Wintergartens hinaus ausfahren zu können, ist gemäß der
EP 0 841 442 B1 vorgeschlagen
worden, die Ausfallstange nicht direkt in den ortsfesten Führungen
laufen zu lassen, sondern in die ortsfesten Führungen jeweils eine weitere
zweite Führung
verschieblich einzusetzen und die Ausfallstange in den verschieblichen
zweiten Führungen
zu führen.
Die Ausfallstange kann auf diese Weise längs der verschieblichen zweiten
Führung
verstellt werden und wird mittelbar auch längs der ortsfesten Führung verschoben,
wenn die verschieblichen zweiten Führungen längs der ortsfesten Führung verstellt
werden. Da die verscheiblichen zweiten Führungen in ihrer äußeren, der
Tuchwelle abgewandten Position aus den ortsfesten Führungen über den
Rand des Wintergartens hervorstehen, kann auch das Tuch über den Rand
des Wintergartens hinaus aufgespannt werden Bei der aus der
EP 0 841 442 B1 bekannten
Beschattungsvorrichtung ist es jedoch nachteilig, dass die Führung der
Ausfallstange relativ instabil ist. Dies liegt darin begründet, dass
die Ausfallstange nicht in einer ortsfesten Führung, sondern in der beweglichen
zweiten Führung
geführt
ist, die ihrerseits verschieblich in der ortsfesten Führung läuft.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschattungsvorrichtung
der genannten Art zu schaffen, die sich über den Rand eines Wintergartens
hinaus aufspannen lässt
und dabei in allen Stellungen sicher geführt ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Beschattungsvorrichtung gelöst,
die die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Dabei
ist vorgesehen, dass an der ortsfesten Führung ein Teleskopglied ausfahrbar
gelagert ist und dass die Ausfallstange von der ortsfesten Führung auf
das Teleskopglied übersetzbar
und zusammen mit diesem ausfahrbar ist.
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Erfindungsgemäß wird von
dem Grundgedanken ausgegangen, die Ausfallstange während ihrer
Verstellbewegung in unterschiedliche Führungen zu führen. Zwischen
einer inneren Stellung, in der die Ausfallstange nahe der Tuchwelle
ange ordnet ist und das Tuch weitestgehend auf die Tuchwelle aufgewickelt
ist, sitzt die Ausfallstange allein in den ortsfesten Führungen.
Wenn dann die Ausfahrbarbewegung der Ausfallstange beginnt und somit
da Tuch unter Abwickeln von der Tuchwelle aufgespannt wird, wird die
Ausfallstange zunächst
allein in den ortsfesten Führungen
geführt.
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An
einer vorbestimmten Stelle längs
der ortsfesten Führung
und insbesondere an oder nahe ihrem äußeren, der Tuchwelle abgewandten
Ende, läuft
die Ausfallstange auf das Teleskopglied auf und wechselt auf dieses über. Das
Teleskopglied befindet sich dabei noch in seiner in die ortsfeste
Führung
eingezogenen Position. Sobald die Ausfallstange auf das Teleskopglied übergewechselt
hat, führt
es keine Bewegung relativ zu dem Teleskopglied mehr auf, sondern
wird an diesem gehalten und als Einheit mit diesem bewegt. Das Ausfahren
des Teleskopglieds relativ zu der ortsfesten Führung führt dazu, dass auch die Ausfallstange
relativ zu der ortsfesten Führung
ausgefahren wird, wodurch die Ausfallstange über das Ende der ortsfesten
Führung
hinaus verschoben und das Tuch entsprechend aufgespannt wird.
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Beim
Einziehen der Beschattungsvorrichtung fährt zunächst das Teleskopglied mit
der darauf sitzenden Ausfallstange in die ortsfeste Führung ein. Nachdem
das Teleskopglied seine eingezogene Endposition erreicht hat, wechselt
die Ausfalltange von dem Teleskopglied auf die ortsfeste Führung über und
wird im Folgenden entlang dieser bis zu seiner eingezogenen inneren
Stellung verschoben.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist in allen Bewegungsabschnitten eine stabile, präzise Führung erreicht,
da die Ausfallstange in einer ersten Bewegungsphase in der ortsfesten
Führung
geführt
ist und in einer zweiten Bewegungsphase fest mit dem Teleskopglied
verbunden ist, das ebenfalls in der ortsfesten Führung geführt ist.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Teleskopglied an dem der Tuchwelle abgewandten
Ende der ortsfesten Führung
angeordnet ist und sich insbesondere in axialer Verlängerung
von dieser ausgefahren werden kann.
