DE10137300C1 - Anbindungselement - Google Patents

Abstract

Um ein Anbindungselement für Komponenten in einem Kraftfahrzeug, das von einer erhabenen Gebrauchsstellung in eine versenkt angeordnete Nichtgebrauchsstellung überführbar ist, mit zumindest einer Aufnahme für die ein korrespondierendes Gegenstück aufweisende Komponente, zu schaffen, welches in verschiedenen Einbaulagen im Kraftfahrzeug angeordnet werden kann, wird vorgeschlagen, dass ein Schwenkarm des Anbindungselements aus der versenkten Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung um eine Schwenkachse ausklappbar ist, wobei der Schwenkarm einen Stützarm aufweist, der um eine Achse schwenkbar gelagert ist und an dem der Achse gegenüberliegenden Ende mit dem Schwenkarm über eine Führung verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Anbindungselement für Komponenten in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Es ist aus dem Serienfahrzeugbau im Allgemeinen bekannt, für Komponenten, die zeitweise oder auch dauerhaft in einem Kraft­ fahrzeug untergebracht werden sollen, ein oder mehrere Anbin­ dungselemente vorzusehen, die die jeweilige Komponente in ihrer Gebrauchslage fixieren.

In der WO 99/59837 A1 ist ein Anbindungselement für einen Kin­ dersitz offenbart, das von einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung überführt werden kann. Wenn der Kinder­ sitz auf einem Sitz im Kraftfahrzeug befestigt werden soll, kann durch Betätigen einer Rastmechanik ein im Sitzkissen ver­ senkt angeordneter Bügel in Gebrauchsstellung gebracht werden. In der Gebrauchsstellung ragt der Bügel gut zugänglich über das Sitzkissen hinaus, so dass der Kindersitz in einfacher Weise befestigt werden kann.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Anbindungselement zu entwi­ ckeln, das nicht nur zur Anordnung in einem Sitzkissen geeignet ist, sondern in verschiedenen Einbaulagen im Kraftfahrzeug an­ geordnet werden kann.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patent­ anspruchs 1 gelöst.

Das Anbindungselement umfasst einen Schwenkarm und einen Stütz­ arm, die jeweils über eine Schwenkachse an einem beliebigen Bauteil des Kraftfahrzeugs, z. B. am Fahrzeugboden, befestigt werden können. Der Stützarm ist an dem Schwenkarm über eine Führung angebunden, so dass bei der Überführung des Anbindungs­ elements von seiner Nichtgebrauchsstellung in seine Gebrauchs­ stellung und umgekehrt lediglich nur der Schwenkarm betätigt werden muss. In Nichtgebrauchsstellung sind der Schwenkarm und der Stützarm so aufeinander geklappt, dass sie flächenbündig mit dem Bauteil abschließen. Durch diesen Klappmechanismus kann das Anbindungselement platzsparend und nahezu überall im Kraft­ fahrzeug angeordnet werden. Da das Anbindungselement einen re­ lativ einfachen Aufbau aufweist, können die Abmaße des Anbin­ dungselements auf die jeweilige Komponente in einfacher Art an­ gepasst werden, so dass sich das Anbindungselement für nahezu jede Komponentengröße eignet. So können z. B. Fahrzeugsitze, Betten, Ladeebenen, Kisten, Schränke, Kindersitze, Fahrradhal­ ter, Ski- oder Snowboardhalter sowie Leselampen als Komponenten über ein entsprechend dimensioniertes Anbindungselement im Fahrzeug sicher untergebracht werden.

Mit parallel zueinander verlaufenden Schwenkachsen des Schwenk­ arms sowie des Stützarms kann erreicht werden, dass in der Nichtgebrauchsstellung der Stützarm platzsparend in Überdeckung mit dem Schwenkarm liegt.

In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 3 ist die Führung für den Stützarm an der Unterseite des Schwenkarms an­ gebracht.

Um das Anbindungselement in seiner Gebrauchsstellung zu fixie­ ren ist ein Anschlag für den Stützarm vorgesehen, der direkt in die Führung integriert werden kann.

Für die Anbindung einer Komponente ist wenigstens eine Aufnahme am freien, d. h. der Schwenkachse gegenüberliegenden Ende ange­ ordnet. Die im Fahrzeug zu befestigende Komponente weist ein entsprechendes Gegenstück auf, das beispielsweise als Bajonett­ verschluss oder als Klips ausgebildet sein kann, so dass beim Aufsetzen der Komponente auf das Anbindungselement ein selbst­ tätiges Einrasten erfolgt.

Für eine stabile Befestigung beispielsweise eines Sitzes kann eine zweite Aufnahme an dem Anbindungselement vorgesehen sein. Dazu kann auf dem Schwenkarm ein Klappelement so angelenkt sein, dass in Nichtgebrauchsstellung der flächenbündige Ab­ schluss des Anbindungselements mit dem Bauteil des Kraftfahr­ zeugs erhalten bleibt.

