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Die
Erfindung betrifft ein Poly-o-hydroxyamid sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines Polybenzoxazols durch Tempern
des Poly-o-hydroxyamids.
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In
der Mikroelektronik werden hochtemperaturstabile Polybenzoxazole
beispielsweise als Dielektrika bzw. Pufferschichten verwendet. Die
Vorstufen dieser Polybenzoxazole, die sog. Poly-o-hydroxyamide,
können
auch fotoreaktiv gestaltet werden, wenn man in die Formulierung
dieser Dielektrika geeignete fotoaktive Komponenten mischt. Durch
das Tempern (Ausheizen) bei Temperaturen oberhalb von 250°C wird die
Vorstufe zu Polybenzoxazol umgewandelt.
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Der
bei der Cyclisierung von Poly-o-hydroxyamiden zu Polybenzoxazolen
ablaufende Mechanismus ist im folgenden schematisch dargestellt:
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Beim
Erhitzen cyclisiert das o-Hydroxyamid unter Wasserabspaltung zum
Oxazol.
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Neben
der thermischen und mechanischen Stabilität ist die Dielektrizitätskonstante
dieser Materialien ein wichtiges Kriterium für deren Anwendung. Sie muss
möglichst
klein sein, damit die elektrische Isolierwirkung, z.B. zwischen
Leiterbahnen oder Leiterbahnebenen, gut ist und die elektrische
Performance des mikroelektronischen Bauteils erhöht wird.
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Fotostrukturierbare
Poly-o-hydroxyamide haben gegenüber
den bekannten Polyimiden den Vorteil, dass sie positiv struktu rierbar
sind (geringere Defektanfälligkeit,
weil in den meisten Fällen
nur ein kleiner Teil der Schicht belichtet werden muss), wässrig-alkalisch
entwickelt werden (Polyimide meist mit organischen Lösungsmitteln)
und eine höhere
chemische sowie thermische Resistenz zeigen. Ausserdem haben sie
auch in der Regel eine niedrigere Dielektrizitätskonstante als Polyimide (nach
der Umwandlung ins Polybenzoxazol).
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Zur
Erzielung einer hohen Auflösung,
d.h. von kleinen Strukturen, werden Belichtungsgeräte verwendet,
die bei kleinen Wellenlängen
arbeiten, beispielsweise bei 248nm oder geringer. Die meisten der
verwendeten Pufferschichten absorbieren aber selbst bei dieser Wellenlänge so stark,
dass eine ausreichende Belichtung der zugesetzten fotoaktiven Komponente
bis in die unteren Bereichen der Schicht kaum noch möglich ist.
Dieses Problem kann man durch die Erhöhung der Transparenz der Schicht,
an erster Stelle des Basispolymers dieser Schicht, lösen.
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In
der
EP 264678 B1 werden
Poly-o-hydroxyamide vorgestellt, die jedoch den Nachteil haben,
dass sie relativ hohe Dielektrizitätskonstanten haben und bei
Wellenlängen
von 248nm und darunter stark absorbieren.
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Weiterhin
beschreibt die
EP 0
378 156 A2 eine positiv photosensitive Polyimidzusammensetzung,
wobei eine Widerholungseinheit eine vierwertige aromatische Kohlenwasserstoffgruppe,
eine zweiwertige aromatische Kohlenwasserstoffgruppe mit einer in
Ortho- und/oder Metaposition befindlichen Acyloxy-Gruppe sowie eine
zweiwertige aromatische Kohlenwasserstoffgruppe aufweist.
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Aus
der
EP 0 264 678 A1 ist
ein Hexafluorisopropylidengruppen aufweisendes aromatisches Poly-o-hydroxyamid
bekannt, bei dem als wesentliches Strukturmerkmal eine Hexafluorisopropylidengruppe
vorgesehen ist.
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Schließlich beschreibt
Patent Abstract of Japan 11202489 A eine photosensitive hitzebeständige Harzvorstufenzusammensetzung.
