DE1016919B - Klettergeruest - Google Patents

Description

• Klettergerüst Die Erfindung bezieht sich auf ein Klettergerüst mit einem vom Gerüst aus bedienbaren Hebezeug und mit mindestens einer dem jeweils fertiggestellten Bauwerksabschnitt um wenigstens eine Abschnitts-bzw. Geschoßhöhe vorauseilenden Arbeitsbühne, das an im oder am fertiggestellten Bauwerksabschnitt lösbar befestigten Stützvorrichtungen gleitend angeordnet ist.
• Es sind Klettergerüste bekannt, die mittels Rollen an Laufschienen in die dem Baufortschritt entsprechende Höhe durch Zugmittel gebracht werden. Diese Laufschienen sind in dem Bauwerk lösbar verankert und müssen mit dem abschnittsweisen Klettern des Gerüstes ebenso abschnittsweise umgesetzt und mitgeführt werden. Es ist ferner eine Ausführung bekannt, bei der die bauwerkseitigen Ständer des Gerüstes zum Zwecke der Höhenverstellung mittels Bolzen lösbar an im Bauwerk verankerten Stützvorrichtungen gehalten sind.
• Gemäß der Erfindung sind die bauwerkseitigen Ständer des Klettergerüstes unmittelbar als Gleitschienen in den Stützvorrichtungen geführt. Die als Ständer dienenden Gleitschienen sind also tragende Bauteile des Klettergerüstes. Die bisher gesondert angewendeten, am Bauwerk verankerten Laufschienen kommen in Fortfall. Das Klettergerüst wird hierdurch einfacher, leichter an- und abbaubar und billiger. Geführt ist das Klettergerüst in Stützvorrichtungen, die in baubedingten Abständen, zweckmäßig in Bauabschnitts- oder Geschoßhöhe, am Bauwerk verankert sind. Diese Stützv orrichtungen sind leicht anzubringen und brauchen im Gegensatz zu den Laufschienen nicht umgesetzt zu werden. Das Anbringen und Abbauen eines Gerüstes sowie das Versetzen in der Höhe an einer Bauwerkswand werden dadurch wesentlich vereinfacht und beschleunigt.
• Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Stützvorrichtungen im wesentlichen je zwei waagerecht und parallel angebrachte, zum Durchgang der Ständer mit Abstand angeordnete Arme auf, die durch lösbare Laschen miteinander verbunden sind und zwischen denen Führungsstücke .angebracht sind. Als Führungsstücke können z. B. in einfachster Form Rundstäbe innen an die Arme angeschweißt sein. Es können statt der Stäbe auch Führungsrollen verwendet werden. Alle Führungsstücke sind dem Profil der bauwerkseitigen Ständer des Klettergerüstes angepaßt. Zwischen ihnen werden die Ständer allseitig geführt.
• In der Regel sind die Stützvorrichtungen im Bauwerk lösbar verankert. Sie können z. B. an im Bauwerk eingelassenen Zugankern in bekannter Weise befestigt sein. Bei Stahlskelettbauten können die Stützvorrichtungen an den lotrechten Stützen lösbar befestigt, vorzugsweise angeschraubt, sein. Der An-und Abbau ist besonders einfach. Das Mauerwerk wird nicht beansprucht.
• Bei ähnlichen Bauwerken kann es vorteilhaft sein, die Stützvorrichtungen mit verlängerten Hebelarmen auf Gebäudedecken zu befestigen. Der An- und Abbau ist gleichfalls einfach.
• Bei allen beschriebenen Ausführungsformen werden die Stützvorrichtungen konsolartig oder auslegerartig ausgebildet, so daß die Beanspruchungen günstig vom Mauerwerk aufgenommen werden. Die beiden waagerechten Arme der Stützvorrichtungen mit den eventuell- daran befestigten weiteren Stützstäben werden beim Einbau mit den im Bauwerk befindlichen Ankern miteinander verschraubt. Sie können auch an den eingemauerten oder einbetonierten Ankern angelenkt sein. Sie werden dann seitlich zueinander geschwenkt, umgreifen einen Ständer des Klettergerüstes und werden untereinander verschraubt. Durch den verbleibenden Raum zwischen den Armen der Stütz-Vorrichtung ist das Seil des Hebezeuges geführt.
• Zur Erleichterung des Einlaufens der Ständerenden in die Führungsstücke sind diese zweckmäßig kufenförmig ausgebildet.
• Vorteilhaft sind in den Ständern in baubedingten Abständen, in der Regel im Abstand der Geschoßhöhen, Bohrungen angebracht, durch die Feststellbolzen zum Absetzen des Klettergerüstes auf den Stützvorrichtungen in der gewünschten Höhenlage gesteckt werden. Das Seil des Hebezeugs kann dann entlastet werden.
