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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugleuchte, insbesondere einen Scheinwerfer, mit mindestens einem in einem Leuchtengehäuse angeordneten Reflektor und mindestens einem Leuchtmittel, wobei der Reflektor belüftbar ist, wobei zumindest eine Belüftungsöffnung nahe am Reflektoraußenrand angeordnet ist, so daß der radiale Abstand der zumindest einen Belüftungsöffnung von der Leuchtmittelachse größer als der radiale Abstand vom Reflektoraußenrand ist, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Kraftfahrzeugleuchten, insbesondere Scheinwerfer sind mit leistungsstarken Leuchtmitteln ausgestattet. Dies sind zumeist Halogenscheinwerfer, wobei entsprechende Gase im Leuchtmittel oder Lampenkolben des Leuchtmittels hineingegeben sind, die im Betrieb zu einer entsprechend hohen Lichtausbeute führen. Weiterhin sind auch edelgasbefüllte Leuchtmittel, beispielsweise in Xenon-Lampen verwendet, die mit einer entsprechenden Hochspannung arbeiten. Allen diesen Leuchtmitteln ist gemeinsam, daß zur Ausbeute einer hohen Lichtleistung auch entsprechend elektrische Leistung zugeführt werden muß. Dies wiederum bewirkt eine entsprechende Erzeugung von Wärmeenergie, die im Leuchtengehäuse anfällt und auf irgendeine Weise abgeführt werden muß.
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Hierzu sind in den Scheinwerfergehäusen oftmals Durchlüftungsöffnungen angeordnet, die eine entsprechende Durchlüftung mit einer entsprechenden Wärmeabfuhr ermöglichen.
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Ein weiterer Effekt kann hinzutreten, wenn innerhalb des Gehäuses der Lampe oder der Leuchte auf entsprechend hohem Betriebstemperaturniveau eine entsprechende Sättigung mit Feuchtigkeit, der innerhalb des Leuchtengehäuses befindlichen Luftreservoirs bewirkt wird. Wenn nun das Fahrzeug abkühlt, so können insbesondere in dem Fall, daß keine Durchlüftung vorgesehen ist, Niederschläge auf dem Leuchtenglas, aber auch auf dem Leuchtmittel und ggf. dem Reflektor eine negative Auswirkung haben. Aus diesem Grund ist eine Durchlüftung des Scheinwerfergehäuses vielfach vorgesehen.
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Aus der
DE 198 14 300 A1 ist ein Scheinwerfer oder eine Leuchte bekannt, mit Lüftungsöffnungen nahe dem Leuchtmittel sowie mit Lüftungsgebläse zum Durchlüften. Das Leuchtmittel ist innerhalb eines Reflektors in entsprechend optisch wirksamer Weise plaziert und an der Befestigungseinrichtung des Leuchtmittels bzw. um diesen Befestigungssockel herum, sind dann Schlitze im Reflektor vorgesehen. Die Entlüftung erfolgt hierbei hinter dem Leuchtmittel, was auch thermodynamischen Gründen keine günstige freie Konvektion wegen der entsprechend kleinen und engen Plazierung der Lüftungsöffnungen bewirkt. Daher wird hierbei um den Mangel auszugleichen, in diesem Dokument ebenfalls eine mit den entsprechenden Lüftungsöffnungen zusammenwirkenden motorische Belüftung dieser Mangel wettgemacht, so daß zwangsweise eine entsprechende Durchlüftung auch im Reflektorbereich bzw. Reflektorraum um das Leuchtmittel herum, dort wo die meiste Wärme entsteht, gegeben ist.
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Dabei kann jedoch von Bedeutung sein, daß in diesem Falle mit Zusammenwirkung eines Lüftungsgebläses zur motorischen Zwangslüftung eine Strömung um das eigentliche Leuchtmittel herum erzeugt wird, was zu einer Abkühlung des Leuchtmittels, und nur in einem Nebeneffekt zur Abfuhr der warmen Luft dient. Die zwangsweise Abkühlung des Leuchtmittels während des Betriebes direkt an seiner Oberfläche kann aber von Nachteil sein, insbesondere bei Leuchtmitteln mit Edelgasen, die eine gewisse Betriebstemperatur brauchen, um eine optimale Lichtleistung ausstrahlen zu können.
