DE10100072B4 - Durch Gewichtsverlagerung lenkbarer Roller - Google Patents
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Abstract
Roller, beinhaltend ein vorderes Rad (5) und ein hinteres Rad (4), welche einspurig in Fahrtrichtung hintereinander etwa in einer Ebene angeordnet sind, wobei mindestens eines der Räder (4, 5) mittels einer Lenkmechanik lenkbar ausgebildet ist, und beinhaltend einen, diese Räder (4, 5) verbindenden Rahmen (2) mit Standfläche (1), wobei mittels der Lenkmechanik der Lenkkopfwinkel (φ) der Lenkkopfachse (14) zur Vertikalen bzw. Normalen des Untergrundes (19) abhängig vom Winkel (α) des Lenkeinschlages des lenkbaren Rades (4, 5) innerhalb eines vordefinierten Winkelbereichs variiert wird, und wobei die Lenkmechanik zum einen eine Lenkeinrichtung (10, 11; 28, 54) zur Veränderung des Winkels (α) des Lenkeinschlages des lenkbaren Rades (4, 5) aufweist und zum anderen eine Schwenkeinrichtung (8, 9; 29–32), welche die Bewegung des gelenkten Rades (4, 5) in Längsrichtung des Rollers um eine Schwenkachse eines Schwenklagers (8, 29) gestattet und somit den Lenkkopfwinkel (φ) der Lenkkopfachse (14) zur Vertikalen bzw. Normalen des Untergrundes...
Description
- Die Erfindung betrifft einen durch Gewichtsverlagerung lenkbaren Roller nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Rollerartige Fahrzeuge sind seit langem bekannt und erfreuen sich in letzter Zeit einer immer größeren Beliebtheit. Kennzeichnend von einspurigen Konstruktionen (d.h. ein Rad vorn und eines hinten) ist immer eine Lenkstange, die mit den Händen bedient werden muß und ohne welche Lenkstange das Gefährt nicht zu steuern ist.
- Allein durch Aufkanten der Füße können bisher nur zweispurige Roller (vorne und/oder hinten zwei Räder nebeneinander), z.B. Skateboards, gesteuert werden.
- Es gibt Bemühungen, dieses Skateboardprinzip geländetauglich zu machen. Dabei entstehen relativ schwere und unhandliche Konstruktionen. Wegen seiner Zweispurigkeit kann ein solches Gerät nicht das Fahrgefühl eines carvenden Snowboards vermitteln und ist z.B. für Schrägfahrten im steilen Gelände nur bedingt geeignet.
- Die
DE 195 48 721 A1 offenbart ein motorbetriebenes Zweirad (Motorrad) mit herkömmlicher Lenkstange, wobei vorgesehen ist, dass im Fahrbetrieb der Vorderradnachlauf bzw. der Lenkkopfwinkel φ in Abhängigkeit des Lenkeinschlagwinkels α und in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des Motorrades elektronisch überwacht und geregelt wird. Der Lenkkopfwinkel φ wird durch eine kontinuierliche Kurvenneigungswinkelmessung verändert, mit Neigungswinkelmessung des Motorrades und Abstandsmessung des Fußraster des Motorrades. Diese Messergebnisse werden einem elektronischen Steuergerät übermittelt, das seine ausgegebene Stellgröße durch ein gespeichertes Kennfeld ermittelt und auf hydraulische Stellelemente ausgibt. Diese hydraulischen Stellelemente sind zum einen ein zweiseitig angesteuerter Schwenkkopf-Schwenkzylinder zur Veränderung des Lenkkopfwinkels φ und zum anderen zwei Teleskopgabel-Variierzylinder, wodurch die Längen der Vorderradgabelzylinder variiert werden, in Abhängigkeit des jeweiligen Lenkkopfwinkels φ. Bei Gradeausfahrt mit hoher Geschwindigkeit und Lenkeinschlagwinkel α = 0 ist der Lenkkopfwinkel φ dann maximal, so dass ein stabiles, schwingungsfreies Gradeausfahren gewährleistet wird. Bei Kurvenfahrt mit Lenkeinschlagwinkel α ≠ 0 wird der Lenkkopfwinkel φ dann reduziert. Nachteil ist, dass das elektronisch-pneumatische Regelsystem des Lenkkopfwinkels φ derDE 195 48 721 A1 sehr kostenintensiv in Herstellung, Wartung und Reparatur ist. - Die
DE 24 13 675 A1 offenbart einen zweirädrigen Roller ohne Motorantrieb, der jedoch nur Lenken kann, also den Lenkeinschlagwinkel α durch Gewichtsverlagerung verändern kann, nicht aber den Lenkkopfwinkel φ verändern kann, insbesondere nicht während der Fahrt. Es sind zwei ineinander geschachtelte Gabeln (siehe5 und6 ) gezeigt, wobei die äußere Gabel1 rahmenfest ist und die innere Gabel11 über eine Zylinderlagerung mit der äußeren Gabel gelenkig verbunden ist. Die innere Gabel hält und lenkt das gelenkte Rad und stellt die um den Lenkeinschlagwinkel α lenkbare Lenkvorrichtung dar. Durch die zwei ineinander geschachtelten Gabeln kann der Roller ähnlich einem Skifahrer gebremst werden, wobei das Rad durch seitliches Ausschwenken der inneren Gabel11 mit seiner seitlichen Fläche an der äußeren Rahmengabel1 zur Anlage kommt und durch Reibung gebremst wird. Es fehlt jedoch eine Schwenkvorrichtung, z.B. eine dritte Gabel, zur Verschwenkung in oder entgegen der Fahrtrichtung zur Variierung des Lenkkopfwinkels φ, wodurch erst ein sicheres Lenken über Gewichtsverlagerung des Benutzers ohne herkömmliche Lenkstange auch bei großem Lenkeinschlagwinkel α möglich wäre. Eine Anpassung des Lenkkopfwinkels φ ist also nicht vorgesehen, weder im Stillstand noch während der Fahrt. Auch ist kein Kreuzgelenk beschrieben. - Die