Das dabei offenbarte Polyamid weist ein 2–30 Kohlenstoffatome aufweisende
zweiwertige organische Gruppe, eine 6–40 Kohlenstoffatome aufweisende
drei- bis sechswertige organische Gruppe sowie eine als Schutzgruppe
für eine
Hydroxygruppe fungierende 3–20
Kohlenstoffatome aufweisende Alkoxycarbonyl-Gruppe auf. Es fehlen
Angaben zur Sterochemie der Hydroygruppe in Bezug auf die Amidfunktion
sowie zur Struktur der Schutzgruppe.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein neues Poly-o-hydroxyamid zur Verfügung zu
stellen, das eine niedrige Dielektrizitätskonstante hat, vorzugsweise
eine Dielektrizitätskonstante
von weniger als 3,0 aufweist und im Bereich von 248nm und darunter
nur schwach absorbiert.
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Die
vorliegende Erfindung löst
die Aufgabe durch ein Poly-o-hydroxyamid
entsprechend der allgemeinen Formel II:
wobei
R
1, R
2 gleich oder
ungleich Wasserstoff oder eine tert.-Alkoxycarbonylgruppe der allgemeinen
Formel I bedeuten, wobei mindestens eines von R
1 oder
R
2 zumindest teilweise durch -COOC(R
3R
4R
5)
gebildet ist;
A
1 und A
2 (an
-NH- gebunden) gleich oder verschieden und aus der Gruppe, folgende
Elemente umfassend, ausgewählt
sind:
-H; -CO-(CH
2)
n-CH
3; -CO-(CF
2)
n-CF
3; -CO-CH=CH-COOH;
mit n = 0 bis 10;
mit W
= -H, -F, -CN, -C(CH
3)
3,
-(CH
2)
n-CH
3, -(CF
2)
nCF
3, -O-(CH
2)
n-CH
3,
-O-(CF
2)
n-CF
3; -CH=CH
2, -C≡CH oder
mit n = 0 bis 10;
wobei
wenn A
2 an -CO- gebunden und/oder c = 0
ist, A
2 eine OH-Gruppe ist;
X
1 und X
2, unabhängig voneinander,
sind:
Z ausgewählt ist aus der Gruppe folgender
Elemente: -O-; -CO-; -S-; -S-S-; -SO
2-; –CH
2)
m-; –(CF
2)
m- mit m = 1 bis
10; -C(CR
6 3)
2- wobei R
6 gleich
oder ungleich und ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 2 Kohlenstoff-Atomen, der
auch ganz oder teilweise fluoriert sein kann, Wasserstoff, Halogenid
oder Pseudohalogenid sein kann;
Y
1 und Y
2 sind, unabhängig voneinander:
wobei
R
7 sein kann:
-H, -CN; -C(CH
3)
3; -C(CF
3)
3; -(CH
2)
n-CH
3;
-(CF
2)
n-CF
3; -O-(CH
2)
n-CH
3, -O-(CF
2)
n-CF
3,
-C≡CH;
-CH=CH
2; -O-CH=CH
2;
-O-CH
2-CH=CH
2; -CO-(CH
2)
n-CH
3;
-CO-(CF
2)
n-CF
3, mit n = 0 bis 10;
und Z die oben
angegebene Bedeutung hat; und
schließlich a jeden Wert von 1 bis
100, b jeden Wert von 0 bis 100 und c den Wert 0 oder 1 annehmen
kann, erhältlich
durch Kondensation von Bis-o-aminophenolen mit Dicarbonsäuren oder
deren aktivierten Derivaten,
wobei zumindest ein Teil der Hydroxygruppen
mit tert.-Alkoxycarbonylgruppen
der Formel I geschützt
ist
wobei R
3,
R
4 und R
5 ausgewählt sind
aus folgenden Gruppen:
-H, -F, -(CH
2)
n-CH
3, -(CF
2)
n-CF
3 mit
n = 0 bis 10, unter der Bedingung, dass zumindest einer der Reste
R
3, R
4 und R
5 ungleich Wasserstoff ist. Besonders bevorzugt
werden tert.-Alkoxycarbonylgruppen
(t-AOC-) verwendet, in denen die Reste R
3,
R
4, R
5 durch -(CH
2)
n-CH
3,
insbesondere -CH
3, gebildet sind.
