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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf einen Leitungsschutzschalter zum Unterbrechen eines Stromkreises
beim Überschreiten
einer vorgegebenen Stromstärke.
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Leitungsschutzschalter (oder LS-Schalter) sind
beispielsweise aus der
DE
195 03 530 A1 bekannt. Ein derartiger Leitungsschutzschalter,
wie er in
5 gezeigt
ist, umfasst ein aus zwei Halbschalen zusammengesetztes Schaltergehäuse, einen Schaltmechanismus,
eine Kontakteinrichtung, einen Magnetauslöser, eine Schalt- und Löschkammer
sowie einen thermischen Auslöser.
Der Schaltvorgang dieses Leitungsschutzschalters wird intern entweder über den
Magnetauslöser
oder den thermischen Auslöser
beim Überschreiten
der vorgegebenen Stromstärke
ausgelöst.
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Des weiteren kann der Schaltvorgang
auch durch ein externes Signal ausgelöst werden. Um dieses zu ermöglichen,
hat das Schaltergehäuse
im Schwenkbereich eines Auslösehebels
des Schaltmechanismusses ein Langloch. Ein Stift kann durch dieses
Langloch hindurch in eine Aussparung oder Bohrung des Auslösehebels
eingreifen. Beim Anordnen mehrerer LS-Schalter nebeneinander kann
somit beim Auslösen
eines der LS-Schalter ein externes Signal über den Stift auf einen oder
mehrere andere LS-Schalter übertragen
werden, um diese(n) auch auszulösen.
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Dazu ist es jedoch erforderlich,
dass die LS-Schalter genau nebeneinander angeordnet werden, und
dass LS-Schalter gleicher Bauart verwendet werden, d.h. dass die
Schwenkachsen und die Aussparungen der Auslösehebel der einzelnen LS-Schalter jeweils
konzentrisch zueinander angeordnet sind.
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Darüber hinaus ist die Anordnung
des Langlochs zur Aufnahme des Signalübertragungsstifts konstruktiv
durch die Anordnung des Auslösehebels beschränkt.
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Das Dokument
DE 199 19 416 A1 offenbart einen
LS-Schalter mit
einem Auslösemittel
zum Auslösen
durch ein externes Signal. Die Übertragung
des Signals auf die Kontakteinrichtung innerhalb des LS-Schalters
erfolgt hier über
zwei Exzenter auf die Kontakteinrichtung bzw. eine Klinke. Außerhalb
des Gehäuses
des LS-Schalters wird das externe Signal über eine Drehbewegung des Mitnehmers übertragen.
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Die Offenlegungsschrift
DE 35 05 004 A1 zeigt einen
LS-Schalter, der
einen Auslösehebel
für die
Auslösung
durch ein externes Signal aufweist. Dieser Auslösehebel ist mit einer Halbwelle
wirkverbunden, die wiederum entweder durch einen Magnetauslöser oder
einen thermischen Auslöser
ausgelöst wird.
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Bei allen vorstehend beschriebenen LS-Schaltern
können
jedoch immer nur baugleiche LS-Schalter miteinander wirkverbunden
werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
somit in der Schaffung eines neuen LS-Schalters, der auch mit unterschiedlichen
anderen LS-Schaltern wirkverbunden werden kann.
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Die Erfindung löst dieses Problem indem ein zweiter
Auslösehebel
vorgesehen ist, der über
einen Getriebemechanismus mit dem ersten Auslösehebel wirkverbunden ist.
Dieser zweite Auslösehebel überträgt das externe
Signal von einem LS-Schalter auf den anderen und über den
Getriebemechanismus auf den ersten Auslösehebel.
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Der zweite Auslösehebel kann somit unabhängig von
den übrigen
Mechanismen des LS-Schalters an beliebiger Stelle angeordnet werden.
Dadurch ist es möglich,
verschiedenartige LS-Schalter miteinander zu koppeln, wenn lediglich
der zweite Auslösehebel
gleichartig angeordnet wird.
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Das Vorsehen des zweiten Auslösehebels erhöht die Gestaltungsfreiheit
bezüglich
des Anordnens der Eingriffsöffnung
für den
Signalübertragungsstift.
