DE10151085C1 - Schiff, Boot und Unterseeboot - Google Patents
Schiff, Boot und UnterseebootInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schiff, Boot oder Unterseeboot mit einer Rumpfkonstruktion, die aus einem tragenden Gerüst und einer die Wasserdichtigkeit darstellenden Hüllkonstruktion aufgebaut ist und bei der das tragende Gerüst des Schiffrumpfes zu einem in sich vollständigen Tragwerk in Skelettbauweise ausgebildet ist, das aus einer Rahmenkonstruktion mit Rahmenträgern in Längsrichtung und Rahmenträgern in Querrichtung und/oder aus einer Fachwerkkonstruktion mit Fachwerkträgern in Längsrichtung und Fachwerkträgern in Querrichtung besteht, wobei die Hüllkonstruktion das Tragwerk ganz oder teilweise umschließt und von der globalen Tragfunktion befreit ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schiff, Boot oder Unterseeboot nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Schiff ist z. B.
aus der Druckschrift EP 0 619 221 A2 bekannt.
In dieser Druckschrift wird ein Tankschiff mit doppelter Hülle
beschrieben. Der Schiffsrumpf besteht aus einer Außenhülle und
einer Innenhülle und ist in mehrere einzelne, gegeneinander ab
geschottete Tanks untergliedert. Das Tragwerk des Tankschiffes
kann als eine doppelwandige Schalenkonstruktion bezeichnet wer
den. Dabei bildet der Schiffsrumpf ein nach oben offenes C- bzw.
U-förmiges Profil mit tragenden Seitenwänden und einem tragenden
Schiffsboden. Seitenwände und Schiffsboden sind miteinander bie
gesteif verbunden und bilden den primär tragenden C- bzw. U-
förmigen Querschnitt. Kennzeichnend für diese Bauweise ist die
Vereinigung unterschiedlicher Funktionen des Schiffsrumpfes in
einer bzw. in zwei tragenden Schalen. So bildet die äußere Scha
le nicht nur eine wasserdichte Hülle, sondern auch eine tragende
Außenwand, während die innere Hülle den Tankraum begrenzt und
über aussteifende Querverbindungen mit der äußeren Hülle verbun
den ist.
In der DE 298 12 853 U1 wird ein Schiffsrumpf vorgeschlagen, bei
dem ein vom Bug bis zum Heck sich erstreckendes Gerüst vorgese
hen ist, in das eine elementierte Hüllkonstruktion eingesetzt
wird. Das Gerüst dient hier als Lastrahmen zur Aufnahme punkt
förmiger Lasten aus der Takelage eines Segelbootes. Die Tragwir
kung des Rumpfes wird erst über eine Verbundwirkung der Scha
lenelemente mit dem Lastrahmen erreicht. Das Gerüst ist hier
nicht zu einem in sich vollständigen Tragwerk ausgebildet. Die
Elemente der Hüllkonstruktion sind nicht von der globalen Trag
funktion befreit.
Bauweisen, bei denen das Tragwerk und die Hülle als voneinander
unabhängige Systemkonstruktionen ausgebildet sind, sind aus dem
Bereich des Hochbaus bekannt. Die Einführung der Skelettbauweise
im Geschossbau hat zu einer deutlichen Erhöhung der Anzahl der
möglichen Geschosse geführt, die beim Bauen mit tragenden Wänden
bei ca. 15 Geschossen eine konstruktionsbedingte Obergrenze hat.
Je nach struktureller Ordnung erreichen Skelettbauweisen für
Hochhäuser 40, 60, 80 und auch mehr als 100 Geschosse. 40 Ge
schosse werden im Stahlskelettbau mit biegesteifen Rahmen er
reicht. Eine Kombination von Rahmen und Fachwerk hat sich als
wirtschaftliche Bauweise bis zu 60 Geschossen erwiesen. Ab etwa
40 Geschossen sind nicht mehr die vertikalen Lasten, sondern die
horizontalen Lasten die maßgebliche Einflussgröße für die Dimen
sionierung des Tragwerks. In den sechziger Jahren des vergange
nen Jahrhunderts wurden in Chicago Bauweisen entwickelt, mit de
nen im Hochhausbau extreme Höhen erreicht werden können. In ver
gleichenden Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Rahmen
röhren aus Stahl oder Beton und Fachwerkröhren aus Stahl oder
Beton die leistungsfähigsten Strukturformen für Hochhaustragwer
ke sind. Bei beiden Bauweisen wird eine möglichst große Steifig
keit in den Bereich der Außenwände gelegt, sodass für die Ablei
tung der Windlasten ein maximaler innerer Hebelarm zur Verfügung
steht und jeweils die gesamte Tiefe des Gebäudes an der Ablei
tung der Windlasten beteiligt ist. Dabei sind z. B. die vier
Außenwände eines Hochhauses zu einem röhrenförmigen Tragwerk zu
sammengefasst. Noch leistungsfähiger sind Tragstrukturen, bei
denen eine innere Rohrkonstruktion mit einer äußeren Rohrkon
struktion schubsteif verbunden wird (tube-in-tube-structure)
oder bei denen mehrere Röhrentragwerke zu einem Verbundquer
schnitt gekoppelt werden (bundeled-tube-structure). Aktuelle
Entwicklungen für extrem hohe Turmbauwerke oder Hochhäuser sehen
vor, möglichst viel konstruktive Masse nicht in die Seitenwände,
sondern in den Eckbereichen eines polygonen Querschnittes zu
konzentrieren oder bei einem runden oder ovalen Querschnitt die
konstruktive Masse möglichst gleichmäßig im Bereich der Außen
wand zu verteilen. Die genannten Strukturformen für Hoch
haustragwerke zeichnen sich durch eine maximale Steifigkeit bei
gleichzeitig möglichst geringem Materialeinsatz aus und schufen
die Voraussetzung dafür, dass Hochhäuser heute eine Höhe von 500
m erreichen und dass über 1000 m hohe Gebäude denkbar sind.
Bei Frachtschiffen und Tankschiffen kommen immer wieder Havarien
vor, bei denen der Schiffsrumpf meistens in der Mitte auseinan
derbricht. Diese Schiffe haben nur eine begrenzte Lebensdauer
von ca. 25 Jahren und zeigen bereits während ihrer Laufzeit Er
müdungsrisse in der tragenden Außenwandkonstruktion. Neben dem
Verlust an Menschenleben und materiellem Schaden sind vor allem
bei Tankerunglücken die katastrophalen Auswirkungen auf die Um
welt ein unerträglicher Zustand.
Bei Passagierschiffen wird die Stahlhülle des Unterwasserschif
fes oberhalb der Wasserlinie weitergeführt. Lediglich Bullaugen
und in den oberen Decks auch mehr oder weniger große Fensteröff
nungen ermöglichen den Zutritt von Licht und Luft zu den Passa
gierräumen. In einer Struktur, die aus tragenden Flächen-
Decks, Längs- und Querwände, Unterwasserschiff- und Außenbord
wände - zusammengesetzt ist, wirkt sich jede Öffnung, jeder
Durchbruch, als Störung des Systems aus. In einer Struktur, bei
der alle Flächen untereinander kraftschlüssig verbunden sind,
sind alle Flächen an der globalen Tragwirkung der Rumpfkonstruk
tion beteiligt. Bei einem großen Passagierschiff sind regelmäßig
decksübergreifende Öffnungen vorhanden - Längs- und Querwände
liegen selten ausschließlich in einer Ebene. Der Kraftfluss in
nerhalb der Tragstruktur ist nicht eindeutig. Regelmäßige
Kraftumlenkungen bewirken sekundäre Biegemomente und Nebenspan
nungen, die von dem Rumpftragwerk aufgenommen werden müssen und
erfordern einen erhöhten Materialaufwand. Ein optimal wirksames,
biege-, schub- und torsionssteifes Tragwerk kann deshalb nicht
ausgebildet werden. Die kraftschlüssige Verbindung aller flä
chenförmigen Konstruktionsteile untereinander ist sehr aufwendig
und zeitintensiv. Die Außenhaut einer herkömmlichen Schiffskon
struktion ist mehrfach beansprucht und erfüllt mehrere, teilwei
se widersprüchliche Funktionen. Sie nimmt die hydrodynamischen,
lokalen Belastungen auf und ist gleichzeitig an der globalen
Tragfunktion der Rumpfkonstruktion beteiligt. Als robuste Hülle
im Bereich des Unterwasserschiffes erfüllt sie neben der Trag
funktion auch Sicherheitsfunktionen und dient dem Anprallschutz.
