DE102004001263A1 - Airbagmodul - Google Patents

Airbagmodul Download PDF

Info

Publication number
DE102004001263A1
DE102004001263A1 DE200410001263 DE102004001263A DE102004001263A1 DE 102004001263 A1 DE102004001263 A1 DE 102004001263A1 DE 200410001263 DE200410001263 DE 200410001263 DE 102004001263 A DE102004001263 A DE 102004001263A DE 102004001263 A1 DE102004001263 A1 DE 102004001263A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
valve
gas
shape memory
airbag module
module according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200410001263
Other languages
English (en)
Inventor
René Rade
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Autoliv Development AB
Original Assignee
Autoliv Development AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Autoliv Development AB filed Critical Autoliv Development AB
Priority to DE200410001263 priority Critical patent/DE102004001263A1/de
Publication of DE102004001263A1 publication Critical patent/DE102004001263A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/02Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
    • B60R21/16Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
    • B60R21/26Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow
    • B60R21/276Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow with means to vent the inflation fluid source, e.g. in case of overpressure

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Fluid Mechanics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Airbagmodul mit einem Container (1), in dem ein Gasgenerator (4) sowie ein Gassack (5) angeordnet sind, wobei letzterer von dem Treibgas (7) des Gasgenerators (4) aufblasbar ist.f DOLLAR A Die Aufgabe, ein Airbagmodul zu schaffen, welches kostengünstig herstellbar sowie reproduzierbar beliebige demselben zugeordnete Gasdurchtrittsöffnungen (10, 11, 14) definiert öffnen und/oder freigeben kann, wird im Wesentlichen dadurch gelöst, dass wenigstens eine mit einem Ventil (9, 12, 15) bestückte Gasdurchtrittsöffnung (10, 11, 14) vorgesehen ist, wobei das Ventil (9, 12, 15) und/oder ein oder mehrere das Ventil (9, 12, 15) betreibende Aktuatoren aus einem Material mit einem so genannten "Formgedächtnis" gebildet sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Airbagmodul gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Airbagvorrichtungen gehören seit geraumer Zeit zum Stand der Technik und stehen in den unterschiedlichsten Ausführungsformen zur Verfügung. Im allgemeinen sind diese modulartig aufgebaut und umfassen im wesentlichen einen Container, welcher wenigstens einen gefalteten und mit einem Gasgenerator wirkverbundenen Gassack aufweist, der mit dem vom Gasgenerator erzeugten Treibgas aufblasbar ist.
  • In der Praxis haben sich bestimmte Umstände als besonders beachtenswert herausgestellt, um bei einer Aktivierung des Airbags die Belastung auf einen betroffenen Fahrzeuginsassen so niedrig wie möglich zu gestalten. So ist es beispielsweise bekannt, dass beim Auftreffen eines Fahrzeuginsassen auf einen aufgeblasenen Gassack der Druck im Gassack relativ hoch und die durch das Auftreffen des Insassen auf den Gassack bewirkte Stoßbelastung nicht unerheblich ist. Um diese Stoßbelastung abzuschwächen wird im Stand der Technik vorgeschlagen, eine definierte Treibgasfreigabe aus dem Gassack vorzusehen, um so den Stoß allmählich und für den Fahrzeuginsassen komfortabler abzufangen.
  • In diesem Zusammenhang werden durch die DE 40 22 420 A1 sogenannte Gasauslässe am Gassack vorgeschlagen, die ihrerseits zunächst ventilartig mittels Materialstücke aus einem warmschrumpfenden Material versperrt sind. Sobald Treibgas in den Gassack einströmt, schrumpfen diese Materialstücke und geben dabei die Gasauslässe frei. Derartige Materialstücke können somit als Einwegmaterialien bezeichnet werden, da diese nach dem besagten Schrumpfvorgang ihre Form beibehalten und einer nochmaligen sagten Schrumpfvorgang ihre Form beibehalten und einer nochmaligen Verwendung im Sinne des Verschließens der Gasauslässe nicht mehr genutzt werden können.