Darüber
hinaus können
unterschiedliche LS-Schalter wirkgekoppelt werden, d.h. beispielsweise
LS-Schalter, deren Schwenkachse des zweiten Auslösehebels nicht konzentrisch
angeordnet ist.
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Die oben genannten und weitere Lösungen der
erfindungsgemäßen Aufgabe
mit ihren Merkmalen und Vorteilen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen LS-Schalter
im teilweise aufgeschnittenen Zustand.
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2 zeigt
eine Detailansicht einer Hebelanordnung des in 1 gezeigten LS-Schalters, wobei ein zweiter
Auslösehebel
noch nicht montiert ist.
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3 zeigt
die Detailansicht von 2 nach der
Montage des zweiten Auslösehebels.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf einen ersten Auslösehebel.
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5 zeigt
einen herkömmlichen
LS-Schalter im teilweise aufgeschnittenen Zustand.
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Der Aufbau und die Funktion des erfindungsgemäßen LS-Schalters wird nun
unter Bezugnahme auf 1 beschrieben.
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Der LS-Schalter hat ein aus zwei
Halbschalen zusammengesetztes Schaltergehäuse 1, einen Schaltmechanismus 2,
eine Kontakteinrichtung 3 zum Herstellen der elektrischen
Verbindung bzw. zum Trennen der elektrischen Verbindung in dem zu schützenden
Stromkreis, einen Magnetauslöser 4 zum
elektromagnetischen Auslösen
des Schaltvorgangs, eine Schalt- und
Löschkammer 5 und
einen thermischen Auslöser 6 zum
thermischen Auslösen des
Schaltvorgangs.
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Es wird nun die Funktion des erfindungsgemäßen LS-Schalters unter Bezugnahme
auf 1 erläutert.
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Der LS-Schalter wird über den
Schaltmechanismus 2 ein- bzw.
ausgeschaltet. Dies erfolgt manuell durch Verschwenken eines Handbedienhebels oder
Knebels 2.4. Das Verschwenken des Handbedienhebels 2.4 bewirkt
eine Betätigung
der Kontakteinrichtung 3 über einen Kniegelenkhebel 2.3 sowie eine
Betätigung
eines zweiten Auslösehebels 2.1 über einen
(nicht gezeigten) Getriebemechanismus. Außerdem wird ein erster Auslösehebel 2.6 durch den
zweiten Auslösehebel 2.1 betätigt.
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Im gespannten Zustand oder Kontaktzustand
der Kontakteinrichtung 3 löst der zweite Auslösehebel 2.1 die
Trennung der Kontakteinrichtung aus aufgrund einer auf den zweiten
Auslösehebel 2.1 einwirkenden
Kraft. Die Kraft wird entweder durch den Magnetauslöser 4 oder
den thermischen Auslöser 6 erzeugt
und in den zweiten Auslösehebel 2.1 eingeleitet.
Dies wird als interne Auslösung
des LS-Schalters bezeichnet.
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Darüber hinaus kann der LS-Schalter
durch ein externes Signal ausgelöst
werden. Dieser Vorgang wird unter Bezugnahme auf 2 bis 4 näher erläutert.
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Ein externes Signal wird durch ein
in dem Schaltergehäuse 1 vorgesehenes
(nicht gezeigtes) Langloch über
eine in dem ersten Auslösehebel 2.6 vorgesehene
Aussparung oder Bohrung 2.9 in den ersten Auslösehebel 2.6 eingeleitet.
Beispielsweise kann ein (nicht gezeigter) Stift durch das Langloch des
Gehäuses 1 hindurch
mit der Aussparung 2.9 in Eingriff stehen. Die durch das
externe Signal in den ersten Auslösehebel 2.6 eingeleitete
Kraft bewirkt ein Verschwenken des ersten Auslösehebels 2.6 um seine
gehäusefeste
Schwenkachse 2.7. Dabei ist die Kontur des ersten Auslösehebels 2.6 derart
an die Gehäusekontur
angepasst, dass das Eindringen von Staubpartikeln in das Schaltergehäuse 1 verhindert wird.
