DE102004003075B4 - Cabriolet-Karosserie mit Kollisionsschutz - Google Patents
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Abstract
Description
- Beim Öffnen und Schließen des Verdecks eines Cabriolets ist es häufig erforderlich, dass sich Teile der Karosserie über die Grenzen des Bauraums des Fahrzeugs, den dieses bei offenem oder geschlossenem Verdeck einnimmt, hinaus bewegen. Wenn ein Benutzer ein Öffnen oder Schließen des Verdecks an einem ungeeigneten Ort veranlasst, kann es leicht zu Kollisionen zwischen beweglichen Karosserieteilen und Hindernissen in der Umgebung des Fahrzeugs kommen, die zu Schäden an diesen Karosserieteilen, deren Antriebsvorrichtungen oder den umgebenden Hindernissen, mit denen sie zusammenstoßen, führen. Derartige Probleme traten zwar bereits an althergebrachten Verdeck-Bauformen auf, bei denen beispielsweise das Dach durch eine zwischen gegeneinander beweglichen Rahmenteilen aufgespannte flexible Plane gebildet war, sie stellen sich jedoch verschärft bei den so genannten Hardtop-Verdecks, die aus gegeneinander beweglichen, aber in sich steifen plattenförmigen Elementen aufgebaut sind. So kann ein Dachelement des Verdecks während des Öffnen und Schließens beispielsweise mit einem Garagendach kollidieren oder eine Heckklappe, die geöffnet werden muss, um zum Öffnen des Verdecks dessen Teile in einem Hohlraum unter der Klappe zu versenken oder sie zum Schließen des Verdecks aus diesem Hohlraum auszufahren, kann über den hinteren Stoßfänger des Fahrzeugs hinaus nach hinten ausgreifen und so mit einem Hindernis hinter dem Fahrzeug wie etwa einem Baum, einem Laternenmast oder einem benachbart geparkten Fahrzeug kollidieren.
- Aus
DE 202 16 109 U1 ist ein Cabrioletdach bekannt, bei dem eine Sensorik einen Schließvorgang des Dachs abbricht, wenn ein Widerstand erfasst wird. Die Erfassung eines Widerstands setzt voraus, dass ein Kontakt des Dachs mit einem Hindernis, das den Widerstand ausüben kann, stattfindet. Eine Beschädigung des Dachs, zu der bereits durch den Kontakt mit dem Hindernis kommen kann, kann nicht verhindert werden. -
DE 199 37 963 A1 beschreibt einen Einklemmschutz für ein Kraftfahrzeugfenster oder -schiebedach mit einem stationär angeordneten Radarsensor, auf den sich das Fenster oder Schiebedach beim Schließen zubewegt. Ein solcher Sensor kann ein zwischen ihm und dem Fenster oder dem Schiebedach befindliches Hindernis erfassen, nicht aber eines, das sich außerhalb des Bauraums des Fahrzeugs befindet. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Karoserie für ein Cabriolet zu schaffen, bei dem eine Beschädigung von beim Öffnen und Schließen des Verdecks beweglichen Karosserieteilen durch Anstoßen an ein äußeres Hindernis auf einfache Weise vermieden wird.
- Die Aufgabe wird gelöst durch eine Karosserie mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Wenn der einem kollisionsgefährdeten Karosserieteil zugeordnete Sensor einen bevorstehenden Kontakt mit einem Hindernis erfasst, wird die Bewegung des gefährdeten Karosserieteils umgehend angehalten, um den Kontakt mit dem Hindernis zu vermeiden, der zu bleibenden Schäden an dem Karosserieteil, seinem Antriebsmittel oder dem von ihm berührten Hindernis führen könnte.
- Vorzugsweise ist das Antriebsmittel eingerichtet, die Bewegungsrichtung des Karosserieteils umzukehren, wenn der Sensor einen bevorstehenden Kontakt erfasst. So wird das Verdeck automatisch in seinen Ausgangszustand zurückbewegt, wenn ein Öffnen oder Schließen aufgrund eines Hindernisses nicht möglich ist, und mit dem Verdeck im Ausgangszustand kann das Fahrzeug zunächst an einen Ort bewegt werden, wo ein sicheres Öffnen bzw. Schließen des Verdecks möglich ist.
- Bei dem abzusichernden Karosserieteil kann es sich insbesondere um ein Dachelement des Verdecks oder um einen Deckel einer Aufnahmekammer für das offene Verdeck handeln. Selbstverständlich können an einer Karosserie auch sowohl ein Dachelement als auch der Deckel mit Hilfe eines zugeordneten Sensors abgesichert sein.
