1. Hintergrund der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur elektrooptischen
Distanzmessung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. Patentan
spruchs 14.
Die Messung von Distanzen bis zu mehreren 100 m mit Genauigkeiten von weni
gen Millimetern ist für zahlreiche Anwendungen insbesondere in der Bauindu
strie und im Anlagenbau von großer Bedeutung. Die Dynamik derartiger Di
stanzmesssysteme sollte möglichst hoch sein, um sowohl extrem schwache als
auch starke Signale verarbeiten zu können. Hierdurch wird der Einsatz definier
ter Zielmarken überflüssig. Gerade die Möglichkeit der Distanzmessung an tech
nischen Oberflächen, d. h. ohne den Einsatz von Zielmarken, führt in oben ge
nannten Branchen zu reduzierten Fertigungszeiten und somit zu Kostenreduk
tionen bei gleichzeitiger Verringerung der Fertigungstoleranzen.
2. Stand der Technik
Aus der Literatur sind Einrichtungen und Verfahren zur elektrooptischen Mes
sung großer Distanzen an technischen Oberflächen bekannt. In den meisten Fäl
len wird dabei ein gebündelter Messstrahl, vorzugsweise der sichtbare Strahl ei
ner Laserdiode auf die Oberfläche eines Messobjektes gerichtet. Die von dem auf
dem Messobjekt positionierten Fleck des Messstrahls zurückgestreute oder re
flektierte Strahlung wird von einem geeigneten Detektor, vorzugsweise einer Fo
todiode detektiert. Da bei großen Messdistanzen und bei technischen Messobjek
toberflächen mit sehr schwachen Signalen zu rechnen ist, werden meist Avalan
che-Fotodioden (APD) als Detektoren eingesetzt.
Im Vergleich zu anderen Fotodioden wird bei Avalanche-Fotodioden ein Verstär
kungseffekt des durch die einfallende Lichtleistung generierten Fotostroms als
Vorteil genutzt. Diese Verstärkung resultiert aus einer Ladungsträgervervielfa
chung in der Lawinenzone der APD, in der eine hohe elektrische Feldstärke exi
stiert. Durch diese Feldstärke werden die durch den Lichteinfall generierten La
dungsträger stark beschleunigt, so dass sie aufgrund ihres hohen Energiezu
standes weitere Ladungsträger aus dem Halbleitermaterial der APD herauslösen.
Diese zusätzlichen Ladungsträger führen zu der gewünschten Fotostromverstär
kung. Zur Erzeugung der hohen elektrischen Feldstärken in der Lawinenzone
wird eine hohe Spannung in Sperrrichtung benötigt. Sie liegt je nach APD-Typ
im Bereich von 40 V bis 500 V. Typische Verstärkungsfaktoren der Fotoströme
liegen zwischen 10 und 200. Sie hängen stark vom Halbleitermaterial (z. B. Si,
InGaAs), dem Aufbau der Fotodiode, der Sperrspannung und der Temperatur ab.
Die Verstärkungsfaktoren von Avalanche-Fotodioden sind zudem starken Exem
plarstreuungen unterworfen.
Zur Messung großer Absolutdistanzen wird der Messstrahl der Laserdiode in der
Regel in seiner Intensität moduliert, d. h. dem Strahl wird ein Messsignal über
lagert. Dieses Messsignal ist in den meisten Fällen ein impulsförmiges, sinusför
miges oder quasistochastisches Signal. Aus dem vom Lichtsender emittierten Si
gnal und dem vom Messobjekt zurückgestreuten bzw. reflektierten und vom De
tektor empfangenen Signal wird die Signallaufzeit vom Sender über das Messob
jekt zum Detektor je nach Verfahren direkt oder indirekt bestimmt. Bei der di
rekten Bestimmung werden Laufzeiten von Lichtimpulsen ausgewertet. Dieses
Verfahren wird Lichtimpulslaufzeitverfahren genannt. Bei der indirekten Mes
sung ergibt sich die Laufzeit aus einer Phasenverschiebung oder aus einer Kor
relation bezüglich des emittierten und detektierten Signals. Aus der bekannten
Lichtgeschwindigkeit lässt sich aus der Laufzeit die Distanz ermitteln. Diese
Verfahren werden entsprechend der Methode der Signalauswertung mit Phasen
laufzeit- oder Korrelationsverfahren bezeichnet. Verfahren dieser Art, bei denen
das Messobjekt während der Messung ständig mit optischer Leistung beauf
schlagt ist, werden Dauerstrich- oder CW-Verfahren genannt. Korrelationsver
fahren, die mit Pseudorauschmodulation arbeiten, sowie das Phasenvergleichs
verfahren gehören zur den Dauerstrichverfahren.
Ein Hauptproblem der hochgenauen Distanzmessung ist die Eliminierung von
temperatur-, exemplar- und alterungsabhängigen parasitären Laufzeitänderun
gen im Lichtemitter und/oder im Lichtdetektor. Zur Reduzierung dieser Fehler
wird die Messung mit einer genau bekannten Referenzdistanz kalibriert. Hierzu
sind verschiedene Methoden bekannt.
Eine Möglichkeit ist der Einsatz einer mechanisch umschaltbaren Referenzstrec
ke (EP 0 701 702 B1, US 3 992 615). Dabei wird der modulierte Laserstrahl bei
einer ersten Messung zunächst auf das Messobjekt und bei einer zweiten Refe
renzmessung beispielsweise über einen verkippbaren Spiegel oder einen verstell
baren Lichtleiter direkt auf den Fotoempfänger geleitet. Durch Subtraktion der
gemessenen Distanzen werden alle Temperatur- und Alterungseinflüsse der Bau
teile sowie Exemplarstreuungen eliminiert. Ein wesentlicher Nachteil dieses
Konzeptes ist jedoch der Einsatz beweglicher mechanischer Komponenten, wo
durch die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer des Gesamtsystems vermindert
wird.
Bei anderen Messvorrichtungen dieser Art wird mit einem Referenzlichtdetektor
und einem Hauptlichtdetektor gearbeitet (DE 196 43 287 A1, DE 43 28 553 A1.
EP 0 610 918 B1, DE 41 09 844 C1). Dabei wird ein Teil des modulierten Laser
lichts auf das Messobjekt und von dort auf den Hauptlichtdetektor und ein an
derer kleiner Teil direkt auf den Referenzlichtdetektor geführt. Da der Referenz
lichtdetektor, ständig beleuchtet ist, wird kein beweglicher mechanischer Um
schalter benötigt. Bei diesem Konzept werden zwar parasitäre temperatur-, alte
rungs- und exemplarabhängige Laufzeitfehler des Lichtemitter vollständig elimi
niert, nicht jedoch Laufzeitfehler der Empfangskomponenten, welche für den
Mess- und Referenzzweig im Allgemeinen verschieden sind. Zur Reduzierung von
Laufzeitfehlern, die durch die Empfangselemente hervorgerufen werden, kommen
in der Regel gepaarte Fotodioden und/oder Korrekturtabellen zum Einsatz.
Der Einsatz von zwei Lichtemittern und zwei Lichtdetektoren ist eine weitere Me
thode zur Eliminierung von Laufzeitfehlern (US 4 403 857, DE 100 06 493 A1).
Hierbei wird ein Teil der modulierten Leistung eines Hauptlichtemitters auf das
Messobjekt gerichtet, von wo aus es in Form von Streulicht auf einen Haupt
lichtdetektor gelangt. Ein weiterer Teil dieser Leistung wird direkt auf einen Re
ferenzlichtdetektor geführt. Außerdem wird ein Teil der modulierten Leistung ei
nes Referenzlichtemitters direkt auf den Hauptlichtdetektor und ein anderer Teil
direkt auf den Referenzlichtdetektor geleitet. Dieses Konzept erfordert keinen
mechanischen Umschalter. Zudem werden sämtliche Laufzeitfehler sowohl in der
Sende- als auch in der Empfangseinheit eliminiert. Die Verwendung von zwei
Lichtdetektoren und/oder zwei Lichtemittern ist aber mit einem erhöhten Ko
sten- und Systemaufwand verbunden.
Bei einigen Distanzmessgeräten, wie sie beispielsweise in der Geodäsie einge
setzt werden, sind nur Messungen relativ großer Distanzen (z. B. < 10 m) von In
teresse. Hier kann über Zeitfenster zwischen Mess- und Referenzsignal unter
schieden werden (DE 32 16 313 C2, DE 33 22 145 A1, EP 0 427 969 A2). Bei ei
ner Referenzstrecke von beispielsweise 5 cm wird das Referenzsignal bereits 0,17
ns nach dessen Aussendung detektiert. Bei einer Messdistanz von 10 m liegt das
Messsignal hingegen erst 67 ns nach der Signalaussendung am Detektor an. Die
beiden Signale können aufgrund ihrer unterschiedlichen Ankunftszeiten sepa
riert werden. Diese Art von Kalibrierung wird in der Regel in Verbindung mit
Lichtimpulslaufzeitverfahren angewandt. Bei kleinen Messdistanzen ist sie aber
sehr problematisch, da sich die Ankunftszeiten nur um wenige 100 ps unter
scheiden. Die Elektronik zur Signalverarbeitung muss diese kurzen Zeitunter
schiede auf direktem Wege auflösen können.
Bei indirekten Phasenlaufzeitverfahren wird mit sinusförmig intensitätsmodu
lierter Laserstrahlung gearbeitet. Die Distanz ergibt sich dabei durch Messung
der Phasendifferenz bezüglich der emittierten und der detektierten sinusförmi
gen Signale. Zur Kalibrierung werden entweder eine Referenzstrecke, ein Lichte
mitter und ein Lichtdetektor (vgl. die nicht vorveröffentlichte DE 100 27 239 A1)
zwei Lichtdetektoren (EP 0 701 702 B1, US 3 992 615) oder zwei
Referenzstrecken, zwei Lichtemitter und zwei Lichtdetektoren (US 44 03 857, DE
100 06 493) verwendet. Zur Realisierung einer hohe Messgenauigkeit wird mit
einer hohen Modulationsfrequenz (100 MHz bis 1 GHz) gearbeitet. Aufgrund der
hohen Modulationsfrequenz (z. B. 1 GHz) können nur sehr kleine Distanzen (z.
B. 15 cm) eindeutig gemessen werden. Zur eindeutigen Distanzbestimmung
muss beispielsweise gemäß DE 100 06 493 die Messung bei mindestens zwei
Modulationsfrequenzen erfolgen. Die hochfrequenten Empfangssignale werden in
der Regel durch nichtlineare Signalmischvorgänge in niedrigere Frequenzberei
che (1 kHz bis 100 kHz) konvertiert, um eine handhabbare, kostengünstige und
störungsarme Signalauswertung zu gewährleisten.
Eine vorgeschlagene Methode der Signalkonversion ist die Direktmischung mit
tels Avalanche-Fotodioden (DE 196 43 287 A1, DE 100 37 209.0). Hierbei wird
der hohen APD-Sperrspannung das sinusförmige Signal eines Lokaloszillators
mit der Frequenz fLO und einer Amplitude von größer als 1 V überlagert, so dass
mit der Sperrspannung auch der Verstärkungsfaktor M der Fotodiode, d. h. ihre
innere Stromquelle, moduliert wird. Für den APD-Ausgangsstrom gilt in erster
Näherung iAPD(t) = M(t).iFoto,O(t), wobei M(t) die von der Zeit t abhängige modu
lierte APD-Verstärkung und iFoto,O(t) den inneren, durch den Lichteinfall gene
rierten Fotostrom beschreiben. Durch den nichtlinearen Zusammenhang zwi
schen APD-Verstärkung und dem inneren Fotostrom entsteht ein Zwischenfre
quenzsignal, das mit der Frequenzdifferenz zwischen der Frequenz des Lokalos
zillators fLO und der Frequenz der modulierten detektierten Lichtleistung fMess
oszilliert. Die Frequenzkonversion findet demnach in der inneren Stromquelle
der APD statt. Durch Tiefpassfilterung werden höherfrequente Anteile eliminiert.
Das Ausgangssignal der APD, d. h. das Zwischenfrequenzsignal, ist vergleichs
weise niederfrequent und lässt sich somit bequem weiterverarbeiten. Da der
Mischprozess sich innerhalb des Chips der APD abspielt, sind die Strukturgrö
ßen der Anordnung typischerweise um drei bis vier Größenordnungen kleiner als
die verwendete Modulationswellenlänge. Hierdurch werden Einstreuungen exter
ner elektromagnetischer Störfelder und elektrisches Übersprechen weitgehend
vernachlässigbar. Auch die Rauscheigenschaften werden verbessert, da eine ver
ringerte eingestreute Störleistung zu reduziertem Rauschen führt. Zudem ist das
aus der Direktmischung hervorgehende Zwischenfrequenzsignal im Vergleich zur
Modulationsfrequenz der detektierten Lichtleistung niederfrequent (1 kHz bis
100 kHz), so dass hier keine Störeinstreuungen zu erwarten sind. Auch parasi
täre Eigenschaften von elektronischen Bauelementen sind vernachlässigbar. Da
das Ausgangssignal der APD im Zwischenfrequenzbereich liegt, werden im Emp
fangsteil außer dem Lokaloszillator keine weiteren Hochfrequenzbauteile benö
tigt. Die Kosten und der Stromverbrauch der Anordnung werden somit drastisch
reduziert. Aufgrund der schwachen Messsignale darf das System nur sehr gerin
ges störendes elektronisches Rauschen und nur sehr schwaches elektrisches
Übersprechem (z. B. < 110 dB) vom Laserdiodensender zum Fotodiodenempfän
ger aufweisen, so dass das Verfahren der Direktmischung mittels Avalanche-Fo
todioden aus oben beschriebenen Gründen große Vorteile bietet.
