DE10140615C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines abgelösten Reifens - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines abgelösten ReifensInfo
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Erkennung eines abgelösten Reifens eines Fahrzeugs. In dieser Vorrichtung sind Mittel zur Erfassung der Drehbewegungen der Räder und Erzeugung von ersten Größen, die von den erfaßten Drehbewegungen abhängig sind, vorgesehen. Weiterhin sind Vergleichsmittel vorgesehen, in denen wenigstens ein Vergleich, in den wenigstens eine der ersten Größen eingeht, durchgeführt wird sowie Auswertemittel, in denen abhängig vom Ausgang des wenigstens einen Vergleiches ein Signal abgegeben wird. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass dem in den Vergleichsmitteln durchgeführten wenigstens einen Vergleich ein Sortiervorgang vorausgeht, in dem wenigstens zwei der ersten Größen ihrem Wert nach sortiert werden und dass in Abhängigkeit des von den Auswertemitteln abgegebenen Signals auf einen abgelösten Reifen erkannt wird.
Description
Die Erfindung geht aus von einem System zur Überwachung des
Reifenzustandes. Solche Vorrichtungen und Verfahren sind aus
dem Stand der Technik bekannt.
Die DE 196 38 280 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Erzeugung eines Fehlersignals bei einem Kraft
fahrzeug mit wenigstens zwei rechts und links im vorderen
und hinteren Bereich des Fahrzeugs angeordneten Rädern.
Hierzu werden Signale erfaßt, die die Drehgeschwindigkeiten
der Fahrzeugräder repräsentieren. Insbesondere abhängig von
den erfaßten Signalen wird weiterhin das Vorliegen einer
Kurvenfahrt erfaßt. Die während einer Kurvenfahrt erfaßten
Signale werden dann mit einem während einer Kurvenfahrt vor
liegenden Sollverhalten verglichen werden, woraufhin abhän
gig von dem Vergleich das Fehlersignal erzeugt wird. Durch
den Vergleich ist es möglich, fehlerhafte Drehzahlfühlersi
gnale, beispielsweise durch eine Vertauschung der Leitungen,
zu detektieren.
Aus der DE 197 12 097 C1 ist ein System zur Erkennung eines
Zustandes der Räder eines Kraftfahrzeugs bekannt. Hierzu
sind Mittel zur Erzeugung von Drehzahlsignalen, die die
Drehbewegungen der Räder repräsentieren, und Auswertemittel,
mittels der abhängig von den erzeugten Signale ein Signal
abgegeben wird, das einen anzeigerelevanten Zustand reprä
sentiert, vorgesehen. Der Kern der DE 197 12 097 C1 besteht
darin, dass die Auswertemittel derart ausgestaltet sind,
dass zunächst abhängig von den erzeugten Drehzahlsignalen
erste Differenzwerte für die Drehzahldifferenzen wenigstens
zweier Fahrzeugräder auf den zwei Fahrzeugseiten gebildet
werden. Abhängig von einem ersten Vergleich der gebildeten
Differenzwerte untereinander und/oder mit vorgebbaren ersten
Schwellwerten wird dann das Signal, das einen anzeigerele
vanten Zustand repräsentiert, abgegeben.
Aus der DE 199 08 701 A1 sind ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Ermittlung des Notlaufzustandes eines Luftrei
fens für Kraftfahrzeugräder bekannt, bei denen eine perma
nent Vorhandene und zur Raddrehzahl proportionale Schwingung
als Drehzahl-Ausgangssignal einer Signalverarbeitungsein
richtung zugeleitet wird und ein oder mehrere für den Not
laufzustand charakteristische und separat definierte Schwin
gungen dem Drehzahl-Ausgangssignal überlagert werden.
Aus der DE 196 19 393 A1 ist ein System zur Überwachung des
Reifenzustands an den Rädern eines Kraftfahrzeugs bekannt.
Dieses weist Mittel zur Erfassung der Drehbewegungen der Rä
der, im allgemeinen Sensoren die Größen erfassen, die die
Drehgeschwindigkeiten, die Drehzahlen, der Räder repräsen
tieren, auf. Weiterhin sind Auswertemittel vorgesehen, mit
tels der die Raddrehzahlen miteinander verglichen werden und
mittels der abhängig von dem Vergleichsergebnis ein Signal,
das den Reifenzustand repräsentiert, abgegeben wird. Anzei
gemittel zeigen dann auf das Signal hin den Reifenzustand
an. Weiterhin sind die Auswertemittel derart ausgestaltet,
daß Quotienten aus den erzeugten Größen gebildet werden und
diese Quotienten untereinander verglichen werden. Abhängig
von dem Vergleichsergebnis wird dann das Signal, das den
Reifenzustand repräsentiert, erzeugt.
Aus der US 2001/0008083 A1 ist ein System zur Anzeige des
pneumatischen Zustandes eines Reifens bekannt, welches auf
der Verwendung von Antennen beruht.
