DE101948C - - Google Patents

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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung.CLASS 72: Firearms, projectiles, entrenchments.

FRIED. KRUPP in ESSEN. Radbremse für G e s c h ü t ζ I a f f e t e n.FRIED. KRUPP in ESSEN. Wheel brake for G e s c h ü t ζ I a f f e t e n.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1898 ab.Patented in the German Empire on May 3, 1898.

Bei Räderlaifeten, welche mit einer von der Fahrbremse unabhängigen Rücklaufbremse (Sporn, hydraulische Cylinder etc.) ausgerüstet sind, kann es in gewissen Fällen nothwendig oder wenigstens wünschenswerth sein, dafs man beim Schiefsen auch die Räder bremst. Nun ist die gebräuchliche Radbremse, weil sie in erster Linie als Fahrbremse dienen soll, naturgemäfs so eingerichtet, dafs sie nur vom Achssitz bezw. von der Mündungsseite des Geschützes her bedient werden kann. Es ergiebt sich daher für den Fall, dafs die Radbremse beim Schiefsen angezogen werden soll, die Unbequemlichkeit, dafs die betreffende Bedienungsnummer einen verhältnifsmäfsig grofsen Weg bis zum Handrad der Radbremse, zurücklegen mufs. Dieser Uebelstand, welcher sich besonders bei der Abgabe von Schnellfeuer bemerkbar machen wird, soll nun gemäfs vorliegender Erfindung durch eine derartige Bauart der Radbremse beseitigt werden, dafs letztere nicht nur, wie es gebräuchlich ist, von der Mündungs-, sondern auch von der Verschlufsseite des Geschützes her angezogen und gelöst werden kann.In the case of wheeled lifts, which have a return brake that is independent of the travel brake (Spur, hydraulic cylinder, etc.), it may be necessary in certain cases or at least it should be desirable that the wheels should also be braked when leaning. Now the common wheel brake, because it is primarily intended to serve as a driving brake, naturally arranged in such a way that they can only be removed from the axle seat or from the mouth side of the Gun can be operated. It therefore arises in the event that the wheel brake should be attracted when leaning, the inconvenience that the relevant service number cover a relatively long distance to the handwheel of the wheel brake must. This evil, which is particularly evident in the delivery of rapid fire will make noticeable, is now according to the present invention by such a design the wheel brake can be eliminated, so that the latter not only, as is customary, from the Muzzle, but also from the breech side of the gun attracted and released can be.

Fig. ι und 2 der Zeichnung veranschaulichen die neue Radbremse im Grundrifs bezw. Aufrifs. Fig. 3 zeigt die Zugstange der Radbremse im Längsschnitt, während in Fig. 4 und 5 eine andere Ausführungsform der Zugstange dargestellt ist.Fig. Ι and 2 of the drawing illustrate the new wheel brake in Grundrifs respectively. Aufrifs. Fig. 3 shows the pull rod of the wheel brake in longitudinal section, while in Figs. 4 and 5 a Another embodiment of the pull rod is shown.

Es soll zunächst die in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Radbremse beschrieben werden.The wheel brake illustrated in FIGS. 1 to 3 will first be described.

Genau wie die für Feldlaffeten gebräuchliche Radbremse wird auch die neue Radbremse beim Fahren des Geschützes durch Drehen des in der Nähe des Achssitzes befindlichen Handrades F (Fig. 1 und 2) bedient. Hierbei erfährt die Zugstange A, in deren Muttergewinde das auf der Spindel des Handrades. F angeordnete Schraubengewinde b eingreift, eine Verschiebung in Richtung ihrer Längsachse, so dafs die Bremsarme E ausschwingen und den Bremsklotz k auf das Laffetenrad zu oder von ihm hinweg bewegen. Die neue Radbremse stimmt also sowohl bezüglich der Gesammtanordnung wie auch in Hinsicht" der Handhabung beim Fahren des Geschützes mit der bei Feldlaffeten gebräuchlichen Radbremse überein.Just like the wheel brake commonly used for field launches, the new wheel brake is also operated when driving the gun by turning the handwheel F (Fig. 1 and 2) located near the axle seat. Here, the pull rod A learns in its nut thread that on the spindle of the handwheel. F arranged screw thread b engages, a displacement in the direction of its longitudinal axis, so that the brake arms E swing out and move the brake pad k towards the Laffetenrad or away from it. The new wheel brake therefore corresponds to the wheel brake commonly used in field monkeys, both in terms of the overall arrangement and in terms of handling when driving the gun.