Oberhalb der Wasserlinie stellen die an die Außenhülle angren
zenden Passagierräume vollkommen andere Anforderungen an die
stählerne Außenhaut. Stahlbleche sind bisher der einzige Werk
stoff zur Herstellung dieser vielfach beanspruchten Außenhülle.
Eine einstückige, aus Stahlblechen zusammengeschweißte Rumpfkon
struktion ist wenig flexibel bei Umbau und Modernisierung eines
Passagierschiffes. Der Mangel an Flexibilität zeigt sich bereits
während der Bauphase, wenn der Auftraggeber die Aufteilung im
Schiffsinneren oder die Ausstattung der Räume ändern will. Be
reits kleine Änderungen - wie das örtliche Verschieben von Wän
den oder Decks - beeinflussen die Tragstruktur und erfordern ei
nen hohen Konstruktions- und Arbeitsaufwand.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Schiffs
konstruktion anzugeben, die eine Aufnahme von größeren Kräften
bei kleinerem Materialaufwand und eine größere Freiheit in der
Gestaltung ermöglicht.
Für Tank-, Fracht- und Passagierschiffe wird eine leistungsfähi
ge Tragstruktur vorgeschlagen, die aus stabförmigen Traggliedern
aufgebaut ist und bei der in den Eckbereichen des Schiffsrumpfes
massive oder hohlprofilförmige Gurtstäbe angeordnet werden, die
untereinander durch massive oder hohlprofilförmige Füllstäbe zu
einem zusammenhängenden Röhrentragwerk verbunden werden. Dieses
Tragwerk definiert eine Tragstruktur, bei der die Last tragenden
Glieder aus stabförmigen Elementen bestehen und zug- und druck
beansprucht - beim Fachwerk - oder biegezug- und biegedruckbean
sprucht - beim Rahmen - sind. Die einzelnen Tragelemente defi
nieren freie Räume und freie Felder, sodass für eine sekundäre
Ausbaustruktur und für die Ausbildung und Ausgestaltung der
Hüllkonstruktion größtmögliche Freiheit besteht. Dieser Megafra
me verbessert vor Allem die Längssteifigkeit einer Rumpfkon
struktion. Als biegesteifes Rückgrat aktiviert dieses primäre
Skelett die gesamte Höhe der Rumpfkonstruktion zur Aufnahme der
Lasten. Als vom Tragwerk unabhängige Systemkonstruktion kann die
Hüllkonstruktion ein- und mehrschalig ausgebildet werden und ih
re jeweilige Funktion optimal erfüllen. An dynamisch besonders
beanspruchten Stellen im Bereich des Bugs, an Teilen des Unter
wasserschiffs und am Heck im Bereich der Schrauben besteht die
Hülle aus einem starren Schalentragwerk. Dort, wo die dynamische
Beanspruchung es zulässt, wird die Hülle aus einzelnen, unter
schiedlichen Funktionsschichten aufgebaut.
Im Bereich des Unterwasserschiffes wird z. B. eine zweischalige
Hülle vorgeschlagen, bei der eine Innenhülle als echtes Membran
tragwerk aus ein- bzw. zweiachsig gekrümmten Flächen in ein Zwi
schentragwerk, das die Lasten an das Primärtragwerk leitet, ein
gehängt wird. Nach strömungstechnischen Gesichtspunkten ist da
gegen die Außenhülle geformt. Druckluftbefüllte Kammern im Be
reich des Unterwasserschiffes und im Bereich der Seitenbordwände
geben den Wasserdruck an das Membrantragwerk der Innenhülle wei
ter. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
wird vorgeschlagen, die Außenhülle im Bereich des Unterwasser
schiffes zu perforieren, sodass der Wasserdruck unmittelbar an
den Membranflächen der Innenhülle anliegt. In diesem Fall kann
die Außenhaut ausschließlich nach hydrodynamischen Gesichtspunk
ten ausgebildet werden. Durch abschnittsweise in Fahrtrichtung
vorhandene Wassereinströmöffnungen und Wasserausströmöffnungen
kann an der unmittelbaren Grenzschicht zwischen dem Wasser und
der Außenkante des Rumpfes die Entstehung von Wirbeln und Turbu
lenzen verhindert werden, sodass auch die strömungstechnischen
Eigenschaften der Rumpfkonstruktion wesentlich verbessert werden
können. Dabei kann sich eine perforierte Außenhülle auch auf ei
nem Seilnetz, das zwischen die Tragglieder des Primärtragwerks
gespannt wird, abstützen. Zur Aufnahme von Anpralllasten bei
Grundberührung und bei Havarien zeigt eine bei Lastangriff nach
gebende, elastische Außenhülle ein günstiges Verhalten. Zusammen
mit dem umgebenden Primärtragwerk in Skelettbauweise schützt sie
die empfindlichen, innen liegenden Membranflächen der Innenhül
le. Eine Außenhülle, deren Funktion auf die Herstellung einer
Strömungsgrenzfläche beschränkt ist, kann z. B. auch aus Kunst
stoffpaneelen aufgebaut werden. Die gewölbten Membranflächen der
Innenhülle können in einzelne Kissen, z. B. mit 3 × 3 m Kantenlän
ge, oder aber auch als größere Einzelflächen ausgebildet werden.
Als Raumbegrenzung eines Tanks für flüssige oder gasförmige Me
dien sind sie sehr gut geeignet. Im Bereich von Längs- und Quer
wänden des Schiffsrumpfes werden die Membranflächen entweder
durch Überdruck oder im Falle gegensinnig gekrümmter Flächen
durch Unterdruck stabilisiert. Als Frachtraumbegrenzung sind sie
weniger gut geeignet. Ein erfindungsgemäßes Stückgutfrachtschiff
benötigt deshalb eine zusätzliche Frachtraumauskleidung. Ein be
sonderes Problem bei Erzfrachtern sind extreme, dynamische Bela
stungen beim Beladen der Frachträume. Im Rahmen der Erfindung
wird für diesen Fall vorgeschlagen, einzelne gegenüber dem Trag
werk beweglich und energieabsorbierend gelagerte Behälter auszu
bilden, die als nicht an der Tragfunktion des Schiffsrumpfes be
teiligte Elemente federnd mit dem Primärtragwerk in Skelettbau
weise verbunden sind. Der gesamte Frachtraum kann so der stoßar
tig einwirkenden Last beim Beladen ausweichen. Dabei kann der
Federweg 2-3 m betragen.
Die Verwendung vorgefertigter Profilabschnitte aus Walzstahl,
Rund- und Rechteckhohlprofilen, geschweißten Kastenprofilen,
aber auch Stahlbetonfertigteilen, die untereinander verschweißt,
verschraubt oder vergossen werden, erlaubt es, das Tragwerk in
Skelettbauweise in kurzer Zeit zusammenzufügen.
Die Ausbildung einer zwei- und mehrschaligen Hüllkonstruktion
ermöglicht es, die an die Schiffshülle gestellten Anforderungen
besser zu erfüllen. Hier gilt ebenso, dass mit vergleichsweise
geringem Materialaufwand ein höherer Nutzen erzielt werden kann.
Eine Hüllkonstruktion, die unabhängig vom Tragwerk ist, kann
grundsätzlich vor, zwischen oder hinter der Ebene des Tragwerks
angeordnet werden. Bezüglich der Materialwahl besteht größtmög
liche Freiheit. Da die Hülle von der globalen Tragwirkung be
freit ist, können z. B. bei einem großen Passagierschiff im Be
reich der Außenhülle großflächige Kohlefaserverbundpaneele ein
gesetzt werden.
Bei einem Passagierschiff z. B. können die Aufbauten quer zur
Fahrtrichtung in tagesbelichtete Abschnitte unterteilt werden.