US 4,991,861 zeigt ebenfalls einen durch Gewichtsverlagerung eines Nutzers lenkbaren Roller ohne konventionelle Lenkstange, wobei das Vorder- und das Hinterrad gleichzeitig gelenkt werden, deren Lenkvorgänge gemäß5 über ein sich kreuzendes Gestänge miteinander synchronisiert sind. Es ist nur eine Gabel pro Rad vorgesehen, nämlich eine Lenkgabel mit zwei Armen3 , die mit ihrem einen Ende über Bolzen2 am Rahmen gelenkig horizontal schwenkbar angebracht sind und mit ihrem anderen Ende mit je einem Stift4 verbunden sind, welche Stifte4 an Enden5 der Achse6 des Rades7 über Schrauben festlegbar sind. Gemäß3 gestattet die Konstruktion der Verbindung zwischen den Stiften4 und den Enden5 der Achse6 beim Lenken eine Bewegung auf einer Kreisbahn. Eine Verschwenkung des Rades7 durch eine Anpassung des Lenkkopfwinkels φ ist aber nicht vorgesehen, weder im Stillstand noch während der Fahrt. Ein Kreuzgelenk ist auch nicht beschrieben. - Die WO 94/19072 A1 zeigt eine Lenkanordung für Transportmittel mit drei Rädern, wovon zwei Räder hinten und ein Rad vorne angeordnet ist. Über der Achse der hinteren zwei Räder ist eine erste Standplatte angeordnet, in Fahrtrichtung hinter dem vorderen Rad ist eine zweite Standplatte angeordnet, die gleichzeitig Lenkplatte zur Lenkung des Vorderrades ist. Diese Lenkung des Vorderrades wird erzielt durch das Verkippen des Fußes eines Nutzers auf der vorderen Stand-/Lenkplatte, die über Seilzüge mit dem Steuerkopf bzw. der Lenkachse der einen einzigen Lenkgabel verbunden ist, wodurch das Vorderrad gelenkt wird. Eine Anpassung des Lenkkopfwinkels φ ist nicht vorgesehen, nicht im Stillstand und auch nicht während der Fahrt. Ein Kreuzgelenk ist nicht beschrieben.
- Die
DE 197 24 360 A1 zeigt einen Roller mit Vorder- und Hinterradlenkung, wobei der Roller über eine herkömmliche Lenkstange über Arm-/Handkraft des Nutzers gelenkt wird. Die Vorder- und Hinterradlenkung ist dabei über Seilzüge untereinander synchronisiert. Eine Anpassung des Lenkkopfwinkels φ ist nicht vorgesehen, nicht im Stillstand und auch nicht während der Fahrt. Ein Kreuzgelenk ist nicht beschrieben. - Die
US 4,700,963 zeigt ein motorbetriebenes Zweirad (Motorrad), jedoch wird der Lenkkopfwinkel φ nicht während der Fahrt automatisch verändert, sondern kann nur im Stillstand manuell per Hand verändert werden. Eine kontinuierliche Anpassung des Lenkkopfwinkel φ in Abhängigkeit vom Lenkeinschlagwinkel α während der Fahrt ist also nicht offenbart. Ein Kreuzgelenk ist ebenfalls nicht beschrieben. - Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines einspurigen, rollerähnlichen Gefährts, welches im Prinzip ohne Lenkstange auskommt. Vorne ein Rad, hinten ein Rad, in der Mitte eine Standfläche, evtl. mit Fußschlaufen. Gelenkt wird dieser Roller durch Aufkanten der Füße und Gewichtsverlagerung.
- Kernpunkt der Erfindung ist eine Lenkmechanik, die diesen Anforderungen gerecht wird. Einen Teil der Lösung kennt jeder, der schon einmal freihändig Fahrrad gefahren ist:
da der Lenkkopf etwas nach vorn geneigt ist, trifft die gedachte Verlängerung der Achse des Lenkkopfs bei Geradeausfahrt den Boden etwas vor dem Auflagepunkt des Rades. Legt man das Fahrrad in die Kurve, entsteht dadurch ein Drehmoment, welches das Rad zum Lenkeinschlag zwingt. Die Kurvenfahrt bleibt stabil, wenn die Zentrifugalkraft dieses Drehmoment aufhebt. Will man wieder in die Geradeausfahrt, erhöht man durch kurzes Aufkanten den Lenkeinschlag und verkleinert somit für einen Moment den gefahrenen Radius. Die konstantgebliebene Schräglage des Körpers erfährt über die kurz erhöhte Zentrifugalkraft ein Aufrichtmoment, so daß der Körperschwerpunkt wieder über die Fahrradmitte kommt, das Fahrrad wird wieder senkrecht gestellt und man fährt wieder geradeaus. Leider funktioniert dieses Prinzip nur bei geringen Lenkausschlägen, weil bei größeren Lenkausschlägen und Schräglagen sich der Auflagepunkt des Rades auf der Straße immer weiter nach vorn bewegt und schließlich vor die gedachte Verlängerung der Lenkkopfachse kommt. Das bedeutet, daß ein stärkeres Aufkanten den Fahrer dann nicht mehr aus der Kurvenfahrt herausholen kann, sondern unweigerlich zum Sturz führt. - Unter Schutz gestellt werden soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Lenkmechanik, deren Eigenschaft es ist, auch bei stärkeren Radeinschlägen und Schräglagen die gedachte Verlängerung der Lenkkopfachse immer etwas vor dem Auflagepunkt des Rades auf dem Boden zu halten. Eine Lösung ist ein variabler Lenkkopfwinkel. Eine andere Lösung ist ein fester, relativ flacher Lenkkopfwinkel, dessen Fahreigenschaften nicht sehr komfortabel sind.