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Der
Anteil der durch eine t-AOC-Gruppe der Formel I blockierten Hydroxygruppen
bezogen auf die Anzahl der freien Hydroxygruppen im ungeschützten Poly-o-hydroxyamid
beträgt
vorzugsweise mindestens 30 %, insbesondere mindestens 50 %.
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Unter
Poly-o-hydroxyamiden werden so Polymere verstanden, die durch Kondensation
von Bis-o-aminophenolen mit Dicarbonsäuren, die ggf. aktiviert sein
können,
erhalten werden. Die endständigen
Gruppen des Polymers können
durch entsprechende monovalente Gruppen blockiert sein. Unter Bis-o-aminophenolen werden
Verbindungen verstanden, die zwei Paare von in ortho-Stellung zueinander
angeordneten, an Phenylringe gebundenen Hydroxy- und Aminogruppen
umfassen, wobei die aus jeweils einer Hydroxygruppe und einer Aminogruppe
gebildeten Paare an verschiedenen Phenylringen oder am gleichen
Phenylring angeordnet sein können.
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Das
Poly-o-hydroxyamid kann durch Reaktion der entsprechenden t-AOC
geschützten
Bisaminophenole mit aktivierten Dicarbonsäuren, z.B. Dicarbonsäuredichloriden,
gegebenenfalls in einem geeigneten Lösungsmittel, hergestellt werden.
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Das
geschützte
Bis-o-aminophenol und das Säurechlorid
werden in einer Ausführungsform
in einem organischen Lösungsmittel
zur Reaktion gebracht, und das Poly-o-hydroxyamid wird durch Zutropfen
der Reaktionslösung
in ein geeignetes Fällungsmittel
ausgefällt.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung wird das t-AOC geschützte Bis-o-aminophenol
und das Säurechlorid
in einem organischen Lösungsmittel
zur Reaktion gebracht, wobei eine Blockierung der Endgruppen, beispielsweise
mit einem Monosäurechlorid
oder einem Dicarbonsäureanhydrid
vorgenommen wird. Dieses Verfahren wird auch als Endcapping bezeichnet.
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Schließlich wird
nach einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ein Poly-o-hydroxyamid, dessen Hydroxylgruppen ungeschützt sind,
mit Di-tert.-butyl-dicarbonat in einem geeigneten Lösungsmittel,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators zur Reaktion gebracht.
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Neben
Säurechloriden
eignen sich auch sogenannte aktive Ester der (Di)carbonsäuren zur
Herstellung der Poly-o-hydroxyamide, z.B. Ester mit Hydroxybenzotriazol
oder Hydroxysuccinimid.
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Die
Reaktion kann bei Temperaturen von –20°C bis 100°C stattfinden. Ausschlaggebend
ist insbesondere die Siedetemperatur des Lösungsmittels.
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Werden
bei der Polymerisation Säurechloride
eingesetzt, so ist die Verwendung eines basischen Säurefängers von
Vorteil. Als basischer Säurefänger werden
vorzugsweise Pyridin, Triethylamin, Diazabicyclooktan oder Polyvinylpyridin
verwendet. Prinzipiell können
aber auch andere basische Säurefänger verwendet werden.
Insbesondere werden solche bevorzugt, die im für die Synthese verwendeten
Lösungsmittel,
z.B. NMP, und in Wasser oder Wasser-Alkohol-Mischungen (Fällungsmittel)
gut löslich
sind oder solche, die im Lösungsmittel
vollkommen unlöslich
sind (z.B. vernetztes Polyvinylpyridin).