Weiterhin ist aus der US 5,513,523 ein System zur Erkennung
der Druckänderung in einem Reifen bekannt. Dabei wird ein
Druckverlust durch Vergleich zweier auf unterschiedliche Ar
ten ermittelter Raddrehzahldifferenzgrößen festgestellt.
Die Merkmale des Oberbegriffs gehen aus der DE 197 12 097 C1
hervor.
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Überwachung
des Reifenzustands an den Rädern eines Kraftfahrzeugs, wobei
Mittel zur Erfassung der Drehbewegungen der Räder vorgesehen
sind.
Ein von der Felge abgelöster Reifen bedeutet für den Fahrer
des Fahrzeugs ein Sicherheitsrisiko:
Durch den abgelösten Reifen kommt das Fahrzeug in einen un günstigen Fahrzustand. Dies kann sich beispielsweise durch Schleudern des Fahrzeugs äußern. Erkennt man einen abgelö sten Reifen, so kann man ein Fahrdynamikregelungssystem in einen speziellen Modus schalten, der es ermöglicht, dieses Risiko zu reduzieren. So wird beispielsweise ein defektes Hinterrad im Bremsfall drucklos gemacht.
Durch den abgelösten Reifen kommt das Fahrzeug in einen un günstigen Fahrzustand. Dies kann sich beispielsweise durch Schleudern des Fahrzeugs äußern. Erkennt man einen abgelö sten Reifen, so kann man ein Fahrdynamikregelungssystem in einen speziellen Modus schalten, der es ermöglicht, dieses Risiko zu reduzieren. So wird beispielsweise ein defektes Hinterrad im Bremsfall drucklos gemacht.
Die Erfindung setzt ein Fahrzeug mit vorhandenen Mitteln zur
Erfassung der Drehbewegungen der Räder und zur Erzeugung von
ersten Größen, die von den erfaßten Drehbewegungen abhängig
sind, voraus. Weiterhin setzt die Erfindung Vergleichsmittel
voraus, in denen wenigstens ein Vergleich, in den wenigstens
eine der ersten Größen eingeht, durchgeführt wird. Außerdem
werden Auswertemittel vorausgesetzt, in denen abhängig vom
Ausgang des wenigstens einen Vergleiches ein Signal abgege
ben wird.
Dem Vergleich geht vorteilhafterweise ein Sortiervorgang
voraus, bei dem wenigstens zwei der ersten Größen ihrem Wert
nach sortiert werden. In Abhängigkeit des von den Auswer
temitteln abgegebenen Signals kann auf einen abgelösten Rei
fen erkannt werden.
Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein
mit einem Radschlupfregelungssystem ausgestattetes Fahrzeug.
Vorteilhafterweise ist das Radschlupfregelungssystem als
Fahrdynamikregelungssystem ausgeprägt.
Vorteilhafterweise beinhaltet bei gegebenen Systemzuzustän
den des Fahrdynamikregelungssystems die Erzeugung der ersten
Größen eine Transformation. Dadurch werden die durch die Si
gnale der Mittel zur Erfassung der Drehbewegungen repräsen
tierten Größen auf einen gemeinsamen Punkt transformiert.
Die Erfindung ist vorteilhafterweise dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle eines vollständig einsatzbereiten oder sich im
Vollbetrieb befindenden Fahrdynamikregelungssystems die er
sten Größen den auf den Mittelpunkt einer Fahrzeugachse
transformierten Raddrehzahlen entsprechen. Die ersten Größen
können aber auch proportional zu den auf den Mittelpunkt ei
ner Fahrzeugachse transformierten Raddrehzahlen sein. Dies
erfordert bei Vorliegen eines Fahrdynamikregelungssystems
keinen wesentlichen Zusatzaufwand, da diese Größen bei einem
Fahrdynamikregelungssystem bereits vorhanden sind.
Nachdem bereits ein Sortiervorgang der ersten Größen statt
gefunden hat, können vorteilhafterweise in einem Vergleich
die ersten Größen der beiden Fahrzeugräder, deren erste Grö
ßen die beiden größten Werte aufweisen, miteinander vergli
chen werden.
In wenigstens einen weiteren Vergleich geht eine Differenz
zweier erster Größen ein.
Vorteilhaft ist es, wenn im Falle eines vollständig einsatz
bereiten oder sich im Vollbetrieb oder passiven Betriebsmo
dus befindenden Fahrdynamikregelungssystems die Zahl der in
den Vergleichsmitteln durchgeführten Vergleiche dann um eins
erhöht wird, wenn in den Vergleichsmitteln festgestellt
wird, dass das Rad, dessen zugehörige erste Größe den größ
ten Wert hat, ein angetriebenes Rad ist. In dem dazukommen
den weiteren Vergleich wird vorteilhafterweise der vom Fah
rer vorgegebene Bremsdruck mit einem Grenzwert verglichen.