- Um ein leichtes Anfahren zu ermöglichen, sollte der Lenkkopfwinkel ziemlich senkrecht stehen. Um eine Kurvenfahrt zu ermöglichen, muß der Lenkkopfwinkel flacher werden, je stärker das Rad einschlägt. Eben diese Idee soll besonders geschützt werden. Die Fahreigenschaften können noch zusätzlich beeinflußt werden, indem die Schwenkachse nicht im Radnabenzentrum, sondern leicht versetzt positioniert wird.
- Wird die Schwenkachse z.B. etwas vor das Radnabenzentrum positioniert, entsteht bei Neutralstellung ein Drehmoment auf die Schwenkachse nach vorn, wodurch das Rad in Geradeausstellung gezwungen wird. Dies erleichtert das Anfahren deutlich. Die Schwenkachse darf dabei nur wenig versetzt werden, da sonst die Wendigkeit des erfindungsgemäßen Inlineboards leidet.
- Die Lenkmechanik, welche die obige Eigenschaft erlaubt (Veränderung des Lenkkopfwinkels in Abhängigkeit vom Radeinschlag), kann ins Zentrum des Rades konstruiert werden. Dabei kann das Radlager zur Seite versetzt werden oder mit großem Durchmesser um die Lenkmechanik herum seinen Platz finden. Auch diese Idee soll geschützt werden.
- Die Lenkmechanik funktioniert auch aus einem anderen Aspekt heraus; gerade diese Idee soll besonders geschützt werden. Die eine Sache ist die, daß die Lenkachse ein Drehmoment erfährt durch die Differenz zwischen Bodenberührpunkt des Rades und Bedachter Verlängerung der Lenkachse. Dies wirkt vor allem bei Geradeauslauf und leichten Kurven mit geringen Aufkantwinkeln. Der neue Aspekt ist folgender: liegt der Bodenberührpunkt des Rades unterhalb der Schwenkachse, kommt zunächst kein Drehmoment auf die Schwenkachse zustande. Bei einem Aufkanten des Rollers und einem Radeinschlag wandert der Bodenberührpunkt des Rades nach vorn. Dadurch entsteht ein Drehmoment auf die Schwenkachse nach hinten. Da Schwenk- und Lenkachse über eine Art Getriebe (siehe verschiedene Ausführungen) miteinander verbunden sind, führt dies zu einem stärkeren Radeinschlag. Mit Hilfe eines dosierten Aufkantens kann also sehr gut das Drehmoment, das auf die Schwenkgabel wirkt, definiert werden; und damit eben auch der Radeinschlag und Kurvenradius. Dieses Prinzip wirkt erst, wenn das Board aufgekantet und das Rad eingeschlagen ist. Also vorwiegend bei engeren Kurvenradien; dabei löst es den ersten Aspekt in seiner Wirksamkeit ab.
- Das bedeutet, daß bei stabiler Kurvenfahrt die Zentrifugalkraft ein ähnlich großes Drehmoment in entgegengesetzter Richtung auf die Lenkachse des Rades ausübt wie das Drehmoment, das durch das Aufkanten/Radeinschlag-Schwenkachse-Lenkgetriebe-Lenkachse entsteht. Das bedeutet, daß das Lenkgetriebe, welches das Drehmoment der Schwenkachse auf die Lenkachse überträgt, eine sehr wichtige Rolle spielt. Als mögliche Ausführungen kommen z.B. in Frage:
- 1. Lösung über Kugelkopfgetriebe.
- 2. Zahnscheibe (oder angepreßte Gummischeibe), die mit halben Zahnrädern (Schwenkarme) verzahnt ist.
- 3. Frästeile, die die Bewegung des Dornkopfes definieren. Hierbei kann das Getriebeverhältnis sich je nach Radeinschlag ändern; auch können für Rechts- und Linkskurven (Könner- und Nichtkönner) unterschiedliche Einsätze verwendet werden.
- Hier ist noch zu erwähnen, daß durch Anbringen von Federn, welche auf Lenk- oder Schwenkachse wirken, die Fahreigenschaften beeinflußt werden können. Noch interessanter ist eine Lenkmechanik, die während des Lenkvorganges die Schwenkachse relativ zum Nabenzentrum bewegt.
- Um die Wendigkeit zu erhöhen, kann auch das Hinterrad lenkbar gestaltet werden. Um den Roller wie einen gewöhnlichen Roller zu verwenden, d.h. ein Fuß auf dem Trittbrett, der andere Fuß schiebt an, kann ein Haltegriff mit dem Roller verbunden werden. Das Festhalten mit einer Hand erleichtert das Rollern in der Ebene. Der Haltegriff sollte sehr leicht entfernt oder abgeklappt und am Inlineboard verstaut werden können. Auch diese Idee soll geschützt werden. Damit das Board nach einem Sturz nicht weiterrollt, kann dieses mit einer Art Fangriemen, der Fahrer mit Brett verbindet, oder einer Bremse, die bei Nichtbelastung des Trittbretts blockiert, ausgerüstet werden.
