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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
elektrophoretischen, insbesondere kataphoretischen, Tauchlackierung von
Gegenständen, insbesondere von Fahrzeugkarosserien, nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 5
sowie
eine Anlage zur elektrophoretischen, insbesondere
kataphoretischen, Tauchlackierung von Gegenständen, insbesondere
von Fahrzeugkarosserien, nach dem Oberbegriff des
Anspruches 9 bzw. des Anspruches 11.
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Es ist bekannt, dass beim elektrophoretischen
Tauchlackieren Säure frei wird, wenn sich die Lackfestkörper am
als Elektrode geschalteten Werkstück entladen. Diese
Säure verändert den pH-Wert der Lackflüssigkeit und
muss daher kontinuierlich aus dieser entfernt werden.
Bei den derzeit bekannten kataphoretisch arbeitenden
Verfahren und Anlagen der eingangs genannten Art sind
deshalb in das Lacktauchbecken selbst Dialysezellen
eingebaut, die innen ständig mit einem Anolyten durchströmt
werden. Diese Dialysezellen bestehen aus einem Gehäuse,
das eine Austauschermembran trägt, die Anionen permeieren
lässt, jedoch für Kationen und Lackfestkörper undurchlässig
ist. Die Austauschermembran umgibt die Anoden, die für
den kataphoretischen Beschichtungsvorgang verantwortlich
sind. Dabei darf auch der Säuregehalt des Anolyten des
Elektrodialyseprozesses nicht zu stark anwachsen, da
anderenfalls die Anoden wegen der dort vorliegenden hohen
Energiedichte einem starken Verschleiß ausgesetzt wären.
Daher wird der Leitwert des Anolytkreislaufes je nach
verwendetem Lack auf einen Sollwert zwischen 500 und
6000 µS eingestellt. Wenn der ständig überwachte Leitwert
einen vorgegebenen Sollwert übersteigt, wird über ein
Magnetventil so viel neues vollentsalztes Wasser zugegeben,
bis der vorgegebenen Sollwert wieder erreicht ist.
Überschüssiger Anolyt läuft dabei der Abwasseraufbereitung
zu.
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Neben der Säurekonzentration des Anolyten schreiben
die Lackhersteller in den Dialysezellen einen
Mindestvolumendurchsatz des Anolyten vor, um dort den Wärmehaushalt
beherrschen zu können und an den Anoden das Auftreten
von Konzentrationspolarisationen oder Verarmungen zu
verhindern. Aufgrund dieser kombinierten Anforderungen
war es bisher erforderlich, dem Anolytkreislauf große
Mengen vollentsalztem Wasser zuzuführen und entsprechend
große Mengen des Anolyts pro Zeiteinheit zu verwerfen.
Hiermit waren sowohl für das vollentsalzte Wasser als
auch an Abwassergebühren hohe Kosten verbunden. Zudem
lag die Konzentration der Säure in dem verworfenen Anolyten
so niedrig, dass eine stoffliche Wiederverwertung der
an und für sich teuren Säure nicht möglich war.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, das kostengünstiger
durchgeführt werden kann.
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Eine erste Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben.
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Bei dieser ersten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist der Grundgedanke der, die Elektrodialyse aus dem
Lacktauchbecken herauszunehmen. Auf diese Weise gelten
für sie die strengen, eingangs benannten Anforderungen
der Lackhersteller sowohl für den Volumendurchsatz als
auch für die Säurekonzentration des Anolyten nicht mehr.
Der eigentliche Beschichtungsvorgang ist ja von dem
Elektrodialysevorgang entkoppelt. Hierdurch wird es
möglich, den Elektrodialysevorgang mit einer
Anolytkonzentration zu fahren, die sehr viel höher liegt, als dies von
den Lackherstellern bisher bei den herkömmlichen Verfahren
vorgeschrieben war. Höhere Konzentration bedeutet zweierlei:
Zum einen wird weniger vollentsalztes Wasser benötigt,
was sowohl Kosten für dieses Wasser als auch
Abwassergebühren einspart; zum anderen kann die Konzentration der
Säure in dem Anolyten so hoch gehalten werden, dass nunmehr
eine stoffliche Wiederverwertung dieser Säuren
wirtschaftlich sinnvoll wird.