Für das Überführen in Nichtgebrauchsstellung wird das versenkt auf dem Schwenkarm angeordnete Klappelement auf den Schwenkarm geklappt, so dass es flächenbündig mit der Oberseite des Schwenkarms abschließt.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind der Schwenkarm und der Stützarm auf einem Tragelement angeordnet. Das hat den Vor­ teil, dass das Anbindungselement vormontiert werden kann, so dass die Befestigung des Anbindungselements nur noch über Trag­ element erfolgen muss.

Für einige Komponenten, wie beispielsweise Lampen oder Fahr­ zeugsitze in Großraumlimousinen, kann es hilfreich sein, das Tragelement drehbar im Fahrzeug anzuordnen, um die Komponenten bezüglich ihrer Hochachse nach Bedarf auszurichten.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher er­ läutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Funktionszeichnung eines Anbindungs­ elements,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des Anbindungselements sowie

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Anbindungselements gemäß Fig. 2 mit einem darauf montierten Kraftfahrzeug­ sitz.

In Fig. 1 ist, um den prinzipiellen Aufbau und die Funktions­ weise der Erfindung zu erläutern, ein Anbindungselement 1 in einer schematischen Ansicht von der Seite dargestellt, wobei die ausgezogenen Linien die Nichtgebrauchsstellung und die ge­ strichelten Linien die Gebrauchsstellung des Anbindungselements 1 wiedergeben.

Das Anbindungselement 1 ist versenkt in einer Aussparung 2 ei­ nes Kraftfahrzeugbauteils 3 angeordnet und umfasst im wesentli­ chen ein Tragelement 4, einen Schwenkarm 5 sowie einen Stützarm 6.

Das Tragelement 4 ist eine kreisrunde Platte 7 mit einem Fuß 8, der in einem Lager 9 der Aussparung 2 drehbar gehalten ist, so dass das Tragelement 4 gemäß Pfeil A um seine Symmetrieachse 10 rotieren kann.

Auf dem Tragelement 4 ist der Schwenkarm 5 über eine Schwenk­ achse 11 sowie der Stützarm 6 über eine Schwenkachse 12 ange­ lenkt. Der Schwenkarm 5 kann um die Schwenkachse 11 gemäß Pfeil B und der Stützarm 6 um die Schwenkachse 12 gemäß Pfeil C ge­ klappt werden. Die Schwenkachsen 11 und 12 verlaufen zueinander parallel.

Die Endlage der Arme 5 und 6 wird durch eine an der Unterseite des Schwenkarms 5 befestigte Kulissenführung 13 bestimmt. Die Kulissenführung 13 nimmt einen am freien Ende des Stützarms 6 befestigten Kulissenstein 14 auf, der sich in der Kulissenfüh­ rung 13 gemäß Pfeil D bewegt.

Auf der Oberseite des Schwenkarms 5 ist ein Klappelement 15 vorgesehen, das über eine Scharnierverbindung 16 mit dem Schwenkarm 5 verbunden ist. So kann das Klappelement 15 von seiner Nichtgebrauchsstellung gemäß Pfeil E in die Gebrauchs­ stellung geklappt werden.

Sowohl das freie Ende 17 des Schwenkarms 5 als auch das freie Ende 18 des Klappelements 15 sind mit Aufnahmen 19 und 20 ver­ sehen, so dass eine Komponente, beispielsweise eine Fahrzeug­ sitz, an ihnen befestigt werden kann.

Wenn sich das Anbindungselement 1 in der mit durchgezogenen Li­ nien dargestellten Nichtgebrauchsstellung befindet, braucht die Bedienperson lediglich das freie Ende 17 des Schwenkarms 5 er­ greifen gemäß Pfeil B nach oben ziehen. Der Kulissenstein 14 wird durch die Bewegung der Kulissenführung 13 mitgenommen und bewirkt somit ein Aufrichten des Stützarms 6 in Pfeilrichtung C, bis der Kulissenstein 14 an einem in die Kulissenführung 13 integrierten Anschlag einrastet. Danach wird das Klappelement 15 aus seiner Ruheposition auf dem Schwenkarm 5 in Pfeilrich­ tung E nach oben geklappt und ebenfalls durch einen Rastmecha­ nismus in dieser Position gehalten. Die beiden Aufnahmen 19 und 20 sind somit in Gebrauchsstellung gebracht und zur Anbindung einer entsprechenden Komponente bereit. Für die Überführung in die Nichtgebrauchsstellung zurück werden die Arbeitsschritte in der umgekehrten Reihenfolge durchgeführt, wobei geeignete Vor­ richtungen zum Lösen der Rasteinrichtungen zur Verfügung ste­ hen.

Anhand der Fig. 2 und 3 wird im folgenden eine mögliche Ausfüh­ rungsform bzw. Anwendung des Anbindungselements 1 erläutert, wobei gleiche Bezugsziffern für gleiche bzw. gleichwirkende Bauteile gemäß Fig. 1 verwendet werden.

Das Anbindungselement 1 ist gemäß der Fig. 2 und 3 für die An­ bindung eines Kraftfahrzeugsitzes 21 geeignet, der eine variab­ le Sitzeinteilung im Innenraum eines Kraftwagens, insbesondere eines Vans oder auch Großraumlimousine, ermöglicht.