Ein erfindungsgemäßes Passagierschiff verfügt deshalb über eine
Vielzahl großer, tagesbelichteter Wohnungen. Diese Wohnungen
können zu einem großen, gemeinsamen, verglasten Wintergarten hin
orientiert sein und über Balkone und Loggien verfügen, wobei nur
die Glasebene des Wintergartens im Bereich der sonst üblichen
Bordwand liegt. Jeder Teil der Hüllkonstruktion wird entspre
chend der an ihn gestellten Anforderungen entwickelt. Im Bereich
des Schiffsbodens und im Bereich der Bordwände ist die Hüllkon
struktion zwei- und mehrschalig aufgebaut und besteht z. B. aus
einer robusten Außenhülle aus Stahl, die über eine Vielzahl von
längs und quer angeordneten Stegblechen mit einer Innenhülle aus
Stahl verschweißt wird. Außen- und Innenhülle können aber auch
durch eine leichte Fachwerkstruktur mit Längs- und Querträgern
oder in der Form einer Halboktaeder-Tetraederstruktur unterein
ander verbunden werden. Für eine schubsteife Verbindung zwischen
Außen- und Innenhülle eignet sich auch ein Schaumkern aus Kunst
stoff. Bei dieser Ausführungsvariante kann die Außenhülle dünn
wandig ausgebildet werden. Ein Loch in der Außenhülle führt in
diesem Fall nicht zum Eindringen von Wasser. Neben einem ausge
schäumten Zwischenraum werden aber auch aufblasbare Pneus, die
zwischen Außen- und Innenwand angeordnet sind, sowie eine Fül
lung mit leichten Kunststoffformkörpern als Sicherheitskonzept
vorgeschlagen. In einer weiteren Ausführungsvariante wird vorge
schlagen, eine robuste Außenhülle aus dickwandigen, wasserfest
verleimten Sperrholztafeln herzustellen. Bei Beschädigungen kön
nen Teile der Hüllkonstruktion oder auch die gesamte Hüllkon
struktion erneuert werden, ohne dass dadurch das Tragwerk beein
trächtigt wäre. Besonders vorteilhaft erscheint die Ausbildung
einer zugbeanspruchten Hüllkonstruktion. Dabei besteht sowohl
die Außenhülle als auch die Innenhülle aus Spannbändern aus
Stahl, die in Längs- und Querrichtung gegen das Primärtragwerk
in Skelettbauweise gespannt werden.
Durch die im Rahmen der Erfindung vorgeschlagenen Maßnahmen wird
also nicht nur die größtmöglichste Stabilität eines Schiffsrump
fes erzielt, sondern es wird auch die Sicherheit erhöht, und
schließlich kann eine im Schiffbau bisher nicht gekannte Behag
lichkeit im Bereich der Wohn- und Aufenthaltsräume erreicht wer
den. Die zwei- und mehrschalige Hüllkonstruktion ist deshalb
nicht nur aus Gründen der Sicherheit ein Fortschritt gegenüber
herkömmlichen Lösungen. Sie bietet in Aufenthaltsräumen einen
bauphysikalischen Komfort, der sich unter anderem durch einen
erhöhten Wärme- und Schallschutz auszeichnet. Die Übertragung
von Vibrationen und Schwingungen wird durch eine konsequente
Systemtrennung zwischen Tragwerk, Hülle und Ausbau unterbunden.
Die für die Rumpfkonstruktion eines Schiffes, Bootes oder Unter
seebootes vorgeschlagenen Maßnahmen führen zu wirtschaftlichen
Konstruktionen, die vorteilhafte Auswirkungen auf die Planung,
den Bau und den Betrieb eines Schiffes haben.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. In
den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung angegeben.
Die Erfindung wird anhand von verschiedenen in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Frachtschiff mit einem Tragwerk
in Skelettbauweise und einer davon unabhängigen Hüll
konstruktion als perspektivische Abwicklung.
Fig. 2a einen erfindungsgemäßen Schiffsrumpf mit einer zwei
schaligen Außenhülle der als nach oben offenes Hohlpro
fil mit dreieckigem Querschnitt ausgebildet ist im
schematischen Querschnitt.
Fig. 2b einen erfindungsgemäßen Schiffsrumpf mit einer zwei
schaligen Außenhülle, der als nach oben offenes Hohl
profil mit U-förmigem Querschnitt ausgebildet ist im
schematischen Querschnitt.
Fig. 2c einen erfindungsgemäßen Schiffsrumpf mit einer zwei
schaligen Außenhülle, der als nach oben offenes Hohl
profil mit kreissegmentförmigem Querschnitt ausgebildet
ist im schematischen Querschnitt.
Fig. 3a ein erfindungsgemäßes Röhrentragwerk mit dreieckigem
Querschnitt im schematischen Querschnitt.
Fig. 3b ein erfindungsgemäßes Röhrentragwerk mit kreisrundem
Querschnitt im schematischen Querschnitt.
Fig. 3c ein erfindungsgemäßes Röhrentragwerk mit rechteckigem
Querschnitt und einer gegenüber der Tragwerksebene ver
setzten Außenhülle im schematischen Querschnitt.
Fig. 4a ein erfindungsgemäßes, gebündeltes Röhrentragwerk, bei
dem zwei quadratische Röhrentragwerke zu einem Rechteck
zusammengesetzt sind im schematischen Querschnitt.
Fig. 4b ein erfindungsgemäßes, gebündeltes Röhrentragwerk bei
dem fünf rechteckige Röhrentragwerke zu einem T-
förmigen Querschnitt zusammengesetzt sind im schemati
schen Querschnitt.
Fig. 4c ein erfindungsgemäßes, gebündeltes Röhrentragwerk bei
dem sechs quadratische Röhrentragwerke zu einem
U-förmigen Querschnitt zusammengesetzt sind im schema
tischen Querschnitt.
Fig. 4d ein erfindungsgemäßes zweilagiges Röhrentragwerk bei
dem ein inneres und ein äußeres Fachwerkrohr ein Ver
bundtragwerk bilden im schematischen Querschnitt.
Fig. 5a die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes mit der Hüllkonstruktion eines Passagierschiffes
mit runden Decksaufbauten im schematischen Aufriss von
der Seite.
Fig. 5b die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes mit der Hüllkonstruktion eines Passagierschiffes
mit runden Decksaufbauten im schematischen Grundriss.
Fig. 5c die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes mit der Hüllkonstruktion eines Passagierschiffes
mit eckigen Decksaufbauten im schematischen Grundriss.
Fig. 5d die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes mit der Hüllkonstruktion eines Passagierschiffes
mit eckigen Decksaufbauten im schematischen Aufriss von
der Seite.
Fig. 5e die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes mit der Hüllkonstruktion eines Passagierschiffes
mit eckigen Decksaufbauten im schematischen Aufriss von
vorne.
Fig. 5f die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes mit der Hüllkonstruktion eines Tank
schiffes im schematischen Aufriss von der Seite.
Fig. 5g die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes mit der Hüllkonstruktion eines Tank
schiffes im schematischen Aufriss von vorne.
Fig. 6a das Tragskelett eines erfindungsgemäßen Frachtschiffes
in isometrischer Darstellung.
Fig. 6b die Integration von Tragwerk und Hüllkonstruktion eines
erfindungsgemäßen Frachtschiffes mit einem Tragskelett
nach Fig. 6a in isometrischer Abwicklung.
Fig. 7a ein erfindungsgemäßes Röhrentragwerk mit rechteckigem
Querschnitt eines Passagierschiffes in isometrischer
Darstellung.
Fig. 7b die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwerks
mit rechteckigem Querschnitt mit der Hüllkonstruktion
und eckigen Decksaufbauten eines Passagierschiffes in
isometrischer Darstellung.
Fig. 8 die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes mit rechteckigem Querschnitt mit der Hüllkonstruk
tion und eckigen Decksaufbauten eines Passagierschiffes
in perspektivischer Darstellung.
Fig. 9 die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes mit T-förmigem Querschnitt mit der
Hüllkonstruktion und runden Decksaufbauten eines Passa
gierschiffes in perspektivischer Darstellung.
Fig. 10a die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes aus Stahlprofilen in Rahmenbauweise
mit der Hüllkonstruktion eines Tankschiffes in isome
trischer Darstellung.
Fig. 10b die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes aus Stahlhohlprofilen in Fachwerkbau
weise der Hüllkonstruktion eines Tankschiffes in isome
trischer Darstellung.
