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Die Erfindung betrifft ein Farbwerk gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Farbwerke der eingangs genannten Art sind bereits bekannt. Nachteilhafterweise wird mittels derartiger Farbwerke eine lokal verhältnismäßig intensive Farbanhäufung auf einer ersten Glättwalze nicht vollständig vergleichmäßigt. Dabei wird eine lokal begrenzte und intensive Farbanhäufung, welche auch als ”Farbdot” bezeichnet wird, durch einen Farbauftrag auf eine Glättwalze erzeugt beispielsweise mittels Ventiltechnik, welche an sich bereits bekannt ist. Die
DE 43 27 212 A1 offenbart eine Farbübertragung im Druckwerk einer Offsetdruckmaschine mittels eines digital steuerbaren Tintenstrahldruckapparats und die
DE 44 05 912 A1 bezieht sich auf eine berührungslose Farbauftragung auf rotierende Drucksysteme. Mittels der Ventiltechnik ist es möglich, eine Offset-Farbe impulsförmig unter Ausnutzung einer digitalen Steuerung in Form kleiner Tropfen auf eine Glättwalze eines Farbwerks einer Offsetdruckmaschine kontrolliert aufzutragen. Hierbei handelt es sich um einen nahezu punktförmigen Farbauftrag auf eine Glättwalze, dessen Ausdehnung deutlich geringer ist als die Soll-Größe einer mittels des Farbwerks zu realisierenden Farbfläche. Nachteilhafterweise sind derartige lokal begrenzte, punktförmige Farbanhäufungen auf einem bedruckten Papierbogen sichtbar. Ursache für eine derartig qualitative Einschränkung des Offset-Druckergebnisses ist die oben erwähnte unzureichende Vergleichmäßigung der lokal begrenzten Farbanhäufung (Farbdot) mittels konventioneller Offset-Farbwerke.
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In der
DE 1173912 B ist eine Farbzuführeinheit beschrieben, bei der die Farbe im freien Strahl als Farbfaden zugeführt wird.
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In der
DE 19859436 A1 ist ein Farbwerk beschrieben, bei dem mittels Düsen Farbkleckse auf einer Walze erzeugt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, in verhältnismäßig einfacher und zuverlässiger Weise eine zur Verbesserung der Druckqualität hinreichende Vergleichmäßigung eines lokal begrenzten Farbauftrags auf einer Glättwalze, insbesondere eines Offset-Farbwerks, zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Farbwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Mittels Erzeugung einer derartigen Differenzgeschwindigkeit zwischen der ersten und der zweiten Glättwalze wird im Kontaktbereich derselben ein Schlupf erzeugt. Mit Hilfe eines ausreichend großen Schlupfs wird die lokale Farbanhäufung ausgewalkt und insbesondere ein vorliegender ”Farbberg” abgetragen. In dieser Weise erhält man mit Hilfe einer axialen Verreibung und in Kooperation mit weiteren Farbwalzen in einem Farbwerk (Walzenstuhl) vorteilhafterweise einen gleichmäßigen Farbauftrag. Dabei erfolgt die Realisierung einer erwünschten Differenzgeschwindigkeit zwischen der ersten und zweiten Glättwalze mittels eines geeigneten Antriebs beispielsweise in Form eines entsprechend ausgelegten Zahnantriebs oder Direktantriebs über einen separaten Antriebsmotor.
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Eine derart ausgebildete Farbzuführeinheit eignet sich besonders zum berührungslosen Farbauftrag unter Ausbildung eines Farbdots auf einer Glättwalze.
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Gemäß einer Variante ist die Farbzuführeinheit direkt mit der ersten Glättwalze wirkverbunden. Hierdurch wird eine kompakte Ausgestaltung des Farbwerks wenigstens im Bereich des Farbauftrags mittels der Farbzuführeinheit ermöglicht, da der Farbauftrag unmittelbar von der Farbzuführeinheit auf die erste Glättwalze erfolgt.