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Nachdem
die Ausfallstange auf das Teleskopglied übergewechselt hat, sollte sie
auf dem Teleskopglied während
dessen Ausfahrbewegung bzw. Einzugsbewegung fixiert sein. Dies kann
durch eine Klemmung oder ein verstellbares Halteglied, z.B. einen
Sperrbügel
erreicht werden, vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass die Ausfallstange
mit dem Teleskopglied verrastet ist.
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Damit
die Ausfallstange zuverlässig
zwischen der ortsfesten Führung
und dem Teleskopglied überwechseln
kann, wenn sich das Teleskopglied in der eingezogenen Stellung befindet,
ist es vorteilhaft, wenn die ortsfeste Führung und das Teleskopglied eine
vorbestimmte Relativposition einnehmen. Aus diesem Grunde kann in
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass das Teleskopglied
in seiner in die ortsfeste Führung
eingezogene Stellung an dieser fixiert und insbesondere verrastet
ist.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Teleskopglied
eine Endstück
trägt,
auf das die Ausfallstange aufsetzbar und insbesondere aufschiebbar
ist. Dabei geht das Endstück
zumindest abschnittsweise glatt und stufenlos in den angrenzenden
Endbereich der ortsfesten Führung über, so
dass für
das Überwechseln
zwischen der ortsfesten Führung
und dem Teleskopglied eine glatte gleichmäßige Bewegung der Ausfallstange
ermöglicht
ist.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung
in der vollständig
eingezogenen Stellung,
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2 die
Beschattungsvorrichtung gemäß 1 während des
Ausfahrens,
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3 die
Beschattungsvorrichtung gemäß 2 in
der vollständig
ausgefahrenen Stellung,
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4 die
Beschattungsvorrichtung gemäß 3 während des
Einfahrens des Teleskopglieds,
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5 die
Beschattungsvorrichtung gemäß 4 bei
eingefahrenem Teleskopglied und
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6 die
Beschattungsvorrichtung gemäß 5 nach
vollständigem
Einfahren.
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Eine
in den Figuren dargestellte Beschattungsvorrichtung 10 besitzt
eine Tuchwelle 11, auf der ein Tuch 20 aufgewickelt
ist. Die Tuchwelle 11 ist in einem gehäuseartigen Kasten 12 angeordnet,
der an einem nicht dargestellten Gebäudeteil angebracht sein kann.
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Von
dem Kasten 12 erstreckt sich eine schienenartige ortsfeste
Führung 14 im
Wesentlichen horizontal, die über
Halter 15 und 16 an einem Gebäudeteil fest angebracht ist.
Senkrecht zur Zeichenebene gemäß 1 sind
zumindest zwei ortsfeste Führungen 14 auf
Abstand im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. An dem der
Tuchwelle 11 abgewandten Ende der schienenartigen ortsfesten
Führung 14 ist
in dieser ein Teleskopglied 17 axial verschieblich gelagert,
das an seinem vorderen, der Tuchwelle 11 abgewandten Ende
ein Endstück 18 trägt, das
in seiner Ausgestaltung an den Querschnitt der ortsfesten Führung 14 so
angepasst ist, dass zwischen der ortsfesten Führung 14 und dem Endstück 18 ein
glatter stufenloser Übergang
gebildet ist.
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Das
Tuch 20 ist an seiner vorderen, der Tuchwelle 11 abgewandten
Seitenkante mit einer Ausfallstange 13 verbunden, die sich
im Wesentlichen parallel zur Tuchwelle 11 und senkrecht
zur Zeichenebene in 1 erstreckt. Auf die Ausfallstange 13 kann über einen
Zugdraht 19, der am vorderen Ende des Endstücks 18 des
Teleskopglieds 17 über eine
Umlenkrolle 21 geführt
ist und unter Wirkung einer nicht dargestellten Feder steht, eine
von der Tuchwelle 11 und dem Kasten 12 weg gerichtete Auszugskraft
aufgebracht werden.