  • Des weiteren werden in der DE 42 34 510 A1 thermisch gesteuerte Entlastungsventile vorgeschlagen, die ihrerseits aus einer drehbaren Scheibe gebildet sind und von einer Bimetallfeder angetrieben werden. Zwar ist ein solcherart ausgebildetes Entlastungsventil nach dem Abkühlen der Bimetallfeder in seine Ausgangsstellung rückführbar, jedoch hat sich in der Praxis gezeigt, dass aufgrund der im Airbagsystem wirkenden hohen Drücke die ordnungsgemäße Funktion nicht immer gewährleistet werden kann, da bimetallische Aktuatoren eine relativ geringe Energiedichte aufweisen.
  • Ferner ist es aus der DE 101 07 273 A1 bekannt, zur Entlüftung des Airbags elektromechanisch betriebe Ventile, nämlich in Abhängigkeit von einem sensierten Innendruck des Airbags und der sensierten Fahrzeugverzögerung angesteuerte Magnetventile vorzusehen, welche ihrerseits jedoch als kostenintensiv und aufwendig einzuschätzen sind.
  • Weiterhin ist es bekannt, mehrere Gassäcke oder einen Gassack mit mehreren Kammern vorzusehen, wobei die Gassäcke und/oder Kammern unterschiedliche Gasinnendrücke aufweisen, um der Belastungsfähigkeit unterschiedlicher Körperteile Rechnung tragen zu können. Mit der US 6,349,964 B1 wird demgemäss eine sogenannte Gassack-Seitenaufprall-Schutzeinrichtung in Form eines ein Mehrkammersystem aufweisenden Airbags vorgeschlagen. Bei dieser Airbagvorrichtung wird der vom Gasgenerator erzeugte Gasstrom mittels aufwendiger bzw. kostenintensiver Ventiltechnik in Form von beispielsweise elektrisch aktivierbaren Schiebern oder Blenden auf die Kammern aufgeteilt, wobei die Schieber oder Blenden sensorgesteuert den freien Querschnitt von entsprechend zugeordneten Einströmöffnungen begrenzen oder freigeben.
  • Schließlich wurde durch die DE 25 03 447 C2 ein luftansaugendes Gassack-Aufprallschutzsystem geschützt, welches mindestens eine als Rückschlagventil dienende Klappe an der Innenoberfläche des Gassacks vorsieht, die normalerweise eine Ansaugöffnung verschließt, wenn sich der Gassack im zusammengelegten Zustand befindet, jedoch in direkter Abhängigkeit von einem bestimmten vorgegebenen Aufblähzustand des Gassacks die Ansaugöffnung freigibt. Durch diese Maßnahme wird zum einen die relativ hohe Temperatur des in den Gassack einströmenden Treibgases infolge einer Durchmischung desselben mit Umgebungsluft herabgesetzt, zum anderen kann dadurch der Gasgenerator kleiner ausfallen, woraus wiederum Material-, Kosten- und Bauraumersparnisse resultieren. Eine Regelung des Rückschlagventils unabhängig vom Aufblähzustand des Gassacks ist jedoch nicht vorgesehen.
  • Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Airbagmodul zu schaffen, mit welchem kostengünstig und reproduzierbar beliebige demselben zugeordnete Gasdurchtrittsöffnungen definiert zu verschlossen und/oder geöffnet werden können.
  • Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
  • Ausgehend von einem Airbagmodul mit einem Container, in dem ein Gasgenerator sowie ein Gassack angeordnet sind, wobei letzterer von dem Treibgas des Gasgenerators aufblasbar ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass wenigstens eine mit einem Ventil bestückte Gasdurchtrittsöffnung vorgesehen ist, wobei das Ventil und/oder ein oder mehrere das Ventil betreibende Aktuatoren aus einem Material mit einem sogenannten „Formgedächtnis" gebildet sind.
  • Zwar ist es bereits seit langem bekannt, dass bestimmte Metalllegierungen den sogenannten „Formgedächtnis-Effekt" aufweisen, jedoch ist es bisher unbekannt geblieben, derartige Materialien für Ventile zu nutzen, um Gasdurchtrittsöffnungen an Airbagmodulen definiert öffnen und/oder schließen zu können.
  • In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind das Ventil und/oder die das Ventil betätigenden Aktuatoren thermisch anregbar.
  • In erfinderischer Fortbildung wird des weiteren vorgeschlagen, dass das Formgedächtnis-Material durch eine Formgedächtnis-Metalllegierung, wie eine Nickel-Titan- oder eine Kupfer-Zink-Legierung, eine Formgedächtnis-Keramik oder ein Formgedächtnis-Polymer gebildet ist.
  • Weiterhin wird im Sinne der Erfindung vorgeschlagen, dass das Ventil und/oder der wenigstens eine Aktuator desselben aus einem Formgedächtnis-Material gebildet sind, welches einen sogenannten Einweg-Effekt aufweist derart, dass das Formgedächtnis-Material durch Erwärmung von einer vorgeformten ersten Schaltstellung in eine Endstellung überführbar ist.