Fig. 10c die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes aus Spannbeton in Rahmenbauweise mit
der Hüllkonstruktion eines Tankschiffes in isometri
scher Darstellung.
Fig. 11a die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes aus Spannbeton mit der Hüllkonstrukti
on eines Tankschiffes im schematischen Querschnitt.
Fig. 11b die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes aus Spannbeton mit der Hüllkonstrukti
on eines Tankschiffes in perspektivischer Darstellung.
Fig. 12 die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentragwer
kes aus Stahl mit einer zweischaligen Hüllkonstruktion
eines Unterseebootes im schematischen Querschnitt.
Fig. 13 die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes aus Stahl mit einer zweischaligen
Hüllkonstruktion eines Tankschiffes im schematischen
Querschnitt.
Fig. 14 die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerkes als Verbundkonstruktion aus Stahl und
Beton mit einer zweischaligen Hüllkonstruktion eines
Tankschiffes im schematischen Querschnitt.
Fig. 15a den Aufbau der Hüllkonstruktion eines Tankschiffes als
vertikalen Detailschnitt durch die Außenbordwand mit
einem stabilisierenden Fachwerk zwischen Außen- und In
nenhülle.
Fig. 15b den Aufbau der Hüllkonstruktion eines Tankschiffes als
vertikalen Detailschnitt durch die Außenbordwand mit
einer Ausschäumung zwischen Innen- und Außenhülle.
Fig. 15c den Aufbau der Hüllkonstruktion eines Tankschiffes als
vertikalen Detailschnitt durch die Außenbordwand mit
mit Wasser oder Druckluft gefüllten Schläuchen zwischen
Außen- und Innenhülle.
Fig. 16 die Integration eines erfindungsgemäßen, gebündelten
Röhrentragwerks, das aus geschweißten Kastenprofilen
aufgebaut ist mit einer zweischaligen Hüllkonstruktion.
Fig. 17a eine zweischalige Hüllkonstruktion mit einer Innenhülle
als einachsig gekrümmtes Membrantragwerk und einer
durch regelmäßig angeordnete Schlitze perforierten
Außenhülle in der isometrischen Übersicht.
Fig. 17b eine zweischalige Hüllkonstruktion mit einer Innenhülle
als zweiachsig gekrümmtes Membrantragwerk und einer
durch punktförmig angeordnete Öffnungen perforierten
Außenhülle in der isometrischen Übersicht.
Fig. 17c eine zweischalige Hüllkonstruktion mit einer Innenhülle
als dreiecksförmiges Membrantragwerk und einer durch
punktförmig angeordnete Öffnungen perforierten Außen
hülle in der isometrischen Übersicht.
Fig. 18 punkt- und linienförmige Öffnungen in der Außenhülle
zur Beeinflussung des Strömungswiderstands.
Fig. 18a eine sogbewirkende, punktförmige Öffnung in der Außen
hülle im schematischen Querschnitt.
Fig. 18b eine sogbewirkende, punktförmige Öffnung in der Außen
hülle in isometrischer Darstellung.
Fig. 18c eine staudruckbewirkende, punktförmige Öffnung in der
Außenhülle im schematischen Querschnitt.
Fig. 18d eine staudruckbewirkende, punktförmige Öffnung in der
Außenhülle in isometrischer Darstellung.
Fig. 18e eine sogbewirkende, linienförmige Öffnung in der Außen
hülle im schematischen Querschnitt.
Fig. 18f eine sogbewirkende, linienförmige Öffnung in der Außen
hülle in isometrischer Darstellung.
Fig. 18g eine staudruckbewirkende, linienförmige Öffnung in der
Außenhülle im schematischen Querschnitt.
Fig. 18h eine staudruckbewirkende, linienförmige Öffnung in der
Außenhülle in isometrischer Darstellung.
In den Figuren sind unterschiedliche Ausgestaltungen von Schif
fen, Booten und Unterseebooten mit einer Rumpfkonstruktion, de
ren tragendes Gerüst als ein in sich vollständiges Tragwerk in
Skelettbauweise, das in Längs- und Querrichtung aus Rahmenträ
gern und/oder Fachwerkträgern besteht, ausgebildet ist, wobei
die Hüllkonstruktion das Tragwerk ganz oder teilweise umschließt
und von der globalen Tragfunktion befreit ist.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Übersicht eines erfindungsge
mäßen, leichten Frachtschiffes. Das Tragwerk ist als Skelettkon
struktion (1) ausgebildet. Es besteht aus Fachwerkträgern, die
in Längsrichtung (110) angeordnet sind und die Bordwände und den
Schiffsboden definieren. Fachwerkträger in Querrichtung (111)
steifen den nach oben offenen Schiffsrumpf (3) aus. Die Fach
werkkonstruktion (11) des Rumpftragwerkes (1) ist aus Rechteck
hohlprofilen aus Stahl (152) aufgebaut. An den Knotenpunkten der
Fachwerkträger (110, 111) werden die Hohlprofile untereinander
verschraubt oder verschweißt. Weitgehend alle Stäbe der Fach
werkkonstruktion (11) sind gleich lang und schneiden sich unter
gleichen Winkeln, sodass die einzelnen Tragglieder der Skelett
konstruktion (1) seriell vorgefertigt werden können. Die Hüll
konstruktion (2) ist mehrschalig ausgebildet und besteht aus ei
ner Außenhülle (20), die als Edelstahlhaut (200) vorgesehen ist
und einer Innenhülle (22), die als geschweißte Stahlkonstruktion
den Frachtraum (302) umgibt. Das Zwischentragwerk (21) zwischen
der Außenhülle (20) und der Innenhülle (22) besteht aus Formkör
pern aus geschäumtem Kunststoff (214). Die Edelstahlhaut (200)
ist mit den Formkörpern (214) verklebt. Der Schiffsrumpf (3) be
sitzt mehrere hintereinander liegende, nach oben offene Fracht
räume (302) und ein Ruderhaus (330). Die erfindungsgemäße Bau
weise für ein Frachtschiff nach Fig. 1 hat mehrere Vorteile. Die
Verwendung industriell vorgefertigter Hohlprofile, die mit einer
standardisierten Verbindungstechnik gefügt werden, ermöglicht
die wirtschaftliche Herstellung der tragenden Skelettkonstrukti
on. Die mehrschalige Hüllkonstruktion (2) kann jeweils optimal
an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden. Sie besteht
aus einer Innenhülle (22), die als robuste Stahlhülle (220) den
Frachtraum (302) auskleidet und aus einer wartungsfreien Außen
hülle (20), die als dünne Edelstahlhaut (200) ausgebildet ist
und durch Füllelemente aus Kunststoffschaum (214) stabilisiert
wird. Der mehrschalige Aufbau der Hüllkonstruktion (2) verhin
dert ein Leckschlagen des Schiffsrumpfes (3), wenn z. B. die
Edelstahlhaut (200) beschädigt wird. Ein Leck in der Außenhaut
kann leicht repariert werden und beeinträchtigt nicht die Si
cherheit des Schiffes. Zusätzliche Maßnahmen, wie örtliche Ver
stärkungen an Bug und Heck, sowie eine umlaufende Scheuerleiste,
die zeichnerisch nicht dargestellt sind, verhindern die Beschä
digungen der vorgeschlagenen, dünnwandigen Edelstahlhaut (200).
Fig. 2 zeigt unterschiedliche Formen nach oben offener Schiffs
rümpfe (3) mit einer zweischaligen Hüllkonstruktion (2) im sche
matischen Querschnitt. Die Strukturform eines offenen Hohlpro
fils eignet sich für eine Vielzahl von Boots- und Schiffskon
struktionen, bei denen kein durchgehendes Deck vorhanden ist.
Die Verbindung der beiden Bordwände erfolgt durch einzelne Kop
pelstäbe - bei einem Ruderboot z. B. durch ein Sitzbrett.
Fig. 3 zeigt unterschiedliche Formen geschlossener Röhrentrag
werke (12) für Schiffsrümpfe, jeweils im schematischen Quer
schnitt. Fig. 3a zeigt ein Röhrentragwerk mit dreieckigem Quer
schnitt (120), Fig. 3b zeigt ein Röhrentragwerk mit rundem Quer
schnitt (122) und Fig. 3c ein Röhrentragwerk mit viereckigem
Querschnitt (121). Das geschlossene Röhrentragwerk (12) ist we
sentlich steifer als die in Fig. 2 gezeigten, nach oben offenen
Hohlprofilquerschnitte. Bei einem polygonen Röhrentragwerk (121)
sind alle Seiten durch in Längsrichtung angeordnete Fachwerkträ
ger (110) oder Fachwerkträger in Querrichtung (111) miteinander
verbunden. Um eine maximale Steifigkeit der Rumpfkonstruktion zu
erhalten, ist die konstruktive Masse auf die in Längsrichtung
verlaufenden Gurtprofile des polygonen Röhrentragwerkes (121)
konzentriert.
Fig. 4 zeigt unterschiedliche gebündelte Röhrentragwerke (13)
und ein Rohr im Rohrtragwerk in Fig. 4d (14). Der schematische
Querschnitt in Fig. 4a ist eine sehr leistungsfähige Struktur
form für Fracht- und Tankschiffe. Fig. 4b zeigt dagegen den T-
förmigen Querschnitt einer Rumpfkonstruktion für ein Passagier
schiff. Drei Röhren bilden einen pontonförmigen unteren Rumpfab
schnitt mit einem breiten Deck. Das Tragwerk der Decksaufbauten
besteht aus zwei weiteren Röhrenquerschnitten, die mit dem unte
ren Rumpfabschnitt einen T-förmigen Verbundquerschnitt (13) bil
den. Die Möglichkeit der Anordnung von Vorbauten (31) im Bereich
der Decksaufbauten ist schematisch dargestellt. In dem in
Fig. 4c gezeigten Schiffsrumpf sind sechs in sich biege-, schub-
und torsionssteife, quadratische Einzelröhren zu einem katama
ranförmigen Verbundquerschnitt (13) gebündelt. Fig. 4d schließ
lich zeigt eine sehr steife Rohr-im-Rohr-Konstruktion (14), bei
der eine Vielzahl dreiecksförmiger Fachwerke zu einem zweilagi
gen Verbundquerschnitt zusammengefasst sind.
Fig. 5 zeigt die Integration erfindungsgemäßer Röhrentragwerke
(12, 13) mit unterschiedlichen zwei- oder mehrschaligen Hüllkon
struktionen (2) am Beispiel unterschiedlicher Schiffe. Fig. 5a
zeigt ein Passagierschiff mit runden Decksaufbauten (33) im
schematischen Seitenriss. Fig. 5b zeigt das Passagierschiff nach
Fig. 5a im schematischen Grundriss. Das Röhrentragwerk (12) be
steht aus einem viergurtigen Fachwerkträger, der die Tragstruk
tur für den Schiffsrumpf (3) mit runden Aufbauten (33) bildet.
Der nach hydrodynamischen Gesichtspunkten geformte Bug und das
Heck sind als schalenförmige Bauteile an das primäre Tragwerk in
Skelettbauweise (1) angehängt. Fig. 5c, 5d und 5e zeigen die In
tegration eines Röhrentragwerkes (12) mit einem erfindungsge
mäßen Passagierschiff mit eckigen Decksaufbauten (33) im schema
tischen Grundriss, Seitenriss und Aufriss von vorne. Das Röhren
tragwerk (12) ist aus längs angeordneten Fachwerkträgern (110)
und quer angeordneten Fachwerkträgern (111) aufgebaut, die in
Fahrtrichtung sechs steife Zellen bilden. Die Hüllkonstruktion
und der gesamte Ausbau sind von der globalen Tragfunktion be
freit und stellen jeweils sekundäre Systemkonstruktionen dar.
Fig. 5f und 5g zeigen die Integration eines gebündelten Röhren
tragwerkes (13) mit einer zwei- oder mehrschaligen Hüllkonstruk
tion (2) am Beispiel eines erfindungsgemäßen Tankschiffes. Die
Biegesteifigkeit des Schiffsrumpfes (3) wird durch drei paralle
le, in Längsrichtung verlaufende Fachwerkträger (110) herge
stellt. Fachwerkträger in Querrichtung (111) stellen die Tor
sionssteifigkeit sicher und dienen der Lastverteilung.
Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Frachtschiff mit einem Trag
werk in Skelettbauweise (1), das aus Fachwerkträgern in Längs-
und Querrichtung (110, 111) aufgebaut ist und zusammen mit einer
mehrschaligen Hüllkonstruktion (2) den Schiffsrumpf bildet.
Fig. 6a zeigt das Tragwerk in Skelettbauweise (1) in isometri
scher Übersicht, während Fig. 6b die Integration des Tragwerkes
(1) mit der mehrschaligen Hüllkonstruktion (2) in isometrischer
Abwicklung darstellt. Die Gurt- und Diagonalstäbe der Fachwerk
konstruktion (11) bestehen aus schichtverleimtem Holz (18) und
werden mittels standardisierter Knotenkörper aus Stahl unterein
ander verbunden. Die mehrschalige Hüllkonstruktion (2) besteht
aus einer Außenhülle (20) aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(203), während die Innenhülle (22) von robusten Holzwänden (222)
und einem robusten Holzboden (222) gebildet wird. Zwischen In
nenhülle (22) und Außenhülle (20) befindet sich ein Zwischen
tragwerk (21), das von Paneelen aus Holz oder Kunststoff (215)
gebildet wird. Da ein Holzschiff niemals vollkommen dicht ist,
wird vorgeschlagen, zwischen Innen- und Außenhülle (20, 22) zu
sätzlich eine wasserdichte Folie aus Kunststoff oder Metall ein
zubauen.
Fig. 7 zeigt die Integration eines erfindungsgemäßen Röhrentrag
werkes (12) mit der mehrschalig aufgebauten und räumlich diffe
renzierten Hüllkonstruktion (2) eines Kreuzfahrtschiffes.
Fig. 7a zeigt ein viergurtiges Röhrentragwerk (12), das aus
längs angeordneten Fachwerkträgern (110) und quer angeordneten
Fachwerkträgern (111) besteht. Die längs angeordneten, stehenden
Fachwerkträger (110) sind etwa in der Ebene der Außenbordwand
angeordnet, während die liegend angeordneten Fachwerkträger in
Längsrichtung (110) den Schiffsboden und das Oberdeck definie
ren. Das Röhrentragwerk (12) bildet eine primäre Tragkonstrukti
on für den Schiffsrumpf, bei der die konstruktive Masse auf die
in den vier Ecken angeordneten Gurtstäbe konzentriert ist. Diese
Ausbildung der Skelettkonstruktion (1) vereint größtmögliche
Steifigkeit des Tragwerkes mit minimalem Materialeinsatz. Das
Tragwerk ist deshalb sehr wirtschaftlich, weil die Tragkonstruk
tion für sich betrachtet nur einen Bruchteil herkömmlicher Scha
lentragwerke für den Rumpf wiegt. Das röhrenförmige Stahltrag
werk (15) ist aus hohlkastenförmigen, geschweißten Stahlträgern
(152) zusammengesetzt. Fig. 7b zeigt die Integration des Trag
werks (1) nach Fig. 7a mit einer ein- und mehrschaligen Hüllkon
struktion (2). Über einem Zwischendeck erhebt sich ein siebenge
schossiger Wohntrakt (300). Jeweils auf der Steuerbord- und
Backbordseite sind sechs Aussparungen (32) vorgesehen, die quer
zur Fahrtrichtung in den Schiffsrumpf (3) eingeschnitten sind.
Diese Aussparungen (32) können als durchgehende Queröffnungen
(323), als offene Lichthöfe (322), als einfach verglaste Winter
gärten (321) oder als isolierverglaste Atrien (320) ausgebildet
werden. Das primäre Tragwerk in Skelettbauweise (1) bietet zu
sammen mit einer davon unabhängigen mehrschaligen Hüllkonstruk
tion (2) Freiheitsgrade für die Anordnung und Ausbildung der
Wohnräume (300), die bisher bei Kreuzfahrtschiffen aus konstruk
tiven Gründen nicht möglich waren. Aus bisher üblichen Kabinen
werden Wohnungen (300) mit einer Wohnfläche zwischen 30 und
60 qm mit Küche, Bad und Balkon, sodass alle Voraussetzungen für
einen dauerhaften Aufenthalt auf dem Schiff gegeben sind. Der
pontonartige untere Abschnitt der Rumpfkonstruktion mit dem nach
hydrodynamischen Gesichtspunkten geformten Unterwasserschiff ist
durch Längs- und Querwände und Zwischendecks in einzelne Sicher
heitsschotts geteilt - die Hülle (2) ist in diesem Bereich ein
oder zweilagig ausgebildet.
