DE1010848B - Einrichtung zur Entnahme von zum Reifenfuellen dienender Druckluft aus der Druckluftanlage eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Entnahme von zum Reifenfüllen dienender Druckluft aus der Druckluftanlage eines Kraftfahrzeuges Die Erfindung betrifft eine Druckluftanlage für Kraftfahrzeuge, bei der ein Luftpresser über einen Druckregler einen Vorratsbehälter für nachgeschaltete Luftverbraucher, z. B. Bremszylinder, speist und die außerdem eine Einrichtung zum Füllen der Fahrzeugreifen aufweist. Bisher ist es üblich, die Einrichtung zum Reifenfüllen zusammen mit einem dem Druckregler vorgeschalteten Luftfilter zu einer sogenannten »Reifenfüllflasche« zusammenzufassen. Diese »Reifenfüllflaschen« werden so ausgebildet, daß beim Reifenfüllen die vom Luftpresser kommende Druckluft nicht mehr durch den Druckregler geht, sondern schon vorher zu den Reifen abgezweigt wird. Diese Umschalteinrichtung für den Druckluftstrom ist notwendig, weil die bisher gebräuchlichen Fahrzeugreifen auf einen Druck gefüllt werden müssen, der weit über dem höchsten, vom Druckregler begrenzten Vorratsdruck, z. B. der Bremsanlage liegt, und über den Druckregler daher die Reifen nur bis zum Vorratsdruck - also nur ungenügend - aufgepumpt werden könnten.
• Die neuere Entwicklung im Kraftfahrzeugbau sieht nun eine Erhöhung des Luftdruckes für den Betrieb der Bremsanlagen und anderer Verbraucher vor. Andererseits reicht bei neueren Reifen schon ein geringerer Fülldruck als bisher aus, so daß diese Reifen bei den Fahrzeugen mit erhöhtem Vorratsdruck unmittelbar aus dem Vorratsbehälter der Druckluftanlage gefüllt werden können. Es liegt nahe, in diesem Fall am Vorratsbehälter eine geeignete Anschlußmöglichkeit für den Reifenfüllschlauch vorzusehen. Dazu müßten aber die Vorratsbehälter der Normbauart geändert und neue Normmaße geschaffen werden. Um diese Änderungen zu vermeiden und Kosten einzusparen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, für die Druckluftentnahme zum Reifenfüllen einen am Druckregler leicht zu schaffenden Anschlußkanal vorzusehen, der die Gehäusewand des Druckreglers bis zu einem ständig mit dem nachgeschalteten Druckluftvorratsbehälter verbundenen Raum durchdringt und verschlossen ist, solange die Reifenfülleinrichtung nicht angeschlossen ist.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist- in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Skizze einer Druckluftbremsanlage eines Kraftfahrzeugs und Fig. 2 halbschematisch einen in der Anlage nach Fig. 1 verwendeten Druckregler in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
• Ein Luftpresser 1 ist durch eine Drucklüftleitung 2 über ein Luftfilter 3 und einen Druckregler 4 mit einem Druckluftvorratsbehälter 5 verbunden. Eine Druckleitung 6 führt vom Vorratsbehälter 5 zu einem Bremsventil 7 und dort weiter über eine Druckleitung 8 zu Radbremszylindern 9, von denen der Einfachheit halber hier nur einer gezeigt ist. Das Bremsventil 7 hält, wenn es nicht betätigt ist, die Leitung 6 verschlossen und verbindet die Druckleitung 8 mit der Außenluft. Der Luftpresser fördert so lange Druckluft über das Filter 3 und den Druckregler 4 in den Vorratsbehälter 5, bis ein vorgegebener Höchstdruck im Behälter erreicht ist. Ist dies der Fall, so sperrt der Druckregler den zum Vorratsbehälter 5 führenden Leitungsabschnitt ab und läßt die vom Luftpresser weiterhin geförderte Luft ins Freie treten.
• Der Druckregler 4 ist in Fig. 2 im Schnitt halbschematisch dargestellt. Die vom Luftpresser komniende Druckleitung tritt bei 10 in einen Raum 11 des Druckreglers ein und geht von dort über einen Kanal 12 und ein Rückschlagventil 13 zum Auslaß 14 und weiter zum --Vorratsbehälter 5. Ein Ventil 15 überwacht die Verbindung des Raumes 11 mit der Außenluft. Zn diese Verbindung .ist auch ein Filter 16 eingebaut. Das Ventil 15 wird von einem Kolben 17 beeinflußt. Von einem Raum 18 hinter dem Rückschlagventil 13, in welchem stets der Luftdruck im Vorratsbehälter herrscht, führt ein Kanal 19 zu einem Kolben 20. Dieser Kolben überwacht die Verbindung des Kanals 19 mit einem Kanal 21,. der, zu einem Raum 22 oberhalb des Kolbens 17 führt. Steigt' der Druck im Raum 18 zugleich mit dem-Behälterdruck auf den vorgegebenen Höchstwert am so wird der Kolben 20 von seinem Sitz abgehoben, und Druckluft strömt in den Raum 22 und verschiebt den Kolben 17 nach unten. Das Ventil 15 wird geöffnet, und die weiterhin vom Luftpresser geförderte Druckluft tritt durch das Ventil 15 und das Luftfilter 16 ins Freie. Das Rückschlagventil 13 verhindert ein Abströmen der Druckluft aus dem Vorratsbehälter. Ist der Druck im Vorratsbehälter durch Luftentnahme beim Bremsen oder durch Undichtheit der Druckluftleitungen usw. um die Schaltspanne des Druckreglers gesunken, so legt sich der Kolben 20 auf seinen Sitz auf und sperrt so die Druckluftzufuhr zum Raum 22 ab. Die in den Raum 22 eingeströmte Druckluft kann sich über eine Drosselöffnung entspannen. Der Kolben 17 geht dabei nach oben, und das Ventil 15 schließt. Von nun ab tritt die vom Luftpresser geförderte Druckluft wieder über den Kanal 12 und das Rückschlagventil 13 zum Vorratsbehälter 5.
• Am Druckregler 4 ist erfindungsgemäß eine Einrichtung zum Reifenfüllen angebracht. Sie besteht aus einem Anschlußschieber 23, der in einer Verschlußschraube 24 einer Aufnahmekammer 25 für das Rückschlagventil 13 geführt ist. Die Verschlußschraube 24 hat einen Gewindezapfen 26, einen Kopfteil 27 und einen Einschraubteil 28. Im Kopfteil 27 ist die Führungsbohrung für den Anschlußschieber 23 erweitert, so daß sich ein Ringraum 29 zwischen dieser Bohrung und dem Mantel des Anschlußschiebers 23 ergibt. Der Einschraubteil 28 der Verschlußschraube 24 hat eine zylindrische Aussparung 30. Zwischen der Aussparung 30 und der Bohrung im Kopfteil 27 befindet sich eine Schulter 31, an der ein Ventilsitz 32 gebildet ist. Am offenen Ende der Aussparung 30 ist in einer Ringrille ein Sprengring 33 eingelassen. Der Anschlußschieber 23 hat, von seinen beiden Stirnseiten ausgehend, axiale Sackbohrungen 34 und 35. Die Sackbohrung 34 mündet in eine Radialbohrung 36. In der Sackbohrung 35 ist ein Führungszapfen 37 eines Ventilkörpers 38 des Rückschlagventils 13 lose beweglich geführt. Der Anschlußschieber 23 hat einen Bund 39, dessen eine Ringstirnfläche eine Dichtung trägt und mit dem Ventilsitz 32 zusammenarbeitet. An der der Dichtung abgelegenen Stirnseite des Bundes 39 greifen Federn 40 und 41 an. Die Feder 40 stützt sich am Sprengring 33 und die Feder 41 am Ventilkörper 38 ab.
• Die Einrichtung wirkt wie folgt: Die Federn 40 und 41 drücken bei normalem Betrieb, d. h. bei nicht angeschlossenem Reifenfüllschlauch, den Anschlußschieber 23 mit seinem Bund 39 fest und dicht auf den Ventilsitz 32, so daß aus dem Raum 18 keine Druckluft über den Ringraum 29 und die Bohrungen 36 und 34 im Schieber 23 entweichen kann. Beim Aufschrauben der Anschlußmutter des Reifenfüllschlauches auf den Gewindezapfen 26 der Verschlußmutter 24 wird der Schieber 23 nach innen gedrückt. Der Bund 39 hebt sich von seinem Sitz 32 ab, und die Bohrung 36 tritt in den Bereich des Ringraumes 29 ein. Druckluft kann nun aus dem Raum 18 und damit aus dem Vorratsbehälter 5 durch die Bohrung 34 im Schieber 23 in den Rückfüllschlauch strömen. Beim Abnehmen des Reifenfüllschlauches drücken die Federn 40, 41 den Schieber 23 wieder in seine in der Fig. 1 gezeigte Lage, in der die Verbindung des Raumes 18 mit der Bohrung 34 im Schieber 23 unterbrochen ist.

