DE10065138C2 - Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumoxid-Werksückes mit definierter Porenstruktur im Niedertemperaturbereich sowie dessen Verwendungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumoxid-Werksückes mit definierter Porenstruktur im Niedertemperaturbereich sowie dessen VerwendungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines selbsttragenden, harten und
porösen Aluminiumoxid-Werkstückes mit einer entsprechend geforderten gerichteten
Porenstruktur, welche sich nicht nur ausschließlich aus dem Herstellungsprozess
ergeben kann gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie Verwendungen des
Werkstückes gemäß der Patentansprüche 9-12.
Die Herstellung von porösen Festkörpern im Niedertemperaturbereich durch ein Sol-
Gel-Verfahren mit den Maßnahmen wie in den Ansprüchen unter a), b), d) und ggf. e),
ist aus den Publikationen DE 196 27 924 A1, DE 198 25 419 A1, DE 44 30 669 A1, EP 029 78 27 A2
und JP 051 94 055 A bekannt. Es konnte gezeigt werden, daß für das Sol
anstelle von Kieselsäure und Natriumsilikat wie z. B. in DE 196 27 924 A1, Anspruch 1
gezeigt, auch für die Sol-Gel-Technik geeignete Aluminiumverbindungen, wie Oxide
oder Alkoxide von Al - vgl. DE 198 25 419 A1, DE 44 30 669 A1, EP 029 78 27 A2 -
oder Natriumaluminat - vgl. JP 051 94 055 A - verwendet werden:
vgl. in DE 198 25 419 A1, Ansprüche 1 und 2 iVm Spalte 3, Zeile 23 bis Spalte 4 Zeile 3; vgl. in EP 029 78 27 A2, Anspruch 1 iVm Spalte 1 Zeilen 4 bis 23 sowie Spalte 4 Zeilen 29 bis 31 und 33; vgl. in. JP 051 94 055 A gesamtes Dokument.
vgl. in DE 198 25 419 A1, Ansprüche 1 und 2 iVm Spalte 3, Zeile 23 bis Spalte 4 Zeile 3; vgl. in EP 029 78 27 A2, Anspruch 1 iVm Spalte 1 Zeilen 4 bis 23 sowie Spalte 4 Zeilen 29 bis 31 und 33; vgl. in. JP 051 94 055 A gesamtes Dokument.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist also die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Herstellung eines Aluminiumoxidwerkstückes mit definierter Porenstruktur im
Niedertemperaturbereich.
In Anlehnung an eine silikatische Werkstoffsynthese ergibt sich erfindungsgemäß ein
vergleichbarer, sogenannter zellulärstrukturierter Aluminatwerkstoff mit den für
Aluminiumoxid eigenen und typischen Eigenschaften. Verglichen mit
Silicarodherstellungsverfahren, welche wesentlich umfangreicher sind, wird durch die
Erfindung ein keramischer Aluminiumoxidwerkstoff und ein Herstellungsverfahren zur
Erlangung eines Aluminiumoxidwerkstoffes mit definierter poröser Zielstruktur
beschrieben.
Wie der Stand der Technik weiter darlegt, ist Maßnahme e) dann üblich, wenn
alkalihaltige Ausgangsverbindungen eingesetzt werden, wie in DE 196 27 924 A1 oder
JP 051 94 055 A gezeigt ist.
Insofern wird beim beanspruchten Verfahren mit den Maßnahmen a), b), d) und e)
zunächst der gleiche Herstellungsweg wie in DE 196 27 924 A1 beschritten. Der
Einsatz von Natriumaluminat anstelle von Natriumsilikat bzw. Wasserglas,
Aluminiumoxidfasern anstelle von Mikroglasfasern und Al(OH)3 bzw. AlOOH anstelle
von pyrogener Kieselsäure (vgl DE 196 27 924 A1, Spalte 4, Zeilen 34 bis 37) liegt nur
im Bereich fachmännischer Überlegungen.
Allerdings unterscheidet sich das beanspruchte Verfahren von DE 196 27 924 A1 und
dem weiteren Stand der Technik in der Maßnahme c), ein Einfrieren des Gels zur
Ausbildung von Eiskristallen, um nach dem Trocknen trichterförmige, gerichtete
Porenkanäle zu erhalten. Dies wurde bislang nicht beschrieben.
Die Keramik enthält ohne die Kopplung mit einem anderen Verfahren Meso-, Mikro-
und Makroporen, welche in unregelmäßiger Verteilung aus dem verfahrensgemäßen
Syntheseprozess, dem Sol-Gel-Prozess, welcher bei der Synthese durchlaufen wird,
entstehen.
Zum Zweck der Realisierung betrifft die Erfindung des weiteren angemessene
Quantitäten vorteilhafter Rohstoffe für den porösen Werkstoff, um beispielsweise eine
Gelierung herbeizuführen, ohne die dieses Verfahren in der Form nicht durchführbar ist.
Die Anwendung eines Gefriertrocknungsverfahrens ist Gegenstand eines
exemplarischen Fallbeispiels und kann offensichtlich hilfreich sein, um die
erfindungsgemäße Zielstruktur zu erlangen.