Fig. 8 zeigt das Kreuzfahrtschiff nach Fig. 7 in einer perspek
tivischen Abwicklung. Die Integration des Röhrentragwerkes (12)
mit den räumlich gegliederten Wohnaufbauten (300) wird hier be
sonders deutlich.
Fig. 9 zeigt die Integration eines gebündelten Röhrentragwerkes
(13) mit runden Decksaufbauten (33). Das Tragwerk in Skelettbau
weise (1) hat einen T-förmigen Querschnitt und setzt sich insge
samt aus fünf in Fahrtrichtung gebündelten Fachwerkröhren zusam
men. Die Diagonalverbände sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Bei diesem Beispiel wird ebenfalls die gesam
te Höhe des Schiffsrumpfes (3) für die Aufnahme der Biegemomente
herangezogen. Das die Tragfunktion übernehmende primäre Tragwerk
in Skelettbauweise (1) eröffnet einen großen Gestaltungsspiel
raum, der hier für die Ausbildung von Decksaufbauten (33) mit
runden Vorbauten (31), Auskragungen (311) und Balkonen (310) ge
nutzt wird, die eine Rundumaussicht auf das umgebende Meer von
jedem Wohngeschoss aus ermöglichen. Deutlich erkennbar ist der
pontonförmige untere Rumpfabschnitt.
Fig. 10 zeigt die Integration unterschiedlicher erfindungsge
mäßer gebündelter Röhrentragwerke (13) mit einer zweischaligen
Hüllkonstruktion (2) eines Tankschiffes. Fig. 10a zeigt ein ge
bündeltes Röhrentragwerk (13), das aus zwei Rahmenröhren aufge
baut ist. Gurtprofile und Pfosten dieses Rahmentragwerkes (10)
bestehen aus geschweißten Kastenprofilen (152). Die Steifigkeit
des Rumpfes wird über drei in Fahrtrichtung angeordnete Rahmen
träger (100) sichergestellt. Rahmenträger in Querrichtung (101)
sorgen für die nötige Torsionssteifigkeit und dienen der
Lastverteilung. Zur Aufnahme von Biegezug- und Biegedruckkräften
sind die Knotenpunkte der sich kreuzenden Rahmenträger gevoutet
ausgebildet. Fig. 10b zeigt ein Stahltragwerk (15), das aus
Rundhohlprofilen (152) aufgebaut ist und Fachwerkträger in
Längs- und Querrichtung (110, 111) besitzt. Im Vergleich zu dem
in Fig. 15a dargestellten Tragwerk handelt es sich hier um eine
extrem steife Fachwerkkonstruktion (11), deren einzelne Trag
glieder in erster Linie durch Normalkraft beansprucht werden.
Fig. 10c zeigt ein gebündeltes Röhrentragwerk (13), das aus
hohlkastenförmigen Traggliedern aus Spannbeton zusammengesetzt
ist. Das gebündelte Röhrentragwerk (13) besteht aus zwei gekop
pelten Röhren mit rechteckigem Querschnitt. Die Tragglieder der
Rahmenröhre sind als Verbundkonstruktion aus Stahl und Beton
(16) ausgebildet. Pressluftbefüllte Druckkammern (218) geben den
Wasserdruck an ein innen liegendes, vorwiegend zugbeanspruchtes
Membrantragwerk weiter. Die Außenhülle (20) besteht bei allen
drei Beispielen aus Spannbändern aus Stahl (202), die in Quer
richtung über das primäre Tragwerk in Skelettbauweise (1) ge
spannt und untereinander verschweißt werden.
Fig. 11a zeigt das Tankschiff nach Fig. 10c im schematischen
Querschnitt und Fig. 11b in der perspektivischen Abwicklung. Das
gebündelte Röhrentragwerk (13) wird aus hohlkastenförmigen Trag
gliedern (171) aus Spannbeton (170) hergestellt. Die hohlkasten
förmigen Tragglieder (171) sind mittels biegesteifer Eckverbin
dungen zu einer gebündelten Rahmenröhre (13) verbunden. Der
Schiffsrumpf verfügt über jeweils fünf backbordseitige und steu
erbordseitige Tankräume (303), die durch eine zweischalige
Längswand (24) und sechs zweischalige Querwände (25) gegeneinan
der abgeschottet sind. Die hohlkastenförmigen Tragglieder (171)
sind begehbar und dienen der Installationsführung. Zwischen der
Außenhülle (20) und der Innenhülle (21) sind pressluftbefüllte
Kammern (218) vorgesehen, die den Wasserdruck von einer nach hy
drodynamischen Gesichtspunkten geformten Außenhülle (20) an eine
vorwiegend zugbeanspruchte, membranartige Innenhülle (22) wei
terleiten.
Fig. 12 zeigt den Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
U-Boot. Das Tragwerk in Skelettbauweise (1) ist als Röhrentrag
werk (12) mit längs und quer verlaufenden Fachwerkträgern
(110, 111) ausgebildet. In den Ecken des quadratischen Rohrquer
schnitts befinden sich die Gurte des Stahltragwerkes (15), die
als kreuzförmige, zusammengesetzte Querschnitte (151) ausgebil
det sind. Die diagonal verlaufenden Fachwerkstäbe sind als Walz
profile (150) vorgesehen. Die zweischalige Hüllkonstruktion (2)
besteht aus einer Außenhülle (20), die als geschweißte Stahlhül
le (201) ausgebildet ist und einer Innenhülle (22), die eben
falls aus einer geschweißten Stahlhülle (220) besteht. Das Zwi
schentragwerk (21) besteht aus längs und quer angeordneten Steg
blechen, die mit der Außenhülle (20) und der Innenhülle (22)
verschweißt werden und eine Zellenstruktur (210) bilden. Der
schematische Schnitt zeigt einen vielfältig nutzbaren Innenraum
(30).
Fig. 13 zeigt die Integration eines erfindungsgemäßen gebündel
ten Röhrentragwerkes (13) aus Stahl (15) mit einer zweischaligen
Hüllkonstruktion (2) eines Tankschiffes im schematischen Quer
schnitt. Ein steuerbordseitiger und ein backbordseitiger Tank
(303) sind jeweils allseitig von einer zweischaligen Hüllkon
struktion umgeben. Die Hüllkonstruktion umfasst den Schiffsbo
den, die linke und die rechte Bordwand, das Deck und zweischalig
ausgebildete Längswände (24) und zweischalige Querwände (25),
die jeweils aus einer Außenhülle (20), einer Innenhülle (22) und
einem Zwischentragwerk (21) bestehen. Die Außenhülle aus Stahl
(201) ist mit der Innenhülle aus Stahl (220) mittels längs und
quer verlaufender, gelochter Stegbleche, die eine Zellenstruktur
(210) bilden, verbunden. Die Zellen (210) können mit Druckluft
befüllt werden und bilden Druckkammern (218), die den Wasser
druck vom Schiffsboden und den Seitenbordwänden an die Innenhül
le (22) weiterleiten. Die Druckkammern (218) sind abschnittswei
se gegeneinander abgeschottet, sodass bei einer Havarie immer
nur eine Kammer betroffen ist. Die Ausbildung der Außenhülle
(20) und der Innenhülle (22) als vorwiegend zugbeanspruchte Mem
branen ermöglicht einen Leichtbau, der bisher bei Tankschiffen
nicht möglich war. Das Sicherheitskonzept durch viele voneinan
der unabhängige Druckkammern (218) ist redundant.