Claims (9)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Einrichtung zur Entnahme von zum Reifenfüllen dienender Druckluft aus der Druckluftanlage eines Kraftfahrzeugs, bei der ein Luftpresser über einen Druckregler einen Druckluftvorratsbehälter für nachgeschaltete Luftverbraucher speist, dadurch gekennzeichnet, daß für die Druckluftentnahme über die Reifenfülleinrichtung ein Kanal am Druckregler vorgesehen ist, der die Gehäusewand des letzteren bis zu einem ständig mit dem nachgeschalteten Druckluftvorratsbehälter verbundenen Raum durchdringt und verschlossen ist, wenn die Reifenfülleinrichtung nicht angeschlossen ist.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußkanal an einer Stelle des Druckreglergehäuses angeordnet ist, die von einem abnehmbaren Wandteil für den Ein-und Ausbau von Druckreglerteilen gebildet ist.
3. 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußkanal durch die Verschlußschraube für die Aufnahmekammer des in bekannter Weise den Rückstrom von Behälterluft zum Druckreglereinlaß verhindernden Rückschlagventils geführt ist und diese Verschlußschraube gleichachsig zum Anschlußkanal ein Gewindestück zum Anschrauben eines Reifenfüllschlauches aufweist.
4. 4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußkanal in einem beweglich im abnehmbaren Wandteil des Druckreglers geführten Schieber verlegt ist, der, durch eine Feder belastet, bei abgenommenem Reifenfüllschlauch in einer den Druckluftaustritt aus der Reglerkammer durch den Anschlußkanal absperrenden Stellung ist.
5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußschieber kolbenartig ausgebildet und mit einem Bund versehen ist, der sich unter dem Einfluß der Rückführfeder des Schiebers, den Anschlußkanal dicht abschließend, gegen einen Sitz am abnehmbaren Wandteil, insbesondere an der Verschlußschraube der Aufnahmekammer des Druckreglerrückschlagventils legt, solange keine ausreichende Gegenkraft von außen auf den Schieber ausgeübt wird.
6. 6. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußschieber gleichzeitig das Widerlager für die Schließfeder des Rückschlagventilkörpers des Druckreglers bildet.
7. 7. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußschieber (23) a) mit einem den nach außen offenen Anschlußkanal (34, 36) enthaltenden Teil kleineren Durchmessers in einer Bohrung geführt ist, die axial die Verschlußschraube (24) und einen an deren Außenseite angesetzten Gewindezapfen (26) für die Anschlußmutter eines Reifenfüllschlauches durchdringt, b) mit dem daran anschließenden Bundteil (39) größeren Durchmessers in einem zylindrischen, gegen die Aufnahmekammer des Rückschlagventils offenen Hohlraum (30) eines Einschraubteiles (28) der Verschlußschraube beweglich ist, c) mit der nach außen gerichteten Ringfläche des Bundteiles mit einem an der Innenseite der Verschlußschraube gebildeten Ringsitz (32) zusammenarbeitet, dessen Innendurchmesser größer als der Durchmesser des abgesetzten Schieberteiles ist und zwischen sich und dem abgesetzten Schieberteil einen Ringraum (29) entstehen läßt, in den das innere Ende des Anschlußkanals mindestens in der Schieberstellung für Reifenfüllen einmündet, und d) mit der Innenseite des Bundteiles das Ende einer innerhalb des Hohlraumes (30) der Verschlußschraube abgestützten Schraubenfeder (40) aufnimmt, die den Anschlußschieber nach außen in seine Absperrstellung zu schieben sucht.
8. 8. Einrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Schieberbundes auch die Schließfeder (41) des Rückschlagventils (13) anliegt.
9. 9. Einrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußschieber auf der Innenseite des Bundes verlängert ist und mit dieser Verlängerung als Führung für den Absperrkörper (38) des Rückschlagventils dient.