Da das Lokaloszillatorsignal und das Messsignal verschiedenen Frequenzen be
sitzen, wird bei der beschriebenen Direktmischung von einem heterodynen Ver
fahren gesprochen. Das Zwischenfrequenzsignal ist hier also ein Wechselsignal.
Bei den homodynen Verfahren besitzen Lokaloszillatorsignal und Messsignal die
selbe Frequenz. Somit ist in diesem Fall das Zwischenfrequenzsignal ein Gleich
signal. Zur hochgenauen Distanzmessung werden hauptsächlich heterodyne
Verfahren angewandt, da Zwischenfrequenzsignale in Form von Wechselsignalen
wesentlich vorteilhafter verstärkt und weiterverarbeitet werden können als
Gleichsignale. Letztere sind mit einem DC-Offset beaufschlagt, der wesentlich
größer sein kann als das eigentliche Messsignal und zudem nicht konstant ist.
Offset- bzw. Arbeitspunktschwankungen sowie Funkelrauschen von Verstärkern
spielen hier ebenfalls eine große Rolle. Das Funkelrauschen oder 1/f-Rauschen
steigt mit fallender Frequenz an und ist in der Regel bei niedrigen Frequenzen
dominierend. Oberhalb von Frequenzen von 1 kHz ist es jedoch meist vernach
lässigbar. Zur dreidimensionalen Vermessung von Objekten ist ein homodynes
Verfahren in DE 44 39 298 A1 beschrieben. Die homodyne Signalmischung er
folgt hier mit einem zweidimensionalen Intensitätsmodulator. Bei dieser Mes
sung sind nur Relativdistanzen vom Interesse. Mehrdeutigkeiten treten daher
nicht auf.
Bei dem indirekten Korrelationsverfahren wird der Lichtemitter mit einem Pseu
dorauschsignal (DE 42 17 423 A1) oder einer zeitlich nicht äquidistanten Im
pulsfolge (EP 0 786 097 B1) intensitätsmoduliert. Das emittierte und das detek
tierte Signal sind aufgrund der Messdistanz zeitlich verschoben. Durch Korrela
tion beider Signale ergibt sich diejenige Zeitverschiebung, die zu einer maxima
len Ähnlichkeit führt. Sie entspricht der Signallaufzeit. Zeitlich äquidistante
bzw. periodische Impulse können aufgrund von Mehrdeutigkeiten nicht verwen
det werden. Im Vergleich zur erforderlichen zeitlichen Auflösung (z. B. 10 ps für
1,5 mm Distanzauflösung) sind die Zeiten der Messsignaländerungen relativ
groß (z. B. 10 ns). Die geforderte höhere Genauigkeit ergibt sich durch den Pro
zess der Signalkorrelation. Durch Bildung des Korrelationsintegrals wird die
Messbandbreite eingeschränkt.
Bei den bekannten direkten Lichtimpulslaufzeitverfahren wird der Messstrahl
des Lichtemitters impulsförmig in seiner Intensität moduliert. Der vom Messob
jekt zurückgestreute oder reflektierte Lichtimpuls mit einer Breite von beispiels
weise 1 ns wird vom Lichtdetektor detektiert. Die Zeit zwischen dem Eintreffen
des Referenzimpulses, der eine kurze optische oder elektrische Referenzstrecke
durchläuft, und dem Eintreffen des Messimpulses wird beispielsweise mit einem
Zähler ermittelt. Anschließend wird ein nächster Lichtimpuls erzeugt, und der
beschriebene Vorgang wird wiederholt. Meist wird über zahlreiche derartiger Er
eignisse gemittelt. Bei einer Entfernung von beispielsweise 200 m muss aus
Gründen der Eindeutigkeit die Repetitionsfrequenz der Lichtimpulse kleiner sein
als 750 kHz. Wie bei den Korrelationsverfahren erfordert auch dieses Messver
fahren nicht direkt die hohe zeitliche Auflösung von zum Beispiel 10 ps, die für
eine Einzelmessung mit einer Genauigkeit von zum Beispiel 1,5 mm erforderlich
wäre. Durch den vorhandenen statistischen Jitter der Laserimpulse und der Ak
tivierungszeitpunkte des Zählers wird die grobe Zeitauflösung einer Einzelmes
sung durch Mittelung zahlreicher Ereignisse sukzessive verbessert.
Bei dem in DE 33 22 145 beschriebenen Impulsverfahren werden die Impulslauf
zeiten zunächst mit einem Zähler grob gemessen, da der Zähler bei einer Takt
frequenz von beispielsweise 1 GHz nur eine Zeitauflösung von 1 ns besitzt. Dies
entspricht einer Distanzauflösung von 15 cm. Zur Messung der Restzeit wird bei
jedem Zählimpuls eine lineare Spannungsrampe neu gestartet, die beim Eintref
fen des Messimpulses gestoppt wird. Die Höhe der Spannungsrampe ist ein Maß
für die Restzeit.
Bei dem in DE 36 20 226 A1 dargestellten Verfahren werden Impulssignale mit
einer Repetitionsfrequenz von 10 kHz bis 150 kHz, die zu einer eindeutigen Mes
sung führt, nach der Detektion und Verstärkung mit einem schnellen Analog-Di
gital-Wandler abgetastet und anschließend mit einem Paralleladdierer fortlau
fend und zeitrichtig addiert. Durch die fortlaufende Addition wird das Signal-
Rausch-Verhältnis und durch den Impulsjitter die Zeitauflösung sukzessive ver
bessert.
In EP 0 427 969 A2 wird eine Ausgestaltung des Verfahrens nach DE 36 20 226
A1 beschrieben. Hierbei wird bei starken Signalen, die meist bei kurzen Distan
zen auftreten, durch Aktivierung eines Differenzierglieds ein Überlauf des Ana
log/Digital-Wandlers verhindert und somit die Messgenauigkeit erhöht. Das
Messsystem wird also zu kurzen Distanzen hin erweitert.
Die Patentschrift DE 32 16 313 C2 befasst sich mit der Leistungsregelung von
Lichtimpulsen, wobei motorisch ein optisches Abschwächungsfilter in einen
Strahlengang bewegt wird. Als Beispiel wird das bekannte und oben beschriebe
ne Lichtimpulslaufzeitverfahren behandelt.
Bei EP 0 610 918 B1 wird zur Distanzmessung eine kurze Impulsfolge verwen
det, die nach Detektion einen auf die Impulsfolgefrequenz abgestimmten elektro
nischen Resonator anregt. Das überhöhte Signal des Resonators initiiert einen
Laser, eine neue Impulsfolge auszusenden. Dieser Vorgang wird ständig wieder
holt, so dass Impulsumläufe mit einer bestimmten Umlauffrequenz entstehen.
Aus dieser Umlauffrequenz resultiert die Messdistanz.
Auch in DE 41 09 844 C1 wird das bekannte und oben beschriebene Lichtim
pulslaufzeitverfahren behandelt. Dabei wird ein Lichtleitfaser
ring verwendet, in dem ein Referenzlichtimpuls umläuft. Bei jedem Umlauf wird
ein kleiner Impulsanteil ausgekoppelt und einem Detektor zugeführt, der das
Taktsignal eines Zählers erzeugt. Mit diesem Zähler wird die Laufzeit des Mess
lichtimpulses ermittelt. Diese Patentschrift befasst sich also lediglich mit der
Referenztakterzeugung.
In DE 31 03 567 C2 wird ein Verfahren zur direkten Lichtimpulslaufzeitmessung
vorgestellt, bei dem sowohl ein über die Messstrecke laufender Messlichtimpuls
als auch ein über die Referenzstrecke laufender Referenzlichtimpuls von einem
gemeinsamen Fotodetektor detektiert werden. Der detektierte Mess- und Refe
renzlichtimpuls startet bzw. stoppt ein Zeitmesssystem, also z. B. einen schnel
len Zähler. Durch direkte und eindeutige Messung der Zeitdifferenz zwischen der
Detektion des Referenzlichtimpulses und der Detektion des Messlichtimpulses
wird die Messdistanz eindeutig ermittelt. Die maximale Repetitionsfrequenz der
Lichtimpulse ist also durch die Bedingung der eindeutigen Distanzbestimmung
begrenzt. Die Verwendung eines gemeinsamen Fotodetektors hat den Vorteil,
dass parasitäre Laufzeiten der verwendeten Laser- und Fotodiode vollständig
eliminiert werden können. Der Nachteil ist jedoch der, dass bei Messdistanzen,
die der halben Referenzstrecke entsprechen, keine Messung möglich ist, weil
sich beide Impulse überlappen. Dieses Problem lässt sich dadurch lösen, dass
eine umschaltbare Referenzstrecke in Form einer Lichtleitfaser verwendet wird,
so dass bei einer Impulsüberlappung eine andere Referenzdistanz ausgewählt
wird.
In DE 44 39 298 A1 wird ein Verfahren zur dreidimensionalen Vermessung von
Objekten beschrieben, das auf dem bereits erwähnten Phasenvergleichsverfah
ren mit homodyner Signalmischung beruht. Neben dem Phasenvergleichsverfah
ren wird hier zusätzlich das Impulslaufzeitverfahren behandelt, wobei das
Messobjekt mit einem Lichtimpuls beleuchtet wird. Die von jedem Punkt des
Messobjekts zurückgestreuten Lichtimpulsanteile werden mit einer Empfangsop
tik auf ein zweidimensionales Detektorarray (z. B. CCD-Array) abgebildet. Jeder
Detektorzelle kann somit ein bestimmter Messobjektpunkt zugeordnet werden.
Vor dem Detektorarray befindet sich ein zweidimensionaler optischer Mischer,
der auch als räumlicher Lichtmodulator bezeichnet wird. Dieser Lichtmodulator,
beispielsweise eine Pockelszelle, besitzt hier die Funktion eines optischen Schal
ters. Dieser Schalter wird nur eine kurze Zeit optisch transparent und lässt so
mit nur diejenigen Lichtimpulsanteile durch, deren Laufzeiten mit dem Zeitfen
ster des Schalters korrelieren. Die transmittierten Lichtimpulse werden von be
stimmten Zellen des Detektorarrays, die entsprechenden Objektpunkten zuge
ordnet sind, integriert. Das Zeitfenster des Schalters wird nun sukzessive ver
schoben, so dass entsprechend dieser Verschiebung Lichtimpulsanteile anderer
Objektpunkte integriert werden. Das Messobjekt kann also mit dem verschobe
nen Zeitfenster scheibenweise abgetastet werden. Die Verschiebung des Zeitfen
sters entspricht einer zweidimensionalen Korrelation bzw. Faltung des Emp
fangssignals mit dem Zeitfenster. Die Repetionsfrequenzen der Messimpulse und
der Impulse, die das Zeitfenster erzeugen, sind identisch. Es handelt sich hier
also um einen homodynen Signalmischprozess. Die veröffentlichten Patentan
meldungen DE 197 04 496 A1 und DE 198 21 974 A1 beschreiben vorteilhafte
Ausgestaltungen des Messverfahrens nach DE 44 39 298 A1, wobei bestimmte
Komponenten zur zweidimensionalen homodynen Signalmischung vorgestellt
werden.
In der Veröffentlichung von K. Seta und T. Ohishi, "Distance Measurement
Using a Pulse Train Emitted from a Laser Diode", Japanese J. of Appl. Physics,
vol. 26, no. 10, pp. L1690-L1692, Oct. 1987 wird ein Distanzmessverfahren be
schrieben, bei dem der Messstrahl einer Laserdiode mit einer Folge sehr kurzer
Lichtimpulse mit einem geringen Tastverhältnis moduliert wird. Die Impulsfolge
besteht aus einer Grundfrequenz von 272 MHz sowie aus zahlreichen Oberwel
len. Die vom Messobjekt zurückgestreute Impulsfolge wird mit einer Avalanche-
Fotodiode detektiert. Durch heterodyne Direktmischung mit einem sinusförmi
gen Lokaloszillatorsignal wird lediglich die erste Harmonische der detektierten
Impulsfolge mit einer Frequenz von 544 MHz in einen Zwischenfrequenzbereich
um 20 kHz konvertiert. Das Lokaloszillatorsignal besitzt also eine Frequenz von
544,02 MHz. Die Distanzmessung erfolgt mit der ersten Harmonischen auf Basis
des Phasenvergleichsverfahrens. Der Vorteil bei der Verwendung der ersten Har
monischen als Messfrequenz ist das eliminierte Übersprechen bei der Grundfre
quenz 272 MHz sowie die erhöhte Messfrequenz, die sich durch die Eigenschaf
ten der Laserdiode im sogenannten Spiking-Betrieb automatisch ergibt.