Fig. 14 zeigt die Integration eines erfindungsgemäßen gebündel
ten Röhrentragwerkes (13), das als Verbundkonstruktion aus Stahl
und Beton (16) ausgebildet ist mit einer zweischaligen Hüllkon
struktion (2). Die Hüllkonstruktion besteht aus einer vorge
spannten Außenhülle aus Spannbändern aus Stahl (202), die in
Querrichtung um das Tragwerk (1) gespannt und untereinander ver
schweißt werden. Die Innenhülle (22) besteht ebenfalls aus vor
gespannten Stahlbändern (221), die die Tankwand bilden. In dem
Zwischenraum (21) zwischen Außenhülle (20) und Innenhülle (22)
befindet sich das gebündelte Röhrentragwerk (13). Eine leichte
Fachwerkkonstruktion (211) dient als Zwischentragwerk (21) und
verbindet die Spannbänder (202) der Außenhülle (20) mit den
Spannbändern (221) der Innenhülle (22). Auf diese Weise wird für
die Hüllkonstruktion (2) ein sehr steifes, leichtes, räumliches
Verbundtragwerk, bei dem stabförmige und flächenförmige Elemente
zusammenwirken, hergestellt, das die Stabilität im Bereich des
Schiffsbodens, der Außenbordwände, des Deckes, der Längswände
(24) und der Querwände (25) sicherstellt. Durch Wartungs- und
Revisionsgänge (217), die auch der Medienversorgung dienen, ist
der Zwischenraum begehbar.
Fig. 15 zeigt vertikale Detailschnitte durch die Außenwand eines
erfindungsgemäßen Tankschiffes mit unterschiedlichen Wandaufbau
ten. Fig. 15a zeigt eine zweischalige Außenhülle (2) mit einer
vorgespannten Außenhülle aus Stahl (202) und einer vorgespannten
Innenhülle aus Stahl (221). Außen- und Innenhülle stützen sich
durch eine leichte Fachwerkkonstruktion (221) gegeneinander ab.
In den Eckbereichen erkennt man die Gurtprofile einer Fachwerk
konstruktion (11), die zu einem gebündelten Röhrentragwerk (13)
gehört und als Verbundkonstruktion aus Stahl und Beton (16) aus
gebildet ist. Um einen Kern aus kreuzförmig zusammengesetzten
Walzprofilen (163) sind zwei Ringe mit Rundstahlbewehrung (162)
angeordnet. Ein Rundhohlprofil aus Stahl dient als äußere, mit
tragende verlorene Schalung (160). Der Hohlraum zwischen dem
Stahlkern (163) und dem äußeren Stahlmantel (160) ist mit Füll
beton (161) ausgefüllt. Die Spannbänder der Außenhülle liegen
auf einer Sattelfläche (230), die sich an den Gurtprofilen ab
stützt, auf. Etwa auf halber Höhe des Tankraumes befindet sich
ein Revisionsgang mit Medienführung (217). Das gebündelte Röh
rentragwerk (13) in Fig. 15b entspricht in seinem Aufbau der in
Fig. 15a beschriebenen Verbundkonstruktion aus Stahl und Beton.
Die zweischalige Hüllkonstruktion besteht hier ebenfalls aus ei
ner Außenhülle (20), die von Spannbändern aus Stahl (202) gebil
det wird, und aus einer vorgespannten Innenhülle (22), die eben
falls aus vorgespannten Spannbändern aus Stahl (221) besteht und
über eine Aufhängekonstruktion (231) in Längs- und Querrichtung
gegen das primäre Tragwerk in Skelettbauweise (1) vorgespannt
wird. Beide Schalen sind durch einen Schaumkern (213) miteinan
der schubsteif verbunden. Etwa auf halber Höhe des Tanks (304)
ist ein Revisions- und Wartungsgang (217) mit kreisförmigem
Querschnitt in den Schaumkörper (213) eingelassen. Durch diese
Ausführungsvariante ist das Tankschiff im Falle einer Havarie
unsinkbar. Selbst wenn die Außenhülle (20) durch Risse oder Lö
cher beschädigt wird, dringt kein Wasser ins Schiffsinnere ein.
Das in Fig. 15c dargestellte Tragwerk zeigt den Ausschnitt eines
gebündelten Röhrentragwerkes (13), das als Verbundkonstruktion
aus Stahl und Beton (16) ausgebildet ist. Die mehrschalige Hüll
konstruktion (2) besteht aus einer vorgespannten Außenhülle (20)
und einer vorgespannten Innenhülle (22), jeweils aus Stahl. Das
Zwischentragwerk (21) wird von druckluftbefüllten Pneus (212) in
modularer Anordnung gebildet. Die Pneus (212) sind Teil eines
Sicherheitskonzeptes, bei dem nach Beschädigung der Außenhülle
(20) kein Wasser in den Zwischenraum eindringen kann. Die druck
luftbefüllten Pneus (212) dienen im Falle einer Havarie als Auf
triebskörper. Bei der Leerfahrt können sie mit Wasser befüllt
werden und dienen als Ballasttanks. In dem gezeigten Detail
schnitt wird ein modularer Raum, der für die Aufnahme der Pneus
(212) vorgesehen ist, als Wartungs- und Revisionsgang (217) ge
nutzt.
Fig. 16 zeigt die Integration eines gebündelten Röhrentragwerks
(13), das als Stahltragwerk (15) aus Hohlkastenprofilen (152)
aufgebaut ist. Fachwerkträger in Längsrichtung (110) und Fach
werkträger in Querrichtung (111) bilden ein biege-, schub- und
torsionssteifes Primärtragwerk in Skelettbauweise (1). Die
Außenhülle (20) besteht aus einem elastischen Stahlblech (202),
das unter Vorspannung um das Primärtragwerk (1) gespannt ist.
Die Innenhülle (22) ist als zugbeanspruchtes Membrantragwerk
ausgebildet und besteht aus kissenförmigen Stahlmembranen (224),
die über ein Zwischentragwerk (21) mit dem Primärtragwerk (1) in
Verbindung stehen. Dieses Zwischentragwerk (21), die Außenhülle
(20) und die Innenhülle (22) bilden eine Vielzahl voneinander
unabhängiger Druckkammern (218), die mit Pressluft befüllt sind.
Die Pressluftfüllung der Druckkammern (218) stellt sicher, dass
der an der Außenhülle (20) anliegende Wasserdruck an die zugbe
anspruchten Stahlmembrane (224) weitergegeben wird. Die Innen
hülle (22) ist auch die Begrenzung der modular angeordneten
Tankräume (303). Durch Ventile und Pumpen kann sichergestellt
werden, dass die Druckkammern (218) an den durch die jeweilige
Beladungssituation vorgegeben Wasserdruck angepasst werden kön
nen. Da viele voneinander unabhängige Druckkammern (218) vorge
sehen sind, genügt dieser Aufbau einer zweischaligen Hüllkon
struktion auch sicherheitstechnischen Anforderungen, zumal das
dünnwandige Membrantragwerk der Innenhülle (22) durch die umge
benden Tragglieder des Primärtragwerks (1) geschützt ist. In
diesem schematischen Querschnitt wurde die hydrodynamische Form
gebung des Schiffsrumpfes (3) nicht dargestellt.
Fig. 17 zeigt unterschiedliche Ausformungen eines Schiffsbodens
mit perforierter Außenhülle. Fig. 17a zeigt den Ausschnitt eines
Schiffsbodens mit zugbeanspruchter Innenhülle (224) und perfo
rierter Außenhülle (206). Die zylinderförmigen, einachsig ge
krümmten Membranflächen der Innenhülle (224) stützen sich auf
ein Zwischentragwerk (21), das die Verbindung zum Primärtragwerk
in Skelettbauweise (1) herstellt, ab. Die Wasserfüllung (219)
zwischen Außenhülle (20) und Innenhülle (22) stellt sicher, dass
sich der Wasserdruck unmittelbar am Membrantragwerk (224) der
Innenhülle (22) anlegt. Die durch linienförmige Öffnungen (207)
perforierte Außenhülle (206) ist aus Spannbändern aus Stahl
(202) aufgebaut, die dem Schiffsrumpf eine strömungstechnisch
günstige Außenkontur verleihen. Fig. 17b zeigt den Ausschnitt
eines Schiffsbodens mit zugbeanspruchter Innenhülle (224) und
perforierter Außenhülle (206). Die kissenförmigen, zweiachsig
gekrümmten Membranflächen (224) der Innenhülle (22) stützen sich
auf ein längs und quer angeordnetes Zwischentragwerk (21), das
eine Zellenstruktur (210) bildet, ab. Feine, punktförmige Öff
nungen (207) in der Außenhülle (20) durchbrechen die nach strö
mungstechnischen Gesichtspunkten geformte Außenhaut des Schiffs
rumpfes und leiten durch die vorgesehene Wasserfüllung (219)
zwischen Außenhülle (20) und Innenhülle (22) den Wasserdruck an
das Membrantragwerk (224) der Innenhülle (22). Fig. 17c zeigt
den Ausschnitt eines Schiffsbodens mit zugbeanspruchter Innen
hülle (224) und perforierter Außenhülle (206). Die kissenförmi
gen, zweiachsig gekrümmten Membranflächen (224) der Innenhülle
(22) stützen sich auf dreiecksförmige Felder einer Fachwerkkon
struktion (11) des Primärtragwerks in Skelettbauweise (1) ab.