Bei einer Fahrt mit dem Fahrzeug auf einer µ-Split-Fahrbahn,
deren eine Spur zum Beispiel Eis ist, kann das auf der
Eisspur befindliche angetriebene Rad durchdrehen und damit
eine wesentlich höhere Raddrehzahl aufweisen. Damit dieser
Fall nicht fälschlicherweise zur Detektion eines abgelösten
Reifens führt, wird vorteilhafterweise die zusätzliche Be
dingung mit dem Bremsdruck eingeführt.
Der vom Fahrer vorgegebene Bremsdruck wird bei Fahrdyna
mikregelungssystemen häufig mit dem Vordrucksensor zwischen
dem Umschaltventil und dem Hauptbremszylinder gemessen. Da
bei ist das Umschaltventil dasjenige Ventil, welches im we
sentlichen zwischen einem fahrerabhängigen und einem fahrer
unabhängigen Bremsbetrieb umschaltet. Selbstverständlich
sind auch andere Positionen des Drucksensors im Hydraulik
kreis denkbar. Wesentlich ist, dass der dort vorliegende
Druck ein Maß für die vom Fahrer vorgegebene Bremspedalbetä
tigung ist.
Vorteilhafterweise wird im Falle eines nicht vollständig
einsatzbereiten oder sich nicht im Vollbetrieb befindenden
Fahrdynamikregelungssystems der vom Fahrer vorgegebene
Bremsdruck in den Vergleichsmitteln mit einem Schwellenwert
verglichen wird.
Das nicht vollständig einsatzbereite oder sich nicht im
Vollbetrieb befindende Fahrdynamikregelungssystem, welches
zugleich nicht im passiven Betriebsmodus ist, ist dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens die Antiblockierfunktion
einsatzbereit ist oder sich im Betrieb befindet.
Es ist vorteilhaft, wenn von den Auswertemitteln dann auf
einen abgelösten Reifen erkannt wird, wenn der Ausgang aller
in den Vergleichsmitteln durchgeführten Vergleiche länger
als eine vorgebbare Mindestzeitdauer stets auf einen abgelö
sten Reifen hinweist. Damit werden kurzzeitige Spitzenwerte
einzelner erster Größen ausgeblendet.
Die Erkennung eines abgelösten Reifens führt dazu, dass das
Fahrdynamikregelungssystem vorteilhafterweise in einen spe
ziellen Modus geschaltet wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der folgenden
Zeichnung dargestellt und erläutert. Die Zeichnung besteht
aus den Fig. 1 bis 2.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung
Fig. 2 zeigt in Form eines Flussdiagramms den Verfahrensab
lauf bei der Erkennung eines abgelösten Reifens.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein Ver
fahren und Vorrichtung zur Erkennung eines abgelösten Rei
fens.
Dabei werde als Beispiel ein mit einem Fahrdynamikregelungs
system ausgestattetes Fahrzeug betrachtet.
Einen Überblick über die Erfindung liefert Fig. 1. Dort ist
als Hauptblock ein Fahrdynamikregelungssystem 10 darge
stellt. Als Eingangsgrößen werden zunächst einmal die Aus
gangssignale der Sensoren 11, 12, 13 und 14 betrachten. Bei
diesen Sensoren handelt es sich um Sensoren, welche mit der
Drehbewegung der Räder zusammenhängende Größen erfassen. In
einer bevorzugten Ausführungsform kann es sich um Raddreh
zahlsensoren handeln. Diese Sensoren 11, 12, 13 und 14 lie
fern als Ausgangsgrößen Signale, welche den Rädern zugeord
nete Größen repräsentieren. Diese Größen können beispiels
weise die Raddrehzahlen oder den Rädern zugeordnete Ge
schwindigkeiten sein.
Abhängig vom Systemzustand des Fahrdynamikregelungssystems
gibt es zwei Möglichkeiten:
- 1. Es erfolgt in den strichliert eingezeichneten Blöcken 11a, 12a, 13a und 14a eine anschließende Transformation der den Rädern zugeordneten Größen in erste Größen. Durch diese Transformation werden die den Rädern zugeordneten Größen auf einen gemeinsamen Punkt transformiert.
- 2. Es erfolgt keine Transformation der den Rädern zugeordne ten Größen in erste Größen. Damit sind die ersten Größen mit den den Rädern zugeordneten Größen identisch und die Blöcke 11a, 12a, 13a und 14a können als nicht vorhanden betrachtet werden.
Damit gehen die von den Sensoren 11, 12, 13 und 14 geliefer
ten Signale entweder direkt in die Sortiermittel 16 ein
(zweite Möglichkeit) oder sie durchlaufen zuerst noch die
Transformationsmittel 11a, 12a, 13a und 14a (erste Möglich
keit).
Zusätzlich können die ersten Größen noch in Block 19 einge
hen, welcher weitere ESP-Funktionen, d. h. Funktionen des
Fahrdynamikregelungssystems, beinhaltet.