- Gedacht ist dieses Inlineboard als Sportgerät, das bei Verwendung etwas größerer Räder auch auf ungeteertem Gelände gefahren werden kann. Denkbar ist so eine Art Snowboard für den Sommer. Gerade in den niedrig gelegenen Skigebieten, die unter den immer wärmeren Wintern in unserer Region leiden, könnte das Inlineboard von wirtschaftlicher Bedeutung werden. Hat man kein Gefälle als Antrieb zur Verfügung, ist auch im Flachen eine Anwendung möglich, indem man ein Surfrigg oder einen Kite (Lenkdrachen) zur Fortbewegung nutzt. Hier stellt das Inlineboard eine Alternative zum Kitebuggying oder Strandsurfen dar. Möglich wären auch Anwendungen als Trockenübungsgerät für Kitesurfer, Wasserskifahren u.v.m.
- Für die Konstruktion eines solchen Rollers gibt es mehrere Möglichkeiten. Die übersichtlichste enthält eine Lenkmechanik mit drei ineinandergeschachtelten Gabeln. Die innerste hält das Rad und lenkt; die mittlere hält das Lenkkopflager und schwenkt, stellt also den Lenkkopfwinkel ein; die äußere Gabel ist fester Rahmenbestandteil.
- Eine Abflachung des Lenkkopfwinkels beim Radeinschlag kann z.B. mit Hilfe einer Verbindung der Lenkgabel über zwei Kugelkopfgelenke mit dem Rahmen bewerkstelligt werden, auch hier gibt es etliche konstruktive Variationsmöglichkeiten. Eleganter sind konstruktive Lösungen, die die Lenkmechanik ins Radnabenzentrum verlegen.
- Der Platz dafür wird erreicht, indem das Radlager durch eine asymmetrische Felge zur Seite genommen wird oder ein sehr durchmessergroßes Radlager verwendet wird, wodurch im Zentrum noch Platz für die Lenkmechanik verbleibt.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert, welche mehrere Ausführungswege darstellen. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
- Es zeigen:
-
1 : Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rollers; -
2 : Seitenansicht nach1 ; -
3 : perspektivische Ansicht des Rollers nach1 ; -
4 : Draufsicht auf den Roller nach1 ; -
5 : schematisiert die Einwirkung der Kräfte auf das Vorderrad in Geradeausfahrt; -
6 : die Kraftverhältnisse auf das Vorderrad in Kurvenfahrt, nach dem Stand der Technik; -
7 : die gleichen Kraftverhältnisse wie6 bei Einwirkung der erfindungsgemäßen Schwenkmechanik des Lenkkopfes; -
8 : weitere Einzelheiten der Einwirkung von Kraftverhältnissen am Vorderrad; -
9 : eine gegenüber8 abgewandelte Darstellung; -
10 : die Seitenansicht einer Ausführung ähnlich der2 ; -
11 : eine gegenüber1 bis4 abgewandelte Ausführungsform mit einer in die Nabe eingebauten Lenkgeometrie; -
12 : schematisiert die Draufsicht auf den Roller mit einer Anordnung nach11 ; -
13 : perspektivische Ansicht einer Ausführung des Vorderrades der Ausführung nach11 und12 ; -
14 : eine gegenüber13 abgewandelte Ausführungsform, in Vorderansicht; -
15 : die Draufsicht auf14 ; -
16 : eine gegenüber14 abgewandelte Ausführungsform; -
17 : eine weitere Modifikation gegenüber der16 ; -
18 : eine gegenüber15 abgewandelte Ausführungsform; - In den
1 bis4 ist als erstes Ausführungsbeispiel ein Roller nach der Erfindung mit einer außerhalb der Nabe liegenden Lenkgeometrie dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus drei ineinandergreifenden Gabeln. - Der Roller insgesamt weist ein Trittbrett
1 auf, welches auf einem Rahmen2 aufgesetzt ist. - Der Hinterbau ist relativ konventionell ausgebildet und weist an geteilten Rahmenrohren
2 ein Hinterrad4 auf, welches ggf. noch mit einer Bremse6 ausgerüstet sein kann. - Der vordere Teil des Rahmens
2 mündet in einen gabelförmigen Rahmenkopf3 , der in Winkelstellung zur Horizontalen nach oben schräg geneigt ist und der durch eine horizontale Querstrebe3a fest miteinander verbunden ist. - Nachdem der Aufbau der Lenkgeometrie genau symmetrisch zur Längsmittenachse des gesamten Rollers ist, reicht es in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus, nur eine Seite der Lenkgeometrie zu beschreiben, nachdem die andere Seite genau gleich ausgebildet ist.