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Besonders
geeignete Lösungsmittel
für die
Polymersynthese sind γ-Butyrolacton,
N-Methylpyrrolidon, Tetrahydrofuran, Dioxan, Aceton, Butanon, Cyclohexanon,
Cyclopentanon, Methoxypropylacetat, Dimethylsulfoxid und Dimethylacetamid.
Jedoch kann prinzipiell jedes Lösungsmittel
verwendet werden, in dem die Ausgangskomponenten gut löslich sind
und mit denen die Säurechloride
nicht selbst reagieren (wie z.B. Alkohole). Besonders geeignete
Fällungsmittel
sind Wasser und/oder Mischungen von Wasser mit verschiedenen Alkoholen
(z.B. Isopropanol, Ethanol).
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Als
Katalysator eignen sich Basen, wobei die Base z.B. Natrium- oder
Kaliumhydroxid, ein Amin oder ein basisches Salz sein kann. Als
Amine kommen z.B. Triethylamin, Diethylamin, Ethylamin, Diazabicyclooctan,
Dimethylbenzylamin, Dimethylaminobenzol, Tetramethylammoniumhydroxid
etc. in Frage. Es sind prinzipiell alle Amine geeignet, die im Reaktionsmedium
löslich
sind. Als basische Salze sind insbesondere Alkoholate der Alkali-
und Erdalkalimetalle geeignet, z.B. Natriumethylat oder Kalium-tert.-butylat.
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Eine
Cyclisierung zum Benzoxazol erfolgt durch Erwärmen des Poly-o-hydroxyamids,
das meist in Form eines Films, der ggf. strukturiert sein kann,
vorliegt. Die Cyclisierung kann dabei direkt, d.h. ohne vorherige
Abspaltung der tert.-Alkoxycarbonylgruppen
der Formel I, bei höheren
Temperaturen erfolgen. Die Cyclisierung kann auch bei niedrigeren
Temperaturen im Bereich von ca. 80 bis 120 °C durchgeführt werden, wenn zuvor die
tert.-Alkoxycarbonylgruppen der Formel I, z.B. durch Säure abgespalten
werden.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand ausgewählter Beispiele, die Ausführungsformen
der Erfindung darstellen und anhand eines Vergleichsbeispiels näher erläutert:
Die
Poly-o-hydroxyamide mit tert.-Alkoxycarbonyl-(t-AOC)-Schutzgruppen wurden
in den Beispielen entweder aus den entsprechenden Ausgangsmonomeren
hergestellt oder aber durch eine polymeranaloge Reaktion, wobei
Poly-o-hydroxyamide ohne t-BOC
Gruppen mit Di-tert.-butyl-dicarbonat zur Reaktion ge bracht werden und
somit die Hydroxylgruppen des Polymers ganz oder teilweise blockiert
werden.
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Die
Reaktionen werden in trockener Atmosphäre unter Stickstoff durchgeführt.
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Die
in den Beispielen verwendeten Dicarbonsäuredichloride sind: Isophthalsäuredichlorid:
Diphenylether-4,4'-dicarbonsäuredichlorid
2,2'-Bis-(4,4'-chlorcarboxyphenyl)-hexafluoropropan:
und 4,4'-Chlorcarboxy-biphenyl:
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Beispiel 1:
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a) Herstellung eines t-AOC
geschützten
Poly-o-hydroxyamids mit t-BOC Bisaminophenol 1
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Für die Herstellung
dieses Polymers wird ein t-AOC geschütztes Bisaminophenol (t-BOC
Bisaminophenol 1) der folgenden Formel verwendet:
t-BOC
Bisaminophenol 1
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28,3
g (0,05 mol) t-BOC Bisaminophenol 1 werden in 250 ml destilliertem
N-Methylpyrrolidon (NMP) gelöst.
