DE10107756A1

DE10107756A1 - Programmierbarer elektromechanischer Schliesszylinder

Info

Publication number: DE10107756A1
Application number: DE10107756A
Authority: DE
Inventors: Volker Lange
Original assignee: BUGA SCHLIESSYSTEME AG
Current assignee: Buga Technologies GmbH
Priority date: 2001-02-16
Filing date: 2001-02-16
Publication date: 2002-08-29
Also published as: US20040124967A1; DE10164831B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Schließzylinder mit einer Steuerelektronik, die aufgrund einer elektronisch detektierbaren Zugangsberechtigung eine drehfeste Verbindung zwischen einer Schließnase zum Betätigten eines Schließriegels und einem manuellen oder motorischen Betätigungselement bewirkt und/oder freigibt. Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Steuerelektronik für eine Datenübertragung, insbesondere für eine Programmierung der Zutrittscodes für die Zugangsberechtigung, wenigstens eine Schnittstelle für eine drahtlose Übermittlung von Datensignalen aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Schließzylinder mit einer Steuerelektronik, die aufgrund einer elektronisch detektierbaren Zugangsberechtigung eine drehfeste Verbindung zwischen einer Schließnase zum Betätigten eines Schließriegels und einem manuellem oder motorischem Betätigungselement bewirkt und/oder freigibt.

Ein solcher elektromechanisch arbeitender Schließzylinder ist beispielsweise aus der DE 199 30 054 A1 bekannt. Der Schließzylinder weist eine Steuerelektronik in einem Knauf auf, die mit einer Antenne eines Transpondersystems zusammenwirkt. Das passive Gegenstück des Transpondersystems ist auf einem Schlüssel angeordnet, der in einen herkömmlichen Schließkern mit mechanischer Verriegelung einführbar ist. Eine drehfeste Verbindung zwischen Schlüssel und Schließnase wird erst bei sowohl mechanisch als auch elektronisch passendem Schlüssel bewirkt. Die Steuerelektronik im Knauf ist über eine Schnittstelle programmierbar, die eine Steckverbindung umfaßt, die unterhalb der Knaufabdeckung angeordnet ist. Zum Programmieren ist es erforderlich, den Knauf zu demontieren. Dies ist bei einer Vielzahl von zu programmierenden Schließzylindern sehr aufwendig.

Weiterhin ist es bekannt, derartige elektromechanisch arbeitende Schließzylinder in vernetzten Zutrittskontrollanlagen einzusetzen. So ist beispielsweise aus der EP 0 600 194 B1 bekannt, die betreffende Steuer- und/oder Empfangselektronik über ein Bussystem mit einer Zentrale zu verbinden. Hier ist es erforderlich, den Schließzylinder über ein Signalkabel mit dem betreffenden Bussystem zu verbinden. Dadurch wird der Installationsaufwand für jeden Schließzylinder wesentlich erhöht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen elektromechanischen Schließzylinder der eingangs geschilderten Art so auszubilden, daß zum einen eine einfache Programmierung möglich ist. Zum anderen soll ein Einsatz in Zutrittskontrollanlagen problemlos möglich sein.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Steuerelektronik des Schließzylinders für eine Datenübertragung, insbesondere für eine Programmierung der Zutrittscodes für die Zugangsberechtigung, wenigstens eine Schnittstelle für eine drahtlose Übermittlung von Datensignalen aufweist. Hierdurch ist es möglich, die Steuerelektronik von außen zu programmieren. Die Programmierung kann beispielsweise durch ein tragbares Gerät mit einer korrespondierenden Schnittstelle erfolgen. Es ist offensichtlich, das hierdurch der Programmieraufwand wesentlich reduziert werden kann.

Die Art der Schnittstelle ist grundsätzlich beliebig. Zweckmäßig kann es sein, wenn die Schnittstelle eine Infrarotschnittstelle oder eine Sende-/Empfangseinheit für Funkwellen ist. Insbesondere sind die derzeit erhältlichen Handcomputer oder Mobilfunktelefongeräte mit Infrarotschnittstellen ausgerüstet, so daß diese problemlos zur Programmierung des Schließzylinders herangezogen werden können.