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Im
folgenden wird das Ausfahren und Einfahren der Beschattungsvorrichtung 10 anhand
er Figuren im Einzelnen erläutert. 1 zeigt
die Ausgangsstellung, in der das Tuch 20 weitestmöglich eingezogen
ist und sich die Ausfallstange 13 an ihrer inneren Position
nahe dem Kasten 12 befindet. Das Teleskopglied 17 ist
vollständig
in die ortsfeste Führung 14 eingezogen
und das Endstück 18 liegt
am vorderen Ende der ortsfesten Führung 14 an. Das Teleskopglied 17 ist
in dieser Position an der ortsfesten Führung durch eine Verrastung
fixiert.
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Über den
Zugdraht 19 wird auf die Ausfallstange 13 eine
Zugkraft (Pfeil Z) aufgebracht, durch die die Ausfallstange 13 längs der
ortsfesten Führung 14 von
der Tuchwelle 11 weg bewegt wird, wodurch auch das Tuch 20 von
der Tuchwelle 11 abgewickelt und aufgespannt wird, wie
es durch den Pfeil A angedeutet ist. Die Ausfallstange 13 läuft entlang
der ortsfesten Führung 14,
bis sie deren vorderes, der Tuchwelle 11 abgewandtes Ende
erreicht und dort auf das Endstück 18 des
Teleskopglieds 17 überwechselt, wie
es durch den Pfeil W1 in 2 angedeutet
ist. Während
des Überwechselns
bzw. Übersetzens
der Ausfallstange 13 von der ortsfesten Führung 14 auf das
Endstück 18 ist
das Teleskopglied 17 mit dem Endstück 18 an der ortsfesten
Führung 14 durch Rastung
gehalten.
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Nachdem
die Ausfallstange 13 vollständig auf das Endstück 18 des
Teleskopglieds 17 übergewechselt
ist, wird sie dort mit dem Endstück 18 verrastet
und ist somit fest mit dem Teleskopglied 17 verbunden.
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Um
das Tuch 20 noch weiter aufzuspannen, wird nunmehr das
Teleskopglied 17 axial aus der ortsfesten Führung 14 ausgefahren,
wie es durch den Pfeil TA in 3 angedeutet
ist. Die auf dem Endstück 18 des
Teleskopglieds 17 fixierte Ausfallstange 13 wird
dadurch weiter von der Tuchwelle 11 entfernt und spannt
somit das Tuch 20 noch weiter auf. In der vollständig ausgefahrenen
Stellung des Teleskopglieds 17 ist die größtmögliche Aufspannung
des Tuches 20 erreicht.
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Obwohl
in den Figuren immer nur ein einstufiges Teleskopglied dargestellt
ist, kann dieses auch mehrstufig, d.h. von mehreren relativ zueinander ausfahrbaren
und einziehbaren Teleskopteilen gebildet sein.
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Zum
Einziehen der Beschattungsvorrichtung wird durch Aktivierung eines
Wickelmotors der Tuchwelle 11 entgegen der Kraft der Feder
zunächst
das Teleskopglied 17 mit der auf seinem Endstück fixierten
Ausfallstange 13 in die ortsfeste Führung 14 eingefahren,
wie es durch den Pfeil TE in 4 angedeutet
ist. Das Tuch 20 wird dabei auf die Tuchwelle 11 aufgewickelt.
Sobald das Teleskopglied 17 seine vollständig in
die ortsfeste Führung 14 eingezogene Position
erreicht hat (5), wird es mit der ortsfesten
Führung 14 verrastet.
Die Tuchwelle 11 wird weiter gedreht und zieht dadurch
die Ausfallstange 13 mittels des Tuchs 20 aus
der Verrastung mit dem Endstück 18 des
Teleskopglieds 17, wodurch die Ausfallstange 13 von
dem Endstück 18 auf
die ortsfeste Führung 14 hinübergezogen
wird, wie es durch den Pfeil W2 in 5 angedeutet
ist.
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Ein
weiteres Aufwickeln des Tuchs 20 auf die Tuchwelle 11 führt dazu,
dass die Ausfallstange 13 entlang der ortsfesten Führung 14 in
die innere, nahe dem Kasten 12 angeordnete eingezogene
Stellung verschoben wird (siehe Pfeil E in 6), in der
das Tuch 20 weitestmöglich
auf der Tuchwelle 11 aufgewickelt ist. Durch die Einziehbewegung
der Ausfallstange 13 wird der Zugdraht 19 entgegen
der Kraft der ihn belastenden Feder herausgezogen und gespannt,
wie es durch den Pfeil H in 6 angedeutet ist.