-
Die
Erfindung geht aus von einem Isolierglasrahmen, der aufgrund seiner
Bauart ein nahezu unsichtbares Rahmensystem für Isolierglasscheiben bildet
und diese im Kantenbereich vor Beschädigungen schützt, nach
der Gattung des Hauptanspruchs.
-
Die
Verwendung von Isolierglasscheiben ist weit verbreitet. Isolierglasscheiben
bestehen aus zwei Glasscheiben, die durch bündig mit den Glaskanten abschließende Isolierstege
voneinander beabstandet werden. Dadurch entsteht zwischen den Scheiben
ein Hohlraum, der mit Luft, Gas oder einem Gasgemisch gefüllt sein
kann. Bei ihrem Transport oder Einbau kann es im Kantenbereich allerdings leicht
zu Beschädigung
kommen. Beim Transport müssen
die Scheiben deshalb durch zusätzliches Verpackungsmaterial geschützt werden.
Für den
Einbau muß dieses
aber entfernt werden, so dass durch Absetzen der Isolierglasscheibe
auf einen harten Untergrund Scherwirkungen auftreten können, die
zu Beschädigungen
der Isolierglasscheibe, beispielsweise durch Absplitterungen von
Glas- oder Isolierstegbestandteilen, führen können. Diese Beschädigungen
können
auch auftreten, wenn es beim Einsetzen der Isolierglasscheibe zu
einer Verkantung kommt. Zusätzlich
ist für
herkömmliche
Isolierglasscheiben eine aufwendige Halterahmenkonstruktion notwendig,
die in der Regel als Verbundprofil ausgebildet ist und aus einer
Außen-
und einer Innenschale besteht.
-
Die Erfindung
und ihre Vorteile
-
Der
erfindungsgemäße Isolierglasrahmen, der
auch bei beweglichen Elementen, wie Fenster und Türen, einsetzbar
ist, mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, hat demgegenüber den
Vorteil, dass der zwischen den Isolierglasscheiben befindliche Isoliersteg
mit den Glaskanten der Isolierglasscheiben nicht bündig ist,
sondern nach innen versetzt ist, wodurch dieser vor Beschädigungen geschützt wird
und ein Überstand
gebildet wird.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Raum, der
durch den Überstand
der Isolierglasscheiben, der durch die unbündige Anordnung des Isoliersteges
hervorgerufen wird, durch ein geeignetes bauliches Element zumindest
teilweise ausgefüllt.
Hierbei wird das bauliche Element an dem Isoliersteg und/oder der Isolierglasscheibe
und/oder an dem angrenzenden baulichen Element, beispielsweise im
Eckbereich, fixiert.
-
In
einer diesbezüglichen
Ausgestaltung der Erfindung ragt das bauliche Element zumindest
teilweise über
die Glaskanten heraus. Dadurch bietet es einen Glaskantenschutz
und eine Auflage.
-
Bevorzugt
ist dieses bauliche Element ein Rahmenteil (Profil), das statische
Belastungen kompensieren kann. Dadurch wird eine rahmenlose Isolier-Verglasung
geschaffen, die bei allen Öffnungsarten
von Fenstern und Türen
einsetzbar ist, und der Wärmeschutz-Verordnung
gerecht wird. In einer diesbezüglichen
Ausgestaltung der Erfindung ragt das Rahmenteil zumindest teilweise über mindestens eine
Stirnseite der Isolierglasscheibe heraus oder weist ein Profil auf,
das zumindest eine Stirnseite der Isolierglasscheibe zumindest teilweise
umfaßt.
Die Verwendung eines statisch belastbaren Rahmenteils (statisches
Profil) bietet den Vorteil, dass Isolierglasscheiben auch in Übergrößen, also
in Größen, bei denen
die statische Belastung so hoch ist, dass sie nicht oder nur unter
hohem Kostenaufwand allein durch das Glas kompensierbar ist, gefertigt
werden können.
Zusätzlich
wird eine Reduzierung der Dicke der Einzelscheibe möglich.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
bauliche Element T-förmig
ausgestaltet.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
bauliche Element mit mindestens einer Befestigungsvorrichtung (Gewindebohrungen,
odgl.) ausgestattet, wodurch eine Befestigung beispielsweise von
Türbändern möglich wird.
Neben der Funktion des baulichen Elementes als Aussteifungsprofil
kann das bauliche Element zur Befestigung von Dichtungen und/oder
Haltekonstruktionen dienen.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in
und/oder an dem baulichen Element mindestens ein drehbares Element
(Rad, Rolle, Walze, odgl.) angeordnet, wodurch eine Verschiebbarkeit
der eingebauten, mit dem erfindungsgemäßen Isolierglasrahmen ausgestatteten
Isolierglasscheibe bewerkstelligt wird. Dadurch ist der Einsatz als
Schiebetür
odgl. denkbar.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
-
Zeichnung
-
Ausführungsbeispiele
des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im Folgenden näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Detailansicht
eines erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens;
-
2 eine Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens
nach 1;
-
3 ein Detail einer Seitenansicht
des Eckbereiches eines erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens und
-
4 ein Detail einer Seitenansicht
eines verschiebegeeigneten erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens.