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Die einfachste Ausführungsform dieses Verfahrens besteht
darin, dass der Volumenstrom pro Zeiteinheit des
vollentsalzten Wassers, der in den Anolyten eingebracht wird,
so niedrig gehalten wird, dass die Säurekonzentration
des Anolyten bei einem einzigen Durchgang durch den
Elektrodialyseprozess die notwendige hohe Konzentration
erreicht. Bei dieser Ausführungsform wird also ohne
Rücksicht auf den Beschichtungsvorgang im Lacktauchbecken
die Zufuhr von vollentsalztem Wasser zur Elektrodialyse
soweit gedrosselt, wie dies die Funktionsfähigkeit der
Elektrodialyseeinrichtung zulässt. Bereits hierdurch
lassen sich in vielen Fällen die gewünschte Einsparung
an vollentsalztem Wasser sowie die gewünschte hohe
Konzentration der Säure im Anolyten erzielen.
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Alternativ ist es jedoch auch möglich, den Anolyten
durch wiederholte Führung im Kreislauf durch den
Elektrodialyseprozess auf die notwendige hohe Konzentration
zu bringen. In diesem Falle ist eine fast beliebige
Aufkonzentration der Säure im Anolyten möglich.
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Fast jedes elektrophoretische Tauchlackierverfahren
verwendet einen Ultrafiltrationsvorgang, wobei das klare
Permeat dieser Ultrafiltration den dem Lacktauchbecken
nachgeschalteten Spüleinrichtungen als Spülflüssigkeit
zugeführt wird, die danach in Kaskade wieder dem
Lacktauchbecken zufließt. Eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, dass die Elektrodialyse am Permeat der
Ultrafiltration durchgeführt wird. In diesem Permeat
steht etwa die gleiche Säurekonzentration zur Verfügung
wie im Lackbad selbst. Die Membranen der "ausgelagerten"
Elektrodialysezellen, denen das Permeat zugeführt wird,
kommen aber nur mit klarem Medium und nicht mit
Lackfestkörpern in Berührung. Die Austauschermembranen sind
zudem mechanisch außerhalb des Lacktauchbeckens wenig
gefährdet. Die Verrohrung der Gesamtanlage wird deutlich
einfacher und kostengünstiger.
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Die oben geschilderte Aufgabe wird auch durch die im
Anspruch 5 beschriebene Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens gelöst. Bei dieser Variante wird die
Abreicherung der Lackflüssigkeit von Säure wie beim Stande der
Technik durch einen Elektrodialysevorgang durchgeführt,
der im Lacktauchbecken selbst stattfindet und an dem
die Elektroden, die die Lackabscheidung bewirken, als
Elektroden der Elektrodialyse eine Doppelfunktion
übernehmen. Erneut greift in diesem Falle die Überlegung,
dass es zur Erzielung eines Anolyten mit hoher
Säurekonzentration erforderlich ist, einen Elektrodialysevorgang
außerhalb des Lacktauchbeckens durchzuführen. Dies geschieht
bei der Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, die
im Anspruch 5 angegeben ist, dadurch, dass ein zweiter
Elektrodialysevorgang außerhalb des Lacktauchbeckens
durchgeführt wird, dem der Anolyt des ersten, innerhalb
des Lacktauchbeckens ablaufenden Elektrodialysevorganges
unterzogen wird. Durch den zweiten Elektrodialysevorgang
wird der Anolyt des ersten Elektrodialysevorganges
innerhalb desjenigen Säurekonzentrationsbereiches gehalten, den
die Lackhersteller fordern. Die Zugabe von vollentsalztem
Wasser in diesen ersten Anolytkreislauf ist daher nicht
mehr oder nur zum Ausgleich von Verlusten erforderlich.
