DE10112609A1 - Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten mit DiisocyanatbindungInfo
- Publication number
- DE10112609A1 DE10112609A1 DE2001112609 DE10112609A DE10112609A1 DE 10112609 A1 DE10112609 A1 DE 10112609A1 DE 2001112609 DE2001112609 DE 2001112609 DE 10112609 A DE10112609 A DE 10112609A DE 10112609 A1 DE10112609 A1 DE 10112609A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- chips
- chipboard
- fibers
- formaldehyde
- wood
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N3/00—Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres
- B27N3/007—Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres and at least partly composed of recycled material
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N3/00—Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres
- B27N3/002—Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres characterised by the type of binder
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L61/00—Compositions of condensation polymers of aldehydes or ketones; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L61/20—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
- C08L61/22—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds
- C08L61/24—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds with urea or thiourea
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L61/00—Compositions of condensation polymers of aldehydes or ketones; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L61/20—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
- C08L61/30—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic and acyclic or carbocyclic compounds
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Forests & Forestry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Holzspan- oder Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung aus Holzspänen oder Holzfasern beschrieben, die aus gebrauchten mit Aminoplastharzen gebundenen Holzspan- und Holzfaserplatten stammen. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Holzfasern oder die Holzspäne durch mechanische Zerkleinerung von gebrauchten Holzspan- oder Holzfaserplatten erzeugt und mit Diisocyanat verleimt werden. Vor, während oder nach der Verleimung mit Diisocyanat können die Späne oder Fasern mit formaldehydaktiven Stoffen behandelt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und
Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung aus gebrauchten mit Aminoplastharzen,
insbesondere mit Harnstoffformaldehydharzen (UF-Harzen), gebundenen Platten.
Die Erfindung bezieht sich auch auf Rest- und Abfallholzwerkstoffe, die bei der
Produktion von aminoplastgebundenen Holzspan- und Faserplatten anfallen oder in
der Möbelindustrie entstehen.
Für die Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten werden synthetische
Bindemittel eingesetzt. Etwa 95% der weltweit produzierten Holzspanplatten werden
mit Aminoplastharzen, insbesondere mit Harnstoffformaldehydharzen (UF-Harzen),
als Bindemittel hergestellt. Andere Bindemittel wie alkalisch härtende
Phenolformaldehydharze (PF-Harze) und Diisocyanate, insbesondere
Phenylmethan-Diisocyanate (PMDI), haben vergleichsweise nur eine geringe
Bedeutung. Auch Mischungen aus verschiedenen Bindemitteln wie aus UF-Harzen
und PMDI sind bekannt und werden gelegentlich industriell eingesetzt (EP-0025245
und FR-A-2.371.292). Die Beleimungsfeuchte der beleimten Span- und Fasermatten
vor dem Pressen zu Span- und Faserplatten kann innerhalb Grenzen schwanken, sie
liegt jedoch in der Regel zwischen 5 und 20%. Die Herstellung von Holzspan- und
Holzfaserplatten kann auch auf einer Dampf-Injection Presse erfolgen.
Die Aminoplastharze in Holzspan- und Holzfaserplatten geben in Abhängigkeit von
verschiedenen Faktoren, die teilweise ineinander greifen, unterschiedliche Mengen
an Formaldehyd ab.
Der überwiegende Teil der mit Aminoplastharzen gebundenen Spanplatten und der
mitteldichten Faserplatten (MDF-Platten) werden in der Möbelindustrie eingesetzt.
Der Rest wird größtenteils im Bauwesen verarbeitet. Hölzerne Möbel, insbesondere
aus Holzwerkstoffen bestehende, haben im Allgemeinen eine Lebensdauer von ca.
40 Jahren. Da Möbel heutzutage nicht nur Gebrauchsgegenstände sind, sondern
auch immer mehr Objekte, die einem modischen Trend unterliegen, welcher ständig
wechselt, ist davon auszugehen, dass in naher Zukunft der Wiederverwertung
ausgedienter Faser- und Spanplatten eine wachsende Bedeutung zukommt. Hinzu
kommt, dass die zzt. herrschenden Umweltauflagen künftig eine Lagerung von
organischen Abfallstoffen auf Deponien erschweren (vgl. TA-Siedlungsabfall vom
01. 06. 1993).