• Auf der dem Bauwerk abgewandten Seite der Ständer sind in arbeitshöhenbedingten Abständen Schalenkupplungen zum Anschluß der übrigen Gerüstteile zum Anbringen von Arbeitsbühnen befestigt, vorzugsweise angeschweißt. Die übrigen Gerüstteile bestehen in der Regel aus Rohren aus Stahl oder Leichtmetall. In die Schalenkupplungen sind Querrohre eingeklemmt, die mit den übrigen Rohren in der im Gerüstbau üblichen Weise zu einem Arbeitsgerüst zusammengefügt sind.
• Die Zeichnung zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Klettergerüst mit verschiedenen Stützvorrichtungen.
• Abb. 1 ist eine Seitenansicht eines Klettergerüstes an einem Bauwerk; Abb. 2 gibt eine Seitenansicht des als Gleitschiene dienenden Ständers in vergrößertem Maßstab wieder; Abb. 3 stellt einen Ausschnitt aus Abb. 1 in vergrößertem Maßstab dar, der eine Stützvorrichtung verdeutlicht, Abb. 4 die Draufsicht nach Abb. 3, Abb. 5 eine Seitenansicht einer anderen Ausführung einer Stützvorrichtung, die an einer Bauwerksstütze angeschlossen ist, Abb. 6 ein weiteres Beispiel einer Stützvorrichtung in Seitenansicht, die wie ein Ausleger an einer Gebäudedecke verankert ist.
• Im oder am Bauwerk 1 sind Stützvorrichtungen 2 verankert, deren waagerechte Arme 3 durch die Laschen 4 lösbar miteinander verbunden sind. Zwischen den Armen 3 sind an ihren Enden die Führungsstäbe 5 angeschweißt. Die Arme 3 sind nach den Abb. 1 und 3 bis 5 durch Verstrebungen 6 konsolartig abgestützt. In dem Raum 13 zwischen den Verbindungslaschen 4 und den Führungsstäben 5 kann die am Ständer 7 angebrachte Auglasche 12, an welcher das Hubseil befestigt ist, frei auf und ab geführt werden. In den Führungsstäben 5 sind die Ständer 7 heb- und senkbar geführt. Sie sind mit Bohrungen 8 für Feststellbolzen versehen und tragen Schalenkupplungen 9, an denen Gerüstrohre 10 mit Arbeitsbühnen 11 in bekannter Weise zu einem vollständigen Arbeitsgerüst angeschlossen sind. Die Arbeitsbühnen 11 sind in einer Höhenlage gezeigt, in der die oberen über den abgeschlossenen Bauabschnitt hinausragen. Das zum Heben und Senken des Klettergerüstes benutzte Hebezeug, in der Regel eine übliche Bauwinde, ist nicht dargestellt. Das Zugseil greift an der Auglasche 12 des Ständers 7 an.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Klettergerüst mit einem vom Gerüst aus bedienbaren Hebezeug und mit mindestens einer dem jeweils fertiggestellten Bauwerksabschnitt um wenigstens eine Abschnitts- oder Geschoßhöhe vorauseilenden Arbeitsbühne, das an im oder am fertiggestellten Bauwerksabschnitt lösbar verankerten Stützvorrichtungen gleitend angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die bauwerkseitigen Ständer (7) des Klettergerüstes unmittelbar als Gleitschienen in den Stützvorrichtungen (2) geführt sind.
2. 2. Klettergerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützvorrichtungen (2) konsolartig oder auslegerartig ausgebildet sind und im wesentlichen aus je zwei zum Durchgang der Ständer (7) mit Abstand und waagerecht angeordneten Armen (3) bestehen, zwischen denen an den dem Bauwerk (1) abgekehrten Enden vertikal gerichtete längliche Führungsstücke (5) zur Führung der Ständer (7) angeordnet sind und die durch lösbare Laschen (4) in der Weise miteinander verbunden sind, daß zwischen den Laschen (4) und den Führungsstücken (5) ein Zwischenraum (13) für den freien Durchgang einer am unteren Ende der Ständer (7) angebrachten und der Befestigung eines Hubseiles dienenden Auge lasche (12) verbleibt (Abb. 3 und 4).
3. 3. Klettergerüst nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstücke (5) zur Erleichterung des Einlaufens der Ständerenden kufenförmig ausgebildet sind.
4. 4. Klettergerüst nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stahlskelettbauten die Stützvorrichtungen (2) an den lotrechten Stützen, z. B. mittels Schrauben, lösbar angeschlossen sind (Abb. 5).
5. 5. Klettergerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständer (7) in baubedingten Abständen, zweckmäßig im Abstand der Geschoßhöhen, Bohrungen (8) zur Aufnahme von Bolzen zum Absetzen des Klettergerüstes auf den Stützvorrichtungen (2) aufweisen (Abb. 2).
6. 6. Klettergerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ständern (7) auf der dem Bauwerk (1) abgewandten Seite Schalenkupplungen (9) in arbeitshöhenbedingten Abständen für den Anschluß der übrigen Gerüstteile (10), vorzugsweise Gerüstrohre, zum Anbringen von Arbeitsbühnen (11) angeordnet, z. B.. angeschweißt sind (Abb. 2). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 870 023; schweizerische Patentschrift Nr. 63 293; Zeitschrift »Aluminium«, Heft 8/9 von 1954.