DE10101182C1 - Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn und Kalander - Google Patents
Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn und KalanderInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn (21) und ein Kalander (1) angegeben, wobei die Materialbahn (21) durch mehrere weiche Nips (14-20) in einem Walzenstapel (2) geführt und dort mit Druck beaufschlagt wird. DOLLAR A Hierbei möchte man Barring-Erscheinungen vermindern können. DOLLAR A Hierzu wird die Materialbahn (21) vor dem Durchlaufen der Nips (14-20) vorgeglättet, indem die Materialbahn vor dem Durchlaufen der Nips vorgeglättet wird, indem sie schlupffrei durch einen zusätzlichen Nip geführt wird, der zwischen zwei weichen Walzen ausgebildet ist, und zwar insbesondere dadurch, daß außerhalb des Walzenstapels (2) ein zusätzlicher Nip (23) vorgesehen ist, der durch zwei weiche angetriebene Walzen (24, 25) mit gleichen Oberflächeneingenschaften gebildet ist, die eine Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, die der Geschwindigkeit der durchlaufenden Materialbahn (21) entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln ei
ner Materialbahn, bei dem die Materialbahn durch mehre
re weiche Nips in einem Walzenstapel geführt und dort
mit Druck beaufschlagt wird. Ferner betrifft die Erfin
dung einen Kalander mit einem Walzenstapel aus mehreren
Walzen, die mehrere weiche Nips bilden, in denen eine
Materialbahn mit Druck beaufschlagbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn
als Beispiel für eine Materialbahn beschrieben. Sie ist
jedoch auch bei anderen Materialbahnen anwendbar.
Papierbahnen werden im Verlauf ihrer Herstellung durch
Kalander geführt und dort mit Druck und gegebenenfalls
auch erhöhte Temperatur beaufschlagt. Mit dieser Sati
nage erzielt man zum einen eine Verdichtung der Papier
bahn, zum andern kann man bestimmte Oberflächeneigen
schaften erzielen, insbesondere Glätte und Glanz.
In Kalandern, wie sie beispielsweise aus DE 195 08 349 A1
bekannt sind, kommen Mittelwalze zum Einsatz, die mit
einem Kunststoffbelag bezogen sind. Bei längerem Be
trieb dieser Kalander kommt es zu einer unerwünschten
Schwingungsproblematik, einer sogenannten Barring-Er
scheinung. Diese Barring-Erscheinung zeichnet sich
durch streifenförmige Markierungen der elastischen Wal
zen, genauer gesagt, deren Kunststoffbeläge, aus. Diese
Markierungen prägen sich beim Behandeln der Papierbahn
in die Papierbahn ein. Sobald diese Markierungen dort
sichtbar werden, wird die Papierbahn als Ausschuß be
trachtet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Barring-
Erscheinung zu vermindern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die Materialbahn vor
dem Durchlaufen der Nips vorgeglättet wird, indem sie
schlupffrei durch einen zusätzlichen Nip geführt wird,
der zwischen zwei weichen Walzen ausgebildet ist.
Hierbei geht man von folgenden Überlegungen aus: Ein
Walzenstapel, der aus mehreren Walzen gebildet ist, hat
eine Vielzahl von Eigenfrequenzen. Hierbei sind nicht
die Eigenfrequenzen der Walzen für sich gemeint, wie
etwa Biegeeigenfrequenzen, sondern die Eigenschwin
gungsformen, die sich aus den schwingenden Walzenmassen
auf den Feder- und Dämpfersystemen der dazwischenge
schalteten Kunststoffbeläge ergeben.
Ein laufender Kalander erzeugt Erregerkräfte, deren
Frequenzen sich aus den Vielfachen der Walzendrehzahlen
zusammensetzen. Diese Erregerkräfte können aus Inhomo
genitäten, Anisotropien oder Geometriefehlern (Unrundheiten)
begründet sein. Ebenfalls können Papierdicken
schwankungen der den Kalander durchlaufenden Papierbahn
den Walzenstapel erregen. Trifft eine dieser Erreger
frequenzen auf eine Eigenfrequenz, so antwortet das
Schwingungssystem mit vergrößerten Schwingungsausschlä
gen. Aufgrund der Vielzahl der möglichen Erreger und
der Vielzahl der möglichen Eigenschwingungsformen las
sen sich diese Resonanzstellen konstruktiv praktisch
nicht umgehen. In der Regel ist das Schwingungssystem
auch so stark gedämpft und die Erregerkräfte sind so
klein, daß die resultierenden Schwingbewegungen unmit
telbar nicht störend sind. Über einen mehr oder weniger
längeren Zeitraum prägen sich diese Schwingbewegungen
jedoch in die Kunststoffbeläge der elastischen Walzen
ein. In der Regel werden die nächstliegenden ganzzahli
gen Vielfachen der Schwingfrequenzen als Muster auf den
Walzen eingeprägt. Hierdurch erfolgt eine Rückkopplung
der Schwingung. Die Schwingungsausschläge nehmen dann
exponentiell zu. Sie äußern sich einerseits in einem
erhöhten Schallpegel (bis mehr als 115 dB(A)) und ande
rerseits in periodischen Dickenschwankungen der durch
laufenden Papierbahn. In der Praxis werden unterschied
liche Zeiträume beobachtet, in denen sich diese Rück
kopplungserscheinungen (Barrings) bilden. Meist verge
hen einige Tage oder Wochen, bis diese Erscheinung so
stark angewachsen ist, daß sie den Produktionsprozeß
stört. Unter ungünstigen Bedingungen ist es jedoch mög
lich, daß ein derartiger Rückkopplungseffekt schon nach
wenigen Minuten auftritt. Daraus läßt sich folgern, daß
es sich um unterschiedliche Einprägungs-Mechanismen
handeln muß. Man vermutet, daß die in der Praxis am
häufigsten auftretenden Langzeiterscheinungen durch pe
riodischen Verschleiß oder periodische Verdichtung bzw.
Ermüdung des Kunststoffbelages begründet werden.
Zur Vermeidung des oben beschriebenen Rückkopplungsef
fekts im Langzeitbereich muß der Entstehungsmechanismus
der periodischen Belagwelligkeit permanent gestört wer
den. Es muß vermieden werden, daß sich ein konstantes
ganzzahliges Muster mit einer Frequenz nahe der Eigen
frequenz des Systems auf den Walzen einprägt. Dies kann
prinzipiell schon durch eine Geschwindigkeitsvariation
des Kalanders erreicht werden. Eine Geschwindigkeitsva
riation führt einerseits zu einer permanenten Änderung
der Erregerfrequenzen und andererseits bei einer kon
stanten Eigenfrequenz zu einer unterschiedlichen Anzahl
von Einprägungen in die Kunststoffbeläge. Eine derarti
ge Vorgehensweise ist jedoch nur bei Kalandern denkbar,
die nicht unmittelbar in den Produktionsprozeß der Pa
piermaschine integriert sind, sogenannte Offline-
Kalander. Bei diesen ist eine permanente Geschwindig
keitsvariation in bestimmten Grenzen, z. B. ±5%, um ei
nen Betriebspunkt herum möglich, ohne den Produktions
prozeß merklich zu stören. Bei Kalandern, die im Pa
pierfluß der Papiermaschine integriert sind (Online-
Maschinen), sind jedoch kurzzeitige Geschwindigkeits
veränderungen nicht tolerierbar. In diesem Fall muß das
Schwingungssystem durch andere Maßnahmen beeinflußt
werden.
Die Erfindung geht nun davon aus, daß eine in den Ka
lander einlaufende Papierbahn vor der Behandlung nie
vollkommen frei von Flächengewichts- bzw. Dickenschwan
kungen ist. Außerdem ist eine Papierbahn noch sehr
rauh. Analysiert man die Schwankungen auf ihre Frequen
zen hin, so stellt man in der Regel ein breitbandiges
Rauschen fest, in dem sämtliche Frequenzen enthalten
sind. Somit ist eine Erregung einer oder mehrerer Ei
genfrequenzen des Walzensystems durch die Papierbahn
unumgänglich. Der Kalander reagiert an diesen Eigenfrequenzen
mit einer vergrößerten Amplitude, die zunächst,
wie oben bereits beschrieben, nicht störend ist. Mit
der Zeit prägen sich die erhöhten Amplituden jedoch in
die Kunststoffbeläge ein, und somit kommt es zu einer
Rückkopplung im Schwingungssystem. Auch wenn man eine
derartige Rückkopplung nicht vollständig verhindern
kann, ist es mit Hilfe des zusätzlichen Schritts des
Vorglättens der Materialbahn möglich, den Zeitraum zu
strecken, der benötigt wird, um die Markierungen sicht
bar werden zu lassen. Wenn ein barringfreier Zeitraum
erreicht ist, der größer ist als die oberflächever
schleißbedingte Standzeit der weichen Walzen im Kalan
der, dann ist diese Aufgabe gelöst. Wenn man die Ma
terialbahn vor deren Einlaufen in den Walzenstapel
vorglättet, dann erreicht man zunächst einmal eine ver
ringerte Erregungsamplitude von Schwingungen, die durch
die Rauhigkeit der Materialbahn hervorgerufen wird.
Durch das beim Vorglätten bewirkte Einebnen ist es so
gar möglich, daß einige Erregerfrequenzen praktisch
vollständig verschwinden. Damit wird die Barringer
scheinung zwar nicht beseitigt. Das Ausbilden der Bar
rings dauert aber wesentlich länger. Man hat festge
stellt, daß die Betriebsdauer, die notwendig ist, bis
Barrings sichtbar werden, größer ist als die Standzeit
der mit dem elastischen Belag versehenen weichen Walze,
wobei die Standzeit durch den Oberflächenverschleiß be
dingt ist.
Die Verwendung von einem zusätzlichen Nip, der zwischen
zwei weichen Walzen ausgebildet ist, ist eine besonders
einfache Maßnahme, um die Materialbahn vorzuglätten.
Ein solcher Nip wird zwar in der Regel als praktisch
nicht wirksam für die Behandlung einer Materialbahn be
trachtet. Er reicht aber aus, um der Papierbahn eine
"provisorische" oder vorläufige Glättung zu vermitteln,
die dazu führt, daß die Ausbildung einer Barring-
Erscheinung wesentlich länger dauert als bisher. Wenn
man die Materialbahn schlupffrei durch den zusätzlichen
Nip führt, dann gibt es zwischen der Materialbahn und
den beiden weichen Walzen, die den Nip bilden, in der
Kontaktzone kein Gleitgebiet. Die gesamte Kontaktzone
zwischen den Walzen und der Materialbahn, die aufgrund
des elastischen Oberflächenbelags der weichen Walzen
und der damit verbundenen Abflachung der Walzen im Nip
relativ breit ist, bildet ein Haftgebiet. Da Verschleiß
nur im Zusammenhang mit Reibung oder Relativbewegung
entstehen kann, wie beispielsweise in den weichen Nips
eines Kalanders, in denen eine harte gegen eine weiche
Walze läuft, ist der periodische Verschleiß durch eine
überlagerte Schwingbewegung ausgeschlossen. Die Walzen
ebnen die rauhe Materialbahn an, ohne selbst zu ver
schleißen. Im Endeffekt ergeben sich bei einer vorge
glätteten Materialbahn weniger Erregerfrequenzen und
geringere Erregeramplituden, die in den Kalander einge
bracht werden.
Vorzugsweise treibt man die beiden den zusätzlichen Nip
bildenden Walzen an. Damit ist es möglich, den Ver
schleiß dieser beiden Walzen zu verringern. Je kleiner
der Verschleiß ist, desto länger können die beiden den
zusätzlichen Nip bildenden Walzen verwendet werden.
Darüber hinaus wird aber auch die Gefahr klein gehal
ten, daß man bei diesen beiden Walzen eine zusätzliche
barringverursachende Einprägung in die Materialbahn
vornimmt.
Vorzugsweise behandelt man die Materialbahn auf beiden
Seiten gleich. Man verwendet also auf beiden Seiten der
Materialbahn gleiche Walzen, d. h. Walzen mit gleichem
Durchmesser und gleichen Oberflächeneigenschaften.
Durch eine derartige symmetrische Behandlung der Ma
terialbahn wird die Gefahr gering gehalten, daß die den
zusätzlichen Nip bildenden Walzen durch die Material
bahnanregungen ähnlich geschädigt werden wie die Kalan
derwalzen.
Vorzugsweise ordnet man den zusätzlichen Nip außerhalb
einer Ebene an, in der die Nips des Walzenstapels ange
ordnet sind. Damit wird die Gefahr, daß sich Schwingun
gen aus dem Kalander selbst auf die Walzen des zusätz
lichen Nips übertragen, klein gehalten.
Die Aufgabe wird auch durch einen Kalander der eingangs
genannten Art gelöst, und zwar dadurch, daß außerhalb
des Walzenstapels ein zusätzlicher Nip vorgesehen ist,
der durch zwei weiche angetriebene Walzen mit gleichen
Oberflächeneigenschaften gebildet ist, die eine Um
fangsgeschwindigkeit aufweisen, die der Geschwindigkeit
der durchlaufenden Materialbahn entspricht.
Wie oben im Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert
worden ist, dient der zusätzliche Nip dazu, die Ma
terialbahn vorzuglätten. Durch das Vorglätten wird er
reicht, daß weniger Erregerfrequenzen und verringerte
Erregeramplituden in den eigentlichen Walzenstapel ein
getragen werden. Die Materialbahn wird also schlupffrei
durch den Nip geführt, so daß die Walzen, die diesen
zusätzlichen Nip bilden, nicht verschleißen können.
Hierbei ist bevorzugt, daß ein Bahnverlauf von dem zu
sätzlichen Nip in einen Nip vorgesehen ist, der durch
eine Endwalze begrenzt ist. Dieser Nip bildet den er
sten Nip des Walzenstapels, den die Materialbahn durch
läuft. Man glättet also die Materialbahn vor, bevor sie
in einem der Nips des Walzenstapels behandelt wird.
Dies stellt sicher, daß in jedem Nip eine bereits vor
geglättete Materialbahn vorliegt und damit Schwingungs
risiken klein gehalten werden.
Bevorzugterweise sind die beiden den zusätzlichen Nip
bildenden Walzen in Bahnlaufrichtung seitlich versetzt
zum Walzenstapel angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß
sich Schwingungen im Kalander in der Walzenebene nicht
auf die Walzen fortpflanzen können, die denen zusätzli
chen Nip bilden. Eine vollständige schwingungsmäßige
Entkopplung zwischen dem Walzenstapel und den beiden
zusätzlichen Walzen wird sich zwar nicht erreichen las
sen. Wenn jedoch bereits die Schwingungsrichtung nicht
mehr den Ort des zusätzlichen Nips treffen kann, ist
eine ausreichende Dämpfung sichergestellt.
Vorzugsweise weisen die beiden den zusätzlichen Nip
bildenden Walzen den gleichen Durchmesser und gleiche
Oberflächeneigenschaften auf. Damit wird sicherge
stellt, daß die Materialbahn von ihren beiden Seiten
aus gleichmäßig oder symmetrisch behandelt wird. Durch
das Vorglätten im zusätzlichen Nip werden also keine
zusätzlichen Störungen einseitiger Art in die Material
bahn eingetragen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß beide Walzen mit
der gleichen Antriebsleistung angetrieben sind. Dies
ergibt wiederum symmetrische Verhältnisse im Nip.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Figur einen Kalander.
Ein Kalander 1 weist einen Walzenstapel aus mehreren,
im vorliegenden Fall acht, Walzen 3-10 auf, die in ei
ner Stuhlung 11 angeordnet sind. Hierbei sind die Wal
zen 3, 5, 6, 8, 10 als "weiche Walzen" ausgebildet,
d. h. sie weisen einen elastischen Oberflächenbelag auf,
vorzugsweise aus einem Kunststoff. Die verbleibenden
Walzen 4, 7, 9 sind als sogenannte "harte" Walzen aus
gebildet, d. h. die Oberfläche dieser Walzen 4, 7, 9 be
steht aus einem weitgehend unnachgiebigen Metall. In an
sich bekannter Weise sind die Zwischen- oder Mittelwal
zen 4-9 an Hebeln 12 gelagert. Wenn die untere Endwalze
10, die durch einen Kolben-Zylinder-Antrieb 13 unter
stützt wird, abgesenkt wird, dann können sich die Wal
zen voneinander entfernen.
Die Walzen 3-10 bilden zwischen sich Nips 14-20, von
denen die Nips 14, 15 und 17-20 als weiche Nips ausge
bildet sind, während der Nip 16 als Wechselnip ausge
bildet ist. Die weichen Nips sind von einer weichen
Walze und einer harten Walze begrenzt, während der
Wechselnip von zwei weichen Walzen begrenzt ist.
Durch die Nips 14-20 ist eine Materialbahn 21, im vor
liegenden Falleine Papierbahn, geführt, die von einer
Rolle 22 abgewickelt wird. Es ist aber auch möglich,
daß die Materialbahn 21 direkt aus einer Herstellungs
maschine, beispielsweise einer Papiermaschine, stammt.
Der Walzenstapel 2 ist unter einem Winkel von etwa 45°
zur Vertikalen angeordnet.
Der Walzenstapel 2 kann auch weniger oder mehr als die
dargestellten acht Walzen aufweisen. Er sollte jedoch
mindestens vier Walzen aufweisen, so daß mindestens
drei Nips gebildet werden können.
Vor dem ersten Nip 14, d. h. dem Nip, der durch eine
Endwalze 3 begrenzt ist, ist ein zusätzlicher Nip 23
vorgesehen, der durch zwei weiche Walzen 24, 25 gebil
det ist. Die beiden weichen Walzen 24, 25 sind gleich
aufgebaut, d. h. sie haben den gleichen Durchmesser und
den gleichen Belag und sind auch ansonsten konstruktiv
gleich gestaltet. Die beiden Walzen 24, 25 haben je
weils einen Antrieb 26, 27, sind also angetrieben.
