DE10118632A1 - Geräusch- und wärmeisolierter Spülbehälter für eine Geschirrspülmaschine, sowie Verfahren zur Geräusch- und Wärmeisolation des Spülbehälters - Google Patents

Abstract

Der Gegenstand der Erfindung betrifft einen geräusch- und wärmeisolierten Spülbehälter für eine Geschirrspülmaschine mit einer den Spülbehälter verschließenden Gerätetür, wobei die Isolierung ein- oder mehrschichtig auf die Behälteraußenseiten haftend aufgebracht ist. Erfidungsgemäß werden dabei die Außenseiten vom Spülbehälter und ggf. die Gerätetür mit einer nichtschäumenden Isoliermasse auf Polyurethanbasis belegt, wobei die Isoliermasse in einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten aufgetragen wird. Vorteilhaft kann durch diese Maßnahmen ohne Nachteile eines Wärmeverlustes durch das Isolationsmaterial die Geräusch- und Schwindungsdämpfung des Gerätes verbessert werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen geräusch- und wärmeisolierten Spülbehälter für eine Geschirrspül­ maschine mit einer den Spülbehälter verschließenden Gerätetür, wobei die Isolierung ein- oder mehrschichtig auf die Behälteraußenseiten haftend aufgebracht ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Geräusch- und Wärmeisolation des Spülbehälters.

Bei wasserführenden Haushaltgeräten, insbesondere bei Geschirrspülmaschinen sind Mass­ nahmen zur Geräusch- und Wärmedämpfung mit einem geeigneten Spülbehälter- Isoliermaterial allgemein bekannt. Beispielsweise ist es zur Dämpfung der Spülgeräusche bei Geschirrspülmaschinen nicht mehr neu, die Spülbehälter, die in der Regel aus Edelstahl gefer­ tigt sind, zumindest teilweise mit Isoliermatten aus Bitumenmaterial zu belegen (sh. deutsche Offenlegungsschrift 20 16 637). Das Isolationsmaterial wird bei geeigneter Mattendicke auch als Wärmeisolation genutzt, jedoch überwiegen hierbei die besseren akustischen Eigenschaften hinsichtlich einer Schall- und Schwingungsdämpfung des Gerätes beim Spül- oder Waschpro­ zess. Zur Absorbierung insbesondere von Körperschallgeräuschen ist es zwingend notwendig, dass die Bitumenmatten vollflächig lückenlos mit dem Edelstahlmantel des Spülbehälters ver­ klebt sind. Dies erfordert eine sehr sorgfältig Vorbereitung und Ausführung der Behälterbe­ schichtung, die Zeit- und kostenintensiv ist. Insbesondere aber kann die Mattenstärke des Bi­ tumenmaterials auf einer Außenseite des Behälters nicht beliebig variiert werden, wenn bei­ spielsweise körperschallkritische Bereiche besondere Schichtdicken verlangen. Ferner ergibt sich bei Bitumen als Beschichtungsmaterial der negative Effekt, dass die vom Spülbehälter außen abgegebene Wärme sich auf den Bitumenwerkstoff unmittelbar überträgt, so dass in erheblichem Maße Wärmeenergie abgezogen wird, die für den Spülprozess verloren ist. Die im Bitumen gespeicherte Wärme wird erst wieder nach dem Spül- oder Waschprozess langsam abgegeben. Ferner ist nachteilig, dass bei einer Bitumenbeschichtung auch der Luftschall nicht ausreichend gedämpft wird. Auch hier soll die Erfindung Abhilfe schaffen.

Der Erfindung stellt sich somit das Problem, die Eigenschaften der Spülbehälterisolierung bei einem Haushaltgroßgerät, insbesondere bei einer Geschirrspülmaschine hinsichtlich der Ge­ räusch- und Schwingungsdämpfung ohne Nachteile eines Wärmeverlustes durch das Isolati­ onsmaterial zu verbessern.

Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Ein Verfahren zur Geräusch- und Wärmeisolation des Spülbehälters ist durch Patentanspruch 10 gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die auf den Spülbehälter in flüssiger Form aufgetragene Isoliermasse auf Polyurethanbasis haftet lückenlos ohne Hohlraumbildung auf der Außenhaut des Spülbehälters, so dass Körper­ schall minimiert wird und auch unkontrollierte Wärmebrücken nicht entstehen können. Eine weitere Körperschallminimierung wird erreicht, indem der Isoliermasse zusätzlich Füllstoffe mit hohem spezifischen Gewicht im Vergleich zur leichteren Isoliermasse zugemischt werden. Vorteilhaft kann auf die nichtschäumende Isoliermasse ggf. noch eine zweite Isolierschicht aus einem schäumenden PU-Werkstoff aufgetragen werden, welche außerdem entstehenden Luft­ schall dämpft. Vorteilhaft aber lässt sich mit dem automatisch gesteuerten allseitigen Be­ schichten des Spülbehälter- und Türaußenmantels insbesondere an vorbestimmten Mantelflä­ chen des Spülbehälters oder der Gerätetür das Isoliermaterial in seiner Schichtdicke einfach verstärken oder verringern. Zur Aufnahme für außen separat am Spülbehälter zu montierendes Behälterzubehör ist ggf. eine Schichtverringerung vorteilhaft. Hierdurch lassen sich beispiels­ weise Kanäle im Isoliermaterial für formschlüssig einzubettende Spülwasserrohrleitungen schaffen, wodurch der Platzbedarf zwischen dem Spülbehälter und der Außenverkleidung des Gerätes gering gehalten werden kann. Auch dient das Einbetten der Anbauteile oder das form­ schlüssige Einbinden der Teile in den Schichtwerkstoff als vorteilhafte Maßnahme zur Ge­ räuschisolation.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen geräusch- und wärmeisolierten Spülbehälter einer Geschirrspülmaschine in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 einen Teilausschnitt der Spülbehälterisolierung im Bereich einer Spülwasserzu­ leitung.

In Fig. 1 ist mit (1) ein Spülbehälter aus Edelstahl für eine Geschirrspülmaschine bezeichnet, dessen Außenseiten (2) mit einer Geräusch- und Wärmeisolation (3) versehen sind. Mit dieser Isolierung ist in zweckmäßiger Weise auch die Außenfläche des Türinnenblechs (4) der schwenkbar am Spülbehälter (1) vorgehängten Gerätetür (5) beschichtet. Der besseren Über­ sicht halber ist das übliche dem Innenblech vorgesetzte Türaußenblech der Gerätetür (5) nicht dargestellt.

Die Isolierung der Außenseiten (2) von Spülbehälter (1) und Türinnenblech (4) der Gerätetür (5) besteht aus einer nichtschäumenden Isoliermasse (6) auf Polyurethanbasis, die in einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten in flüssiger Form auf die Außenseiten (2, 4) des Behälters (1, 5) aufgespritzt, gesprüht, manuell aufgestrichen oder aufgegossen wird. Im erkalteten Zustand bildet die aufgetragene Isoliermasse (6), die lückenlos auf dem teilweise zwecks Behälterstabilität verprägten Behälterblech (sh. Verprägung 12, Fig. 1) haftet, eine in sich kompakte zähelastische Isolation ohne Lufteinschlüsse, wodurch diese Isolation (3) äu­ ßerst körperschalldämpfend wirkt.

Vor dem Auftragen der Isoliermasse (6) auf das Behälterblech des Spülbehälters (1) und der Gerätetür (5) werden Zusatz-Füllstoffe (7) mit hohem spezifischen Gewicht im Vergleich zur leichteren Isoliermasse (6) vorteilhaft zugemischt. Als Füllstoffe (7) können beispielsweise Schwerspat oder Kreide in die flüssige Isoliermasse (6) eingemischt werden. Durch die entste­ hende Erhöhung der Materialdichte (vorzugsweise < 2 kg/dm³) wirken diese Füllstoffe (7) zu­ sätzlich vorteilhaft körperschallabsorbierend.