Im folgenden sei ohne Beschränkung der Allgemeinheit stets
der spezielle Fall angenommen, dass es sich bei den Sensoren
11, 12, 13 und 14 um Raddrehzahlsensoren handelt. Als Aus
gangssignale liefern die Blöcke 11, 12, 13 und 14 Signale,
welche die nichttransformierten Raddrehzahlen nvl0, nvr0,
nhl0 und nhr0 repräsentieren. Die Transformationsmittel 11a,
12a, 13a und 14a liefern Ausgangssignale, welche die auf ei
nen gemeinsamen Punkt transformierten transformierten
Raddrehzahlen nvl, nvr, nhl und nhr repräsentieren.
Damit gehen, abhängig vom Vorhandensein der Blöcke 11a, 12a,
13a und 14a, entweder die Größen nvl0, nvr0, nhl0 und nhr0
oder die Größen nvl, nvr, nhl und nhr als Eingangsgrößen in
die Sortiermittel 16 ein.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden im folgenden die
Eingangsgrößen in die Sortiermittel 16, sowohl die nicht
transformierten Raddrehzahlen als auch die transformierten
Raddrehzahlen, stets durch die Symbole nvl, nvr, nhl und nhr
dargestellt.
nvl = (transformierte) Raddrehzahl linkes Vorderrad,
nvr = (transformierte) Raddrehzahl rechtes Vorderrad,
nhl = (transformierte) Raddrehzahl linkes Hinterrad,
nhr = (transformierte) Raddrehzahl rechtes Hinterrad.
nvl = (transformierte) Raddrehzahl linkes Vorderrad,
nvr = (transformierte) Raddrehzahl rechtes Vorderrad,
nhl = (transformierte) Raddrehzahl linkes Hinterrad,
nhr = (transformierte) Raddrehzahl rechtes Hinterrad.
Der in Klammern gesetzte Ausdruck "(transformierte)" gibt
dabei an, dass es sich, abhängig vom Systemzustand, sowohl
um transformierte als auch um nichttransformierte Größen
handeln kann.
Hier wird der Einfachkeit halber der Fall eines Fahrzeugs
mit vier Rädern betrachtet. Selbstverständlich ist die Er
findung prinzipiell aber auch auf Fahrzeuge mit mehr als 4
Rädern oder mehr als 2 Radachsen anwendbar.
Zum Verständnis der folgenden Abschnitte sind einige Erläu
terungen zum Fahrdynamikregelungssystem erforderlich.
Im günstigsten Fall liegt im Kraftfahrzeug ein voll funkti
onsfähiges Fahrdynamikregelungssystem vor. In diesem Fahrdy
namikregelungssystem werden die nichttransformierten
Raddrehzahlen nvl0, nvr0, nhl0 und nhr0 auf den Mittelpunkt
einer Radachse, beispielsweise der Hinterachse, transfor
miert. Diese Transformation ist deshalb sinnvoll, weil bei
einer Kurve die kurveninneren Räder sich langsamer als die
kurvenäußeren Räder drehen. Dieser Effekt wird durch die
Transformation aus den Raddrehzahlen herausgerechnet, so
dass auch bei einer Kurvenfahrt im günstigsten Fall alle
transformierten Raddrehzahlen denselben Wert haben. Bei ei
nem voll funktionsfähigen Fahrdynamikregelungssystem werden
für die Weiterverarbeitung die transformierten Raddrehzahlen
nvl, nvr, nhl und nhr verwendet.
Unter einem voll funktionsfähigen Fahrdynamikregelungssystem
werden dabei die folgenden drei Zustände des Fahrdynamikre
gelungssystems verstanden:
- 1. Das Fahrdynamikregelungssystem arbeitet im Vollbetrieb
- 2. Das Fahrdynamikregelungssystem ist vollständig einsatzbe reit oder
- 3. Das Fahrdynamikregelungssystem ist auf einen passiven Be triebsmodus geschaltet worden. Im passiven Betriebsmodus werden dem Fahrzeugregelungssystem alle Fahrzeugreg lereingriffe mit Ausnahme von ABS- und ASR-Eingriffen verboten. Es kann auch eine Einschränkung der ASR- Eingriffe stattfinden. Der passive Betriebsmodus kann in vielen Fahrzeugen vom Fahrer aktiviert werden.
Das Fahrdynamikregelungssystem kann allerdings auch nur ein
geschränkt funktionsfähig sein. Beispielsweise führt ein
Ausfall des Querbeschleunigungssensors oder des Gierraten
sensors dazu, dass zwar die Querdynamik des Fahrzeugs nicht
mehr geregelt werden kann, allerdings sind die Antiblockier
funktionen (unter dem Begriff "Antiblockierfunktionen" wer
den im folgenden die ABS-Regelfunktionen verstanden) des
Fahrzeugregelungssystems davon nicht betroffen. In diesem
eingeschränkt funktionsfähigen Zustand regelt dann das Fahr
dynamikregelungssystem lediglich noch die Antiblockierfunk
tionen. Dieser Zustand wird im folgenden als "Notlauf-ABS"
bezeichnet.