Als bereits bekannte Verfahren zum Formen von porösen Werkstoffen mit einer
bestimmten Zellstruktur können Gläser oder metallische Werkstoffe durch
unterschiedliche Methoden wie z. B. Pressformen, Schlicker- und Spritzgießen oder
gewöhnliches Trockenbefüllen einer Negativform gebildet werden. Die so hergestellten
Körper unterscheiden sich von dem der Erfindung zugrunde liegenden Werkstoffes in
ihrer Eigenschaftsausprägung am deutlichsten in ihrem spezifischen Gewicht, das
wesentlich größer ist.
Als praktischer Zweck zur anwendungsbezogenen Nutzung wird die Herstellung eines
Membranwerkstoffs als Kapillarrohr beschrieben, durch den, in Abhängigkeit der
Porengröße, osmotische und Filtrationseffekte hervorgerufen werden und ein
Langzeitgebrauch der keramischen Membran auch in aggressiven Medien erzeugt
werden kann.
Neben der prädestinierten Anwendung des Endprodukts in der Trenntechnik soll auch
die Anwendung des Werkstoffs in der Energietechnik anhand eines Fallbeispiels
erläutert werden. Der sonst durch die Abhängigkeit zur Laufstrecke erzeugte
Gegendruck einer mobilen Phase wird durch die Form der erzeugten Porenstruktur
minimiert, weil der effektiv wirksame kleinste Porendurchmesser erst an der äußeren
Oberfläche zum tragen kommt. Ein Vorteil der Erfindung liegt in dem angestrebten
Niedertemperaturprozess zur Werkstoffsynthese, da der Formkörper zur Verfestigung
nicht zwingend einen notwendigen Brenn-, Sinter- und Pyrolyseprozess durchläuft.
Deshalb kann durch die zur Anwendung kommende mildere Konsolidierungstemperatur
die Dotierung mit Zusätzen, die selbst keine hohen thermischen Beständigkeiten
aufweisen, gelingen.
Das Endprodukt des Werkstoffs kann z. B. der Produkttrennung von flüssigen oder
gasförmigen Stoffen dienen, weil grundsätzlich der Formkörper für diese Produkte
durchlässig ist und die einzelnen Komponenten eines Gemisch nicht nur aufgrund ihrer
sterischen Größe voneinander getrennt werden können, sondern auch unterschiedlich
stark von dem erfindungsgemäßen Werkstoff oberflächlich adsorbiert werden können.
Diese Effekte können aufgrund der thermischen Beständigkeit des
Werkstoffendprodukts reversibel und beliebig oft wiederholt werden. Grundsätzlich
kann der Werkstoff von mobilen Phasen verschiedenster Aggregatzustände durch- und
umströmt werden. Gegenüber der oberflächlichen Umströmung einer Pulverschüttung
ergeben sich daraus auch in Bezug auf den erzielten Gegendruck Vorteile. Trotz kleiner
Volumina von Formkörpern aus dem Werkstoff steht eine große innere Oberfläche zur
Reaktion zur Verfügung, welche gerade auch in Hinblick auf katalytische Reaktionen
günstig ist.
Der Werkstoff kann z. B. im Verbund mit anderen niedertemperaturbeständigen
Werkstoffen den elektrischen Plus- und Minuspol (Kathode und Anode) ausbilden,
wenn eine elektrische Leitfähigkeit des grundsätzlichen Isolatorskeletts des
erfindungsgemäßen Werkstoffes durch beispielsweise eine Kohlenstoffdotierung
erzeugt wird, welche in einem nachgeschalteten Brennprozess nicht pyrolytisch aus der
Werkstoffmatrix abgetrennt wird. Insgesamt wird die in der Summe neutral verlaufende
Synthesereaktion geteilt.
Nach dem homogenen Vermengen der Rohstoffe starten zeitgleich drei unterschiedlich
schnell ablaufende jeweils aluminiumoxidbildende Reaktionen, die aus dem bedingt
fließfähigen Sol ein gummiartiges Gel erzeugen. Durch den folgenden Gefrierprozess
wird das von außen nach innen gerichtete Porenwachstum so gesteuert, dass sich zur
äußeren Bauteiloberfläche hin kleinere Poren ergeben.
An diesen Verfahrensschritt schließt sich nun ein Prozess an, durch den es gelingt,
selbst im anschließenden Auslaug- oder Brennprozeß die skelettartige Gerüst- oder
Zellstruktur des erfindungsgemäßen Werkstoffes vollständig oder teilweise
beizubehalten.
Um den Niedertemperaturbereich bei der erfindungsgemäßen Werkstoffsynthese nicht
zu verlassen, wird der eigentliche Konsolidierungsschritt durch den eines chemischen
Auslaugprozesses substituiert. Der erzeugte Gelkörper wird dabei nicht gebrannt,
sondern die erzeugte Struktur bei Raumtemperatur durch eine chemische Behandlung
stabilisiert und nicht der thermischen Behandlung unterzogen, welche sich je nach
Zielorientierung auf die erzeugten Festigkeitseigenschaften im Endprodukt auswirken
kann.