Die Isoliermasse folgt beim Auftragen auf den Behälter (1, 5) den Konturen des Behälterman­ tels und umschließt auch die Behälteraußenkanten (8). Dadurch entsteht ein Kantenschutz, wodurch Hand- oder Fingerverletzungen beim späteren manuellen Bewegen des Spülbehälters (1) sicher vermieden sind. Die Beschichtung kann ggf. in unterschiedlichen Schichtdicken erfol­ gen in einem oder nachfolgenden weiteren Arbeitsschritten erfolgen.

Der zur Beschichtung vorbereitete Spülbehälter (1) mit seiner vorgehängten Gerätetür (5) wird für das Isolier-Spritz/Sprühverfahren (oder Gießverfahren) in ein den Behälter allseitig um­ schließendes Spritzwerkzeug (nicht gezeigt) eingestellt, wobei zwischen den Innenwandungen des Werkzeuges und den Außenseiten (2) bzw. den Außenwandungen des Behälters (1, 5) ein Zwischenraum verbleibt, welcher letztlich die Schichtdicke des Isoliermaterials bestimmt. An jeweils den Außenblechstellen, die beispielsweise einen erhöhten oder verstärkten Schallschutz benötigen, beispielsweise im Bereich wasserführender Spülrohrleitungen (9) außen am Spül­ behälter (1), sh. Fig. 1 und 2, kann der Zwischenraum in der Spritzform aber vergrößert sein. Andererseits ist es auch möglich, mit dem automatisch gesteuerten Beschichten des Spülbe­ hälters (1) die Isolierschicht an vorbestimmten Mantelflächen des Blechmaterials zur Aufnahme der vorzugsweise separat nach dem Spritzvorgang zu verlegenden Spülrohrleitungen (9) oder dergl. zu verringern oder ggf. auch zu unterbrechen. Ansonsten bedeckt die Isoliermasse (6) den Außenmantel (2) des Spülbehälters (1) in einer gleichbleibenden Schichtdicke. Es kann aber jede Behälterseite je nach Anforderung in ihrer Isolierschichtdicke separat variabel be­ schichtet werden.

Wie näher in Fig. 2 gezeigt, können die außen am Spülbehälter (1) vorzusehenden Behälterin­ stallationen (Spülrohrleitungen 9 usw.) mit in die Isoliermasse (6) formschlüssig eingebettet und/oder auch umgossen werden. Dafür werden in das Isoliermaterial im laufenden Beschich­ tungsverfahren programm- oder robotergesteuert an den vorbestimmten Mantelflächen des Spülbehälters(1) ein oder mehrere Kanäle (10) oder dergl. Ausnehmungen eingearbeitet. Realisiert wird dies dadurch, dass in den betreffenden Bereichen Isoliermaterial (6) in geringerer Schichtdicke aufgetragen wird.

Zur Unterstützung einer zusätzlichen Luftschalldämpfung kann der mit der nichtschäumenden Isoliermasse (6) belegte Spülbehälter (1) mit/ohne seiner Gerätetür (5) im Bedarfsfall abschlie­ ßend noch mit einer zweiten Isolierung (11) versehen werden, welche jedoch aus einem schäumenden sonst jedoch gleichartigen PU-Werkstoff besteht.

Die auf den Spülbehälter (1) aufgetragenen Isoliermassen (6, 11) auf Polyurethanbasis haften lückenlos auf der Außenhaut des Spülbehälters (1), so dass Körperschall, Luftschall minimiert werden und unkontrollierte Wärmebrücken nicht entstehen können. Das Auftragen der zweiten Isolierschicht (11) der Geräusch- und Wärmeisolation (3) kann ebenso manuell oder verfah­ rensgesteuert erfolgen, wie das Auftagen der nichtschäumenden Isoliermasse (6).

Sofern die Forderung oder die Notwendigkeit besteht, das Türinnenblech (4) der Gerätetür (5) nicht mit der erfindungsgemäßen Isoliermasse (6) sondern in herkömmlicher Weise mit Bitu­ menmaterial oder dergl. zu belegen, so ist auch dies durch entsprechende Verfahrensmaß­ nahmen, bspw. durch eine entsprechend ausgebildete Spritzform möglich.