Eine weitere Einschränkung der Funktionsfähigkeit des Fahr
dynamikregelungssystems kann dazu führen, dass auch die An
tiblockierfunktionen nicht mehr erfüllt werden können. In
diesem Fall kann aber möglicherweise noch die elektronische
Bremskraftverteilung (EBV) durch das Fahrdynamikregelungssy
stem durchgeführt werden. In diesem Systemzustand ist die
Erfindung nicht mehr aktiv, da notwendige Signale zur Durch
führung fehlen.
Diese Ebenen mit eingeschränkter Funktionsfähigkeit des
Fahrdynamikregelungssystems werden als Rückfallebenen be
zeichnet. Befindet sich das Fahrdynamikregelungssystem im
Notlauf-ABS oder sogar einer noch tieferen Rückfallebene,
dann findet keine Transformation der Raddrehzahlen mehr
statt und für die Weiterverarbeitung werden die nichttrans
formierten Raddrehzahlen nvl0, nvr0, nhl0 und nhr0 verwen
det. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass diese im fol
genden ebenfalls mit nvl, nvr, nhl und nhr bezeichnet wer
den. Ebenfalls werden im folgenden sowohl die transfomierten
Raddrehzahlen als auch die nichttransformierten Raddrehzah
len einheitlich als Raddrehzahlen bezeichnet.
Nach diesem Einschub wird wieder auf Fig. 1 eingegangen.
Ausgangssignale der Sensoren 11, 12, 13 und 14 bzw. der
Blöcke 11a, 12a, 13a und 14a gehen als Eingangssignale in
Sortiermittel 16 ein. Dort findet ein Sortiervorgang statt,
bei dem zumindest einige der den Sensorsignalen entsprechen
den Raddrehzahlen der Größe nach sortiert werden.
Als Ausgangsgrößen liefern die Sortiermittel 16 die sortier
ten Raddrehzahlen, welche in Signalform neben weiteren Sen
sorsignalen als Eingangssignale in Vergleichsmittel 17 ein
gehen.
Die weiteren Sensorsignale stammen aus einem Block 15, wel
cher weitere Sensoren repräsentiert. Diese weiteren Sensoren
können beispielsweise den vom Fahrer vorgegebenen Bremsdruck
erfassen.
In den Vergleichsmitteln 17 wird wenigstens ein Vergleich
durchgeführt. Die Ergebnisse der durchgeführten Vergleiche
stehen als Ausgangssignale von Block 17 zur Verfügung und
gehen als Eingangssignale in die Auswertemittel 18 ein.
Die Auswertemittel 18 geben abhängig von den Vergleichser
gebnissen ein Ausgangssignal S ab, welches als Eingangs-
Signal in Block 19 eingeht. Block 19 beinhaltet alle weite
ren Funktionen des Fahrdynamikregelungssystems 10.
Das Ausgangssignal S kann beispielsweise als Verdachtsbit
ausgeprägt sein und zeigt an, ob ein abgelöster Reifen de
tektiert wurde. In den Block 19, welcher die weiteren Funk
tionen des Fahrdynamikregelungssystems 10 beinhaltet, gehen
möglicherweise auch die Ausgangssignale der Sensoren 11, 12,
13 und 14 ein, da diese möglicherweise nicht nur zur Erken
nung eines abgelösten Reifens verwendet werden. Die Aus
gangssignale von Block 19 gehen beispielsweise als Eingangs
signale in die Motorsteuerung 20 oder die Bremsen 21 ein.
Nachdem anhand von Fig. 1 ein grober Überblick über die Er
findung gewonnen wurde, wird dieser Überblick nun durch die
Erläuterung von Fig. 2 vertieft und detailliert.
In Block 40 werden die Raddrehzahlen eingelesen, welche den
von den Sensoren 11, 12, 13 und 14 gelieferten Signalen ent
sprechen. In einem anschließenden Abfrageblock 41 wird nach
geprüft, ob das Fahrdynamikregelungssystem vollständig ein
satzbereit ist oder in einem passiven Betriebsmodus ist oder
sich im Vollbetrieb befindet.
Ist dies nicht der Fall, dann wird im Abfrageblock 42 nach
geprüft, ob sich Fahrdynamikregelungssystem wenigstens in
einer Rückfallebene befindet, welche wenigstens eine Aus
übung der Antiblockierfunktionen erlaubt.
Wird in Abfrageblock 42 festgestellt, dass nicht einmal eine
Ausübung der Antiblockierfunktionen möglich ist, wird in
Block 43 die weitere Detektion eines abgelösten Reifens be
endet. Es ist denkbar, dass nach einem Zeitintervall erneut
die Raddrehzahlen in Block 40 eingelesen werden und damit
ein neuer Ablauf des in Fig. 2 dargestellten Verfahrens be
ginnt.