Es ist günstig, wenn die Schnittstelle nur nach detektierter Zugangsberechtigung aktivierbar oder aktiviert ist. Dies hat den Vorteil, daß sichergestellt ist, daß nur eine berechtigte Person Änderungen der Steuerelektronik vornimmt.

Es kann hierbei vorgesehen werden, daß der Schließzylinder durch einen mechanisch wirkenden Schlüssel betätigbar ist, der den elektronischen Zugangscode trägt, und das die Aktivierung der Schnittstelle bei nur mechanisch passendem oder bei mechanisch und elektronisch passendem Schlüssel erfolgt. Bei solchen elektromechanischen Schließzylindern ist die Anordnung häufig so getroffen, daß die Steuerelektronik erst durch den Schlüssel selbst aktiviert wird. Dementsprechend kann vorgesehen werden, daß hierdurch ebenfalls die Schnittstelle aktiviert wird. Insgesamt wird sichergestellt, daß eine Änderung, insbesondere eine Programmierung für neue Zutrittscodes, tatsächlich nur durch berechtigte Personen durchgeführt werden kann.

Grundsätzlich kann es bei solchen Schließzylindern auch möglich sein, daß die Programmierung durch den Schlüssel selbst erfolgt. Der Schlüssel weist eine mit der Steuerelektronik zusammenwirkenden Antenne auf, die für eine solche Datenübertragung verwendet werden kann. Der Programmierschlüssel kann dazu entsprechend umgerüstet worden und beispielsweise mit einer aktiven Sende- /Empfangseinheit verbunden sein, die nach dem Einführen und nach dem Detektieren der Zugangsberechtigung die Datenübertragung zu der Steuerelektronik freigibt.

Grundsätzlich ist es zweckmäßig, wenn die Schnittstelle nur für eine bestimmte Zeit aktiviert bleibt. Dadurch werden ungewollte und/oder unautorisierte Veränderungen der Steuerelektronik und Programmierungen vermieden.

Die Steuerelektronik und/oder die Schnittstelle können beispielsweise in einem Knauf angeordnet sein. Hier besteht in der Regel ausreichend Einbauraum für die einzelnen Elemente und Baugruppen. Zudem ist es günstig, wenn der Sensor der Schnittstelle, nämlich der Infrarotsensor oder die Antenne der Sende- /Empfangseinheit, auf dem Knauf angeordnet ist. Der Knauf bietet hierzu ausreichend Oberfläche, so daß die Datenübertragung von außen bequem erfolgen kann.

Ein solcher Schließzylinder eignet sich auch für die Verwendung in einem Zutrittskontrollsystem. Es kann vorgesehen werden, daß bei einem erfolgten Zutritt die Schnittstelle den Zutritt an eine entsprechende Kontrolleinheit sendet. Es kann sich hierbei um eine unidirektionale Datenübertragung handeln, so daß eine Programmierung des Schließzylinders über diese Signalübertragung alleine nicht möglich ist. Für die Berechtigung einer Programmierung des Schließzylinders können spezielle Schlüssel mit einem anderen Zutrittscode verwendet werden.

Die Kontrolleinheit kann ein Übermittlungsgerät umfassen, daß in der Nähe des betreffenden Schließzylinders angeordnet ist und drahtgebunden oder drahtlos mit einer Zentrale in Verbindung steht. Hierdurch wird erreicht, daß die Steuerelektronik im Schließzylinder die Signale mittels der Schnittstelle nur über eine kurze Übertragungsstrecke senden muß. Die Sendeleistung kann entsprechend gering gehalten werden, wodurch sich der Energieverbrauch der in der Regel netzunabhängigen Stromversorgung reduziert.

Selbstverständlich ist es möglich, daß die Programmierung des Schließzylinders auch über dieses Übermittlungsgerät oder über die Kontrolleinheit durchgeführt wird. Hier kann vorgesehen werden, daß das Übermittlungsgerät mit einer zusätzlichen Sicherung, beispielsweise einem Tastenschloß versehen ist, um eine versehentliche oder unautorisierte Programmierung des Schließzylinders zu verhindern.