Der Vorteil beim Phasenlaufzeitverfahren mit sinusförmig intensitätsmodulier
tem Lichtstrahl liegt darin, dass durch Anwendung der Signalmischung die
Messsignale niederfrequent sind und somit sehr kostengünstig, bequem, stö
rungs- und rauscharm verarbeitet werden können. Es werden somit hohe Ge
nauigkeiten erzielt. Zudem kann sehr vorteilhaft die Methode der Direktmi
schung angewandt werden. Es lassen sich überdies kostengünstige Komponen
ten aus der Telekommunikationstechnik nutzen, da hier dieselben Verfahren zur
Signalerzeugung und ähnliche Frequenzbereiche verwendet werden. Nachteilig
ist jedoch, dass bei diesem Dauerstrichverfahren aufgrund der Augensicherheit
nur mit niedrigen Amplituden der modulierten Lichtintensität bzw. Lichtleistung
gearbeitet werden kann. Die modulierte Leistung des Laserlichtes ist hinsicht
lich Amplitude auf maximal 1 mW begrenzt. Die Messgenauigkeit hängt im We
sentlichen von der Messzeit TMess, der Amplitude der modulierten Lichtintensi
tät und der Messfrequenz ab. Für die Standardabweichung der Distanz gilt
wobei ein Direktmischbetrieb mit idealem Mischwirkungsgrad angenommen
wird. Die Standardabweichung ist demnach umgekehrt proportional zur Messfre
quenz fMess, zur Amplitude der Laserleistung und zur Wurzel der Messzeit
TMess. Bei voller Durchmodulation entspricht diese Amplitude dem Wert der
mittleren Strahlleistung PLASER,CW, die wegen der Augensicherheit nicht grö
ßer sein darf als 1 mW.
Bei dem Lichtimpulslaufzeitverfahren ist der Hauptvorteil die Möglichkeit, au
gensicher mit intensiven Lichtimpulsen zu arbeiten. Bei kurzen Lichtimpulsen (<
18 µs) ist für die Augensicherheit nur die mittlere Lichtleistung PLASER,CW, die
1 mW nicht überschreiten darf, maßgeblich. Bei einer für einen augensicheren
Betrieb maximal mögliche Impulslichtleistung PLASER,IM
gilt für den Distanzmessfehler bzw. für die Standardabweichung der Distanz
Dabei bezeichnen tRise die Anstiegszeit der detektierten Impulse, fGR ≅ 1/(π
tRise) die 3-dB-Grenzfrequenz des Systems und ηDuty das Tastverhältnis der
Impulsfolge. Die Distanzmessgenauigkeit ist hier proportional zur Wurzel des
Tastverhältnisses der Impulsfolge und umgekehrt proportional zur Systemgrenz
frequenz. Wie anhand von Gl. (2b) zu sehen ist, resultiert der Vorteil aus dem
Sachverhalt, dass eine Erhöhung der Lichtimpulsleistung um den Faktor 1/
ηDuty wirksamer ist als eine Reduzierung der effektiven Messzeit TEff = TMess.
ηDuty um den Faktor ηDuty. Hierdurch wird das Signal-Rausch-Verhältnis ver
bessert. Im Vergleich zum Dauerstrichverfahren reduziert sich der Messfehler
beim Lichtimpulslaufzeitverfahren um den Faktor
Bei einer Impulslänge von beispielsweise 2tRise = 1 ns und einer Repetitionsfre
quenz von beispielsweise 750 kHz ergibt sich ein Tastverhältnis von ηDuty = 1/
1333 und eine Systemgrenzfrequenz von fGr = 637 MHz. Für den Fall, dass die
Grenzfrequenz fGr bei der Impulslaufzeitmessung und die Messfrequenz bei der
Phasenlaufzeitmessung fMess identisch sind, reduziert sich idealerweise der
Messfehler um den Faktor Γ = 1/55. Der wesentliche Nachteil des Lichtimpuls
laufzeitverfahrens ist jedoch der notwendige Einsatz von Gigahertz-Zählern oder
schnellen Abtastschaltungen (z. B. < 100 Megasamples/sec), die damit verbun
denen hohen Kosten und die schlechte Verfügbarkeit dieser speziellen Kompo
nenten. Zudem müssen aufgrund des Tastverhältnisses, das aus Gründen der
Eindeutigkeit sehr klein ist, sehr hohe optische Impulsleistung (z. B. mehrere
Watt) erzielt werden. Dies ist nur mit speziellen Infrarot-Laserdioden möglich,
die teuer und schlecht verfügbar sind sowie unsichtbare Lichtstrahlen emittie
ren. Eine Signalmischung in einen niedrigeren Repetitionsfrequenzbereich wäre
erwägenswert, würde aber aufgrund der niedrigen Repetitionsfrequenz keine we
sentlichen Vorteile bringen.
Bei Korrelationsverfahren, die mit kurzen nicht periodischen Lichtimpulsen be
trieben werden, können hinsichtlich Augensicherheit wesentlich größere opti
sche Signalleistungen gewählt werden als beim Phasenlaufzeitverfahren. Hier
durch wird bei gleichem Signal-Rausch-Abstand die Gesamtmesszeit reduziert,
obwohl die effektive Messzeit aufgrund des Impulsbetriebs abnimmt. Beim Lich
timpulskorrelationsverfahren gilt für die Distanzmessgenauigkeit
Die Lasersignallichtleistung PLASER,CW.TMess/TEff bestimmt also umgekehrt
proportional und die effektive Messzeit TEff mit der reziproken Wurzel die Di
stanzmessgenauigkeit. Die maximal zulässige Lasersignallichtleistung hängt
wiederum umgekehrt proportional mit der effektiven Messzeit zusammen. Die ef
fektive Messzeit ist die Gesamtdauer der in der Gesamtmesszeit TMess detektier
ten Messimpulse. Das Signal-Rausch-Verhältnis des Lichtimpulskorrelationsver
fahren liegt zwischen dem Signal-Rausch-Verhältnis des Phasenlaufzeitverfah
rens und dem Signal-Rausch-Verhältnis des Lichtimpulslaufzeitverfahrens. Kor
relationsverfahren, die mit Pseudorauschmodulation arbeiten, besitzen als Dau
erstrichverfahren den Vorteil eines verbesserten Signal-Rausch-Verhältnisses je
doch nicht. Wie bei den Lichtimpulslaufzeitverfahren ist der Nachteil der Korre
lationsverfahren der notwendige Einsatz relativ schneller Abtastschaltungen (z.
B. < 100 Megasamples/sec), die damit verbundenen hohen Kosten und der er
hebliche Rechenaufwand für die Signalerzeugung und Signalverarbeitung. Eine
Signalmischung in einen niedrigeren Frequenzbereich wurde bisher nicht durch
geführt und würde auch keine Vorteile bringen, da es sich hier um nichtperiodi
sche Signale handelt.
3. Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur elektrooptischen Messung von vergleichsweise großen Distanzen zu und von
auch schwach zurückstreuenden Objekten ohne den Einsatz kooperierender
Zielmarken zu schaffen, die bei hoher Zuverlässigkeit und guter Messgenauig
keit einerseits preiswert realisierbar sind und andererseits eine ausreichend
hohe Sicherheit gegen Schädigungen des menschlichen Auges durch einen
elektrooptischen Strahl, insbesondere Laserstrahl gewährleisten.
Die Lösung besteht bei einem Verfahren zur elektrooptischen Distanzmessung,
bei dem ein Laserstrahl auf ein Messobjekt gerichtet und der von dort reflektier
te Messlichtstrahl durch einen Lichtdetektor erfasst und aus der Lichtlaufzeit
die Distanzbestimmung erfolgt erfindungsgemäß darin, dass einerseits der La
serstrahl als intensitätsmodulierte Folge von Sendelichtimpulsen auf das
Messobjekt gerichtet und die dort reflektierte bzw. gestreute Messlichtimpulsfol
ge durch den Lichtdetektor erfasst und von diesem ein erster Fotostromanteil
generiert wird, andererseits ein kleiner Anteil der intensitätsmodulierten Sende
lichtimpulsfolge als Referenzlichtimpulsfolge abgezweigt und nach Durchlaufen
einer bekannten Referenzstrecke ebenfalls durch einen Lichtdetektor erfasst und
von diesem daraus ein zweiter Fotostromanteil erzeugt wird, wobei die beiden
Fotostromanteile als Summensignal eine Detektionslichtimpulsfolge bilden, und
dass aus der Laufzeitdifferenz der über die Referenzstrecke gelaufenen Referenz
lichtimpulsfolge einerseits und der über die doppelte Messdistanz gelaufenen
Messlichtimpulsfolge andererseits die Messdistanz bestimmt wird.
Aus Gründen der zuverlässigen elektronischen Verarbeitung, aber auch aus Ko
stengründen ist es vorteilhaft nur einen Lichtdetektor einzusetzen, der als De
tektionslichtimpulsfolge die der Messlichtimpulsfolge überlagerte Referenzlich
timpulsfolge erfasst, jedoch ist auch die Verwendung von getrennten Lichtdetek
toren für die Referenzlichtimpulsfolge einerseits und die Messlichtimpulsfolge
andererseits möglich, worauf in Einzelheiten noch eingegangen wird.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die oben beschriebenen Vorteile des
Phasenlaufzeitverfahrens, insbesondere niedrige Kosten, niedrige Zwischenfre
quenz, Direktmischung, geringes Rauschen und geringes Übersprechen mit den
Vorteilen des Impulslaufzeitverfahrens zu verbinden, wobei bei letzterem vor al
lem vergleichsweise hohe Spitzenlichtleistungen und ein gutes Signal-Rausch-
Verhältnis im Vordergrund des Interesses stehen. Die Erfindung eignet sich be
sonders gut für augensichere Laserentfernungsmesssysteme zur Distanzmes
sung von oder zur Vermessung bzw. Abstandsmessung von vergleichsweise weit
entfernten und/oder schwach zurückstreuenden Objekten, und zwar ohne Ein
satz kooperierender Zielmarken.
Die vom Lichtdetektor erfasste Detektionslichtimpulsfolge bzw. bei getrennten
Lichtdetektoren, die Referenzlichtimpulsfolge einerseits und die. Messlichtim
pulsfolge andererseits werden vorzugsweise im jeweiligen Lichtdetektor unmittel
bar einer Direktmischung mit anschließender Tiefpassfilterung unterworfen, wo
bei die Direktmischung unter Steuerung durch eine am Messort lokal, d. h.
durch einen Lokaloszillator erzeugte LO-Impulsfolge erfolgt, deren Tastverhältnis
gleich oder annähernd gleich dem Tastverhältnis der Messlichtimpulsfolge und
deren Repetitionsfrequenzen geringfügig verschieden gewählt sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Direktmischung in einer oder den als
Lichtdetektor(en) eingesetzten Avalanche-Fotodiode(n) erfolgt, deren Verstär
kungsfaktor durch Überlagerung der Fotodioden-Sperrspannung mit der LO-Im
pulsfolge moduliert wird.
Die Repetitionsfrequenz fMess der Messimpulsfolge kann im Bereich von 10 bis
400 MHz, insbesondere im Bereich von 50 bis 300 MHz liegen und ist vorzugs
weise zu etwa 200 MHz gewählt. Grundsätzlich gilt: Je höher die Repetitionsfre
quenz ist, desto höher ist die Genauigkeit. Die Repetitionsfrequenz ist jedoch so
zu wählen, dass ein Kompromiss zwischen Kosten und Nutzen gegeben ist. Die
ser Kompromiss wird sich jedoch im Laufe der technischen Entwicklung in Rich
tung zu höheren Repetitionsfrequenzen verschieben. Der angegebene Vorzugs
wert für die Repetitionsfrequenz von 200 MHz entspricht also dem derzeitigen
Stand der Technik und ist insoweit nur als bevorzugtes, allerdings mit vorteil
haftem Ergebnis erprobtes Ausführungsbeispiel für die Erfindung zu verstehen.
Für die Differenz der Repetitionsfrequenzen der Messlichtimpulsfolge einerseits
und der LO-Impulsfolge andererseits gelten derzeit Werte von 0,5 bis 10 kHz,
vorzugsweise von 0,8 bis 2,0 kHz, insbesondere von 1 kHz.