Wird in Block 42 jedoch festgestellt, dass eine Ausübung der
Antiblockierfunktionen möglich ist, werden in Block 46 die
Raddrehzahlen der Größe nach sortiert. Dabei bezeichne n1
die Raddrehzahl des Rades mit der größten Raddrehzahl, n2
die Raddrehzahl des Rades mit der zweitgrößten Raddrehzahl,
n3 die Raddrehzahl des Rades mit der drittgrößten Raddreh
zahl und n4 die Raddrehzahl des Rades mit der geringsten
Raddrehzahl. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den
Raddrehzahlen nicht um die transformierten Raddrehzahlen
handelt, d. h. die Drehzahlunterschiede der Räder bei einer
Kurvenfahrt sind nicht korrigiert. Weiterhin soll darauf
hingewiesen werden, dass die Ermittlung des Rades mit der
drittgrößten Raddrehzahl n3 eigentlich nicht notwendig ist.
Für die Durchführung der ordnungsgemäßen Aufgaben der Erfin
dung genügt die Ermittlung von n1, n2 und n4.
Anschließend werden im Abfrageblock 47 verschiedene Bedin
gungen überprüft. Dieser Abfrageblock 47 wird auch als Be
dingungsblock 1 bezeichnet. Diese Bedingungen lauten:
- 1. 45% < ((nvl - nhl) - (nvr - nhr))/n1 < 13%
- 2. 45% < ((nvl - nhr) + (nvr - nhl))/n1 < 13%
- 3. p1 < 15 bar
- 4. n1 < 1.05.n2
- 5. (n2 - n4)/n2 < 0.1
In Bedingung 3 kennzeichnet p1 den vom Fahrer vorgegebenen
Bremsdruck. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses Rad ange
trieben ist oder nicht. Die in den Bedingungen angegebenen
festen Zahlenwerte haben sich in Versuchen als besondere ge
eignet erwiesen. Es ist durchaus denkbar, andere Zahlenwerte
dafür zu nehmen.
Bedingung 4 fordert, dass die Raddrehzahl des schnellsten
Rades (so wird im folgenden das Rad mit der größten
Raddrehzahl bezeichnet) mindestens um 5% größer ist als die
Raddrehzahl des zweitschnellsten Rades. Diese Bedingung
trägt zur Robustheit des Verfahrens bei.
Bedingung 5 fordert, dass die drei Räder welche nicht die
schnellste Raddrehzahl aufweisen, in einem Raddrehzahlband
oder Schlupfband von 10% liegen. Das bedeutet anschaulich,
dass die Raddrehzahl des langsamsten Rades maximal um 10%
von der Raddrehzahl des zweitschnellsten Rades abweichen
darf.
Ist wenigstens eine der Bedingungen im Abfrageblock 47 nicht
erfüllt, werden in Block 40 die Raddrehzahlen erneut einge
lesen. Sind dagegen alle Bedingungen für eine einstellbare
Zeit zugleich erfüllt, wird der Reifen des Rades mit der
größten Raddrehzahl, also n1, als abgelöst detektiert. Die
Information wird in Block 51 an die weiteren Funktionen des
Fahrdynamikregelungssystems weitergegeben.
Wird in Block 41 allerdings festgestellt, dass das Fahrdyna
mikregelungssystem vollständig einsatzbereit ist oder sich
im passiven Betriebsmodus oder im Vollbetrieb befindet, wer
den in Block 44 die Raddrehzahlen auf einen gemeinsamen
Punkt transformiert. Dies kann der Mittelpunkt der Hinter
achse sein.
In Block 45 werden die transformierten Raddrehzahlen der
Größe nach sortiert. Wieder bezeichne n1 die Raddrehzahl des
Rades mit der größten transformierten Raddrehzahl, n2 die
Raddrehzahl des Rades mit der zweitgrößten transformierten
Raddrehzahl, n3 die Raddrehzahl des Rades mit der drittgröß
ten transformierten Raddrehzahl und n4 die Raddrehzahl des
Rades mit der kleinsten transformierten Raddrehzahl. Auch
hier sei wieder der Hinweis gegeben, dass die Bestimmung der
schnellsten, zweitschnellsten sowie langsamsten Rades aus
reichend ist. Dies äußert sich darin, daß n3 bei den Bedin
gungen in den Abfrageblöcken keine Rolle spielt.
Um die Ausführungen übersichtlicher zu gestalten, sei fol
genden bei der Beschreibung der Blöcke 48, 49 und 50 mit dem
Begriff Raddrehzahl stets die transformierte Raddrehzahl ge
meint.
In Block 48 wird abgefragt, ob das Rad mit der größten
Raddrehzahl, d. h. n1, ein angetriebenes Rad ist.
