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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Simulierung des
Reaktionsprozesses in katalysatorgefüllten Reaktionsrohren von Mantelrohrreaktoren
und auf ein Verfahren zur Optimierung des Gesamtwirkungsgrades von
Mantelrohrreaktoren.
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Katalytische
Gasphasenprozesse werden in der chemischen Industrie erfolgreich
in Mantelrohrreaktoren mit isothermen Festbetten durchgeführt. Solche
Mantelrohrreaktoren sind beispielsweise aus der WO 2004/052524 A1
bekannt. Sie enthalten ein meist ringförmiges, vertikales Reaktionsrohrbündel, das
von einem Wärmeträger durchströmt wird,
bei der überwiegenden
Zahl der Mantelrohrreaktoren in radialer Richtung. Als Wärmeträger wird üblicherweise
ein Salzbad verwendet.
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Die
Mantelrohrreaktoren werden jeweils spezifisch für den vorgesehenen Einsatz-
bzw. Anwendungsfall anhand entsprechend vorgegebener Kriterien ausgelegt.
Darüber
hinaus ist allgemein aus Wirtschaftlichkeitsgründen eine ständige Weiterentwicklung
notwendig. Trotz umfangreicher Erfahrung und bewährter Konstruktionen sind dabei
Versuche unerläßlich.
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Am
Anfang jeder Auslegung oder Weiterentwicklung eines Mantelrohrreaktors
stehen zunächst Laborversuche.
Mit ihnen werden unter idealen Bedingungen die grundlegenden Prozeßdaten ermittelt. Da
jedoch die geometrischen und thermischen Verhältnisse der Laboreinrichtungen
in der Regel von denen einer Großanlage zu stark abweichen,
ist ein direktes Scale-Up
meist nicht möglich.
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Es
muß ein
Zwischenschritt eingefügt
werden, die sogenannten Technikumsversuche. Hierbei handelt es sich
um Versuche mit Reaktionsrohren, die von der Geometrie her mit denen
des Großreaktors
identisch sind. Erst aus diesen Versuchen lassen sich die für die Auslegung
des Großreaktors
wichtigen Daten wie Reaktionsrohrdurchmesser, Rohrlänge, Wärmetönung, Druckverlust,
Temperaturführung sowie
weitere Größen zu Katalysator
und Reaktionsverlauf bestimmen. Bei diesen Versuchen werden die Verhältnisse
im Großreaktor,
soweit es möglich
ist, nachgebildet. Im idealen Zustand liegen in dem Mantelrohrreaktor
bei sämtlichen
Reaktionsrohren des Reaktionsrohrbündels gleichförmige Strömungs- und Temperaturverhältnisse
vor. Dieser Idealzustand ist jedoch in dem Mantelrohrreaktor nicht
erreichbar. Zwar lassen sich durch geeignete Maßnahmen, z. B. die in WO 2004/052524
A1 beschriebenen, die ungleichförmigen
Strömungs-
und Temperaturverhältnisse
in radialer Richtung des Reaktionsrohrbündels begrenzen, jedoch nicht
gänzlich
beseitigen. Daher findet der Prozeßentwickler im Labor für die zu
untersuchende Reaktion zwar ideale Bedingungen hinsichtlich Strömungs- und
Temperaturverhältnissen des
Wärmeträgers vor,
der Anlagenbetreiber muß jedoch
im kommerziellen Großreaktor
eine gewisse Temperaturverteilung des Wärmeträgermediums in einer horizontalen
Ebene senkrecht zur Reaktorachse akzeptieren.
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So
hat jedes einzelne Reaktionsrohr längs des Strömungsweges des Reaktionsgasgemisches an
der Außenseite
ein eigenes spezifisches Wärmeträger-Temperaturprofil,
das abhängig
ist von der Stelle, an welcher das Reaktionsrohr sich in radialer Richtung
des Reaktionsrohrbündels
befindet, und zusätzlich
davon, ob es sich bei der Anströmung
durch den Wärmeträger in fluchtender
oder in versetzter Anordnung befindet.
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Diese
Temperaturverteilung beeinflußt
je nach Prozeß unterschiedlich
stark die Reaktion und somit die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlage. Diese
Geschwindigkeits- und Temperaturprofile an der Außenseite
der Reaktionsrohre lassen sich zwar nicht beseitigen, jedoch ist
es möglich,
diese mit geeigneten Programmen zu berechnen.
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Dagegen
sind die Auswirkungen dieser Geschwindigkeits- und Temperaturprofile
auf die Reaktion im Reaktionsrohr einer theoretischen Betrachtung
im Detail nur schwer zugänglich.
Hier sind Versuche im Technikumsmaßstab unerläßlich.