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Des weiteren steht ein an dem ersten
Auslösehebel 2.6 vorgesehener
Mitnahmezapfen 2.8 in Eingriff mit einer an dem zweiten
Auslösehebel 2.1 vorgesehenen
Kurvenscheibe 2.5. Dadurch werden die beiden Auslösehebel 2.1 und 2.6 stets
gleichzeitig verschwenkt. Das heißt, dass einerseits der zweite
Auslösehebel 2.1 verschwenkt
wird (und der Schaltvorgang der Kontakteinrichtung 3 ausgelöst wird),
wenn der erste Auslösehebel 2.6 durch
ein externes Signal verschwenkt wird. Andererseits wird auch der
erste Auslösehebel 2.6 durch
ein Verschwenken des zweiten Auslösehebels 2.1 verschwenkt,
so dass ein durch ein internes Signal ausgelöster Schaltvorgang nach außen auf
einen anderen LS-Schalter oder dergleichen übertragen werden kann.
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Durch den erfindungsgemäßen LS-Schalter ist
es möglich,
LS-Schalter unterschiedlicher Art, d.h. mit unterschiedlich angeordneter
Auslöseachse,
in einer Gruppe nebeneinander anzuordnen, um ein gleichzeitiges
Auslösen
der gesamten Schaltergruppe aufgrund des Auslösens eines einzelnen LS-Schalters zu bewirken.
D.h., während
der zweite Auslösehebel
bezüglich
seiner Form sowie seines Schwenkpunkts am Gehäuse dem Schaltmechanismus des
jeweiligen LS-Schalters angepasst sein muss, kann der Anlenkpunkt
sowie die Form des ersten vorzugsweise hebelförmigen Auslösemittels beliebig und damit
für alle
LS-Schaltertypen auch einheitlich sein.
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Das erste Auslösemittel 2.6 muss
nicht unbedingt die Gestalt eines Hebels haben, sondern kann auch
ein anderes Getriebeelement sein, mit dem eine Schwenkbewegung des
zweiten Auslösemittels 2.1 in
eine im wesentlichen lineare Bewegung (entspricht auch einer Kreisbewegung
mit großem
Radius) eines Übertragungsstifts
umgewandelt wird. Beispielsweise ist hier eine Anordnung einer Zahnstange,
einer Kurbel-/Pleuel-Baugruppe und dergleichen denkbar.
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Des weiteren ist die Erfindung nicht
auf die zweiseitige Signalübertragung
beschränkt.
Sie kann vielmehr auch dergestalt ausgeführt werden, dass ein Signal
nur einseitig übertragen
wird, z.B. nur von extern in das Innere des LS-Schalters, aber nicht umgekehrt, oder
von intern nach außen,
aber nicht umgekehrt. Das kann beispielsweise dadurch bewirkt werden,
dass der Mitnahmezapfen 2.8 des ersten Auslösehebels 2.6 nur
an einer Seite der Kurvenscheibe 2.5 des zweiten Auslösehebels 2.1 anliegt, während das
Spiel auf der anderen Seite so groß ist, dass eine Signalübertragung
wirksam verhindert wird.
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Der erfindungsgemäße Leitungsschutzschalter hat
die beiden Auslösehebel
zum Auslösen des
Schaltvorgangs. Der zweite Auslösehebel 2.1 dient
dem Auslösen
des Schaltvorgangs aufgrund eines internen Signals, wie beispielsweise
von einem Bimetall als der thermische Auslöser 6 oder dem Magnetauslöser 4.
Der erste Auslösehebel 2.6 dient dem
Auslösen
des Schaltvorgangs aufgrund eines externen Signals, beispielsweise
eines von einem anderen Leitungsschutzschalter über einen Signalübertragungsstift übertragenen
Signals. Die beiden Auslösehebel
sind über
den Getriebemechanismus, vorzugsweise bestehend aus der Kurvenscheibe 2.5 und
dem Mitnahmezapfen 2.8 und/oder weiteren Getriebeelementen
wie Zahnräder,
Pleuel usw. wirkgekoppelt.