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Aus der
DE 196 41 915 A1 ist ebenfalls eine Durchlüftung des gesamten Leuchtengehäuses gegeben, wobei sich der Nachteil ergibt, daß keine Durchlüftung der wärmerelevanten Bereiche erfolgt. Ein wärmerelevanter Bereich ist beispielsweise der Raum oder der Teilraum, der vom Reflektor umgeben wird. Dort können Stauwärme und Stauhitze zu Deformationen des Reflektors führen, und im übrigen auch eine erhebliche Hitze auf metallische Teile, die die Wärme in ungünstiger Weise auf übrige Bauteile übertragen, begünstigt werden.
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Aus der
EP 0 756 966 B1 ist eine Scheinwerfereinstellvorrichtung bekannt, welche eine baulich von außen in das Scheinwerfergehäuse hineinführende Durchgangsöffnung zur Belüftung aufweist. Hierbei erfolgt nur eine Belüftung im allgemeinen, keine gezielte Belüftung der relevanten Bereiche, in denen Hitze entsteht.
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Aus der
DE 35 12 882 C2 und der
DE 36 15 576 C2 ist eine Belüftungsvorrichtung an Kraftfahrzeugscheinwerfern bekannt, wobei die Belüftungsöffnungen lediglich am Gehäuse der Scheinwerfer angeordnet sind und für eine allgemeine Durchlüftung sorgen.
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Da im übrigen viele Scheinwerfer als solches baulich kompakt konstruiert werden müssen, um beispielsweise in ein gesamtes Leuchtengehäuse mehrere Leuchtfunktionen oder Leuchtmittel unterbringen zu können, entstehen somit auch kleine Reflektoren. In den von den nunmehr kleinen Reflektoren umgebenen Teilräumen entsteht somit ein hohes Wärmeaufkommen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, in diesem besagten, problematischen Stauraum in besonderer Weise für eine bessere Durchlüftung zu sorgen.
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Die gestellte Aufgabe wird bei einer Kraftfahrzeugleuchte der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugleuchte sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Kern der einrichtungsgemäßen Erfindung besteht hierbei darin, daß die Belüftungsöffnung bzw. die Belüftungsöffnungen ausschließlich in optisch irrelevanten Bereichen oder Zonen des Reflektors angeordnet ist bzw. sind.
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Der Erfindung liegt somit die Erkenntnis zugrunde, daß der Reflektor nicht über seine komplette Oberfläche ausgestrahlt wird bzw. die Ausstrahlung der gesamten Oberfläche nicht in allen Bereichen für das nach vorne gerichtete, erzeugte Scheinwerferlicht relevant ist. In diesen Bereichen, und ausschließlich in diesen Bereichen des Reflektors, die für die optische Lichtausbeute irrelevant sind, sind nunmehr in erfindungsgemäßer Weise die Lüftungsschlitze oder Öffnungen angeordnet.
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Somit entsteht der Vorteil, daß insbesondere kleinere Reflektoren bzw. kleine Reflektorteilräume nunmehr deutlich besser durchlüftet werden und somit keine Stauwärme dort entsteht.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß ein solcher optisch irrelevanter Bereich nahe am Reflektoraußenrand liegt, an dem eine optisch wirkungslose Krümmung vorliegt. Der Reflektor ist somit parabolisch und rotationssymmetrisch ausgebildet, wobei am vorderen Rand keine relevante Reflektorzone mehr aktiv ist, die einen Beitrag zum nach vorne gerichteten Scheinwerferlicht erzeugen würde. Genau diese Zone wird dazu benützt, nunmehr Belüftungsöffnungen hineinzubringen.