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Aus
der
DE 37 42 333 C2 ist
ein Integralreaktorschuß zur
Untersuchung heterogen-katalytischer Prozesse bekannt, der es ermöglicht,
in partikelgefüllten
Festbetten einen durch die Temperierung ungestörten Prozeßablauf zu vermessen. Definierte Wärmeübertragungsbedingungen
werden hier dadurch erreicht, daß das Innenrohr außen eine
Gewindenut mit Rechteckprofil besitzt, die Gewindenut an den Enden
im Flanschbereich des das Rohr umschließenden Mantelrohres jeweils
in einen Ringkanal der Querschnittsfläche der Gewindenut ausläuft und
die Begrenzungsflansche, die mit einem Anschluß für weitere Integralreaktorbauelemente
versehen sind, tangentiale Bohrungen ebenfalls gleicher Querschnittsfläche aufweisen,
die direkt in beide Kanäle
münden.
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Eine
solche Konstruktion ist aufwendig und kostenintensiv, insbesondere
wenn Änderungen
am Versuchsbau durchgeführt
werden. Für
systematische Versuchsreihen zur Erfassung des Einflusses der unterschiedlichen
Geschwindigkeits- und Temperaturprofile des Wärmeträgers innerhalb des Reaktionsrohrbündels auf
den Gesamtwirkungsgrad des Mantelrohrreaktors ist dieser vorbekannte
Integralreaktorschuß nicht
geeignet.
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In
der
DE 101 27 374
A1 wird ein Reaktor zum Testen von Katalysatorsystemen
beschrieben. Hier handelt es sich um einen Versuchsreaktor mit einem
Rohrbündel,
in dem die Reaktions- bzw.
Kontaktrohre in zwei oder mehreren, thermisch voneinander getrennten
Kontaktrohrbereichen angeordnet sind, und mit mehreren Wärmeträgerräumen und
zugehörigen
unabhängigen
Wärmeträgerkreisläufen. Die Parameter
des Wärmeträgers in
den einzelnen Wärmeträgerräumen können jeweils
getrennt eingestellt werden, insbesondere die Stromführung des
Wärmeträgers relativ
zum Reaktionsmedium, die Temperatur und/oder der Volumenstrom des
Wärmeträgers. Allerdings
ist aufgrund der Aufteilung des Reaktions- bzw. Kontaktrohrbündels in
mehrere Kontaktrohrbereiche die Stromführung des Wärmeträgers für diejenige in einem Großreaktor
nicht repräsentativ.
Darüber
hinaus ist auch der Aufbau dieses Versuchsreaktors arbeitsaufwendig
und kostenintensiv, so daß Änderungen
am Versuchsaufbau ebenfalls zeitaufwendig und kostenintensiv sind.
Für die
Durchführung systematischer
Versuchsreihen mit realitätsnaher Stromführung des
Wärmeträgers ist
auch dieser vorbekannte Reaktor nicht geeignet.
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Aus
der
DE 297 06 323
U1 ist eine rohrförmige
Isolierschale zur thermischen Isolation von Rohrleitungen bekannt,
wobei die Isolierschale in Längsrichtung
geschlitzt ist. Die Isolierschale kann aufgeklappt und um die zu
isolierende Rohrleitung gelegt werden.
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In
dem Aufsatz von Hofmann, H.: Rechnergestütztes Experimentieren in der
chemischen Reaktionstechnik, CIT 58 (1986), Nr. 5, S. 387-393, ISSN 0009-286X
werden mehrere Laborreaktoren beschrieben. Mit der thermischen Isolation
der Versuchsanlagen befasst sich diese Entgegenhaltung nicht.
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WO
03/072237 A1 beschreibt Rohrbündelreaktoren
mit mehreren Kontaktzonen bzw. mehreren hintereinander geschalteten
Reaktoren.
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Aus
der
DE 2 064 478 A ist
eine Vorrichtung bekannt, bei der verschiedene Zonen eines Reaktionsrohres
durch mehrere Strahler unterschiedlich beheizt werden können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung
vorzuschlagen, mit der beliebige, in einem Großreaktor vorhandene Strömungs- und
Temperaturprofile auf einfache Weise nachgebildet werden können. Zudem
soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, mit dem unter Verwendung
einer solchen Vorrichtung der Gesamtwirkungsgrad von Großreaktoren
optimiert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 18 gelöst. Die Unteransprüche geben
jeweils vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten an.
