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Die
Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Einziehen einer
Bahn in eine Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Durch
die
DE 30 18 740 A1 ist
eine Vorrichtung zum Einziehen von Materialbahnen bekannt, wobei
eine Transportkette in einer Führung
bewegbar und durch ein Kettenrad antreibbar ist. Um einen sicheren
Vorschub der Transportkette auch bei ungünstiger relativer Lage zwischen
Kettenanfang und Kettenrad zu gewährleisten, ist die Führungsschiene im
Bereich des Kettenrades nachgiebig ausgebildet.
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Die
EP 07 92 823 A1 offenbart
eine Fördervorrichtung
mit einem in Führungen
laufenden Transportwagen, welcher von umlaufenden Ketten angetrieben
wird. Zur Überlastsicherung
und um beim Wechsel von einer auf eine nachfolgende Kette ein sicheres
Einrasten der am Wagen befindlichen Mitnehmer zu gewährleisten,
sind in einem Beispiel die Mitnehmer am Wagen in Transportrichtung
schwenkbar und federnd gelagert.
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Die
GB 483 669 und die
AT 151995 beschreiben Rollenketten
mit bewegbaren Stegen ihrer Glieder.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung
zum Einziehen einer Bahn in eine Rollenrotationsdruckmaschine mit
sicherer Betriebsweise zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine Vermeidung eines Verklemmens von Antrieb und Kette, insbesondere
einer Transportkette, erfolgt, ohne dass an jedem Ort des Antriebes
eine entsprechende Maßnahme
vorgesehen werden muss, wie dies beispielsweise bei federnd gelagerten
Antrieben oder stückweise nachgiebig
ausgeführten
Führungsschienen
der Fall ist.
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Auch
kann auf aufwendige, bezüglich
des Drehwinkels geregelte Antriebe verzichtet werden, da die Transportkette
selbst, bzw. deren vorlaufendes Ende, das Ausweichen übernimmt
und einen ggf. auftretenden Versatz zwischen den benachbarten Antrieben
ausgleicht. Ein Abstand zwischen zwei Stegen einer Kette ist veränderbar.
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Erfindungsgemäß ist der
in Transportrichtung gesehen erste Steg der Transportkette relativ
zu den nachfolgenden Stegen im Abstand veränderbar ausgeführt. Somit
kann ein Ausweichen des Steges, insbesondere auch entgegen der Transportrichtung, erfolgen,
obwohl die Transportkette beispielsweise in einem hinteren Bereich
durch einen anderen Antrieb eingespannt ist. Auch ein kurzfristiges
Verharren des vorlaufenden Endes, bzw. dessen Anschlages, kann erfolgen,
obwohl die Transportkette mittels des in Transportrichtung gesehen
vorher angeordneten Antrieb in Transportrichtung angetrieben wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung und Vergleichsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Rollenrotationsmaschine;
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2 eine
Transportvorrichtung mit einer Transportkette in einer Führung und
einem Kettenrad (teilweise gebrochen);
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3 einen
Schnitt durch die erste Rolle nach einem Vergleichsbeispiel;
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4 einen
Schnitt durch die erste Rolle nach einem Ausführungsbeispiel;
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5 eine
Transportvorrichtung mit der Transportkette nach einem weiteren
Vergleichsbeispiel (teilweise gebrochen);
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6 eine
Draufsicht des vorlaufenden Endes der Transportkette nach 5.
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Eine
Transportvorrichtung zum Transport einer Bahn 01, z. B.
einer Materialbahn in bzw. durch eine Arbeitsmaschine zur Bearbeitung
der Materialbahn, insbesondere zum Einziehen einer Bedruckstoffbahn 01 in
eine Rollenrotationsdruckmaschine, weist ein Transportmittel 02,
z. B. eine Transportkette 02 und mindestens ein die Transportkette 02 antreibendes
Antriebsmittel 03; 04 auf.