  • Außerdem können das Ventil und/oder der wenigstens eine Aktuator desselben aus einem Formgedächtnis-Material gebildet sein, welches einen sogenannten Zweiweg-Effekt aufweist derart, dass das Formgedächtnis-Material durch Erwärmung zunächst von einer vorgeformten ersten Schaltstellung in eine Endstellung überführbar und schließlich infolge Abkühlung wieder in die erste Schaltstellung rückführbar ist.
  • Zudem wird vorgeschlagen, dass die mit dem erfindungsgemäßen Ventil bestückte Gasdurchtrittsöffnung gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungs form als Entlastungsöffnung für ein definiertes Freigeben von Treibgas beziehungsweise Gasgemisch, bestehend aus Treibgas und Umgebungsluft, in die Umgebung ausgebildet ist.
  • Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Gasdurchtrittsöffnung als Einströmöffnung für das definierte Ansaugen von Umgebungsluft in den Gassack ausgebildet ist.
  • Schließlich wird beansprucht, dass die wenigstens eine Gasdurchtrittsöffnung der Airbagvorrichtung im Gehäuse des Gasgenerators, im Gehäuse des Containers und/oder im Gassack ausgebildet ist.
  • Zur Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung beigefügt. Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäß ausgebildetes Airbagmodul in einer Schnittdarstellung.
  • Demnach besteht das Airbagmodul aus einem topfartig gestalteten Container 1 mit einem am Boden 2 desselben in einer Ausnehmung fest angeordneten und mittels mechanischer Befestigungsmittel 3 wie Schrauben oder Niete befestigten Gasgenerator 4. Ferner weist der Container 1 einen im Ausgangszustand gefalteten Gassack 5 auf, der seinerseits an die Wandung 6 des Containers 1 gasdicht angeschlossen und mittels durch den Gasgenerator 4 im Aktivierungsfall erzeugten Treibgases 7 aufblasbar ist.
  • Der Gasgenerator 4 ist im allgemeinen zylindrisch ausgebildet und verfügt vorliegend über eine Mehrzahl seitlich über den Umfang desselben verteilte Gasausströmöffnungen 8.
  • Gemäß der einzigen Figur sind des weiteren in der Wandung 6 des Containers 1 eine oder mehrere jeweils mit einem Ventil 9 bestückte Gasdurch trittsöffnungen 10 in Form von sogenannten Entlastungsöffnungen vorgesehen, wobei das vorliegend in Form einer Ventilklappe ausgebildete Ventil 9 geeignet ist, die Gasdurchtrittsöffnung 10 zu verschließen.
  • Erfindungsgemäß ist nunmehr das Ventil 9 beziehungsweise die Ventilklappe aus einem Material mit einem sogenannten „Formgedächtnis" gebildet.
  • Bestimmte Formgedächtnis-Materialien sind im Gegensatz zu drucksensitiven Formgedächtnis-Materialien thermisch anregbar und haben die an sich bekannte Eigenschaft, nach relativ starker Verformung ihre ursprüngliche Gestalt durch Erwärmung auf eine bestimmte kritische Temperatur wieder anzunehmen.
  • Werden somit Teile aus einem derartigen Formgedächtnis-Material zunächst verformt und danach auf eine materialspezifisch kritische Temperatur erwärmt, so erlangen diese wieder ihre ursprüngliche Form bzw. Geometrie; die vorgenommene Verformung kann sozusagen durch Erwärmung des Teiles wieder rückgängig gemacht werden.
  • Als besonders geeignet haben sich insoweit Metalllegierungen, wie Nickel-Titan- oder Kupfer-Zink-Legierungen erwiesen, wobei hier der Formgedächtnis-Effekt auf einer sogenannten thermoelastischen Martensitumwandlung einer reversiblen und diffusionslosen, durch Scherung der Kristallgitterebenen bedingten Phasenumwandlung beruht. Die Abkühlung der als Austenit bezeichneten Hochtemperaturphase unter die für die gewählte Legierung jeweils spezifische Martensitstarttemperatur führt zu der besagten Strukturumwandlung ohne Gestaltänderung und ohne irreversible plastische Verformung, wie sie beispielsweise für Stähle zu verzeichnen ist. Die genannten Metalllegierungen lassen sich im martensitischen Zustand leicht verformen, wobei diese Verformung solange anhält, wie sich die Legierung im martensitischen Zustand befindet. Wird die Legierung nunmehr oberhalb der Austenitstarttemperatur erwärmt, führt dies zu einer Rückführung in den ursprünglichen Zustand.
  • Die Umwandlung und Rückumwandlung von Martensit in Austenit findet bei unterschiedlichen Temperaturen statt, so dass eine Hystereseschleife durchlaufen wird.