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Erfindungsgemäß sind nunmehr weitere Öffnungen im Reflektor um den Leuchtmittelsockel herum angeordnet. Diese korrespondieren in ihrer Wirkung mit den zuerst genannten Öffnungen in besonders vorteilhafter Weise so zusammen, daß eine Durchströmung erfolgt, die keine Stauwärme mehr entstehen läßt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die Öffnungen Schlitze sind. Hierdurch wird natürlich ein größerer Durchsatz von Konvektionsluft zur Kühlung ermöglicht.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die Schlitze in Form von Teilkreisringsegmenten ausgebildet sind. Auf diese Weise lassen sich große Lüftungsöffnungsquerschnitte erzielen, ohne daß die Einstückigkeit des Reflektors als solches in Frage gestellt würde. Insofern bleibt der Reflektor nach wie vor ein einstückiges Bauteil.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung dagegen ist alternativ vorgesehen, die Schlitze in Form von Vollkreisringen auszubilden. Hierdurch ergeben sich Reflektorsegmente, weil diese Schlitze in Form von Vollkreisringen nunmehr die zuvorige Reflektorbauform unterteilen.
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Daher ist in vorteilhafter weiterer Ausgestaltung vorgesehen, daß der Reflektor als mit kreisringförmigen Abständen beabstandete Reflektorringsegmente so aneinandergereiht aufgebaut ist, daß alle Reflektorringsegmente in einer gedachten, entsprechend gekrümmten Reflektorfläche liegen. Genau dies ist in diesem Ausgestaltungsbeispiel dann realisiert, daß der Reflektor segmentiert ist und die einzelnen Segments über Schlitze beabstandet sind, wobei jedoch die Gesamtkrümmung einer zusammenhängenden gedachten Krümmungslinie folgen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß Leuchtmittel auf einem vom Reflektor separierten bzw. separierbaren, gesonderten Haltemittel angeordnet sind. Dies ist vorteilhaft dann, wenn es sich bei den Schlitzen tatsächlich um vollkreisringförmige Schlitze handelt, die den Reflektor in mehrere Teile unterteilen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die besagte Kraftfahrzeugleuchte ein Scheinwerfer mit einem Reflektor ist.
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Alternativ dazu kann auch von großem Vorteil die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugleuchte ein Scheinwerfer mit mehreren Reflektoren und mehreren Leuchtmitteln sein. Dies deshalb, da nunmehr an jedem einzelnen Reflektor vor Ort die dort entstehende Stauwärme gut abgeführt wird und die dadurch entstehende Gesamtkonvektion innerhalb eines mehrere Leuchtmittel enthaltenen Lampengehäuses gewährleistet ist, ohne daß Überhitzungen entstehen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist angegeben, daß die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugleuchte eine Heckleuchte ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1: Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugleuchte.
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2: Draufsicht auf Reflektor gemäß erster Alternative.
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3: Draufsicht auf Reflektor gemäß zweiter Alternative.
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1 zeigt in Seitenansicht die Anordnung eines einfachen Fahrzeugscheinwerfers, bestehend aus einem Scheinwerfergehäuse 1 mit einer davor angeordneten Lichtscheibe 2. Innerhalb des sich so ergebenden Gehäuseinnenraumes sind an entsprechender Stelle ein Leuchtmittel 11 und ein Reflektor 10 angeordnet. In erfindungsgemäßer Weise sind nun mehrere Belüftungsöffnungen 20 als Lüftungsschlitze in erfindungsgemäßer Weise plaziert und ausgestaltet. So erkennt man, daß der Reflektor 10 nach vorne becherförmig angeformt ist und erst nach einem entsprechenden Abschnitt in eine von der Parallelen zur Leuchtmittelachse verlaufenden Linie abweicht und in eine entsprechende Krümmung eingeht. Diese besagte Krümmung ist relevant für das als Scheinwerferlicht nach vorne reflektierte Lichtbündel.