Gehört die größte Raddrehzahl n1 zu einem angetriebenen Rad
oder ist das System im passiven Betriebsmodus, dann werden
im Abfrageblock 49 verschiedene Bedingungen überprüft. Die
ser Abfrageblock 49 wird auch als Bedingungsblock 2 bezeich
net. Diese Bedingungen lauten:
- 1. p1 < 15 bar
- 2. (n1 - n2)/n1 < 0.11
- 3. (n2 - n4)/n2 < 0.05
Die Deutung der Bedingungen kann der Beschreibung des Bedin
gungsblockes 1 entnommen werden.
Ist wenigstens eine der Bedingungen im Abfrageblock 49 nicht
erfüllt, werden in Block 40 die Raddrehzahlen erneut einge
lesen. Sind dagegen alle Bedingungen für eine einstellbare
Zeit zugleich erfüllt, wird der Reifen des Rades mit der
größten Raddrehzahl, also n1, als abgelöst detektiert und
die Information in Block 51 an die weiteren Funktionen des
Fahrdynamikregelungssystems weitergegeen.
Gehört die größte Raddrehzahl n1 dagegen zu einem nicht an
getriebenen Rad, dann wird von Block 48 zum Abfrageblock 50
verzweigt. Abfrageblock 50 wird auch als Bedingungsblock 3
bezeichnet. Die Bedingungen in Abfrageblock 50 lauten:
- 1. (n1 - n2)/n1 < 0.11
- 2. (n2 - n4)/n2 < 0.05
Ist wenigstens eine der Bedingungen im Abfrageblock 50 nicht
erfüllt, werden in Block 40 die Raddrehzahlen erneut einge
lesen. Sind dagegen alle Bedingungen für eine einstellbare
Zeit zugleich erfüllt, wird der Reifen des Rades mit der
größten Raddrehzahl, also n1, als abgelöst detektiert. In
Block 51 wird die Information an die weiteren Funktionen des
Fahrdynamikregelungssystems weitergegeben.
Erneut sei darauf hingewiesen, dass die in den Bedingungen
angegebenen festen Zahlenwerte sich in Versuchen als beson
dere geeignet erwiesen haben. Es ist durchaus denkbar, ande
re Zahlenwerte dafür zu nehmen.
Es erweist sich als vorteilhaft, nur dann auf einen vom Rad
abgelösten Reifen zu erkennen und ein Verdachtsbit zu set
zen, wenn in Bedingungsblock 1 oder in Bedingungsblock 2
oder in Bedingungsblock 3 alle Bedingungen über einen vor
gebbaren Zeitraum ohne Unterbrechung erfüllt sind. In der
Praxis hat sich dabei ein Wert von 700 Millisekunden als ge
eignet erweisen. Durch diese Filterung wird sichergestellt,
dass kurzzeitige Störungen oder Spitzenwerte nicht fälschli
cherweise zur Detektion eines abgelösten Reifens führen.
Nach erfolgter Erkennung eines abgelösten Reifens wird das
Fahrdynamikregelungssystem in einen anderen Modus geschal
tet, der die Fahrstabilität erhöht. In diesem Modus erfährt
das Rad, dessen Reifen abgelöst ist, eine gesonderte Behand
lung.
Bei Erkennung eines vom Rad abgelösten Reifens ist es vor
teilhaft ein Verdachtsbit zu setzen.
In allen Zustanden des Fahrdynamikregelungssystems wird das
Verdachtsbit zurückgesetzt, wenn
- 1. bei der Auswertung der Bedingungen in Bedingungsblock 1 oder Bedingungsblock 2 oder Bedingungsblock 3 nicht alle Bedingungen für ein vorgebbares Zeitintervall zugleich erfüllt sind, d. h. es besteht kein Verdacht auf einen abgelösten Reifen mehr, und der Bremsvorgang beendet ist oder
- 2. bei Fahrzeugstillstand.
Als Länge des vorgebbaren Zeitintervalls hat sich in der
Praxis ein Wert von 700 Millisekunden als geeignet erwiesen.
Selbstverständlich sind auch andere Längen des Zeitinter
valls möglich.
Bei Erkennung eines abgelösten Reifens besteht selbstver
ständlich die Möglichkeit, auch eine Fahrerinformation zu
aktivieren.
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Erkennung eines abgelösten Reifens eines
Fahrzeugs, in der
Mittel (11, 12, 13, 14) zur Erfassung der Drehbewegungen der Räder und Erzeugung von ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr), die von den erfaßten Drehbewegungen abhängig sind, und
Vergleichsmittel (17), in denen wenigstens ein Vergleich, in den wenigstens eine der ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr) eingeht, durchgeführt wird und
Auswertemittel (18), in denen abhängig vom Ausgang des wenigstens einen Vergleiches ein Signal (S) abgegeben wird
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass
dem in den Vergleichsmitteln (17) durchgeführten wenig stens einen Vergleich ein Sortiervorgang in Sortiermit teln (16) vorausgeht, in dem wenigstens zwei der ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr) ihrem Wert nach sortiert wer den (n1, n2, n3, n4) und
dass in Abhängigkeit des von den Auswertemitteln (18) ab gegebenen Signals (S) auf einen abgelösten Reifen erkannt wird.