Zu den Möglichkeiten der Verwertung von Gebrauchtspan- und Faserplatten gehört
ihr Recycling in den Herstellungsprozess. Es sind verschiedene Verfahren zum
Recycling von Holzspan- und Holzfaserplatten vorgeschlagen worden. Hierzu
gehören der Aufschluss von Holzspanplatten bzw. ihren Zerkleinerungsprodukten mit
Dampf (DE-AS 12 01 045; DE-OS 42 24 629; DE-OS 195 09 152) oder chemisch (DE-
PS 43 34 422). Neben der Auflösung der Gebrauchtspan- und -faserplatten durch
Dampf und chemische Behandlung gibt es noch die mechanische Zerkleinerung
durch Vorbrechen und nachgeschalteten Aufschluss mittels Mühlen oder Zerspaner.
Die mechanische Zerkleinerung von UF-Spanplatten ohne Dampfbehandlung führt
zu Spänen, die ihrerseits bei einer Verleimung mit UF-Harzen zu Holzspanplatten mit
geringen mechanisch-technologischen Eigenschaften führen, die zugleich auch
Formaldehyd, in je nach Herstellungsbedingungen variierenden Mengen, abgeben.
Holzspanplatten, die zu 100% aus Spänen, die aus UF-gebundenen
Gebrauchtspanplatten hergestellt werden, weisen bei einer Verleimung der rein
mechanisch gewonnenen Recyclingspäne mit Aminoplastharzen, wie UF-Harzen,
unter üblichen Beleimungs- und Pressbedingungen nur etwa 20-40% der
ursprünglichen Querzugfestigkeiten auf. Auch die Dickenquellung der zu 100% aus
UF-gebundenen Gebrauchtspanplatten mit UF-Harzen als Bindemittel hergestellten
Spanplatten liegt bei lang anhaltender Wasserlagerung wesentlich höher (schlechter)
als die der ursprünglichen Spanplatten, die aus direkt aus dem Holz gewonnenen
Spänen hergestellt sind. Die Verschlechterung der Eigenschaften durch
Wiederverwendung von Recyclingspänen bei der Verleimung mit UF-Harzen geht
beispielhaft auch aus Tab. 1 in WO 95/24998 bzw. der DE-OS 195 09 152 hervor. Um
die Verschlechterung der Eigenschaften von Spanplatten durch den Ersatz von
frischen Spänen durch Recyclingspäne, die aus aminoplastharzgebundenen
Gebrauchtspanplatten gewonnen werden, zu vermeiden, wird in der DE-OS 197 51 326 A1
vorgeschlagen, die Recyclingspäne vor dem Beleimen mit UF-Harzen
mit Harnstoff zu besprühen. Die Besprühung der Recyclingspäne mit Mengen von 1
bis 20% mit Stoffen wie Harnstoff erhöht die Feuchte der zu beleimenden Späne
und bedeutet zugleich einen zusätzlichen Arbeitsgang. Andererseits wird in DE-PS 42 44 918 C2
von derselben Anmelderin die Lehre vermittelt, dass die nach dem
Aufschluss von UF-gebundenen Holzspanplatten gewonnenen Späne ungünstige
Verleimungseigenschaften besitzen, da den Spänen Harnstoffharzreste anhaften.
Erst nach einem Auswaschvorgang mit Wasser lassen sich die Eigenschaften von
den Spänen erheblich verbessern, da durch den Auswaschvorgang die
wasserlöslichen Harnstoffharzreste entfernt werden. Mithin verbessert sich die
Verleimbarkeit der Späne mit UF-Harzen und PF-Harzen. Auf die Verleimung mit
Diisocyanat wird in DE-PS 42 44 918 jedoch kein Bezug genommen.