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Gemäß einer Alternativvariante ist die Farbzuführeinheit indirekt mit der ersten Glättwalze unter Zwischenschaltung einer einzigen Zusatzwalze oder mehrerer Zusatzwalzen wirkverbunden. Beispielsweise kann die einzige Zusatzwalze oder eine der Zusatzwalzen durch die zweite Glättwalze gebildet sein, welche hierbei multifunktionale Verwendung findet. Mittels eines derartigen indirekten Farbauftrags kann gegebenenfalls eine weitere Optimierung hinsichtlich der Vergleichmäßigung des Farbdots auf der ersten Glättwalze erzielt werden.
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Bekannte Offset-Farbwerke weisen Walzenpaare auf, deren Oberflächenwirkverbindungen durch die Kategorie hart/weich oder weich/weich gekennzeichnet sind. Aufgrund des sich einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks im jeweiligen Walzenspalt sowie der geringen Härten der weichen Oberflächen (Gummi mit niedriger Elastomersteifigkeit) wird ein dosierter, lokal begrenzter Farbauftrag (Farbdot) mittels derartiger Walzenpaarungen nicht ausreichend geglättet beziehungsweise vergleichmäßigt.
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Mittels einer erfindungsgemäßen Walzenpaarung mit einer Oberflächenwirkverbindung der Kategorie hart/hart wird in verhältnismäßig einfacher und zuverlässiger Weise eine zur Gewährleistung einer reproduzierbaren Verbesserung der Druckqualität hinreichende Vergleichmäßigung von lokal begrenzten, intensiven Farbanhäufungen in einem Offset-Farbwerk erzielt. Es wird somit mittels der Walzenpaarung mit der Oberflächenwirkverbindung hart/hart aus einem Farbdot ein ausreichend vergleichmäßigter Farbfilm erzeugt, welcher anschließend von einem ansonsten konventionell ausgebildeten Farbwerk weiterverarbeitbar ist. Der erzielte Vergleichmäßigungseffekt wird primär durch das Auswalzen des Farbdots in Walzen-Umfangsrichtung erzielt unter deutlicher Reduzierung der Farbdot-Höhe und sekundär durch eine Verreibung des Farbauftrags auf den Walzenoberflächen. Die Glättoberflächen weisen jeweils eine Härte von mindestens 80 Shore A oder mindestens 30 Shore D auf. Mittels dieser Härtewerte lassen sich optimierte Ergebnisse hinsichtlich einer Vergleichmäßigung lokal begrenzter Farbanhäufungen erzielen.
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Vorteilhafterweise besteht die jeweilige Glättoberfläche aus Hartgummi oder Polyurethan oder Rilsan. Diese Materialien sind besonders geeignet zur Herstellung einer harten Glättoberfläche.
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Vorzugsweise ist die zweite Glättwalze mit einer Stützwalze wirkverbunden. Die Stützwalze dient dazu, ein Durchbiegen der zweiten Glättwalze aufgrund des sich einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks zwischen den zwei Glättwalzen zu verhindern. Dabei kann die Stützwalze einen weichen Oberflächenbezug aufweisen.
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Mit Vorteil weisen die Glättoberflächen eine Härte von 95 Shore A und die Stützwalze eine Stützoberfläche mit einer Härte von weniger als 60 Shore A und insbesondere von circa 25 Shore A auf. Mittels dieser Härtewerte wird ein unerwünschtes Durchbiegen der zweiten Glättwalze aufgrund des sich im Walzenspalt zwischen den zwei Glättwalzen einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks vermieden und somit eine optimierte Vergleichmäßigung des Farbauftrags auf der ersten Glättwalze erzielt.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung steht wenigstens eine zusätzliche Glättwalze mit einer harten Glättoberfläche zur zweiten Glättwalze beabstandet mit der ersten Glättwalze in Wirkverbindung. Eine derartige Anordnung ist insbesondere bei einem verkürzten Farbwerk von Vorteil, da in einem verkürzten Farbwerk eine geringere Anzahl von Walzenpaarungen vorgesehen ist, so dass durch eine zusätzliche, parallel mit der ersten Glättwalze in Wirkverbindung stehende Glättwalze eine korrekte Vergleichmäßigung des Farbauftrags auch in einem kürzeren Farbwerk in zuverlässiger und flexibler Weise erzielbar ist.
