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Die Erfindung betrifft eine Lokalspule für ein
Magnetresonanztomographiegerät.
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Solche Lokalspulen eines Magnetresonanztomographiegeräts sind
in ihrer Form speziell für die unterschiedlichen
Körperregionen ausgeführt, und werden an bestimmten
Untersuchungsbereichen des Patienten, z. B. dem Kopf oder dem Kniegelenk
positioniert und haben die Aufgabe, das aufgrund der hochfrequenten
Anregung der Atomkerne und des daraus resultierenden
präzidierenden Kernmoments ausgehende Wechselfeld bzw. dessen
Signale aufzunehmen und in eine dem Empfangszweig zuzuführende
Spannung zu wandeln. Zu diesem Zweck besitzt eine Lokalspule
mehrere Antennen vornehmlich in Form von Bandleitern oder
Rundleitern, die auf verschiedene Weise kombiniert werden, um
eine optimale Signalerfassung sicherzustellen. Solche Spulen
können einteilig oder mehrteilig, starr oder flexibel
ausgeführt sein. Im Falle einer einteiligen Spule ist ein fest
geschlossenes Spulengehäuse vorgesehen, in dem die Antennen und
die zugehörige Elektronik vorgesehen sind. Als Beispiel
hierfür sind einteilige Kopfspulen oder Handgelenkspulen zu
nennen. Daneben sind auch mehrteilige Lokalspulen bekannt, z. B.
in Form einer Kopf- oder einer Kopf-Nacken-Spule. Dabei ist
z. B. der untere Spulenteil, der ein separates Spulengehäuse
aufweist, unmittelbar an der Patientenliege angeordnet und
der obere Spulenteil mit einem oberen Spulenteilgehäuse an
dem unteren Spulenteil befestigt.
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Bekannte Lokalspulen weisen jedoch insbesondere in Bezug auf
Patientenkomfort eine Reihe von Nachteilen auf. Ist die
Lokalspule beispielsweise als Kopfspule ausgeführt, also nah an
die Kopfform angepasst, können aufgrund der Einengung des
Gesichtsfeldes bei einzelnen Patienten im Moment des
Positionierens oder während der Untersuchung Angstzustände entstehen.
Zwar versucht man diesem Problem dadurch zu begegnen,
dass im Spulengehäuse Fenster in Form von Öffnungen
vorgesehen sind. Dies ist jedoch dahingehend nachteilig, als in
diesem Bereich keine Antennen angeordnet sein können, was zu
einer Abweichung von der optimalen Antennenanordnung führt und
mithin für die Signalaufnahme nachteilig ist. Darüber hinaus
ist es für die Diagnose wichtig, den Patienten in der
jeweiligen Lokalspule optimal zu positionieren. Dafür dienen in
der Regel Fenster, durch die mittels Tasten oder visuell die
korrekte Position des Patienten in der Spule erreicht wird.
Bei kleineren Spulen z. B. einer Handgelenkspule ist das
Einbringen von Fenstern oft unmöglich. Bei einer Kniespule z. B.
führt es zu Einschränkungen der Antennenanordnung.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine
Lokalspule anzugeben, die hier Abhilfe schafft.
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Zur Lösung dieses Problems ist eine Lokalspule für ein
Magnetresonanztomographiegerät vorgesehen, umfassend ein
Spulengehäuse, das zumindest teilweise aus transparentem Material
besteht.
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Die Erfindung schlägt vorteilhaft vor, das Spulengehäuse
zumindest teilweise aus transparentem Material zu fertigen,
d. h., es ist möglich, durch das Spulengehäuse hindurch zu
blicken. Für den Patienten, um dessen Kopf eine Lokalspule
angeordnet ist, ergibt sich so der Eindruck einer gewissen
räumlichen Weite und Helligkeit, er kann selbst durch den
transparenten Gehäusebereich hindurchblicken. Für den Arzt
ergibt sich hierdurch gleichermaßen die Möglichkeit, durch
das Spulengehäuse hindurch den Untersuchungsbereich zu
erkennen, so dass er problemlos positionieren kann. Darüber hinaus
kann so auf die Ausbildung der Fensteröffnungen weitgehend
verzichtet werden, was dazu führt, dass weniger
Einschränkungen der Anordnung und Kombination der Antennen entstehen, was
sich positiv auf die erreichbare Bildqualität auswirkt.