Es war deshalb das Ziel dieser Erfindung, ein neues Verfahren zu entwickeln, um
aus Spänen von mit Aminoplastharzen gebundenen, insbesondere UF-gebundenen
Gebrauchtspanplatten neue Holzspanplatten mit hohem Festigkeitsniveau und
geringem Formaldehyabgabevermögen herzustellen. Es wurde nun überraschend
gefunden, dass Klebstoffe auf Diisocyanatbasis für die Verleimung von mechanisch
gewonnenen Holzspänen und Holzfasern aus gebrauchten mit Aminoplastharzen,
insbesondere mit Harnstoffformaldehydharzen, gebundenen Span- und Faserplatten
besonders geeignet sind. Ferner wurde überraschend gefunden, dass die
Behandlung der aus gebrauchten mit Aminoplastharz gebundenen Span- und
Faserplatten gewonnenen Späne und Fasern mit formaldehydreaktiven Stoffen wie
Natriumhydroxid, Ammoniak, Harnstoff, Tanninen oder Mischungen hiervon vor,
während oder nach der Beleimung mit Diisocyanat-Klebstoffen oder durch die
Nachbehandlung der bereits hergestellten Platten gemäß DE-PS 28 29 021 oder DE-
PS 28 04 514 ihre Formaldehydabgabe erheblich verringert. Die vermindernde
Wirkung der Behandlung auf die Formaldehydabgabe ist größer als bei UF-
Spanplatten, die ohne Gebrauchtspanplatten hergestellt sind. Die Zugabe von
Säureamiden zu Holzspänen wie Harnstoff ist zwar aus der Patentliteratur (DE-
OS 24 44 002) bekannt, um bessere Festigkeiten zu erreichen, jedoch nicht im
Zusammenhang mit der Verleimung von Spänen, die aus Gebrauchtspanplatten
gewonnen worden sind. Ebenfalls ist es bekannt, dreischichtige Holzspanplatten
herzustellen, bei denen ein Teilbereich der Platten, vorzugsweise die Mittelschicht,
ein nicht zu der Gruppe der Aminoplastharze gehörendes Bindemittel, z. B.
Diisocyanat, enthält, das zugleich die Einbringung von formaldehydreaktiven Stoffen
toleriert, die unter Feuchte- und Wärmeeinwirkung mit dem Formaldehyd reagieren
oder Stoffe abgeben, die ihrerseits mit Formaldehyd reagieren (DE-PS 28 51 589). Die
Herstellung von Spanplatten mit besonders guten Festigkeitseigenschaften und
niedriger Dickenquellung aus Spänen der gebrauchten UF-gebundenen Spanplatten
unter Verwendung von Diisocyanat-Klebstoffen ist aus folgendem Grund
überraschend: Nach der herrschenden Lehrmeinung beruht die Verklebung von
Holzspänen mit Diisocyanaten darauf, dass Diisocyanate mit der Cellulose und dem
Lignin reagieren (vgl. z. B. Rowell und Ellis, Wood Science 12 (1), 52-58, 1979).
Hiermit wird auch die hohe Klebewirkung von Diisocycanaten im Vergleich mit
anderen Bindemitteln wie UF-Harzen erklärt, deren zufolge man bei der Herstellung
von Diisocyanatplatten einen niedrigeren Bindemittelaufwand benötigt als bei den
anderen Bindemitteln. Da Späne, die bereits an der Oberfläche ein ausgehärtetes
Bindemittel enthalten, eine weitaus geringere zugängliche Oberfläche für die
Reaktion der Cellulose und des Lignins mit Diisocyanaten aufweisen als solche, die
kein ausgehärtetes Bindemittel enthalten, hätte man erwartet, dass es durch die
Belegung der Oberfläche mit dem bereits auskondensierten Harz zu einer
erheblichen Verschlechterung der Bindung kommt, wie dies bei der Verleimung mit
UF-Harzen der Fall ist. Bei der Anwendung der Erfindung erhält man entgegen
dieser Lehrmeinung Spanplatten mit guten physikalisch-technologischen
Eigenschaften.
Industriell hergestellte Kiefernholzspäne wurden auf eine Feuchte von 2%
getrocknet und anschließend mit einem UF-Harz in Mengen von 9% (Feststoff/atro
Späne) in den Deckschichten und 7% (Feststoff/atro Späne) in den Mittelschichten
beleimt und zu Spanplatten gepresst. In einem anderen Versuch wurden die Späne
mit einem Diisocyanat-Klebstoff in Mengen von 3,5% in der Mittelschicht und 5% in
der Deckschicht (jeweils Feststoff/atro Späne) beleimt. Die beleimten Späne wurden
anschließend zu Spanmatten gestreut und anschließend bei 190°C gepresst. Die
Beleimungs- und die Pressbedingungen der Platten sind in Übersicht 1
zusammengestellt. Mit aufgeführt sind die Querzugfestigkeit und die Dickenquellung
der hergestellten Spanplatten.