Während aber bei der letzteren die Zugstange A aus einem einzigen Stück besteht, ist sie bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Radbremse aus zwei durch eine Schraubmuffe B verbundenen Theilen C und D zusammengesetzt (Fig. 3).But while in the latter the pull rod A consists of a single piece, in the wheel brake forming the subject of the invention it is composed of two parts C and D connected by a screw socket B (Fig. 3).

Der eine Theil der Zugstange wird durch einen Hohlcylinder C gebildet, welcher mit dem an seinem einen Ende angeordneten Muttergewinde auf die das Handrad F tragende Schraubenspindel b aufgeschraubt ist und an seinem anderen Ende ein rechtsgängiges Schraubengewinde c besitzt, welchem ein Muttergewinde der Schraubmuffe B entspricht.One part of the tie rod is formed by a hollow cylinder C, which is screwed with the nut thread arranged at one end onto the screw spindle b carrying the handwheel F and at its other end has a right-hand screw thread c , to which a nut thread of the screw socket B corresponds.

Der andere Zugstangentheil D, welcher mittelst eines durch sein Auge d und entsprechende Bohrungen der Bremsarme'i? hindurchgesteckten Bolzens mit den Bremsarmen verbunden ist, besitzt ein linksgängiges Schraubengewinde e, welchem ebenfalls ein Muttergewinde der Schraubmuffe B entspricht. Der Schaft f des Zugstangentheiles D reicht in den Hohl-The other part of the tie rod D, which by means of one through its eye d and corresponding holes in the brake arms? inserted bolt is connected to the brake arms, has a left-hand screw thread e, which also corresponds to a nut thread of the screw sleeve B. The shaft f of the tie rod part D extends into the hollow

cylinder C hinein und ist mit einem Längsschlitz g versehen, durch welchen ein in den Zugstangentheil C eingeschlagener Keil G hindurchgreift. Die letztere Anordnung hat zur Folge, dafs der Theil D sich gegen C um eine bestimmte Strecke, welche durch Anschlag des Keiles G gegen die Enden des Schlitzes g nach beiden Seiten begrenzt wird, verschieben kann, dafs aber eine gegenseitige Verdrehung der beiden Theile C und D ausgeschlossen ist. Da nun der Zugstangentheil D durch seine Verbindung mit den Bremsarmen verhindert ist, sich um seine Längsachse zu drehen, so ist auch eine entsprechende Drehung des Zugstangentheiles C unmöglich gemacht.cylinder C and is provided with a longitudinal slot g through which a wedge G driven into the tie rod part C extends. The latter arrangement has the consequence that the part D can shift towards C by a certain distance, which is limited on both sides by the stop of the wedge G against the ends of the slot g , but that a mutual twisting of the two parts C and D is excluded. Since the tie rod part D is now prevented by its connection to the brake arms from rotating about its longitudinal axis, a corresponding rotation of the tie rod part C is also made impossible.

Die Schraubmuffe B ist entweder mit mehreren Griffen α versehen oder als Handrad ausgebildet. Ihre entgegengesetzt gerichteten Muttergewinde veranlassen beim Drehen der Muffe, dafs die beiden Zugstangentheile C D sich relativ in einander oder aus einander schieben, und dafs somit die Gesammtlänge der Zugstange A verkürzt oder verlängert wird. Die Muffe B kann gegen unbeabsichtigte Drehung dadurch gesichert werden, dafs ein an einer Kette aufgehängter Knebel h (Fig. i) durch eines der in den Armen α befindlichen Oehre i (Fig. 3) gesteckt wird. Die Knebelkette wird zweckmäfsig an dem Keil G befestigt. The screw sleeve B is either provided with several handles α or designed as a handwheel. When the sleeve is turned, their oppositely directed nut threads cause the two tie rod parts CD to slide relatively into one another or apart, and thus the total length of the tie rod A is shortened or lengthened. The sleeve B can be secured against unintentional rotation by inserting a toggle h (Fig. I) suspended from a chain through one of the ears i (Fig. 3) located in the arms α. The toggle chain is expediently attached to the wedge G.

Die Handhabung und Wirkungsweise der vorliegenden Radbremse ergiebt sich hiernach wie folgt: Beim Fahren des Geschützes wird die Bremse, wie schon oben erwähnt, mittelst des Handrades F bedient. Dabei wirkt die Zugstange C D als starres Organ, dessen axiale Verschiebung in der oben beschriebenen Weise das Anpressen und Lösen des Bremsklotzes k zur Folge hat. Ist dagegen das Geschütz abgeprotzt und soll dann beim Feuern die Bremse angezogen oder gelöst werden, so wird die Schraubmuffe B mittelst der Arme α in dem einen oder anderen Sinne gedreht. Da sich der Zugstangentheil C wegen seiner durch Keil G und Schlitz g bewirkten Verbindung mit D weder drehen noch wegen der Schraubenverbindung mit der Spindel b verschieben kann, so bewirkt die Drehung der Muffe B, dafs der Zugstangentheil D siclf in Richtung seiner Längsachse verschiebt und in derselben Weise, wie wenn die ganze Zugstange verschoben wird, das Anpressen und Lösen des Bremsklotzes veranlafst.The handling and mode of operation of the present wheel brake is as follows: When driving the gun, the brake is operated by means of the handwheel F , as already mentioned above. The tie rod CD acts as a rigid member, the axial displacement of which in the manner described above results in the pressing and loosening of the brake pad k . If, on the other hand, the artillery is blown off and the brake is then to be applied or released while firing, the screw sleeve B is rotated in one direction or the other by means of the arms α. Since the tie rod part C can neither rotate due to its connection with D due to the wedge G and slot g nor shift due to the screw connection with the spindle b , the rotation of the sleeve B causes the tie rod part D to shift in the direction of its longitudinal axis and in in the same way as when the whole drawbar is moved, pressing and releasing the brake pad.

Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich' von der bisher beschriebenen nur dadurch, dafs statt der Schraubmuffe B eine Schraubenspindel H zur Verwendung kommt, welche mit . entgegengesetzt gerichteten Schraubengewinden in entsprechende Muttergewinde der Zugstangentheile KJ eingreift. In diesem Falle wird die Drehung des Zugslangentheiles K dadurch verhindert, dafs letzterer sich mit der ebenen Fläche m eines auf ihm befestigten Führungsstückes L an eine entsprechende Fläche eines auf dem Mitnehmer M befestigten Reiters, anlegt.The embodiment of the invention shown in FIGS. 4 and 5 differs from the one previously described only in that instead of the screw socket B, a screw spindle H is used, which with. oppositely directed screw threads engage in corresponding nut threads of the tie rod parts KJ. In this case, the rotation of the pull length part K is prevented by the fact that the latter rests with the flat surface m of a guide piece L fastened on it against a corresponding surface of a rider fastened on the driver M.

Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform der Radbremse ist die gleiche, wie sie mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 beschrieben ist.The mode of operation of this embodiment of the wheel brake is the same as with it With reference to Figs. 1 to 3 is described.

Selbstverständlich kann, ohne dafs dadurch am Wesen der Erfindung etwas geändert wird, an der Schraubmuffe B bezw. der Schraubenspindel H eines der Schraubengewinde in Fortfall kommen und die Muffe bezw. Spindel dreh- aber nicht verschiebbar mit dem betreffenden Zugstangentheil verbunden sein.Of course, without this changing anything in the essence of the invention, on the screw socket B respectively. the screw spindle H one of the screw threads come in omission and the sleeve BEZW. Spindle rotatably but not slidably connected to the relevant Zugstangenteil.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:Patent Claims: ι . Eine Radbremse für Geschützlaffeten, deren Bedienung sowohl von der Mündungs- als auch von der Verschlufsseite des Geschützes her dadurch ermöglicht wird, dafs, je nachdem das eine (F) oder das andere (a) der die Bremse bedienenden Handräder oder dergl. gedreht wird, die auf die Bremsarme (E) einwirkende Zugstange (C D) entweder eine Verschiebung in Richtung ihrer Längsachse oder eine Längenänderung erfährt. ι. A wheel brake for gun launchers, the operation of which is made possible from both the muzzle and the breech side of the gun by turning one (F) or the other (a) of the brake-operating handwheels or the like, the pull rod (CD ) acting on the brake arms (E) experiences either a shift in the direction of its longitudinal axis or a change in length. 2. Eine Austührungsform der Radbremse nach Anspruch 1, bei welcher die auf die Bremsarme (E) einwirkende Zugstange aus zwei durch eine als Handrad oder dergl. ausgebildete Schraubmuffe (B) oder Schraubenspindel (H) verbundenen Theilen (C D bezw. KJ) besteht.2. An embodiment of the wheel brake according to claim 1, in which the pull rod acting on the brake arms (E) consists of two parts (CD or KJ) connected by a screw sleeve (B) or screw spindle (H) designed as a handwheel or the like. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.1 sheet of drawings.