  • In Ausnutzung der vorstehenden besonderen Eigenschaften derartiger Formgedächtnis-Materialien kann das Ventil 9, hier in Form einer Ventilklappe, z. B. als normal geschlossenes oder normal offenes Ventil 9 ausgebildet und so eingestellt sein, dass der Stoß eines Fahrzeuginsassen auf den Gassack 5 infolge eines Crashereignisses allmählich und für den Fahrzeuginsassen komfortabler abgefangen wird, indem Treibgas 7 aus dem Gassack bzw. den Container definiert freigegeben wird.
  • Die Bezeichnung „Normal geschlossen" bedeutet in diesem Fall, dass das Formgedächtnis-Material derart eingestellt/umgeformt ist, dass zunächst die Gasdurchtrittsöffnung 10 in Form einer Entlastungsöffnung durch das Ventil 9 geschlossen ist. Infolge einer Aktivierung des Gasgenerators 4 werden heiße Treibgase 7 erzeugt, die den Gassack 5 aufblasen und thermisch auf das Ventil 9 einwirken. Dadurch öffnet sich das Ventil 9, indem dessen vorgeformtes Formgedächtnis-Material durch Erwärmung seinen ursprünglichen Zustand einnimmt und somit die Gasdurchtrittsöffnung 10 freigibt.
  • Ebenso kann das Formgedächtnis-Material auch derart eingestellt sein, dass das Ventil 9 erst nach einem definierten Zeitraum oder erst bei einer hohen Gastemperatur öffnet, welches im Ergebnis zu einer vorübergehenden Druckerhöhung im Gassack 5 führt.
  • Denkbar ist es nämlich, dass eine automatische Kompensation der temperaturabhängigen Leistungsabgabe des Gasgenerators 4 derart realisierbar ist. Dabei wird berücksichtigt, dass der Gasgenerator 4 bei niedrigen Außentemperaturen (z. B. –30°C) eine geringere Anfangsleistung aufweist, wodurch das Ventil 9 später öffnet und somit anfangs länger als bei Normaltemperatur einen höheren Gegendruck ermöglicht.
  • Zudem ist es möglich, dass der Gasgenerator bei höheren Außentemperaturen (z. B. +80°C) eine deutlich höhere Anfangsleistung aufweist, wodurch das Ventil 9 schneller erwärmt wird und dadurch früher öffnet sowie Treibgas 7 druckentlastend aus dem Gassack entweichen lässt. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass der Gasgenerator 4 bei hohen Außentemperaturen den Gassack 5 weniger aggressiv aufbläst.
  • Des weiteren kann das Ventil 9 im Ausgangszustand auch geöffnet sein (normal offen), um den den Gassack effektiv aufblasenden Massestrom unmittelbar nach der Zündung des Gasgenerators 4 zunächst klein zu halten. Erst nach einem bestimmten Zeitraum werden infolge der Erwärmung des Formgedächtnis-Materials ein oder mehrere Ventile 9 teilweise oder voll geschlossen, um die maximale Gasgeneratorleistung verzögert zur Verfügung zu stellen.
  • Beispielsweise könnte durch diese Maßnahme erreicht werden, mit einem einstufigen Gasgenerator 4 und selbsttätig wirkendem Ventil 9 die Wirkungsweise eines zweistufigen Gasgenerators 4 zu erzielen, woraus erhebliche Kosteneinsparungen zu verzeichnen wären.
  • Weiterhin kann das Formgedächtnis-Material auch derart eingestellt sein, dass ein Schaltverhalten eines Ventils 9 geschaffen wird, welches temperaturabhängig auch etwaige gewünschte Zwischenstellungen des Ventils 9, also etwa den Gasdurchfluss vermindernde oder erhöhende Schaltstellungen realisiert.
  • Vorstehend wurden im wesentlichen Ventile 9 aus einem Formgedächtnis-Material beschrieben, welches seinerseits den sogenannten Einweg-Effekt aufweist, d. h., durch Erwärmung von einer vorgeformten ersten Schaltstellung in eine Endsstellung (ggf. über eine Zwischenstellung) überführbar ist. Bei einem erneuten Abkühlen und Erwärmen ändert sich die Gestalt eines solchen Ventilbauteils dann nicht mehr. Das gewünschte Formgedächtnis muss dem entsprechend ausgebildeten Teil erst wieder eingeprägt werden, um den gewünschten Effekt nochmals erzielen zu können.
  • Durch die Erfindung mit erfasst, sind jedoch auch Ventile 9 aus Formgedächtnis-Materialien, die ihrerseits den sogenannten Zweiweg-Effekt aufweisen. Das bedeutet im wesentlichen, dass sich die gewählte Formgedächtnis-Legierung nach einer Ausgangsdeformation nicht nur an ihren ursprünglichen Zustand (infolge Erwärmung), sondern sich während der Abkühlung auch wieder an die Ausgangsdeformation erinnert.