Nach der Herstellung wurden die mit UF-Harz hergestellten Holzspanplatten zu Spänen
mechanisch zerkleinert. Aus den zerkleinerten Holzspänen wurde die Spanfraktion < 1 mm
bis < 4 mm für die Mittelschicht verwendet, während die Spanfraktion < 1 mm bis < 1 mm für
die Deckschicht eingesetzt wurde. Die entstehenden Späne wurden zum einen noch einmal
mit dem UF-Harz und zum anderen mit dem Diisocyanat-Bindemittel beleimt und
anschließend ebenfalls zu Matten gestreut und zu Spanplatten gepresst. Auch die Mengen
an verwendetem UF-Harz und Diisocyanat als Bindemittel blieben gleich. Der
Übersichtlichkeit halber sind die Beleimung und die Pressbedingungen bei der Herstellung
der Platten aus Spänen der UF-Spanplatten zusammengestellt, mit aufgeführt sind ebenfalls
die ermittelten physikalisch-technologischen Eigenschaften der aus den UF-Spanplatten mit
den beiden Bindemitteln UF-Harz und PMDI hergestellten neuen Holzspanplatten.
Aus den tabellierten Angaben in Übersicht 1 und 2 wird ersichtlich, dass die
Verleimung von Holzspänen aus Gebrauchtholzspanplatten mit UF-Harzen zu
Holzspanplatten führt, die sehr niedrige Querzugsfestigkeitswerte und ebenfalls hohe
Dickenquellung im Vergleich zu den Werten der ursprünglichen Holzspanplatten in
Übersicht 1 aufweisen. Ferner wurde überraschend festgestellt, dass Späne aus
gebrauchten UF-Spanplatten zu Diisocyanat-Spanplatten führen, die sogar eine
niedrigere Dickenquellung als die ursprünglichen Platten aufweisen (vgl. Übersicht
1).
Die Dickenquellung der Diisocyanat-Spanplatten, die aus Spänen hergestellt wurden,
die ursprünglich aus UF-gebundenen Holzspanplatten stammen, liegt nach 24 h
Wasserlagerung wesentlich niedriger als die der Diisocyanat-Platten, deren Späne
direkt aus dem Holz gewonnen wurden. Zusammenfassend ist festzustellen: Späne
aus UF-verleimten Gebrauchtspanplatten sind mit UF-Harz weitaus schwieriger zu
verleimen als mit PMDI als Bindemittel.
Obwohl die aus Spänen von UF-gebundenen Gebrauchtholzspanplatten mit PMDI
als Bindemittel neu hergestellten Holzspanplatten im Vergleich zu UF-gebundenen
Holzspanplatten, die direkt aus frischen Holzspänen hergestellt sind, sehr niedrige
Dickenquellungen nach 24 h Lagerung im Wasser aufweisen, lagen die
Formaldehydabgabewerte der aus Spänen der Gebauchtspanplatten hergestellten
Diisocyanat-Spanplatten mindestens gleich so hoch wie die der ursprünglichen UF-
Spanplatten. Es konnte jedoch ebenfalls überraschend festgestellt werden, dass die
Formaldehydabgabe solcher Platten durch eine Behandlung der Späne vor dem
Beleimen mit formaldehydreaktiven Stoffen wie Natriumhydroxid oder durch eine
nachträgliche Behandlung der Platten mit formaldehydaktiven Mitteln gemäß DE-PS 28 04 514,
DE-PS 77 01 189.8 oder durch Besprühung mit Ammoniak abspaltenden
Stoffen gemäß DE-PS 28 29 021 weitaus stärker reduziert werden kann als im Falle
von Holzspanplatten, die direkt mit UF-Harz als Bindemittel hergestellt sind (vgl.
Übersicht 3). Die Bestimmung der Formaldehydabgabe erfolgt nach der
Flaschenmethode gemäß EN 7173 nach einer Prüfdauer von 24 h.
Aus den tabellierten Angaben wird ersichtlich, dass die nachträgliche Behandlung
von Holzspanplatten, die unter Verwendung von Spänen aus gebrauchten UF-
gebundenen Holzspanplatten hergestellt und mit Diisocyanat-Bindemittel verleimt
wurden, zu einem stärkeren Maße ihre Formaldehydabgabe durch eine nachträgliche
Behandlung der Holzspanplatten mit Ammoniak und Ammoniak abspaltenden
Stoffen verringern als solche, die direkt aus Holzspänen mit UF-Harz als Bindemittel
hergestellt wurden. Dies ist insofern überraschend, als sowohl die UF-gebundenen
Holzspanplatten als auch die Diisocyanatgebundenen Spanplatten vor der
Behandlung annähernd die gleichen Formaldehydabgabewerte aufweisen.