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Durch
eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist
es möglich,
die Temperaturverteilung und die Strömungsführung des Wärme trägers für jede Stelle eines Großreaktors
mit geringem Zeit- und
Arbeitsaufwand im Technikumsmaßstab
nachzubilden. Die Vorrichtung ist vollständig modular aufgebaut. Dadurch, daß die Wärmeträgerräume, die
von einem katalysatorgefüllten
Reaktionsrohr oder mehreren parallelen katalysatorgefüllten Reaktionsrohren
durchlaufen werden, an einer Halteeinrichtung lösbar gehaltert sind, können sie
ohne weiteres ausgetauscht werden. Da die Isolierung nicht nur die
Wärmeträgerräume sondern
auch die Halteeinrichtung umgibt und an beiden lösbar befestigt ist, kann der
konstruktive Aufbau von beiden unabhängig sein. Daher muß bei einem
Austausch des Wärmeträgerraums
bzw. der Wärmeträgerräume nicht
notwendigerweise auch die Isolierung ausgetauscht werden. In jedem
Wärmeträgerraum
kann aufgrund des unabhängigen
zugehörigen
Wärmeträgerkreislaufes
die gewünschte
Temperatur und Strömungsführung des
Wärmeträgers eingestellt
werden. Da die zugehörigen
Versorgungseinrichtungen außerhalb
der Isolierung angeordnet und lösbar
an den jeweiligen Wärmeträgerräumen anschließbar sind,
ist ein Umbau bzw. eine Veränderung
der Vorrichtung schnell und einfach möglich, ohne daß Wärmeträgerumwälz-, Kühl- und
Heizeinrichtungen in den Umbau mit einbezogen werden müssen.
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Auch
die Einrichtungen zur Zu- und Ableitung des Reaktionsgasgemisches
sind lösbar
mit den Reaktionsrohren verbunden. Durch den konsequent modularen
Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann die Verteilung der Wärmeträgertemperatur
und die Strömungsführung des
Wärmeträgers längs der
Reaktionsrohre in einem Großreaktor äußerst realitätsnah angenähert werden.
Besonders geeignet ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung für die Optimierung
der Verteilung der Wärmeträgertemperatur
und der Strömungsführung des
Wärmeträgers längs der
Reaktionsrohre in einem Großreaktor für Oxidationsreaktionen.
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Unter
Verwendung der mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ermittelten
Meßergebnisse
ist es möglich,
die Abweichung von einem idealen Großreaktor zu quantifizieren
und den realen Großreaktor optimal
auszulegen. Diese Optimierung erfolgt in mehreren Iterationsschritten
unter jeweiliger Modifizierung der konstruktiven Ausgestaltung des
Großreaktors.
Diese modifizierten konstruktiven Ausgestaltungen können in
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
auf einfache Weise nachgebildet werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielshalber
noch näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 einen
Teil-Längsschnitt
durch die Vorrichtung aus 1 längs Linie
II-II in 3;
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3 einen
Querschnitt durch die Vorrichtung aus 1 längs Linie
III-III in 2;
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4 einen
Ausschnitt aus 1 in vergrößertem Maßstab, wobei jeder Wärmeträgerkreislauf eine
Wärmeträgerumwälz-, eine
Kühl- und
eine Heizeinrichtung aufweist;
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5 einen
der 4 ähnlichen
Ausschnitt, wobei zwei Wärmeträgerumwälz-, zwei
Kühl- und zwei
Heizein richtungen in einem Wärmeträgerkreislauf
zusammengeschlossen sind;
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6 in
schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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7 einen
Ausschnitt aus 6 in vergrößertem Maßstab;
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8 in
schematischer Darstellung eine Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1 bzw. 6;
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9a in
schematischer Darstellung einen Teil-Längsschnitt durch einen Großreaktor,
mit der Einteilung des Reaktionsrohrbündels in drei Gruppen;
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9b ein
Diagramm mit den berechneten, gemittelten Temperaturprofilen des
Wärmeträgers über die
Reaktionsrohrlänge
für jede
der drei Gruppen aus 9a; und
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9c ein
Diagramm mit einer Annäherung der
Temperaturprofile aus 9b durch Treppenkurven.
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Das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. eines erfindungsgemäßen Versuchsreaktors 1 weist eine
Halteeinrichtung 2 auf, an der acht Wärmeträgerräume 3 (A – H) lösbar gehaltert
sind. Die Wärmeträgerräume 3 werden
von einem katalysatorgefüllten
Reaktionsrohr 4 durchlaufen. Jeder Wärmeträgerraum 3 ist lösbar an
einen eigenen unabhängigen Wärmeträgerkreislauf 5 angeschlossen.
In den Wärmeträgerräumen 3 umströmt ein Wärmeträger 6 die Außenseite
des Reaktionsrohrs 4. Eine abnehmbare Isolierung 7 umschließt die Halteeinrichtung 2 und
jeden daran befestigten Wärmeträgerraum 3.
Wärmeträgerräume 3,
Reaktionsrohr 4 und Isolierung 7 werden im weiteren
auch als Reaktoreinheit 8 bezeichnet. Ein Reaktionsgasgemisch 9 wird über eine
(nicht dargestellte) Einrichtung in das obere Ende 10 des Reaktionsrohrs 4 geleitet.
