DE10164045A1 - Treppenanordnung und -ausführung in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen, insbesondere Reisezugwagen - Google Patents
Treppenanordnung und -ausführung in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen, insbesondere ReisezugwagenInfo
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Abstract
Treppenanordnung und-ausführung in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen, insbesondere Reisezugwagen, bei der die Innenraumgestaltung, insbesondere in Verbindung mit einer Einstieghöhe von 760 mm, so gestaltet ist, dass das Problem unzureichender Raumhöhen im Einstiegbereich von Doppelstockfahrzeugen gelöst wird und ein ungestörter Fahrgastwechsel im Einstiegraum (2) möglich ist und direkte, ungestörte Wege sich in die Großraumabteile ergeben und Sitzplatzverluste im doppelstöckigen Bereich vermieden werden. DOLLAR A Der im Einstiegraum (2) vorgesehene Treppenansatz der zweispurigen Haupttreppe (1) ist durch bogen- und terassenförmig ausgebildete Stufen und durch daran anschließende gerade Treppenstufen in Fahrzeuglängsrichtung gekennzeichnet, wobei die mittig angeordnete Haupttreppe (1) etwa ab Mitte Einstiegraum (2), beginnend in den Oberstock (3), führt, wobei links und rechts dieser Haupttreppe (1) jeweils einspurige Nebentreppen (4) zum Unterstück (5) führen. DOLLAR A Die Treppenanordnung und -ausführung wird vorzugsweise für Fahrzeuge mit Einstieghöhe von ca. 760 mm ab Schienenoberkante vorgesehen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Treppenanordnung und -ausführung in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Bekannte Treppen-Varianten bestehen ausschließlich aus geraden oder leicht gekrümmten Stufensegmenten. In Abhängigkeit von der Anordnung der Einstiege (Hoch- oder Niederflureingang) werden ganz allgemein bei doppelstöckigen Reisezugwagen zur Verbindung von Ober- und Unterstock unterschiedlich Zwei- oder Dreitreppenanordnungen ausgeführt.
- Insbesondere hat man bisher für Fahrzeuge mit 760 mm Einstieghöhe bewährte Lösungsansätze im Wagenlayout und insbesondere der Treppengestaltung übernommen incl. der Akzeptanz damit verbundener Nachteile.
- Nach DE 44 23 243 C2 ist eine Treppenanordnung und -ausführung in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen bekannt, bei der zwischen Oberstocktreppe und Unterstocktreppe ein versetzter, halbhoher elliptisch geformter Ständer vorgesehen ist, der die innere Kontur der leicht gewendelten Ober- und Unterstocktreppe nachformt. Die außermittig in Richtung der Unterstocktreppe versetzt beginnende Oberstocktreppe weist mit ihrer vollen Breite einen Stufenwinkel der oberen Stufe von kleiner oder gleich 20 Grad zur Wagenquerachse auf.
- Nachteilig bei dieser Treppenanordnung ist, dass der Fahrgastfluss in den einstöckigen Bereich und in den Oberstock nur über die zweispurigen Treppen möglich ist und somit der Fahrgastfluss, insbesondere beim Aussteigen aus dem Oberstock und dem einstöckigen Bereich, sich an der Unterstocktreppe staut. Ein zügiger Fahrgastwechsel aus diesem doppelstöckigen Reisezugwagen ist deshalb nur bedingt möglich und beeinträchtigt die Haltezeiten am Bahnhof sowie die Fahrzeiten im allgemeinen.
- Nach DE 94 21 209 U1 ist ein doppelstöckiges Schienenfahrzeug bekannt, bei dem ein Einstiegbereich als Standardeinstieg mit Zugänglichkeit über eine Treppe zum Unterstock sowie eine Treppe zum Oberstock und der andere Einstiegbereich als Niederflureinstieg mit Zugänglichkeit zum Oberstock über den einstöckigen Bereich mittels des Dreitreppensystems ausgebildet ist.
- Bei dieser Lösung ist von Nachteil, dass die geraden Treppenstufen beim Begehen in der Regel im rechten Winkel anvisiert und begangen werden, wodurch der Fahrgastfluss beeinträchtigt wird. Im einstöckigen Bereich ist der Fahrgastfluss beim geraden Treppensystem durch eine Direktumkehr von 180° stark eingeschränkt.
- Nach DE 295 07 057 U1 ist ein doppelstöckiges Schienenfahrzeug mit Niederflureinstiegen, insbesondere für Doppelstockmittel- oder Steuerwagen bekannt, bei dem eine Einstieghöhe in die Einstiegbereiche um maximal 760 mm von Schienenoberkante vorgesehen ist, wobei die Decke des Oberstocks über den Einstiegbereichen bis unmittelbar an die innere Dachspriegelkontur herangeführt ist und der Fußboden des Oberstocks und der Fußboden des Unterstocks in diesem Bereich annähernd dem Maß der Anhebung der Decke des Oberstocks folgt.
- Dieser bekannten Lösung für einen Niederflureinstieg mit 760 mm Einstieghöhe und einem bekannten Zweitreppensystem haften folgende Nachteile an: Die Einhaltung des vorgegebenen Fahrzeugbegrenzungsprofils und die Erfüllung der ergonomischen Anforderungen (Kopffreiheit/Raumhöhe) erfordert ein gleichzeitiges Anheben aller Fahrzeugebenen, wodurch mit der Oberstockdecke direkt an den Fahrzeugrohbau herangegangen werden muss. Die erforderlichen Fußbodenschrägen müssen dadurch steiler und länger ausgeführt werden. Im Oberstock können deshalb Gepäckablagen im beschriebenen Bereich über dem Einstiegraum nicht angeordnet werden. Der Decken- Luftkanal muss in diesem Bereich in der Seitenwand oberhalb der Fenster angeordnet und dann aufwendig in den mittig angeordneten Deckenkanal geführt werden.
- Bei allen drei beschriebenen Treppensystemen ist gleichermaßen von Nachteil, dass die erreichbaren Raumhöhen im Einstiegraum begrenzt sind und der Zugang zu den Treppen nur in einem rechten Winkel zur Treppenstufe erfolgen kann, womit dex Fahrgastfluss negativ beeinflusst wird.
- Aufgabe der Erfindung ist es, die Innenraumgestaltung von Doppelstockfahrzeugen, insbesondere in Verbindung mit einer Einstieghöhe von 760 mm, so zu gestalten, dass das Problem unzureichender Raumhöhen im Einstiegraum gelöst sowie ein ungestörter und gezielter Fahrgastfluss im Einstiegraum erreicht wird, und dass damit direkte und ungestörte Wege in die Großraumabteile möglich sind.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, indem ein erstes Treppenteil einer Haupttreppe bogen- und terrassenförmig ausgebildet ist und aus einer Stufe oder mehreren Stufen besteht, dass eine erste Stufe der Haupttreppe auf einem in seiner gesamten Breite vorzugsweise eben ausgeführten Fußboden eines Einstiegraumes im Bereich einer gedachten zentralen Einstiegslinie angeordnet ist, und dass rechts und links von der Haupttreppe jeweils Nebentreppen angeordnet sind.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Unteranspruch dargelegt.
- Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass der wirtschaftlich verwertbare Doppelstock-Bereich vergrößert wird und der Einstieg durch unkomplizierte Eingriffe verschiedenen Bahnsteighöhen angeglichen werden kann.
- Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 einen Ausschnitt aus der Seitenansicht des Doppelstockfahrzeuges,
- Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. 1,
- Fig. 3 den Schnitt B-B nach Fig. 1,
- Fig. 4 die geschnittene Draufsicht auf den Einstiegraum,
- Fig. 5 einen Ausschnitt aus der Seitenansicht des Doppelstockfahrzeuges mit angeordneter Stufe 12,
- Fig. 6 eine geschnittene Draufsicht auf den Einstiegraum nach Fig. 5 mit Stufen 12,
- Fig. 7 eine geschnittene Draufsicht auf den Einstiegraum nach Fig. 5 mit bogenförmigen Nebentreppen- Segmenten 13.
- Nach Fig. 1 und 4 führt eine zweispurige Haupttreppe 1 vom Einstiegraum 2 in einen Oberstock 3. Der Fußboden des Einstiegraums 2 ist in seiner gesamten Breite vorzugsweise eben ausgeführt. Links und rechts von der Haupttreppe 1 führen jeweils einspurige Nebentreppen 4 zu einem Unterstock 5. Der Treppenansatz der Haupttreppe 1 ist in den Einstiegraum 2 derart hinein verschoben, dass eine erste Stufe 6 in dem Bereich einer zentralen, gedachten Einstieglinie 7 des Einstiegraumes 2 angeordnet ist. Die Einstieglinie 7 halbiert nahezu die Tiefe des Einstiegraumes 2 und führt nahezu von Mitte Eingang zu Mitte gegenüberliegenden Eingang. Der erste Treppenteil, erste Stufe 6, eine zweite Stufe 8 und eine dritte Stufe 9 sind nahezu kreisrund und terrassenförmig ausgeführt. Die Folgestufen sind gerade ausgeführt. Mit dieser Anordnung und Ausführung der ersten Treppensegmente im Einstiegraum 2 wird ein großzügiger, von mehreren Seiten begehbarer Zugang mit ausreichenden Freiheitsgraden gewährleistet. Der Fahrgastfluss wird ungehindert aus einem breiten Zugangsraum fächerartig zu den Treppen geführt, im Gegensatz zu den bekannten nahezu geraden Treppenstufen, bei denen direkt im rechten Winkel zur Treppe die