Die Behandlung der Späne aus UF-Spanplatten mit Natriumhydroxid in Mengen von
1% (Feststoff/atro Späne) führt zu einer Verringerung ihrer Formaldehydabgabe um
ca. 30%. Überraschend wurde ebenfalls festgestellt, dass die Formaldehydabgabe
der mit Diisocyanat als Bindemittel unter Einsatz von Spänen aus UF-gebundenen
Gebrauchtspanplatten hergestellten Spanplatten durch thermische Behandlung
verringert werden kann. So lag die Formaldehydabgabe nach einer thermischen
Behandlung der Platten für 3 Tage bei 100°C um ca. 20% niedriger als vorher.
Selbstverständlich kann die thermische Behandlung der Spanplatten vor oder nach
einer Behandlung mit formaldehydreduzierenden Stoffen erfolgen, um die
formaldehydreduzierende Wirkung zu forcieren. Die thermische Behandlung kann
durch die Stapelwärme, wie in der Industrie üblich, erfolgen Es ist ebenfalls möglich,
die mit Diisocyanat als Bindemittel verleimten Späne oder Fasern in die Mittelschicht
einer mehrschichtigen Holzspanplatte einzusetzen, bei denen die Späne in den
Deckschichten direkt aus dem Holz gewonnen werden und mit anderen Bindemitteln
wie UF-Harzen oder PF-Harzen oder Tanninformaldehydharzen (TF-Harzen)
gebunden werden.
Zu ähnlichen Ergebnissen führt die Verwendung von Fasern aus UF-gebundenen
Gebrauchtfaserplatten. Die Verleimung dieser Fasern mit UF-Harzen führt zu
Faserplatten mit geringeren Festigkeitseigenschaften als die ursprünglichen,
während Diisocyanate zu Faserplatten mit gleichwertigen oder sogar teilweise
besseren mechanischen Eigenschaften als die ursprünglichen Platten führt. Falls bei
der industriellen Fertigung von Span- oder Faserplatten aus mechanisch
zerkleinerten Gebrauchtplatten kein Recyclingmaterial in ausreichender Menge zur
Verfügung steht, kann man das Recyclingmaterial durch Fasern bzw. Spänen aus
frischem Holz ergänzen. Eine ausreichende Verbesserung stellt sich erst bei einem
Anteil von mindestens 5% Recyclingmaterial ein.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Span- bzw. Faserplatten mit Diisocyanatbindung
durch Verpressen aminoplasthaltiger Späne bzw. Fasern, dadurch
gekennzeichnet, dass die Späne bzw. Fasern durch mechanische Zerkleinerung
aus Gebraucht-Spanplatten bzw. Faserplatten erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Spänen
bzw. Fasern aus der Zerkleinerung auch solche Späne bzw. Fasern verwendet
werden, die direkt aus dem Holz gewonnen worden sind.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Span- bzw. Faseranteil aus Gebrauchtspan- bzw. Gebrauchtspanplatten
mindestens 5% beträgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Späne
aus Gebrauchtspan- bzw. Gebrauchtfaserplatten vor, während oder nach ihrer
Verleimung mit Isocyanat mit formaldehydaktiven Chemikalien behandelt werden
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminoplatharz ein
Harnstoffformaldehydharz ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminoplastharz
ein Harnstoff-Melamin-Formaldehydharz ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Diisocyanat
verleimten Späne bzw. Fasern in der Mittelschicht mehrschichtiger Holzspan-
bzw. Holzfaserplatten eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Diisocyanat
gebundenen Späne in den Deckschichten von mehrschichtigen Span- bzw.
