DE10115739A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Dekontamination einer Fläche - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Dekontamination einer FlächeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontamination einer Fläche, bei dem durch ein Bearbeitungswerkzeug (4) die Fläche (F) bearbeitet wird, wobei das Bearbeitungswerkzeug (4) von einem Roboter (2) über die zu bearbeitende Fläche (F) geführt wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß durch den Roboter (2) ein Meßgerät sukzessive über ein zur zu dekontaminierenden Fläche (F) korreliertes Meßfeld bewegt wird, derart, daß der Roboter (2) das Meßgerät in einer ersten Meßsequenz über einen ersten Meßbereich des Meßfelds positioniert, daß ein vom Meßgerät erfaßter, den Kontaminationswert dieses ersten Meßbereichs repräsentierender Meßwert zusammen mit den Koordinaten des ersten Meßbereichs in einer Speichereinrichtung abgespeichert wird, daß in einer anschließenden Abfolge von n-1 Meßsequenzen das Meßgerät jeweils vom Roboter (2) über einen der n-1 Meßbereiche positioniert wird, daß der jeweilige Meßwert zusammen mit den Koordinaten des ihm zugeordneten Meßbereichs in der Speichereinrichtung abgespeichert wird, daß in einem darauffolgenden Schritt jeder der n derart gewonnenen Meßwerte von der Steuereinrichtung daraufhin überprüft wird, ob er unterhalb einem vorgegebenen Grenzwert liegt, und daß das Bearbeitungswerkzeug (4) durch den Roboter (2) zu der oder denjenigen Flächenbereichen der zu bearbeitenden Fläche (F) bewegt wird, welche zu dem oder den Meßbereichen korreliert ist oder sind, welche einen über dem Grenzwert liegenden Meßwert aufweisen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dekontamination einer Fläche, bei dem
durch ein Bearbeitungswerkzeug die Fläche bearbeitet wird, wobei das Bearbei
tungswerkzeug von einem Roboter über die zu bearbeitende Fläche geführt wird,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei Stillegung und Rückbau von kerntechnischen Einrichtungen ist es nach der
Demontage der Anlagen und Einrichtungen erforderlich, eine abschließende De
kontamination der Räumlichkeiten durchzuführen. Da gerade bei älteren Einrich
tungen Kontaminationen nicht nur auf der Oberfläche existieren, sondern auch in
tiefere Schichten der Böden, Wände und Decke eingedrungen sind, z. B. durch
defekte Kontaminationsschutzanstriche, Risse, etc., ist es häufig erforderlich, Ma
terialschichten abzutragen, um die Kontaminationen zu beseitigen. Dies wurde
bislang in unterschiedlichen, jedoch in jedem Fall personalintensiven Verfahren
durchgeführt, die zudem von starken Beeinträchtigungen der Arbeitsbedingungen
(Lärm, Staubentwicklung, Atemschutz) geprägt waren. Hierzu kommt, daß unre
gelmäßige Oberflächen, wie sie sich bisher als Resultat der manuellen Abtragung
eingestellt haben, meßtechnische Probleme bei der anschließenden Freimes
sung der Räume, welche erforderlich ist, um den Nachweis der Unterschreitung
der zulässigen Grenzwerte entsprechend dem gesetzlichen Regelwerk zu erbrin
gen, um die betreffenden Räume oder Gebäudeteile aus dem Geltungsbereich
des Atomgesetzes entlassen zu können, bereiten.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß hierbei im we
sentlichen unabhängig vom Kontaminationsgrad einzelner Teilbereiche der zu
bearbeitenden Fläche ein die gesamte Fläche erfassende Materialabtrag durch
geführt wird, obwohl dies für Stellen, deren Kontamination unterhalb der vorgege
benen Grenzwerte liegt, nicht erforderlich wäre.
