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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verlegen
von Faserbändern
aus Filamenten mittels changierend bewegbarer Schuss- oder Diagonalleger
zu Fasergelegen, die zwischen zwei mit Führungshaken und Rückhaltenadeln
ausgestatteten Transportmitteln in unterschiedlichen Legerichtungen
gespannt und so einer Vorverfestigungsstation zugeführt werden,
wobei die endlosen, flachen Faserbänder einzeln ausgebreitet,
mittels senkrecht zur vorgegebenen Legerichtung ausgerichteten Führungselementen
des Schuss- oder Diagonallegers quer über beide Transportketten ablegend
geführt
werden und wobei jedes der Faserbänder, dessen Führungselement
die Reihe von Führungshaken
der Transportkette ankommend überquert,
zu je einer Wendefalte ausgeformt wird, die ein unteres Trum, ein
oberes Trum und einen Scheitel aufweist und in Rückhalteelemente eingehangen wird.
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Ein
Verfahren der genannten Art wurde durch die
DE 101 49 161 C2 vorgeschlagen.
Die Schar von Faserbändern
wird diagonal über
die Transportketten mit Hilfe eines Schuss- oder Diagonallegers
geführt.
Die Führungselemente
für die
Faserbänder
sind senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schusslegers ausgerichtet
und auf einer Linie nebeneinander parallel zu den Transportketten
angeordnet. Die Transportketten besitzen zwei im Abstand voneinander
angeordnete Hakenreihen. Angrenzend an das Fadengelege befinden
sich die Führungshaken.
Sie haben einander eng benachbarte senkrechte Nadeln mit nach oben
gerichteter Spitze. Außerhalb
dieser Führungshakenreihe
befindet sich eine weitere Reihe mit nach oben und außen gerichteten
Rückhaltenadeln.
Diese sind ebenfalls in hoher Dichte angeordnet.
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Die
Führungselemente
am Schuss- oder Diagonalleger sind vertikal unbeweglich. In der
Wendephase wird hinter dem Führungselement
des Schusslegers ein sog. Faltenspanner eingeführt, der die oberen und unteren
Trume der Wendefalte am Scheitel derselben getrennt voneinander
führt,
bis beide Trume nach erfolgtem Versatz des oberen Trumes mittels
von oben eingeschwenktem Versatzrechen der Reihe der Führungshaken
wieder übergeben
werden. Während
der Ausführung
des Versatzes werden die Fasern der Wendefalte durch einen sog. Schlingenspanner
gespannt und gesammelt und der Reihe der Rückhaltehaken in Form eines
Stranges übergeben.
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Diese
Verfahrensweise erfordert wegen der großen Zahl der am Vorgang beteiligten
Werkzeuge einen sehr hohen Steuerungsaufwand. Der angestrebte Effekt,
nämlich
zu einer wirklich gassenfreien Gestaltung der Fadengelege zu gelangen,
wird nur mit Einschränkungen
erreicht. Die Arbeitsgeschwindigkeit bleibt begrenzt und ist unbefriedigend.
Bei einer Veränderung
der Breite der Faserbänder
oder bei der Veränderung
der Ausrichtung der Faserbandschar zwischen den Transportketten
müssen
stets die Arbeitselemente kanstruktiv den neuen Bedingungen angepasst
werden. Der Aufwand dafür
ist hoch.
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Mit
der
DE 197 42 721
C1 wurden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Legen
und Einrichten von Schussfadenscharen bekannt, bei denen die Transportketten
ebenfalls mit Führungshaken
und nadelförmigen
Rückhaltehaken
ausgestattet sind. Der Schussfadenleger senkt sich in Verbindung
mit einer Drückerschiene
außerhalb
der Rückhaltehaken unter
die Spitzen derselben nachdem er einen ersten Versatz ausgeführt hat.
Nach dem Vollenden eines weiteren abschließenden Versatzes unterhalb
der Spitzen der Rückhaltehaken
hebt sich der Schussfadenführer
wieder und legt die Schussfadenschar, die jetzt zwischen den Rückhaltehaken
und dem Schussfadenführer
gespannt ist, an einer vorgegebenen Stelle in die Reihe der Führungshaken
der Transportketten.