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Beispielsweise
ist die Bedruckstoffbahn 01 von einem Rollenträger 06 über ein
Einzugwerk 07, durch ein oder mehrere Druckwerke 08,
und, falls eine entsprechende Einrichtung vorgesehen ist, auch über einen Überbau 09 (Wende-
und/oder Schnittbereich) und einen Trichterbereich 11 in
die Rollenrotationsdruckmaschine einzuziehen (lediglich schematisch
in 1 dargestellt). Der Verlauf der Bahn 01 ist in
Transportrichtung T gesehen nach dem Transportmittel 02 strichliert
dargestellt.
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Zu
diesem Zweck wird der Anfang der Bedruckstoffbahn 01, beispielsweise
mittels einer nicht dargestellten Einziehspitze und einem Koppelstück, an der
Transportkette 02 angeordnet. Die vorzugsweise endliche
Transportkette 02 ist in einer Führung 12 (siehe 2 und 5)
angeordnet, welche entlang des gewünschten und vorgewählten Weges
der Bahn 01 verläuft.
Die Führung 12 kann
Weichen enthalten, welche verschiedene Transportwege ermöglicht.
Die Führung 12 ist
in vorteilhafter Ausführung als
Schiene 12 mit C-förmigem
Profil ausgebildet.
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Der
Antrieb der Transportkette 02 erfolgt über beispielsweise von nicht
dargestellten Elektromotoren auf Antriebsmittel 03; 04,
welche entlang der Führung 12 auf
einer Länge
I12 voneinander beabstandet sind, welche kleiner ist als eine Länge I02
der Transportkette 02, so dass die Transportkette 02 auf ihrem
Weg durch die Rollenrotationsdruckmaschine jeweils zumindest mit
einem Antriebsmittel 03; 04 zusammen wirkt und
vor Verlassen des einen Antriebsmittels 03 bereits mit
dem nachfolgenden Antriebsmittel 04 zusammen wirkt.
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Die
Transportkette 02 (2) weist
in Transportrichtung T voneinander beabstandet Stege 13; 14 auf,
welche als Anschlag mit einem Mitnehmer 16 des Antriebsmittels 03; 04,
z. B. mit Zahnflanken von Zähnen 16 eines
Kettenrades 03; 04, formschlüssig, oder zumindest als Mitnehmerverbindung,
zusammen wirkt. Die Transportkette 02 kann als Gliederkette,
als endliches Band mit entsprechenden Textur, oder in sonstiger
Weise ausgeführt
sein, welche auf ihrer mit dem Mitnehmer 16 zusammen wirkenden Seite
in Transportrichtung T wirksame Anschläge der Stege 13; 14 aufweist.
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Wie
in 2 bis 6 dargestellt, ist die Transportkette 02 in
vorteilhafter Ausführung
als Rollenkette 02 ausgeführt, welche z. B. jeweils zwischen zwei
gegenüber
liegenden Seitenteilen 17; 18; 19; 21,
z. B. Laschen 17; 18; 19; 21,
(in 2 und 5 nur Laschen 17; 19 sichtbar)
als Anschläge 13; 14 wirkende
drehbare Rollen 13; 14 aufweist. Im Beispiel (siehe 6)
ist ein erstes Kettenglied 23 mit den sich gegenüberliegenden
Laschen 17; 18 als Innenglied 23, und
das nachfolgende Kettenglied 24 mit den sich gegenüber liegenden
Laschen 19; 21 als Außenglied 24 ausgeführt, welche
mittels einer Achse 26, z. B. einem Bolzen 26,
miteinander drehbar um eine Längsachse
der Achse 26 verbunden sind. Das z. B. als Kettenrad 03; 04 mit
einer bzgl. der Führung 12 ortsfesten
Drehachse ausgeführte
Antriebsmittel 03; 04 greift durch eine Ausnehmung 22 in
die C-förmige
Führung 12 hinein
um mit der z. B. Rollenkette 02 zwecks Förderung
derselben zusammen zu wirken.
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Tritt
das vorlaufende Ende 27 der Transportkette 02 mit
seiner ersten Rolle 13 in Reichweite der Mitnehmer 16 des
z. B. als Kettenrad 04 ausgeführten Antriebsmittels 04,
so wirkt die Transportkette 02 im Bereich seines Endes
noch mit einem vorhergehenden Antriebsmittel 03, z. B.
mit dem Kettenrad 03, zusammen, welches die Transportkette 02 noch
in Transportrichtung T schiebt.