Eine derartige Vorgangsweise besitzt nicht nur den Nachteil, daß sie zeitaufwen
dig ist. Insbesondere treten hierbei auch hohe Abfallmengen auf. Dies ist insbe
sondere bei radioaktiv kontaminierten Flächen von Nachteil, da die Entsorgung
von radioaktivem Material extrem teuer ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Dekontamination von Flächen, insbesondere von kontaminierten Flä
chen, zu schaffen, welche bei einer automatisierten Arbeitsweise die zu entsor
genden Abfallmengen reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch den Roboter ein
Meßgerät sukzessive über ein zur zu dekontaminierenden Fläche korreliertes
Meßfeld bewegt wird, derart, daß der Roboter das Meßgerät in einer ersten Meß
sequenz über einem ersten Meßbereich des Meßfelds positioniert, daß ein vom
Meßgerät erfaßter, den Kontaminationswert dieses ersten Meßbereichs repräsen
tierender Meßwert zusammen mit den Koordinaten des ersten Meßbereichs in
einer Speichereinrichtung abgespeichert wird, daß in einer anschließenden Ab
folge von n - 1 Meßsequenzen das Meßgerät jeweils vom Roboter über einen der
n - 1 Meßbereiche positioniert wird, daß der jeweilige Meßwert zusammen mit den
Koordinaten des ihm zugeordneten Meßbereichs in der Speichereinrichtung ab
gespeichert wird, daß in einem darauffolgenden Schritt jeder der n derart gewon
nenen Meßwerte von der Steuereinrichtung daraufhin überprüft wird, ob er unter
halb einem vorgegebenen Grenzwert liegt, und daß das Bearbeitungswerkzeug
durch den Roboter zu der oder denjenigen Flächenbereichen der zu bearbeiten
den Fläche bewegt wird, welche zu dem oder den Meßbereichen korreliert ist
oder sind, welche einen über dem Grenzwert liegenden Meßwert aufweisen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel zu
entnehmen, welches im folgenden anhand der einzigen Figur beschrieben wird.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
In Fig. 1 ist nun eine allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung dargestellt, wel
che zu einer Dekontamination einer Fläche F durch eine zur Oberflächenbearbei
tung, insbesondere einem Oberflächenabtrag, derselben dient, wobei diese Flä
che F insbesondere eine Fläche eines Raumes, z. B. eine Wand- oder Decken
fläche, ist. Die Vorrichtung 1 weist einen an und für sich bekannten und daher
nicht mehr näher beschriebenen Roboter 2 auf, der einen Roboterarm 3 besitzt,
an dessen vorderem Ende 3' ein Bearbeitungswerkzeug 4 angeordnet ist. Dieses
Bearbeitungswerkzeug 4 ist im hier gezeigten Fall als ein Klopfwerkzeug ausge
bildet. Das Bearbeitungswerkzeug 4 weist im hier beschriebenen Fall mehrere
druckluftbetriebene Schlagwerkzeuge auf, die in einem Gehäuse mit mehreren
übereinander angeordneten Kammern so angeordnet sind, daß jedes Schlag
werkzeug mit der Kammer in Wirkverbindung steht, wobei mindestens eine
Druckluftzuführkammer, eine Druckluftexpansionskammer, eine Absaugkammer
und eine Auffangkammer vorhanden sind. Die zum Betrieb des Bearbeitungs
werkzeugs 4 erforderliche Druckluft wird von einer Drucklufterzeugungseinrich
tung 5 erzeugt und dem Bearbeitungswerkzeug 4 über einen entsprechenden
Schlauch 6 zugeführt. Um eine Kontamination der Umgebung zu vermeiden, ist
bei der Vorrichtung 1 vorgesehen, daß der Raum, in dem die Schlagwerkzeuge
des Bearbeitungswerkzeugs 4 arbeiten, von der Umgebung luftdurchlässig abge
dichtet ist und aus diesem Raum abgetragene Partikel durch eine Absaugvorrich
tung 7 abgesaugt werden.
Es ist aber auch möglich, anstelle des Klopfwerkzeugs ein Schleifwerkzeug oder
ein Fräswerkzeug zu verwenden. Das nachstehend beschriebene Verfahren ist in
vorteilhafter Art und Weise nicht auf ein bestimmtes Werkzeug oder einen be
stimmten Werkzeugtyp beschränkt, so daß es das beschriebene Verfahren sowie
die Vorrichtung 1 in vorteilhafter Art und Weise ermöglichen, das vom Roboter 2
getragene Bearbeitungswerkzeug 4 dem jeweils durchzuführenden Oberflächen
bearbeitungsvorgang anzupassen.
