DE102004010955B4

DE102004010955B4 - Bildgebendes Tomografiegerät

Info

Publication number: DE102004010955B4
Application number: DE102004010955A
Authority: DE
Inventors: Sebastian Maier; Klaus Thormann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2004-03-03
Filing date: 2004-03-03
Publication date: 2007-05-31
Anticipated expiration: 2024-03-04
Also published as: NL1028326A1; NL1028326C2; US7151816B2; CN100382759C; DE102004010955A1; CN1663532A; JP2005246057A; US20050204473A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein bildgebendes Tomografiegerät mit einer in eine tunnel- oder ringförmige Messeinrichtung (1, 2) einfahrbaren Patientenliege (6), wobei die Patientenliege (6) eine schwenkbar mit einem Sitzteil (8) verbundene Rückenlehne (7) aufweist und horizontal bewegbar auf einer Haltevorrichtung (4, 5) aufgenommen ist. Die Zugänglichkeit zum Patienten wird dadurch verbessert, dass die Haltevorrichtung (4, 5) an der Messeinrichtung (1, 2) angebracht ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein bildgebendes Tomografiegerät, insbesondere einen Röntgen-Computertomograf oder einen Magnet-Resonanz-Tomograf, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Nach dem Stand der Technik sind als bildgebende Tomografiegeräte beispielsweise Röntgen-Computertomografen oder Magnet-Resonanz-Tomografen bekannt. Gemeinsames Merkmal solcher Tomografiegeräte ist eine röhren- oder tunnelförmige Messeinrichtung. Zur Messung wird der Patient auf einer am Tomografiegerät angebrachten Patientenliege horizontal in die Messeinrichtung gefahren. Die Patientenliege kann außerdem vertikal bewegbar sein. Das erleichtert es, insbesondere verletzten oder alten Patienten, sich auf die Patientenliege zu begeben bzw. diese nach der Messung wieder zu verlassen.

Aus der US 6,322,252 B1 ist ein bildgebendes Tomografiegerät mit einer solchen in eine tunnel- oder ringförmige Messeinrichtung einfahrbaren Patientenliege bekannt. Die Patientenliege ist auf einer vor der Messeinrichtung angeordneten Halterung gelagert, die eine Mehrzahl von Stützelementen aufweist. Darüber hinaus ist in der DE 100 29 429 A1 eine auf einem Sockel gelagerte Patientenliege für eine Operations-Diagnose-Einrichtung offenbart. Sowohl die Halterung als auch der Sockel erschweren den Zugang von medizinischem Personal zu einem auf der Patientenliege gelagerten Patienten.

In der Praxis kommt es vor, dass zur Vorbereitung der Messung am Patienten ein Eingriff vorgenommen werden muss. Beispielsweise kann es notwendig sein, dem Patienten mittels einer Infusion ein Kontrastmittel zu verabreichen. Abgesehen davon ist es denkbar, dass der Patient unmittelbar nach der Messung noch auf der Patientenliege operiert werden muss. Dabei tritt mitunter das Problem auf, dass ein Eingriffsbereich am Pati enten für das medizinische Hilfspersonal oder den Operateur schwer zugänglich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein bildgebendes Tomografiegerät angegeben werden, das einen verbesserten Zugang zu einem Eingriffsbereich am Patienten ermöglicht. Nach einem weiteren Ziel der Erfindung soll das bildgebende Tomografiegerät eine weiter verbesserte Zugänglichkeit für verletzte oder alte Patienten zur Patientenliege ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 12.

Das bildgebende Tomografiegerät umfasst nach der Erfindung eine in eine tunnel- oder ringförmige Messeinrichtung einfahrbaren Patientenliege. Die Patientenliege weist dabei eine schwenkbar mit einem Sitzteil verbundene Rückenlehne auf, wird von einer Haltevorrichtung aufgenommen und ist horizontal bewegbar, wobei die Halteeinrichtung an der Messeinrichtung angebracht ist.

Durch ein Verschwenken der Rückenlehne relativ zum Sitzteil kann die Position des auf der Patientenliege aufgenommenen Patienten verändert werden. Das erleichtert die Zugänglichkeit zu einem Eingriffsbereich am Patienten. Insbesondere verletzte Patienten können bis zur Durchführung der Messung in einer für sie u. U. angenehmeren Sitzposition gehalten werden. Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Patientenliege ein schwenkbar mit dem Sitzteil verbundenes Fußteil auf. Die vorgeschlagene dreiteilige Ausführung der Patientenliege erhöht weiter die Freiheit in der Lagerung des Patienten. Die Zugänglichkeit eines Eingriffsbereichs wird weiter verbessert. Die Zugänglichkeit für den Patienten zur Patientenliege wird, beispielsweise für gehbehinderte Patienten, weiter vereinfacht.

Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Patientenliege horizontal bewegbar auf einer an der Messeinrichtung angebrachten Haltevorrichtung aufgenommen. Die Patientenliege ist insbesondere in einer Tunnel- oder Röhrenachse horizontal bewegbar. Das ermöglicht ein Ein- und Ausfahren des auf der Patientenliege aufgenommenen Patienten in die Messeinrichtung. Zweckmäßigerweise ist die Patientenliege schwenkbar um eine senkrecht zur Tunnel- oder Röhrenachse verlaufende Y-Achse an der Haltevorrichtung angebracht. Das ermöglicht die Herstellung von schräg durch die Körperachse des Patienten verlaufenden Schnittbildern. Außerdem kann damit weiterhin der Patient in eine für das medizinische Hilfspersonal oder den Operateur optimale Position für einen Eingriff gebracht werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Haltevorrichtung vertikal bewegbar an der Messeinrichtung angebracht. Außerdem kann es nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sein, dass die Messeinrichtung samt daran angebrachter Haltevorrichtung vertikal bewegbar an einem Sockel angebracht ist. Mit der vorgeschlagenen Ausgestaltung ist es im Vergleich zum Stand der Technik möglich, die Patientenliege in Vertikalrichtung besonders tief abzusenken. Das erleichtert weiter die Zugänglichkeit zur Patientenliege.

Zweckmäßigerweise sind zur Ausführung der Horizontal- und/oder Vertikalbewegungen elektrisch angetriebene Stelleinrichtungen vorgesehen. Zum Verschwenken der Rückenlehne und/oder des Fussteils und/oder der Patientenliege können elektrisch angetriebene Schwenkeinrichtungen vorgesehen sein. Die Schwenkeinrichtungen sind so ausgeführt, dass damit eine Messung mittels der Messeinrichtung nicht gestört wird. Insbesondere metallische Teile der Schwenkeinrichtung sind außerhalb eines Messbereichs der Patientenliege untergebracht. Sie können beispielsweise in der Haltevorrichtung aufgenommen sein.