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Mit
dieser Verfahrensweise und dieser Vorrichtung ist es jedoch nur
möglich,
Schussfadenscharen, deren Schussfäden seitlich nicht miteinander verbunden
sind, zuverlässig
in die Transportketten einzuhängen.
Für Faserbänder aus
z. B. Kohlenstoff- oder Glasfilamenten, bei denen die Filamente
in einer vorgegebenen, definierten Lage – nämlich ein Band bildend – mittels
adhäsiver
Stoffe aneinander gehalten werden, ist diese Verfahrensweise nicht
geeignet. Während
des Versatzes richten sich die Querschnitte des Faserbandes unkontrolliert
auf, so dass ein gleichmäßiges Einhängen, insbesondere
des oberen Trumes, in die Reihe der Führungshaken nicht gewährleistet
werden kann. Zudem wird während
des Versatzes eines Faserbandes innerhalb eines Führungselementes
am Schussleger das Band zu einem Strang umgeformt. Es gibt keine
Möglichkeit,
diesen Strang vor der Übergabe
an die Führungshaken
wieder auszubreiten. Im Randbereich des Geleges entstünden unregelmäßig breite
Gassen, die als erhebliche Qualitätsmängel angesehen werden. Diese
Verfahrensweise ist daher für
das Verlegen von Faserbändern
aus Filamenten nicht geeignet.
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Die
DE 100 21 341 A1 beschreibt
eine ähnliche
Vorrichtung. Dem Schussleger sind hier statt der Drückerschienen
zusätzliche
Bandfixierungen, deren Ausführung
und Wirkungsweise unklar bleiben, zugeordnet. Diese Bandfixierungen
vermeiden offensichtlich während
des Versatzes hinter den Rückhaltehaken
ein Zusammenschieben der Fadenschar. Es ist mit dieser Anordnung
nicht möglich,
Faserbänder aus
Filamenten vorzulegen. Das Schwenken der die Führungselemente tragenden Leisten
würde immer wieder
zur Strangbildung führen.
Damit lassen sich keine gassenfreien Gelege aus Faserbändern herstellen.
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Durch
die
DE 102 07 317
C1 wurde eine weiter Vorrichtung bekannt. Der parallel
zur Reihe der Führungshaken
ausgerichtete Schussfadenführer des
Schuss- oder Diagonallegers besitzt Führungselemente, deren Führungsflächen parallel
zur Reihe der Führungshaken
ausgerichtet sind. Der Schussfadenführer führt keine Bewegung in Versatzrichtung aus.
Der Versatz wird durch einen üblichen
Ver satzrechen vorgenommen, der in bekannter Weise den nach außen und
oben gerichteten Rückhaltenadeln zugeordnet
ist.
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Durch
die Bewegung des Versatzrechens – unabhängig vom Schussleger – wird ein
geführtes Band
während
des Versatzes innerhalb der Führungselemente
im Schussleger zu einem Strang umgeformt. Dieser Strang wird abschließend in
die Reihe der Führungshaken
eingelegt und bildet die gefürchteten
Gassen.
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DE 102 14 140 A1 zeigt
ein Verfahren zum Vorlegen und Fixieren von Filamentscharen zu multiaxialen
Fadengelegen und eine dazu geeignete Klemmvorrichtung. Neben einer
Nadelreihe befindet sich auf der dem Fadengelege abgewandten Seite eine
Klemmvorrichtung mit einem Klemmdorn, der die geschlossen flächig ausgebildeten
bandförmigen Filamentbänder klemmt.
Der Klemmdorn ist an einem Schaft angeordnet, der durch eine Feder
in ein Klemmbett gezogen wird. Der Klemmdorn ist an einer Transportkette
befestigt, die ihn über
Steuerflächen zieht,
so daß der
Klemmdorn zum Aufnehmen und/oder Abgeben von Filamenten aus dem
Klemmbett herausgehoben werden kann.
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Durch
die
DE 103 12 534
B3 wurde in Fortbildung der zuerst diskutierten
DE 101 49 161 C2 eine
modifizierte Vorrichtung vorgeschlagen, bei der u. a. die Übergabe
des strangförmigen
Scheitels der Wendefalte von dem Faltenspanner an die Rückhaltehaken
dadurch verbessert werden sollte, dass anstelle der Reihe von Rückhaltehaken
eine Art Garnitur (auf einer Fläche
verteilte Rückhaltenadeln)
vorgesehen wird.
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Auch
das brachte nicht den gewünschten
Erfolg. Die Vorrichtung und deren Steuerung sind ähnlich aufwendig
wie es in Bezug auf die
DE
101 49 161 C2 dargestellt wurde. Lockere Fasern aus dem
Faserband der Wendefalte werden zum Teil auch in das Gelege geführt und
so kommt es dort zu unerwünschen
Verwerfungen.
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In
einer weiteren Variante dieses genannten nicht vorveröffentlichten
Dokumentes sind dem Schussleger mit seinen Führungselementen nachlaufend
aktivierbare Führunsgrechen
zugeordnet, die die Lage der Faserbänder des oberen Trums der Wendefalte
seitlich fixieren und vertikal in einer Ebene parallel zu den Spitzen
der Führungshaken
ausrichten. Die Funktion des Schlingenhalters übernimmt hier der Faltenspanner,
der um eine Achse schwenkbar ist. Dieser übergibt seine Wendefalte jeweils
einem einzelnen Rückhaltehaken
pro Faserband. Diese Arbeitsweise ist ebenfalls unbefriedigend,
da insbesondere bei der Übergabe
der Wendefalte vom Faltenspanner auf die einzelnen Rückhaltehaken
die Wendefalte unkontrolliert geführt wird. Das Freigeben dieser
Falte durch den Faltenspanner führt
zum Entspannen von Fasern und Faserbändern im Gelege.
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Angesichts
dieser scheinbar unlösbaren Schwierigkeiten
beim Einhängen
endloser Faserbänder
aus Filamenten in die Haken der Transportketten hat man versucht,
vorher abgelängte
Faserbänder
in gespannter Form über
den beiden Transportketten auszurichten und in die Reihen der Führungshaken der
Transportketten einzuhängen.
Die freien Enden der Faserbandabschnitte verbrachte man – nach unten
gerichtet – in
eine weitere Klemme an der Transportkette, die an jeder Legeanordnung
wieder geöffnet
wurde, bevor neue Endabschnitte eingebracht werden. Auch diese Arbeitsweise
zeigte sich als sehr schwierig beherrschbar. Die nicht unmittelbar
mit den Klemmflächen
der Klemmen in Verbindung kommenden Filamente der Faserbänder konnten
nicht sicher gehalten und gespannt werden. Das Zusammenspiel der
Klemmen mit unterschiedlicher Funktion ist unter industriemäßigen Bedingungen
bei ausreichend hoher Geschwindigkeit nicht beherrschbar.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Vorrichtung für
das Verlegen endloser Faserbänder
aus Filamenten vorzuschlagen, die mit einfachen technischen Mitteln
die Verwerfungen des Faserbandes in der Wendefalte derart kontrollieren,
dass beide Trume unter definierten Bedingungen in die Haken der
Transportketten eingelegt werden können und die Lage und die Spannung
der eingelegten Faserbänder
zwischen den Transportketten erhalten bleiben.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 auf überraschend
einfache Weise gelöst.
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Der
erste wesentliche Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass die
Faserbandabschnitte des Fadengeleges zwischen den Transportketten
und die Faserbandabschnitte im Bereich der Wendefalte durch die
zuverlässige
Fixierung der Fasern der Faserbänder
in Führungshaken
mit engen Gassen hinsichtlich ihres Spannungsverhaltens voneinander
getrennt werden. Ein zeitweiliges Lockern einzelner Fasern im Bereich
der Wendefalte führt
nicht automatisch zu einem Lockern der Fasern im Fadengelege.
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Der
zweite wesentliche Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, dass
insbesondere das obere Trum der Wendefalte, nachdem die Scheitel
in die Rückhaltehaken
direkt durch den Schuss- oder Diagonalleger eingelegt wurden, mittels
des einfachen Einstreichers so gespannt und geführt werden können, dass
ein Aufrichten dieses oberen Trumes vor dem Einhängen in die Führungshaken
vermieden wird. Evtl. überschüssige Faserlängen werden
nahe dem Scheitelbereich der Wendefalte gehalten. Gleichzeitig werden
die während
des Versatzes einseitig verlagerten Bandquerschnitte im Bereich
der Führungselemente
durch die Wirkung des Einstreichers wieder über den ganzen Führungsbereich
verteilt, so dass das obere Trum der Wendefalte vollständig ausgebreitet
und gespannt den Führungshaken
dargeboten werden kann.
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Die
Zahl der für
dieses Verfahren notwendigen Werkzeuge ist deutlich reduziert worden.
Es sind weder einzeln steuerbare Faltenspanner noch Führungskämme oder
Schlingenhalter erforderlich. Die nach diesem Verfahren hergestellten
Gelege sind, soweit das erforderlich ist, auch gezielt und zuverlässig gassenfrei
herstellbar.
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Mit
der Modifikation des Verfahrens nach Anspruch 2 wird erreicht, dass
ein einziger Einstreicher für
mehrere nebeneinander zugeführte
Faserbänder mit
einer ununterbrochenen Einstreichkante Verwendung finden kann. Die
Ausbildung und Steuerung der Einstreicher vereinfacht sich erheblich.
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Die
Gestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 führt zu einer höheren Sicherheit
dahingehend, dass die überschüssigen Faserabschnitte
im Bereich der Wendefalte von dem Bereich des oberen Trumes fern
gehalten werden, der den Führungshaken
zum Einhängen
dargeboten wird.
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Die
Gestaltung der Führungshaken
nach Anspruch 4 ermöglicht
die zuverlässige
Trennung zwischen den Bandabschnitten im Gelege und den Bandabschnitten
der Wendefalte. Eine hohe Gleichmäßigkeit der Gelege erreicht
man insbesondere dadurch, dass man – im Fadenlauf vor den Führungselementen – die einzelnen
Faserbänder
unabhängig voneinander
spannt und führt
und dass die Führungsflächen dieser
Spann- und Führungsstifte
auf die Richtung der Führungselemente
abgestimmt sind.
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Die
in Anspruch 6 definierte Vorrichtung zur Ausführung des genannten Verfahrens
ist einfach und überschaubar
und bringt im Verhältnis
zu bekannten Vorrichtungen wesentliche Vereinfachungen hinsichtlich
der Werkzeuge und der notwendigen Präzision der Steuerbewegungen.
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Die
Gestaltung der Doppelreihe der Führungshaken
und der Reihe der Rückhaltehaken
nach Anspruch 7 sichert besonders gute Klemmeigenschaften bei gleichzeitigem
störungsfreiem
Einlegen und Entfernen der Faserbänder.
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Die
Ausgestaltung der Schuss- und Diagonalleger nach Anspruch 8 dient
insbesondere der Modifikation des Verfahrens nach Anspruch 5.
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Die
Gestaltung des Gatters nach Anspruch 9 reduziert die Wahrscheinlichkeit,
dass zufällig
Verdrehungen der Bänder
im Fadenlauf zwischen der Spule und dem Schuss- oder Diagonalleger
entstehen. Solche Verdrehungen würden
zu willkürlichen Unregelmäßigkeiten
im Gelege in Form von in der Länge
begrenzten Gassen führen.