In diese Lösung
wird bei 10°C
unter Rühren
eine Lösung
von 8,1 g (0,04 mol) Isophthalsäuredichlorid in
80 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und die Reaktionslösung
16 h bei Raumtemperatur gerührt.
Danach werden in diese Lösung
zur Blockierung der Endgruppen 3,1 g (0,02 mol) Norbornencarbonsäurechlorid
in 30 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und weitere 3 Stunden gerührt. Anschließend werden
in die Reaktionslösung
9,5 g (0,12 mol) Pyridin, gelöst
in 50 ml γ-Butyrolacton
bei Raumtemperatur langsam zugetropft und die Reaktionslösung weitere
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das entstandene Polymer wird durch Zutropfen der Reaktionslösung in
eine Mischung aus Isopropanol und Wasser (3:1) ausgefällt, dreimal
mit frischem Fällungsmittel gewaschen
und 72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet.
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Das
auf diese Weise hergestellte t-AOC Polyhydroxyamid (Polyhydroxyamid,
dessen Hydroxylgruppen mit t-AOC geschützt sind) ist in Lösungsmitteln
wie NMP, γ-Butyrolacton,
Aceton, Tetrahydrofuran, Cyclopentanon, Diethylenglykolmonoethylether
und Ethyllactat gut löslich.
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Die
thermogravimetrische Analyse (TGA) zeigt, dass alle Hydroxylgruppen
des Poly-o-hydroxyamids durch t-AOC Gruppen geschützt sind.
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b) Formulierung, Filmbildung,
Tempern und Bestimmung der Dielektrizitätskonstante:
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3
g des unter (a) erhaltenen Poly-o-hydroxyamids werden in 9 g Cyclopentanon
gelöst
und druckfiltriert. Für
das folgende Experiment wird als Substrat eine Siliziumscheibe verwendet,
die mit Titannitrid beschichtet (besputtert) wurde. Die auf die
o.g. Weise erhaltene Formulierung wird auf das Substrat aufgetragen und
in einer Schleuder 20 sec. geschleudert. Anschließend wird
zur Trocknung der Schicht das Substrat für 1 min. bei 100°C auf eine
Heizplatte gelegt. Nach der Trocknung wird die Schicht zur Überführung des
Polymers in Polybenzoxazol getempert (ausgeheizt). Hierzu bringt
man das beschichtete Substrat in einen regelbaren Ofen und heizt
den Ofen auf 350°C
(Aufheizrate 3°C/min.
unter Stickstoff). Nach einer Stunde bei 350°C wird der Ofen ausgeschaltet
und nach der Abkühlung
das beschichtete Substrat wieder herausgenommen.
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Die
nach dem kapazitiven Verfahren ermittelte Dielektrizitätskonstante
des o.g. Polymerfilms beträgt 2,6.
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Beispiel 2:
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a) Herstellung eines t-AOC
geschützten
Poly-o-hydroxyamids mit t-BOC Bisaminophenol 2
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Für die Herstellung
dieses Polymers wird ein t-AOC geschütztes Bisaminophenol (t-BOC
Bisaminophenol 2) der folgenden Formel verwendet:
t-BOC
Bisaminophenol 2
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20,8
g (0,05 mol) t-BOC Bisaminophenol 2 werden in 250 ml destilliertem
N-Methylpyrrolidon (NMP) gelöst.
In diese Lösung
wird bei 10°C
unter Rühren
eine Lösung
von 11,8 g (0,04 mol) Diphenylether-4,4'-dicarbonsäuredichlorid in 80 ml γ-Butyrolacton zugetropft
und die Reaktionslösung
16 h bei Raumtemperatur gerührt.