Zur Steuerung der Bewegungen, vorzugsweise der Schwenkbewegungen, der Patientenliege kann eine Steuereinrichtung vorgesehen sein. Mittels einer solchen Steuereinrichtung kann die Patientenliege beispielsweise automatisch in eine vorgegebene Messposition gebracht werden.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht eines Tomografiegeräts mit horizontaler Patientenliege in einer ersten Vertikalposition,
2 das Tomografiegerät nach 1 in einer zweiten Vertikalposition,
3 das Tomografiegerät nach 1 in einer dritten Vertikalposition,
4 das Tomografiegerät nach 1 mit in Sitzstellung befindlicher Patientenliege und
5 das Tomografiegerät nach 1 mit in die Messeinrichtung eingefahrener Patientenliege.
In den 1 bis 5 ist am Beispiel eines Röntgen-Computertomografen ein Tomografiegerät dargestellt. Eine ringförmig ausgebildete Messeinrichtung bzw. Gantry 1 ist an einem Träger 2 aufgenommen. Der Träger 2 ist vertikal verfahrbar an einem Sockel 3 gehalten. Dazu ist eine (hier nicht gezeigte) hydraulisch oder elektrisch betreibbare Hubeinrichtung vorgesehen. Am Träger 2 ist wiederum vertikal bewegbar eine Haltevorrichtung 4 angebracht. Ein Haltearm 5 der Haltevorrichtung 4 nimmt horizontal bewegbar eine Patientenliege 6 auf. Die Patientenliege 6 ist horizontal, insbesondere parallel zur Achse der Messeinrichtung 1 verfahrbar. Wie am besten aus 4 ersichtlich ist, besteht die Patientenliege 6 aus einer Rückenlehne 7, einem Sitz 8 und einem Fußteil 9. Zur Vertikalbewegung der Haltevorrichtung 4 ist eine (hier nicht gezeigte) hydraulisch oder elektrisch betreibbare weitere Hubvorrichtung vorgesehen. Desgleichen ist zur Horizontalbewegung der Patientenliege 6 eine vorzugsweise elektrisch betreibbare (hier nicht gezeigte) Horizontalbewegungseinrichtung vorgesehen. Die Horizontalbewegungseinrichtung kann insbesondere im Haltearm 5 untergebracht sein. Zum Verschwenken der Rückenlehne 7 sowie des Fußteils 9 sind vorzugsweise elektrisch betreibbare (hier nicht gezeigte) Schwenkeinrichtungen vorgesehen.
Die Funktion des Röntgen-Computertomograf ist folgende: Indem die Haltevorrichtung 4 vertikal verfahrbar am Träger 2 und dieser wiederum vertikal verfahrbar am Sockel 3 angebracht sind, kann die Patientenliege 6 in Vertikalrichtung besonders weit verfahren werden. 1 zeigt einen Röntgen-Computertomograf in einer ersten Vertikalposition, bei der der Träger 2 gegenüber dem Sockel 3 nicht abgehoben ist. 2 zeigt die Patientenliege 6 in einer höchsten zweiten Vertikalposition, bei der der Träger 2 gegenüber dem Sockel 3 vertikal abgehoben ist. 3 zeigt die Patientenliege 6 in einer niedrigsten dritten Vertikalposition. Dabei ist die Haltevorrichtung gegenüber dem Träger 2 vertikal abgesenkt. Der Träger 2 befindet sich gegenüber dem Sockel 3 ebenfalls in einer vertikal abgesenkten Position. Die Verschwenkbarkeit der Rückenlehne 7 und des Sitzteils 9 ermöglicht es, die Patientenliege 6 in eine Sitzposition zu verstellen. Das erleichtert die Zugänglichkeit eines Eingriffsbereichs am Patienten.
Zur Messung kann die Patientenliege 6 mittels einer (hier nicht gezeigten) Steuereinrichtung automatisch in eine horizontale Position gestellt und horizontal in die Messeinrichtung 1 verfahren werden. 5 zeigt die Patientenliege 6 in der Messposition.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Patientenliege sowie deren Bewegungsmöglichkeiten können nicht nur im Zusammenhang mit einem Röntgen-Computertiomografen Anwendung finden, sondern mit jedem ähnlich gestalteten Tomografiegerät. Darunter fallen beispielsweise ein Magnet-Resonanz-Tomograf oder auch geometrisch ähnlich ausgestaltete nuklearmedizinische Geräte.

Claims

Bildgebendes Tomografiegerät mit einer in eine tunnel- oder ringförmige Messeinrichtung (1, 2) einfahrbaren Patientenliege (6), wobei die Patientenliege (6) eine schwenkbar mit einem Sitzteil (8) verbundene Rückenlehne (7) aufweist und horizontal bewegbar auf einer Haltevorrichtung (4, 5) aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (4, 5) an der Messeinrichtung (1, 2) angebracht ist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach Anspruch 1, wobei die Patientenliege (6) ein schwenkbar mit dem Sitzteil (8) verbundenes Fußteil (9) aufweist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Patientenliege (6) schwenkbar um eine senkrecht zu einer Tunnel- oder Röhrenachse verlaufende y-Achse an der Haltevorrichtung (4, 5) angebracht ist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Haltevorrichtung (4, 5) vertikal bewegbar an der Messeinrichtung (1, 2) angebracht ist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Messeinrichtung (1, 2) samt daran angebrachter Haltevorrichtung (4, 5) vertikal bewegbar an einem Sockel (3) angebracht ist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Ausführung der Horizontalbewegungen elektrisch angetriebene Stelleinrichtungen vorgesehen sind.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei zur Ausführung der Vertikalbewegungen elektrisch angetriebene Stelleinrichtungen vorgesehen sind.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zum Verschwenken der Rückenlehne (7) elektrisch angetriebene Schwenkeinrichtungen vorgesehen sind.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der Ansprüche 3 bis 8, wobei zum Verschwenken der Patientenliege (6) elektrisch angetriebene Schwenkeinrichtungen vorgesehen sind.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei zum Verschwenken des Fußteils (9) eine elektrisch angetriebene Schwenkeinrichtung vorgesehen ist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Steuerung der Bewegungen, vorzugsweise der Schwenkbewegungen, der Patientenliege (6) eine Steuereinrichtung vorgesehen ist.
Bildgebendes Tomografiegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausgebildet als Röntgen-Computertomograf oder Magnet-Resonanz-Tomograf.