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Die
Verwendung der Förder-
oder Führungswalzen
oder auch Spannrollen im Zulauf der Faserbänder nach Anspruch 10 verhindert
das Wickeln einzelner Filamente auf diesen Walzen und unterstützt das
ausgebreitete Führen
der Faserbänder.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch den Bereich einer Transportkette, in dem mittels
Schussleger und Einstreicher eine Wendefalte ausgeformt wird,
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2 eine
Draufsicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung, wobei
die Ausbildung der Wendefalte anhand mehrerer Positionen eines Führungselementes
des Schuss- oder Diagonallegers aufgezeigt wird,
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3 einen
Querschnitt ähnlich
der 1 in einer Position, in der die Führungselemente
des Schusslegers das untere Trum der Wendefalte in die Reihe der
Rückhaltehaken
einhängen,
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4 eine
Ansicht analog der 3 in einer Position, in der
der Einstreicher zwischen die Führungselemente
des Schusslegers und die Rückhaltehaken
eingeführt
wird,
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5 einen
Querschnitt nach 3, bei dem das zwischen dem
Einstreicher und dem Führungselement
des Schusslegers gespannte obere Trum der Wendefalte der Reihe der
Führungshaken übergeben
wird,
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6 eine
Darstellung der Bandführungs- und
-spannelemente am Schussleger mit einer polygonartig gestalteten
Führungswalze,
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7 eine
schematische Darstellung des Bandverlaufes zwischen der Spule und
den Zuführwalzen,
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8 eine
teilweise Draufsicht auf 7, die den Faserbandverlauf
zwischen dem Ablaufpunkt der Spule und der ersten Führungsrolle
zeigt, und
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9 eine
polygonartig gestaltete Spannrolle des Bandspeichers.
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Die
Legevorrichtung, wie sie insbesondere für multiaxiale Fadengelege verwendet
wird, besteht aus zwei seitlich der Legeanordnung bewegbaren Transportketten 1.
Diese Transportketten 1 bewegen sich i. d. R. gleichförmig in
Richtung einer Verarbeitungsstelle, die meist die Wirkstelle einer
Nähwirkmaschine
ist. Für
jede Fadenlage des Geleges ist eine separate Legeanordnung vorgesehen,
deren Schuss- oder Diagonalleger 2 sich in unterschiedlichen
Richtungen über
der Bewegungsbahn der beiden Transportketten 1 hin und
her bewegen. Auf eine Darstellung dieser Gesamtanordnung wird verzichtet.
Sie gehört
zum allgemein bekannten Stand der Technik.
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Die
Anordnung der Führungs- 13 und
Rückhalteelemente 14 an
der Transportkette 1 ist aus der 1 ersichtlich.
Auf einer Tragplatte 11, die jeweils mit einem Kettenglied
verbunden ist, befindet sich eine hier zweiteilige Fassung 12.
Im senkrechten Teil dieser Fassung 12 sind nach oben gerichtete
Führungshaken 13 in
Form einer Doppelreihe angeordnet. Die Führungshaken 13 stehen
relativ eng und besitzen schmale Gassen in Richtung der beiden Nadelreihen.
Es ist vorteilhaft, etwa 15 bis 25 Nadeln pro Zoll anzuordnen. Gut
bewährt
hat sich die Anordnung von 20 Nadeln pro Zoll.
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Der
Schaftquerschnitt der Nadeln der Führungshaken ist vorteihafter
Weise abgeflacht. Die größeren Querschnitte
erstrecken sich quer zur Bewegungsrichtung der Transportketten 1.
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Im
horizontalen Abschnitt der Fassung 12 sind die Rückhaltenadeln 14 befestigt.
Die Rückhaltenadeln 14 sind ähnlich dicht
angeordnet und gestaltet wie die Nadeln der Führungshaken 13. Diese Rückhaltenadeln 14 sind
jedoch vorzugsweise horizontal ausgerichtet. Es wäre auch
möglich,
dieselben in einem Winkel zur Horizontalen nach oben oder unten
geneigt einzusetzen. Die horizontale Ausrichtung hat sich jedoch
besonders im Hinblick auf die Herstellung der Fassungen als zweckmäßig erwiesen.
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Im
Bereich einer Legeanordnung ist ein auf dem Schuss- oder Diagonalleger 2 angeordneter Schussfadenführer vorgesehen.
Der Schussfadenführer
besteht hier aus einer Führungsleiste 21,
in der die Führungselemente 22 angeordnet
sind. Mindestens diese Führungselemente 22 sind
in drei Richtungen beweglich. Nämlich
einmal quer oder diagonal zu den Transportketten für die Legebewegung,
dann in Längsrichtung
zu den Transportketten für
die Ausführung
eines Versatzes und schließlich
in vertikaler Richtung für
das definierte Einhängen
in die Führungshaken 13 und
in die Rückhaltenadeln 14.
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Zwischen
der Ebene der Rückhaltenadeln 14 und
einem teilweise wieder angehobenen Führungselement 22 ist
ein Einstreicher 3 horizontal von außen nach innen bewegbar angeordnet.
Dieser Einstreicher 3 ist in den 1 und 2 mit
seiner Einstreichkante 31 etwa in seiner vordersten Stellung eingezeichnet.
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Am
Beispiel der 2 soll die Arbeitsweise der
Vorrichtung in den einzelnen Phasen anhand eines Führungselementes 22/A
bis 22/E beschrieben werden. Von links unten kommend überquert
das Führungselement 22 zunächst die
Reihe der Führungshaken 13 der
Transportkette 1. Hinter dieser Reihe der Führungshaken 13 senken
sich die Führungselemente 22 ab,
so dass das Faserband F in der Reihe der Führungshaken 13 klemmend
fixiert wird. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, beginnt während der
Verzögerung
des Schusslegers 2 bereits der Versatz V1 in Längsrichtung
der Transportkette 1. Die Führungselemente 22/A
befinden sich noch oberhalb der Ebene der Rückhaltenadeln 14.
Ist ein Teil des Gesamtversatzes – Versatz V1 – zurückgelegt,
wird die Führungsleiste 21 des
Schusslegers 2 mit ihren Führungselementen 22 nach
unten abgesenkt.
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Die
Drückerkante 211 bzw. 212 der
Führungsleiste 21 bewegt
das Faserband F nach unten. Es wird durch die Spitzen der Rückhaltenadeln 14 aufgespleißt und in
den Gassen zwischen den Rückhaltenadeln 14 fixiert
(Position 22/B). Nach der Ausführung eines weiteren Versatzes
V2 in dieser untersten Stellung wird die Führungsleiste 21 mit
ihren Führungselementen 22/C
wieder angehoben. Das Faserband wird erneut aufgespleißt und in
die Gassen zwischen den Rückhaltenadeln 14 verbracht.
Die Bewegung des Schusslegers 2 in Richtung der anderen Transportkette 1 beginnt
in dieser Phase, so dass die Abschnitte des Scheitels der Wendefalte
FW nun endgültig
zwischen den Gassen der Rückhaltenadeln 14 fixiert werden.
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Sobald
ein ausreichender vertikaler Raum zwischen den Rückhaltenadeln 14 und
den Führungselementen 22 vorhanden
ist, wird der Einstreicher 3 mit seiner Einstreichkante
voran, vorzugsweise mit Hilfe eines nicht dargestellten Steuerkolbens
in Richtung der Führungsnadelreihe 13 bewegt.
Bei dieser Bewegung des Einstreichers 3 unterstützt derselbe
das Einstreichen des Scheitelabschnittes FWS der Wendefalte in die
Gassen der Rückhaltenadeln 14.
Gleichzeitig hält
die Einstreichkante 31 die Fasern des oberen Trums FWO
an der Fassung 12 der Rückhaltenadeln 14.
Dadurch wird ein Zug auf die äußeren Fasern
des Faserbandes FWO ausgeübt, mit
dessen Hilfe das während
des Versatzes in den Führungselementen 22 einseitig
verlagerte Faserband F wieder kompensiert wird.