  • In diesem Fall ist im Formgedächtnis-Material nicht nur die Überführung durch Erwärmung von einer ersten Schaltstellung zu einer Endstellung eingeprägt/gespeichert, sondern infolge Abkühlung auch die Rückführung von der ursprünglichen Endstellung zur ersten Schaltstellung. Dadurch ist ein weites Feld für die definierte Steuerung von Ventilen 9 auch ohne aufwendige und kostenintensive herkömmliche Steuerungs- und Regelungseinrichtungen eröffnet.
  • Für den Fachmann ist in Kenntnis der Erfindung sicherlich leicht nachvollziehbar, dass somit derartig ausgebildete Ventile 9 hervorragend geeignet, gewünschte Schaltstellungen reproduzierbar zu gestalten. Ein Auswechseln von Ventilen 9 nach einer Aktivierung eines Airbags oder ein erneutes Einprägen des Formgedächtnisses wird insoweit entbehrlich.
  • Das vorstehende Ausführungsbeispiel stellt auf Ventile 9 ab, die ihrerseits selbst aus einem Formgedächtnis-Material bestehen (Ventilklappe selbst). Durch die Erfindung mit erfasst werden jedoch auch Ventile 9, die ihrerseits mittels eines in geeigneter Weise ausgebildeten Aktuators aus einem Formgedächtnis-Material betrieben werden. So kann ein solcher Aktuators z. B. durch ein Bügelelement gebildet sein, welches auf eine herkömmliche Ventilklappe wirkt (nicht näher dargestellt). Weitere mögliche Ausbildungsformen können diesbezüglich nahezu unbegrenzt angegeben werden, würden jedoch den Rahmen der Patentanmeldung sprengen.
  • Wie der einzigen Figur weiter zu entnehmen ist, sind des weiteren Gasdurchtrittsöffnungen 11 im Boden 2 des Containers 1 in Form von Einströmöffnungen vorgesehen, die ihrerseits ebenfalls mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Ventil 12 bestückt sind.
  • Wie bereits in der Beschreibungseinleitung näher erläutert, dienen diese Einströmöffnungen im wesentlichen dazu, zum einen die relativ hohe Temperatur des in den Gassack 5 strömenden Treibgases 7 infolge einer Durchmischung desselben mit Umgebungsluft 13 herabzusetzen, zum anderen kann dadurch der Gasgenerator 4 kleiner ausfallen, woraus wiederum Material-, Kosten- und Bauraumersparnisse resultieren.
  • Durch die Verwendung von Ventilen 12 bzw. dieselben betreibende Aktuatoren aus einem Formgedächtnis-Material kann nunmehr mit einfachsten Mitteln Umgebungsluft 13 definiert gesteuert in den Gassack 5 eingebracht werden, indem das Formgedächtnis-Material in einer gewünschten Weise derart temperaturabhängig eingestellt wird, dass beispielsweise anfangs der Strö mungsquerschnitt der Gasdurchtrittsöffnungen 11 größer gehalten wird und nach einer bestimmten Durchmischung von Treibgas 7 und Umgebungsluft 13 das Ventil 12 geschlossen wird.
  • Auch hier sind die verschiedensten Schaltstellungen denkbar und orientieren sich im wesentlichen am Temperaturverhalten des Treibgases 7 oder des erzeugten Gasgemisches aus Treibgas 7 und Umgebungsluft 13 innerhalb des Gassacks 5.
  • Neben den vorstehend beschriebenen Formgedächtnis-Metalllegierungen können auch Formgedächtnis-Keramiken und Formgedächnis-Polymere im Sinne der Erfindung Verwendung finden und sind demgemäss durch die Erfindung mit erfasst.
  • Gerade Formgedächtnis-Polymere zeichnen sich dadurch aus, dass sie stärker verformbar sind als Metalle und Keramiken, deren Erinnerungseffekt wie oben bereits ausgeführt auf einer Umwandlung des Kristallgitters beruht.
  • So lassen sich bei Formgedächtnis-Polymeren insbesondere die Übergangstemperaturen, die zwischen minus 70°C und plus 180°C liegen können, sowie deren mechanische Eigenschaften äußerst präzise einstellen.
  • Danach bieten sich beispielsweise Ventile 9 in Form von folienartigen Ventilklappen aus Formgedächtnis-Polymeren besonders gut für Gasdurchtrittsöffnungen 14 im Bereich des Gewebes des Gassacks 7 an, indem beispielsweise zunächst eine die Gasdurchtrittsöffnung 14 abdeckende folienartige Ventilklappe 15 sich infolge Erwärmung zusammenrollt und die Gasdurchtrittsöffnung 10 freigibt.
  • 1
    Container
    2
    Boden
    3
    Befestigungsmittel
    4
    Gasgenerator
    5
    Gassack
    6
    Wandung des Containers 1
    7
    Treibgas
    8
    Gasausströmöffnung
    9
    Ventil
    10
    Gasdurchtrittsöffnung (Entlastungsöffnung)
    11
    Gasdurchtrittsöffnung (Einströmöffnung)
    12
    Ventil
    13
    Umgebungsluft
    14
    Gasdurchtrittsöffnung
    15
    Folienartige Ventilklappe