Im folgenden wird davon ausgegangen, daß die zu bearbeitende Fläche F radio
aktiv kontaminiert ist und durch einen Oberflächenabtrag einer oder mehrerer
Materialschichten dekontaminiert werden soll. Es bedarf für den Fachmann kei
ner weiteren Ausführungen, daß der nachstehend beschriebene Fall einer radio
aktiven Kontamination nur ein exemplarisches Anwendungsbeispiel darstellt, da
das beschriebene Verfahren auch in besonders vorteilhafter Art und Weise bei
beliebigen anderen Kontaminationen der Fläche F eingesetzt werden kann.
Bei dem beschriebenen Verfahren ist nun vorgesehen, daß in einem ersten Ver
fahrensschritt durch das Bearbeitungswerkzeug 4 ein Abtragen einer ersten Ma
terialschicht erfolgt. Um nun das Bearbeitungswerkzeug 4 durch den Roboter 2
über die zu bearbeitende Fläche F automatisch führen zu können, ist vorgese
hen, daß in einem ersten Verfahrensschritt die zu bearbeitende Fläche F für die
Vorrichtung 1 definiert wird. Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß der Ro
boter 2 das Bearbeitungswerkzeug 4 zu einem ersten Eckpunkt F1 der - im hier
beschriebenen Fall - vier die hier rechteckige Fläche F definierenden Eckpunkte
F1-F4 bewegt wird und die Koordinaten dieses Eckpunktes F1 in einer Steuerein
richtung (nicht gezeigt) der Vorrichtung 1 abgespeichert werden. Dann bewegt
der Roboter 2 das Bearbeitungswerkzeug 4 zum zweiten Eckpunkt F2 der Fläche
F und die Koordinaten des Eckpunkts F2 werden in der Steuereinrichtung der
Vorrichtung 1 abgespeichert. In entsprechender Art und Weise wird dann das Be
arbeitungswerkzeug 4 vom Roboter 2 zum dritten Eckpunkt F3 und zum vierten
Eckpunkt F4 bewegt und die Koordinaten der entsprechenden Positionen in der
Steuereinrichtung der Vorrichtung 1 abgespeichert. Es bedarf hier keinen weite
ren Ausführungen, daß der hier beschriebene Fall einer rechteckigen Fläche F
nicht zwingend ist. Die zu bearbeitende Fläche F kann natürlich auch eine belie
bige Kontur besitzen, wobei dann eine Festlegung der Kontur F' durch eine ent
sprechende Abspeicherung der Koordinaten der Eckpunkte F1-F4 in der Steuer
einrichtung der Vorrichtung 1 erfolgt.
Nachdem nun die Kontur F' der zu bearbeitenden Fläche F wie beschrieben defi
niert wurde, wird das Bearbeitungswerkzeug 4 vom Roboter 2 sukzessive über
die Fläche F geführt, und trägt dadurch eine erste Materialschicht ab, die im hier
beschriebenen Fall abgesaugt und in der Absaugvorrichtung 7 gespeichert wird.
In einem diesem ersten Verfahrensschritt nachfolgenden zweiten Verfahrens
schritt wird nun eine Messung der Kontaminationswerte der wie vorstehend be
schrieben bearbeitenden Fläche F durchgeführt. Hierzu dient ein an und für sich
bekanntes und daher nicht näher beschriebenes Meßgerät, welches vom Roboter
2 über die zu bearbeitende Fläche F geführt wird. Dieses Meßgerät kann Be
standteil des Bearbeitungswerkzeugs 4 sein. Es ist aber auch möglich, daß der
Roboter 2 einen Werkzeugwechsel durchführt, dergestalt, daß er das
Bearbeitungswerkzeug 4 nach dem Bearbeitungsvorgang des ersten Verfahrens
schrittes in einem entsprechenden Wechselmagazin (nicht gezeigt) ablegt und
diesem Wechselmagazin das Meßgerät entnimmt.