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Dies
ist in der Position des Führungselementes 22/D
gut zu erkennen. Gleichzeitig sichert die Einstreichkante 31 in
dieser Position, dass die Teile des Faserbandes zwischen dem Führungselement 22 und
dieser Klemmkante gespannt bleiben und freie Faserteile sich außerhalb
der Klemmlinie ansammeln. Das obere Trum FWO der Wendefalte FW wird dadurch
ausgebreitet und gleichmäßig gespannt über die
Reihe der Führungshaken 13 in
Richtung der anderen Transportkette 1 bewegt. Dieser gespannte
Abschnitt FWO des Faserbandes F ist exakt horizontal ausgerichtet
und wird dadurch den Führungshaken 13 in
einheitlicher Höhe
vorgelegt. Eine besondere Hubbewegung der Führungselemente 22 ist
für das
Einlegen in die Reihe der Führungshaken 13 zunächst nicht
vorgesehen. Die Notwendigkeit wird in Abhängigkeit von der Art der vorgelegten
Faserbänder
F von Fall zu Fall durch den Fachmann bestimmt.
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In 3 wird
nochmals die Position der Arbeitselemente gezeigt. Diese dargestellte
Position entspricht in etwa der Position 22/B des Führungselementes
in der 2. Der erste Teil des Versatzes V1 ist beendet
und die Führungselemente 22/B
des Schuss- oder Diagonallegers 2 senken sich mit der Drückerkante 211 unter
die Reihe der Rückhaltenadeln 14.
Der Einstreicher 3 befindet sich noch in Ruheposition.
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Die
Position 22/C der 2 ist in 4 dargestellt.
Die Führungsleiste 21 des
Schuss- oder Diagonallegers 2 ist mit ihrem Führungselement 22/C bereits
wieder angehoben worden und befindet sich in der ersten Phase seiner
Bewegung zur Reihe der Führungshaken 13.
Der Einstreicher 3 hat seine Endstellung fast erreicht.
Er klemmt Abschnitte des oberen Trums der Wendefalte FW an die Fassung 12 der Rückhaltenadeln 14 und
richtet das Faserband des oberen Trums FWO horizontal aus.
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Die 5 zeigt
eine folgende Position. Die Führungsleiste 21 des
Schuss- oder Diagonallegers 2 hat sich nach einem weiterem
Anheben über
die Reihe der Führungshaken 13 der
Transportkette 1 bewegt und spannt das vom Einstreicher 3 flach
gehaltene obere Trum der Wendefalte FW so, dass sich die Teile des
Faserbandes F durch die Spitzen der Führungshaken 13 aufteilen
und sich die einzelnen Faserstränge
in die Gassen zwischen den Führungshaken 13 bis
zum Grund derselben bewegen. Dort werden diese Bänder geklemmt. Evtl. lockere
Abschnitte im Bereich der Wendefalte FW verlagern sich nicht in
den Bereich des Fadengeleges zwischen den Transportketten 1.
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Von
besonderer Bedeutung ist, dass das Faserband F zwischen dem Einstreicher 3 und
dem Führungselement 22 am
Schussleger 2 immer gespannt ist. Diese regelmäßig vorhandene
Spannung wird durch eine an sich bekannte Spannanordnung aus Führungsstiften 24 und
Spannstiften 23 oberhalb der Führungselemente am Schussleger 2 unterstützt. Im
Gegensatz zum bekannten Stand der Technik ist diese Führungs-
und Spannanordnung hier jedoch für
jedes Faserband F einzeln vorgesehen. Eine solcher Führungs-
und Spannanordnung ist in 6 dargestellt.
Die Führungsstifte 24 und
der Spannstift 23 sind parallel zur Führungsfläche in den Führungselementen 22 ausgerichtet.
Der Spannstift 23 ist in horizontaler Richtung elastisch
vorgespannt, so dass er unter Ausbildung einer kleinen Falte zeitweilig überschüssige Faserbandabschnitte
im Bereich der Wendefalte FW zwischenspeichern kann.