Grundsätzlich kann es zweckmäßig sein, wenn eine Halterung vorgesehen ist, die auf dem Knauf und/oder an der Tür befestigbar ist, um das Programmiergerät oder zumindest dessen die korrespondierende Schnittstelle tragende Einheit in einem fixierten Abstand zur der Schnittstelle am Schließzylinder zu halten. Dies hat den Vorteil, daß eine einwandfreie Datenübertragung gewährleistet wird und daß die betreffende Person beide Hände zum Bedienen des Programmiergerätes, beispielsweise eines Notebooks, frei hat. Sofern die Programmierung des Schließzylinders über einen eingesteckten Schlüssel erfolgt, kann diese Halterung entfallen.

Grundsätzlich ist es günstig, wenn zumindest die Schnittstelle und vorzugsweise die Steuerelektronik und/oder das Übermittlungsgerät auf der der Zugangsseite abgekehrten Seite des Schließzylinders angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, das Eingriffe von außen bei verschlossener Tür weitestgehend vermieden werden können. Insbesondere kann nicht in die drahtlose Signalübertragungsstrecke eingegriffen werden. Dadurch läßt sich die Sicherheit gegen Manipulationen weiter erhöhen.

Der Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Zeichnung erläutert, deren einzige Figur eine Prinzipsskizze des elektromechanischen Schließzylinders gemäß der Erfindung zeigt.

Der in der Zeichnung dargestellte Schließzylinder 11 ist in üblicher Weise in einem Kastenschloß einer Tür 12 montiert. Von der Zugangsseite 13 weist der Schließzylinder einen Schließkern mit üblicher Stiftverriegelung auf und ist durch einen mechanischen Schlüssel 14 betätigbar, der zudem einen elektronisch erfaßbaren Zutrittscode aufweist. Dazu kann beispielsweise ein passives Transpondersystem eingesetzt werden. Auf der der Zutrittsseite 13 abgekehrten Seite der Tür 12 ist der Schließzylinder 11 mit einem Knauf 15 versehen, durch den das Schloß ebenfalls betätigbar ist. Die hierfür erforderliche drehfeste Verbindung zwischen Schließnase und Schließriegel kann permanent sein, oder aber auch erst nach entsprechender Zugangsberechtigung hergestellt, beziehungsweise freigegeben werden.

In dem Knauf ist eine Steuerelektronik 16 vorgesehen, die insbesondere zum Auswerten des Zutrittscodes des Schlüssels 14 einerseits und zur Herstellung beziehungsweise Freigabe der drehfesten Verbindung zwischen Schlüssel 14 und Schließnase andererseits dient. Die Steuerelektronik 16 ist mit einer Schnittstelle 17 versehen, über die drahtlos Datensignale zu und von der Steuerelektronik 16 übertragen werden können. Diese Schnittstelle 17 kann beispielsweise eine Infrarotschnittstelle oder eine Sende-/Empfangseinheit für Funkwellen sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, beide oder ähnliche Signalübertragungsarten einzusetzen. Über diese Schnittstelle 17 kann mittels eines Programmiergerätes 18 die Steuerelektronik 16 programmiert werden. Insbesondere ist es hierdurch möglich, die zulässigen Zutrittscodes für die Zugangsberechtigung zu ändern.

Weiterhin ist es möglich, daß die Steuerelektronik 16 über diese Schnittstelle 17 in Verbindung mit einer Zentraleinheit 19 eines Zutrittkontrollsystems steht. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die Schnittstelle 17 über einen Infrarotsensor durch das Programmiergerät 18 programmierbar ist während es über eine Sende-/Empfangseinheit für Funkwellen mit dieser Zentraleinheit 19 in Verbindung steht. Insbesondere kann vorgesehen werden, daß die Verbindung zu der Zentraleinheit unidirektional ist, um ungewollte oder unautorisierte Veränderungen der Steuerelektronik 16 zu verhindern. Es ist hiermit möglich, den erfolgten Zugang zu dem durch die Tür 12 verschlossenen Raum zu kontrollieren. Sofern auch beim Verlassen des Raumes zum Betätigen des Schlosses mit dem Knauf ein Code erforderlich ist, ist es zudem möglich, die Aufenthaltsdauer der betreffenden Person in dem Raum festzuhalten. Diese Vorgänge können auf einem Speichermedium 22 gespeichert oder auf einem Anzeigegerät 23 angezeigt werdem.

Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel steht die Steuerelektronik 16 über die Schnittstelle 17 nicht unmittelbar in Verbindung mit der Zentraleinheit 19 des Zutrittskontrollsystems. Es ist ein Übermittlungsgerät 20 vorgesehen, das, wie in der Zeichnung dargestellt, über ein Bussystem 21 mit der Zentraleinheit 19 in Verbindung steht. Das Übermittlungsgerät befindet sich vorzugsweise in der Nähe des Schließzylinders 11 und ist beispielsweise durch ein zusätzliches elektronisches oder mechanisches Schloß gesichert. Hierdurch wird erreicht, daß die Signalübertragungsstrecke zwischen Schnittstelle 17 und Übertragungsgerät 20, das eine korrespondierende Schnittstelle aufweist, gering gehalten wird. Die Sendeleistung der Schnittstelle 17 kann entsprechend klein gehalten werden, so daß der Energieverbrauch der in der Regel netzunabhängigen Stromversorgung des Schließzylinders reduziert wird.

Wie in der Zeichnung ersichtlich, befinden sich die Schnittstelle 17, die Steuerelektronik 16 und das Übermittlungsgerät 20 auf der der Zugangsseite 13 abgekehrten Seite der Tür 12. Hierdurch werden Eingriffe von außen zuverlässig vermieden. Die Zentraleinheit 19 kann sich an einer beliebigen Stelle des Gebäudes und/oder Geländes befinden. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß das Übermittlungsgerät über eine weitere Sende-/Empfangseinheit mit der Zentraleinheit 19 in Verbindung steht. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn sich das Übertragungsgerät an einer entfernten Stelle auf einem Gelände befindet.

Claims

1. Elektromechanischer Schließzylinder mit einer Steuerelektronik (16), die aufgrund einer elektronisch detektierbaren Zugangsberechtigung eine drehfeste Verbindung zwischen einer Schließnase zum Betätigen eines Schließriegels und einem manuellen oder motorischen Betätigungselement (14) bewirkt und/oder freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektronik für eine Datenübertragung, insbesondere für eine Programmierung der Zutrittscodes für die Zugangsberechtigung, wenigstens eine Schnittstelle (17) für eine drahtlose Übermittlung von Datensignale aufweist.

2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle (17) eine Infrarotschnittstelle oder eine Sende-/Empfangseinheit für Funkwellen ist.

3. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle (17) nur nach detektierter Zugangsberechtigung aktivierbar oder aktiviert ist.

4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließzylinder durch einen mechanisch wirkenden Schlüssel (14) betätigbar ist, der den elektronischen Zutrittscode trägt, und daß die Aktivierung der Schnittstelle bei nur mechanisch passendem oder bei mechanisch und elektronisch passendem Schlüssel erfolgt.

5. Schließzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmierung mittels des Schlüssels selbst erfolgt.

6. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle (17) nur für eine bestimmte Zeit aktiviert bleibt.

7. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektronik und/oder die Schnittstelle (17) in einem Knauf (15) angeordnet sind.

8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor der Schnittstelle, nämlich der Infrarotsensor oder die Antenne der Sende- /Empfangseinheit, auf dem Knauf (15) angeordnet ist.

9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem erfolgten Zutritt die Schnittstelle (17) den Zutritt an eine entsprechende Kontrolleinheit (19, 20) sendet.

10. Schließzylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrolleinheit ein Übermittlungsgerät (20) umfaßt, das in der Nähe des betreffenden Schließzylinders (11) angeordnet ist und drahtgebunden oder drahtlos mit einer Zentrale (19) in Verbindung steht.

11. Schließzylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmierung über das Übermittlungsgerät oder die Kontrolleinheit durchführbar ist.

12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmierung durch ein tragbares Gerät (18) mit einer korrespondierenden Schnittstelle durchführbar ist.

13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halterung vorgesehen ist, die auf dem Knauf und/oder an der Tür befestigbar ist, um das Programmiergerät oder zumindest dessen die korrespondierende Schnittstelle tragende Einheit in einem fixierten Abstand zu der Schnittstelle am Schließzylinder zu halten.

14. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Schnittstelle und vorzugsweise die Steuerelektronik und/oder das Übermittlungsgerät auf der der Zugangsseite (13) abgekehrten Seite des Schließzylinders (11) angeordnet sind.