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Bei
ungünstiger
Winkellage des sich in Drehrichtung D drehenden Kettenrades 04 neigt
die in Transportrichtung T gedrückte
erste Rolle 13 dazu, das Kettenrad 04 zu blockieren,
da sie, geführt
in der Führung 12,
weder ausweichen kann noch eine Entlastung entgegen der Transportrichtung
T, d. h. entgegen des Schubes des vorhergehenden Kettenrades 03,
erfolgen kann.
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Zu
diesem Zweck sind zumindest zwei Stege 13; 14 der
Transportkette 02, im Beispiel zwei Rollen 13; 14 der
Rollenkette 02, in ihrem Abstand a in Transportrichtung
T zueinander, z. B. um die Differenz Δa, veränderbar ausgeführt. Dies
kann zum einen mittels einer Bewegung mindestens einer der Rollen 13; 14 innerhalb
der Transportkette 02, oder aber auch durch eine Längenänderung
der Transportkette 02 selbst erfolgen. In den folgenden
Beispielen einer Rollenkette 02 ist die erste Rolle 13, welche
einen ersten Anschlag bildet, relativ zur zweiten Rolle 14 mit
einen zweiten Anschlag, insbesondere rückfedernd oder elastisch, in
bzw. entgegen der Transportrichtung T bewegbar in den Laschen 17; 18 gelagert,
wie dies schematisch in 5 und 6 dargestellt
ist.
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In
einem Vergleichsbeispiel (3 i. V.
m. 2) weist die Rolle 13 zwischen einem
eine Achse 28 aufnehmenden Innenring 29 und einem
die Lauffläche
der Rolle 13 aufweisenden Außenring 31 einen deformierbaren,
insbesondere elastischen Zwischenring 32, z. B. eine Gummibuchse 32 auf.
Die derart ausgeführte
Rolle 13 ist mit ihrer Achse 28 in den Laschen 17; 18 gelagert,
wobei sich eine Mittelachse M der Rolle 13 relativ zur übrigen Rollenkette 02 bzw.
zur zweiten Rolle 14 um die Differenz Δa zur Mittelachse M' verschieben lässt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
(4 i. V. m. 2) weist
die Rolle 13 anstelle der Gummibuchse 32 eine
zwischen Innenring 29 und Außenring 31 angeordnete
Feder 33, insbesondere eine Spiralfeder 33, auf.
Die Anordnung der Rolle 13 und ihre Funktion entsprechen
der des ersten Ausführungsbeispiels.
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Ein
weiteres Vergleichsbeispiel (5 und 6)
zeigt eine Rolle 13, welche mit ihrer Achse 28 in
Langlöchern 34 der
Laschen 17; 18 gelagert ist. Die Langlöcher 34 sind
mit ihrem größeren Durchmesser
so orientiert, dass eine, insbesondere geführte, Bewegung der Rolle 13 bzw.
deren Mittelachse M in bzw. entgegen der Transportrichtung T um
eine Differenz Δa
zur Position der Mittelachse M' möglich ist.
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In
vorteilhafter Ausführung
ist die Rolle 13 in einer der beiden möglichen Endlagen, insbesondere in
ihrer in Transportrichtung T nächsten
Lage, vorgespannt. Dies erfolgt beispielsweise mittels Federkraft und
wird in 5 und 6 mittels
zweier Federn 36, z. B. Zugfedern 36 bewirkt,
welche jeweils mit der Achse 28 der Rolle 13 zum
einen, und mit den Laschen 17; 18, z. B. mittels
die Enden der Zugfedern 36 aufnehmenden Bohrungen 37 in
den Laschen 17; 18 oder aber auch durch Stifte,
verbunden sind. Der mit den Laschen 17; 18 verbundene
Angriffspunkt der Zugfedern 36 liegt näher am vorlaufenden Ende 27 der
Rollenkette 02 als die Achse 28 der Rolle 13. Bei
der Verwendung von nicht dargestellten Druckfedern erfolgt die Anordnung
in hierzu entgegengesetzter Richtung.