Mittels einer weiteren (nicht dargestellten) Einrichtung wird das
Reaktionsgasgemisch 11 am unteren Ende 12 des
Reaktionsrohrs 4 abgeleitet. Beide Einrichtungen sind jeweils lösbar mit
dem Reaktionsrohr 4 verbunden.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist
jedoch bezüglich
der Strömungsführung von
Reaktionsgasgemisch 9, 11 und Wärmeträger 6 nicht
eingeschränkt.
Das Reaktionsgasgemisch kann von oben oder unten zugeführt werden,
der Wärmeträger kann hierzu
im Gleich- oder Gegenstrom geführt
werden. Auch Kombinationen sind möglich.
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Die
Wärmeträgerräume 3 können auch
von zwei oder mehr parallelen katalysatorgefüllten Reaktionsrohren durchlaufen
werden, die gemeinsam eine Stelle im Großreaktor repräsentieren,
wobei jedes Reaktionsrohr von dem Wärmeträger umströmt und jedes Reaktionsrohr
an die Einrichtungen zur Zuleitung bzw. Ableitung des Reaktionsgasgemisches
angeschlossen ist. Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel mit einem Reaktionsrohr
gilt daher genauso bei einer Gruppe von Reaktionsrohren.
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Die
Halteeinrichtung 2 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Stahlprofil, vorzugsweise ein Normprofil. Das Stahlprofil 2 ist
auf einem Grundgestell 13 aufgestellt und befestigt und
erstreckt sich von diesem aus vertikal nach oben. Das Grundgestell 13 ist
aus einer Grundplatte 14 gebildet, die auf Stützen 15 aufliegt.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist
bezüglich
der Größe nicht
eingeschränkt.
Es können beliebig
viele Wärmeträgerräume 3 vorgesehen
und an dem Stahlprofil 2 befestigt sein. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
weist acht Wärmeträgerräume 3A bis 3H auf.
Die Wärmeträgerräume 3 werden durch
einen beispielsweise zylindrischen Mantel 16 gebildet,
der das Reaktionsrohr 4 bzw. die mehreren parallelen Reaktionsrohre
umschließt.
In jedem Wärmeträgerraum 3 sind
(nicht dargestellte) Stromführungseinrichtungen
angeordnet, um die Strömungsverhältnisse
denjenigen Strömungsverhältnissen nachzubilden,
die an der bestimmten Stelle im Großreaktor vorhanden sind, die
mit dem Reaktionsrohr 4 untersucht werden soll. Die Stromführungseinrichtungen
können
beispielsweise durch zylindrische perforierte Umlenkbleche, Mischer,
mäander förmige Elemente,
Spiralwendeln – z.
B. aus gebogenem Rohr – oder
Füllkörpern gebildet
werden.
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Zwischen
den einzelnen Wärmeträgerräumen 3 befinden
sich Probenahmestellen 17, z. B. Stutzen, durch die Proben
des Reaktionsgasgemisches entnommen und einer nicht dargestellten
Analyseeinrichtung zugeführt
werden können.
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Das
Reaktionsrohr 4 entspricht in Länge, Durchmesser, Wandstärke, Material
und Katalysatorfüllung
einem Reaktionsrohr an einer ausgewählten Stelle im Großreaktor.
Das Reaktionsrohr 4 kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein.
Bei einteiligen Reaktionsrohren gibt es keine Dichtigkeitsprobleme auf
der Reaktionsgasseite. Zudem nimmt bei mehrteiligen Reaktionsrohren
die Konstruktion wegen der Verbindungsflansche mehr Platz ein. Im
Inneren des Reaktionsrohrs ist mindestens ein Thermoelement 17a zur
Messung der Reaktionsgastemperatur angeordnet.
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Der
Katalysator kann über
die Rohrlänge
homogen sein. Es besteht auch die Möglichkeit, daß mehrere
unterschiedlich sensitive Katalysatoren stufenweise oder mit kontinuierlichem Übergang
eingefüllt
werden, eventuell teilweise oder ganz mit Inertmaterialbeimischung
zur Verdünnung.
Mit Inertmaterialbeimischungen kann die freiwerdende Reaktionswärme begrenzt
werden, z. B. im Bereich des Hot Spot.
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Jeder
Wärmeträgerraum 3 hat
einen eigenen, von den anderen unabhängigen Wärmeträgerkreislauf 5 (4).
Als Wärmeträger 6 wird
vorzugsweise flüssiges
Salz verwendet.
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Der
Durchfluß des
Wärmeträgers 6 wird durch
eine nicht dargestellte handelsübliche
Durchflußmeßeinrichtung
gemessen. Die Temperatur des Wärmeträgers 6 wird
durch Meßstellen
am Eintritt in den und am Austritt aus dem Wärmeträgerraum 3 kontrolliert.
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Jeder
Wärmeträgerkreislauf 5 weist
neben einer Umwälzeinrichtung 18 eine
Kühleinrichtung 19 und
eine Heizeinrichtung 20 auf, um den Wärmeträger 6 in den einzelnen
Wärmeträgerkreisläufen 5 je nach
Erfordernis entweder zu kühlen
oder zu erhitzen.