Danach werden in diese Lösung
zur Blockierung der Endgruppen 2,1 g (0,02 mol) Methacrylsäurechlorid in
30 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und weitere 3 Stunden gerührt. Anschließend werden
in die Reaktionslösung 9,5
g (0,12 mol) Pyridin, gelöst
in 50 ml γ-Butyrolacton
bei Raumtemperatur langsam zugetropft und die Reaktionslösung weitere
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das entstandene Polymer wird durch Zutropfen der Reaktionslösung in
eine Mischung aus Isopropanol und Wasser (3:1) ausgefällt, dreimal
mit frischem Fällungsmittel
gewaschen und 72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet.
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Das
auf diese Weise hergestellte t-AOC Polyhydroxyamid ist in Lösungsmitteln
wie NMP, γ-Butyrolacton,
Aceton, Tetrahydrofuran, Cyclopentanon, Diethylenglykolmonoethylether
und Ethyllactat gut löslich.
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Die
thermogravimetrische Analyse (TGA) zeigt, dass alle Hydroxylgruppen
des Poly-o-hydroxyamids durch t-AOC Gruppen geschützt sind.
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Beispiel 3:
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a) Herstellung eines t-AOC
geschützten
Poly-o-hydroxyamids (Copolymer) mit t-AOC Bisaminophenol 3 und t-AOC
Bisaminophenol 4
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Für die Herstellung
dieses Polymers werden zwei verschiedene t-BOC geschützte Bisaminophenole (t-AOC
Bisaminophenole 3 und 4) verwendet. Die Endgruppen werden nicht
blockiert.
t-AOC
Bisaminophenol 3:
t-AOC
Bisaminophenol 4:
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8,7
g (0,02 mol) t-AOC Bisaminophenol 3 und 11,6 g (0,02 mol) t-AOC
Bisaminophenol 4 werden in 250 ml destilliertem N-Methylpyrrolidon
(NMP) gelöst.
In diese Lösung
wird bei 10°C
unter Rühren
eine Lösung von
8,6 g (0,02 mol) 2,2'-Bis-(4,4'-chlorcarboxyphenyl)-hexafluoropropan
und 5,6 g (0,02 mol) 4,4'-Chlorcarboxy-biphenyl
in 100 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und die Reaktionslösung
16 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend werden
in die Reaktionslösung
7,9 g (0,1 mol) Pyridin, gelöst
in 50 ml γ-Butyrolacton
bei Raumtemperatur langsam zugetropft und die Reaktionslösung weitere
2 Stunden bei Raum temperatur gerührt.
Das entstandene Polymer wird durch Zutropfen der Reaktionslösung in
eine Mischung aus Isopropanol und Wasser (3:1) ausgefällt, dreimal
mit frischem Fällungsmittel
gewaschen und 72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet.
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Das
auf diese Weise hergestellte t-AOC Polyhydroxyamid (Polyhydroxyamid,
dessen Hydroxylgruppen mit t-AOC geschützt sind) ist in Lösungsmitteln
wie NMP, γ-Butyrolacton,
Aceton, Tetrahydrofuran, Cyclopentanon, Diethylenglykolmonoethylether
und Ethyllactat gut löslich.
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Die
thermogravimetrische Analyse (TGA) zeigt, dass alle Hydroxylgruppen
des Poly-o-hydroxyamids durch t-AOC Gruppen geschützt sind.
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Beispiel 4
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In
den folgenden Beispielen wird ein ungeschütztes Poly-o-hydroxyamid durch
eine Reaktion des Polymers mit Di-tert.-butyl-dicarbonat geschützt. Bisaminophenol
I:
Bisaminophenol
II:
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a) Herstellung des ungeschützten Polyhydroxyamids
(Copolymer):
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9,2
g (0,025 mol) Bisaminophenol I werden zusammen mit 5,4 g (0,025
mol) Bisaminophenol II in 250 ml destilliertem N-Methylpyrrolidon (NMP) gelöst. In diese
Lösung
wird bei 10°C
unter Rühren
eine Lösung
von 8,1 g (0,04 mol) Isophthalsäuredichlorid
in 80 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und die Reaktionslösung
16 h bei Raumtemperatur gerührt.