-
Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
-
1 zeigt eine perspektivische
Detailansicht eines erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens 1.
Ein Isoliersteg 2 ist zwischen Isolierglasscheiben 3 nach
innen versetzt angeordnet. Dadurch stehen die Isolierglasscheiben 3 über den
Isoliersteg 2 hinaus, so dass ein freier Raum (Nut, Überstand)
entsteht, der von zwei Seiten durch die Isolierglasscheibe und von
der dritten Seite durch die Seite des Isoliersteges 2,
die zu Glaskanten 4 weist, begrenzt wird. Dieser Raum dient
zur Aufnahme eines baulichen Elements 5, das in diesem
Ausführungsbeispiel
T-förmig
ausgestaltet ist, aus Stahl, Aluminium, odgl. gefertigt sein kann
und mit seinem breiteren, aus dem Raum herausragenden Bereich Stirnkanten 6 der
Isolierglasscheiben 3 überdeckt.
Dadurch dient das bauliche Element 5 als Kantenschutz und
zur Auflage. Das T-förmige, bauliche
Element 5 kann Befestigungsvorrichtungen aufweisen, so
dass beispielsweise zusätzliche
Fensterrahmen für
den Einbau des erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens 1 überflüssig werden.
Werden an das bauliche Element 5 beispielsweise Türbänder, Scharniere,
odgl. angebracht, ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens 1 als
Tür möglich.
-
Der
erfindungsgemäße Isolierglasrahmen 1 ist
sowohl als „kaltes" Profil, beispielsweise
aus massivem Edelstahl, oder auch als thermisch-getrenntes Profil
herstellbar. Im letzteren Fall enthält das thermisch-getrennte
Profil einen Isoliersteg, der beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff
besteht, oder es ist gänzlich
aus glasfaserverstärktem Kunststoff
gefertigt. Der Vorteil der Verwendung von glasfaserverstärktem Kunststoff
liegt in den mit Holz vergleichbaren thermischen Eigenschaften,
einer sehr hohen statischen Belastbarkeit, einem geringen Gewicht,
einem glasähnlichen
Ausdehnungskoeffizienten und einer variablen farblichen Gestaltung.
-
2 zeigt eine Seitenansicht
eines erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens 1.
Ausschnittsweise sind der Isoliersteg 2, die Isolierglasscheibe 3 und
das bauliche Element 5, das mit einem schmäleren Bereich 7 und
einem breiteren Bereich 8 ausgestattet ist, die eine unterschiedliche
Höhe aufweisen können, dargestellt.
-
3 zeigt ein Detail einer
Seitenansicht eines Eckbereiches eines erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens 1.
Außer
einer auf Stoß versetzt
gewählten
Ausbildung der aufeinanderstoßenden
Enden der baulichen Elemente 5, können diese auch beispielsweise
durch Gehrung aufeinanderstoßen. Wie
beim Ausführungsbeispiel
erkennbar, sind die Enden der baulichen Elemente 5 unterschiedlich lang,
wodurch eine Verzahnung hervorgerufen wird. Während die im Eckbereich aufeinandertreffenden Isolierstege 2 auf
Gehrung geschnitten sind, stossen die baulichen Elemente 5 senkrecht
aufeinander. Um die Glaskanten 4 der Isolierglasscheibe 3 gänzlich zu bedecken,
stehen in diesem Ausführungsbeispiel
die Enden des breiteren Bereichs 8 über die Enden der schmäleren Bereiche 7 der
baulichen Elemente 5 über,
wobei der Überstand
des breiteren Bereichs 8, betrachtet am waagerecht angeordneten
baulichen Elementes 5, derart dimensioniert ist, dass er
der Höhe
des breiteren Bereichs 8 des hier senkrecht angeordneten
baulichen Elementes 5 entspricht und der Überstand
des breiteren Bereichs 8 des senkrecht angeordneten Elementes 5 derart
dimensioniert ist, dass er der Höhe
des schmäleren
Bereichs 7 des hier waagerecht angeordneten baulichen Elementes 5 entspricht.
-
4 zeigt ein Detail einer
Seitenansicht eines verschiebegeeigneten erfindungsgemäßen Isolierglasrahmens 1.
Dadurch wird ersichtlich, dass der Isolierglasrahmen 1 außer für Befestigungsvorrichtungen
auch für
andere funktionelle Elemente geeignet sein kann, beispielsweise
mindestens eine Rolle 9 aufweisen kann, wobei die Ausgestaltung
des Isolierstegs 2 und des baulichen Elementes 5 an
diese Rolle 9 anpassbar sind. Durch die Rolle 9 kann
der Isolierglasrahmen 1 zur Seite gerollt werden. Vorteilhaft
ist, dass hierzu keine am Boden befestigten Laufschienen notwendig
sind.
-
Alle
in der Beschreibung, der Zeichnung oder den Ansprüchen dargestellten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
-
- 1
- Isolierglasrahmen
- 2
- Isoliersteg
- 3
- Isolierglasscheibe
- 4
- Glaskante
- 5
- bauliches
Element
- 6
- Stirnkante
- 7
- schmälerer Bereich
- 8
- breiterer
Bereich
- 9
- Rolle