Dazu ist das Anbindungselement 1 so in einen Fahrzeugboden 22 eingelassen, dass - wenn der Sitz nicht benötigt wird - das An­ bindungselement 1 zusammengeklappt flächenbündig mit dem Fahr­ zeugboden 22 abschließt und somit der Fahrzeugboden als ebene Ladefläche zur Verfügung steht.

Das Tragelement 4 des Anbindungselements 1 weist eine der Form des Schwenkarms 5 angepasste Vertiefung 23 auf, an deren kurzer Stirnseite 24 der Schwenkarm 5 mit seiner Schwenkachse 11 ange­ lenkt ist. An der gegenüberliegenden Stirnseite 25 ist der Stützarm 6 mit seiner Schwenkachse 12 angelenkt, wobei der Stützarm 6 hier zweiteilig ausgebildet ist.

Die Kulissenführung 13 ist mit dem Schwenkarm 5 einteilig aus­ gebildet und weist einen parallel zur Schwenkachse 11 verlau­ fenden Schlitz 26 auf, in dem der als Stab ausgebildete Kulis­ senstein 14 eine Linearbewegung ausführen kann. In der darge­ stellten Gebrauchsstellung verrastet der Kulissenstein 14 an mit einem nicht weiter dargestellten Anschlag in der Kulissen­ führung 13, so dass eine stabile Verankerung des Kraftfahrzeug­ sitzes 21 im Kraftwagen gewährleistet ist.

Die Drehbarkeit des Tragelements 4 wird durch entsprechende nicht weiter dargestellte Rasteinrichtungen nur für den Ein­ stellvorgang zugelassen. In Gebrauchsstellung ist das Tragele­ ment 4 gegen Verdrehen blockiert. Der Fahrgast kann also je nach Wunsch die Ausrichtung seines Kraftfahrzeugsitzes 21 ver­ ändern, so dass sich der Fahrgast beispielsweise einem im Fahr­ zeug angeordneten Tisch zuwenden kann.

Die Aufnahmen 19 und 20 sind für den Einbauvorgang ebenfalls selbstrastend ausgebildet und für den Ausbauvorgang so gestal­ tet, dass der Fahrgast die Verrastung einfach lösen kann. Da der Kraftfahrzeugsitz 21 um eine zwischen Sitzlehne 27 und Sitzkissen 28 verlaufende Achse 29 platzsparend zusammenge­ klappt werden kann, lässt sich der Kraftfahrzeugsitz 21 leicht aus dem Fahrzeug ausbauen.

Um die Bedienung weiter zu vereinfachen, ist auch eine automa­ tische Einstellung des Anbindungselements 1 denkbar. Für die Klappbewegung können beispielsweise elektrische oder federge­ triebene Antriebseinheiten vorgesehen sein. Der Fahrgast kann dann per Knopfdruck das Anbindungselement 1 von der Nicht­ gebrauchsstellung in Gebrauchsstellung überführen und umge­ kehrt.

Claims (10)

1. Anbindungselement für Komponenten in einem Kraftfahrzeug, das von einer erhabenen Gebrauchsstellung in eine versenkt angeordnete Nichtgebrauchsstellung überführbar ist, mit zu­ mindest einer Aufnahme für die ein korrespondierendes Gegen­ stück aufweisende Komponente, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkarm (5) des Anbindungselements (1) aus der versenkten Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung um eine Schwenkachse (11) ausklappbar ist, wobei der Schwenkarm (5) einen Stützarm (6) aufweist, der um eine Ach­ se (12) schwenkbar gelagert ist und an dem der Achse (12) gegenüberliegenden Ende mit dem Schwenkarm (5) über eine Führung (13) verbunden ist.

2. Anbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (11) des Schwenkarms (5) etwa parallel zur Achse (12) des Stützarms (6) verläuft.

3. Anbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (13) für den Stützarm (6) an der Unterseite des Schwenkarms (5) angebracht ist.

4. Anbindungselement nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag in die Führung (13) des Schwenkarms (5) integriert ist, an dem der Stützarm (6) in der Gebrauchs­ stellung verrastet.

5. Anbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aufnahme (19) für die Komponente (21) am freien Ende (17) des Schwenkarms (5) angeordnet ist.

6. Anbindungselement nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Aufnahme (20) am Schwenkarm (5) vorgesehen ist, die in Nichtgebrauchsstellung in den Schwenkarm (5) versenkbar ist.

7. Anbindungselement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Aufnahme (20) durch ein auf der Oberseite des Schwenkarms (5) angelenktes Klappelement (15) gebildet ist.

8. Anbindungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Klappelement (15) in Nichtgebrauchsstellung flä­ chenbündig mit der Oberseite des Schwenkarms (5) abschließt.

9. Anbindungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (5) und der Stützarm (6) auf einem mit dem Kraftfahrzeug verbundenen Tragelement (4) angeordnet sind.

10. Anbindungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (4) drehbar gelagert ist.