Danach werden in diese Lösung
zur Blockierung der Endgruppen 2,0 g (0,02 mol) Maleinsäureanhydrid
in 30 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und weitere 3 Stunden gerührt. Anschliessend werden in
die Reaktionslösung
9,5 g (0,12 mol) Pyridin, gelöst
in 50 ml γ-Butyrolacton
bei Raumtemperatur langsam zugetropft und die Reaktionslösung weitere
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das entstandene Polymer wird durch Zutropfen der Reaktionslösung in
eine Mischung aus Isopropanol und Wasser (3:1) ausgefällt, dreimal
mit frischem Fällungsmittel
gewaschen und 72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet.
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b) Blockierung der Hydroxylgruppen:
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10,0
g des unter (a) erhaltenen Poly-o-hydroxyamids werden zusammen mit
12,3 g Kalium-tert.-butylat in 270 ml Tetrahydrofuran (THF) bei
Raumtemperatur unter Rühren
gelöst.
Nach 2 Stunden wird eine Lösung von
19,2 g Di-tert.-butyl-dicarbonat,
gelöst
in 80 ml THF, in die erste Lösung
langsam zugetropft und die entstandene Reaktionslösung 16
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend
wird das Lösungsmittel THF
in einem Rotationsverdampfer abgezogen, der feste Rückstand
in 180 ml Ethylacetat gelöst
und die Lösung über einen
Faltenfilter abfiltriert. Danach wird die Lösung zweimal mit je 50 ml einer
2%-igen Kaliumhydroxidlösung,
zweimal mit je 50 ml 1%-iger wässriger
Salzsäure
und zweimal mit je 50 ml destilliertem Wasser gewaschen. Das Polymer
wird durch Zutropfen der Ethylacetatlösung in eine Mischung aus Isopropanol
und Wasser (3:1) ausgefällt,
abfiltriert, dreimal mit frischem Fäl lungsmittel gewaschen und
72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet. Die Analyse mittels Thermogravimetrie
zeigt, dass 84% der Hydroxlgruppen des Poly-o-hydroxyamids durch
t-AOC blockiert sind.
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c) Formulierung, Filmbildung,
Tempern und Bestimmung der Dielektrizitätskonstante:
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Die
Formulierung und Filmbildung mit den unter (a) und (b) hergestellten
Copolymeren erfolgt genauso wie im Beispiel 1 (b) beschrieben. Die
ermittelten Werte für
die Dielektrizitätskonstanten
sind:
Getemperter Film aus Polyhydroxyamid ohne t-AOC Gruppen:
3,0
Getemperter Film aus Polyhydroxyamid mit t-AOC Gruppen:
2,75
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Beispiel 5:
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a) Herstellung des ungeschützten Polyhydroxyamids:
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10,8
g (0,05 mol) ungeschütztes
Bisaminophenol II werden in 200 ml destilliertem N-Methylpyrrolidon (NMP)
gelöst.
In diese Lösung
wird bei 10°C
unter Rühren
eine Lösung
von 14,8 g (0,05 mol) Diphenylether-4,4'-dicarbonsäuredichlorid in 100 ml γ-Butyrolacton zugetropft
und die Reaktionslösung
16 h bei Raumtemperatur gerührt.
Anschliessend werden in die Reaktionslösung 9,5 g (0,12 mol) Pyridin,
gelöst
in 50 ml γ-Butyrolacton
bei Raumtemperatur langsam zugetropft und die Reaktionslösung weitere
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das entstandene Polymer wird durch Zutropfen der Reaktionslösung in
eine Mischung aus Isopropanol und Wasser (3:1) ausgefällt, dreimal
mit frischem Fällungsmittel
gewaschen und 72 h bei 50°C/10 mbar
im Vakuumofen getrocknet.