Wie schon in DE 196 27 924 A1 mit einem Silikatgerüst beschrieben, findet im
vorliegenden Patent die Synthese des erfindungsgemäßen keramischen Werkstoffes zu
einem Aluminatgerüst Anwendung, so dass praktisch keine glasartige sondern eine
keramische Zellstruktur als großvolumige Phase ausgebildet wird.
Das Alumination ist wie die analog zusammengesetzte, isostere Orthokieselsäure, aus
der sich das in DE 196 27 924 A1 hergestellte CBS (Continuous Bed Silica) herleitet,
nicht beständig, sondern kondensiert unter Wasseraustritt zu höhermolekularen
Oxoverbindungen, welche dann die keramische Gerüststruktur ausbilden können. Trotz
der geringeren Wertigkeit des Aluminiums gegenüber dem Silizium lassen sich parallele
chemische Verhaltensweisen entsprechend molekularer Verbindungen in Versuchen
bestätigend ermitteln.
Vereinfacht kann der dotierte erfindungsgemäße Werkstoff als eine Art
Verbundwerkstoff betrachtet werden, wobei die skelettartige Keramik Partikel mit
besonderen Eigenschaften derart in ihrer zellartigen Struktur einbindet, dass diese trotz
ihrer geringen Partikelgröße durch diese Struktur fest umschlossen und für
durchströmende Medien zugänglich sind, ohne dass diese Teilchen aus der festen
keramischen Phase herausgelöst werden können.
Der sich ergebende poröse Werkstoff entspricht in angemessener Dicke der geforderten
mechanischen Stabilität mit einer angemessenen Reserve und kann deshalb im Einsatz
universell und variabel sein, weil keine merkliche Abhängigkeit von chemischen und
thermischen Wechselwirkungen besteht. Der erfindungsgemäße Werkstoff kann aus
mehreren Schichten im Stapel gebildet sein und sich z. B. aus einem stabilen Träger und
einer Membran oder aus unterschiedlichen Membranwerkstoffen als
Kompositmembranen oder auch in einem Stapel zusammensetzen, wie z. B. für eine
Brennstoffzelle im Anwendungsbeispiel der Fig. 4 dargestellt.
Vorzugsweise sind Versteifungen innerhalb des Werkstoffs aus verschiedenen
Werkstoffmaterialien wie z. B. Glas, Metall, Keramik, Kohlefaser u. ä. denkbar und
können die mechanische Stabilität oder Leitfähigkeit der Fritte vorteilhaft beeinflussen.
Eine Darstellungsvariante erklärt sich bildlich z. B. aus dem Gitter eines
Bleiakkumulators.
Versteifungen können in der Ausführung deshalb natürlich auch einer Fuge um die
jeweilige poröse Keramik z. B. als Fritte entsprechen. Es können beispielsweise aber
auch Verstrebungen aufgeklebt, aufgedruckt oder z. B. im Spritzgußverfahren hergestellt
vorliegen.
In dem Herstellungsprozess wird die lokale Phasengrenze und die Änderung des
Aggregatzustandes der Komponenten durch die Temperatur beeinflusst, so dass sich
neben einer möglichen Phasentrennung das Kristallwachstum des ehemals flüssigen
Lösungsmittels beim Gefrieren ergibt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die
Ausprägung der Eiskristalle allein durch den Einfrier- und Auftauverlauf der
erfindungsgemäßen Verfahrensmethode dargestellt, so dass sie die kanalförmige,
gerichtete Porenstruktur erzeugt. Überlagert ist dieser Prozessschritt von dem in dem
Lösungsmittel erzeugten Gel, das aus dem Sol der Rohstoffkomponenten gebildet wird.
In nachfolgenden Prozessschritten, die auch Gegenstand der Erfindung sind, kann das
eingefrorene Lösungsmittel direkt, vorzugsweise durch Auftauen und Trocknen, in den
gasförmigen Zustand überführt oder durch Sublimation dem System entzogen werden.
Eine vorteilhafte Ausführung ist zur Verdeutlichung des Prinzips in der Fig. 4
dargestellt. Es wird eine Brennstoffmonozelle gezeigt, die sich aus einer elektrisch
leitfähigen Anode 7 und Kathode 8 (jeweils dotierter Werkstoff) zusammensetzt,
zwischen denen elektrisch nichtleitfähige Phosphorsäure 10 in einem nichtleitfähigen
hochporösen Material 9 aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff eingeschlossen ist, um
keinen Kurzschluß zwischen Anode und Kathode zu verursachen.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der nachgeschalteten Prozessschritte des Verfahren
und der Methode sind sehr variabel und prinzipiell auf einen Vorgang zur Stabilisierung
der gewonnenen erfindungsgemäßen Keramik beschränkt und sollen deshalb nicht
speziell beschrieben werden. Generell wird durch die verwendeten Komponenten vor
dem Einfrieren aus dem Sol ein Gel mit sehr kleiner und zufällig verteilter
Porenstruktur erzeugt. Dieses gummiartige Gel wird durch die Gefrierbehandlung mit
einer den Körper über das gesamte Volumen bezogenen gerichteten, kanalförmigen
Porenstruktur versehen, welche durch den nachfolgenden Lösungsmittel- und
Natriumionenentzug stabilisiert wird. Die im Gelkörper kleinen und gleichmäßig
chaotisch verteilten Poren werden durch große kanalförmige gerichtete Poren 4 in Fig. 2
z. T. ersetzt. Durch diesen Prozess entstehen sehr kleinporige Wandungen, welche die
Festigkeitseigenschaften der erzielten Formkörper vorteilhaft beeinflussen können.