- Zur weiteren Erläuterung dieser Lenkgeometrie wird auch auf die
10 Bezug genommen, die eine gegenüber2 schematisierte Ausführungsform darstellt. - Vom Rahmenkopf
3 nach vorne schräg ausgehend sind zwei zueinander parallele Holme7 vorgesehen, die an ihren unteren freien Enden jeweils ein Schwenklager8 aufnehmen. - Das Schwenklager
8 besteht hierbei aus einem drehfest mit der U-förmig profilierten Schwenkgabel9 verbundenen Bolzen, der drehbar in dem jeweiligen Holm7 aufgenommen ist. - Die Schwenkgabel
9 ist wiederum – wie gesagt – als U-förmiger Körper ausgebildet, wobei die Längsachse der Schwenkgabel9 zur Vertikalen in einem bestimmten Winkel nach hinten geneigt ist. Im oberen Mittenschenkel der Schwenkgabel9 ist hierbei das Lenklager10 ausgebildet, welches wiederum aus einem drehbaren Bolzen besteht, der an einem Teil fest und an dem anderen Teil drehbar gelagert ist. - Das Lenklager
10 stellt die schwenkbare Verbindung zu der darunter angeordneten Lenkgabel11 her, die wiederum als U-förmiger Körper ausgebildet ist und ebenfalls im gleichen Winkel wie die Schwenkgabel9 zur Vertikalen nach hinten geneigt ist. - Die vorderen freien Enden der Lenkgabel
11 werden durch die Radachse12 durchsetzt, die in ihrem Mittenbereich die Nabe für das Rad (Vorderrad5 ) aufnimmt. - Gemäß
1 erfolgt eine gelenkige Anbindung der gesamten Lenkgeometrie, bestehend aus Schwenkgabel9 und drehbar hierzu gelagerter Lenkgabel11 über eine Gelenkverbindung23 gemäß1 . - Diese besteht im wesentlichen aus einem fest mit der Lenkgabel
11 verbundenen Stab24 , der in ein Kugelgelenk25 mündet, welches seinerseits gelenkig über einen weiteren Stab27 mit einem Kugelgelenk26 verbunden ist und hierüber mit dem Rahmenkopf3 verbunden ist. - Die Fahrmechanik des so dargestellten Rades
5 , welches quasi kardanisch aufgehängt ist und schräg nach hinten zur Fahrtrichtung geneigt ist, wird anhand der5 bis9 näher beschrieben. - Allerdings wird darauf hingewiesen, daß die Neigung der Längsachse von Lenkgabel
11 und Schwenkgabel9 nicht lösungsnotwendig ist. Die gesamte Anordnung funktioniert auch, wenn die genannten Teile vertikal ausgerichtet oder sogar leicht in Fahrtrichtung nach vorne geneigt sind. - Gemäß den
5 bis7 kann durch das Radlager13 des Vorderrades5 eine gedachte Lenkkopfachse14 gezeichnet werden, die in dem Schnittpunkt15 den Boden19 schneidet. - Von dem Radlager
13 erstreckt sich eine Vertikale16 nach unten, die ebenfalls im Schnittpunkt mit dem Boden19 einen Auflagepunkt17 ergibt. - Der Punkt B (Schnittpunkt
18 ) ist der Schnitt der Strecke17–18 , d.h. eine Gerade, die einerseits durch den Auflagepunkt17 sich erstreckt und senkrecht zu der Lenkkopfachse14 ist. - Der Abstand
17–18 bestimmt das beim Aufkanten des Rollers entstehende Drehmoment, welches über die erfindungsgemäße Lenkung als Lenkeinschlag verwendet wird. - Diese Verhältnisse sind in den
6 und7 dargestellt. - Während die
6 die Drehmomentverhältnisse bei fest eingestelltem Lenkkopfwinkel zeigt, wobei also die Lenkung nichtlenkbar im Sinne der Erfindung ausgebildet ist, zeigt die7 eine gegenüber6 verbesserte Ausführungsform der Ausbildung der Lenkgeometrie, so wie es die Erfindung vorschlägt. - Die
6 zeigt also im wesentlichen die Verhältnisse eines Rades – beispielsweise eines Vorderrades an einem Fahrrad – beim Freihändigfahren, während die7 die wahren erfindungsgemäßen Verhältnisse der Lenkgeometrie des erfindungsgemäßen Rollers zeigt. - Der Unterschied zwischen
6 und7 liegt nun darin, daß bei stärkeren Lenkausschlägen und bei Schräglagen der Auflagepunkt17 vor den Schnittpunkt15 wandert, wodurch das Rad instabil wird und es zum Sturz führen kann. - Dies vermeidet die Lenkgeometrie nach der Erfindung gemäß
7 , weil dort die gedachte Lenkkopfachse beim Lenkeinschlag von der Stellung14 in Pfeilrichtung20 in die Stellung14' verschwenkt wird, wodurch ein Überholen des Punktes17 gegenüber dem Punkt15 auf jeden Fall vermieden wird, weil ja die Lenkkopfachse14 in Stellung14' verschwenkt wird. - Bei Aufkanten des Rollers wandert der Auflagepunkt
17 des Rades5 in Fahrtrichtung nach vorne. Deshalb kommt ein Drehmoment auf die Schwenkgabel9 . Durch die Kopplung über die Gelenkverbindung23 entsteht ein Drehmoment auf die Lenkgabel11 , und deswegen kann bei gesteuertem Aufkanten des Rollers auch ein hierzu gehörendes konstantes Drehmoment erzeugt werden, das sich die Waage hält mit der Zentrifugalkraft des Vorderrades, so daß es zu einem stabilen, nicht veränderbaren Lenkeinschlag kommt. - Dies macht die stabile Fahrteigenschaft des Rollers aus, denn zu einem bestimmten Neigungswinkel des Rollers gehört ein bestimmter Lenkeinschlag, der stabil während dieser Kurvenfahrt beibehalten wird und nicht verlorengeht.