Claims (8)

  1. Airbagmodul mit einem Container (1), in dem ein Gasgenerator (4) sowie ein Gassack (5) angeordnet sind, wobei letzterer von dem Treibgas (7) des Gasgenerators (4) aufblasbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine mit einem Ventil (9, 12, 150) bestückte Gasdurchtrittsöffnung (10, 11, 14) vorgesehen ist, wobei das Ventil (9, 12, 15) und/oder ein oder mehrere das Ventil (9, 12, 15) betreibende Aktuatoren aus einem Material mit einem sogenannten „Formgedächtnis" gebildet sind.
  2. Airbagmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (9, 12, 15) und/oder der wenigstens eine Aktuator desselben thermisch anregbar sind.
  3. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgedächtnis-Material durch eine Formgedächtnis-Metalllegierung, wie eine Nickel-Titan- oder eine Kupfer-Zink-Legierung, eine Formgedächtnis-Keramik oder ein Formgedächtnis-Polymer gebildet ist.
  4. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (9, 12, 15) und/oder der wenigstens eine Aktuator desselben aus einem Formgedächtnis-Material gebildet sind, welches einen sogenannten Einweg-Effekt aufweist derart, dass das Formgedächtnis-Material durch Erwärmung von einer vorgeformten ersten Schaltstellung in eine Endstellung überführbar ist.
  5. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (9, 12, 15) und/oder der wenigstens eine Aktuator desselben aus einem Formgedächtnis-Material gebildet sind, welches einen sogenannten Zweiweg-Effekt aufweist derart, dass das Formgedächtnis-Material durch Erwärmung zunächst von einer vorgeformten ersten Schaltstellung in eine Endstellung überführbar, und schließlich infolge Abkühlung wieder in die erste Schaltstellung rückführbar ist.
  6. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, dass die Gasdurchtrittsöffnung (10, 11, 14) als Entlastungsöffnung für ein definiertes Freigeben von Treibgas (7) in die Umgebung ausgebildet ist.
  7. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasdurchtrittsöffnung (10, 11, 14) als Einströmöffnung für das definierte Ansaugen von Umgebungsluft (13) in den Gassack (5) ausgebildet ist.
  8. Airbagmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasdurchtrittsöffnung (10, 11, 14) im Gehäuse des Gasgenerators (4), des Containers (1) und/oder im Gassack (5) ausgebildet ist.
DE200410001263 2004-01-08 2004-01-08 Airbagmodul Withdrawn DE102004001263A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410001263 DE102004001263A1 (de) 2004-01-08 2004-01-08 Airbagmodul