Die Skelettstruktur der eigentlichen Keramik wird als keramische Zellstruktur
bezeichnet, die aus einem Aluminiumoxid oder Hydroxid bzw. deren Mischung oder
Anteilen mit einem Silikat oder deren Gemisch auch mit Dotierungen erzeugt werden
kann. Die skelettartige Struktur kann als monolithisch bezeichnet werden, selbst wenn
ein Verbund mit einem Dotierungsmittel vorliegen würde.
Im Verbund mit dem gleichen Werkstoff, der nicht dem Gefrierprozess unterzogen
wurde, ergibt sich ein Kompositwerkstoff aus kleinen unregelmäßig verteilten Poren
und gerichteten Poren. Die Deckschicht wird als Verbund in einem zweiten
Prozessschritt aufgetragen und hat aufgrund der Dicke keinen mechanischen
Festigkeitsbeitrag zu erzielen. Diese zweite Schicht kann als dünner Überzug mit
Membraneigenschaften betrachtet werden.
Während des Einfriervorganges wird die Gesamtreaktion in die Teilreaktionen einer
Phasentrennung und dem Kristallwachstum des Lösungsmittels aufgeteilt.
Eine anorganische Filterplatte mit einer dem Herstellungsverfahren entsprechenden
Porengröße zeichnet sich durch eine hohe chemische und physikalische Beständigkeit
aus und lässt sich praktisch aus einem Stapel von Filtermembranen ableiten. Aus
praktischen und wirtschaftlichen Gründen kann sie auch als PTFE freie
Gasdiffusionsmembran z. B. in einer beispielsweise sauren Brennstoffzelle sinnvolle
Anwendung finden.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
einer Niedertemperaturkeramik bereitzustellen.
Aufeinanderfolgende Kombinationen mehrerer verschiedener poröser Werkstoffe z. B.
als Sandwich sind möglich und können interessante und z. T. spezialisierte
Anwendungen ergeben. Siehe Fig. 4.
Zur Materialmodifizierung ist auch der Einschluss anderer katalytisch aktiver Teilchen
in der zellulären Struktur der Keramik denkbar. Dafür kommen z. B. verschiedene
Stoffkomponenten in Betracht. Das sind z. B. elektrisch leitende, metallorganische
Verbindungen, Oxide, Karbide, Metalle, Gläser oder aber andere Verbindungen bzw.
Stoffe geringer Teilchengröße. Damit kann beispielsweise Einfluss auf die elektrische,
thermische und optische Leitfähigkeit genommen werden.
Die zur Anwendung kommende erfindungsgemäße Verfahrenstechnik zur Erzeugung
des erfindungsgemäßen Werkstoffes der Fig. 2, 3 ergibt aufgrund der angestrebten
Porenstruktur einen spezialisierten Materialwerkstoff zum universellen Nutzen, z. B. in
der Trenn- und Umwandlungstechnik. Vorteilhafte Modifizierungen zur
Anwendungsvielfalt können z. B. zum Zweck der Produktion umgesetzt werden.
Denkbar sind z. B. Filter, Katalysatoren, Speicher, Kapillarrohre u. a. Bauteile, die z. B.
aus vielen und komplexen Bauteilen irreversibel im Verbund aufgebaut sein können.
In der Regel sind beliebige Systeme für den jeweiligen Anwendungsfall vorstellbar, die
aber alle auf dieselbe Art, die Methode und das Verfahren hergestellt werden.
Bevorzugte Weiterbildungen für den jeweiligen Anwendungsfall sind gerade auch in
Bezug auf den jeweiligen Maßstab gegeben.
Nachfolgend werden bevorzugt vorstellbare Ausgestaltungen von Produkten, die sich
aus der Erfindung ergeben können, in der schematischen Darstellung eines
Gebrauchsmusters in den Fig. 3, 4 näher erörtert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Schematische Darstellung einer Dampf und Rauchgasabscheidung,
Fig. 2 ein nach Beispiel 1 hergestellter Werkstoff als Rasterelektronenmikroskopische
Aufnahme
Fig. 3 Dargestellt ist die schematische Zeichnung für den prinzipiellen Einfrierprozess
Fig. 4 Darstellung des prinzipiellen Aufbaus eines möglichen Gebrauchsmusters als
Brennstoffzellenmembran
Bevor anhand der Figuren die bevorzugte Verwendung detaillierter erörtert wird, soll
vorab das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines stellvertretenden Fallbeispiels für
den Werkstoff genau beschrieben werden. Zur Anwendung kommen zur Herstellung
eines säurebeständigen Niedertemperaturwerkstoffes:
50 Gew.-Teile Natriumaluminatpulver, das in 10 Gew.-Teilen 50%iger Natronlauge unter einer Temperatur von 80°C gelöst wird. Alsdann wird die Lösung mit 40 Gew.- Teilen Wasser versetzt und ist als laugenüberschüssige Lösung entsprechend dem Wasserglas stabil und lagerfähig. Der Natriumsilikatlösung (Wasserglas) wird in Anlehnung eine Natriumaluminatlösung verfügbar gemacht und eingesetzt. Zu dieser Lösung werden 25 Gew.-Teile einer Mischung (40/60%) aus Aluminiumoxidfasern und gefälltem Aluminiumhydroxid als Pulver zugegeben, wobei das Hydroxid vergleichbar mit der pyrogenen Kieselsäure (Aerosil® 200) hergeleitet werden kann und als Fällungsprodukt eine mittlere Teilchengröße von 40 nm aufweist. Das Pulver wird aus Aluminiumoxidfasern und Aluminiumhydroxid in getrocknetem und zerkleinertem Zustand mit der Natriumaluminatlösung vermengt. Ohne Zugabe von Wasser entsteht daraus eine bedingt fließfähige Suspension, die als Sol bezeichnet werden kann. Das Sol wird in die Negativform des Endprodukts gegeben und sodann fest verschlossen, so dass auch bei höherer Reaktionstemperatur das Lösungsmittel Wasser nicht verdunsten kann. Durch ein Austrocknen des Formkörpers während des Gelierungsprozesses steigt die Rissbildungsneigung des Endprodukts, weil dadurch Mikrorisse und Vorspannungen im Endprodukt erzeugt werden. Aus den zusammengemengten Edukten starten gleichzeitig unterschiedlich schnell verlaufende und verschiedene jeweils Aluminiumoxidprodukte bildende Polykondensationsreaktionen mit einem Überschuss an Natriumionen, welche am Aufbau der skelettartigen Struktur des Gelkörpers durch Netzwerkbildung beteiligt sind. Während der Gelierung wird ein dreidimensional ausgebildetes Raumnetzwerk mit keramischer Gerüststruktur und sehr geringer Porengröße ausgestaltet. Die Größe der Poren ist im Umfang gleich der Summe der jeweiligen Vernetzungslängen zwischen den einzelnen Knotenpunkten des Raumnetzes. Der Reaktionsvorgang zur Bildung des gummiartigen Gelkörpers geschieht temperaturabhängig, beschleunigt bei 60°C aus dem Sol. Es bildet sich zeit- und temperaturabhängig aus dem Sol ein gummiartiges und formstabiles Zwischenprodukt, das Gel. Wird dieses Produkt nun dem Gefrierprozess unterzogen, wachsen Lösungsmittelkristalle gerichtet von außen nach innen und verleihen dem ansonst regellosen Porensystem eine orientierte Richtung mit Porenkanälen, die von außen nach innen gerichtet sind und die z. T. trichterförmige Geometrien aufzeigen. Wird das Produkt so zwischenbehandelt, dann kann dem System anschießend das Lösungsmittel z. B. durch Gefriertrocknung entzogen werden, damit die Porenstruktur in dem Formkörper erhalten bleibt und nicht durch Diffusion und Neuordnung der Raumnetzstruktur ineinander zerfließen und dadurch aufgelöst werden. Das Zwischenprodukt kann aber im Gelzustand auch weiterbehandelt werden, wenn ein regelloses Raumnetz angestrebt wird. Zu diesem Zweck werden dem Gel alle Natriumionen durch Auslaugen entzogen. In unserem Fallbeispiel wird dies durch eine ca. 10%ige Mineralsäure gestaltet. Dazu wird der Gelformkörper so mit 2 Liter Säure in Kontakt gebracht, indem er eingetaucht wird.
50 Gew.-Teile Natriumaluminatpulver, das in 10 Gew.-Teilen 50%iger Natronlauge unter einer Temperatur von 80°C gelöst wird. Alsdann wird die Lösung mit 40 Gew.- Teilen Wasser versetzt und ist als laugenüberschüssige Lösung entsprechend dem Wasserglas stabil und lagerfähig. Der Natriumsilikatlösung (Wasserglas) wird in Anlehnung eine Natriumaluminatlösung verfügbar gemacht und eingesetzt. Zu dieser Lösung werden 25 Gew.-Teile einer Mischung (40/60%) aus Aluminiumoxidfasern und gefälltem Aluminiumhydroxid als Pulver zugegeben, wobei das Hydroxid vergleichbar mit der pyrogenen Kieselsäure (Aerosil® 200) hergeleitet werden kann und als Fällungsprodukt eine mittlere Teilchengröße von 40 nm aufweist. Das Pulver wird aus Aluminiumoxidfasern und Aluminiumhydroxid in getrocknetem und zerkleinertem Zustand mit der Natriumaluminatlösung vermengt. Ohne Zugabe von Wasser entsteht daraus eine bedingt fließfähige Suspension, die als Sol bezeichnet werden kann. Das Sol wird in die Negativform des Endprodukts gegeben und sodann fest verschlossen, so dass auch bei höherer Reaktionstemperatur das Lösungsmittel Wasser nicht verdunsten kann. Durch ein Austrocknen des Formkörpers während des Gelierungsprozesses steigt die Rissbildungsneigung des Endprodukts, weil dadurch Mikrorisse und Vorspannungen im Endprodukt erzeugt werden. Aus den zusammengemengten Edukten starten gleichzeitig unterschiedlich schnell verlaufende und verschiedene jeweils Aluminiumoxidprodukte bildende Polykondensationsreaktionen mit einem Überschuss an Natriumionen, welche am Aufbau der skelettartigen Struktur des Gelkörpers durch Netzwerkbildung beteiligt sind. Während der Gelierung wird ein dreidimensional ausgebildetes Raumnetzwerk mit keramischer Gerüststruktur und sehr geringer Porengröße ausgestaltet. Die Größe der Poren ist im Umfang gleich der Summe der jeweiligen Vernetzungslängen zwischen den einzelnen Knotenpunkten des Raumnetzes. Der Reaktionsvorgang zur Bildung des gummiartigen Gelkörpers geschieht temperaturabhängig, beschleunigt bei 60°C aus dem Sol. Es bildet sich zeit- und temperaturabhängig aus dem Sol ein gummiartiges und formstabiles Zwischenprodukt, das Gel. Wird dieses Produkt nun dem Gefrierprozess unterzogen, wachsen Lösungsmittelkristalle gerichtet von außen nach innen und verleihen dem ansonst regellosen Porensystem eine orientierte Richtung mit Porenkanälen, die von außen nach innen gerichtet sind und die z. T. trichterförmige Geometrien aufzeigen. Wird das Produkt so zwischenbehandelt, dann kann dem System anschießend das Lösungsmittel z. B. durch Gefriertrocknung entzogen werden, damit die Porenstruktur in dem Formkörper erhalten bleibt und nicht durch Diffusion und Neuordnung der Raumnetzstruktur ineinander zerfließen und dadurch aufgelöst werden. Das Zwischenprodukt kann aber im Gelzustand auch weiterbehandelt werden, wenn ein regelloses Raumnetz angestrebt wird. Zu diesem Zweck werden dem Gel alle Natriumionen durch Auslaugen entzogen. In unserem Fallbeispiel wird dies durch eine ca. 10%ige Mineralsäure gestaltet. Dazu wird der Gelformkörper so mit 2 Liter Säure in Kontakt gebracht, indem er eingetaucht wird.
Nur die Unterseite des Gelkörpers taucht an seiner Oberfläche über den gesamten
Umfang ca. 1 mm in die Mineralsäure ein. Der Prozess des Auslaugens gestaltet sich
durch Osmose- und Diffusionsprozesse als zeitabhängig.
Die Zeitdauer des Auslaugprozesses ist umgekehrt zur Schichtdicke des Formkörpers
proportional, und der überstehende Gelkörper darf während der gesamten Prozessdauer
nicht austrocknen. Das Endprodukt kann nach dem Auslaugen mit reinem
Lösungsmittel neutral gespült werden.
Da Aluminiumhydroxidgele wie auch Kieselgele die Erscheinung des Alterns und der
Adsorptionsfähigkeit zeigen, wird das Hydroxid als frisch gefälltes Produkt
bereitgestellt und nur gelinde bei minimaler Temperatur getrocknet, um zu vermeiden,
dass bereits Alterungsprozesse die Synthese des Werkstoffs vereiteln. Das Produkt
sollte deshalb auch nicht über einen längeren Zeitraum gelagert werden.
- - Natrium-Aluminatlösung (46%ige Lösung in überschüssiger Natronlauge) mit 760 Gew.-Teilen
- - Aluminiumoxidfasern gemahlen 40 Gew.-Teile, vermengt mit frisch erzeugtem Aluminiumhydroxid 60 Gew.-Teile
Das so erzeugte Sol wird bei 60°C für mehrere Stunden getempert, so dass sich aus dem
Sol ein Gelkörper ergibt. Das nun vorliegende Gelprodukt wird einem Gefrierprozess
und nachfolgendem Trocknungsprozess unterzogen. Dem durch Trocknen stabilisierten,
porösen Körper werden in dem nun folgenden Auslaugungsprozess mit 9%iger, durch
Rühren bewegter Mineralsäure die verbliebenen Natriumionen entzogen, damit bei
höheren Temperaturen später keine Glasphase entstehen kann. Der so hergestellte
Formkörper ist stabil und kann auch weiter in einem keramischen Brennprozess zu einer
Sinterkeramik verarbeitet werden. Ohne diesen Prozessschritt kann das Produkt auch
beispielsweise mit bis zu 40% Kohlenstoff in Form von Ruß oder Graphit dauerhaft
dotiert sein, ohne wahrnehmbare Festigkeitseinbußen festzustellen.