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Das Spulengehäuse sollte zumindest im oberen Gehäusebereich,
durch den der Patient z. B. im Falle einer Kopfspule blickt,
oder durch den der Arzt zur Positionierung z. B. des Knie-
oder Handgelenks sieht, transparent sein. Selbstverständlich
kann auch das gesamte Spulengehäuse transparent sein. Je
größer der transparente Gehäusebereich ist, desto größer ist der
Bereich, durch den der Patient selbst oder der Arzt
hindurchsehen kann.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann vorgesehen
sein, dass die Lokalspule eine zweiteilige oder mehrteilige
Spule ist, die ein oberes und ein unteres Spulengehäuseteil
aufweist, die lösbar miteinander verbindbar sind, wobei
zumindest das obere Spulengehäuseteil zumindest teilweise
transparent ist. Diese Ausführungsform ist z. B. bei
zweiteiligen oder mehrteiligen Kopfspulen zweckmäßig, da im unteren
Spulenteil der Hinterkopf des Patienten liegt und es hier
zweckmäßig ist, lediglich den oberen Spulengehäuseteil
zumindest teilweise transparent auszuführen. Wie beschrieben kann
das Spulengehäuse aber auch einteilig sein bzw. aus zwei
voneinander nicht trennbaren Teilen (z. B. verschraubt) bestehen,
z. B. in Form der einteiligen Kopfspule oder der Handgelenks-
oder Kniespule aber auch in Form von vorzugsweise gewölbten
Körperspulen, die über den interessierenden Patientenbereich
gelegt werden.
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Wie beschrieben kann das Spulengehäuse vollständig aus
transparentem Material sein, was sowohl für einteilige als auch
für mehrteilige Lokalspulengehäuse gilt. Alternativ kann auch
nur das obere Gehäuseteil bei mehrteiligen Lokalspulen aus
transparentem Material sein.
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Das transparente Material ist vorzugsweise ein Kunststoff,
wobei hierfür z. B. PC (Polycarbonat), PMMA
(Polymethylmetacrylat) oder PP (Polypropylen) verwendbar ist. Verwendet
werden kann jedes Material oder Materialgemisch, solange es
hinreichend transparent ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen
Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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Fig. 1 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen
Lokalspule einer ersten Ausführungsform in Form einer
zweiteiligen Kopfspule, und
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Fig. 2 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen
Lokalspule einer zweiten Ausführungsform in Form
einer einteiligen Kopfspule.
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Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lokalspule 1 einer ersten
Ausführungsform in Form einer Kopfspule. Diese besteht aus
einem oberen Spulenteil 2 mit einem oberen Spulengehäuseteil
3 und einem unteren Spulenteil 4 mit einem unteren
Spulengehäuseteil 5. Beide sind, wie durch den Doppelpfeil gezeigt,
lösbar miteinander verbindbar. Zum Positionieren der
Lokalspule 1 wird das obere Spulenteil 2 abgenommen und so das
untere Spulenteil 4, das in der Regel stationär an einer
Patientenliege 6 angeordnet ist, geöffnet. Anschließend wird der
Kopf 7 des Patienten in den unteren Spulenteil 4 gelegt,
wonach der obere Spulenteil 2 aufgesetzt und am unteren
Spulenteil 4 befestigt wird.