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410001263 DE102004001263A1 (de) 2004-01-08 2004-01-08 Airbagmodul

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102004001263A1 true DE102004001263A1 (de) 2005-08-04

Family

ID=34716352

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200410001263 Withdrawn DE102004001263A1 (de) 2004-01-08 2004-01-08 Airbagmodul

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102004001263A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1690752A1 (de) * 2005-01-21 2006-08-16 TRW Automotive Safety Systems GmbH Gassackmodul für eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung
DE102012018674A1 (de) * 2012-05-31 2013-12-05 Trw Automotive Gmbh Aktuator und Fahrzeugschutzsystem
WO2014040692A1 (de) * 2012-09-13 2014-03-20 Trw Automotive Gmbh Gassacksystem
DE102014008138A1 (de) * 2014-06-06 2015-12-17 Trw Automotive Gmbh Gassackmodul
DE102014214963A1 (de) 2014-07-30 2016-02-04 Volkswagen Aktiengesellschaft Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2503447C2 (de) * 1974-02-07 1986-06-05 Eaton Corp., Cleveland, Ohio Luftansaugendes Gassack-Aufprallschutzsystem
JPH01229739A (ja) * 1988-03-11 1989-09-13 Honda Motor Co Ltd エアバッグの内圧調節装置
DE4022420A1 (de) * 1989-07-14 1991-02-07 Takata Corp Luftsack in einer passiven rueckhalteeinrichtung
DE4234510A1 (de) * 1992-10-13 1994-04-21 Trw Repa Gmbh Gassack-Baugruppe für ein Rückhaltesystem in Fahrzeugen
DE4028990C2 (de) * 1990-09-13 1994-09-01 Daimler Benz Ag Gasgenerator zum Aufblasen einer Gaskissen-Rückhalteeinrichtung von Fahrzeugen
US6349964B1 (en) * 1998-12-11 2002-02-26 Trw Occupant Restraint Systems Gmbh & Co. Kg Gas bag side impact protection device
DE10107273A1 (de) * 2001-02-16 2002-08-22 Volkswagen Ag Sicherheitsvorrichtung für Insassen eines Fahrzeuges und Verfahren zum Steuern einer Sicherheitsvorrichtung
US20030209894A1 (en) * 2002-05-10 2003-11-13 Larsen Alan R. Airbag inflator with adaptive flow orifice