Da das Meßgerät in der Regel eine andere Konfiguration als das Bearbeitungs
werkzeug 4 aufweist, ist bei dem beschriebenen Verfahren - falls erforderlich -
vorgesehen, daß ein vom Meßgerät abzutastendes, mit der Fläche F korreliertes
Meßfeld nochmals definiert wird, indem das Meßgerät vom Roboterarm 3 des Ro
boters 2 zu den Eckpunkten F1-F4 der Fläche F bzw. des Meßfeldes geführt und
derart die Kontur F' des abzutastenden Meßfeldes definiert wird. Es ist aber auch
möglich, daß aufgrund der bekannten geometrischen Beziehungen zwischen Be
arbeitungswerkzeug 4 und Meßgerät dieser Lehrschritt entfallen kann.
Um nun eine Messung der verbliebenen Kontamination der zu bearbeitenden Flä
che F durchzuführen, ist vorgesehen, daß der Roboter 2 das Meßgerät zu einem
ersten Meßbereich der auszumessenden Fläche F, also hier des durch die Eck
punkte F1-F4 der Fläche F und die dadurch festgelegte Kontur F' begrenzten
Meßfelds, bewegt, wobei dann eine erste Kontaminationsmessung entsprechend
einer vorgegebenen Meßvorschrift durchgeführt wird. Der diesem ersten Meßbe
reich zugeordnete erste Meßwert wird dann in der Speichereinrichtung der Vor
richtung 1 zusammen mit den Koordinaten des ersten Meßbereichs, welche sich
vorzugsweise besonders einfach aus der Position des Meßgeräts ermitteln las
sen, abgespeichert.
Dann bewegt der Roboter 2 das Meßgerät weiter zu einem zweiten Meßbereich,
wobei vorzugsweise vorgesehen ist, daß sich der zweite Meßbereich unmittelbar
an den ersten Meßbereich anschließt. Es wird ein zweiter Meßwert ermittelt und
zusammen mit den Koordinaten des zweiten Meßbereichs in der Steuereinrich
tung der Vorrichtung 1 abgespeichert.
Nach der Ausmessung des zweiten Meßbereichs wird das Meßgerät vom Roboter
2 zu einem dritten Meßbereich bewegt, welcher sich vorzugsweise wiederum un
mittelbar an den zweiten Meßbereich anschließt und der die Kontaminationswerte
des dritten Meßbereichs repräsentierende dritte Meßwert wird zusammen mit den
Koordinaten des dritten Meßbereichs in der Speichereinrichtung der Vorrichtung
1 abgespeichert. Diese Vorgangsweise wird solange fortgesetzt, bis in n - 3 dar
auffolgenden Meßsequenzen durch die Erfassung von n - 3 Meßbereichen das
auszumessende Meßfeld, welches sich demnach in n Meßbereiche unterteilt, im
wesentlichen vollständig abgedeckt ist.
Vorzugsweise wird hierbei derart verfahren, daß durch eine entsprechende Be
wegung des Roboterarms 3 die Fläche F und somit das Meßfeld spaltenweise
abgetastet wird. Es ist aber auch möglich, die Fläche F zeilenweise abzutasten.
Ebenfalls erlaubt es die Verwendung des Roboters 2, die Fläche F in einer belie
bigen, wahlfreien Reihenfolge abzutasten.
Bei der obigen Beschreibung wird davon ausgegangen, daß sich die einzelnen
Meßbereiche unmittelbar aneinander anschließen. Es ist aber auch möglich, daß
die einzelnen Meßbereiche beabstandet voneinander liegen oder sich überlap
pen. Die Verwendung des Roboters 2 zur Bewegung des Meßgeräts über die
auszumessende Fläche F besitzt hierbei den Vorteil, daß eine auf den speziellen
Einsatzzweck angepaßte Meßwert-Erfassung durchführbar ist.