- Die
8 und9 zeigen nochmals, daß die Lenkkopfachse14 in einer relativ steilen Lage gehalten werden kann, und dies führt dazu, daß der Roller beim Anfahren stabiler ist, während9 zeigt, daß – je stärker die Lenkkopfachse14' verändert wird – dementsprechend die Kurvenfahrt besser gelingt. Dies ergibt sich durch den Abstand zwischen den Punkten15 und17 . - Die
11 bis18 zeigen sogenannte Einbau-Lösungen, die sich von dem Ausführungsbeispiel nach den1 bis4 dadurch unterscheiden, daß die genannten drei ineinandergreifenden Gabeln7 ,9 ,11 entfallen und durch äquivalente Lösungen ersetzt werden. - Hierbei zeigt die
11 eine Felge21 des Vorderrades5 , die mit einem entsprechenden Reifen belegt ist. - Das Radlager
13 wird hierbei in der Nabe22 aufgenommen. - Das Radlager ist hierbei drehfest mit dem drehbaren Teil eines etwa hülsenförmig ausgebildeten Lenklagers
28 verbunden, welches seinerseits drehbar auf einem Lagerstift54 verbunden ist, so daß die beiden Teile28 ,54 in den Pfeilrichtungen34 zueinander verdrehbar sind. - Auf dem Lenklager
28 ist noch das Nabenzentrum55 angedeutet. Der Lagerstift54 ist fest über einen Verbindungsbügel30 ,56 verbunden, der drehbar in dem Schwenklager29 aufgenommen ist, so daß sich die beiden Teile29 ,56 in den Pfeilrichtungen33 zueinander verdrehen. - An dem Schwenklager
29 ist fest der Rahmen2 angebracht, der gemäß12 als einseitig ansetzender Bügel ausgebildet ist. - Das Schwenklager
29 ist an seinem Außenumfang fest mit zwei gegeneinandergerichteten Stäben32 verbunden, die fest über senkrecht hierzu ansetzende Ansätze31 mit dem Außenumfang des Lenklagers28 verbunden sind. - Auf diese Weise werden zwei senkrecht zueinander verdrehbare Lager geschaffen, die auch als Kreuzlager oder kardanische Lager bezeichnet werden können.
- Ein Ausführungsbeispiel eines, in
11 lediglich schematisiert dargestellten, Lagers ist in13 ausgeführt. - Hierbei ist erkennbar, daß der Rahmen
2 mit einer Aufnahme35 verbunden ist, die ihrerseits das Schwenklager29 aufnimmt. - Die Aufnahme
35 ist über den Mantel36 drehfest mit einer Bremsplatte37 verbunden, wobei diese Bremsplatte im wesentlichen aus einer scheibenförmigen Platte mit einem Gummibelag besteht. - Über diesen außenliegenden Gummibelag wird ein Reibschluß zu dem senkrecht hierzu verdrehbaren Lenklager
28 hergestellt. - Hierzu wird diese Bremsplatte
37 federbelastet in Längsrichtung des Lagerstiftes56 gegen die zugeordneten Mitnehmeroberflächen der Mitnehmerarme38 des Lenklagers28 gepreßt. - Mit einer Verbindungsplatte
39 sind die bogenförmig ausgebildeten Mitnehmerarme38 verbunden, die deshalb die Schwenkbewegung des gesamten Lagers in Pfeilrichtung34 um den Lagerstift54 mitmachen. - Bei einem Aufkanten des Vorderrades
5 wird nun das entsprechende Lenklager28 in Pfeilrichtung34 verdreht, wobei die Mitnehmerarme38 über ihren Reibschluß die Bremsplatte37 in Pfeilrichtung33 mitnehmen und hierdurch das gesamte Vorderrad den Lenkkopfwinkel von seiner Stellung14 in die Stellung14' gemäß1 verändert. - Um das Übersetzungsverhältnis des Reibschlusses zu verändern, können die Mitnehmerarme
38 in ihrem gegenseitigen Abstand zueinander verändert werden. - Hierzu sind in der Verbindungsplatte
39 eine Reihe von übereinander angeordneten Bohrungen40 vorhanden, und jeder Mitnehmerarm38 kann mit seinem zugeordneten Ansatz41 in die Bohrung jeweils abgesteckt werden, so daß unterschiedliche Abstände der Ansätze von oberem und unterem Mitnehmerarm38 erreicht werden können. - Während die
13 eine reibungsschlüssige Kupplung zwischen dem Lenklager28 und dem Schwenklager29 darstellt, sind im Rahmen der Erfindung auch formschlüssige Kupplungen möglich. - Statt des Reibungsschlusses über eine gummibelegte Bremsplatte
37 und reibschlüssig daran anliegenden oberen und unteren Mitnehmerarmen38 können auch formschlüssige Verbindungen verwendet werden, insbesondere Zahnradritzelkupplungen und andere Formschlußverbindungen. - In den
14 bis17 sind anstatt reibschlüssiger Kupplungen feste Stab-Gelenkkupplungen vorgesehen, die nachfolgend beschrieben werden. -
14 zeigt beispielsweise in einer Seitenansicht, daß, ausgehend von dem Rahmen2 , einseitig ein Verbindungsstab42 mit einem ersten Kugelkopf43 verbunden ist, der seinerseits gelenkig über einen Verbindungsstab45 mit einem zweiten Kugelkopf44 verbunden ist, der seinerseits gelenkig über einen Verbindungsstab46 mit der Lenkachse48 fest verbunden ist. - Die Lenkachse
48 durchgreift hierbei in der vorher beschriebenen Weise das Lenklager28 und ist in diesem drehbar gelagert. - In ebenfalls vorher beschriebener Weise wird das Schwenklager
29 durch den Lagerstift56 durchgriffen, der drehbar im Schwenklager29 gehalten ist. - Die Länge der Verbindungsstäbe