Mittel (11, 12, 13, 14) zur Erfassung der Drehbewegungen der Räder und Erzeugung von ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr), die von den erfaßten Drehbewegungen abhängig sind, und
Vergleichsmittel (17), in denen wenigstens ein Vergleich, in den wenigstens eine der ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr) eingeht, durchgeführt wird und
Auswertemittel (18), in denen abhängig vom Ausgang des wenigstens einen Vergleiches ein Signal (S) abgegeben wird
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass
dem in den Vergleichsmitteln (17) durchgeführten wenig stens einen Vergleich ein Sortiervorgang in Sortiermit teln (16) vorausgeht, in dem wenigstens zwei der ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr) ihrem Wert nach sortiert wer den (n1, n2, n3, n4) und
dass in Abhängigkeit des von den Auswertemitteln (18) ab gegebenen Signals (S) auf einen abgelösten Reifen erkannt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fahrzeug mit einem Radschlupfregelungssystem (10) ausge
stattet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei dem Radschlupfregelungssystem um ein Fahrdyna
mikregelungssystem handelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
bei gegebenen Systemzuzuständen des Fahrdynamikregelungssy
stems die Erzeugung der ersten Größen eine Transformation
der durch die Signale der Mittel zur Erfassung der Drehbewe
gungen repräsentierten Größen auf einen gemeinsamen Punkt
beinhaltet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Transformation im Falle eines vollständig einsatzberei
ten oder im sich Vollbetrieb befindenden Fahrdynamikrege
lungssystems durchgeführt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
in dem wenigstens einen Vergleich die ersten Größen der bei
den Fahrzeugräder, deren erste Größen die beiden größten
Werte aufweisen (n1, n2), miteinander verglichen werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet dass
in wenigstens einen weiteren Vergleich eine Differenz zweier
erster Größen eingeht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet dass
im Falle eines vollständig einsatzbereiten oder sich im
Vollbetrieb oder passiven Betriebsmodus befindenden Fahrdy
namikregelungssystems die Zahl der in den Vergleichsmitteln
durchgeführten Vergleiche um eins erhöht wird, wenn in den
Vergleichsmitteln festgestellt wird, dass das Rad, dessen
zugehörige erste Größe den größten Wert (n1) hat, ein ange
triebenes Rad ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
beim zusätzlichen Vergleich, der durch die Feststellung,
dass das Rad, dessen zugehörige erste Größe den größten Wert
(n1) hat, ein angetriebenes Rad ist, hinzugefügt wurde, der
vom Fahrer vorgegebene Bremsdruck (p1) mit einem Schwellen
wert verglichen wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass im Falle eines nicht vollständig einsatzbereiten oder
sich nicht im Vollbetrieb befindenden Fahrdynamikregelungs
systems (10) der vom Fahrer vorgegebene Bremsdruck (p1) in
den Vergleichsmitteln mit einem Schwellenwert verglichen
wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass beim nicht vollständig einsatzbereiten oder sich nicht
im Vollbetrieb befindenden Fahrdynamikregelungssystem (10),
welches zugleich nicht im passiven Betriebsmodus ist, wenig
stens die Antiblockierfunktion einsatzbereit ist oder sich
im Betrieb befindet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass von den Auswertemitteln dann auf einen abgelösten Rei
fen erkannt wird, wenn der Ausgang aller in den Vergleichs
mitteln regelmäßig oder unregelmäßig durchgeführten Verglei
che länger als eine vorgebbare Mindestzeitdauer stets auf
einen abgelösten Reifen hinweist.
13. Verfahren zur Erkennung eines abgelösten Reifens eines
Fahrzeugs, bei dem folgende Schritte durchgeführt werden:
- - Erfassung der Drehbewegungen der Räder und Erzeugung von ersten Größen, die von den erfaßten Drehbewegungen abhän gig sind, und
- - Durchführung wenigstens eines Vergleiches, in den wenig stens eine der ersten Größen (nvl, nvr, nhl, nhr) ein geht, in Vergleichsmitteln, und
- - Abgabe eines Signals durch Auswertemittel, abhängig vom Ausgang des wenigstens einen Vergleiches,
- - Durchführung eines Sortiervorgangs vor dem in den Ver gleichsmitteln durchgeführten wenigstens einen Vergleich, bei dem wenigstens zwei der ersten Größen ihrem Wert nach sortiert werden und
- - Erkennung auf einen abgelösten Reifen in Abhängigkeit des von den Auswertemitteln abgegebenen Signals.
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