Wie weiter unten näher erläutert, wird die Leistungsfähigkeit verbessert, wenn
kleine Tastverhältnisse für die Messlicht- und die LO-Impulsfolge angewendet
werden, die vorzugsweise im Bereich von 1% bis 10% bzw. von 3% bis 6% und
insbesondere zu 5% und jeweils gleich gewählt werden. Auch hier gilt prinzipi
ell: Je kleiner das Tastverhältnis ist, desto höher ist die Genauigkeit. Das
Tastverhältnis ist so zu wählen, dass ein Kompromiss zwischen Kosten und Nut
zen erzielt wird. Auch dieser Kompromiss dürfte sich in Zukunft in Richtung zu
kleineren Tastverhältnissen verschieben. Der angegebene Vorzugswert von einem
Tastverhältnis von ca. 5% entspricht dem derzeitigen Stand der Technik und
wurde in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung als zufrieden
stellend ausgewählt.
Vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Distanzmess
verfahrens sind in weiteren abhängigen Verfahrensansprüchen definiert und
werden nachfolgend noch in Einzelheiten erläutert.
Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur elektrooptischen Distanzmessung, bei
der ein von einem Lichtemitter erzeugter Laserstrahl auf ein Messobjekt richtbar
ist, und ein von letzterem reflektierter Messlichtstrahl über eine Empfangsoptik
eingefangen, auf einen Lichtdetektor gelangt, dessen Empfangssignal voraufbe
reitet und nach A/D-Wandlung in einer Steuereinheit zur Bestimmung einer
Messdistanz aus der Lichtlaufzeit zwischen Lichtemitter und Lichtdetektor ver
arbeitet wird, ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Modulationsein
richtung zur Impulsmodulation des vom Lichtemitter abgegebenen Laserstrahls
derart, dass die Dauer eines einzelnen emittierten Impulses klein ist im Ver
gleich zu einer Modulationsperiode, so dass der Laserstrahl mit kleinem Tastver
hältnis gepulst als Sendeimpulsfolge gegen das Messobjekt emittierbar ist, eine
Strahlteilereinrichtung zur Abzweigung eines Teils der emittierten, gepulsten
Primärimpulsfolge als Referenzimpulsfolge über eine bekannte Referenzstrecke
auf eine Lichtempfängereinrichtung, eine Empfangseinrichtung für die vom
Messobjekt reflektierte Messimpulsfolge, eine Signalmischeinrichtung zur Um
setzung der über die Referenzstrecke gelaufenen Referenzimpulsfolge einerseits
und die Messimpulsfolge andererseits in einen gemeinsamen Zwischenfrequenz
bereich und durch eine Signalaufbereitungs- und auswerteeinheit, welche die
Laufzeitdifferenz zwischen den Referenzimpulsen und den zugeordneten Messim
pulsen bestimmt und daraus die Messdistanz errechnet.
Vorzugsweise ist ein gemeinsamer Lichtdetektor als Lichtempfängereinrichtung
vorgesehen, auf dem sowohl die Referenzlichtimpulsfolge, als auch die Messlich
timpulsfolge als überlagerte Detektionsimpulsfolge auftreffen, wobei das Lichtde
tektorsignal in situ mit einer durch einen Lokaloszillator gelieferten Impulsfolge
gemischt wird, deren Repetitionsfrequenz um einen im Vergleich zu dieser Repe
titionsfrequenz kleinen Frequenzbetrag von derjenigen der Sendeimpulsfolge ver
schieden ist und deren Tastverhältnis etwa demjenigen der Sendeimpulsfolge
entspricht. Als Lichtdetektor(n) ist es vorteilhaft (eine) Avalanche-Fotodiode(n)
(APD) vorzusehen, deren Sperrvorspannung durch die vom Lokaloszillator gelie
ferte LO-Impulsfolge überlagert wird und so gewählt ist, dass der Verstärkungs
faktor der APD(s) in den Austastlücken der LO-Impulsfolge wesentlich niedriger
ist als während der Anwesenheit der LO-Impulse.
Weitere vorteilhafte Ergänzungen und Ausgestaltungen insbesondere auch von
Schaltungen zur Erzeugung kurzer Spannungs- bzw. Stromimpulse für das Lo
kaloszillatorsignal einerseits und das Modulationssignal andererseits sind in ab
hängigen die Distanzmesseinrichtung weiter definierenden Patentansprüche an
gegeben und werden nachfolgend in Einzelheiten erläutert.
Ein grundsätzliches Ausführungsbeispiel für die Erfindung und eine Reihe von
vorteilhaften Abwandlungsmöglichkeiten werden nachfolgend unter Bezug auf
die Zeichnungen jeweils in beispielsweiser Ausführungsform näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Systemaufbau einer Einrichtung zur
elektrooptischen Distanzmessung gemäß der Erfindung bei der
ein nachfolgend erläutertes Impulsrückmischverfahren erfin
dungsgemäß zum Einsatz kommt;
Fig. 2 den Verlauf einer Detektionsimpulsfolge am Ort eines Lichtde
tektors bei der Anordnung nach Fig. 1 als Funktion der Zeit für
eine Repetitionsfrequenz von 200 MHz, Bandbreite 4 GHz, bezo
gen auf 20 Oberwellen und bei einem Tastverhältnis von 5%;
Fig. 3 ein Beispiel für eine Lokaloszillatorimpulsfolge im System der
Fig. 1 als Funktion der Zeit, ebenfalls für eine Repetitionsfre
quenz von 200 MHz, Bandbreite 4 GHz, bei 20 Oberwellen und
einem Tastverhältnis von 5%;
Fig. 4 ein Signalbeispiel für eine konvertierte Zwischenfrequenzimpuls
folge am Ausgang des Tiefpasses bei der Systemanordnung nach
Fig. 1 als Funktion der Zeit mit einer Repetitionsfrequenz von 1
kHz, einer Bandbreite von 20 kHz und bezogen auf 20 Oberwel
len als Parameter;
Fig. 5 Signalbeispiele einer konvertierten Zwischenfrequenzimpulsfolge
als Funktion der Zeit in einem Übersichtsdiagramm A (oben) und
in einem zeitgedehnten Diagramm B (unten) für einen einzelnen
Messimpuls bei folgenden Parametern: Repetitionsfrequenz 1
kHz, Bandbreite 100 kHz, 100 Oberwellen;
Fig. 6 die Diagrammdarstellung des Verhältnisses von Distanzmessfeh
lern (Standardabweichung) bei einem Dauerstrichverfahren zu
dem erfindungsgemäßen Impulsrückmischverfahren;
Fig. 7 ein Schaltungsbeispiel zur Impulserzeugung mit hohen Impuls
spannungen aus einem Lokaloszillatorsignal zur Modulation der
Verstärkung einer Avalanche-Fotodiode;
Fig. 8 ein Schaltungsbeispiel zur Erzeugung von Impulsspannungen
von wenigen Volt und mit Avalanche-Fotodioden bei geringem
Tastverhältnis aus einem Lokaloszillatorsignal;
Fig. 9 ein Schaltungsbeispiel zur Generierung von Impulsspannungen
geringer Dauer aus einem Lokaloszillatorsignal zur Steuerung
von MSM-Fotodioden;
Fig. 10 ein Schaltungsbeispiel für Impulsspannungen von wenigen Volt
und kleinem Tastverhältnis zur Steuerung von MSM-Fotodioden
aus einem Lokaloszillatorsignal;
Fig. 11 ein Schaltungsbeispiel zur Modulationsimpulserzeugung für den
senderseitigen Lichtemitter, insbesondere eine Laserdiode;
Fig. 12 die Diagrammdarstellung eines typischen Einschwingverhaltens
einer Laserdiode nach einem schnellen Stromanstieg mit einer
Anstiegszeit von 1 ns;
Fig. 13 das Schaltungsbeispiel einer Anordnung zur Signalmischung un
ter Verwendung eines optisch steuerbaren optischen Schalters;
und
Fig. 14 eine gegenüber der Systemanordnung nach Fig. 1 abgewandelte
Anordnung zur Realisierung des erfindungsgemäßen Impulsrück
mischverfahrens unter Verwendung von zwei Lichtdetektoren.
Eine erste prinzipielle Schaltungs- und Systemanordnung zur Realisierung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Distanzmessung ist in Fig. 1 dargestellt. Es
wird Impulsrückmischverfahren oder IRM-Verfahren genannt.
Der Strahl einer Laserdiode 1 wird mit einer periodischen Folge von Lichtimpul
sen 2 (Modulationsimpulsfolge) in seiner Intensität bzw. Leistung moduliert.
Diese Impulsfolge wird mit einem Signalimpulsgenerator (nicht dargestellt) er
zeugt und über einen Laserdiodentreiber 3 der Laserdiode 1 zugeführt. Im Un
terschied zu dem bekannten Lichtimpulslaufzeitverfahren wird hier mit einer ho
hen Repetitionsfrequenz fMess von beispielsweise 200 MHz bzw. mit einer klei
nen Periodendauer von 5 ns gearbeitet. Das Tastverhältnis liegt zum Beispiel bei
5%, so dass nach Gl. (2a) bei einem augensicheren Betrieb eine Impulslichtlei
stung von 50 mW verwendet werden kann. Die mittlere Lichtleistung beträgt also
1 mW und die Dauer eines Einzelimpulses 100 ps. Aufgrund der hohen Lichtim
pulsleistung ist gemäß Gl. (2b) mit einem verbesserten Signal-Rausch-Verhältnis
und infolgedessen mit einem reduzierten Distanzmessfehler zu rechnen.
Das divergente impulsförmig modulierte Licht der Laserdiode 1 wird mit einer
Kollimationsoptik 4 zu einem gering divergenten Strahl einer Primärimpulsfolge
7 gebündelt. Dieser Strahl durchläuft einen Strahlteiler 8 und wird als Sendeim
pulsfolge 9 auf die Oberfläche eines entfernten Messobjektes (nicht gezeigt) ge
richtet und erzeugt dort einen Leuchtfleck. Bei der vorteilhaften Verwendung ei
ner Laserdiode 1 mit sichtbarer emittierter Strahlung (z. B. 635 nm) ist bei ge
nügend hoher mittlerer Lichtleistung (z. B. 1 mW) der Leuchtfleck sichtbar, so
dass eine genaue Positionierung des Flecks möglich ist. Das von der Position des
Leuchtflecks zurückgestreute oder reflektierte impulsförmig modulierte Licht,
das im Folgenden als Messlichtimpulsfolge oder Messimpulsfolge 10 bezeichnet
ist, wird mit einer Empfangsoptik 5 auf die aktive Fläche einer Fotodiode 6 fo
kussiert. Die Fotodiode 6 generiert gemäß dieser Messlichtimpulsfolge 10 einen
ersten Fotostromanteil.
Ein kleiner Teil der impulsförmig modulierten Leistung aus der Primärimpulsfol
ge 7 des Laserstrahls, im Folgenden Referenzlichtimpulsfolge oder kurz Referen
zimpulsfolge 11 genannt, wird mit dem Strahlenteiler 8 oder einem Lichtleiter
abgezweigt und nach Durchlaufen einer bekannten Referenzstrecke direkt oder
indirekt über einen Streukörper (Diffuser) 12 auf die aktive Fläche der Fotodiode
6 geführt. Auch aus dieser Referenzlichtimpulsfolge wird ein zweiter Fotostro
manteil durch die Fotodiode 6 generiert.
Das Ziel der Messung ist, die Längendifferenz zwischen Mess- und
Referenzstrecke zu ermitteln. Die Länge der Messstrecke ist dabei durch die Di
stanz vom Ort der Laserdiode 1 über die Position des Leuchtflecks auf der
Messobjektoberfläche zum Ort der Fotodiode 6 gegeben. Durch diese Differenz
bildung werden bei bekannter Referenzstrecke parasitäre Laufzeiten der Sende-
und Empfangskomponenten vollständig eliminiert. Damit zwischen den Refe
renz- und Messlichtimpulsen 11 bzw. 10 eindeutig unterschieden werden kann,
dürfen sie sich zeitlich nicht überlappen. Hierzu muss ein zuerst eintreffende
Referenzlichtimpuls 11 abgeklungen sein, bevor der zugeordnete die größere
Strecke durchlaufende Messlichtimpuls 10 die Fotodiode 6 erreicht. Aus einer
Referenzdistanz und einer minimalen Messdistanz von beispielsweise jeweils 5
cm resultiert seine Distanzdifferenz von ebenfalls 5 cm, wobei die Messdistanz
wegen des Hin- und Rückwegs doppelt zu zählen ist. Hieraus ergibt sich eine
Laufzeitdifferenz von 167 ps. Die Lichtimpulse müssen also kürzer sein als diese
Laufzeitdifferenz, damit keine Überlappung stattfindet.