Nach Abschluß dieses Verfahrensschritts sind in der Steuereinrichtung eine An
zahl von n Meßwerten zusammen mit den Koordinaten des jeweiligen zu einem
der Meßwerte gehörenden Meßbereichs des Meßfeldes abgespeichert. Es liegt
also eine die Verteilung der Kontaminationswerte über das Meßfeld repräsentie
rende Meßwert-Matrix vor, die in vorteilhafter Art und Weise eine räumliche Zu
ordnung eines jeden einzelnen Meßwerts zu einem bestimmten Teilbereich der
Fläche F erlaubt.
In einem darauffolgenden Verfahrensschritt wird nun jeder Meßwert daraufhin
überprüft, ob er unter dem vorgegebenen Grenzwert liegt oder nicht. Trifft dies für
alle Meßwerte der Fläche F zu, so können diese Meßwerte für den Nachweis der
Unterschreitung zulässigen Grenzwerte entsprechend dem gesetzlichen Regel
werk, also für eine Freimessung der bearbeiteten Fläche F, verwendet werden,
indem sie den entsprechenden Vorschriften gemäß dokumentiert werden.
Liegen nun ein oder mehrere Meßwerte über dem vorgegebenen Grenzwert, so
ist es aufgrund der erfaßten räumlichen Zuordnung der Meßwerte zu definierten
Meßbereichen und somit zu definierten Teilbereichen der Fläche F nun in vorteil
hafter Art und Weise möglich, die entsprechenden Teilbereiche der Fläche F se
lektiv nachzubearbeiten, indem der Roboter 2 das Meßgerät in dem Wechselma
gazin ablegt und dem Wechselmagazin das Bearbeitungswerkzeug 4 entnimmt,
dieses Bearbeitungswerkzeug 4 zu dem oder den Teilbereichen der Fläche F be
wegt, die mit dem oder den Meßbereichen korreliert ist, die jeweils einen zu ho
hen Meßwert aufweisen, und eine erneute Oberflächenbearbeitung dieser Teilbe
reiche der Fläche F durchführt.
Nachdem sämtliche Teilbereiche der Fläche F, die einen zu hohen Meßwert auf
gewiesen haben, entsprechend bearbeitet wurden, legt der Roboter 2 das Bear
beitungswerkzeug 4 wieder im Wechselmagazin ab, entnimmt diesem erneut das
Meßgerät und führt eine Nachmessung aller oder - was bevorzugt wird - nur der
nun selektiv bearbeiteten Teilbereiche der Fläche F durch. Die derart gewonne
nen Meßwerte werden wiederum in der Speichereinrichtung abgespeichert und
dann mit dem vorgegebenen Grenzwert verglichen. Liegen nun auch diese Meß
werte unterhalb des vorgegebenen Grenzwerts, so ist der Dekontaminationspro
zeß beendet und die wie vorstehend bearbeitete Fläche F ist freigemessen. Liegt
wiederum mindestens ein Meßwert der Meßwert-Matrix über dem Grenzwert, so
erfolgt - wie vorstehend beschrieben - eine erneute Nachbearbeitung.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist das beschriebene Verfahren nicht nur zur De
kontamination von radioaktiv kontaminierten Flächen, insbesondere eines Rau
mes, mittels einer Oberflächenabtragung von Materialschichten geeignet. Viel
mehr kann dieses Verfahren auch in vorteilhafter Art und Weise für andere als ra
dioaktive Kontaminationen verwendet werden, so daß der Begriff "Kontamination"
in seiner weitestgehenden Bedeutung zu verstehen ist. Das Verfahren erlaubt es
nämlich auch, z. B. quecksilber- oder schwermetallhaltige Flächen zu
dekontaminieren.
Der Vollständigkeit halber soll noch angeführt werden, daß es bevorzugt wird,
daß die Meßwert-Matrix von einer Anzeigeeinrichtung der Vorrichtung 1 darge
stellt wird, wobei zur einfachen Visualisierung der Meßwert-Verteilung vorgese
hen ist, daß über dem Grenzwert liegende Meßwerte in einer ersten Farbe, z. B.
der Farbe rot, und die unter dem Grenzwert liegenden Meßwerte in einer zweiten
Farbe, z. B. der Farbe grün, dargestellt werden. Eine derartige Vorgangsweise
besitzt den Vorteil, daß hierdurch in besonders einfacher Art und Weise eine ra
sche Erfassung der Verteilung der Meßwerte der zu dekontaminierenden Fläche
F ermöglicht wird.