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Ersichtlich besteht das obere Spulenteilgehäuse 3 aus
transparentem Kunststoffmaterial, hierzu werden z. B. PC, PMMA
oder PP verwendet, die eine hinreichende Festigkeit und
Stabilität aufweisen. Aufgrund der Transparenz des oberen
Spulengehäuseteils, das im gezeigten Beispiel vollständig
transparent ist, bietet sich für den in der Lokalspule liegenden
Patienten ein angenehmerer räumlicher Eindruck, er fühlt sich
nicht mehr so eingeengt. Es ist deutlich heller im
Spuleninneren, so dass insgesamt der Patientenkomfort deutlich
verbessert ist. Darüber hinaus ist es auch für den Arzt
einfacher, die Lokalspule 1 zu positionieren, da er gleichermaßen
durch das transparente Spulengehäuse hindurchblicken kann und
den Patienten richtig positionieren kann. D. h., weder der
Patient noch der Arzt sind auf das bei der gezeigten Lokalspule
1 vorgesehene obere Fenster 8 beschränkt.
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Wie Fig. 1 ferner zeigt, sind durch das transparente obere
Spulengehäuseteil die Antennen 9 sichtbar. Die Transparenz
des oberen Spulengehäuseteils 2 ermöglicht es nun, im
gezeigten Beispiel die Antennen 9 - die entsprechend auch auf der
gegenüberliegenden, nicht gezeigten Seite angeordnet sind -
über die gesamte Seitenfläche zu verteilen. Denn aufgrund der
Transparenz des Gehäuseteils ist es möglich, auf weitere in
den Seitenflächen vorgesehene Fenster zu verzichten, die
ansonsten zu Zwecken des Patientenkomforts oder zu
Positionierungszwecken gegebenenfalls vorgesehen werden. In diesen
Bereichen könnten dann keine Antennen positioniert werden.
Anders bei der erfindungsgemäßen Lokalspule, bei der der
gesamte Gehäusebereich zur Positionierung der Antennen 9 genutzt
werden kann.
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Das untere Spulengehäuseteil 5 ist im gezeigten Beispiel aus
undurchsichtigem Kunststoff gebildet. In diesem befindet sich
die zugehörige Spulenelektronik. Die Verwendung transparenten
Kunststoffs ist hier nicht unbedingt erforderlich, da der
Patient zum einen durch diesen Bereich nicht hindurchblicken
kann und zum anderen der Arzt zu Positionierungszwecken durch
den unteren Spulenteil nicht blicken muss. Gleichwohl besteht
natürlich die Möglichkeit, auch hier transparenten Kunststoff
zu verwenden.
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Fig. 2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Lokalspule 10,
ebenfalls in Form einer Kopfspule, die hier jedoch einteilig
ist. Sie weist ebenfalls ein oberes Spulengehäuseteil 11 und
ein unteres Spulengehäuseteil 12 auf, wobei auch hier das
obere Spulengehäuseteil 11 aus transparentem Kunststoff
besteht, wie die durch das Gehäuse hindurch erkennbaren
Antennen 13 zeigen. Das untere Spulengehäuseteil 12 besteht auch
hier aus undurchsichtigem üblichen Kunststoff. Beide
Spulenteile 11, 12 sind jedoch z. B. durch Schraubverbindungen fest
miteinander verbunden und werden im normalen
Untersuchungsbetrieb nicht voneinander entfernt. Zum Ansetzen der Lokalspule
10 wird diese von hinten über den Patientenkopf geschoben.
Aufgrund der Transparenz des oberen Gehäuseteils ergeben sich
auch hier die gleichen Vorteile wie bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispielenform der Kopfspulen beschränkt. Gleichermaßen kann
auch z. B. eine Knie- oder Handgelenksspule unter Verwendung
transparenten Kunststoffs zur Herstellung des Spulengehäuses
oder eines Teils davon ausgebildet sein. Eine Kniespule
besteht in der Regel ebenfalls aus zwei voneinander lösbaren
Spulengehäuseteilen, damit das Knie auf einfache Weise in die
Spule eingelegt werden kann. Eine Handgelenksspule ist in der
Regel einteilig ausgeführt, da zum Setzen der Spule der
Patient problemlos die Hand durch den Spulenkörper stecken kann.
Auch andere Spulen, wie z. B. größere Körperspulen, die
bogenförmig ausgeführt sind und über den Patienten gelegt werden,
können aus transparentem Kunststoffmaterial gefertigt sein.
Es ist offensichtlich, dass die Erfindung auf jegliche
Lokalspulenart angewendet werden kann.