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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Ventilanordnung mit einem Steuerventilmodul,
das eine Versorgungsanschlußanordnung
mit einem Hochdruckanschluß und
einem Niederdruckanschluß und eine
Arbeitsanschlußanordnung
mit zwei Arbeitsanschlüssen
sowie ein Steuerventil zwischen der Versorgungsanschlußanordnung
und der Arbeitsanschlußanordnung
aufweist.
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Eine
derartige Ventilanordnung ist aus
DE 102 16 958 B3 bekannt. Die Ventilanordnung
dient dazu, einen hydraulischen Verbraucher, beispielsweise einen
Motor, der an die Arbeitsanschlüsse
angeschlossen ist, mit Hydraulikflüssigkeit unter Druck zu versorgen.
Am Verbraucher sind Rücklaufkompensationsventile
vorgesehen, die dafür
sorgen, daß der
Verbraucher auch dann, wenn er im schiebenden Betrieb arbeitet,
ausschließlich
vom Steuerventil gesteuert wird.
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DE 198 00 721 zeigt eine
Steuervorrichtung für
einen hydraulischen Motor, der als hydraulischer Zylinder ausgebildet
ist. Zur Steuerung einer Senkbewegung ist am Ausgang des Verbrauchers
eine Reihenschaltung aus einem Kompensationsventil und einem Lasthalteventil
vorgesehen, das mit einem Arbeitsanschluß verbunden ist. Das Lasthalteventil wird
dabei durch einen Druck am anderen Arbeitsanschluß aufgesteuert.
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Wenn
hydraulische Verbraucher als Motoren ausgebildet sind, sei es als
hydraulische Zylinder oder als Rotationsamotoren, dann ist in vielen
Fällen ein
sogenannter "schiebender
Betrieb" nicht zu
vermeiden. In einer derartigen Situation wird der Motor durch eine äußere Kraft
in Bewegungsrichtung belastet. Bei einem Zylinder kann dies beispielsweise
eine Last sein, die abgesenkt werden soll. Bei einem Rotationsmotor,
der ein Fahrzeug antreibt, kann eine derartige Situation auftreten,
wenn das Fahrzeug eine schiefe Ebene hinabrollt. In allen Fällen muß man sicherstellen,
daß die
Bewegung des Motors ausschließlich
unter der Regie des Steuerventils erfolgt. Hierzu dienen die Rücklaufkompensationsventile.
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Der
Aufbau eines derartigen Lasthalteventils ergibt sich beispielsweise
aus
EP 0 197 467 A2 .
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Bei
einer Ventilanordnung der eingangs genannten Art ist es allerdings
schwierig, die Rücklaufkompensationsventile "richtig" einzustellen, so
daß der
Verbraucher in der gewünschten
Weise betrieben werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Steuerverhalten der Ventilanordnung
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Ventilanordnung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß das Steuerventilmodul
zwischen dem Steuerventil und mindestens einem Arbeitsanschluß ein Rücklaufkompensationsventil
aufweist.
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Man
verlagert also das Rücklaufkompensationsventil
von einer Position am Verbraucher, d.h. am Motor, in eine Position
innerhalb des Steuerventilmoduls. Damit erreicht man, daß das Steuerventil
wesentlich genauer mit dem Rücklaufkompensationsventil
zusammenarbeiten kann, weil zwischen dem Steuerventil und dem Rücklaufkompensationsventil praktisch
keine Druckverluste mehr auftreten. Sollten sie in einer kleinen
Größenordnung
auftreten, dann sind sie bekannt und konstant. Diese Druckverluste können, wenn
man das Rücklaufkompensationsventil
unmittelbar am Verbraucher anordnet, von Installation zu Installation
höchst
unterschiedlich sein. Deswegen benötigt ein Monteur ein gewisses
Geschick, um die Vorspannkraft des Rücklaufkompensationsventils
auf einen richtigen Wert so einzustellen, daß tatsächlich die gewünschte Steuerung
durch das Steuerventil erreicht wird. Wenn man derartige Druckverluste
nicht mehr berücksichtigen
muß, dann ist
der Aufbau wesentlich einfacher und man erhält sozusagen automatisch ein
besseres Steuerverhalten der Ventilanordnung. Darüber hinaus
erreicht man eine kostengünstige
Fertigung. Die Ventilanordnung baut platzsparend. Die Gefahr einer
Leckage wird im Verhältnis
zu einer externen Anordnung des Rücklaufkompensationsventils
oder einer an geflanschten Anordnung des Rücklaufkompensationsventils
vermindert.