Desweiteren soll hier noch angeführt werden, daß der beim obigen Beispiel vor
gesehene erste Bearbeitungsschritt, also der erste Materialabtrag, nicht zwin
gend erforderlich ist. Vielmehr ist es auch möglich, daß eine Messung wie be
schrieben durchgeführt wird, bevor eine erste Oberflächenbearbeitung der Fläche
F erfolgt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Dekontamination einer Fläche, bei dem durch ein Bearbei
tungswerkzeug (4) die Fläche (F) bearbeitet wird, wobei das Bearbeitungs
werkzeug (4) von einem Roboter (2) über die zu bearbeitende Fläche (F) ge
führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Roboter (2) ein Meßgerät
sukzessive über ein zur zu dekontaminierenden Fläche (F) korreliertes Meß
feld bewegt wird, derart, daß der Roboter (2) das Meßgerät in einer ersten
Meßsequenz über einem ersten Meßbereich des Meßfelds positioniert, daß
ein vom Meßgerät erfaßter, den Kontaminationswert dieses ersten Meßbe
reichs repräsentierender Meßwert zusammen mit den Koordinaten des ersten
Meßbereichs in einer Speichereinrichtung abgespeichert wird, daß in einer
anschließenden Abfolge von n - 1 Meßsequenzen das Meßgerät jeweils vom
Roboter (2) über einen der n - 1 Meßbereiche positioniert wird, daß der jeweili
ge Meßwert zusammen mit den Koordinaten des ihm zugeordneten Meßbe
reichs in der Speichereinrichtung abgespeichert wird, daß in einem darauffol
genden Schritt jeder der n derart gewonnenen Meßwerte von der Steuerein
richtung daraufhin überprüft wird, ob er unterhalb einem vorgegebenen
Grenzwert liegt und daß das Bearbeitungswerkzeug (4) durch den Roboter
(2) zu der oder denjenigen Flächenbereichen der zu bearbeitenden Fläche
(F) bewegt wird, welche zu dem oder den Meßbereichen korreliert ist oder
sind, welche einen über dem Grenzwert liegenden Meßwert aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
der n Meßbereiche des Meßfelds aneinander unmittelbar anschließen.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens zwei Meßbereiche des Meßfelds voneinander beabstan
det sind.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens zwei der Meßbereiche des Meßfelds sich zumindest teil
weise überlappen.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das vom Meßgerät zu überstreichende Meßfeld dadurch definiert
wird, daß das Meßgerät vom Roboter (2) zu m die Kontur (F') des Meßfelds
festlegenden Eckpunkten (F1-F4) bewegt wird und die Koordinaten dieser
Eckpunkte (F1-F4) in der Speichereinrichtung gespeichert werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net daß vor dem Meßvorgang mindestens ein Bearbeitungsvorgang durchge
führt wird, bei dem das Bearbeitungswerkzeug (4) zur Oberflächenbearbei
tung der Fläche (F) vom Roboter (2) über diese geführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zur Definition der Kontur (F') der zu bearbeitenden Fläche (F) das
Bearbeitungswerkzeug (4) vom Roboter (2) zu einer Anzahl von die Kontur
(F') der Fläche (F) festlegenden Eckpunkten (F1-F4) geführt und deren Koor
dinaten in der Speichereinrichtung gespeichert werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß nach Durchführung des oder der Bearbeitungsvorgänge eine Frei
messung der Fläche (F) durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Meßwerte in einer Anzeigeeinrichtung dargestellt werden.
10. Vorrichtung zur Dekontamination einer Fläche, die einen Roboter (2) auf
weist, an dessen Roboterarm (3) ein Bearbeitungswerkzeug (4) angeordnet
ist.
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