DE10122733A1 - Testleckvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine Testleckvorrichtung weist einen Testgasspeicher (12) und einen Testgasauslass (16) auf, der von einer Membran (30) aus Silizium-Oxid verschlossen ist. Ferner ist eine Heizvorrichtung zum Beheizen der Silizium-Oxid-Scheibe (32) vorgesehen. Die Durchlässigkeit für kleinmolekulare Gase ist bei Silizium-Oxid im Wesentlichen von seiner Temperatur abhängig, so dass sich durch Beheizen der Silizium-Oxid-Membran die Leckrate der Testleckvorrichtung verändern und steuern lässt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Testleckvorrichtung mit
einem Testgasspeicher und einem Testgasauslass.
Testleckvorrichtungen erzeugen einen in der Größe möglichst ge
nau bekannten Strom eines Testgases, dessen Größe Leckrate ge
nannt wird. Testleckvorrichtungen werden zur Kontrolle und zum
Abgleich von Lecksuchgeräten eingesetzt. Als Lecksuchgeräte zum
Nachweis des Testgases dienen beispielsweise Massenspektro
meter. Dem Lecksuchgerät wird von der Testleckvorrichtung ein
in der Höhe bekannter Testleckstrom zugeführt, wobei der von
dem Lecksuchgerät ausgegebene Leckraten-Messwert mit der be
kannten Leckrate des Testleckgeräts verglichen und abgeglichen
wird. Eine bekannte Testleckvorrichtung ist die Diffusions-
Testleckvorrichtung, bei der das Testgas aufgrund eines Druck
gefälles durch eine gasdurchlässige Membran mit einer kon
stanten Leckrate hindurchströmt. Eine Veränderung der Leckrate
kann nur über die Veränderung der Gasdruckdifferenz erfolgen,
was langsam und aufwendig ist. Aus DE-A-199 06 941 ist eine
Testleckvorrichtung bekannt, die sich zur definierten Test
gasabgabe einer Kapillare bedient, durch die das Testgas mit
konstanter Leckrate hindurchströmt. Die Leckrate ist weitgehend
festgelegt, wobei stets die Gefahr besteht, dass die empfind
liche Kapillare verstopft und dann keinen oder nur einen stark
verringerten Testgasstrom passieren lässt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Steuerbarkeit des Test
gasstromes bei einer Testleckvorrichtung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Testleckvorrichtung weist einen Testgas
speicher und einen Testgasauslass auf. Der Testgasauslass wird
von einer Membran aus Silizium-Oxid verschlossen, die durch
eine Heizvorrichtung beheizbar ist. Silizium-Oxid ist für
kleinmolekulare Gase durchlässig, jedoch ist die Gasdurchläs
sigkeit abhängig von der Temperatur des Silizium-Oxides. Wäh
rend das Silizium-Oxid bei Zimmertemperatur nahezu undurchläs
sig für ein kleinmolekulares Testgas ist, ist es bei einer Tem
peratur von ca. 700°C um mehrere Zehnerdekaden durchlässiger
für ein derartiges Gas. Über einen Temperaturbereich von ca.
700 K lässt sich ein Testgasstrom einer Leckrate von 10-11 bis
10-4 mbar.l.s-1 einstellen. Bei konstanter Temperatur der Sili
zium-Oxid-Membran ist der Testgasstrom ebenfalls sehr konstant.
Durch Verwendung einer Silizium-Oxid-Membran als Verschluss des
Testgasauslasses lässt sich sowohl ein Testgas-Nullstrom rea
lisieren, als auch sehr kleine konstante Testgas-Ströme
realisieren. Je nach thermischer Situation lässt sich durch ein
schnelles Aufheizen und/oder Abkühlen der Silizium-Oxid-Membran
auch ein mit 1 bis 2 Hz modulierter Testgasstrom realisieren.
Als. Testgas wird vorzugsweise reines Helium verwendet, können
aber auch andere kleinmolekulare Gase eingesetzt werden.
Die Flussrate des Testgases durch die Silizium-Oxid-Membran
hängt bei konstantem Testgasdruck in dem Testgasspeicher aus
schließlich von der Temperatur der Silizium-Oxid-Membran ab.
Damit ist die Testgasflussrate bzw. die Leckrate über die Tem
peratur der Silizium-Oxid-Membran exakt über einen weiten Be
reich steuerbar und reproduzierbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Membran eine
Silizium-Oxid-Scheibe, die aus Stabilitätsgründen eine Grund
stärke von 1 bis 2 mm aufweist und die mehrere Fenster mit
einer Materialstärke von weniger als 20 µm aufweist. Die Gas
durchlässigkeit von Silizium-Oxid bei einer Materialstärke von
1 bis 2 mm ist gering, so dass die dünnwandigen Fenster vorge
sehen werden müssen, durch die das Testgas hindurchtreten kann.
Da eine Silizium-Oxid-Scheibe von 20 µm Stärke jedoch keine
ausreichende mechanische Stabilität aufweisen würde, wird die
tragende Struktur von den Bereichen mit einer Materialstärke
von 1 bis 2 mm gebildet. Auf diese Weise lässt sich durch Vor
sehen einer Vielzahl von Fenstern eine sehr große gasdurchläs
sige Fläche in der mechanisch dennoch stabilen Silizium-Oxid-
Scheibe bilden. Die Scheibenfenster sind vorzugsweise annähernd
rund und haben einen Durchmesser von weniger als 2,0 mm.
Vorzugsweise ist die Heizvorrichtung eine elektrische Heiz
schlange auf der Silizium-Membran bzw. -Scheibe. Die Heiz
schlange kann beispielsweise ein mäanderartig auf der Silizium-
Oxid-Scheibe aufgebrachter Heizdraht sein. Mit der elektrischen
Heizschlange lässt sich die Silizium-Membran bzw. Scheibe sehr
schnell aufheizen, so dass sich mit einer derartigen Heizvor
richtung hohe Temperaturen und schnelle Änderungen der Testgas-
Durchflussrate und ggf. eine Modulationen des Testgasstromes
realisieren lassen.
Alternativ oder ergänzend kann die Heizvorrichtung auch als ein
auf die Silizium-Oxid-Membran bzw. -Scheibe gerichteter Infra
rotstrahler oder eine auf die Silizium-Oxid-Scheibe gerichtete
Elektronenquelle sein. Die Ausbildung der Heizvorrichtung als
Infrarotstrahler oder als Elektronenquelle erlaubt eine gleich
mäßige und großflächige Erwärmung der Silizium-Oxid-Scheibe
bzw. -Membran.
Vorzugsweise ist auf der Silizium-Oxid-Membran bzw. -Scheibe
ein Temperatursensor angeordnet, der mit einer Steuervorrich
tung und/oder einem Anzeigegerät zum Anzeigen der gemessenen
Temperatur verbunden ist. Durch die Steuervorrichtung kann die
Temperatur der Silizium-Oxid-Membran bzw. -Scheibe genau ange
steuert und eingehalten werden, wodurch eine exakt reproduzier
bare und konstante Testgas-Leckrate realisiert werden kann.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Testleckvorrichtung mit einem Testgasspeicher und
einem Testgasauslass im Längsschnitt, und
Fig. 2 die Silizium-Oxid-Membran der Testleckvorrichtung der
Fig. 1 im Längsschnitt.
In Fig. 1 ist eine Testleckvorrichtung 10 dargestellt, die der
Erzeugung eines definierten Gasstromes zur Kontrolle und zum
Abgleich von hochempfindlichen Lecksuchgeräten, beispielsweise
von Sektorfeld-Massenspektrometern dient.
Die Testleckvorrichtung 10 besteht im Wesentlichen aus einem
Testgasspeicher 12, einem Sockel 14 mit einem Testgasauslass 16
und einer Steuervorrichtung 18.
Der Testgasspeicher 12 wird von einem gasdichten topfförmigen
Speicherbehälter 20 gebildet, der mit seiner nach unten wei
senden Öffnung gasdicht in das obere Ende des Sockels 14 einge
setzt ist. An der Deckenwand des Speicherbehälters 20 ist ein
Manometer 22 zur Anzeige des Testgasdruckes angeordnet. In dem
Speicherbehälter 20 sind als Testgas 100 bis 200 Kubikzenti
meter Helium mit einem Überdruck von 2 bis 7 bar gespeichert.
Der Gasüberdruck kann generell jedoch zwischen 0,3 und 100 bar
betragen. Zum Befüllen des Testgasspeichers 12 ist an dem
Sockel 14 ein verschließbares Füllventil 24 vorgesehen.
Der Metall-Sockelkörper des Sockels 14 15 weist einen axial
vertikal verlaufenden Auslasskanal 17 auf, der den Testgasaus
lass 16 bildet. Am speicherbehälterseitigen Ende des Auslass
kanales 17 ist ein ringförmiger stufenartiger Absatz 26 in den
Sockelkörper 15 eingelassen, in dem auf einem ringförmigen
Isolationskörper 28 eine Membran 30 aus Silizium-Oxid lagert.
Die Membran 30 ist eine kreisrunde Scheibe 32, die aus Sili
zium-Oxid besteht und genauer in Fig. 2 dargestellt ist. Die
Silizium-Oxid-Scheibe hat einen Durchmesser von ungefähr 10 mm
und eine Materialstärke von 0,5 mm. Die Silizium-Oxid-Scheibe
32 weist 200 kleine Fenster 34 mit einem mittleren Durchmesser
von 0,4 mm auf, in deren Bereich das Silizium-Oxid eine Stärke
von nur 5 bis 6 µm hat. Der Gasdurchtritt des Helium-Testgases
erfolgt praktisch ausschließlich im Bereich der Fenster 34.
Auf der glatten und ebenen auslassseitigen Unterseite der Sili
zium-Oxid-Scheibe 32 ist als Heizvorrichtung eine mäanderartig
verlaufende elektrische Heizschlange 36 angeordnet, die über
nach außen geführte Versorgungsleitungen 38 von einer Steuer
vorrichtung 18 aus mit elektrischer Energie versorgt wird. Die
Heizschlange 36 ist so ausgelegt, dass die gesamte Fläche der
Silizium-Oxid-Scheibe 32 stets ungefähr gleichmäßig beheizt
wird. Die Heizleistung der Heizvorrichtung kann in einem Be
reich zwischen 3 bis 30 Watt gesteuert werden. Die Temperatur
der Silizium-Oxid-Scheibe 32 kann bis zu 700°C betragen. Bei
guter Wärmeleitung des Isolationskörpers 28 können Modulations
raten von 1 bis 2 Hz realisiert werden.
An der Unterseite der Silizium-Oxid-Scheibe 32 ist ferner ein
Temperatursensor 40 angeordnet, der ständig die Eigentemperatur
der Silizium-Oxid-Scheibe 32 misst. Auch der Temperatursensor
40 ist über elektrische Leitungen 42 mit der Steuervorrichtung
18 verbunden.
Im axial mittleren Bereich des Auslasskanales 17 ist als mecha
nischer Schutz eine Filterscheibe 43 mit einem Sicherungsring
44 angeordnet, die das Eindringen von Partikeln in das empfind
liche nachfolgende Analysegerät vermeidet, beispielsweise von
Silizium-Oxid-Körpern beim Bruch der Silizium-Oxid-Scheibe 32.
Am auslassseitigen Ende des Sockels 14 ist ein Befestigungs
flansch 46 vorgesehen, der der einfachen Montierbarkeit der
Testleckvorrichtung 10 an ein nachfolgendes Element dient.
Der Isolationskörper 28 besteht aus einem gut wärmeisolierenden
hitze- und gasbeständigem Material und isoliert die Silizium-
Oxid-Membran 30 thermisch gegenüber dem Sockelkörper 15. Hier
durch wird die Wärmeabfuhr von der Silizium-Oxid-Membran in den
Sockel 14 auf ein Minimum reduziert, so dass auch die zum Hal
ten einer bestimmten Temperatur der Silizium-Oxid-Membran er
forderliche Heizenergie so gering wie möglich gehalten wird.
Zur Realisierung hoher Modulationsfrequenzen kann der Isola
tionskörper 28 jedoch auch aus gut wärmeleitendem Material be
stehen.
Alternativ oder ergänzend zu dem Manometer 22 kann innerhalb
des Testgasspeichers 12 bzw. an der Innenseite des Sockelkörpers
15 ein Drucksensor vorgesehen sein, der ebenfalls mit
der Steuervorrichtung 18 verbunden sein kann. Mit einem wei
teren der Steuervorrichtung 18 verbundenen Drucksensor im Be
reich des Auslasskanales 17 kann die Steuervorrichtung auch bei
sich verändernden Druckverhältnissen einen Testgasstrom kon
stanter Leckrate durch entsprechende Steuerung der Heizvor
richtung realisieren.
Mit der beschriebenen Testleckvorrichtung lassen sich Leckraten
von 10-11 bis 10-4 mbar.l.s-1 realisieren.
Die beschriebene Testleckvorrichtung 10 stellt zum einen eine
über einen weiten Leckratenbereich genau einstellbare und
steuerbare Testgasquelle dar und ist gleichzeitig sehr zuver
lässig, da Verstopfungen des Auslasskanales 17 oder der Membran
30 praktisch ausgeschlossen sind.
Claims (8)
1. Testleckvorrichtung mit einem Testgasspeicher (12) und
einem Testgasauslass (16),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Testgasauslass (16) von einer Membran (30) aus Silizium-Oxid verschlossen ist, und
dass eine Heizvorrichtung zum Beheizen der Silizium-Oxid- Membran (30) vorgesehen ist.
dass der Testgasauslass (16) von einer Membran (30) aus Silizium-Oxid verschlossen ist, und
dass eine Heizvorrichtung zum Beheizen der Silizium-Oxid- Membran (30) vorgesehen ist.
2. Testleckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Membran (30) eine Silizium-Oxid-Scheibe
(32) ist, die mehrere Fenster (34) mit einer Materialstärke
von weniger als 20 µm aufweist.
3. Testleckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Heizvorrichtung eine elektrische Heiz
schlange (36) auf der Silizium-Oxid-Membran (30) ist.
4. Testleckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Heizvorrichtung ein auf die Silizium-
Oxid-Membran (30) gerichteter Infrarotstrahler ist.
5. Testleckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Heizvorrichtung eine auf die Silizium-
Oxid-Membran (30) gerichtete Elektronenquelle ist.
6. Testleckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, dass auf der Silizium-Oxid-Membran (30) ein
Temperatursensor (40) angeordnet ist, der mit einer die gemessene
Temperatur verarbeitenden Steuervorrichtung (18)
gekoppelt ist.
7. Testleckvorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Stärke der Silizium-Oxid-Scheibe
(32) geringer als 2,0 mm ist.
8. Testleckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Testgas in dem Testgasspeicher
(12) Helium ist.
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