- - Natrium-Aluminatlösung (46%ige Lösung in überschüssiger Natronlauge) mit 760 Gew.-Teilen
- - Aluminiumoxidfasern gemahlen, 40 Gew.-Teile, vermengt mit frisch erzeugtem Aluminiumhydroxid, 60 Gew.-Teile
Das nun vorliegende gummiartige Gelprodukt kann als Komposit auf eine
gefrierstrukturierte, oberflächlich angetaute Keramik (Anwendungsbeispiel 1) als
Dünnschicht aufgebracht werden, um in einem folgenden chemischen
Verfestigungsprozess einen stabilen Verbund zu erzeugen. Diese chemische
Konsolidierung findet beschleunigt bei 60°C über mehrere Stunden in einem
verschlossenen Gefäß statt, so dass kein Lösungsmittel während der gesamten
Prozessdauer verdunsten kann.
Die Vorgänge der jeweiligen Teilreaktionen verlaufen separat und sind in der Summe
abzuleiten aus der Herleitung des Sol-Gel Prozesses und des Gefrierprozesses. Die
strenge Abfolge der einzelnen Prozeduren ist dabei nur eine unabdingliche Folge zur
Erzielung des jeweils gewünschten Endproduktes mit speziellen Eigenschaften. Dabei
sind aus der gleichen Rezeptur, jeweils über das komplexe erfindungsgemäße
Verfahren, unterschiedliche Methoden in den Fallbeispielen abgeleitet worden, die aber
alle poröse Werkstoffe einer hochbeständigen Keramik beinhalten, wodurch sich aber
den jeweiligen Endprodukten unterschiedliche Anwendungen erschließen.
Der gallertartige Niederschlag des rhombisch kristallinen Metahydroxides γ-AlO(OH)
(Böhmit, D. 3,01) kann als Kondensationsprodukt des Hydroxids z. B. dieses auch
substituieren, da bei der Synthese des erfindungsgemäßen Werkstoffes diese Stufe in
einem Zwischenschritt offensichtlich durchlaufen wird. Das monokline γ-Al(OH)3 kann
z. B. aus Lösungen mit CO2 oder Ammoniak ausgefällt werden, z. B. nach
CO2 + 2Na[Al(OH)4] zu 2Al(OH)3 + Na2CO3+H2O, so wie auch in den Fallbeispielen
beschrieben.
Bevorzugte Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahren werden anhand der
Fallbeispiele weiter in den Fig. 1-4 näher erörtert. Zur Anwendung kommt in der
Fig. 3 das Anwendungsbeispiel 1, in dem in schematisch bildlicher Darstellung das
Ergebnis des Gefrierprozesses erläutert wird. Dargestellt ist ein Hohlzylinder, der dem
Prozess des Gefrierens im Anschluss an die Gelmatrixbildung ausgesetzt wurde.
Während des Gefrierens ist der Innenraum 1 des Formkörpers mit einem zylindrischen
Kunststoffkern geringer Wärmeleitfähigkeit ausgefüllt und dadurch verschlossen. Der
Temperaturverlauf des vorher auf Raumtemperatur gehaltenen Formkörpers ist in einem
Gradienten von außen nach innen ansteigend, so dass durch die Herabsetzung der
äußeren Umgebungs- bzw. Oberflächentemperatur 5 unterhalb des Gefrierpunktes sich
senkrecht zur ausbildenden Gefrierfront stehende Eiskristalle aus dem Lösungsmittel
kristallisieren, die gerichtet von außen zum Innenraum 1 hin wachsen und dem
Temperaturverlauf folgend nach innen hin größer werden. Die Eiskristalle hinterlassen
kanalförmige, gerichtete Poren 4 in der Hohlzylinderwand 3,2. In den sich
anschließenden Prozessen wird das entstandene Gerüst stabilisiert und für eine
Gebrauchsanwendung dauerhaft fixiert.
In einem zweiten Prozessschritt wird das so erzielte Endprodukt des
Anwendungsbeispiels 1 weiterverarbeitet und ergibt das Anwendungsbeispiel 2. Dazu
wird die Gelmatrix auf das Rohr im Innen- oder/und Außenraum aufgebracht und so
fixiert, indem kein Gefrierprozess mehr durchlaufen wird. Dadurch ergibt sich eine
kleine, unregelmäßig verteilte Porenstruktur in einer zweiten dünnen
Oberflächenschicht. Diese Schicht hat aufgrund der erzielten Porengröße und
Durchlässigkeit für mobile Phasen den Charakter einer permeablen Membran und kann
in der Dicke einer einzelnen Membran oder eines Membranenstapels hergestellt werden.
Aus diesem Kompositprodukt kann ein erweitertes Anwendungsfeld innerhalb der
Trenntechnik erschlossen werden.