Die perforierte Außenhülle (206) ist als ebenes, dünnwandiges
Lochblech ausgebildet.
Fig. 18 zeigt Zuströmöffnungen (207) und Abströmöffnungen (208)
innerhalb einer perforierten Außenhülle (206). Eine entsprechen
de Formgebung der punkt- und linienförmigen Zu- und Abströmöff
nungen (207, 208) bewirkt lokal wirksame Strömungseffekte, durch
die der Strömungswiderstand des Schiffsrumpfes positiv beein
flusst werden kann. Der Fahrtrichtungspfeil in den Fig. 18a,
18c, 18e und 18g verdeutlicht die Sogwirkung an Abströmöffnungen
(208) und die Stauwirkung an Zuströmöffnungen (207). In den
Fig. 18a-d sind punktförmige Zu- und Abströmöffnungen (207, 208)
dargestellt, während die Fig. 18e-h linienförmige Zu- und Ab
strömöffnungen (207, 208) zeigen. Eine entsprechende Anordnung
dieser die Strömung beeinflussenden Öffnungen im Bereich des Un
terwasserschiffs kann unter Umständen sicherstellen, dass über
die gesamte Länge des Schiffsrumpfes ein laminarer Strömungsver
lauf beibehalten wird und dass Wirbelbildungen und Turbulenzen,
die den Fahrtwiderstand erheblich erhöhen, vermieden werden.
Claims (22)
1. Schiff, Boot oder Unterseeboot mit einer Rumpfkonstruktion (3),
die aus einem tragenden Gerüst (1) und einer die Wasserdichtig
keit darstellenden Hüllkonstruktion (2), aufgebaut ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das tragende Gerüst des Schiffsrumpfes (3) zu einem in
sich vollständigen Tragwerk in Skelettbauweise (1) ausgebildet
ist, das aus einer Rahmenkonstruktion (10) mit Rahmenträgern in
Längsrichtung (100) und Rahmenträgern in Querrichtung (101)
und/oder aus einer Fachwerkkonstruktion (11) mit Fachwerkträ
gern in Längsrichtung (110) und Fachwerkträgern in Querrichtung
(111) besteht, und dass die Hüllkonstruktion (2) das Tragwerk
(1) ganz oder teilweise umschließt und von der globalen Trag
funktion befreit ist.
2. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
dass die längs und quer angeordneten Rahmenträger (100, 101)
und/oder die längs angeordneten Fachwerkträger (110, 111) als
parallelgurtige oder frei geformte, als ebene oder gekrümmte
und als zwei- und mehrgurtige Träger ausgebildet sind.
3. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
dass die Rahmenträger (101, 102) und/oder die Fachwerkträger
(110, 111) in Fahrtrichtung zu einem torsions- und biegestei
fen, allseitig geschlossenen Röhrentragwerk (12) mit dreiecki
gem, polygonem, rundem oder ovalem Querschnitt (120-122) ver
bunden sind.
4. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
dass mindestens zwei Röhrentragwerke zu einem gebündelten Röh
rentragwerk (13) zusammengeschlossen sind.
5. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
dass das Tragwerk (1) aus einzelnen Traggliedern aus Stahl
(15), Stahlbeton (17), einer Verbundkonstruktion aus Stahl und
Beton (16), aus Holz (18), Aluminium oder Kohlefaserverbund
werkstoffen aufgebaut ist, die untereinander verschraubt, ver
schweißt, vergossen oder verklebt werden.
6. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
dass die Hüllkonstruktion (2) eine Außenhülle (20), eine Innen
hülle (22) und zweischalige Längs- und Querwände (24, 25) um
fasst, die einen Zwischenraum definieren, in dem das Tragwerk
(1) mindestens teilweise angeordnet ist.
7. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die zwei- oder mehrschalig ausgebildete Hüllkonstruktion
(2) vor dem Tragwerk (1) verläuft und Vorbauten (31) mit Balko
nen (310) und Auskragungen (311) bildet.
8. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die zwei- oder mehrschalig ausgebildete Hüllkonstruktion
(2) gegenüber dem Tragwerk (1) zurückgesetzt ist und Aussparun
gen (32), Atrien (320), Wintergärten (321), Lichthöfe (322) und
durchgängige Queröffnungen (323) bildet.
9. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die Außenhülle (20) und die Innenhülle (22) im Winkel zu
einander angeordnet sind und dass der Zwischenraum zu einem
Raum (30) erweitert ist, der z. B. als verglaster Wintergarten
(321) genutzt wird.
10. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die Außenhülle (20) aus einer großflächigen Verglasung
(205) mit einer Unterkonstruktion (204) besteht.
11. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum ein versteifendes Tragwerk (21) beinhal
tet, das aus längs und quer verlaufenden Stegblechen besteht,
die mit einer äußeren Stahlhülle (201) und einer inneren Stahl
hülle (220) verschweißt sind und eine Zellenstruktur (210) bil
den.
12. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum ein versteifendes Tragwerk (21) beinhal
tet, das aus einer räumlichen Fachwerkkonstruktion (211) be
steht, die die Außenhülle (20) mit der Innenhülle (22) verbin
det.
13. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum ein versteifendes Tragwerk (21) beinhal
tet, das von mit Druckluft oder mit Wasser gefüllten Pneus
(212) gebildet wird und die Außenhülle (20) und die Innenhülle
(22) gegeneinander abstützt.
14. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum ein versteifendes Tragwerk (21) beinhal
tet, das als Schaumkörper (213) ausgebildet ist, und dass die
Außenhülle (20) und die Innenhülle (22) mit dem Schaumkörper
(213) verklebt sind und eine Sandwichkonstruktion bilden.
15. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum ein versteifendes Tragwerk (21) beinhal
tet, das von Füllelementen (214-216) gebildet wird, die mit der
Außenhülle (20) und der Innenhülle (22) lose oder kraftschlüs
sig verbunden sind.
16. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum ein versteifendes Tragwerk (21) beinhal
tet, das mindestens teilweise begehbar ist und Wartungsgänge
(217), die für die Installationsführung genutzt wird, enthält.
17. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass zwischen Außenhülle (20) und Innenhülle (22) eine Druck
kammer (218) vorgesehen ist und dass die Innenhülle (22) als
ein- oder zweiachsig gekrümmte Stahlmembrane (224) ausgebildet
ist.
18. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass der Zwischenraum eine Wasserfüllung (219) enthält und
die Außenhülle (20) als perforierte Membrane (206) mit Ein
strömöffnungen (207) und Ausströmöffnungen (208) ausgebildet
ist
19. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die Außenhülle (20) der Hüllkonstruktion (2)
als zugbeanspruchte Konstruktion ausgebildet ist und aus
Spannbändern (202) besteht, die in Querrichtung gespannt und
untereinander verbunden werden und über Umlenksättel (230) um
das Tragwerk (1) gespannt sind.
20. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass auch die Innenhülle (22) als zugbeanspruchte Konstrukti
on ausgebildet ist und über Aufhängungen (231) gegen das
Tragwerk (1) in Längs- und Querrichtung vorgespannt wird.
21. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet,
dass zwischen Außenhülle (20) und Innenhülle (22) ein Unter
druck oder ein Überdruck angelegt werden kann, um die äußere
Membrane (202) und die innere Membrane (224) zu stabilisie
ren.
22. Schiff, Boot oder Unterseeboot nach Anspruch 1-21, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die Außenhülle (20) die Struktur einer Haifischhaut auf
weist und aus Stahlblech oder Kunststoff besteht.
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