Der Anolyt der zweiten, ausgelagerten Elektrodialyse
unterliegt nun nicht mehr den Anforderungen des
Lackherstellers, kann also auf konzentriert werden. Erneut stellen
sich die kostenmäßigen Vorteile ein, die in der Reduzierung
der zugeführten Menge vollentsalzten Wassers, der
Einsparung von Abwassergebühren und gegebenenfalls in der
Wiedergewinnung von Säure bestehen.
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Auch bei der zweiten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es grundsätzlich möglich, für die hohe
Konzentration des Anolyten des zweiten
Elektrodialysevorganges dadurch zu sorgen, dass entweder die Menge
des zugeführten vollentsalzten Wassers ausreichend
reduziert oder der Anolyt im Kreislauf mehrfach über den
Elektrodialyseprozess geführt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die kostengünstiger betrieben werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 9 bzw. Anspruch
11 angegebenen Mitteln gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Anlage sind im Anspruch 10 bzw.
in den Ansprüchen 12 und 13 angeben.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anlage stimmen sinngemäß
mit den oben geschilderten Vorteilen des erfindungsgemäßen
Verfahrens überein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; Es zeigen
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Fig. 1 schematich ein erster Ausführungsbeispiel einer
Anlage zur kataphoretischen Tauchlackierung von
Fahrzeugkarosserien;
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Fig. 2 ähnlich schematisch ein zweites
Ausführungsbeispiel einer derartigen Anlage.
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Die in Fig. 1 dargestellte Anlage umfaßt ein
Lacktauchbecken 1, das bis zu einem bestimmten Spiegel mit
Lackflüssigkeit angefüllt ist, eine Spritzspülstation 2 sowie
eine Spültauchbecken 3. Die zu lackierenden
Fahrzeugkarosserien 4 werden mit Hilfe eines nicht dargestellten
Fördersystemes in der Zeichnung von links nach rechts
geführt und dabei zuerst in das Lacktauchbecken 1
eingetaucht, dort in noch zu beschreibender Weise beschichtet,
sodann durch die Spritzspülstation 2 geführt, dort in
noch zu beschreibender Weise abgesprüht, schließlich in
das Spültauchbecken 3 eingetaucht und dann der weiteren
Bearbeitung zugeführt.
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Die kataphoretische Beschichtung im Lacktauchbecken
1 wird mit Hilfe einer Beschichtungsstromquelle 5
durchgeführt, mit deren Minuspol die Fahrzeugkarosserien 4
während der Passage durch die Lackflüssigkeit verbunden
sind. Außerdem tauchen in die Lackflüssigkeit des
Lacktauchbeckens 1 mehrere Anoden 6 ein, die mit dem Pluspol
der Beschichtungsstromquelle 5 verbunden sind.
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Ein Teil der Lackflüssigkeit tritt aus dem
Lacktauchbecken 1 in einen Überlaufbehälter 7 über, aus dem sie über
eine Leitung 8 mit Hilfe einer Pumpe 9 einer
Ultrafiltrationseinheit 10 zugeführt wird. Das in der
Ultrafiltrationseinheit 10 gewonnene Retentat wird über eine Leitung
11 wieder direkt dem Lacktauchbecken 1 zugeführt, während
das Permeat über eine weitere Leitung 12 in einen
Arbeitsbehälter 13 gebracht wird. Das sich hier sammelnde Permeat
stimmt in seiner ionischen Zusammensetzung, also auch in
seinem pH-Wert, mit derjenigen der Lackflüssigkeit im
Lacktauchbecken 1 überein, enthält jedoch keine
Lackfestkörper.
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Das Permeat wird dem Arbeitsbehälter 13 mit Hilfe einer
Pumpe 14 entnommen und über eine Leitung 15 als
Spülflüssigkeit in das Spültauchbecken 3 eingebracht. Von dort
fließt die Spülflüssigkeit im Überlauf in einen
Auffangbehälter 16, der sich innerhalb der Spritzsprühzone
2 unterhalb des Bewegungsweges der Fahrzeugkarosserien
4 befindet. Diesem Auffangbehälter 16 wird mit Hilfe einer
Pumpe 17 Spülflüssigkeit entnommen und Spritzdüsen 18
zugeführt, die sich oberhalb des Bewegungsweges der
Fahrzeugkarosserien 4 befinden und aus denen die
vorbeiwandernden Fahrzeugkarosserien 4 mit Spülflüssigkeit
besprüht werden. Erneut im Überlauf fließt die sich im
Auffangbehälter 16 sammelnde Spülflüssigkeit in den
Überlaufbehälter 7 zurück, wodurch der Kreislauf
geschlossen ist.
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Die Spritzspülzone 2 und das Spültauchbecken 3 bilden
somit in bekannter Weise eine Spülkaskade, die
gegensinnig zur Bewegung der Fahrzeugkarosserien 4 von der
Spülflüssigkeit durchströmt ist.
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Das sich im Arbeitsbehälter 13 sammelnde Permeat der
Ultrafiltrationseinheit 10 wird zusätzlich einer
Elektrodialysebehandlung unterzogen mit dem Ziel, die Säurekonzentration
abzureichern und so den pH-Wert des Permeates
und damit letztendlich der Lackflüssigkeit in vorbestimmten
Grenzen zu halten. Hierzu ist eine Elektrodialysezelle
19 vorgesehen, welcher mit Hilfe einer Pumpe 20 das sich im
Arbeitsbehälter 13 sammelnde Permeat der
Ultrafiltrationseinheit 10 zugeführt wird. Der innere Aufbau der
Elektrodialysezelle 19 ist in der Zeichnung nur sehr schematisch
dargestellt. Sie enthält mindestens eine ionenspezifische
Austauschermembran 21 sowie auf gegenüberliegenden Seiten
der Austauschermembran 21 angeordnet eine Kathode 22 und
eine Anode 23, die an eine Dialysespannungsquelle 24
angeschlossen sind. Das der Elektrodialysezelle 19 durch
die Pumpe 20 zugeführte Permeat durchfließt im Inneren
der Elektrodialysezelle 19 einen Raum, der zumindest auf
einer Seite von der Austauschermembran 21 begrenzt ist.
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Der auf der gegenüberliegenden Seite der Austauschermembran
21 liegende Raum der Elektrodialysezelle 19 wird von
einem Anolyten in an und für sich bekannter Weise
durchströmt. Bei diesem handelt es sich anfänglich um
konditioniertes, vollentsalztes Wasser, das im Laufe der Zeit mit
Anionen angereichert wird, die über die Austauschermembran
21 aus dem Permeat übergetreten sind. Hierzu wird dem
fraglichen Raum der Elektrodialysezelle 19 über eine
Leitung 30 Anolyt entnommen und in einen Vorlagebehälter
31 überführt. Mit Hilfe einer Pumpe 32 wird dieser Anolyt
vom Vorlagebehälter 31 über eine Leitung 25 erneut dem
Anolytraum der Elektrodialysezelle 19 zugeleitet. Auf
diese Weise entsteht also eine Anolyt-Kreisströmung, die
über den Vorlagebehälter 31 führt.
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Der Inhalt des Vorlagebehälters 31 kann außerdem über
eine Leitung 33 entnommen und einer Entsorgung zugeführt
werden. Über eine weitere Leitung 34 schließlich kann
in den Vorlagebehälter 31 frisches vollentsalztes Wasser
eingebracht werden.
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Die oben beschriebene Lackieranlage arbeitet wie folgt:
Die Fahrzeugkarosserien 4 werden in die im
Lacktauchbecken 1 befindliche Lackflüssigkeit eingetaucht und
dort im elektrischen Feld zwischen ihnen und den Anoden
6 kataphoretisch beschichtet. Sie werden sodann aus
dem Lacktauchbad 1 wieder ausgehoben und unter den
Spritzdüsen 2 der Spritzspülzone 2 hindurchgeführt, wobei
anhaftende Lackflüssigkeit abgespült und im
Auffangbehälter 16 gesammelt wird. Die Fahrzeugkarosserie 4 wird
dann weiter zum Spültauchbecken 3 befördert, dort
eingetaucht und so von noch verbliebener Lackflüssigkeit befreit.
Nach dem Austritt aus dem Spültauchbecken 3 wird sie,
wie schon eingangs erwähnt, der weiteren Bearbeitung
zugeführt.
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Der Austrag an Pigmenten aus der Lackflüssigkeit, die
sich im Lacktauchbecken 1 befindet, wird durch Zugabe
entsprechender Pigmente kompensiert.
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Die in der Spülkaskade, welcher die Spritzspülzone 2
und das Spültauchbecken 3 umfaßt, verwendete
Spülflüssigkeit wird in der Ultrafiltrationseinheit 10 gewonnen,
durch die ständig mit Hilfe der Pumpe 9 Lackflüssigkeit
umgewälzt wird. Das so erhaltene Permeat wird über die
Leitung 12 dem Arbeitsbehälter 13 und von dort über die
Pumpe 14 und die Leitung 15 dem Spültauchbecken 3 zugeführt.
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Wie ebenfalls weiter oben schon erwähnt, stimmt die
Ionenzusammensetzung des in den Arbeitsbehälter 13
eingebrachten Permeats mit der Ionenzusammensetzung der
Lackflüssigkeit innerhalb des Lacktauchbeckens 1 überein.
Während der kataphoretischen Beschichtung der Fahrzeugkarosserien
4 im Lacktauchbad 1 steigt der Säuregehalt
in der Lackflüssigkeit und damit auch in dem die
Ultrafiltrationseinheit 10 verlassenden Permeat an. Wird ein
vorgegebener Sollwert überstiegen, wird mit Hilfe der
Pumpe 20 Permeat über die Elektrodialysezelle 19 umgewälzt.
Dabei wird dem Permeat Säure entzogen, der pH-Wert also
wieder in den zulässigen Bereich gebracht. Der Grad der
Abreicherung kann sowohl durch die Betriebsdauer der Pumpe
20, also die Zeiten der Umwälzung durch die
Elektrodialysezelle 19, als auch durch die Ausgangsspannung der
Dialysespannungsquelle 24 beeinflußt werden. Das Permeat,
welches auf diese Weise in seiner Säurekonzentration
reduziert wurde, gelangt über das Spültauchbecken 3 und
die Spritzspülzone 2 wieder in das Lacktauchbecken 1
zurück, so daß sich auch dort die in der
Elektrodialysezelle 19 vorgenommene Säureabreicherung auswirkt.
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Die Austauschermembranen 21, die sich in der
Elektodialysezelle 19 befinden, sind keinen Lackfestkörpern
ausgesetzt. Auch mechanische Beschädigungen der
Austauschermembranen 21 innerhalb der Elektrodialysezelle 19 sind
nicht zu befürchten.
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Der Anolyt der Elektrodialysezelle 19 wird während deren
Betrieb ständig über den oben beschriebenen Kreislauf,
d. h. über die Leitung 30, den Vorlagebehälter 31, die
Pumpe 32 und Leitung 25 umgewälzt. Dabei steigt die
Säurekonzentration in ihm ständig an. Hat diese einen
bestimmten Wert, beispielsweise 10 bis 20 Gewichtsprozente
erreicht, so wird die Zirkulation des Anolyten unterbrochen.
Über die Leitung 33 wird der Inhalt des Vorlagebehälters
31 abgelassen und einer Entsorgung zugeführt. "Entsorgung"
kann ein bloßes Verwerfen als Abwasser sein;
vorzugsweise erfolgt jedoch eine Wiedergewinnung der in dem
Anolyt-Konzentrat enthalten Säuren.
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Der Vorlagebehälter 31 wird sodann über die Leitung
34 wieder mit vollentsalztem Wasser angefüllt; die
Rezirkulation des Anolyten über den oben geschilderten Weg
wird wieder aufgenommen und es beginnt eine erneute
Anreicherung des Anolyten der Elektrodialysezelle 19.
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Die oben geschilderte Aufkonzentrierung des Anolyten
der Elektrodialysezelle 19 erfolgte im Chargenbetrieb.
Es ist jedoch auch möglich, im Anolytkreislauf der
Elektrodialysezelle 19 mit im wesentlichen konstanter
Konzentration zu arbeiten. Hierzu wird dem Vorlagebehälter
31 über die Leitung 33 ständig Konzentrat entnommen
und über die Leitung 34 ein gleiches Volumen an
vollentsalztem Wasser zugeführt.
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Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
einer kataphoretischen Tauchlackieranlage ähnelt stark
dem oben anhand der Fig. 1 beschriebenen. Entsprechende
Teile sind daher mit demselben Bezugszeichen zuzüglich
100 gekennzeichnet. Von dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 finden sich beim Ausführungsbeispiel von Fig.
2 wieder das Lacktauchbecken 101, die Spritzspülstation
102, das Spültauchbecken 103, die in die Lackflüssigkeit
des Lacktauchbeckens 101 eintauchenden Anoden 106, die
Beschichtungsstromquelle 105, der
Lackflüssigkeitskreislauf, der über den Überlaufbehälter 107, die Leitung
108, die Pumpe 109 und die Ultrafiltrationseinheit 110
sowie die Leitung 111 führt. In ähnlicher Weise wie
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird das Permeat
der Ultrafiltrationseinheit 110 über die Leitung 112
in einen Arbeitsbehälter 113 eingebracht, aus diesem
mit Hilfe der Pumpe 114 entnommen und über die Leitung
115 in die das Spültauchbecken 103 sowie die
Spitzsprühzone 102 umfassende Spülkaskade eingebracht. Auch dieses
Permeat fließt letztendlich in den Überlaufbehälter
107 zurück.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 fehlen jedoch die
Elektrodialysezelle 19 der Fig. 1 sowie die dieser
zugeordneten Komponenten. Stattdessen ist in
Übereinstimmung mit dem eingangs genannten Stand der Technik beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 die Elektrodialyse,
welche den Säuregehalt der Lackflüssigkeit konstant
hält, in das Lacktauchbecken 101 integriert. Die Anoden
106, welche unmittelbar am kataphoretischen Lackiervorgang
beteiligt sind, dienen hier gleichzeitig als Anoden
der Elektrodialysezelle. Die Anoden 106 sind von einer
korbartig ausgestalteten semipermeablen Membran 132
umgeben, welche den Anolytraum, in den die Anoden 106
eintauchen, von dem Katalytraum trennen, der von dem
Lackflüssigkeitsbad gebildet wird. Die semipermeablen
Membranen 133 haben außerdem die Aufgabe, die
Lackfestteile von den Anoden 106 fernzuhalten.
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Der Anolyt dieses Elektrodialyseprozesses fließt im
Kreislauf in folgender Weise: Er strömt aus den
Anolyträumen, welche die Anoden 106 umgeben, über eine Leitung
134 zu einem Arbeitsbehälter 135 und wird diesem über eine
Leitung 136 entnommen, von der eine weitere Leitung
137 abzweigt. In dieser Leitung 137, die in die
Anolyträume nahe den Anoden 106 zurückführt, liegt eine fördernde
Pumpe 138.
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Eine weitere Pumpe 139 in der Leitung 136 fördert einen
Teil des dem Arbeitsbehälter 135 entnommenen Anolyten
in den Katalytraum einer weiteren Elektrodialysezelle
140. Dieser weiteren Elektrodialysezelle 140 ist eine
eigenständige Spannungsquelle 141 zugeordnet.
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In den Anolytraum der Elektrodialysezelle 140 wird über
die Leitung 142 vollentsalztes Wasser zugegeben. Der
mit Säure angereicherte Anolyt verlässt die
Elektrodialysezelle 140 über die Leitung 143 und wird hier der
Entsorgung zugeführt.
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Die in Fig. 2 dargestellte kataphoretische
Tauchlackieranlage funktioniert, was den eigentlichen Lackiervorgang
sowie den Spülvorgang anbelangt, in derselben Weise
wie das oben ausführlich beschriebene Ausführungsbeispiel
der Fig. 1. Die mit der Aufrechterhaltung einer bestimmten
Säurekonzentration in der Lackflüssigkeit verbundenen
Vorgänge spielen sich jedoch beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 in folgender Weise ab:
Mit Hilfe der Pumpe 138 wird ständig Anolyt in dem oben
geschilderten, ersten Kreislauf umgewälzt, der über
die die Anoden 106 umgebenden Anolyträume führt. Das
Strömungsvolumen pro Zeiteinheit in diesem ersten
Kreislauf darf nicht unter einen bestimmten Wert abfallen,
um den Wärmehaushalt im Bereich der semipermeablen
Membranen 133 sowie der Anoden 106 nicht zu stören. Statt
nun diesem Kreislauf, wie dies beim Stande der Technik
geschah, zur Aufrechterhaltung einer bestimmten
Säurekonzentration ständig vollentsalztes Wasser zuzuführen
und eine entsprechende Menge Anolyt abzuführen und zu
verwerfen, wird bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2
über die Leitung 136 ein zweiter Kreislauf aufgebaut, der
über die zusätzliche Elektrodialysezelle 140 führt. In
der Elektrodialysezelle 140 wird dem Anolyt des ersten
Kreislaufes Säure entzogen, so dass in dem Arbeitsbehälter
135, in welchen der abgereicherte Anolyt zurückgeführt
wird, eine im wesentlichen konstante Säurekonzentration
herrscht. Im Prinzip ist also der erste Anolytkreislauf,
der den Arbeitsbehälter 135 einschließt, vollständig
geschlossen; ohne Leck- und Verdampfungsverluste müsste
also diesem Kreislauf kein Wasser zugeführt werden.
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In der zweiten Elektrodialysezelle 140 herrschen andere
Anforderungen, was den Durchsatz des Anolyten betrifft.
Das heißt, hier ist es möglich, die Menge an
vollentsalztem Wasser, welches über die Leitung 142 dem Anolytraum
der Elektrodialysezelle 140 zugeführt wird, so weit
zu reduzieren, dass bei einem einzigen Durchgang durch
die Elektrodialysezelle 140 eine erhebliche
Aufkonzentration erfolgt. Im Idealfall ist also der Anolyt der
zweiten Elektrodialysezelle 140, der über die Leitung
143 abströmt, so hoch aufkonzentiert, dass eine stoffliche
Wiederverwertung der in ihm enthaltenen Säure möglich
ist.
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Sollte im Einzelfalle eine noch höhere Aufkonzentrierung
des Anolyten gewünscht sein, da beispielsweise zur
korrekten Funktion der Elektrodialysezelle 140 die Menge an
vollentsalztem zugeführten Wasser nicht weiter reduziert
werden kann, so ist es möglich, auch den Anolyten der
zweiten Elektrodialysezelle in einem Kreislauf zu führen,
ähnlich wie dies bei der Elektrodialysezelle 119 des
ersten Ausführungsbeispieles der Fall war.