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Vorteilhafterweise ist die zusätzliche Glättwalze in Drehrichtung der ersten Glättwalze nach erfolgtem Farbauftrag hinter der zweiten Glättwalze angeordnet. In dieser Weise kann mittels der zusätzlichen Glättwalze eine Optimierung des bereits durch die Wirkverbindung der ersten mit der zweiten Glättwalze erzielten Ergebnisses hinsichtlich einer ausreichenden Vergleichmäßigung des Farbauftrags erreicht werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend in mehreren Ausführungsbeispielen anhand zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerks einer Offsetdruckmaschine entsprechend einer ersten Ausführungsform,
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2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerks einer Offsetdruckmaschine entsprechend einer zweiten Ausführungsform,
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3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerkes einer Offsetdruckmaschine entsprechend einer dritten Ausführungsform und
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4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Farbwerks einer Offsetdruckmaschine entsprechend einer vierten Ausführungsform.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein allgemein mit 10 bezeichnetes Farbwerk einer Offsetdruckmaschine 11. Das Farbwerk 10 enthält eine erste Glättwalze 12, die als Reiber-Walze ausgebildet und an sich bekannt ist. Eine Farbzuführeinheit 13 dient zum dosierten Farbauftrag auf die erste Glättwalze 12 unter Ausbildung einer lokal begrenzten, intensiven Farbanhäufung, welche auch als ”Farbdot” bezeichnet wird. Ein Farbdot ist somit eine örtlich verhältnismäßig große Farbanhäufung, die mittels des Farbwerks 10 zu vergleichmäßigen ist. Die Farbzuführeinheit 13 ist vorzugsweise als Tröpfchenerzeuger und insbesondere als Injekt-Vorrichtung unter Ausnutzung der ebenfalls an sich bekannten Ventiltechnik ausgebildet. In Drehrichtung gemäß Pfeil 27 der ersten Glättwalze 12 ist unmittelbar hinter der Farbzuführeinheit 13 eine zweite Glättwalze 14 zur Verteilung eines Farbauftrags auf der ersten Glättwalze 12 mit selbiger wirkverbunden. Eine Stützwalze 17 steht mit der zweiten Glättwalze 14 in Wirkkontakt und dient zur Vermeidung eines unerwünschten Durchbiegens der zweiten Glättwalze 14 aufgrund der im Walzenspalt zwischen den zwei Glättwalzen 12, 14 sich einstellenden, verhältnismäßig hohen hydrodynamischen Drucks. Eine zusätzliche Glättwalze 19 ist in Drehrichtung der ersten Glättwalze 12 gemäß Pfeil 27 unmittelbar hinter der zweiten Glättwalze 14 angeordnet und steht zu dieser beabstandet mit der ersten Glättwalze 12 zur weiteren Verteilung des Farbauftrags auf derselbigen in Wirkverbindung. Auch die zusätzliche Glättwalze 19 ist mittels einer Stützwalze 21 gegen Durchbiegen gesichert. Vorteilhafterweise sind die erste, zweite und zusätzliche Glättwalze 12, 14, 19 jeweils mit einer harten Glättoberfläche 15, 16, 20 versehen zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms auf der ersten Glättwalze 12. Die Stützwalzen 17, 21 weisen dagegen jeweils eine vorzugsweise weiche Stützoberfläche 18, 22 auf. Bevorzugte Härtewerte der Glättoberflächen 15, 16, 20 sind mindestens 80 Shore A oder mindestens 30 Shore D und insbesondere 95 Shore A, während die aus einem weichen Gummi oder Elastomer bestehenden Stützoberflächen 18, 22 der Stützwalzen 17, 21 vorzugsweise jeweils eine Harte von 25 Shore A aufweisen. Die Glättoberflächen 15, 16, 20 der Glättwalzen 12, 14, 19 können beispielsweise aus Hartgummi oder Polyurethan oder Rilsan bestehen. Das Farbwerk 10 gemäß 1 weist drei weitere Reiber-Walzen 23 auf, die sich gemäß den Pfeilen 25 drehen und indirekt über Farbwerks- und Farbauftragswalzen mit einem Druckformzylinder 24 in Wirkverbindung stehen, welcher sich gemäß Pfeil 26 dreht. Der weitere konstruktive Aufbau und die Funktionsweise des Farbwerks 10 gemäß 1 sind bekannt und wird deshalb nicht im Einzelnen mehr beschrieben.