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Somit ist in erfindungsgemäßer Weise genau am Übergangsbereich zwischen parallelem Ende und diesem gekrümmtem Bereich des Reflektors 10 der erste, in diesem Falle umlaufende Lüftungsschlitz 20 als Belüftungsöffnung eingebracht. Diese Zone ist optisch irrelevant und somit ist die Unterbrechung der Reflektoroberfläche an dieser Stelle völlig unerheblich in Bezug auf die Wirkung des nach vorne abgestrahlten Scheinwerferlichtes. Eine weitere Belüftungsöffnung bzw. ein weiterer Belüftungsschlitz 20 befindet sich um die Leuchtmittelhalteeinrichtung 12 herum, die als Sockel nunmehr von außen in den vom Reflektor 10 umgebenen Teilraum hineinragt.
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An der Spitze ist das Leuchtmittel 11 angeordnet. Für den Fall, daß es sich nicht um Teilkreisscheibensegmente als Lüftungsschlitze 20 handelt, sondern vom Vollkreisringe, ergibt sich, daß der Reflektor 10, wie in diesem Beispiel, in zwei baulich voneinander separierbare oder separierte Reflektorabschnitte unterteilt ist. Diese sind in diesem Ausführungsbeispiel jedoch über eine Reflektorhalteeinrichtung 13 so miteinander verbunden, daß wiederum eine schlüssige, gedachte Krümmungslinie entlang der Außenkontur des Reflektors 10 verläuft.
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2 zeigt ein Ausgestaltungsbeispiel, bei dem der Reflektor 10, wie in 1 von vorne, also von derjenigen Ebene im Bereich der Lichtscheibe 2 aus gesehen ist. Das heißt, der Betrachter blickt bei 2 in den Reflektor hinein. Der Reflektor 10 ist dabei mit den Lüftungsschlitzen 20 versehen, die mittig, wie in 1 dargestellt, zum einen eine große Öffnung um die Leuchtmittelhalteeinrichtung 12 enthalten, die jedoch hier nicht weiter dargestellt ist, und zum anderen weitere Lüftungsschlitze wie in 1. Diese sind in dem bereits in 1 beschriebenen Bereich, in dem die Krümmung irrelevant ist, plaziert und sind als Teilkreisringscheiben ausgebildet.
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Dadurch ergibt sich zum einen ein hoher Lüftungsquerschnitt und zum anderen entstehen Materialstege 21, so daß die Reflektorelemente nach wie vor einstückig miteinander verbunden bleiben.
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Eine weitere Alternative zeigt 1. Diese weitere Alternative besteht darin, daß die Lüftungsschlitze 20 gemäß 1 im Reflektor Vollkreisringe bzw. Vollkreisflächen beschreiben. Wiederum ist der zentrale Bereich als Vollkreisdurchgangsöffnung ausgebildet, durch die die Leuchtmittelhalteeinrichtung 12 angeordnet liegt, die hier jedoch ebenfalls nicht weiter dargestellt ist. Des weiteren ist ein Vollkreisringschlitz 20 in der besagten Zone am Übergangsbereich der Krümmung des Reflektors in der optisch irrelevanten Zone angeordnet. Hierdurch entstehen zwei voneinander separierte oder separierbare Reflektorelemente. Diese sind jedoch gemäß 1 über eine Reflektorhalteeinrichtung 13 miteinander verbunden gehalten werden können, in der oben bereits beschriebenen Weise.
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Insgesamt ergibt sich eine deutlich bessere Durchlüftung als bei Lüftungseinrichtungen für Kraftfahrzeugleuchten der gattungsgemäßen Art, und es kann daraus direkt resultierend eine kompakte Bauform mit mehreren Leuchtmitteln 11 in einem Gehäuse erstellt werden, ohne daß die Gefahr von Überhitzungen entsteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scheinwerfergehäuse
- 2
- Lichtscheibe
- 10
- Reflektor
- 11
- Leuchtmittel
- 12
- Leuchtmittelhalterung
- 13
- Reflektorhalteeinrichtung
- 20
- Belüftungsöffnungen
- 21
- Materialstege