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Die
Wärmeträgerumwälz-, die
Kühl- und
die Heizeinrichtung 18, 19, 20 mit zugehöriger Regeleinrichtung
sind in einem kompakten isolierten Wärmeträgerbehälter 21 angeordnet.
Die Behälter 21 sind jeweils
mit Heizkabeln umwickelt zur Aufheizung auf die zur Förderung
des Wärmeträgers 6,
im vorliegenden Fall des Salzbades, erforderliche Mindesttemperatur.
Ferner können
alle zu einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gehörigen
Wärmeträgerbehälter 21 in
einem Gehäuse 21a (8)
untergebracht sein. Dadurch ergibt sich eine übersichtliche Anordnung. Die
Wärmeträgerleitungen 22, 23 verlaufen
aus dem Gehäuse 22 heraus
zu den jeweiligen Wärmeträgerräumen 3 bzw.
zu deren Anschlußleitungen 24, 25 hin
und sind an diese lösbar
angeschlossen, beispielsweise mit Klemmringverschraubungen 26.
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Das
Stahlprofil 2 und die daran befestigten Wärmeträgerräume 3 sind
gemeinsam von einer Isolierung 7 umgeben. Die Isolierung 7 ist
in Längsrichtung
des Stahlprofils 2 in Isolierelemente 27 unterteilt,
die jeweils einen Wärmeträgerraum 3 und
den zugehörigen
Stahlprofilabschnitt mit Abstand 33 umschliessen (2).
Für jedes
Isolierelement 27 ist am Stahlprofil 2 eine Auflage 28 befestigt,
auf die das Isolierelement 27 aufgestellt ist. Wärmeverluste durch
die Auflagen 28 werden durch separate Isolierungen vermindert.
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Jedes
Isolierelement 27 ist in Umfangsrichtung aus zwei Zylinderhalbschalen 29, 30 gebildet (3).
Diese sind in Umfangsrichtung an einem Ende durch ein Scharnier 31 und
am anderen Ende leicht lösbar,
beispielsweise durch einen Schnappverschluß 32, miteinander
verbunden. Auf diese Weise sind die Isolierelemente 27 leicht
demontierbar.
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Sämtliche
Leitungen, beispielsweise für Wärmeträger 6,
Reaktionsgasproben und Meßsignale,
verlaufen innerhalb der Isolierung 7 entlang des Stahlprofils 2 nach
unten und durch eine Aussparung in der Grundplatte 14 aus
der Reaktoreinheit 8 hinaus. Auf diese Weise werden Durchführungen
durch die Isolierelemente 27 hindurch vermieden, wodurch die
Demontierbarkeit der Isolierelemente 27 weiter erleichtert
wird.
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Das
obere Ende des Reaktionsrohrs 4 ist an eine (nicht dargestellte)
Einrichtung lösbar
anschließbar,
mit der das Reaktionsgasgemisch 9 in das Reaktionsrohr 4 eingeleitet
wird.
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Das
untere Ende des Reaktionsrohrs 4 ist an eine (nicht dargestellte)
Einrichtung lösbar
anschließbar,
mit der das aus dem Reaktionsrohr 4 austretende Reaktionsgasgemisch 11 abgeleitet
wird.
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In 5 ist
eine alternative Ausbildung eines Wärmeträgerkreislaufes 5 dargestellt.
In dieser Variante kann erfindungsgemäß die Anzahl der Wärmeträgerräume 3 auch
geringer sein als die Anzahl der zur Verfügung stehenden Wärmeträgerkreisläufe 5. Gemäß dieser
alternativen Ausführungsform
sind jeweils zwei Wärmeträgerumwälz-, zwei
Kühl- und zwei
Heizeinrichtungen 18, 19, 20 in einem
Wärmeträgerkreislauf 5 zusammengeschlossen.
Mit diesen Maßnahmen
ist es möglich,
die Umwälzmenge
in dem Wärmeträgerkreislauf 5 sehr
stark zu erhöhen.
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In
den 6 und 7 ist eine weitere alternative
Ausführungsform
eines Wärmeträgerkreislaufes 5 dargestellt.
Hier sind zwei oder mehrere Wärmeträgerräume 3 in
einem Wärmeträgerkreislauf 5 zusammengeschlossen.
Der Wärmeträger durchläuft mehrere
direkt hintereinandergeschaltete Wärmeträgerräume 3, hier beispielhaft
gezeigt die Wärmeträgerräume 3C und 3D sowie
die Wärmeträgerräume 3E, 3F und 3G.