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Vorzugsweise
ist das Rücklaufkompensationsventil
unmittelbar mit einem Ausgang des Steuerventils verbunden. Dadurch
hält man
einen Druckverlust auf dem niedrigsten, praktisch zu erzielenden Wert.
Der Verbraucher wird dann also ausschließlich über das Steuerventil gesteuert.
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Vorzugsweise
weist das Rücklaufkompensationsventil
zwei Steuereingänge
auf, von denen ein erster mit einer Lastfühlleitung und ein zweiter mit
einem Punkt zwischen dem Steuerventil und dem Rücklaufkompensationsventil verbunden
ist, wobei der erste Steuereingang über ein Saugventil mit dem Niederdruckanschluß verbunden
ist. Mit einem derartigen Aufbau wird zunächst erreicht, daß das Rücklaufkompensationsventil
durch den Druck am zweiten Steuereingang schließt oder stärker drosselt, wenn der Druck
zwischen dem Rücklaufkompensationsventil
und dem Steuerventil ansteigt. In ähnlicher Weise wird das Rücklaufkompensationsventil
in Öffnungsrichtung
oder in Richtung auf eine verminderte Drosselung beaufschlagt, wenn
der Druck in der Lastfühlleitung
ansteigt. Dieses Verhalten ist von einem Rücklaufkompensationsventil an
sich bekannt. Das Rücklaufkompensationsventil
weist ein Ventilelement auf, das durch die Drücke an den beiden Steuereingängen gesteuert
wird. Dieses Ventilelement ist vielfach als Schieber ausgebildet.
Dadurch, daß man
nun die Lastfühlleitung über ein
Saugventil mit dem Niederdruckanschluß verbindet, ermöglicht man
eine relativ schnelle Reaktion des Rücklaufkompensationsventils
auf Änderungen
in den um gebenden Drücken.
Das Rücklaufkompensationsventil kann
nämlich
Hydraulikflüssigkeit
nachsaugen, wenn dies erforderlich werden sollte. Das Saugventil
ist dabei vorzugsweise als Rückschlagventil
ausgebildet, das zum ersten Steuereingang hin öffnet, so daß der Druck
in der Lastfühlleitung
nicht ohne weiteres zum Niederdruckanschluß abfließen kann, ein Nachsaugen bei
zu geringem Druck aber möglich
ist.
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Auch
ist von Vorteil, wenn der erste Steuereingang über ein im Schieber des Steuerventils
angeordnetes Rückschlagventil
mit dem Niederdruckanschluß verbindbar
ist. Damit stellt man eine Bewegbarkeit des Ventilelements des Rücklaufkompensationsventils
in beide Richtungen sicher. Vom zweiten Steuereingang her ist eine
Versorgung mit Hydraulikflüssigkeit
unkritisch, weil hier immer ein ausreichender Flüssigkeitsvorrat vorhanden ist.
Am ersten Steuereingang hingegen wird durch die Verbindung zum Niederdruckanschluß ermöglicht,
daß das Rücklaufkompensationsventil
entweder Hydraulikflüssigkeit
nachsaugen kann durch das Saugventil oder abgeben kann durch das
Rückschlagventil,
das mit dem Niederdruckanschluß verbindbar
ist. Eine Abgabe von Hydraulikflüssigkeit über den
ersten Steuereingang ist ohnehin nur dann erforderlich, wenn sich
der Schieber in einer entsprechenden Position befindet.
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Vorzugsweise
mündet
das Rückschlagventil in
einen Pfad im Schieber, der mit dem Niederdruckanschluß verbindbar
ist. Dies ist eine konstruktiv relativ einfache Lösung, die
den baulichen Aufwand für das
Steuerventil gering hält.
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Vorzugsweise
ist vom Steuerventil aus gesehen jenseits des Rücklaufkompensationsventils
ein Lasthalteventil angeordnet, das mit Hilfe eines Drucks am anderen
Arbeitsanschluß aufsteuerbar ist.