- Derartige Sensoren sind vorzugsweise jeweils an einer Außenkante des abzusichernden Karosserieteils angebracht, die dem höchsten Kollisionsrisiko ausgesetzt ist. Ein Drucksensor ist im Allgemeinen preiswert realisierbar, doch kann er einen Kontakt zwischen dem Karosserieteil und dem Hindernis nicht verhindern, und er schützt nur diejenigen Bereiche des Karosserieteils, an denen er angebracht ist. Ein Näherungssensor hingegen ist ohne Kontakt wirksam und kann auch ausgedehnte Karosserieteile wirksam schützen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Cabriolets mit geschlossenem Verdeck; -
2 eine schematische Ansicht des Cabriolets mit teilweise geöffnetem Verdeck; und -
3 und -
4 Schnitte durch die Vorderkante eines Dachelements des Verdecks. -
1 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Cabriolet mit Hardtop-Verdeck1 . Das Verdeck1 setzt sich im Wesentlichen aus drei Komponenten zusammen, einem steifen, plattenförmigen Dachelement2 , dessen Vorderkante3 lösbar an der Oberkante einer Windschutzscheibe4 verrastet ist, einer schwenkbaren C-Säule5 , an deren unterem Ende ein vom Kotflügel verdeckter und deshalb gestrichelt dargestellter, eine Schwenkbewegung der C-Säule5 relativ zum Kotflügel sowie eventuell des Dachelements2 relativ zu der C-Säule5 antreibender Elektromotor6 angreift, und deren oberes Ende an die Hinterkante des Dachelements2 angelenkt ist, sowie ein steifes Rückscheibenelement7 . - Ein oberer Bereich des Kofferraums des Fahrzeugs ist vorgesehen, um das Verdeck
1 im offenen Zustand aufzunehmen. Um das Verdeck zu öffnen, muss zunächst ein (nicht dargestellter) Motor die Kofferraumhaube8 in die2 gezeigte Stellung anheben. In dieser Stellung steht die hintere Kante9 der Kofferraumhaube8 über den Heckstoßfänger10 des Fahrzeugs hinaus nach hinten vor und ist daher gefährdet, mit einem knapp hinter dem Heckstoßfänger10 stehenden Hindernis zu kollidieren. Auch eine Kollision der vorderen Kante11 der Kofferraumhaube mit einem Hindernis oberhalb des Kofferraums ist nicht ausgeschlossen. - Wenn die Kofferraumhaube
8 geöffnet ist, wird zum Aufklappen des Verdecks1 zunächst eine Verbindung zwischen der Hinterkante des Dachelements2 und der Oberkante des Rückscheibenelements7 gelöst und das Rückscheibenelement7 in einer (nicht dargestellten) in Höhe seiner Unterkante angeordneten horizontalen Schiene nach hinten verschoben und gleichzeitig abgesenkt. -
2 zeigt das Rückscheibenelement7 in einer intermediären Stellung; bei vollständig geöffnetem Verdeck befindet sich das Rückscheibenelement7 in einer horizontalen Stellung im Innern des Kofferraums. - Gleichzeitig wird die C-Säule
5 durch den Motor6 im Uhrzeigersinn geschwenkt, wodurch das Dachelement2 , insbesondere dessen vordere Kante3 , zunächst angehoben wird, bevor die C-Säule5 und das Dachelement2 parallel gegeneinander geklappt im Kofferraum zwischen dem Rückscheibenelement7 und der im vollständig geöffneten Zustand des Verdecks wieder geschlossenen Kofferraumhaube8 Platz finden. - Hier ist es die Vorderkante
3 des Dachelements2 , die besonders stark gefährdet ist, mit einem Hindernis oberhalb des Fahrzeugs, wie etwa einem Garagendach12 , zu kollidieren; doch können es bei einer anderen Konstruktion des Verdecks bzw. einer anderen Kinematik seiner Öffnungs- und Schließbewegung ohne Weiteres andere Elemente sein, die am stärksten gefährdet sind, mit Hindernissen außerhalb des Fahrzeugs zu kollidieren. -