Hierdurch lassen sich auf einfache Weise größere Reaktionsbereiche mit
gleicher Temperatur herstellen. Die Variationen sind hier unbeschränkt und
den Verhältnissen
in einem Großreaktor
beliebig anpaßbar.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist einen
einfachen Aufbau auf. Die Reaktoreinheit 8 und die Umwälz- und Temperiereinrichtung 18, 19, 20 für den Wärmeträger 6 sind
lösbar
miteinander verbunden. Hierdurch ergibt sich eine gute Zugänglichkeit und
die Möglichkeit,
einzelne Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit
relativ geringem Aufwand zu verändern.
Die Reaktionsrohre 4 z. B. können entsprechend dem zu simulierenden
Prozeß bezüglich Durchmesser,
Wandstärke,
Länge,
Werkstoffanordnung und Anzahl der Wärmeträgerräume 3 jeweils leicht
neu angepaßt
werden. Dies wird erfindungsgemäß verbunden
mit einer kompakten Gestaltung der jeweiligen Bereiche.
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Nachfolgend
wird ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Optimierung
des Gesamtwirkungsgrades von Mantelrohrreaktoren beschrieben:
Voraussetzung
für eine
solche Optimierung ist, daß die
grundlegenden Entscheidungen, z. B. für Gleich- oder Gegenstromführung von
Prozeß-
bzw. Reaktionsgas und Wärmeträger oder
für eine
Mehrzonenbauweise oder für
eine ganz andere Bauweise, bei der die Aktivität des Katalysators längs der
Reaktionsrohre veränderlich
ist, getroffen sind.
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Anhand
dieser getroffenen Entscheidungen bzw. vorgegebenen Kriterien werden
dann die Auslegungsparameter für
den Mantelrohrreaktor festgelegt. Zu diesen Auslegungsparametern
gehören
beispielsweise Menge und Qualität
des Produktes, Ausgangsstoffe, Katalysatormaterial, abzuführende Wärmemenge
in Abhängigkeit
der Lauflänge
des Reaktionsrohrs, Druck und Temperatur.
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Basierend
auf den Auslegungsparametern werden dann in einer ersten Näherung detallierte
Berechnungen und/oder konstruktive Ausgestaltungen durchgeführt.
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Aus
der gewünschten
Produktionsmenge und der Raum/Zeit-Ausbeute wird das Katalysatorvolumen
und daraus die nötige
Anzahl von Reaktionsrohren errechnet. Eventuell stellt sich heraus,
daß mehrere
parallel geschaltete Reaktoren notwendig sind. Neben der Anzahl
der Reaktionsrohre umfaßt die
Aus legung des Reaktionsrohrbündels
weiterhin auch noch die Festlegung z. B. der Länge, des Durchmessers, der
Wandstärke,
des Materials und der Katalysatorfüllung für jedes Reaktionsrohr.
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Ferner
werden anhand der Auslegungsparameter die Stromführungsmittel sowie die Art
und Anzahl der Strömungswege
und die Umwälzmenge
des Wärmeträgers durch
das Reaktionsrohrbündel
hindurch festgelegt.
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Insbesondere
werden dabei aufgrund der vorgegebenen Strömungsrichtung des Wärmeträgers und
der Anzahl der Zonen die Rohrteilung, die inneren und äußeren rohrfreien
Räume,
die Anzahl und Form der ringförmigen
und der scheibenförmigen
Umlenkbleche, die Ringkanäle
und die Größe der Wärmeträgerumwälzpumpen
festgelegt. Daraus werden iterativ die Umwälzmenge und die Druck- und Geschwindigkeitsverteilung
des Wärmeträgers im Mantelrohrreaktor
berechnet.
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Die
ringförmigen
Umlenkbleche und im Einzelfall auch die scheibenförmigen Umlenkbleche
besitzen zur Begrenzung eines Geschwindigkeitsgradienten in radialer
Richtung Teilstromöffnungen,
durch die hindurch Teilströme
des Wärmeträgers während des
Durchgangs in den nächsten
Reaktionsrohrbündelabschnitt
gelangen.
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In
Großreaktoren
kommt fast ausschließlich die
Radialströmung
zur Anwendung, wobei der Wärmeträger mäanderförmig in
mehreren radialen Durchgängen
durch das Reaktionsrohrbündel
hindurchgeführt
wird. Der Wärmeträger ist
in der Regel ein Salzbad, d. h. flüssiges Salz, das aus einem
Gemisch von Kaliumnitrat, Natriumnitrid und Natriumnitrat besteht.
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In
erster Näherung
wird mit Erfahrungswerten für
den Wärmeanfall über die
Reaktionsrohrlänge und
mit den sonstigen Prozeßdaten
schließlich
die Temperaturverteilung des Wärmeträgers im
Mantelrohrreaktor berechnet. Damit sind für alle Reaktionsrohre des Mantelrohrreaktors
die mantelseitigen Temperaturen über
die Rohrlänge
bekannt.