42 ,45 ,46 definiert die Kopplung zwischen Lenklager28 und Schwenklager29 und damit das Kurvenverhalten beim Aufkanten des Rollers. - Die
15 zeigt die Draufsicht auf die14 , wo weitere Einzelheiten erkennbar sind. - Die
16 und17 zeigen, daß statt eines innenliegenden Radlagers auch ein außenliegendes Radlager, bestehend aus einem relativ umfangreichen Radkranz mit einem darauf laufenden Kugellager möglich ist. Sonst gelten für die gleichen Teile die gleichen Erläuterungen. - Der Vergleich von
16 und17 zeigt, daß das Schwenklager29 (16 ) auch in Fahrtrichtung nach vorne versetzt werden kann, so daß beim Anfahren ein Drehmoment auf das Schwenklager29' (17 ) ausgeübt wird, was über die vorher beschriebene Gelenkverbindung23 dazu führt, daß das Rad beim Anfahren zunächst in eine Geradeausstellung gestellt wird. - Diese geometrischen Eigenschaften haben jedoch nichts mit der Art und Anordnung des Radlagers
47 zu tun. - Das heißt, der in Fahrtrichtung nach vornehingerichtete Versatz des Schwenklagers in die Stellung
29' (17 ) kann auch bei den übrigen vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen angewendet werden. - Die
18 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel eine andere Kopplung, wobei auf eine Kopplung über die vorher beschriebenen Verbindungsstäbe42 ,45 ,46 verzichtet wird und statt dessen eine Führung über eine Führungsnut51 ,51' erfolgt. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an den freien Enden eines Verbindungsstabes
46 , der fest mit dem Radlager13 verbunden ist, jeweils Führungsköpfe als Gleitköpfe52 ausgebildet, die in den Pfeilrichtungen53 verschwenkbar in zugeordneten Führungsnuten51 ,51' eines Führungsteils50 angeordnet sind. - Die Führungsnuten
51 ,51' sind sphärisch ausgebildet, wobei das gesamte Führungsteil50 mit dem Rahmen2 verbunden ist und der Rahmen durch das Schwenklager29 durchsetzt ist, welches demgemäß in den Pfeilrichtungen33 schwenkbar im Rahmen2 gehalten ist. - Vorteil des beschriebenen Rollers sind also seine stabile Fahreigenschaft, seine leichte Anwendbarkeit und seine Geländetauglichkeit. Man kann nun mit der erfindungsgemäßen Lenkung große Räder verwenden, die im Gelände auch große Hindernisse überwinden können, ohne daß es zum Sturz kommt.
-
- 1
- Trittbrett
- 2
- Rahmen
- 3
- Rahmenkopf
- 3a
- Querstrebe
- 4
- Hinterrad
- 5
- Vorderrad
- 6
- Bremse
- 7
- Holm
- 8
- Schwenklager
- 9
- Schwenkgabel
- 10
- Lenklager
- 11
- Lenkgabel
- 12
- Radachse
- 13
- Radlager
- 14
- Lenkkopfachse
14' - 15
- Schnittpunkt
- 16
- Vertikale
- 17
- Auflagepunkt
- 18
- Schnittpunkt
- 19
- Boden
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Felge
- 22
- Nabe
- 23
- Gelenkverbindung
- 24
- Stab
- 25
- Kugelgelenk
- 26
- Kugelgelenk
- 27
- Stab
- 28
- Lenklager
- 29
- Schwenklager
29' - 30
- Verbindungsbügel
- 31
- Ansatz
- 32
- Stab
- 33
- Pfeilrichtung
- 34
- Pfeilrichtung
- 35
- Aufnahme
- 36
- Mantel
- 37
- Bremsplatte
- 38
- Mitnehmerarm
- 39
- Verbindungsplatte
- 40
- Bohrung
- 41
- Ansatz
- 42
- Verbindungsstab
- 43
- Kugelkopf
- 44
- Kugelkopf
- 45
- Verbindungsstab
- 46
- Verbindungsstab
- 47
- Radlager
- 48
- Lenkachse
- 49
- Radkranz
- 50
- Führungsteil
- 51
- Führungsnut
51' - 52
- Gleitkopf
- 53
- Pfeilrichtung
- 54
- Lagerstift
- 55
- Nabenzentrum
- 56
- Lagerstift
- φ
- Lenkkopfwinkel
- a
- Lenkeinschlagwinkel
Claims (18)
- Roller, beinhaltend ein vorderes Rad (
5 ) und ein hinteres Rad (4 ), welche einspurig in Fahrtrichtung hintereinander etwa in einer Ebene angeordnet sind, wobei mindestens eines der Räder (4 ,5 ) mittels einer Lenkmechanik lenkbar ausgebildet ist, und beinhaltend einen, diese Räder (4 ,5 ) verbindenden Rahmen (2 ) mit Standfläche (1 ), wobei mittels der Lenkmechanik der Lenkkopfwinkel (φ) der Lenkkopfachse (14 ) zur Vertikalen bzw. Normalen des Untergrundes (19 ) abhängig vom Winkel (α) des Lenkeinschlages des lenkbaren Rades (4 ,5 ) innerhalb eines vordefinierten Winkelbereichs variiert wird, und wobei die Lenkmechanik zum einen eine Lenkeinrichtung (10 ,11 ;28 ,54 ) zur Veränderung des Winkels (α) des Lenkeinschlages des lenkbaren Rades (4 ,5 ) aufweist und zum anderen eine Schwenkeinrichtung (8 ,9 ;29–32 ), welche die Bewegung des gelenkten Rades (4 ,5 ) in Längsrichtung des Rollers um eine Schwenkachse eines Schwenklagers (8 ,29 ) gestattet und somit den Lenkkopfwinkel (φ) der Lenkkopfachse (14 ) zur Vertikalen bzw. Normalen des Untergrundes (19 ) verändert, dadurch gekennzeichnet, daß der Roller durch Gewichtsverlagerung des Fahrers lenkbar ist und daß entweder die Lenkeinrichtung (28 ,54 ) zusammen mit der Schwenkeinrichtung (29–32 ) ein zweiachsiges Kreuzgelenk (28 ,54 ;29–32 ) bildet, das