In der Fig. 4 wird eine Kompositmembran einer phosphorsauren Keramik-
Brennstoffzelle dargestellt. Diese besteht aus einer Anode 7, einer Kathode 8 und einem
mit Phosphorsäure getränkten Zwischenraum 10 gefüllt mit einer hochporösen Keramik
9 als nichtleitendem Abstandshalter zwischen den Elektroden. Im unteren Teil 12 wird
die Brennstoffzelle mit dem Brenngas H2 13 gefüllt, welches in ionischer Form,
nachdem es an der Anode 7 seine Elektronen abgestreift hat, die dann über einen
Verbraucher zur Kathode 8 laufen, durch die Phosphorsäure 10 zur zweiten Elektrode 8
wandern und an der Kathode 8 mit dem Oxidationsgas, vorzugsweise Luft 14, zu
Wasser reagieren. Der Reaktionsprozess ist exotherm, weshalb das Oxidationsprodukt
das System in der Gasphase als Wasserdampf verlässt.
Entsprechend der Fig. 1 lassen sich auch Substanzen auf der Oberfläche des
Werkstoffmaterials 16 adsorbieren, so dass über einen angemessenen
Temperaturgradienten auch Wasserdampf aus Luft (entsprechend einem System aus
CBS dotiert mit Kohlenstoff) adsorbiert werden kann. Die Adsorptionseigenschaften
des undotierten erfindungsgemäßen Werkstoffmaterials lassen sich über ein geeignetes
Dotierungsmaterial maßschneidern, so dass es ebenso möglich ist, verglichen mit der
FAP Dieseltechnologie von Peugeot, einen entsprechenden Rußfilter zu konstruieren,
der unverbrannte Komponenten praktisch in einem Nachbrenner so oxidiert, dass diese
den Verbrennungsraum als CO2 und Wasser verlassen oder aber einen Rauchgasfilter
maßzuschneidern, der Rauchgasmoleküle der Verbrennungsluft durch Absorption
bindet. Denkbar sind auch Systeme, die als dotierter Thermokollektor, ergänzt durch
eine Spannungsquelle, elektrolytisch Wasser spalten, dem schon Energie in Form von
Wärme zugeführt wurde.
1
Hohlzylinder Innenraum
2
Poröse Hohlzylinderwandfront
3
Poröse Hohlzylinderwand
4
Porenkanal mit trichterförmiger Geometrie
5
Gerichtete Kältefronteinwirkung
6
Brennstoffzellenmembran als Komposit
7
Anode
8
Kathode
9
Hochporöse Keramik
10
Phosphorsäure
11
Filterplatte
12
Brenngaskammer
13
Wasserstoff
14
Luft
15
Gasmaus
16
Granulatfüllung
17
Fritte, durchlässig für mobile Phasen
18
Zuleitung des Dampfs/Gases
19
Fließrichtung der bewegten Phase
20
Pore
21
Skelettstruktur als undotierter Basiswerkstoff
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumoxid-Werkstückes mit definierter
Porenstruktur im Niedertemperaturbereich mit folgenden Schritten:
- a) Herstellen eines Sols aus einer Mischung von Aluminiumhydroxid oder AlOOH, Aluminiumoxidfasern und wässriger, laugenüberschüssiger Natrium aluminatlösung,
- b) Überführen des homogenen Sols in ein Gel,
- c) Einfrieren des Gels zur Ausbildung von Eiskristallen aus dem Lösungsmittel,
- d) Entzug des Lösungsmittels durch Auftauen und Trocknen, um trichterförmige Porenkanäle, die sich zur Werstückaußenfläche hin verjüngen, zu erzielen,
- e) Entzug der Natriumionen durch Auslaugung mit Mineralsäure,
- f) ggf. Durchführung eines Brenn- und Sinterprozesses
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sol aus
760 Gew.- Teilen Natriumaluminatlösung (46%ige wässrige Lösung in überschüssiger Natronlauge)
40 Gew.-Teilen gemahlenen Aluminiumoxidfasern
60 Gew.-Teilen frisch gefällten Aluminiumhydroxid
verwendet wird.
760 Gew.- Teilen Natriumaluminatlösung (46%ige wässrige Lösung in überschüssiger Natronlauge)
40 Gew.-Teilen gemahlenen Aluminiumoxidfasern
60 Gew.-Teilen frisch gefällten Aluminiumhydroxid
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Modifizierung des Werkstückes in das Sol
Werkstoffmaterialien aus Glas, Metall, Keramik, Kohlenstoff oder elektrisch
leitende metallorganische Materialien zugegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Modifizierung der Trägergerüststruktur des
Werkstückes dem Sol Siloxane oder Silikate zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück
einer Oberflächenbehandlung, bevorzugt einer mechanischen Bearbeitung oder einer
Beschichtung, unterzogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Porengröße des
Werkstückes durch einen Überzug verkleinert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück als
Verbundwerkstoff mit demselben Material einer anderen Morphologie hergestellt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Material der anderen Morphologie ohne
Ausfrieren des gummiartigen Gels erhalten wird.
9. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellten Werkstückes als
für Gase und Flüssigkeiten permeable Membran innerhalb der Trenntechnik,
insbesondere als Kapillarrohr.
10. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellten Werkstückes als
Gasdiffusionsmembran in einer Brennstoffzelle.
11. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellten Werkstückes als
Filter, insbesondere als Ruß-, Rauchgas- oder Adsorptionsfilter.
12. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellten Werkstückes als
Katalysator.
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