Faserplatten eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus gebrauchten
Spanplatten gewonnenen Späne mit Tanninen als Formaldehydfänger besprüht
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus gebrauchten
Holzspan- bzw. Holzfaserplatten gewonnenen Späne bzw. Fasern mit
Natriumhydroxid als formaldehydaktive Chemikalie besprüht werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus gebrauchten
Holzfaser- bzw. Spanplatten hergestellten Späne bzw. Fasern vor der Beleimung
mit Diisocyanaten und vor oder nach der Zugabe eines formaldehydaktiven
Stoffes thermisch behandelt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nach den
Ansprüchen 1 bis 11 hergestellten Spanplatten bzw. Faserplatten thermisch
nachbehandelt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus gebrauchten
mit Aminoplastharz hergestellten Span- bzw. Faserplatten gewonnenen Späne
bzw. Fasern mit einem Gemisch aus Diisocyanat und anderen Bindemitteln wie
Aminoplast- und Phenoplastharzen zu Span- bzw. Faserplatten gebunden
werden.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchte
der beleimten Späne zwischen 5% und 20% variiert.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 1-14, dadurch gekennzeichnet, dass der
Pressvorgang in einer Dampf-Injektionspresse stattfindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001112609 DE10112609A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001112609 DE10112609A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10112609A1 true DE10112609A1 (de) | 2002-09-19 |
Family
ID=7677656
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001112609 Withdrawn DE10112609A1 (de) | 2001-03-14 | 2001-03-14 | Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10112609A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010094237A1 (zh) * | 2009-02-19 | 2010-08-26 | 中国林业科学研究院木材工业研究所 | 一种无醛重组材及其制造方法 |
-
2001
- 2001-03-14 DE DE2001112609 patent/DE10112609A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010094237A1 (zh) * | 2009-02-19 | 2010-08-26 | 中国林业科学研究院木材工业研究所 | 一种无醛重组材及其制造方法 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60009165T2 (de) | Herstellung von hochwertigen produkten aus abfällen | |
AT389881B (de) | Verfahren zur herstellung von span-oder faserplatten und verwendung eines fluessigen konzentrates zu ihrer herstellung | |
EP3170635B1 (de) | Osb (oriented strand board)-holzwerkstoffplatte mit verbesserten eigenschaften und verfahren zu deren herstellung | |
DE4334422A1 (de) | Streckmittel für Holzwerkstoff-Bindemittel und Verfahren zu seiner Herstellung | |
EP0896008A1 (de) | Bindemittelzusammensetzung, ihre Verwendung sowie ein Verfahren zur Herstellung von Spanplatten | |
EP2111959A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Holzwerkstoffen und Holzwerkstoffe | |
EP3453504B1 (de) | Verfahren zur herstellung von osb-holzwerkstoffplatten mit reduzierter emission an flüchtigen organischen verbindungen (vocs) | |
DE69730412T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Celluloseverbundwerkstoffen | |
EP1874513B1 (de) | Verfahren zur herstellung von mitteldichten faserplatten und faserformteilen mit verringerter emission und niedriger dickenquellung | |
DE102005051716A1 (de) | Bindemittelzusammensetzung für Holzwerkstoffe | |
WO2002026851A1 (de) | Verfahren zur herstellung von holzwerkstoffen mit lagerstabile polyisocyanat-bindemitteln unter mitverwendung von latenten katalysatoren | |
EP3219756B1 (de) | Formaldehydfreies holzbindemittel | |
EP2567798B1 (de) | Verwendung von Polyamin in Holzwerkstoffen zur Reduzierung der Emission von Aldehyden und/oder Säuren | |
EP1266730B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von feuchtebeständigen Span- und mitteldichten Faserplatten (MDF) | |
DE3344239A1 (de) | Verfahren zur verminderung der formaldehydabgabe von mit veredelungsschichten furnierten span- und faserplatten | |
EP0639608B1 (de) | Hitzehärtende Bindemittel | |
EP3268190B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines holzspanwerkstoffs und darin verwendete härter für aminoplaste | |
EP0700762B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Faserplatten | |
EP3733367B1 (de) | Holzwerkstoffe und bindemittelzusammensetzungen | |
DE10112609A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Holzspan- und Holzfaserplatten mit Diisocyanatbindung | |
DE102007054123A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Holzfaserplatten mit verringerter Formaldehydemission, hoher Feuchtebeständigkeit und Hydrolyseresistenz der Verleimung | |
EP0307812A2 (de) | Verbesserte mehrschichtige Spanplatten und ihre Herstellung | |
DE19751326A1 (de) | Holzwerkstoffe, enthaltend aminoplasthaltige Gebraucht-, Rest- bzw. Abfallholzwerkstoffe, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und Verfahren zur Verwertung von Gebraucht-, Rest- und Abfallholzwerkstoffen | |
EP1048424A2 (de) | Korkverbundplatte und Verfahren zur Herstellung einer solchen Verbundplatte | |
DE10124638A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Tanninformaldehydharzen gebundenen Holzspan-und Holzfaserplatten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |