DE10111380B4

DE10111380B4 - Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE10111380B4
Application number: DE2001111380
Authority: DE
Inventors: Thomas Wohllebe; Ruprecht Sinnhuber
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2001-03-09
Filing date: 2001-03-09
Publication date: 2014-01-09
Anticipated expiration: 2021-03-10
Also published as: DE10111380A1

Abstract

Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem Airbagmodul (8, 10), das wenigstens einen Airbag, der als Seitenairbag (20) und/oder als Fondairbag (13) ausgebildet ist, und wenigstens einen entsprechend zugeordneten Gasgenerator (12, 19) aufweist, wobei wenigstens ein Teilbereich des wenigstens einen Airbags als fingerartiger Tastairbag (14, 21) ausgebildet ist, wobei der Tastairbag (14, 21), vom durch einen Fahrzeugtürbereich (9, 11) oder durch einen seitlichen Säulenbereich oder durch einen Mitteltunnelbereich (25) gebildeten seitlichen Fahrzeugbereich ausgehend, als Bestandteil des Seitenairbags (20) seitlich neben einer Insassensitzposition oder als Bestandteil des Fondairbags (13) von der Seite her vor einer Fondinsassensitzposition (1) aufblasbar ist, und wobei der Tastairbag (14, 21) nach der Aktivierung der Sicherheitsvorrichtung zur Erfassung einer out-of-position-Situation (18) eines Fahrzeuginsassen (4, 7) zeitlich vor dem Aufblasen des wenigstens einen Airbags vom seitlichen Fahrzeugbereich ausgehend fingerartig in eine keep-out-Zone (15, 22) in einem Airbag-Entfaltungsbereich (16, 23) hinein aufblasbar ist dergestalt, dass der Gasstrom in den Tastairbag (14, 21) beim Auftreffen auf den Fahrzeuginsassen (4, 7) in der keep-out-Zone (15, 22) reduzierbar oder unterbindbar ist, und wobei der Tastairbag (14, 21) so dimensioniert und/oder ausgelegt ist, dass dieser beim Auftreffen auf den Fahrzeuginsassen (4, 7) in der keep-out-Zone (15, 22) abknickt und am Fahrzeuginsassen (4, 7) vorbeigleitet oder den Fahrzeuginsassen (4, 7) sanft aus der keep-out-Zone (15, 22) schiebt, und wobei der wenigstens eine Airbag ohne das Auftreffen des Tastairbags (14, 21) auf den Fahrzeuginsassen (4, 7) in der keep-out-Zone (15, 22) vollständig im Airbag-Entfaltungsbereich (16, 23) aufblasbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug.
Eine Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug ist aus der WO 93/16 902 A1 bekannt, die wenigstens ein Airbagmodul aufweist, das wenigstens einen Airbag und wenigstens einen entsprechend zugeordneten Gasgenerator umfasst. Der wenigstens eine Airbag ist im nicht aktivierten Grundzustand zusammengefaltet in einem bezüglich einer Insassensitzposition seitlichen Fahrzeugbereich angeordnet, wobei der wenigstens eine Airbag im aktivierten Gebrauchszustand in einem Airbag-Entfaltungsbereich aufblasbar ist.
Konkret ist das Airbagmodul hier in einem unteren Türbereich einer Fahrzeugtüre angeordnet, wobei das Airbagmodul zwei Airbags aufweist, die ausgehend vom unteren Türbereich mit einem Airbag seitlich neben einem Fahrzeuginsassen und mit dem anderen Airbag vor einem Fahrzeuginsassen aufblasbar ist. Die beiden Airbags weisen im aufgeblasenen Zustand eine pfannenartige Form auf.
Nachteilig bei dieser Sicherheitsvorrichtung ist, dass die beiden Airbags auch dann aufgeblasen werden, wenn sich ein Fahrzeuginsasse nicht in einer normalen Sitzposition befindet und daher eine sogenannte out-of-position-Situation vorliegt, was z. B. dann der Fall ist, wenn der Fahrzeuginsasse nach vorne gebeugt ist oder ein Kind in unvorschriftsmäßiger Weise hinter einem Frontsitz steht. In einem solchen Fall befinden sich dann Körperteile des Fahrzeuginsassen oder dieser insgesamt als Hindernis in einer sogenannten keep-out-Zone im Airbag-Entfaltungsbereich, die für ein ungehindertes und den Fahrzeuginsassen nicht gefährdenden Aufblasvorgang auf jeden Fall freizuhalten ist.
Ein ähnlicher Aufbau ist auch aus der US 3 927 901 A bekannt, bei der die Airbags über eine zentrale Gasversorgung und Gasleitungen mit Gas beschickt werden können. Auch hier sind keine Maßnahmen vorgesehen, um eine sogenannte out-of-position-Situation eines Fahrzeuginsassen während des Aufblasvorgangs des Airbags zu berücksichtigen.
Aus der DE 198 16 075 A1 ist eine Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Mehrkammer-Airbag bekannt, der über wenigstens einen bei einem Fahrzeugaufprall aktivierbaren Gasgenerator aufgeblasen werden kann. Dieser Mehrkammer-Airbag weist wenigstens einen mit wenig Energie schnell aufblasbaren Tastairbag mit Tastfunktion auf, der in den Aufblasbereich wenigstens einer weiteren Airbagkammer aufblasbar ist und dort ein möglicherweise in diesem Bereich vorhandenes Hindernis außerhalb einer Normalposition ertastet. Mit dem Tastairbag ist eine Tasterkennungsvorrichtung verbunden, die beim Auftreffen des Tastairbags ein wenigstens während der Airbag-Aufblasphase verwertbares Steuersignal abgibt. Der wenigstens eine Gasgenerator umfasst eine Steuereinrichtung für die einströmende Gasmenge, die mit der Tasterkennung verbunden ist und die bei der Beaufschlagung mit einem Steuersignal eine weitere Aufblasfunktion des Gasgenerators für den Airbag unterbindet oder wenigstens reduziert.
Die DE 199 25 378 A1 zeigt lediglich Ausführungsformen mit einen Tastairbag und einem Beifahrerairbagmodul, bei dem relativ große Aufblasvolumina und Aufblaswege zu überwinden sind.
Das Gleiche gilt vom Prinzip her auch für die DE 199 04 740 A1 . Diese beschreibt einen Aufbau eines Tastairbagmoduls, das in einem Beifahrerbereich oder in einem Lenkradnabenbereich angeordnet ist. Insbesondere ist hier eine erste Airbagkammer oder ein erster Airbag vorgesehen, der sich in etwa vertikal nach oben und mit wenig Energie entfaltet, um ein Wegdrücken von Händen zu ermöglichen, bevor anschließend wenigstens ein weiterer Airbag aufgeblasen wird.
Die DE 199 16 850 A1 zeigt eine herkömmliche Airbaganordnung (ohne Tastairbag), bei der in eine Mittelarmlehne einer Fondsitzbank jeweils ein Fondairbag für benachbarte Fondinsassensitzpositionen angeordnet ist. Im aktivierten Zustand wird der Fondairbag als Thorax-/Kopfairbag vor einem neben der Mittelarmlehne sitzenden Fondinsassen aufgeblasen.
Aus der DE 198 28 162 A1 ist im Wesentlichen eine schaltungstechnische Ausgestaltung eines Tastairbags beschrieben. Aus der DE 196 43 322 A1 ist lediglich eine Seitenairbaganordnung bekannt, bei der sich ein Seitenairbag vom Dachholmbereich ausgehend zum Beispiel fingerartig nach unten über einen Seitenfensterbereich erstreckt.
Ausgehend davon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei der während des Aufblasvorgangs eines Seitenairbags oder eines Fondairbags eine Berücksichtigung von out-of-position-Situationen auf funktionssichere und einfache Weise erfolgen kann.
Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu sind Gegenstand der Unteransprüche.
Vorteilhaft wird mit dem erfindungsgemäßen Aufbau erreicht, dass bei sich nicht in einer normalen Sitzposition befindlichen Fahrzeuginsassen, die sich mit Körperteilen oder insgesamt in der keep-out-Zone im Airbag-Entfaltungsbereich befinden, der Airbag nicht vollständig aufgeblasen wird, so dass die Aggressivität des sich aufblasenden Airbags gegenüber den Fahrzeuginsassen in einem solchen Fall erheblich reduziert werden kann. Der Gasstrom in den Airbag wird dabei entweder ganz unterbunden werden oder aber auch nur reduziert, so dass ein gewisser Aufprallschutz durch den Tastairbag gegeben ist. Dies hängt im einzelnen von der konkret gegebenen Einbau- und Unfallsituation ab.
Das Aufblasen des Tastairbags von einem seitlichen Fahrzeugbereich her ist besonders vorteilhaft, da fahrzeugaufbaubedingt von der Seite her insgesamt nur relativ kurze Abtastwege zurückzulegen sind, so dass eine out-of-position-Situation relativ schnell erfasst wird. Außerdem kann durch diese unmittelbare Nähe des fingerartigen Tastairbags aufgrund der Anordnung des Airbagmoduls im seitlichen Fahrzeugbereich die schnelle Abtastung auch relativ sanft erfolgen, da insgesamt nur eine geringe Gasmenge benötigt wird, um den Tastairbag in Richtung zum Airbag-Entfaltungsbereich hin aufzublasen.
Der wenigstens eine Airbag ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Überschreiten eines bestimmten, vorgebbaren Innendrucks als Schwellenwert im Tastairbag vollständig aufblasbar, wobei Mittel im Tastairbag vorgesehen sind, die vor Überschreiten des Schwellenwertes die fingerartige Geometrie des Tastairbags festlegen und die nach Überschreiten des Schwellenwertes ein vollständiges Aufblasen des Airbags freigeben. Vorzugsweise können derartige Mittel durch Bänder gebildet sein, die nach Überschreiten des Schwellenwertes reißen, so dass der Airbag, ausgehend vom Tastairbag, in voller Größe im Airbag-Entfaltungsbereich von der Seite her aufblasbar ist. Ein derartiger Aufbau ist insgesamt relativ einfach herzustellen und weist zudem eine hohe Funktionssicherheit auf. Die Schwellenwertfestlegung erfolgt dabei auf einfache Weise über die Dimensionierung der Mittel, z. B. der Bänder.
Weiter ist der wenigstens eine Tastairbag erfindungsgemäß so dimensioniert und/oder ausgelegt, dass dieser beim Auftreffen auf einen Fahrzeuginsassen in der keep-out-Zone abknickt und am Fahrzeuginsassen vorbeigleitet oder den Fahrzeuginsassen sanft aus der keep-out-Zone schiebt. Durch das Abknicken des Tastairbags beim Auftreffen auf einen Fahrzeuginsassen und das darauf folgende Vorbeigleiten am Fahrzeuginsassen wird erreicht, dass das Auftreffen des Tastairbags insgesamt für den Fahrzeuginsassen mit relativ geringer Aggressivität erfolgt, so dass die Gefahr einer Beeinträchtigung des Fahrzeuginsassen hierdurch erheblich reduziert ist. Je nach der gegebenen out-of-position-Situation kann insbesondere durch das sanfte Wegschieben eines Fahrzeuginsassen aus der keep-out-Zone erreicht werden, dass die keep-out-Zone im Airbag-Entfaltungsbereich wieder vollständig freigegeben ist für ein ungehindertes, weiteres Aufblasen des Airbags. In einem solchen Fall, in dem der Fahrzeuginsasse dann aus der keep-out-Zone geschoben ist, kann der Airbag anschließend im nunmehr freigegebenen Airbag-Entfaltungsbereich vollständig aufgeblasen werden. Dieses Wegschieben kann aufgrund der Anordnung des Airbagmoduls in einem bezüglich einer Insassen-Position seitlichen Fahrzeugbereich relativ sanft erfolgen, da aufgrund der dadurch bedingten Nähe zum Airbag-Entfaltungsbereich das Aufblasen selbst insgesamt mit einem relativ geringen Gasvolumenstrom erfolgen kann, so dass bereits dadurch die Airbagaggressivität erheblich reduziert ist.
Um die jeweilige out-of-position-Situation erfassen zu können, ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der wenigstens eine Tastairbag mit Sensorelementen gekoppelt ist, die das Auftreffen des Tastairbags auf einen Fahrzeuginsassen sensieren und ein entsprechendes Steuersignal zu einer Steuereinrichtung übermitteln, über die der Gasmengenstrom in den Airbag hinein regulierbar ist. Damit ist eine vorteilhafte Anpassung des Aufblasverhaltens des wenigstens einen Airbags an die jeweils sensierte, konkret gegebene Situation gegeben. Dies erhöht die Funktionssicherheit der gesamten Sicherheitsvorrichtung erheblich und bewirkt zudem eine optimale Anpassung an die jeweils konkret gegebene Situation.
Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Airbag als Fondairbag von der Seite her vor einer Fondinsassensitzposition aufblasbar ist und/oder das Airbagmodul seitlich neben einer Insassenposition angeordnet ist, wobei dann der Airbag als Seitenairbag seitlich neben der Insassenposition aufblasbar ist. Gemäß einer weiteren Erfindungsvariante ist das Airbagmodul im Mitteltunnelbereich als bezüglich einer Insassenposition seitlichem Fahrzeugbereich angeordnet. Alternativ dazu kann der bezüglich einer Insassensitzposition seitliche Fahrzeugbereich aber weiter erfindungsgemäß auch durch einen Fahrzeugtürbereich oder durch einen seitlichen Säulenbereich, z. B. eine B-Säule, gebildet sein, in dem das Airbagmodul angeordnet ist. In jedem der beiden Fälle ist eine gute und vorteilhafte Unterbringung der Airbagmodule am Fahrzeugaufbau möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine schematische Draufsicht auf einen Fahrzeuginnenraum mit einer Frontinsassensitzposition und einer Fondinsassensitzposition,
2 eine schematische Vorderansicht der Frontinsassensitzposition gemäß 1,
3 eine alternative Ausführungsform in einer Draufsicht gemäß 1 und
4 eine schematische Draufsicht auf einen Fahrzeuginnenraum mit einem sich in einer out-of-position-Situation befindlichen Fahrzeuginsassen.
In der 1 ist schematisch eine Draufsicht auf eine Fondinsassensitzposition 1 und eine Frontinsassenposition 2 im Fahrzeuginnenraum 3 gezeigt. Ein Fondinsasse 4 sitzt hier auf einer Fondsitzbank 5 in einer normalen Sitzposition hinter einem auf einem Vordersitz 6 sitzenden Frontinsassen 7, der sich ebenfalls in einer normalen Sitzposition befindet.
Wie dies der 1 weiter zu entnehmen ist, ist der Fondinsassensitzposition 1 ein Airbagmodul 8 zugeordnet, das im mit durchgezogenen Linien dargestellten nicht aktivierten Grundzustand in einer hinteren Fahrzeugtüre 9 als bezüglich der Fondinsassensitzposition 1 seitlichem Fahrzeugbereich angeordnet ist.
Weiter ist der 1 zu entnehmen, dass der Frontinsassensitzposition 2 ein Airbagmodul 10 zugeordnet ist, das im in der 1 mit durchgezogenen Linien dargestellten nicht aktivierten Grundzustand in einer vorderen Fahrzeugtür 11 als in einem bezüglich der Frontinsassensitzposition 2 seitlichem Fahrzeugbereich angeordnet ist.
Das Airbagmodul 8 umfasst einen Gasgenerator 12 und einen Fondairbag 13. Wie dies in der 1 strichliert eingezeichnet ist, ist ein Teilbereich dieses Fondairbags 13 als fingerartiger Tastairbag 14 ausgebildet, der nach der Aktivierung der Sicherheitsvorrichtung zur Erfassung einer hier nicht gegebenen out-of-position-Situation zeitlich vor dem Aufblasen des gesamten Fondairbags 13 von der Fahrzeugtür 9 ausgehend fingerartig in eine hier lediglich beispielhaft dargestellte keep-out-Zone 15 im Airbag-Entfaltungsbereich 16 aufgeblasen werden kann. Der Tastairbag 14 ist hier so ausgebildet, dass dieser nach Überschreiten eines bestimmten Tastairbag-Innendrucks als Schwellenwert vollständig aufgeblasen werden kann, wie dies in der 1 durch die Pfeile 17 schematisch dargestellt ist. Dazu können im Tastairbag 14 z. B. hier nicht dargestellte Bänder vorgesehen sein, die nach Überschreiten des Schwellenwerts reißen, so dass der Fondairbag 13 ausgehend vom Tastairbag 14 in voller Größe von der Seite her im Airbag-Entfaltungsbereich 16 aufgeblasen werden kann.
Wie dies weiter aus der 4 ersichtlich ist, kann bei einer out-of-position-Situation 18, bei der sich der Fondinsasse 4, z. B. ein Kind, in unvorschriftsmäßiger Weise stehend hinter dem Vordersitz 6 aufhält, mit dem sich zeitlich vor dem gesamten Fondairbag 13 aufblasenden Tastairbag 14 die out-of-position-Situation 18 erfasst werden, so dass der Gasstrom in den Tastairbag 14 nach dem Auftreffen auf den Fondinsassen 4 in der keep-out-Zone 15 unterbunden wird, wodurch der Fondairbag 13 nicht mehr weiter aufgeblasen wird. Die Aggressivität des Tastairbags, der auf den Fondinsassen 4 trifft, ist hierbei insgesamt sehr gering, da, wie dies in der 4 lediglich äußerst schematisch dargestellt ist, der Tastairbag 14 beim Auftreffen auf den Fondinsassen 4 abknickt und an diesem vorbeigleiten kann.
Um den Gasmengenstrom in den Fondairbag 13 hinein zu regulieren, ist am Tastairbag 14 vorzugsweise ein Sensorelement angeordnet, das hier jedoch nicht dargestellt ist, mit dem das Auftreffen des Tastairbags auf den Fondinsassen 4 sensiert und ein entsprechendes Steuersignal zu einer hier ebenfalls nicht dargestellten Steuereinrichtung übermittelt werden kann, wobei mit der Steuereinrichtung der Gasmengenstrom in den Airbag 13 hinein regulierbar ist.
Wie dies wiederum der 1 zu entnehmen ist, umfasst das Airbagmodul 10 einen Gasgenerator 19 sowie einen Seitenairbag 20, wobei ein Teilbereich dieses Seitenairbags 20 als fingerartiger Tastairbag 21 ausgebildet ist, der nach Aktivierung der Sicherheitsvorrichtung zur Erfassung einer out-of-position-Situation zeitlich vor dem Aufblasen des gesamten Seitenairbags 20 von der Fahrzeugtür 11 ausgehend fingerartig in eine keep-out-Zone 22 im Airbag-Entfaltungsbereich 23 hinein aufblasbar ist. Da sich in der 1 der Frontinsasse 7 in einer normalen Sitzposition befindet, kann der Seitenairbag 20 ausgehend vom Tastairbag 21 vollständig seitlich neben dem Frontinsassen 7 aufgeblasen werden. Auch hier können wieder in der zuvor beschriebenen Art und Weise Bänder vorgesehen sein, die nach Überschreiten des Schwellenwerts im Tastairbag 21 reißen, so dass der Seitenairbag 20 in voller Größe aufgeblasen werden kann. In der 2 ist eine schematische Vorderansicht dieses Seitenairbags 20 gezeigt, wobei hier auch lediglich äußerst beispielhaft und schematisch gerissene Bänder 24 eingezeichnet sind.
Mit dem Tastairbag 21 des Seitenairbags 20 ist es dabei z. B. möglich, dass ein sich out-of-position befindlicher Arm des Frontinsassen 7 aus der keep-out-Zone 22 herausgeschoben wird, so dass anschließend der Seitenairbag 20 in voller Größe aufgeblasen werden kann. Dies ist hier jedoch nicht dargestellt.
In der 3 ist ein im wesentlichen der Darstellung der 1 ähnlicher Aufbau gezeigt, mit dem Unterschied, dass die beiden Airbagmodule 8, 10 hier nicht in den Fahrzeugtüren 9, 11, sondern jeweils an beabstandeten Einbauorten im Mitteltunnelbereich 25 als bezüglich der Fondinsassensitzposition 1 bzw. der Frontinsassensitzposition 2 seitlichem Fahrzeugbereich angeordnet sind. Auch hier wird der Fondairbag 13 vor der Fondinsassensitzposition 1 aufgeblasen, während der Seitenairbag 20 hier in alternativer Weise zur Ausführung gemäß 1 als Interkollisionsairbag ausgebildet ist. Ansonsten ist der Aufbau und die Funktionsweise identisch mit derjenigen, wie sie in Verbindung mit der 1 und der 4 näher erläutert worden ist, so dass hierauf nicht mehr näher eingegangen wird.
Bezugszeichenliste

1: Fondinsassensitzposition
2: Frontinasssensitzposition
3: Fahrzeuginnenraum
4: Fondinsasse
5: Fondsitzbank
6: Vordersitz
7: Frontinsassen
8: Airbagmodul
9: hintere Fahrzeugtür
10: Airbagmodul
11: vordere Fahrzeugtür
12: Gasgenerator
13: Fondairbag
14: Tastairbag
15: keep-out-Zone
16: Airbag-Entfaltungsbereich
17: Pfeile
18: out-of-position-Situation
19: Gasgenerator
20: Seitenairbag
21: Tastairbag
22: keep-out-Zone
23: Airbag-Entfaltungsbereich
24: Bänder
25: Mitteltunnelbereich

Claims

Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem Airbagmodul (8, 10), das wenigstens einen Airbag, der als Seitenairbag (20) und/oder als Fondairbag (13) ausgebildet ist, und wenigstens einen entsprechend zugeordneten Gasgenerator (12, 19) aufweist, wobei wenigstens ein Teilbereich des wenigstens einen Airbags als fingerartiger Tastairbag (14, 21) ausgebildet ist, wobei der Tastairbag (14, 21), vom durch einen Fahrzeugtürbereich (9, 11) oder durch einen seitlichen Säulenbereich oder durch einen Mitteltunnelbereich (25) gebildeten seitlichen Fahrzeugbereich ausgehend, als Bestandteil des Seitenairbags (20) seitlich neben einer Insassensitzposition oder als Bestandteil des Fondairbags (13) von der Seite her vor einer Fondinsassensitzposition (1) aufblasbar ist, und wobei der Tastairbag (14, 21) nach der Aktivierung der Sicherheitsvorrichtung zur Erfassung einer out-of-position-Situation (18) eines Fahrzeuginsassen (4, 7) zeitlich vor dem Aufblasen des wenigstens einen Airbags vom seitlichen Fahrzeugbereich ausgehend fingerartig in eine keep-out-Zone (15, 22) in einem Airbag-Entfaltungsbereich (16, 23) hinein aufblasbar ist dergestalt, dass der Gasstrom in den Tastairbag (14, 21) beim Auftreffen auf den Fahrzeuginsassen (4, 7) in der keep-out-Zone (15, 22) reduzierbar oder unterbindbar ist, und wobei der Tastairbag (14, 21) so dimensioniert und/oder ausgelegt ist, dass dieser beim Auftreffen auf den Fahrzeuginsassen (4, 7) in der keep-out-Zone (15, 22) abknickt und am Fahrzeuginsassen (4, 7) vorbeigleitet oder den Fahrzeuginsassen (4, 7) sanft aus der keep-out-Zone (15, 22) schiebt, und wobei der wenigstens eine Airbag ohne das Auftreffen des Tastairbags (14, 21) auf den Fahrzeuginsassen (4, 7) in der keep-out-Zone (15, 22) vollständig im Airbag-Entfaltungsbereich (16, 23) aufblasbar ist.
Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Airbag nach Überschreiten eines bestimmten vorgebbaren Innendrucks als Schwellenwert im Tastairbag (14, 21) vollständig aufblasbar ist dergestalt, dass Mittel im Tastairbag (14, 21) vorgesehen sind, die vor Überschreiten des Schwellenwertes die fingerartige Geometrie des Tastairbags (14, 21) festlegen und die nach Überschreiten des Schwellenwertes ein vollständiges Aufblasen des Airbags freigeben.
Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel Bänder (24) vorgesehen sind, die nach Überschreiten des Schwellenwertes reißen, so dass der Airbag ausgehend vom Tastairbag (14, 21) in voller Größe im Airbag-Entfaltungsbereich (16, 23) von der Seite her aufblasbar ist.
Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tastairbag (14, 21) mit wenigstens einem Sensorelement gekoppelt ist, das das Auftreffen des Tastairbags (14, 21) auf einen Fahrzeuginsassen sensiert und ein entsprechendes Steuersignal zu einer Steuereinrichtung übermittelt, über die der Gasmengenstrom in den Airbag regulierbar ist.