Das Rücklaufkompensationsventil
kann den von einem Arbeitsanschluß zum Steuerventil fließenden Strom
von Hydraulikflüssigkeit
zwar drosseln. Es ist in der Regel aber nicht ohne weiteres in der
Lage, diesen Flüssigkeitsstrom
zu unterbinden. Wenn man nun ein Lasthalteventil zwischen dem Verbraucher und
dem Arbeitsanschluß anordnet,
dann ist der Verbraucher gesichert, d.h. man kann ihn tatsächlich in einer
eingenommenen Position "verriegeln", und zwar auch dann,
wenn eine äußere Last
auf den Verbraucher wirkt.
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Vorzugsweise
ist der erste Steuereingang zumindest des Rücklaufkompensationsventils,
das mit dem Lasthalteventil in Reihe geschaltet ist, über ein
Gegendruckventil mit dem Niederdruckanschluß verbunden. Dadurch ist es
möglich,
in der Lastfühlleitung
im störungsfreien
Betrieb immer einen Druck aufrechtzuerhalten, der zum Öffnen des
Lasthalteventils erforderlich ist. Letztendlich muß der vom
Gegendruckventil erzeugbare Druck nur so groß sein, daß er das Offenhalten des Lasthalteventils
ermöglicht.
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Vorzugsweise
ist das Gegendruckventil elektrisch aktivierbar, das Steuerventil
ist elektrisch aktivierbar und das Gegendruckventil und das Steuerventil
reagieren auf das gleiche elektrische Signal. Anstelle einer elektrischen
Aktivierung kann man auch eine hydraulische, eine mechanische oder
eine andere hilfskraftbewirkte Aktivierung verwenden. Man kann also
mit der Auslenkung des Steuerventils gleichzeitig auch das Gegendruckventil
aktivieren, so daß sichergestellt
ist, daß das
Lasthalteventil öffnet, sobald
dies erforderlich ist. Ohne eine entsprechende Aktivierung des Steuerventils
ist dies aber nicht erforderlich, so daß das Gegendruckventil unaktiviert bleiben
kann.
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Auch
ist von Vorteil, wenn das Gegendruckventil im Steuerventilmodul
angeordnet ist. Damit ist bei der Verwendung von mehreren Steuerventilmodulen
jedem Steuerventil und damit jedem angeschlossenen Verbraucher ein
eigenes Gegendruckventil zugeordnet. Damit läßt sich jeder Verbraucher individuell
ansteuern.
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Vorzugsweise
ist jedem Arbeitsanschluß ein Rücklaufkompensationsventil
zugeordnet. Die Belastung des Verbrauchers kann also in beide Richtungen erfolgen.
In jede Richtung wird der Verbraucher dann immer noch ausschließlich über das
Steuerventil gesteuert.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß jeder
erste Steuereingang über
eine Drossel mit einem Druckregelventil verbunden ist, wobei die
Druckregelventile auf unterschiedliche Drücke einstellbar sind. Damit
hat man auf einfache Weise die Möglichkeit,
den Verbraucher in unterschiedliche Richtungen auf unterschiedliche Weise
zu betreiben.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß ein
Abgriff zwischen der Drossel und dem Druckregelventil jedes Rücklaufkompensationsventils
mit einem Wechselventil verbunden ist, dessen Ausgang mit einem
Eingang eines dem Steuerventil vorgeschalteten Vorlaufkompensationsventils
verbunden ist. Das Vorlaufkompensationsventil kann dann mit dem
Steuerventil zusammen ein Proportionalventil bilden. Das Vorlaufkompensationsventil
sorgt dafür,
daß über das
Steuerventil immer ein konstanter Druck ansteht, so daß die vom
Steuerventil gesteuerte Flüssigkeitsmenge ausschließlich von
dem Öffnungsquerschnitt
abhängt,
der vom Steuerventil freigegeben wird. Der Druck am Vorlaufkompensationsventil
wird dann vom jeweils höchstens
Druck in den Lastfühlleitungen
gesteuert.
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Vorzugsweise
weist das Steuerventil einen Schieber auf, der in zwei Arbeitsstellungen
und eine Neutralstellung verlagerbar ist, wobei zwischen der Neutralstellung
und jeder Arbeitsstellung eine Sperrstellung vorgesehen ist. Die
beiden Arbeitsstellungen dienen dazu, den Verbraucher in die eine
oder in die andere Richtung anzutreiben. In der Neutralstellung sind
beide Ausgänge
des Steuerventils mit Tank verbunden, so daß keine "falschen" Signale entstehen können, die eventuell das Lasthalteventil öffnen. Um einen
definierten Übergang
zwischen der Neutralstellung und dem Antrieb in die eine oder andere
Richtung zu bewirken, ist zwischen der Neutralstellung und den beiden
Arbeitsstellungen eine Blockierung vorgesehen, in der der Weg von
der Versorgungsanschlußanordnung
zur Arbeitsanschlußanordnung
tatsächlich
unterbrochen ist.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt:
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die
einzige Figur eine schematische Darstellung einer hydraulischen
Ventilanordnung.
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Eine
hydraulische Ventilanordnung 1 weist ein Steuerventilmodul 2 auf,
das einen Hochdruckanschluß P
und einen Niederdruckanschluß T
aufweist. Der Hochdruckanschluß P
und der Niederdruckanschluß T
bilden zusammen eine Versorgungsanschlußanordnung. Ferner weist das
Steuerventilmodul 2 zwei Arbeitsanschlüsse A, B auf, die zusammen einen
Arbeitsanschlußanordnung
bilden. Schließlich gibt
es einen Lastfühlanschluß LS, der
den höchsten vorkommenden
Lastdruck meldet, so daß der
Versorgungsdruck an den Lastdruck angepaßt werden kann. Das Steuerventilmodul 2 ist
hier als Kasten dargestellt. Es wird in einem zusammenhängenden Gehäuse realisiert.
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Zwischen
der Versorgungsanschlußanordnung
P, T und der Arbeitsanschlußanordnung
A, B ist ein Steuerventil 3 angeordnet, das als Schieberventil ausgebildet
ist. Das Steuerventil 3 weist einen Schieber 4 auf,
der durch einen Antrieb 5 in unterschiedliche Stellungen
verlagert werden kann. Der Antrieb 5 kann einerseits über eine
Pilotleitung 6 hydraulisch angesteuert werden. Andererseits
ist auch eine elektrische Ansteuerung über eine Steuerleitung 7 möglich.
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In
der dargestellten Position befindet sich der Schieber 4 in
einer sogenannten Neutralstellung s, bei der die beiden Arbeitsanschlüsse A, B
mit einer Tankleitung 8 verbunden sind, die zum Niederdruckanschluß T führt. In
der Neutralstellung ist ein an den Arbeitsanschlüssen A, B angeschlossener Verbraucher
aufgrund von nachstehend beschriebenen Ventilen blockiert.
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Der
Schieber 4 ist in einer ersten Arbeitsstellung l und in
eine zweite Arbeitsstellung r verfahrbar. In der Arbeitsstellung
r wird der Arbeitsanschluß A mit
dem Hochdruckanschluß P
verbunden. In der Arbeitsstellung l wird der Arbeitsanschluß B mit
dem Hochdruckanschluß P
verbunden.
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Zwischen
der Schwimmstellung s und den beiden Arbeitsstellungen l, r des
Schiebers 4 ist jeweils eine Sperrstellung u1, u2 vorgesehen,
in der eine Verbindung zwischen den Arbeitsanschlüssen A,
B und dem Hochdruckanschluß P
unterbrochen ist.
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Die
beiden Arbeitsstellungen l, r sind, wie dies bei Schieberventilen üblich ist,
nicht als diskrete Positionen zu verstehen. In jeder Arbeitsstellung
l, r kann der Schieber 4 noch verschoben werden, um unterschiedlich
große
Strömungsquerschnitte
für die Hydraulikflüssigkeit
vom Hochdruckanschluß P
zu einem der beiden Arbeitsanschlüsse A, B und von anderen der
beiden Arbeitsanschlüsse
B, A zum Tankanschluß T
(meter-out) freizugeben.
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Zwischen
dem Hochdruckanschluß P
und dem Steuerventil 3 ist ein Vorlaufkompensationsventil 9 angeordnet.
Das Vorlaufkompensationsventil 9 wird in Öffnungsrichtung
von der Kraft einer Feder 10 und dem Druck in einer Steuerleitung 11 und
in Schließrichtung
von einem Druck an einen Punkt 12 zwischen dem Vorlaufkompensationsventil 9 und dem
Steuerventil 3 beaufschlagt. Wie weiter unten näher erläutert werden
wird, sorgt das Vorlaufkompensationsventil 9 dafür, daß der Druck über das Steuerventil 3 konstant
bleibt, so daß die
vom Hoch druckanschluß P
zu einem der beiden Arbeitanschlüsse
A, B fließende
Flüssigkeitsmenge
ausschließlich
durch die Größe des vom
Schieber 4 freigegebenen Strömungsquerschnitts bestimmt
wird. Das Vorlaufkompensationsventil 9 und das Steuerventil 3 bilden
also zusammen ein lastunabhängiges Ventil,
das man gegebenenfalls auch als Proportionalventil bezeichnen kann.
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Der
Arbeitsanschluß A
ist über
eine Arbeitsleitung 13 und der Arbeitsanschluß B ist über eine
Arbeitsleitung 14 mit dem Steuerventil verbunden. In der
Arbeitsleitung 13 ist ein Rücklaufkompensationsventil 15 angeordnet.
In der Arbeitsleitung 14 ist ein Rücklaufkompensationsventil 16 angeordnet.
Beide Rücklaufkompensationsventile 15, 16 haben
im Prinzip den gleichen Aufbau. Sie werden daher gemeinsam erläutert. Beide
Rücklaufkompensationsventile 15, 16 sind
innerhalb des Steuerventilmoduls 2 angeordnet und zwar
dem Steuerventil 3 relativ eng benachbart. Mit anderen
Wort schließen
sich die beiden Rücklaufkompensationsventile 15, 16 unmittelbar
an das Steuerventil 3 an, so daß zwischen den Rücklaufkompensationsventilen 15, 16 und
dem Steuerventil 3 praktisch kein oder nur ein außerordentlich kleiner
Druckverlust zu beobachten ist.
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Jedes
Steuerventil 15, 16 weist einen ersten Steuereingang 17a, 17b auf.
Der Buchstabe a wird für
Bezugszeichen verwendet, die dem Rücklaufkompensationsventil 15 zugeordnet
sind. Der Buchstabe b wird für
Bezugszeichen verwendet, die dem Rücklaufkompensationsventil 16 zugeordnet
sind. Der Steuereingang 17a, 17b steht mit einer
Lastfühlleitung 18a, 18b in
Verbindung. Die Lastfühlleitung 18a, 18b wird
bei einer entsprechenden Auslen kung des Schiebers 4, die
eine Verbindung zum Druckanschluß P bewirkt, mit dem gleichen
Druck versehen wie der Abschnitt der Arbeitsleitung 13, 14 zwischen dem
Rücklaufkompensationsventil 15, 16 und
dem Steuerventil 3.
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In
die gleiche Richtung wie der Druck am ersten Steuereingang 17a, 17b wirkt
die Kraft einer Feder 19a, 19b. Der Druck am ersten
Steuereingang 17a, 17b und die Kraft der Feder 19a, 19b wirken
in eine Richtung, in der die Rücklaufkompensationsventile 15, 16 öffnen, d.h.
ihren Strömungsquerschnitt
vergrößern.
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In
die entgegengesetzte Richtung wirkt ein Druck an einem zweiten Steuereingang 20a, 20b,
der mit einem Abschnitt der Arbeitsleitung 13, 14 zwischen
dem Rücklaufkompensationsventil 15, 16 und dem
Steuerventil 3 verbunden ist.
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Das
Steuerventil 3 richtet in jeder Arbeitsstellung l, r des
Schiebers 4 einen Versorgungspfad 21a, 21b ein,
der eine Verbindung zwischen dem Ausgang des Vorlaufkompensationsventils 9 und
der entsprechenden Arbeitsleitung 13, 14 bildet.
Von dem Versorgungspfad 21a, 21b zweigt ein Steuerpfad 22a, 22b ab,
der in die entsprechende Lastfühlleitung 18a, 18b mündet.
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Außerdem richtet
der Schieber 4 in Abhängigkeit
von seiner Stellung für
jede Arbeitsstellung l, r einen Rücklaufpfad 23a, 23b ein,
durch den die nicht mit dem Vorlaufkompensationsventil 9 verbundene Arbeitsleitung 13, 14 mit
der Tankleitung 8 verbunden wird. In den Rücklaufpfad 23a, 23b mündet ein
Entlastungspfad 24a, 24b, in dem ein zur Tankleitung 8 hin öffnendes
Rückschlagventil 25a, 25b angeordnet ist.
In der entsprechenden Position des Schiebers 4 kommt der
Entlastungspfad 24a, 24b in Verbindung mit der
Lastfühlleitung 18a, 18b.
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Die
beiden Lastfühlleitungen 18a, 18b sind durch
ein Wechselventil 26 miteinander verbunden, dessen Ausgang
mit einem weiteren Wechselventil 27 verbunden ist, das
den höchsten
in einem hydraulischen System, in dem auch die Ventilanordnung 1 angeordnet
ist, herrschenden Druck an einen Lastfühlanschluß LS weitergibt.
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Zwischen
dem Wechselventil 26 und dem Steuerventil 3 ist
für jede
Lastfühlleitung 18a, 18b eine
Drossel 28a, 28b vorgesehen. Zwischen der Drossel 28a, 28b und
dem Wechselventil 26 zweigt eine Leitung mit einem Druckregelventil 29a, 29b ab. Die
beiden Druckregelventile 29a, 29b sind mit einem nur
schematisch dargestellten Gegendruckventil 30 verbunden,
das in der dargestellten Ausgestaltung über einen elektrischen Antrieb 31 aktivierbar
ist. Es kann aber auch selbsttätig
wirken, in einer anderen Ausgestaltung. Der Antrieb 31 ist
mit der Steuerleitung 7 verbunden, so daß das Steuerventil 3 und
das Gegendruckventil 30 gemeinsam mit dem gleichen Steuersignal
aktiiviert werden können.
Das Gegendruckventil 30 ist mit dem Niederdruckanschluß T verbunden.
Es sorgt dafür,
daß in
der jeweiligen Lastfühlleitung 18a, 18b jeweils
ein vorbestimmter Mindestdruck herrscht.
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An
die beiden Arbeitsanschlüsse
A, B ist ein hydraulischer Verbraucher in Form eines hydraulischen
Zylinders 32 angeschlossen. Auf den Zylinder wirkt eine
durch einen Pfeil 33 dargestellte äußere Kraft. In der zum Arbeitsanschluß B führenden
Leitung ist ein Lasthalteventil 34 angeordnet, das in Öffnungsrichtung
durch den Druck am Arbeitsanschluß A und den Druck an seinem
Eingang und in Schließrichtung
durch die Kraft einer Feder 35 beaufschlagt ist. Parallel
zum Lasthalteventil 34 ist ein Rückschlagventil 36 angeordnet,
das zum Zylinder 32 hin öffnet.
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Das
Lasthalteventil 34 ist in der Lage, die Leitung zwischen
dem Zylinder 32 und dem Steuerventilmodul 2 vollständig zu
verschließen.
Die Rücklaufkompensationsventile 15, 16 sind
nicht unbedingt in der Lage eine vollständige Unterbrechung der Arbeitsleitungen 13, 14 zu
bewirken.
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Die
beiden Lastfühlleitungen 18a, 18b sind jeweils über ein
Nachsaugventil 37a, 37b mit der Tankleitung verbunden.
Die Nachsaugventile 37a, 37b sind als Rückschlagventile
ausgebildet, die zum ersten Steuereingang 17a, 17b hin öffnen.
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Die
Ventilanordnung arbeitet nun folgendermaßen:
Wenn der Schieber 4 des
Steuerventils 3 in die Arbeitsstellung r gebracht wird,
dann wird die Arbeitsleitung 13 mit Druck vom Hochdruckanschluß P versorgt.
Gleichzeitig wird die Lastfühlleitung 18a mit Druck
versorgt. Da nun an den beiden Steuereingängen 17a, 20a des
Rücklaufkompensationsventils 15 der
gleiche Druck anliegt, wird dieses über die Feder 19a aufgesteuert.
Der Zylinder 32 wird nun in seinem oberen Arbeitsraum 38 unter
Druck gesetzt. Dabei wird Hydraulikflüssigkeit aus dem unteren Arbeitsraum 39 verdrängt. Dies
ist möglich,
weil der Druck am Arbeitsanschluß A das Lasthalteventil 34 aufgesteuert
hat. Sowohl die Lastfühlleitung 18b als
auch der Abschnitt der Arbeitsleitung 14 zwischen dem Rücklaufkompensationsventil 16 und
dem Steuerventil 3 sind praktisch drucklos, so daß das Rücklaufkompensationsventil 16 unter
der Wirkung der Feder 19b aufsteuert. Die vom Arbeitsraum 39 verdrängte Hydraulikflüssigkeit
kann also durch das Steuerventil 3 zum Niederdruckanschluß T abfließen. An
dem im Steuerventil vorhandenen, aber nicht näher dargestellten Drosseln
baut sich ein Druck auf, der zu einer entsprechenden Druckerhöhung in
dem Abschnitt der Arbeitsleitung 14 zwischen dem Rücklaufkompensationsventil 16 und
dem Steuerventil 3 führt,
der das Rücklaufkompensationsventil 16 stärker drosselt und
zwar so, daß ein
Gleichgewicht zwischen der Kraft der Feder 19b und dem
Druck am zweiten Steuereingang 20b des Rücklaufkompensationsventils 16 hergestellt
ist. Das Rücklaufkompensationsventil 16 drosselt
also den Rücklauf
vom zweiten Arbeitsraum 39 des Hydraulikzylinders 32 so,
daß die
Steuerung praktisch ausschließlich über das
Steuerventil 3 erfolgt.