Der von der Fotodiode 6 generierte Fotostrom besteht also aus zwei Anteilen. Der
erste Anteil wird durch die vom Messobjekt zurückgestreute Messlichtimpulsfol
ge 10 und der zweite Anteil durch die Referenzlichtimpulsfolge 11 hervorgerufen,
wobei das Summensignal im Folgenden mit Detektionslichtimpulsfolge 13 be
zeichnet wird. Aufgrund der hohen Dämpfung des Messsignals bei großen Di
stanzen und/oder bei schwach streuenden Messobjektflächen, d. h. bei Flächen
mit kleinem Albedo, ist der erste Anteil in der Regel wesentlich kleiner als der
zweite Anteil. Mit der Annahme einer rechteckförmigen periodischen Impulsfolge
kann der detektierte Fotostrom in eine Fourierreihe gemäß
entwickelt werden, mit der Kreisfrequenz
ωMess = 2π.fMess (6)
fMess bezeichnet die Repetitionsfrequenz, d. h. die Grundfrequenz der Impulsfol
ge, t0 die durch die Messdistanz verursachte Verzögerungszeit und N die Anzahl
der detektierten Oberwellen. Die Bandbreite des Systems ist demnach durch
BMess = N.fMess (7)
gegeben. Weiterhin bezeichnen t die Zeit, IM die Höhe der Messimpulse, IR die
Höhe der Referenzimpulse und ηDuty das Tastverhältnis (Duty Cycle) der beiden
Impulsfolgen. Die Fotostromimpulshöhen
IM = R.PM,impuls (8a)
und
IR = R.PR,impuls (8b)
sind über den Konversionsfaktor R der Fotodiode proportional zur Leistung der
detektierten Lichtimpulse PM,impuls und PR,impuls der Mess- und
Referenzstrecke.
In Fig. 2 ist die Detektionsimpulsfolge iDet aus Gl. (5) über die Zeit t aufgetra
gen. Es wird von einem Tastverhältnis von 5% ausgegangen, d. h. die Impuls
dauer besitzt einen Anteil von 5% von der Periodendauer der Impulsfolge, die in
diesem Beispiel bei 5 ns liegt. Dies entspricht einer Repetitionsfrequenz fMess
von 200 MHz. Es wird von einer Systembandbreite von 4 GHz ausgegangen, so
dass N = 20 Oberwellen detektiert werden können. Durch die begrenzte Band
breite werden die Impulsflanken verflacht. Es sind zwei Anteile zu sehen, die aus
der Messlichtimpulsfolge 10 der Messstrecke und der Referenzlichtimpulsfolge
11 der Referenzstrecke resultieren. Der Anteil der Referenzlichtimpulsfolge 11
besitzt die höhere Amplitude.
Die direkte Detektion von Impulsen mit einer Bandbreite von beispielsweise 4
GHz ist ein schaltungsaufwendiges, störanfälliges und kostenintensives Verfah
ren. Im Unterschied zu den bekannten Lichtimpulslaufzeitverfahren wird erfin
dungsgemäß die Methode der Direktmischung mit all ihren Vorteilen angewandt.
Hierzu wird nach Fig. 1 der Sperrspannung UBias einer als Lichtdetektor 6 ein
gesetzten Avalanche-Fotodiode (APD) eine periodische Impulsfolge mit einem
kleinen Tastverhältnis ηDuty von beispielsweise 5% überlagert, so dass der Ver
stärkungsfaktor M der APD entsprechend dieser Impulsfolge moduliert wird. Die
Impulsfolge 14 mit der Repetitionsfrequenz fLO wird von einem Lokaloszillator
(nicht in Einzelheiten gezeigt), im Folgenden als LO-Impulsgenerator bezeichnet,
erzeugt. Das Tastverhältnis dieser LO-Impulsfolge 14 entspricht in dem Beispiel
dem Tastverhältnis der Modulationsimpulsfolge, also dem Tastverhältnis der
Mess- bzw. Referenzlichtimpulsfolge 2. Die Repetitionsfrequenzen fLO und fMess
beider Impulsfolgen 2, 14 sind jedoch geringfügig verschieden. Die Sperrspan
nung UBias wird vorzugsweise so gewählt, dass ohne die Anwesenheit eines LO-
Impulses ein relativ niedriger Verstärkungsfaktor M und damit ein niedriger
Konversionsfaktor R = M K der APD vorliegt (z. B. M = 10, R = 5 A/W). κ be
schreibt die Empfindlichkeit, die bei Silizium-APDs und bei einer Lichtwellenlän
ge von 635 nm typischerweise 0,5 A/W beträgt. Während der Zeitdauer eines
LO-Impulses steigen M und R hingegen drastisch, beispielsweise auf M = 200
und R = 100 A/W, an. Entsprechend der LO-Impulsfolge 14 wird demnach die
Avalanche-Fotodiode 6 periodisch aktiviert. Diese starke periodische Erhöhung
des Konversionsfaktors wirkt auf die innere Fotostromquelle der APD 6 wie ein
Schaltsignal, das mit der Annahme einer rechteckförmigen periodischen Impuls
folge mit der Fourierreihe
dargestellt werden kann. Dabei bezeichnet
ωLO = 2π.fLO (10)
die Kreisfrequenz der Impulsfolge des LO-Impulsgenerators. Die Bandbreite des
Systems
BLO = N.fLO (11)
ergibt sich wieder aus der Anzahl N der berücksichtigten Oberwellen. Die LO-
Impulsfolge, also der Ausdruck aus Gl. (9), ist in Fig. 3 über die Zeit t aufgetra
gen. Das Tastverhältnis ηDuty beträgt 5%, die Repetitionsfrequenz 200,001
MHz und die Systembandbreite 4 GHz, d. h., es werden N = 20 Oberwellen be
rücksichtigt.
Durch den beschriebenen periodischen Schaltprozess wird das Signal aus Gl. (5)
mit dem Schaltsignal aus Gl. (9) multipliziert, so dass nach einer Filterung in ei
nem Tiefpass 15 ein Zwischenfrequenzsignal entsteht. Aus der Multiplikation
der beiden Fourierreihen aus Gl. (5) und Gl. (9) und der Anwendung des Additi
onstheorems
folgt der Ausdruck
mit der Zwischenkreisfrequenz (ZF)
ωZF = |ωMess - ωLO| = 2π.fZF = 2π.|fMess - fLO (13)
und der Bandbreite
BZF = N.fZF. (14)
Dieser Ausdruck wird im Folgenden Zwischenfrequenzimpulsfolge genannt.
Durch den Reihenmultiplikationsprozess entstehen neben Anteilen, die fre
quenzmäßig bei ganzzahligen Vielfachen von fZF liegen, auch Anteile bei den
Frequenzen
|nfMess - mfLO| mit (n, m) = 1, 2, . . ., N und n ≠ m (15a)
sowie
|nfMess + mfLO| mit (n, m) = 1, 2, . . ., N (15b)
Diese Anteile liegen aber bei Frequenzen um 200 MHz oder höher und werden
durch die Tiefpassfilterung (siehe Fig. 1) eliminiert. Die Fourierreihe nach Gl.
(12) beschreibt eine periodische Folge aus Dreiecksimpulsen, falls die Tastver
hältnisse der Impulsfolgen 2, 14 des Signal- und LO-Impulsgenerators identisch
sind. Das integrale Verhalten des Tiefpasses 15 entspricht einer Faltung der bei
den rechteckförmigen periodischen Eingangssignale iDet und YLO. In Fig. 4 ist
das ZF-Signal aus Gl. (12) über die Zeit t aufgetragen. Die Repetitionsfrequenz
fZF des ZF-Signals entspricht der Differenz der Repetitionsfrequenzen fMess und
fLO der Detektions- und LO-Impulsfolge. Sie liegt bei 1 kHz, und es werden 20
Oberwellen berücksichtigt. Die Zwischenfrequenzbandbreite liegt also bei 20
kHz. Das ZF-Signal iZF besteht wie das Detektionssignal iDet aus zwei Anteilen,
welche aus der Messlichtimpulsfolge 10 der Messstrecke und der Referenzlich
timpulsfolge 11 der Referenzstrecke hervorgehen. Der dreiecksförmige Verlauf
wird erst bei einer großen Oberwellenzahl deutlich. In Fig. 5(A) ist das ZF-Signal
bei einer ZF-Bandbreite von 100 kHz bzw. bei einer Oberwellenzahl von 100 dar
gestellt. Die untere Darstellung in Fig. 5(B) zeigt einen Ausschnitt um t = 1,2 ms
herum. Die Amplitude der Dreiecksimpulse wird im Vergleich zur Amplitude ent
sprechender Impulse des Detektionssignals iDet um den Faktor ηDuty = 0,05 re
duziert, da die zahlreichen Frequenzanteile nach den Gln. (15a) und (15b) durch
die Filterung eliminiert werden. Die Breite der Dreiecksimpulse entspricht dem
doppelten Tastverhältnis ηDuty, also 10% der Periode des Zwischenfrequenzsi
gnals von 1 ms.
Die Zwischenfrequenzimpulsfolge wird gemäß Fig. 1 zunächst in einem Verstär
ker 16 verstärkt und dann mit einem Analog-Digital-Wandler 17 abgetastet, der
die Daten einer Steuereinheit 18 (Microcontroller, Signalprozessor, PC) übermit
telt. Da die Repetitionsfrequenzen der Detektionsimpulsfolge 13 und der LO-
Impulsfolge 14 sich geringfügig unterscheiden ist das erfindungsgemäße IRM-
Verfahren ein heterodynes Verfahren. Das Zwischenfrequenzsignal kann somit
als niederfrequentes Wechselsignal sehr vorteilhaft verstärkt und weiterverarbei
tet werden. Offset- bzw. Arbeitspunktschwankungen und Funkelrauschen wir
ken sich hier nicht aus.
Aufgrund der niedrigen Zwischenfrequenz werden an den Analog-Digital-Wandler
17 keine großen Anforderungen gestellt. Es können demnach solche Wandler
verwendet werden, die ohnehin in den meisten Microcontrollern vorhanden sind,
wodurch Kosten eingespart und der Schaltungsaufwand reduziert wird.
Aus den Abtastwerten einer ersten Messung wird die Zeitdifferenz tZF,1 zwi
schen den Maxima des Referenz- und des Messimpulses im ZF-Signal gemäß Figur
ermittelt. Zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands können zahlreiche
Perioden der ZF-Impulsfolge überlagert werden, wobei der genügend starke Refe
renzimpuls als Triggersignal verwendet werden kann. Der Zeitmaßstab der De
tektionsimpulsfolge wird durch den Direktmischprozess im Verhältnis fZF :
fMess,1 untersetzt, wobei die Repetitionsfrequenz der Messlichtimpulsfolge bei
der ersten Messung mit fMess,1 bezeichnet wird. Die Zeitdifferenz t1 zwischen
Referenz- und Messimpuls im Detektionssignal gemäß Fig. 2 beträgt demnach
Durch die Differenzbildung der Zeitpunkte des Mess- und Referenzimpulses wer
den alle parasitären Laufzeiten der Sende- und Empfangskomponenten elimi
niert. Aufgrund der hohen Repetitionsfrequenz fMess,1 liefert eine Einzelmes
sung keine eindeutige Messdistanz. Bei einer Repetitionsfrequenz von 200 MHz
liegt die Periodendauer der Impulsfolge bei 5 ns und der Eindeutigkeitsbereich
c/(2.fMess,1) bei 75 cm, wobei c die Lichtgeschwindigkeit in Luft bezeichnet.
Größere Distanzen als 75 cm können also nicht eindeutig gemessen werden. Für
die Messdistanz gilt demnach
n, ist dabei die Zahl von Perioden, die zur nicht eindeutigen Distanz t1.c/2 ad
diert werden müssen, um die wahre Distanz d zu erhalten. Mit d und n1 existie
ren also zwei unbekannte Größen, so dass zur eindeutigen Distanzbestimmung
bei über dem Eindeutigkeitsbereich zu messenden Distanzen mindestens noch
eine zweite Messung mit einer anderen Repetitionsfrequenz fMess,2 durchzufüh
ren ist. Dabei wird, um eine konstante Zwischenfrequenz fZF zu erhalten, die
Repetitionsfrequenz der LO-Impulsfolge 14 entsprechend der Repetitionsfrequenz
der Messlicht- bzw. die Modulationsimpulsfolge 2 verändert. Für die zweite Mes
sung gilt.
mit der entsprechenden Zeitdifferenz tZF2. Die Änderung der Repetitionsfre
quenz sollte hierbei so gering sein, dass bei beiden Messungen dieselbe absolute
Periodenzahl (n2 = n1) vorliegt. Demnach folgt aus den Gl. (17) und (18) für die
Repetitionsfrequenzänderung die Bedingung
wobei dmax die maximale Messdistanz beschreibt. Bei einer maximalen Messdi
stanz von beispielsweise 300 m ergibt sich eine maximale Repetitionsfrequen
zänderung von 500 kHz. Mit n2 = n1 folgt aus den Gl. (17) und (18) die eindeuti
ge Distanz
Aufgrund des Rauschens sind die gemessenen Zeiten jedoch fehlerbehaftet. Da
sich im Nenner von Gl. (20) die geringe Differenz der Repetitionsfrequenzen be
findet, entsteht unter Umständen ein größerer Distanzmessfehler. Zur Fehlerre
duzierung wird daher mit der ungenauen Distanz d0 und Gl. (17) oder (18) die
im Idealfall ganzzahlige Periodenzahl
berechnet. Im realen Fall ist sie aufgrund des Rauschens nicht ganzzahlig und
wird deshalb gerundet, wodurch eine verbesserte Genauigkeit erzielt wird. Durch
Einsetzen von n1 aus Gl. (21) in Gl. (17) oder (18) kann nun die Distanz genauer
ermittelt werden. Durch die stark fehlerbehaftete Distanz d0 und durch die gro
ße Repetitionsfrequenz fMess,2 wird die absolute Periodenzahl mit Gl. (21) nur
unsicher bestimmt. Zur Erhöhung der Sicherheit bei der Periodenzahlbestim
mung kann die Messung bei weiteren Repetitionsfrequenzen durchgeführt wer
den, wobei der Frequenzabstand sukzessive erhöht wird. Es wird nicht unmittel
bar die absolute Periodenzahl bestimmt, sondern es werden Zwischenschritte
eingeführt, bei denen bezüglich der zusätzlichen Frequenzdifferenzen zunächst
relative Periodenzahlen also Periodenzahldifferenzen ermittelt werden. Diese ver
gleichsweise geringen Periodenzahldifferenzen sind weit weniger fehleranfällig
als die absolute Periodenzahl. Die Frequenz- und Periodenzahldifferenz und da
mit die Genauigkeit wird sukzessive erhöht bis die absolute Periodenzahl sicher
bestimmt werden kann, mit der letztendlich die genaue Distanz berechnet wird.
Aufgrund der Periodizität der Impulssignale kann bei bestimmten Distanzen der
Fall eintreten, dass ein Messimpuls sich mit einem Referenzimpuls einer vorhe
rigen Periode überlagert. Die beiden Impulse können dann nicht separiert wer
den. Die Repetitionsfrequenzen müssen in diesem Fall an die jeweiligen Gege
benheiten angepasst werden, so dass eine Separation und damit eine Zeitdiffe
renzmessung im ZF-Berelch möglich wird.
Nach Gl. (2a) können beim erfindungsgemäßen IRM-Verfahren die Messlichtim
pulse um den Faktor 1/ηDuty höher gewählt werden als die Amplitude der mo
dulierten Lichtleistung beim bekannten Phasenvergleichsverfahren. Durch die
Eliminierung der hochfrequenten Anteile mit dem Tiefpass 15 in Fig. 1 wird beim
IRM-Verfahren jedoch die Amplitude der Signale im ZF-Bereich um den Faktor
ηDuty reduziert. Somit herrschen im ZF-Bereich hinsichtlich Signalamplitude
beim Phasenvergleichsverfahren und beim IRM-Verfahren vergleichbare Verhält
nisse.
Ein wesentlicher Vorteil des IRM-Verfahrens im Vergleich zu anderen Verfahren
ist jedoch die starke Rauschreduzierung, die bei der Verwendung von Avalanche-
Fotodioden besonders vorteilhaft in Erscheinung tritt. Hierbei dominiert in der
Regel das Schrotrauschen, das durch das Hintergrundlicht hervorgerufen wird.
Es ist beispielsweise bei Messungen mit Sonnenlicht je nach Verstärkungsfaktor
M um bis zu drei Größenordnungen stärker als alle anderen Rauschquellen.
Falls die APD nur während der LO-Impulsdauer aktiv ist, reduzieren sich im ZF-
Bereich die mittleren Rauschströme der Fotodiode entsprechend dem Tastver
hältnis, so dass bei gleicher Signalamplitude sich das Signal-Rausch-Verhältnis
verbessert. Dieser Vorteil kann vor allem bei der Verwendung von Avalanche-Fo
todioden, die mit einem genügend grossen Verstärkungsfaktor betrieben werden,
voll ausgenutzt werden. Die Verwendung großer Verstärkungsfaktoren bzw. ho
her Sperrspannungen führt zu einem sehr empfindlichem Temperaturverhalten
hinsichtlich Signallaufzeit. Da jedoch bei dem IRM-Verfahren die Referenzim
pulsfolge und die Messimpulsfolge dieselben Komponenten im Empfänger und
im Sender durchlaufen, werden Laufzeitfehler auch bei sehr großen Verstär
kungsfaktoren vollständig eliminiert. Beim IRM-Verfahren können demnach Ava
lanche-Fotodioden sehr empfindlich betrieben werden, ohne dass dies zu star
ken negativen Auswirkungen hinsichtlich parasitärer Laufzeitfehler und Rau
schen führt. Zudem ist die Verwendung von Kompensationstabellen zur Fehler
reduzierung und eine initiale Kalibrierung des Messgerätes nicht notwendig.
Die Schrotrauschströme der Fotodiode werden zusammen mit dem Signalstrom
ebenfalls mit dem Schaltsignal YLO aus Gl. (9) zerhackt und auf diese Weise in
den Zwischenfrequenzbereich konvertiert. Dabei ist zu beachten, dass durch die
Oberwellenanteile der Fourierreihe aus Gl. (9) auch sehr hochfrequente
Rauschanteile in den ZF-Bereich überführt werden. Aus den Signal- und
Rauschströmen im ZF-Bereich kann das Signal-Rausch-Verhältnis und daraus
der Distanzmessfehler ermittelt werden. Demnach gilt beim IRM-Verfahren für
die Standardabweichung der gemessenen Distanz die Beziehung
Damit die kurzen Impulse aufgelöst werden können, muss für die Anzahl der
Oberwellen bzw. für die Bandbreiten BZF, BMess und BLO mindestens
gelten.
Im Vergleich zum Phasenvergleichsverfahren reduziert sich der Messfehler beim
IRM-Verfahren um den Faktor
wobei angenommen wird, dass bei beiden Verfahren die mittlere Lichtleistung 1
mW beträgt. Der Faktor Γ ist in Fig. 6 über das Tastverhältnis ηDuty aufgetra
gen. Dabei wird angenommen, dass die Messfrequenz beim Phasenlaufzeitverfah
ren fMess,Phase und die Repetitionsfrequenz beim IRM-Verfahren fMess,IRM
identisch sind. Bei einem Tastverhältnis von 5% verbessert sich die Messgenau
igkeit um den Faktor 4. Diese Verbesserung resultiert im Wesentlichen aus dem
reduzierten Rauschen der Fotodiode und nicht aus einer vergrösserten Signal
amplitude, wie es beim Lichtimpulslaufzeitverfahren der Fall ist. Aufgrund des
geringen Informationsgehalts im ZF-Bereich ist auch hier im Vergleich zum Dau
erstrichverfahren mit einer geringeren effektiven Messzeit zu rechnen. Die redu
zierten Rauschströme wirken sich jedoch proportional und die reduzierte effekti
ve Messzeit mit der Quadratwurzel auf die Distanzmessgenauigkeit aus. Die
Rauschströme besitzen also wie die Signalströme eine stärkere Gewichtung.
In Fig. 7 ist ein Ausführungsbeispiel zur Erzeugung einer periodischen Folge
kurzer Spannungsimpulse für das Lokaloszillatorsignal zur Direktmischung dar
gestellt. Die Impulsspannung dieser LO-Impulsfolge 74 sollte dabei möglichst
hoch sein, damit während der Impulsdauer die Avalanche-Fotodiode (APD) 6 ei
nen hohen Verstärkungsfaktor M (200 bis 1000) erhält. Im Ruhezustand, d. h.
ohne das Anliegen eines Impulses, ist die APD 6 in Sperrichtung über einen na
hezu stromlosen Kathodenwiderstand RKathode mit eier Gleichspannung UBias
vorgespannt. Diese Vorspannung UBias ist so zu wählen, dass der Verstär
kungsfaktor im Ruhezustand der APD 6 vergleichsweise klein ist (z. B. M < 10),
so dass ein gutes Schaltverhalten realisiert wird. Ein schneller Transistor 71
(FET oder bipolar) wird von dem Signal 72 eines Rechtecksignalgenerators (nicht
gezeigt) mit einer Frequenz von beispielsweise 200,001 MHz angesteuert. Bei ei
ner positiven Spannung dieses schaltenden Signals 72 an der Basis bzw. am
Gate ist der Transistor 71 geöffnet, so dass eine zwischen einer Versorgungs
spannung USupply und dem Kollektor (oder Drain) des Transistors 71 liegende
Induktivität L von einem Strom durchflossen wird. Bei der fallenden Flanke die
ses Schaltsignals 72 sperrt der Transistor 71, und aufgrund der Stetigkeit des
Stromes durch L fällt an einen im Vergleich zum Transistor 71 großen parallel
zu letzerem liegenden Widerstand RMatch ein hoher Spannungsimpuls ab. Die
ser Impuls läuft über die Leitung 73 und wird an deren offenem Ende mit einem
Reflexionsfaktor von -1 reflektiert. Der reflektierte Impuls und der noch nicht
abgeklungene in die Leitung hineinlaufende Impuls löschen sich gegenseitig aus.
Die Dauer des der Vorspannung überlagerten Impulses an der APD 6 wird also
durch die Leitungslänge bestimmt. Mit dem Widerstand RMatch wird die Leitung
73 eingangsseitig angepasst, so dass Mehrfachreflexionen vermieden werden.
Kondensatoren CK dienen der Entkopplung verschiedener Gleichspannungen.
Sie sind für die kurzen Impulse durchlässig. Durch den aus der LO-Impulsfolge
hervorgehenden Schaltprozess wird der detektierte periodische impulsförmige
Fotostrom, d. h. die Detektionsimpulsfolge, die eine geringfügig andere Repetiti
onsfrequenz besitzt als die LO-Impulsfolge 14, zerhackt. Hieraus resultiert ein
niederfrequenter periodischer impulsförmiger Zwischenfrequenzstrom. Mit dem
Tiefpass 15 bestehend aus der Parallelschaltung eines Kondensators CTP und ei
nes Widerstands RTP werden alle hochfrequenten Stromanteile kurzgeschlossen.
Für die niederfrequenten ZF-Impulsströme besitzt der Kondensator CTP eine
sehr große Reaktanz. Der impulsfolgenförmige ZF-Strom fließt daher fast aus
schließlich durch den Widerstand RTP und erzeugt dort einen Spannungsabfall,
der gegebenenfalls nach Verstärkung in dem Analog-Digital-Wandler 17 (Fig. 1)
abgetastet und anschließend in oben beschriebener Weise verarbeitet werden
kann. Der Vorteil der Verwendung von Avalanche-Fotodioden ist die hohe Emp
findlichkeit bzw. der große Konversionsfaktor. Wie oben beschrieben, wird beim
erfindungsgemäßen IRM-Verfahren der Signal-Rausch-Abstand nur erhöht,
wenn durch die kurze Aktivierung der Fotodiode 6 die dominierenden mittleren
Rauschströme mit dem Tastverhältnis der LO-Impulsfolge 74 reduziert werden.
Dies ist bei der Verwendung von Avalanche-Fotodioden aufgrund des hohen
Konversionsfaktors der Fall, da hier das Gesamtrauschen fast ausschließlich
durch das Rauschen der Fotodiode 6 bestimmt wird. Beim IRM-Verfahren kann
demnach eine erhebliche Verbesserung hinsichtlich Messzeit oder Genauigkeit
erzielt werden. Der mögliche inhärente Nachteil von Avalanche-Fotodioden ist
die relativ geringe Grenzfrequenz die typischerweise bei üblichen Silizium-APDs
um 2 GHz liegt. Durch Reduzierung des Durchmessers der aktiven Fläche von
zum Beispiel 200 µm auf 50 µm kann die Grenzfrequenz jedoch auf über 4 GHz
erhöht werden. Auch werden vergleichsweise hohe Spannungen für die LO-
Impulse 74 und für die Vorspannung UBias benötigt mit der damit verbundenen
relativ geringeren Zuverlässigkeit. Auch ist die Herstellung einer solchen Impul
serzeugungsschaltung relativ teuer.
In Fig. 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung zur
Erzeugung einer periodischen Folge kurzer Spannungsimpulse für das Lokalos
zillatorsignal zur Direktmischung beim Impulsrückmischverfahren gemäß der
Erfindung zu sehen. Hierbei wird eine periodische LO-Impulsfolge 81 digital er
zeugt. Das Signal 80 eines Rechtecksignalgenerators (nicht gezeigt) mit einer
Frequenz von zum Beispiel 200,001 MHz wird einerseits direkt auf ein EXODER-
Gatter 82 und andererseits über ein Verzögerungsglied 83 mit der Signallaufzeit
τ auf das EXODER-Gatter 82 geführt. Besitzt das Eingangssignal eine gewisse
Zeit lang einen 0- oder einen 1-Pegel, so liegt an beiden Gattereingängen 84, 85
ebenfalls ein 0- oder ein 1-Pegel an, und der Ausgang 86 des Gatters 82 ist "0".
Bei der steigenden Flanke des Eingangssignals 80 nimmt der obere Gatterein
gang 84 sofort den 1-Pegel an. Wegen der Signallaufzeit τ durch das Verzöge
rungsglied 83 ist an dem unteren Gattereingang 85 zunächst noch ein 0-Pegel
vorzufinden, so dass der Ausgang 86 einen 1-Pegel annimmt. Erst nach der Ver
zögerungszeit τ, d. h. wenn beide Gattereingänge 84, 85 wieder identische Zu
stände besitzen, geht der Ausgang des Gatters 82 auf "0". Ein entsprechender
Prozess ist bei der negativen Flanke des Einganssignals 80 zu beobachten. Die
Impulsdauer am Gatterausgang 86 wird also durch die Signallaufzeit τ des Ver
zögerungsglieds 83 bestimmt. Da bei jeder Flanke des Eingangssignals 80 ein
positiver kurzer Impuls entsteht, besitzt das Ausgangssignal 81 im Vergleich
zum Eingangssignal 80 die doppelte Frequenz. Ein Kondensator CK dient wieder
der Entkopplung verschiedener Gleichspannungen und ist für die kurzen Impul
se der LO-Impulsfolge 81 durchlässig. Die ZF-Stromimpulsfolge, die aus der Di
rektmischung des detektierten periodischen impulsförmigen Fotostroms (Detek
tionsimpulsfolge 13 in Fig. 1) mit der periodischen LO-Impulsfolge 81 hervor
geht, erzeugt an dem Widerstand RTP des Tiefpasses 15 einen dem ZF-Strom
entsprechenden Spannungsabfall, der mit dem Analog-Digital-Wandler 17 ge
messen und anschließend weiterverarbeitet werden kann. Die hochfrequenten
Stromanteile werden mit der Kapazität CTP kurzgeschlossen.
Es sind noch weitere digitale Schaltungsvarianten auch mit anderen logischen
Elementen vorstellbar. Mit einem UND-Gatter anstelle des EXODER-Gatters 82
und einem Inverter anstelle des Verzögerungsglieds 83 lassen sich ähnliche Ef
fekte erzielen. Als Verzögerungsglieder lassen sich beispielsweise einfache Lei
tungen verwenden. Die Signallaufzeit wird dabei durch die Leitungslänge be
stimmt. Mit Gattern auf Basis einer ECL-Logik lassen sich Anstiegszeiten von ei
nigen 100 ps erreichen. Noch schnellere Gatter sind mit diskreten Transistor
schaltungen realisierbar. Mit GaAs-Transistoren sind Anstiegszeiten von einigen
10 ps möglich. Zur weiteren Verkürzung der LO-Impulse an der APD-Kathode
kann zusätzlich die leerlaufende Leitung 73 nach Fig. 7 verwendet werden, wo
bei der Impuls an der APD 6 durch den am Leitungsende reflektierten Impuls
ausgelöscht wird. Der Leitungseingang muss dabei mit dem Wellenwiderstand
der Leitung abgeschlossen sein, um Mehrfachreflexionen zu vermeiden.
Die Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltung zur Erzeugung einer
periodischen Folge kurzer Spannungsimpulse für das Lokaloszillatorsignal zur
Direktmischung, das dem in Fig. 7 angewendeten Verfahren entspricht. Die LO-
Spannungsimpulse 95 werden hierbei, wie oben beschrieben, mit einer geschal
teten Induktivität L erzeugt. Als Schalter wird wieder ein schneller Transistor 91
verwendet, der von dem Signal 92 eines (nicht gezeigten) Rechtecksignalgenera
tors (z. B. fLO = 200,001 MHz) angesteuert wird. Eine Kapazität CK dient wieder
der Entkopplung verschiedener Gleichspannungen. Die Verkürzung der Impuls
dauer wird auch hier mit einer leerlaufenden, mit dem Widerstand RMatch ein
gangsseitig angepassten Leitung 93 vorgenommen. Dabei wird der Eingangsim
puls an der Leitung 93 durch den an ihrem Ende reflektierten Impuls ausge
löscht. Im Unterschied zu dem Verfahren in Fig. 7 wird hier anstelle einer Ava
lanche-Fotodiode eine MSM-Fotodiode 94 mit Mittelkontakt als Mischdiode ein
gesetzt. Ohne das Anliegen eines Impulses an ihrer Kathode werden beide
Schottky-Übergänge von einer negativen Spannungsquelle USupply aus über
den Widerstand RMatch und den Widerstand RTP des Tiefpasses 15 in Durch
lassrichtung betrieben, so dass ihre inneren Stromquellen (Fotostrom und
Schrotrauschstrom) kurzgeschlossen werden. Bei Anliegen eines positiven Span
nungsimpulses an der Kathode werden hingegen die beiden Schottky-Kontakte
der MSM-Fotodiode 94 während der Impulsdauer der LO-Impulsfolge 95 ge
sperrt. In diesem Fall sind beide Übergänge fotoaktiv. Die Fotoströme, die in den
Sperrschichten beider Übergänge durch Lichteinfall generiert werden, fließen
über den Tiefpass 15 bestehend aus dem Kondensator CTP und dem Widerstand
RTP sowie über die negative Spannungsquelle -USupply und den Widerstand
RMatch. Der generierte Fotostrom, der beim erfindungsgemäßen IRM-Verfahren
aus der periodischen Detektionsimpulsfolge 13 besteht, wird also entsprechend
der periodischen Impulsfolge des LO-Signals 95 ein- und ausgeschaltet bzw. zer
hackt. Da beide Impulsfolgen geringfügig verschiedene Repetitionsfrequenzen be
sitzen, entsteht durch diesen periodischen Schaltprozess ein impulsförmiger
Zwischenfrequenzstrom mit einer Repetitionsfrequenz, die der Differenz der bei
den Frequenzen der LO- und Detektionsimpulsfolge 95, 13 entspricht. Dieser
Zwischenfrequenzstrom erzeugt an dem Widerstand RTP des Tiefpasses einen
Spannungsabfall, der mit Analog-Digital-Wandlern gemessen werden kann. Die
hochfrequenten Stromanteile werden mit der Kapazität CTP kurzgeschlossen.
Für die Zwischenfrequenzströme ist die Kapazität CTP ein Leerlauf. Der Vorteil
von MSM-Fotodioden ist die hohe Schaltgeschwindigkeit mit Anstiegszeiten von
beispielsweise 10 ps, die geringe Aktivierungsspannung von beispielsweise 1 V,
die hohe Zuverlässigkeit sowie die einfache Herstellung und die damit verbunde
nen geringen Kosten. Ein möglicher Nachteil ist die geringere Empfindlichkeit,
so dass nicht das Schrotrauschen der aktiven Fotodioden sondern Rauschquel
len im ZF-Schaltungsteil dominieren können. Wie oben beschrieben, kann beim
IRM-Verfahren eine Verbesserung hinsichtlich Signal-Rausch-Abstand nur er
zielt werden, wenn sich durch die kurze Aktivierung der Fotodiode die dominie
renden Rauschströme mit dem Tastverhältnis der LO-Impulsfolge reduzieren las
sen. Dies ist bei der Verwendung von Avalanche-Fotodioden der Fall, da hier das
Gesamtrauschen fast ausschließlich durch das Rauschen der Fotodiode be
stimmt wird. Bei der Verwendung von MSM-Fotodioden dominieren hingegen an
dere Rauschquellen, die jedoch durch einen Signalkurzschluss am Eingang des
ZF-Verstärkers 15 reduziert werden. Dieser Signalkurzschluss wird durch die
nicht aktiven, in Durchlassrichtung betriebenen Schottky-Kontakte der MSM-
Fotodiode 94 hervorgerufen, wenn kein LO-Impuls kathodenseitig anliegt. Die
Verwendung eines möglichst großen Konversionswiderstands RTP in Verbindung
mit einem Hochimpedanzverstärker ist in diesem Zusammenhang von Vorteil, da
bei genügend großem Konversionswiderstand seine thermische Rauschspannung
dominiert. Diese Rauschspannung wird aber durch den beschriebenen Schalt
prozess mit dem Faktor des Tastverhältnisses reduziert. Gleichzeitig ist aber mit
einem relativ großen Spannungsabfall am Tiefpasswiderstand RTP, also mit ho
hen ZF-Signalimpulsen, zu rechnen. Der Stromfluss über die durchgeschalteten
Schottky-Kontakte der MSM-Fotodiode 94, der aufgrund des erforderlichen
schnellen Schaltverhaltens möglichst groß sein sollte (z. B. einige 100 pA), er
zeugt an dem Widerstand RTP einen Gleichspannungsanteil. Dieser Anteil sollte
insbesondere bei großem Konversionswiderstand beispielsweise mit einer gere
gelten Kompensationsstromquelle eliminiert werden.
In Fig. 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schaltung zur Erzeugung
einer periodischen Folge kurzer LO-Spannungsimpulse 101 für das Lokaloszilla
torsignal zu sehen, wobei entsprechend Fig. 9 zur Direktmischung eine MSM-Fo
todiode 104 eingesetzt wird. Wie bei der Methode nach Fig. 8 wird die Impulsfol
ge mit 15927 00070 552 001000280000000200012000285911581600040 0002010112833 00004 15808digitalen Gatterelementen erzeugt. Es wird auch hier ein EXODER-Gatter
102 verwendet, wobei das Rechtecksignal 100 eines (nicht gezeigten) Signalgene
rators dem einen Eingang 104 direkt und dem anderen Eingang 105 über ein
Verzögerungsglied 103 zugeführt wird. Sowohl bei der positiven als auch bei der
negativen Flanke des Eingangssignals 100 entstehen am Gatterausgang 106 LO-
Impulse 101 (z. B. fLO = 200,001 MHz) mit positiver Spannung, deren Dauer
durch die Signallaufzeit τ des Verzögerungsglieds 103 bestimmt wird. Schnelle
EXODER-Gatter können als ECL-Logik oder als diskrete Transistorschaltungen
ausgeführt werden. Bei der Verwendung von ECL-Gattern werden Anstiegszeiten
von einigen 100 ps erreicht. Mit schnellen GaAs-Transistoren sind Anstiegszei
ten von einigen 10 ps möglich. Das Verzögerungsglied 103 kann mit einer Lei
tung realisiert werden. Zur Erzeugung einer periodischen Folge kurzer LO-Im
pulse 101 aus einem Rechtecksignal 100 sind auch andere Gatterkombinationen
vorstellbar als die in Fig. 10 dargestellte Beschaltung. Mit der Kapazität CK wer
den die unterschiedlichen Gleichspannungen entkoppelt. Für die kurzen LO-Im
pulse 101 ist sie durchlässig. Die MSM-Fotodiode 104 wird im Ruhezustand mit
einer negativen Spannungsquelle -USupply und den Widerständen RMatch und
RTP in Durchlassrichtung betrieben, so dass ihre beiden Schottky-Kontakte in
aktiv sind. Beim Anliegen eines LO-Impulses 101 sind beide Schottky-Kontakte
gesperrt und somit fotoaktiv. Die detektierte Fotostromimpulsfolge (Detektion
simpulsfolge 13) wird also gemäß der LO-Impulsfolge 101 zerhackt. Hierdurch
entsteht ein impulsförmiger Zwischenfrequenzstrom mit niedriger Repetitionsfre
quenz, der am Tiefpass 15 bestehend aus CTP und RTP einen Spannungsabfall
erzeugt. Dieser Spannungsabfall kann mit einem Analog-Digital-Wandler erfasst
werden. Die hochfrequenten Stromanteile, die ebenfalls durch den Mischprozess
entstehen, werden mit der Kapazität CTP kurzgeschlossen.
Prinzipiell lassen sich auch PIN-Fotodioden zur Signalmischung nutzen, wobei
allerdings relativ hohe LO-Spannungsimpulse benötigt werden. Zudem lassen
sich nicht so geringe Schaltzeiten realisieren wie mit MSM-Fotodioden, und
durch den komplizierteren Herstellungsprozess sind sie relativ teurer.
Die Fig. 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schaltung zur Erzeugung einer
periodischen Folge kurzer Stromimpulse für das Modulationssignal der Laserdi
ode 1. Ein schneller Transistorschalter 110, der beispielsweise in GaAs-Techno
logie aufgebaut ist und eine Anstiegszeit von einigen z. B. 100 ps besitzt, wird
mit dem Signal 112 eines (nicht gezeigten) Rechtecksignalgenerators angesteu
ert. Die Frequenz des Rechtecksignals 112 beträgt beispielsweise 200 MHz und
die Anstiegszeit 1 ns. Entsprechend der positiven Halbwelle des Rechtecksignals
112 schaltet der Transistor 110 durch. Über einen Entladekondensator CL er
hält die Laserdiode 1 einen starken Stromimpuls mit einer Stromstärke von z. B.
einigen Ampere. Bei der negativen Halbwelle des Rechtecksignals 112 ist der
Transistor 110 gesperrt, und der Kondensator CL wird mit der Spannungsquelle
USupply über einen Widerstand R aufgeladen. Aufgrund des anhand der Fig. 12
erläuterten Spiking-Effekts wird der emittierte Lichtimpuls bzw. das Tastverhält
nis der Primärimpulsfolge 7 in Fig. 1 der Laserdiode 1 im Vergleich zum Stro
mimpuls aus dem Transistor 110 erheblich verkürzt.
In Fig. 12 ist das typische Einschwingverhalten einer Laserdiode nach dem Ein
schalten des Diodenstroms dargestellt. Durch die Strominjektion baut sich zu
nächst im aktiven Lasermedium eine Besetzungsinversion auf, die wesentlich
stärker ist als die Besetzungsinversion im eingeschwungenen Zustand, der sich
nach etwa 6 ns einstellt. Diese starke Besetzungsinversion führt zeitverzögert zu
einer schnellen und massiven Entladung des oberen Laserniveaus, so dass ein
kurzer intensiver Lichtimpuls emittiert wird. Das obere Laserniveau wird hier
durch bis unterhalb der Laserschwelle entladen, und es dauert eine gewisse Zeit
bis der Diodenstrom erneut eine nun nicht mehr so starke Besetzungsinversion
produziert, die sich anschließend in einem weniger starken Lichtpuls erneut ent
lädt. Dieser Vorgang setzt sich bis zum Erreichen des eingeschwungenen Zu
stands fort. Die hier auftretende Oszillation wird Relaxationsoszillation genannt.
Ihre Periodendauer, die typischerweise 1 ns beträgt, hängt von der Resonator
geometrie der Laserdiode ab und reduziert sich mit steigendem Diodenstrom.
Wird der Diodenstrom nun nach der ersten Laserentladung abgeschaltet, so wird
nur der erste intensive Lichtimpuls emittiert. Bei üblichen Kantenemittern ist
dieser Impuls mit wenigen 100 ps wesentlich kürzer als der Injektionsstromim
puls, dessen Dauer in dem Beispiel 2,5 ns beträgt. Mit vertikal emittierenden
Laserdioden (VCSEL) lassen sich noch kürzere Impulse realisieren. Mit anstei
gender Injektionsstromstärke steigt auch die emittierte Strahlungsleistung an,
und die Verzögerungszeit nimmt ab. Durch dieses Einschwingverhalten - auch
"Spiking" genannt - der Laserdiode wird aus dem Rechtecksignal 112 des Signal
generators eine Folge sehr kurzer intensiver Lichtimpulse 132 generiert.
Zur Direktmischung der Detektionsimpulsfolge 13 mit der LO-Impulsfolge gemäß
der Erfindung muss nicht unbedingt eine Fotodiode verwendet werden. Es sind
auch andere Möglichkeiten denkbar. Beispielsweise kann - wie in Fig. 13 gezeigt
- zum Zerhacken der Detektionslichtimpulsfolge 13 (Fig. 1) unmittelbar vor der
Fotodiode 6 ein optischer, elektrisch oder optisch steuerbarer Schalter 130 an
gebracht werden, den das zu detektierende Licht passiert und der von der LO-
Impulsfolge 14 (Fig. 1) aktiviert wird. Als derartige Schalter eignen sich zum Bei
spiel Pockelszellen, die von elektrischen Signalen angesteuert werden. Auch op
tische Halbleiterverstärker, wie beispielsweise entspiegelte Laserdioden, können
eingesetzt werden. Dabei wird die das verstärkende Medium passierende Detek
tionsimpulsfolge 13 nur beim Anliegen eines elektrischen LO-Impulses 14 ver
stärkt, so dass ein Mischeffekt der Detektionsimpulsfolge 13 mit der LO-Impuls
folge 14 entsteht. Bezogen auf die Ausführungsbeispiele in Fig. 7 und Fig. 8 wird
hierzu ein unmittelbar vor der Fotodiode 6 positionierter elektrisch steuerbarer
optischer Schalter bzw. Verstärker von der LO-Impulsfolge 14 angesteuert. Die
Fotodiode 6 ist dabei von dem LO-Impulsgenerator isoliert. Durch den optischen
Schalt- bzw. Verstärkungsprozess entsteht ein Zwischenfrequenzsignal, dass am
Tiefpassfilter 15 bestehend aus CTP und RTP abgegriffen werden kann. Auch
Kerr-Zellen oder sättigbare Absorber können verwendet werden. Diese Kompo
nenten werden mit intensiven Lichtimpulsen aktiviert und sind demnach optisch
steuerbare optische Schalter. In Fig. 13 ist hierzu ein Ausführungsbeispiel zu
sehen. Die LO-(Licht-)Impulsfolge 132 wird z. B. mit einer zweiten Laserdiode
131 unter Nutzung des erläuterten Spiking-Effekts generiert. Die Schaltung zur
Impulserzeugung entspricht der nach Fig. 11 und ist oben ausführlich beschrie
ben. Die von der zweiten Laserdiode 131 emittierte periodische LO-Lichtimpuls
folge 132 wird auf den optisch steuerbaren optischen Schalter 130 geführt. Nur
während der Zeitdauer der LO-Impulse ist der optische Schalter 130 transpa
rent, so dass die Detektionslichtimpulsfolge 13 die aktive Fläche der Fotodiode 6
erreicht. Durch diesen periodischen Schaltprozess entsteht nach der Detektion
in der Fotodiode 6 ein impulsfolgenmäßiger Zwischenfrequenzstrom, der am
Tiefpass 15 bestehend aus CTP und RTP einen dementsprechenden Spannungs
abfall erzeugt. Dieser Spannungsabfall wird z. B. mit dem Analog-Digital-Wand
ler 17 (Fig. 1) gemessen und steht zur Weiterverarbeitung durch den Prozessor
18 zur Verfügung.
Mit optisch steuerbaren optischen Schaltern lassen sich sehr kurze Einschalt
zeiten von weniger als 10 ps realisieren. Es sind sehr kleine Tastverhältnisse
und demnach sehr hohe augensichere Impulslichtleistungen sowie geringe mitt
lere Schrotaustauschströme möglich, so dass nach Gl. (22) gute Signal-Rausch-
Abstände bzw. hohe Distanzmessgenauigkeiten bei kurzen Messzeiten erreicht
werden können. Neben optisch steuerbaren optischen Schaltern können auch
optisch steuerbare optische Verstärker als Mischer vor die Fotodiode 6 positio
niert werden. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang beispielsweise Lichtleit
faserverstärker, Farbstoffverstärker oder optisch parametrische Verstärker. Die
se Komponenten verstärken die sie passierende Detektionsimpulsfolge 13 in Ab
hängigkeit von der Intensität des eingestrahlten Pumplichts. Bei vorhandenem
LO-Pumplichtpuls, der beispielsweise mit Laserdioden im Spiking-Betrieb er
zeugt wird, werden optische Verstärkungen von bis zu 106 erzielt, wobei ohne
Pumplicht eine Dämpfung von 10-2 bis 10-1 zu verzeichnen ist. Durch diese gro
ße Verstärkungsänderung im Takt der LO-Pumplichtimpulsfolge wird die Detek
tionsimpulsfolge mit der LO-Impulsfolge gemischt. In der nachfolgenden Tab. 1
sind die geschalteten und ungeschalteten Transmissionen verschiedener optisch
steuerbarer optischer Schalter bzw. Verstärker zusammengestellt.
Eigenschaften optisch steuerbarer optischer Schalter bzw. Verstärker
In Verbindung mit optischen Schaltern bzw. Verstärkern können im Prinzip
auch langsame Fotodioden (PIN-, MSM- oder Avalanche-Fotodioden) eingesetzt
werden, da sie nur das niederfrequente ZF-Signal detektieren. Bei Verwendung
von optischen Schaltern zusammen mit PIN- oder MSM-Fotodioden dominiert
nicht das Schrotrauschen der Fotodiode, so dass, wie oben erwähnt, keine Ver
besserung des Signal-Rausch-Abstands erreicht werden kann.
Bei einer prinzipiellen IRM-Schaltungs- und Messsystemanordnung nach Fig. 1
ist ein Lichtdetektor eingesetzt. Dies wirkt sich auf die Zuverlässigkeit und Ge
nauigkeit des Messsystems sehr positiv aus. Aber auch der Einsatz eines sepa
raten Referenzlichtdetektors und eines getrennten Messlichtdetektors ist mög
lich. Eine solche abgewandelte Anordnung ist in Fig. 14 gezeigt. In wesentlichen
Punkten entspricht diese Anordnung der nach Fig. 1, was durch gleiche jedoch
mit Strich (') versehene Bezugshinweise verdeutlicht wird. Zur Erläuterung wird
insoweit auf die obigen Ausführungen in Fig. 1 verwiesen.
Anders als bei Fig. 1 gelangt nach Fig. 14 die Referenzlichtimpulsfolge 11' über
einen zweiten Strahlenteiler oder Reflektor 140, ein streuendes Medium oder ei
nen Lichtwellenleiter auf eine Referenzfotodiode 141, während die Messlichtim
pulsfolge 10' über die Empfangsoptik 5' auf die Messfotodiode 6' fokussiert wird.
Durch Fotodioden-Direktmischung (PIN-, MSM-, Avalanche-Fotodioden) oder
durch Mischung mit optischen Schaltern bzw. Verstärkern wird die detektierte
Referenzlichtimpulsfolge 11' und die detektierte Messlichtimpulsfolge 10' mit der
auch an der Messfotodiode 6' angelieferten LO-Impulsfolge 14 gemischt. Die
über Tiefpassfilter 15' bzw. 144 resultierenden ZF-Impulsfolgen werden im Refe
renz- und Messkanal separat gefiltert, in 16' bzw. 142 verstärkt und mittels
Analog-Digital-Wandlern 17' bzw. 143 abgetastet. Die Abtastwerte werden der
Steuereinheit 18' übermittelt, die durch Bestimmung der Zeitdifferenz zwischen
Mess- und Referenzimpulsfolge in oben beschriebener Weise die Distanz ermit
telt.
Die besonderen Vorteile der Erfindung sind im Folgenden kurz zusammenge
fasst erläutert:
- a) Relativ hohe Impulslichtleistungen lassen sich realisieren bei niedrigen
mittleren Rauschströmen durch die Wahl kleiner Tastverhältnisse für die
Mess- bzw. Modulationsimpulsfolge und dementsprechend für die Lokalim
pulsgenerator-Impulsfolge. Daraus resultieren
- - große Signal-Rauschabstände,
- - hohe Distanzmessgenauigkeit,
- - hohe Messsicherheit bei der Bestimmung der Periodenzahl n1 (siehe,
Gl. (21)),
- - geringe Messzeiten für sichere Bestimmung der Periodenzahl n1, und
- - geringe Messzeiten für hohe Distanzmessgenauigkeit.
- b) Prinzipiell ist kein zusätzlicher Referenzempfänger notwendig, so dass die in
Fig. 1 veranschaulichte Systemanordnung von besonderem Vorteil ist durch
- - Eliminierung sämtlicher parasitärer Laufzeiten der Sende- und Emp
fangskomponenten,
- - APD-Lichtdetektor mit sehr hoher Verstärkung,
- - hohe Distanzmessgenauigkeit,
- - hohe Zuverlässigkeit;
- - initiale gerätespezifische Kalibrierung entbehrlich, und
- - Reduzierung der Bauteil- und Inbetriebnahmekosten.
- c) Aufgrund der erfindungsgemäßen Direktmischung ergeben sich Vorteile
durch
- - niedrige Zwischenfrequenzen und geringe Abtastraten,
- - Wegfall sensibler Hochfrequenzkomponenten im Messsignalpfad,
- - reduzierte Stromaufnahme,
- - reduzierten Bauteilbedarf,
- - vereinfachtes Schaltungsdesign,
- - Reduzierung der Kosten durch Verwendung von NF-Komponenten,
- - geringe oder keine Einkopplung von elektrischen Störsignalen (Über
sprecher, elektromagnetische Interferenz (EMI) durch digitale Störsigna
le oder externe Funkfelder) wegen niedriger Zwischenfrequenz,
- - reduziertes Rauschen wegen geringer EMI und durch Verwendung von
NF-Komponenten,
- - verbesserte Distanzmessgenauigkeit.
- d) Durch den erfindungsgemäßen Impulsbetrieb des oder der Lichtemitter (La
serdiode) ergibt sich für das erfindungsgemäße Distanzmessgerät
- - eine reduzierte Stromaufnahme,
- - eine geringe Betriebstemperatur; keine Kühlung notwendig,
- - ein erweiterter Temperaturbereich,
- - die Verwendung kostengünstiger Laserdioden mit reduziertem Tempera
turbereich, und
- - eine Erhöhung der Lebensdauer der Laserdioden.
- e) Die hohe Repetitionsfrequenz der eingesetzten Lichtimpulse ermöglicht ge
ringere Lichtimpulsleistungen als bei herkömmlichen Lichtimpulslaufzeit
verfahren und außerdem sind keine speziellen Impulslaserdioden erforder
lich.
- f) Eine digitale Signalerzeugung für das Lokaloszillatorsignal und das Modula
tionssignal ist möglich und unproblematisch.