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b) Blockierung der Hydroxylgruppen:
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10,0
g des unter (a) erhaltenen Poly-o-hydroxyamids werden zusammen mit
10,0 g Tetramethylammoniumhydroxid in 270 ml NMP bei Raumtemperatur
unter Rühren
gelöst.
Nach 2 Stunden wird eine Lösung
von 19,2 g Di-tert.-butyl-dicarbonat in 80 ml NMP langsam zugetropft
und die entstandene Reaktionslösung
16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird
das Lösungsmittel
NMP in einem Rotationsverdampfer abdestilliert, der feste Rückstand
in 150 ml Ethylacetat gelöst
und die Lösung über einen
Faltenfilter filtriert. Danach wird die Lösung zweimal mit je 50 ml einer
2%-igen Kaliumhydroxidlösung,
zweimal mit je 50 ml 1%-iger wässriger
Salzsäure
und zweimal mit je 50 ml destilliertem Wasser gewaschen. Das Polymer
wird durch Zutropfen der Ethylacetatlösung in eine Mischung aus Isopropanol
und Wasser (3:1) ausgefällt,
abfiltriert, dreimal mit frischem Fällungsmittel gewaschen und
72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet.
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Die
Analyse mittels Thermogravimetrie zeigt, dass 77% der Hydroxlgruppen
des Poly-o-hydroxyamids durch t-AOC Gruppen blockiert sind.
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c) Formulierung, Filmbildung,
Tempern und Bestimmung der Dielektrizitätskonstante:
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Die
Formulierung und Filmbildung mit den unter (a) und (b) erhaltenen
Copolymeren erfolgt genauso wie im Beispiel 1 (b) beschrieben. Die
ermittelten Werte für
die Dielektrizitätskonstanten
sind:
Getemperter Film aus Polyhydroxyamid ohne t-AOC Gruppen:
3,1
Getemperter Film aus Polyhydroxyamid mit t-AOC Gruppen:
2,9
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Beispiel 6: Vergleichsbeispiel
(Vergleich mit Beispiel 1):
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18,3
g (0,05 mol) – nicht
geschütztes – Bisaminophenol
I werden in 250 ml destilliertem N-Methylpyrrolidon (NMP) gelöst. In diese
Lösung
wird bei 10°C
unter Rühren
eine Lösung
von 8,1 g (0,04 mol) Isophthalsäuredichlorid
in 80 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und die Reaktionslösung
16 h bei Raumtemperatur gerührt. Danach
werden in diese Lösung
zur Blockierung der Endgruppen 3,1 g (0,02 mol) Norbornencarbonsäurechlorid
in 30 ml γ-Butyrolacton
zugetropft und weitere 3 Stunden gerührt. Anschließend werden
in die Reaktionslösung
9,5 g (0,12 mol) Pyridin, gelöst
in 50 ml γ-Butyrolacton
bei Raumtemperatur langsam zugetropft und die Reaktionslösung weitere
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das entstandene Polymer wird durch Zutropfen der Reaktionslösung in
eine Mischung aus Isopropanol und Wasser (3:1) ausgefällt, abfiltriert,
dreimal mit frischem Fällungsmittel
gewaschen und 72 h bei 50°C/10
mbar im Vakuumofen getrocknet.
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Die
entsprechend Beispiel 1 nach der kapazitiven Methode bestimmte Dielektrizitätskonstante
des Polymers beträgt
2,85.
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Die
Dielektrizitätskonstante
ist somit deutlich höher
als beim entsprechende Film aus Beispiel 1 (b), der mit einem Poly-o-hydroxyamid
mit t-AOC Gruppen hergestellt wurde. Das Ergebnis ist umso überraschender,
weil man durch die zusätzlichen
t-AOC Gruppen eher eine Zunahme der Dielektrizitätskonstanten erwarten würde. Die
Schutzgruppen zersetzen sich zwar beim Tempern, aber die Dielektrizitätskonstante
ist dennoch geringer als die des ungeschützten Vergleichspolymers.