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Jedoch
ist für
den Wirkungsgrad der Gesamtreaktion weniger die mantelseitige Temperatur,
d. h. die Temperatur auf der Reaktionsrohrwand-Außenseite,
ausschlaggebend, sondern vielmehr die Temperatur an der Reaktionsrohrwand-Innenseite,
die vom äußeren Wärmeübergang
abhängig
ist. Dies wird bei einem erfindungsgemäßen Verfahren durch Meßergebnisse
berücksichtigt,
die aus mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 durchgeführten Versuchsreihen
ermittelt werden.
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Bei
der Optimierung des Gesamtwirkungsgrades des Mantelrohrreaktors
wird untersucht, inwieweit eine Verbesserung der Reaktionsbedingungen
noch wirtschaftlich vertretbar ist.
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Denn
einerseits könnte
der Mantelrohrreaktor mit möglichst
kleiner Rohrteilung und Umwälzmenge
ausgeführt
werden. Das würde
Platz sowie Investitions- und Betriebskosten sparen. Jedoch können sich
dadurch die Temperaturdifferenzen des Wärmeträgers im Mantelrohrreaktor soweit
erhöhen, daß die komplette
Funktion gefährdet
ist.
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Ideale
Reaktionsbedingungen lägen
bei einer idealisothermen Reaktionsführung auf der Wärmeträgerseite
vor. Dazu müßten die
Temperaturdifferenzen des Wärmeträgers im
Mantelrohrreaktor Idealerweise zu Null werden.
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Jede
nicht ideale Temperaturverteilung im Mantelrohrreaktor verschlechtert
im allgemeinen die Reaktionsbedingungen. Andererseits ist eine Verbesserung
der Temperaturverteilung mit einer Verteuerung des Reaktorsystems
und eventuell mit höheren
Betriebskosten verbunden.
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Daher
muß quantitativ
abgeschätzt
werden, inwieweit die ermittelte Temperaturverteilung im Großreaktor
die Reaktionsführung
beeinflußt.
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Somit
ist eine Optimierung nur möglich, wenn
es gelingt, die Einbußen
in der Produktausbeute gegenüber
dem Idealwert bei isothermer Fahrweise zu quantifizieren. Dieses
wiederum ist mit einer weiter oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vor richtung
möglich,
mit der die Reaktionsbedingungen an beliebigen Stellen im Mantelrohrreaktor
nachgebildet und so mit Versuchsreihen repräsentative Werte für das gesamte
Reaktionsrohrbündel
ermittelt werden können.
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Aus
dem Reaktionsrohrbündel
werden repräsentative
Reaktionsrohre 4 ausgewählt.
Hierbei wird wie folgt vorgegangen (siehe 9a bis 9c):
Das
gesamte Reaktionsrohrbündel
des Mantelrohrreaktors wird in mehrere Gruppen von Reaktionsrohren
eingeteilt, z. B. drei bis fünf
konzentrische Ringe (5a). Die Anzahl
der Reaktionsrohre pro Gruppe kann gleich sein. Die Gruppen werden
nach außen und
innen durch den äußeren Rohrkreis
bzw. den inneren Rohrkreis begrenzt.
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Für jede ringförmige Gruppe
wird ein gemitteltes Temperaturprofil T des Wärmeträgers über die Reaktionsrohrlänge L bestimmt
bzw. berechnet (9b) und durch eine Treppenkurve
(9c) angenähert.
Eine Treppe bedeutet, daß die
betreffende Zone nahezu isotherm betrieben wird. Dadurch wird ein
definierter Betriebszustand erreicht. Die Zahl der Treppenstufen
entspricht meist der Zahl der Radialwege oder Vielfachen davon.
In 9c sind vier Treppen dargestellt. Die ermittelten
Temperaturen werden in den Wärmeträgerräumen einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechend eingestellt.
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Nacheinander
wird für
jede Gruppe ein repräsentatives
Reaktionsrohr 4 oder eine vorgegebene repräsentative
Anzahl von Reaktionsrohren 4 in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 untersucht durch
Anlegen des Strömungs-
und Temperaturprofils, das wie oben angegeben für die Gruppe angenähert wurde.
In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird für
jede Gruppe ein repräsentatives
Reaktionsrohr 4 untersucht.
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Die
Strömungsverhältnisse
im Großreaktor werden
dabei durch weiter oben beschriebene Stromführungseinrichtungen in Verbindung
mit einer entsprechenden Umwälzmenge
nachgebildet.
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Pro
radialem Durchgang des Wärmeträgers durch
das Reaktionsrohrbündel
des vorgesehenen Mantelrohrreaktors wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mindestens ein Wärmeträgerraum 3,
bevorzugt zwei Wärmeträgerräume 3 vorgesehen,
um das Temperaturprofil möglichst
gut nachbilden zu können.
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So
werden bei einem Mantelrohrreaktor mit vier Durchgängen durch
das Reaktionsrohrbündel vorzugsweise
vier, besonders bevorzugt sechs und ganz besonders bevorzugt acht
Wärmeträgerräume 3 vorgesehen.
Mit steigender Anzahl der Wärmeträgerräume 3 werden
die Temperaturprofile immer besser nachgebildet. Allerdings steigt
auch der apparative Aufwand. Mehr als zwei Wärmeträgerräume 3 pro Reaktionsrohrbündeldurchgang
sollten z. B. dann ausgeführt
werden, wenn der Abstand zwischen zwei Umlenkblechen bzw. zwischen
Umlenkblech und Rohrboden sehr groß ist. Die Höhe der einzelnen Wärmeträgerräume 3 kann
dabei unterschiedlich sein. Die Umwälzmenge pro Wärmeträgerraum
wird so hoch gewählt,
daß die
Temperaturänderung
des Wärmeträgers 6 entlang
eines Wärmeträgerraums 3 vernachlässigt werden
kann. Die Wärmeübergangswerte
werden so eingestellt, daß sie
denjenigen im Großreaktor
entsprechen.
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Durch
dieses Vorgehen werden die Verteilung der Wärmeträgertemperatur und die Strömungsverhältnisse
längs eines
Reaktionsrohrs 4 in den einzelnen Wärmeträgerräumen 3 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 an
die berechneten Verhältnisse
in einem Großreaktor
angepaßt.
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Das
Reaktionsgasgemisch 9 wird in der gewünschten Zusammensetzung mit
dem gewünschten
Druck und der gewünschten
Temperatur am oberen Ende 10 in das Reaktionsrohr 4 eingeführt. Es
ist jedoch auch möglich,
das Reaktionsgasgemisch am unteren Ende 12 in das Reaktionsrohr 4 einzuleiten. Am
Austritt wird eine Probe genommen und analysiert. Auch zwischen
den Wärmeträgerräumen 3 bzw.
Reaktionsstufen können
zur Analyse bzw. Feststellung der ablaufenden Reaktionsstufen und
der Teilumsätze
Proben genommen werden.
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Für jedes
ausgewählte
repräsentative
Reaktionsrohr 4 werden auf diese Weise die in ihm im Großreaktor
stattfindenden Reaktionsprozesse durch Anlegen des zugehörigen angenäherten Strömungs- und
Temperaturprofils simuliert. Die bei den Simulationen jeweils austretenden
Reaktionsgasgemische werden analysiert. Aus der Gesamtheit der erhaltenen
Analysen wird der Gesamtwirkungsgrad der Reaktion im Mantelrohrreaktor
berechnet.
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Zusätzlich wird
die Temperatur im Inneren des Reaktionsrohrs längs diesem gemessen und daraus
der Wärmeanfall
entlang des Reaktionsrohrs bestimmt. Dieser aus den Meßergebnissen
bestimmte Wärmeanfall
wird im nächsten
Näherungsschritt der
Berechnung der Temperaturverteilung des Wärmeträgers zugrunde gelegt.
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Dabei
ist immer zu prüfen,
ob ein sicherer Betrieb auch noch für das ungünstigste Reaktionsrohr gewährleistet
ist.
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Dieser
aus den Meßergebnissen
bestimmte Gesamtwirkungsgrad wird mit dem Ideal-Gesamtwirkungsgrad
des Mantelrohrreaktors verglichen. Der Ideal-Gesamtwirkungsgrad
ergibt sich bei der Fahrweise des Mantelrohrreaktors, die bei den
vorgegebenen Bewertungskriterien optimal bzw. ideal wäre. Zu den
Bewertungskriterien für
den Ideal-Gesamtwirkungsgrad gehören
beispielsweise der Umsatz des Ausgangs- bzw. Einsatzstoffes, die
Selektivität
des gewünschten
Produkts, die Konzentration unerwünschter Nebenprodukte, die
Produktqualität,
wie z. B. Reinheit, Farbe und Geruch, die Gleichmäßigkeit
der Katalysatorbelastung, die Katalysatorlebensdauer, die Raum-Zeit-Ausbeute und/oder
die Reaktionsstabilität.
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Falls
der Unterschied zwischen dem Gesamtwirkungsgrad, der aus den Meßergebnissen
bestimmt worden ist, und dem Ideal-Gesamtwirkungsgrad größer ist
als ein vorgegebener Wert, wird die Auslegung des Mantelrohrreaktors
in einer zweiten Näherung
modifiziert, d. h. beispielsweise das Reaktionsrohrbündel, die
Stromführungsmittel,
die Strömungswege
und die Umwälzmenge
des Wärmeträgers modifiziert
ausgebildet bzw. berechnet.
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Mit
den durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 gewonnenen
Daten werden der Mantelrohrreaktor und der Prozeß so in einer Reihe von Näherungen
nach kundenspezifischen Kriterien, z. B. hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit,
optimiert.