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Ebenso
ist es möglich,
elastische Bänder oder
andere elastische Mittel einzusetzen, um die Rolle 13 im
Langloch 34 reversibel bewegbar in einer dem vorlaufenden
Ende 27 der Rollenkette 02 nächsten Endlage vorzuspannen.
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Die
Transportvorrichtung funktioniert wie folgt:
Die Transportkette 02 befindet
sich zwecks Transportes der an ihr befestigten Bahn 01 auf
ihrem Weg durch die Arbeitsmaschine. Hierbei tritt auf einem Wegabschnitt
das vorlaufende Ende 27 der Transportkette 02 mit
seinem ersten Steg 13 in Reichweite der Mitnehmer 16 des
Antriebsmittels 04, während die
Transportkette 02 im Bereich seines nachlaufenden Endes
noch mit einem vorhergehenden Antriebsmittel 03 zusammen
wirkt, welches die Transportkette 02 in Transportrichtung
T schiebt.
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Bei
ungünstiger
relativer Lage zwischen Mitnehmer 16 und erstem Steg 13 bzw.
dessen Anschlages, trifft der Mitnehmer 16 derart auf den
Steg 13, dass sie sich gegenseitig zu blockieren drohen.
Beispielsweise greift ein Zahn 16 des Kettenrades 03; 04 nicht
in den Zwischenraum zwischen den Rollen 13; 14,
sondern drückt
auf die Rolle 13.
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Die
entgegen der Transportrichtung T gerichtete Komponente der durch
den Zahn 16 auf die Rolle 13 ausgeübten Kraft
bewirkt nun ihrerseits eine Relativbewegung zwischen der ersten
Rolle 13 und der oder den nachfolgenden Rollen 14,
so dass ein kurzfristiges Verharren der ersten Rolle 13 bei
gleichzeitigem Weitertransport der Transportkette 02 durch
das vorherige Kettenrad 03 und/oder eine kurze Bewegung
der ersten Rolle 13 entgegen der Transportrichtung T erfolgen
kann. Der mit der ersten Rolle 13 in der beschriebenen
Weise zusammen wirkende Zahn 16 des Kettenrades 03 wird
so zur weiteren Bewegung in Drehrichtung D freigegeben, so dass
die Rolle 13 mit dem nachfolgenden Zahn 16 zusammen wirkt.
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- 01
- Bahn,
Bedruckstoffbahn
- 02
- Transportmittel,
Transportkette, Rollenkette
- 03
- Antriebsmittel,
Kettenrad
- 04
- Antriebsmittel,
Kettenrad
- 05
-
- 06
- Rollenträger
- 07
- Einzugwerk
- 08
- Druckwerk
- 09
- Überbau
- 10
-
- 11
- Trichterbereich
- 12
- Führung, Schiene
- 13
- Steg,
Rolle
- 14
- Steg,
Rolle
- 15
-
- 16
- Mitnehmer,
Zahn (03; 04)
- 17
- Seitenteil,
Lasche (02)
- 18
- Seitenteil,
Lasche (02)
- 19
- Seitenteil,
Lasche (02)
- 20
-
- 21
- Seitenteil,
Lasche (02)
- 22
- Ausnehmung
(12)
- 23
- Kettenglied,
Innenglied (02)
- 24
- Kettenglied,
Außenglied
(02)
- 25
-
- 26
- Achse,
Bolzen
- 27
- Ende,
vorlaufend (02)
- 28
- Achse
(13)
- 29
- Innenring
(13)
- 30
-
- 31
- Außenring
(13)
- 32
- Zwischenring,
Gummibuchse (13)
- 33
- Feder,
Spiralfeder (13)
- 34
- Langloch
(17; 18)
- 35
-
- 36
- Feder,
Zugfeder
- 37
- Bohrung
(17; 18)
- a
- Abstand
(13; 14)
- Δa
- Differenz
(a)
- I02
- Länge (02)
- I12
- Länge (03; 04)
- D
- Drehrichtung
(04, 06)
- M
- Mittelachse
(13)
- M'
- Mittelachse
(13)
- T
- Transportrichtung
(02)