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In
umgekehrter Richtung wird der hydraulische Zylinder 32 dadurch
betätigt,
daß man
das Steuerventil 3 in die Arbeitsstellung l bringt. In
diesem Fall kann Hydraulikflüssigkeit
unter Umgehung des Lasthalteventils 34 über das Rückschlagventil 36 zum
Zylinder 32 gelangen. Im "Rücklaufpfad" drosselt dann das
Rücklaufkompensationsventil 15 die aus
dem ersten Arbeitsraum 38 ver drängte Flüssigkeit so, daß die Betätigung des
Zylinders 32 nur durch das Steuerventil 3 gesteuert
wird und zwar auch dann, wenn eine Kraft entgegen der Richtung des
Pfeiles 33 an dem Zylinder 32 angreifen würde.
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Die
Druckregelventile 29a, 29b sorgen in jedem Fall
dafür,
daß der
Druck in den Lastfühlleitungen 18a, 18b einen
vorbestimmten Wert nicht übersteigt.
Sollte dies der Fall sein, dann wird Hydraulikflüssigkeit zum Niederdruckanschluß T hin
abgegeben und zwar über
das Gegendruckventil 30. Das Gegendruckventil 30 stellt
auf jeden Fall sicher, daß ein
ausreichender Druck zur Betätigung
des Lasthalteventils 34 vorhanden ist.
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Der
jeweils höchste
Druck aus den beiden Lastfühlleitungen 18a, 18b wird über die
Steuerleitung 11 auf das Vorlaufkompensationsventil 9 gegeben,
das dementsprechend genau soweit öffnet, wie es der in den Lastfühlleitungen 18a, 18b anstehende Druck
erfordert.
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Das
Lasthalteventil 34 entlastet im vorliegenden Ausführungsbeispiel,
bei dem dies mit Hilfe des Gegendruckventils erfolgt, zur Umgebung.
Man hat aber bei anderen Ausgestaltungen auch die Möglichkeit,
dieses Lasthalteventil zur Arbeitsleitung 14 hin zu entlasten,
das Lasthalteventil hermetisch zu verschließen oder zu einem angeschlossenen
Proportionalventil oder zum Tank hin zu entlasten.
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Der
Schieber des Steuerventils 3 kann anstelle der dargestellten
Drucksteuerung auch eine Durchflußsteuerung oder eine gemischte Druck-Durchfluß-Steuerung
bewirken.
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Die
Anordnung der beiden Rücklaufkompensationsventile 15, 16 in
unmittelbarer Nähe
des Steuerventils 3 innerhalb des Steuerventilmoduls 2 hat den
Vorteil, daß die
Gefahr einer Leckage erheblich vermindert wird verglichen mit einer
externen Einheit oder einer angeflanschten Einheit, die die Rücklaufkompensationsventile 15, 16 enthält. Bei
einer größeren Entfernung
vom Steuerventil kann es in der Leitungsführung immer einen Druckverlust
geben, der durch die Feder 19a, 19b korrigiert
werden müßte. Man
weiß aber
in der Regel nicht genau, wie groß der Verlust ist. Wenn man
hingegen die Rücklaufkompensationsventile 15, 16 so
dicht am Steuerventil 3 anordnet, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel,
dann hat man praktisch keinen Druckverlust, so daß man eine
vollständige
Kontrolle über
die Toleranzen hat und immer eine gleichmäßige Leistung erreicht.
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Die
Nachsorgventile 37a, 37b und die Rücklaufventile 25a, 25b ermöglichen
es, daß der
Schieber (oder ein anderes Ventilelement) in den Rücklaufkompensationsventilen 15, 16 außerordentlich schnell
reagieren kann. Der Schieber kann nämlich Öl nachsaugen oder verdrängen, ohne
daß er
hier nennenswerte Widerstände überwinden
muß.