Patent Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2503447C2 (de) * 1974-02-07 1986-06-05 Eaton Corp., Cleveland, Ohio Luftansaugendes Gassack-Aufprallschutzsystem
JPH01229739A (ja) * 1988-03-11 1989-09-13 Honda Motor Co Ltd エアバッグの内圧調節装置
DE4022420A1 (de) * 1989-07-14 1991-02-07 Takata Corp Luftsack in einer passiven rueckhalteeinrichtung
DE4028990C2 (de) * 1990-09-13 1994-09-01 Daimler Benz Ag Gasgenerator zum Aufblasen einer Gaskissen-Rückhalteeinrichtung von Fahrzeugen
DE4234510A1 (de) * 1992-10-13 1994-04-21 Trw Repa Gmbh Gassack-Baugruppe für ein Rückhaltesystem in Fahrzeugen
US6349964B1 (en) * 1998-12-11 2002-02-26 Trw Occupant Restraint Systems Gmbh & Co. Kg Gas bag side impact protection device
DE10107273A1 (de) * 2001-02-16 2002-08-22 Volkswagen Ag Sicherheitsvorrichtung für Insassen eines Fahrzeuges und Verfahren zum Steuern einer Sicherheitsvorrichtung
US20030209894A1 (en) * 2002-05-10 2003-11-13 Larsen Alan R. Airbag inflator with adaptive flow orifice

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1690752A1 (de) * 2005-01-21 2006-08-16 TRW Automotive Safety Systems GmbH Gassackmodul für eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung
DE102012018674A1 (de) * 2012-05-31 2013-12-05 Trw Automotive Gmbh Aktuator und Fahrzeugschutzsystem
WO2014040692A1 (de) * 2012-09-13 2014-03-20 Trw Automotive Gmbh Gassacksystem
DE102012018071B4 (de) 2012-09-13 2020-07-16 Trw Automotive Gmbh Gassacksystem mit formveränderlichem Element
DE102014008138A1 (de) * 2014-06-06 2015-12-17 Trw Automotive Gmbh Gassackmodul
DE102014214963A1 (de) 2014-07-30 2016-02-04 Volkswagen Aktiengesellschaft Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0536677B1 (de) Sicherheitseinrichtung zum Schutz eines Insassens eines Kraftfahrzeuges gegen Verletzungen beim Aufprall
DE10111566B4 (de) Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
EP1279573A2 (de) Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug
DE102006021327A1 (de) Verfahren zur Steuerung eines Expansionsventils sowie Expansionsventil, insbesondere für mit CO2Kältemittel betriebene Fahrzeugklimaanlagen
DE19527554A1 (de) Temperaturkompensierte Aufblasvorrichtung mit gespeichertem Gas
DE202005001000U1 (de) Gassackmodul für eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung
WO2009003448A1 (de) Lufteinlass für ein fahrzeug
DE102015200900A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Steuern eines Volumenstroms eines unter Druck gespeichertenMediums zum Aktivieren einer Aufprallschutzeinrichtung sowie Vorrichtung zum Aktivieren einer Aufprallschutzeinrichtung
WO2007110167A1 (de) Gassack für ein kraftfahrzeug
WO2006042825A1 (de) Verfahren zur ventilsteuerung bei der thermozyklisierung einer substanz zwecks pcr und zugehörige anordnung
WO2013178351A2 (de) Aktuator und fahrzeugschutzsystem
WO2016012071A1 (de) Vorrichtung zumindest zum bewegen einer masse und fahrzeug mit einer solchen vorrichtung
DE102004001263A1 (de) Airbagmodul
EP1114759B1 (de) Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
DE102007012322A1 (de) Kontrollvorrichtung für Verbrennung im Gasgenerator
DE10012714A1 (de) Ventilanordnung einer Kälteanlage
WO2019162060A1 (de) Ventil für ein airbagsystem für ein kraftfahrzeug und airbagsystem für ein kraftfahrzeug
WO2008074383A1 (de) Thermostatisches expansionsventil
EP0814000A2 (de) Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
WO2002000474A2 (de) Kaltgasgenerator
DE10239778B3 (de) Kaltgasgenerator
DE102006057132B4 (de) Thermostatisches Expansionsventil für Kälte- beziehungsweise Wärmepumpenkreisläufe mit mechanisch gesteuerter Sicherheitsfunktion
DE3637102C2 (de)
WO2021013313A1 (de) Steuervorrichtung für einen gasgenerator zum steuern eines volumenstroms sowie aufprallschutzsystem und verfahren zum betreiben einer solchen steuervorrichtung
DE102008034185A1 (de) Temperaturregelventil zur temperaturabhängigen Durchflussregelung von insbsondere Motoröl

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8130 Withdrawal