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Diese
parallele Ausrichtung der Führungselemente
trifft auch für
die Zuführwalze 4 zu,
die sich im Abstand oberhalb des Bewegungsbereiches des Schuss-
oder Diagonallegers 2 zwischen den beiden Transportketten 1 befindet.
Diese regelmäßig nur schwer
zugängige
Zuführwalze 4 ist
als sog. Polygonwalze oder als Walze mit Längsrippen, die entlang von
Mantellinien ausgerichtet sind, ausgestaltet. Diese Ausführung soll
dafür Sorge
tragen, dass sich nicht einzelne aus dem Verband des Faserbandes
F lösende
Fasern um diese Zuführwalze 4 wickeln.
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Das
Schema der Zuführung
eines Faserbandes von der Spule bis zur Zuführwalze 4 ist in 7 dargestellt.
Die auf einer horizontalen Achse in einem Gatter geführte Spule 8 wird
mittels Bremse 9 leicht abgebremst. Vom Ablaufpunkt des
Bandes wird dasselbe über
einen größeren Abstand,
der bis zu mehreren Metern betragen kann, zu einer breiten, bundlosen
ersten Führungsrolle 7 geführt, auf
der sich das Faserband F in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Ablaufpunkt an der Spule 8 seitlich
verlagern kann (vgl. 8). Das obere Trum dieser sich
hier ausbildenden Schlinge des Bandes wird dann ebenfalls über eine
große
Entfernung zu einer zweiten Umlenkwalze oder zu einem Lieferwerk 6 geführt. Ein
starkes seitliches Ablenken des Faserbandes F wird somit zuverlässig verhindert.
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Das
Lieferwerk 6 besitzt drei angetriebene Lieferwalzen, die
die Faserbänder
F mit gleichbleibender Geschwindigkeit von den Spulen 8 abzieht. Die
zu einem Lieferwerk 6 gehörenden Spulen 8 sind in
dem Gatter entlang ihrer Achsen gegeneinander derart versetzt, dass
sich deren Faserbänder
ohne seitliche Führung
in einem angemessenen Abstand seitlich auf den Lieferwalzen positionieren.
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Die
durch den Legevorgang erforderlichen unterschiedlichen Abzugsgeschwindig keiten
und die dadurch bedingten zeitweiligen Faserbandüberschüsse werden im Bereich des Bandspeichers 5 zwischengespeichert.
Zur Sicherung der ausgebreiteten Lage des Faserbandes auch an der
mit seitlichen Bünden
versehenen Spannrolle 51 besitzt dieselbe eine polygone
Lauffläche
für das
Faserband F. Diese wird hier durch einzelne ringförmig angeordnete
Stifte gebildet (vgl. 9).
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Diese
Anordnung und Gestaltung der Führungselemente
im Bereich des Gatters hat sich bewährt. Die Zahl der Drehungen
im Band, die zufällig entstehen
können,
hat sich damit deutlich verringert.
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- 1
- Transportkette
- 11
- Trageplatte
- 12
- Fassung
- 13
- Führungshaken,
Doppelreihe
- 14
- Rückhaltenadeln
- 15
- Stützrolle
- 2
- Schuss-
oder Diagonalleger
- 21
- Führungsleiste
- 211,
212
- Drückerkante
- 22
(A, B, C, D, E)
- Führungselement
- 23
- Spannstift
- 24
- Führungsstifte
- 3
- Einstreicher
- 31
- Einstreichkante
- 4
- Zuführwalze
- 5
- Bandspeicher
- 51
- Spannrolle
- 6
- Lieferwerk
- 7
- Führungsrolle
- 8
- Spule
- 9
- Bremse
- A,
B, C, D, E
- Positionen
eines Führungselementes
in der Wendephase
- F
- Faserband
- FG
- Faserbandschar
- FW
- Wendefalte
- FWU
- unteres
Trum
- FWS
- Scheitel
- FWO
- oberes
Trum
- V1
- Versatz
(vor dem Einhängen
in die Rückhaltenadeln)
- V2
- Versatz
(nach dem Einhängen in
die Rückhaltenadeln)