3 zeigt stark schematisiert ein Beispiel für einen nicht erfindungsgemäßen Aufbau der Vorderkante3 in einem Schnitt parallel zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Die Vorderkante3 ist hier im Wesentlichen durch einen in der Figur quer geschnittenen Holm15 gebildet, der den Rand eines an ihn anschließenden Bleches16 versteift. Zwischen dem Holm15 und einer steifen Außenschale17 sind Drucksensoren, z.B. piezoelektrische Sensoren18 verteilt, die auf einen von außen auf die Außenschale17 einwirkenden Druck ansprechen. Die Sensoren18 sind an eine Steuerschaltung des Motors6 gekoppelt, die bei einem Ansprechen wenigstens eines der Sensoren18 die Bewegung des Motors6 anhält oder vorzugsweise umkehrt, so dass das Verdeck1 , wenn die Außenschale17 beim Öffnen und Verschließen ein Hindernis berührt, in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Diese Ausgestaltung verhindert keinen Kontakt zwischen der Außenschale17 und einem Hindernis. - Selbstverständlich kann nicht nur die Kante
3 sondern jede kollisionsgefährdete Kante eines Teils der Karosserie, insbesondere auch eine Kante der Kofferraumhaube8 , den in3 gezeigten Aufbau haben. - Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der
4 sind die Drucksensoren18 durch Näherungssensoren19 ersetzt, die entlang der Vorderkante3 verteilt sind. Bei diesen Näherungssensoren19 kann es sich insbesondere um nach dem Echolotprinzip arbeitende Ultraschallsensoren handeln, wie sie auch für elektronische Einparkhilfen eingesetzt werden und zu diesem Zweck bisweilen in die Heckstoßfänger10 oder an anderer Stelle in die Heckregion eines Fahrzeugs eingebaut werden. - Allgemein können Näherungssensoren einer Einparkhilfe im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft zusätzlich als der Kofferraumhaube
8 für einen Kollisionsschutz zugeordnete Sensoren eingesetzt werden, die, wenn sie das Vorhandensein eines Hindernisses in einem Bereich erfassen, den die angehobene Kofferraumhaube8 erreichen kann, eine Richtungsumkehr der Bewegung der Kofferraumhaube8 bewirken oder von vornherein verhindern, dass die Kofferraumhaube8 überhaupt geöffnet wird. -
- 1
- Verdeck
- 2
- Dachelement
- 3
- Vorderkante
- 4
- Windschutzscheibe
- 5
- C-Säule
- 6
- Elektromotor
- 7
- Rückscheibenelement
- 8
- Kofferraumhaube
- 9
- Hintere
Kante von
8 - 10
- Heckstoßfänger
- 11
- Vordere
Kante von
8 - 12
- Garagendach/Hindernis
- 13
- 14
- 15
- Holm
- 16
- Dachblech
- 17
- Außenschale
- 18
- Druck/Piezosensoren
- 19
- Näherungssensor
- 20
- DMS
Claims (5)
- Karosserie für ein Cabriolet mit einem beweglichen Verdeck (
1 ), wenigstens einem beim Öffnen und Schließen des Verdecks (1 ) über die Grenzen des Bauraums des Cabriolets, den dieses bei geschlossenem Verdeck einnimmt, hinaus beweglichen Karosserieteil (2 ,8 ) und einem Antriebsmittel (6 ) zum Antreiben der Bewegung des Karosserieteils, dadurch gekennzeichnet, dass dem Karosserieteil (2 ,8 ) wenigstens ein Näherungssensor (18 ,19 ,20 ) zum Erfassen eines bevorstehenden Kontakts des Karosserieteils mit einem außerhalb dieses Bauraums befindlichen Hindernis (12 ) während des Öffnens oder Schließens des Verdecks (1 ) zugeordnet ist, und dass das Antriebsmittel (6 ) an den Sensor (18 ,19 ,20 ) gekoppelt ist, um die Bewegung des Karosserieteils (2 ,8 ) zumindest anzuhalten, wenn der Sensor (18 ,19 ,20 ) einen bevorstehenden Kontakt erfasst. - Karosserie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (
6 ) eingerichtet ist, die Bewegungsrichtung des Karosserieteils (2 ,8 ) umzukehren, wenn der Sensor (18 ,19 ,20 ) einen bevorstehenden Kontakt erfasst. - Karosserie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Karosserieteil ein Dachelement (
2 ) des Verdecks (1 ) ist. - Karosserie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Karosserieteil ein Deckel (
8 ) einer Aufnahmekammer für das offene Verdeck (1 ) ist. - Karosserie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (
18 ,19 ) an einer Außenkante (3 ) des Karosserieteils (2 ) angebracht ist.
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- 2004-01-21 DE DE200410003075 patent/DE102004003075B4/de not_active Expired - Fee Related
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