um die Lenkkopfachse (14 ) drehbar ausgebildet ist und etwa in Querrichtung zur Rollrichtung des gelenkten Rades (4 ,5 ) um die Schwenkachse des Schwenklagers (29 ) drehbar ausgebildet ist oder daß die Lenkeinrichtung (10 ,11 ) zusammen mit der Schwenkeinrichtung (8 ,9 ) drei ineinandergeschachtelte Gabeln (3 ,7 ;9 ;11 ) beinhaltet und die innerste Lenkgabel (11 ) das gelenkte Rad (4 ,5 ) hält und lenkt, die mittlere Schwenkgabel (9 ) das Lenkkopflager (10 ) hält und schwenkt und so den Lenkkopfwinkel (14 ) einstellt und die äußere Gabel (3 ,7 ) fester Rahmenbestandteil ist. - Roller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Anfahren des Rollers der Lenkkopfwinkel (φ) des jeweiligen gelenkten Rades (
4 ,5 ) etwa bei 0° liegt und sich während der Fahrt in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und vom Winkel (α) des Lenkeinschlages des jeweiligen gelenkten Rades (4 ,5 ) innerhalb des vordefinierten Bereiches des Lenkkopfwinkels (φ) verändert. - Roller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkkopfwinkel (φ) der Lenkkopfachse (
14 ) zur Vertikalen bzw. Normalen des Untergrundes (19 ) mit größer werdendem Winkel (α) des Lenkeinschlages ebenfalls größer wird. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer lenkbaren Ausbildung des vorderen Rades (
5 ) der Lenkkopfwinkel (φ) so gewählt wird, daß der Schnittpunkt (15 ) der Lenkkopfachse (14 ) mit dem Untergrund (19 ) in Fahrtrichtung zu jeder Zeit vor dem Auflagepunkt (17 ) des vorderen Rades (5 ) auf dem Untergrund (19 ) liegt, was einem Nachlauf entspricht. - Roller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkkopfwinkel (φ) des vorderen Rades (
5 ) etwa im Bereich zwischen größer 0° und plus 20° liegt. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer lenkbaren Ausbildung des hinteren Rades (
4 ) der Lenkkopfwinkel (φ) so gewählt wird, daß der Schnittpunkt (15 ) der Lenkkopfachse (14 ) mit dem Untergrund (19 ) in Fahrtrichtung zu jeder Zeit hinter dem Auflagepunkt (17 ) des hinteren Rades (4 ) auf dem Untergrund (19 ) liegt, was einem Vorlauf entspricht. - Roller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkkopfwinkel (φ) des hinteren Rades (
4 ) etwa im Bereich zwischen kleiner 0° und minus 20° liegt. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens das gelenkte Rad (
4 ,5 ) eine auf einem Radlager (13 ) drehbar gelagerte Nabe (22 ) beinhaltet, welche mit einer in radialer Richtung sich erstreckenden Felge (21 ) verbunden ist, welche Felge (21 ) einen ringförmigen, ringsumlaufenden Reifen zur Auflage des Rad (4 ,5 ) auf der Fahrbahn (19 ) trägt. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkgabel (
9 ) und/oder Lenkgabel (11 ) an dem Rahmen (2 ,3 ) über eine Gelenkverbindung (23 ) angelenkt ist. - Roller nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zum Rahmen (
2 ,3 ) über den Rahmenkopf (3 ) erfolgt. - Roller nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkverbindung (
23 ) mindestens ein Kugelgelenk (25 ,26 ) und mindestens einen Stab (24 ,27 ) beinhaltet. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkkopfachse (
14 ) und/oder die Schwenkachse durch das Radnabenzentrum (55 ) verläuft/verlaufen. - Roller nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Felge (
21 ) mindestens des gelenkten Rades (4 ,5 ) asymmetrisch und mit normalem Radlager (13 ) ausgebildet ist. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkkopfachse (
14 ) und/oder die Schwenkachse nicht durch das Radnabenzentrum (55 ) verläuft/verlaufen. - Roller nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer lenkbaren Ausbildung des vorderen Rades (
5 ) dessen Schwenkachse in Fahrtrichtung vor dem Radnabenzentrum (55 ) liegt. - Roller nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer lenkbaren Ausbildung des hinteren Rades (
4 ) dessen Schwenkachse in Fahrtrichtung hinter dem Radnabenzentrum (55 ) liegt. - Roller nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Felge (
21 ) mindestens des gelenkten Rades (4 ,5 ) symmetrisch und mit übergroßem Radlager (47 ) ausgebildet ist. - Roller nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß an einem im Lenklager (
28 ) befindlichen Verbindungsstab (46 ), der fest mit dem Radlager (13 ) des lenkbaren Rades (4 ,5 ) verbunden ist, jeweils Gleitköpfe (52 ) ausgebildet sind, die verschwenkbar in sphärisch ausgebildeten zugeordneten Führungsnuten (51 ,51' ) eines Führungsteils (50 ) angeordnet sind, wobei das gesamte Führungsteil (50 ) mit dem Rahmen (2 ) verbunden ist und der Rahmen (2 ) durch das Schwenklager (29 ) durchsetzt ist, welches schwenkbar im Rahmen (2 ) gehalten ist.
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