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Die zweite und die zusätzliche Glättwalze 14, 19 werden mittels eines ebenfalls bekannten Walzenlagersystems kraftgesteuert gegen die erste Glättwalze 12 gedrückt unter Ausbildung einer jeweils harten Walzenpaarung und einer statischen Spaltbreite von circa 2 mm. Auch die Stützwalzen 17, 21 werden in bekannter Weise mittels eines Walzenlagersystems kraftgesteuert gegen die zugehörige zweite Glättwalze 14 beziehungsweise gegen die zusätzliche Glättwalze 19 gedrückt unter Ausbildung einer Walzenpaarung der Kategorie weich/hart und einer statischen Spaltbreite von beispielsweise 4 bis 5 mm. Gegebenenfalls kann auf die Anordnung der zusätzlichen Glättwalze 19 und/oder der Stützwalze 21 verzichtet werden. Bei dem in 1 dargestellten Farbwerk 10 handelt es sich um ein sogenanntes langes Farbwerk mit vier Reiber-Walzen 12, 23.
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2 zeigt in schematischer Darstellung ein kurzes Farbwerk 10, das drei Reiber-Walzen 23 aufweist und im Wesentlichen hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus und der Funktionsweise dem Farbwerk 10 der 1 entspricht, weshalb für funktionsgleiche Teile die Bezugszeichen aus 1 in 2 übernommen worden sind. Im Gegensatz zur Ausführungsform gemäß 1 wird in 2 die obere Reiber-Walze 23 als erste Glättwalze 12 genutzt, auf deren Glättoberfläche 15 mittels der Farbzuführeinheit 13 ein dosierter Farbauftrag erfolgt. Das Farbwerk 10 gemäß 2 ist somit im Vergleich zu demjenigen gemäß 1 kompakter ausgebildet. Auch bei der Ausführungsform des Farbwerks 10 der 2 kann gegebenenfalls auf die zusätzliche Glättwalze 19 und die zusätzliche Stützwalze 21 verzichtet werden.
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Zusätzlich oder alternativ zu den oben erwähnten Ausführungsformen gemäß 1 und 2 besteht die Möglichkeit, dass zur Erzeugung eines gleichmäßigen Farbfilms die zweite Glättwalze 14 und gegebenenfalls auch die zusätzliche Glättwalze 19 mit einer von der ersten Glättwalze 12 abweichenden Umfangsoberflächengeschwindigkeit mittels eines zugehörigen Antriebs 31, 30 rotativ angetrieben wird. Bei dieser Ausführungsform wird eine Differenzgeschwindigkeit zwischen den Glättwalzen 14, 19 einerseits und der Glättwalze 12 andererseits erzeugt. Die Glättwalze 14 beziehungsweise 19 dreht sich gegenüber der Glättwalze 12 (Reiber-Walze) mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit. Es treten also in Bezug auf die Glättwalze 12 Differenzgeschwindigkeiten auf, die im Kontaktbereich zu einem Schlupf führen. Mit Hilfe eines ausreichend großen Schlupfs wird eine zu vergleichmäßigende lokale Farbanhäufung ausgewalkt und insbesondere ein vorliegender ”Farbberg” abgetragen. Man erhält somit mittels einer axialen Verreibung und in Kooperation mit weiteren Farbwalzen im Farbwerk (Walzenstuhl) einen gleichmäßigen Farbauftrag. Zur Realisierung einer derartigen erwünschten Differenzgeschwindigkeit kann der Antrieb 31 beziehungsweise 30 beispielsweise als geeignet ausgelegter Zahnradantrieb oder als Direktantrieb mit separaten Antriebsmotoren ausgebildet sein.