Hierbei ist die Antriebsleistung symmetrisch verteilt.
Der Antrieb erfolgt so, daß die Walzen 24, 25 eine Um
fangsgeschwindigkeit haben, die der Geschwindigkeit der
Materialbahn 21 entspricht. In diesem Fall ist der Kon
takt zwischen der Materialbahn 21 und den beiden Walzen
24, 25 im Nip 23 völlig schlupffrei, d. h. die Kontakt
zone hat kein Gleitgebiet. Die gesamte Kontaktzone bil
det ein Haftgebiet. Da Verschleiß nur im Zusammenhang
mit Reibung beziehungsweise Relativbewegung entstehende
kann, wie beispielsweise in einem Kalander, wo eine
harte gegen eine weiche Walze läuft, ist der periodi
sche Verschleiß durch eine überlagerte Schwingbewegung
ausgeschlossen.
Im zusätzlichen Nip 23 wird die Materialbahn 21 durch
die beiden weichen Walzen 24, 25 eingeebnet, d. h. eine
rauhe Materialbahn wird vorgeglättet, ohne daß die bei
den Walzen 24, 25 selbst verschleißen. Durch eine vor
geglättete Materialbahn 21 werden als Resultat weniger
Erregerfrequenzen und geringere Erregeramplituden in
den Kalander eingebracht.
Wie aus der Zeichnung zu erkennen ist, sind die beiden
Walzen 24, 25 außerhalb einer Pressenebene des Walzen
stapels 2 angeordnet, d. h. die Achsen der weichen Wal
zen 24, 25, die den zusätzlichen Nip 23 bilden, liegen
nicht in der gleichen Ebene wie die Achsen der Walzen
des Walzenstapels. Hierbei geht man von der Überlegung
aus, daß die Schwingungen besonders kritisch sind, die
sich in Richtung der Pressenebene, d. h. der Ebene, in
der die Achsen der Walzen 3-10 des Walzenstapels 2 an
geordnet sind, ausbreiten. Wenn man nun die beiden Wal
zen 24, 25 des zusätzlichen Nips 23 aus dieser Ausbrei
tungsrichtung herausnimmt, hat man bereits eine prinzi
pielle Entkopplung von den Schwingungen im Walzenstapel
2 erreicht.
Claims (9)
1. Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn, bei dem
die Materialbahn durch mehrere weiche Nips in einem
Walzenstapel geführt und dort mit Druck beauf
schlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ma
terialbahn vor dem Durchlaufen der Nips vorgeglät
tet wird, indem sie schlupffrei durch einen zusätz
lichen Nip geführt wird, der zwischen zwei weichen
Walzen ausgebildet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die beiden den zusätzlichen Nip bildenden
Walzen antreibt.
3. Verfahren nach Ansprüch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Materialbahn auf beiden Sei
ten gleich behandelt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man den zusätzlichen Nip außer
halb einer Ebene anordnet, in der die Nips des Wal
zenstapels angeordnet sind.
5. Kalander mit einem Walzenstapel aus mehreren Wal
zen, die mehrere weiche Nips bilden, in denen eine
Materialbahn mit Druck beaufschlagbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß außerhalb des Walzenstapels (2)
ein zusätzlicher Nip vorgesehen ist, der durch zwei
weiche angetriebene Walzen (24, 25) mit gleichen
Oberflächeneigenschaften gebildet ist, die eine Um
fangsgeschwindigkeit aufweisen, die der Geschwin
digkeit der durchlaufenden Materialbahn (21) ent
spricht.
6. Kalander nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bahnverlauf von dem zusätzlichen Nip (23)
in einen Nip (14) vorgesehen ist, der durch eine
Endwalze (3) begrenzt ist.
7. Kalander nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden den zusätzlichen Nip (23)
bildenden Walzen (24, 25) in Bahnlaufrichtung seit
lich versetzt zum Walzenstapel (2) angeordnet sind.
8. Kalander einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden den zusätzlichen Nip
(23) bildenden Walzen (24, 25) den gleichen Durch
messer aufweisen.
9. Kalander nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Walzen (24, 25) mit der gleichen An
triebsleistung angetrieben sind.
Priority Applications (3)
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DE2001101182 DE10101182C1 (de) | 2001-01-12 | 2001-01-12 | Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn und Kalander |
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DE (2) | DE10101182C1 (de) |
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EP1225274A2 (de) | 2002-07-24 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8331 | Complete revocation |