Ferner ergibt sich bei Verwendung der nichtschäumenden Isoliermasse (6) auf Polyurethanba­ sis der positive Effekt, dass die Wärme aus dem Spülbehälter kaum von der Isolierung aufge­ nommen wird, bzw. sich auf den Isolierwerkstoff - im Gegensatz zu Bitumen - nicht unmittelbar überträgt. Die Wärmeenergie kann somit optimal für den Spülprozess herangezogen werden. Die Isolierung ist auch bei einem Spülbehälter aus Kunststoff anwendbar. Ebenso für Laugen­ behälter von Waschmaschinen.

Claims (14)

1. Geräusch- und wärmeisolierten Spülbehälter für eine Geschirrspülmaschine mit einer den Spülbehälter verschließenden Gerätetür, wobei die Isolierung ein- oder mehrschichtig auf die Behälteraußenseiten haftend aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseiten (2, 4) vom Spülbehälter (1) und ggf. der Gerätetür (5) mit einer nicht­ schäumenden Isoliermasse (6) auf Polyurethanbasis belegt sind.

2. Spülbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Isoliermasse (6) Zusatz-Füllstoffe (7), wie Schwerspat oder Kreide eingemischt sind.

3. Spülbehälter nach den Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülbehälter (1) mit der Gerätetür (5) aus Edelstahl besteht.

4. Spülbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermasse (6) kantenumschließend auf die Außenseiten (2) des Spülbehälters (1) aufgetragen ist.

5. Spülbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermasse (6) in gleichbleibenden und/oder variablen Schichtdicken die Außen­ seiten (2) des Spülbehälters (1) bedeckt.

6. Spülbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Isoliermaterial (6) an vorbestimmten Außenseiten (2) des Spülbehälters (1) in sei­ ner Schichtdicke in Form von Kanälen (10) oder dergl. Ausnehmungen zur formschlüssigen Aufnahme von Spülwasserrohren (9) oder dergl. Behälterinstallationen verringern ist.

7. Spülbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung des Spülbehälters (1) an vorbestimmten Mantelteilflächen des Spül­ behälters (1) zur Aufnahme der Spülwasserrohre (9) oder dergl. unterbrochen bzw. fortge­ lassen ist.

8. Spülbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf die nichtschäumende Isoliermasse (6) eine Isolierschicht (11) aus einem schäu­ menden PU-Werkstoff aufgebracht ist.

9. Spülbehälter nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülwasserrohrleitungen (9) in die Isolierung (6, 11) eingebettet und/oder einge­ schäumt sind.

10. Verfahren zur Herstellung eines geräusch- und wärmeisolierten Spülbehälters nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Außenseiten (2) des Spülbehälters (1) sowie ggf. auf die Außenfläche des Tü­ rinnenbleches (4) der Gerätetür (5) in einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Arbeits­ schritten eine nichtschäumende Isoliermasse (6) auf Polyurethanbasis aufgetragen wird.

11. Verfahren nach 10, dadurch gekennzeichnet, dass der den Spülbehälter (1) sowie die Gerätetür (5) umfassende Behälter aus Edelstahl besteht, und dass das Isoliermaterial in flüssiger Form manuell oder verfahrensgesteuert auf die Behälteraußenseiten (2, 4) aufgespritzt, gesprüht, gestrichen oder aufgegossen wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Körperschallabsorbierung des Spülbehälters (1) in die Isoliermasse (6) Zusatz- Füllstoffe (7), wie Schwerspat, Kreide oder dergl. eingemischt werden.

13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliermasse (6) den Konturen des Behältermantels folgend und vorzugsweise die Behälteraußenkanten (8) umschließend ggf. in unterschiedlichen Schichtdicken auf den Be­ hälter (1, 5) aufgetragen wird.

14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf die nichtschäumende Isoliermasse (6) zur Luftschalldämpfung eine Isolierschicht (11) aus einem schäumenden gleichartigen PU-Werkstoff aufgebracht wird.