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Die Farbzuführeinheit 13 ist gemäß der dargestellten Ausführungsformen der 1 und 2 direkt mit der ersten Glättwalze 12 wirkverbunden. Somit wird ein lokal begrenzter Farbauftrag mittels der Farbzuführeinheit 13 insbesondere mittels Ventiltechnik direkt auf die Glättoberfläche 15 der ersten Glättwalze 12 aufgetragen. Gemäß nicht dargestellter Modifikationen der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen ist es auch möglich, eine Zusatzwalze zwischen Farbzuführeinheit 13 und erster Glättwalze 12 anzuordnen, so dass ein indirekter Farbauftrag auf der ersten Glättwalze 12 unter Ausbildung eines Farbdots erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Farbwerk 10 ist vorteilhafterweise geeignet, eine zuverlässige und hinreichende Vergleichmäßigung eines Farbdots auf der ersten Glättwalze 12 in verhältnismäßig einfacher Weise zu erhalten.
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Die in 3 gezeigte dritte Ausführungsform stellt eine Modifikation der bereits beschriebenen ersten Ausführungsform (vgl. 1) dar und die in 4 gezeigte vierte Ausführungsform geht aus der ebenfalls bereits beschriebenen zweiten Ausführungsform (vgl. 2) hervor. Deshalb können die Bezugszeichen für funktionsgleiche Teile aus den 1 und 2 auch in die 3 und 4 übertragen werden und ist eine nochmalige Beschreibung dieser Teile im Nachfolgenden nicht erforderlich.
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Den in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen ist es eigen, dass der zweiten Glättwalze 14 zusätzliche Glättwalzen 41, 43 in Drehrichtung der ersten Glättwalze 12 nachgeordnet sind. Die Anzahl der mit der ersten Glättwalze 12 in Abrollkontakt stehenden zusätzlichen Glättwalzen 41, 43 kann 1 bis 5 betragen. Vorteilhafterweise sollte der Außendurchmesser jeder der zusätzlichen Glättwalzen 41, 43 zusammen mit dem Außendurchmesser der ersten Glättwalze 12 einen Verhältniswert bilden, der möglichst viele Nachkommastellen aufweist und einer irrationalen Zahl möglichst stark angenähert ist, so dass es möglichst vieler Walzenumdrehungen bedarf, bis ein bestimmter Umfangspunkt der zusätzlichen Glättwalze 41, 43 wieder in genaue Gegenüberlage mit einem bestimmten Umfangspunkt der ersten Glättwalze 12 gelangt. Jede der zusätzlichen Glättwalzen 41, 43 ist umfangsseitig mit einer aus Gummi oder einem Elastomer bestehenden weichen Glättoberfläche 51, 53 ausgestattet, deren Harte geringer als die Harte der Glättoberflächen 15, 16 der ersten Glättwalze 12 und der zweiten Glättwalze 14 ist.
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Auf jede vorhandene zusätzliche Glättwalze 41, 43 ist eine Stützwalze 42, 44 aufgesetzt, welche ausschließlich mit der jeweiligen Glättwalze 41, 43 in Abrollkontakt steht und die mit einer ebenfalls aus Gummi oder einem Elastomer bestehenden Stützoberfläche 52, 54 versehen ist.
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Die Harte der Glättoberfläche 51, 53 jeder zusätzlichen Glättwalze 41, 43 und der Stützoberfläche 53, 54 jeder Stützwalze 42, 44 beträgt weniger als 60 Shore A und vorzugsweise in etwa 25 Shore A.
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Bei einer sogenannten Bombage, d. h. einer balligen Ausbildung der Glättwalzen 41, 43, können die Stützwalzen 42, 44 eventuell entfallen. Mittels der Bombage und/oder den Stützwalzen 42, 44 wird der Zweck verfolgt, einer axialen Durchbiegung der Glättwalzen 41, 43 entgegen zu wirken.
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Eine weitere Besonderheit der in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen ist es, dass die Farbzuführeinheit 13 auf die Stützwalze 17 gerichtet ist, so dass die von der Farbzuführeinheit 13 ausgestoßenen Farbtröpfchen auf die Umfangsoberfläche (Stützoberfläche 18) der Stützwalze 17 auftreffen. Die Stützwalze 17 und die zweite Glättwalze 14 sind somit der Farbzuführeinheit 13 und der ersten Glättwalze 12 zum auf letztere indirekt erfolgenden Farbauftrag zwischengeschaltet.
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Davon abweichend ist es auch denkbar, in Abwandlung der in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen die Farbzuführeinheit 13 nicht auf die Stützwalze 17 sondern stattdessen auf die zweite Glättwalze 14 oder in mit den vorhergehenden Ausführungsformen (vgl. 1 und 2) vergleichbarer Weise auf die erste Glättwalze 12 zu richten und zwar auf eine in Drehrichtung der ersten Glättwalze 12 vor der zweiten Glättwalze 14 liegende Umfangsstelle.
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Sowohl bei den in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen als auch bei deren zuvor erläuterten jedoch nicht gezeigten Abwandlungen ist es durch die gewählten Walzendrehrichtungen sichergestellt, dass die mittels der Farbzuführeinheit 13 auf die jeweiligen Walze 12, 14 oder 17 aufgebrachten Farbtröpfchen zuerst durch den praktisch unnachgiebigen Walzenspalt 61, der durch die Aneinanderpressung der beiden vergleichsweise harten Glättoberflächen 15, 16 gebildet wird, und erst danach durch mindestens einen elastisch nachgiebigen Walzenspalt 62, 63, der unter Einbeziehung einer vergleichsweise weichen Glättoberfläche 53 gebildet wird, hindurchgefördert werden.
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Der unnachgiebige Walzenspalt 61 bewirkt eine sehr kraftvolle und schnelle Einebnung der von den Farbtröpfchen auf den Walzenoberflächen gebildeten Farbdots zu einem Farbfilm so dass die Gesamtanzahl der für die Einebnung erforderlichen Spaltstellen (Walzenspalte) im Farbwerk 10 gering gehalten werden kann. Die vorhandenen nachgiebigen Walzenspalte 62, 63, deren Anzahl 1 bis 5 und z. B. wie gezeigt 2 betragen kann, bewirken einen sehr hohen Grad der Vergleichmäßigung der Flüssigkeitsoberfläche des aus den Farbdots erzeugten Farbfilms. Es hat sich in Untersuchungen herausgestellt, dass die Farbdots unter Einwirkung eines unnachgiebigen Walzenspaltes 61 und unmittelbar darauf erfolgender Einwirkung eines nachgiebigen Walzenspaltes 62, 63 besonders effektiv zu einem für den Auftrag auf den Druckformzylinder 24 geeigneten Farbfilm plattgewalzt werden können.
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Bei den in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen kann die Stützwalze 17 als eine in axialer Richtung changierende Walze (Reiberwalze) ausgebildet sein und ist der Außendurchmesser der zweiten Glättwalze 14 zwecks Erzielung einer besonders hohen Hertzschen Pressung im Walzenspalt 61 vergleichsweise klein dimensioniert.
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Bei einem ebenfalls in den Bereich der Erfindung gehörenden jedoch nicht dargestellten Kurzfarbwerk, welches die in 2 mit den Bezugszeichen 12–18, 23 und 24 bezeichneten Teile in der 2 entsprechender Anordnung zueinander ebenfalls enthält, steht die erste Glättwalze 12 mit einer Farbauftragwalze in Abrollkontakt, welche die einzige Farbauftragwalze dieses Kurzfarbwerkes ist und deren Durchmesser genauso groß wie der des Druckformzylinders 24 des Kurzfarbwerks ist. Außerdem enthält das Kurzfarbwerk die in 4 mit den Bezugszeichen 41–44 bezeichneten Walzen und somit auch den harten Walzenspalt 61 und die letzterem nachfolgenden weichen Walzenspalte 62, 63.