Begehung erfolgt. Mit der zentral angeordneten Haupttreppe 1, die großzügig in den Einstiegraum 2 hineinragt, wird auch der vermarktbare doppelstöckige Bereich in seiner verfügbaren Länge maximal ausgenutzt. Mit dieser Treppenanordnung und -ausbildung ist es möglich, die Raumhöhensituation im Einstiegraum 2 großzügig zu variieren und auf störende Fußbodenschrägen im Einstiegraum 2 zu verzichten. Die Nebentreppen 4 rechts und links von der Haupttreppe 1 sind vorzugsweise in einem Winkel zur Wagenquerachse angeordnet und führen somit den Fahrgastfluss gezielt zu den Einstiegtüren bzw. zum Mittelgang des Unterstocks 5. Die Nebentreppen 4 nach Fig. 7 können in einer weiteren Ausgestaltung vom Unterstock 5 aus gesehen einen nur durch die Haupttreppe 1 unterbrochenen kreisbogenförmigen Treppen-Zugang 13 aufweisen. Die Fahrgäste können sich vom Einstieg aus direkt in alle Fahrzeugbereiche (Oberstock, Unterstock, einstöckiger Bereich) des Doppelstockwagens begeben. Das heißt, es ist möglich, vom Einstieg zur Haupttreppe 1, vom Einstieg zu der Nebentreppe 4, vom Einstieg durchgehend durch den Einstiegraum 2 zu der gegenüberliegenden Seite, zu der gegenüberliegenden Nebentreppe 4 zu gelangen. Der Zugang zu den Treppen erfolgt immer fächerartig. Die Treppenanordnung ermöglicht außerdem eine großzügige Ausstattung mit Sitzplätzen in den Wagen-End-Bereichen. Die technische Ausrüstung kann im Dachraum 10 nach Fig. 1 angeordnet werden. Diese Anordnung technischer Ausrüstung ist in den zugehörigen Zeichnungen nicht näher dargestellt, ihre Umsetzung ist aber dem Fachmann durchaus geläufig.
- Die transparente Innenraumgestaltung des Doppelstockwagens wird mit der nun möglichen großzügigen Deckenhöhe von nahezu 2700 mm im Einstiegraum 2 wesentlich verbessert und gestattet zugleich einen gleichmäßigen Überblick zu den angrenzenden Fahrgasträumen, wie Ober- und Unterstock 3 und 5 sowie zum einstöckigen Bereich.
- Die neue Lösung schafft im Einstiegraum 2 durch die bogenförmigen und terrassenförmigen Treppensegmente eine flexiblere Einbindung in das Zugangs-Regime. Den Fahrgästen wird der Zutritt von mehreren Seiten aus auf die Haupttreppe 1 ermöglicht. Auch der Zugang vom Unterstock 5 zum Einstiegraum 2 über die Nebentreppen 4, die links und rechts von der Haupttreppe 1 in einem Winkel zur Wagenquerachse angeordnet sind, gestatten einen gezielten Fahrgastfluss zu den Einstiegstüren bzw. zum Mittelgang des Unterstocks 5. Nach Fig. 5 und 6 ist bei Fahrzeugen mit Einstieghöhen von 600 mm der ebene Fußboden des Einstiegraumes 2 im Türbereich mit einer abgesenkten Stufe 12 ausgebildet, so dass 550 mm hohe Bahnsteige berücksichtigt werden können. Bezugszeichenliste 1 Haupttreppe (zweispurig)
2 Einstiegraum (mit ebenem Fußboden in seiner gesamten Breite und Tiefe)
3 Oberstock
4 Nebentreppen (einspurig)
5 Unterstock
6 erste Stufe
7 zentrale Einstieglinie (gedachte)
8 zweite Stufe
9 dritte Stufe
10 Dachraum
11 Treppen-Zugang (vom Unterstock 5 aus zum Einstiegraum 2 hin)
12 Stufe (abgesenkt)
13 Nebentreppen (kreisbogenförmig ausgebildet)
Claims (2)
1. Treppenanordnung und -ausführung in doppelstöckigen
Schienenfahrzeugen, insbesondere Reisezugwagen mit
Niederflureingängen, vorzugsweise 760 mm über
Schienenoberkante, mit einer zweispurigen Haupttreppe in den
Oberstock und zwei einspurigen Treppen in den Unterstock, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Treppenteil einer
Haupttreppe (1) bogen- und terrassenförmig ausgebildet
ist und aus einer Stufe oder mehreren Stufen besteht,
dass eine erste Stufe (6) der Haupttreppe (1) auf einem
in seiner gesamten Breite vorzugsweise eben ausgeführten
Fußboden eines Einstiegraumes (2) im Bereich einer
gedachten zentralen Einstiegslinie (7) angeordnet ist, und
dass rechts und links von der Haupttreppe (1) jeweils
Nebentreppen (4) angeordnet sind.
2. Treppenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der ebene Fußboden des Einstiegraumes (2) im Bereich
der Türen abgesenkte Stufen (12) aufweist.
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