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Formwagen zur Herstellung einer Mehrzahl von Bauelementen aus Porenbeton
oder Porengips Porenbeton wird aus einer gießfähigen Mischung hergestellt. Die Mischung
wird in Formen gegossen, wonach die in der Mischung enthaltenen Mörtelbildner zunächst
eine Vorhärtung der Mischung bewirken. Anschließend wird die angedickte Mischung
durch Schneiden mit Hilfe von Drähten in die gewünschten Bauformteile aufgeteilt
und dann unter Einwirkung von gespanntem Dampf gehärtet.
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Bei Anwendung der bekannten Gießformen wirkt sich die infolge Wärmeabgabe
aus der Gußmasse im andickenden Gußmasseblock auftretende ungleiche Wärmetönung
besonders nachteilig aus. Während z. B. im Kern, dies Gußmasseblockes die Temperatur
stetig steigt, nimmt in den Randzonen und insbesondere in den Ecken des Gußblockes
die Temperatur nur wenig zu und bleibt häufig erheblich hinter der Temperatur im
Kern des Gußblockes zurück. Dadurch wird in den Randzonen und Ecken des Gußblockes
auch eine geringere Vorhärtung und damit geringere Stand- und Fahrfestigkeit der
geschnittenen Bauformteile erreicht. Eine zu langsame und mangelnde Vorhärtung kann
in den Randzonen und an den Ecken zum Absinken des Gußblockes oder Verkrümmen der
geschnittenen Bauformteile führen.
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Um die möglichen Folgen einer ungleichen Wärmetönung zu vermeiden,
ist bei Anwendung der bekannten Formen ein hoher Aufwand an gebrannten Mörtelbildnern
sowie häufig eine hohe Vergußtemperatur der Mischung oder häufig eine über normale
Arbeitsbedingungen hinausgehende Hallentemperatur erforderlich. Ferner ist bei bekannten
Formen der Boden so gestaltet, daß entweder für den Härtedampf kein Durchgang möglich
oder daß bei Vorhandensein von Schlitzen eine sichere Auflage der Bauelemente auf
dem Chassis und beim Aufeinandersetzen nicht gewährleistet ist.
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Diese Mängel treten bei Anwendung der erfindungsgemäßen Gießform nicht
auf, denn diese Form besitzt zur Erlangung einer gleichmäßigen Wärmehaltung und
Wärmetönung des Gußmasseblockes bei der Vorhärtung und der daraus geschnittenen
Bauelemente im Härtekessel eine ungeteilte, mit einem Profileisenrahmen fest verbundene
Grundplatte mit mehreren kurzen Querschlitzen und dicht nebeneinander lose aufgelegten,
aus breiten Flacheisen oder Blechstreifen bestehenden Bodenlamellen sowie doppelwandige
isolierte Seitenwände.
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Die in der ungeteilten Grundplatte befindlichen kurzen Querschlitze
werden durch die dicht nebeneinander auf diie Grundplatte gelegten Bodenlamellen
von Gießformlänge geschlossen, wodurch ein doppelter Boden entsteht, der gemeinsam
mit den doppelwandigen und isolierten Seitenwänden bei der Vorhärturvg die Abgabe
von Wärmeenergie aus der erhärtenden Mischung an die Luft der Fabrikationshalle
weitestgehend aufhebt. Für die Herstellung von Bauformteilen, deren Dicke ein Bruchteil
der Lamellen, breite beträgt, sind letztere in der Längsrichtung mit durchgehenden
Rillen zum Einlegen von Schneidedrähten versehen. Außerdem haben die Bodenlamellen
kurze Längsnuten zum Fixieren von Baustahlgewebematten zur Herstellung von armierten
Platten,.
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Nach dem Abheben der am Rand der Grundplatte angepreßten bzw. nach
dem Herunterklappen der mit Scharnieren befestigten Seitenwände wird der angedickte
Gußmasseblock geschnitten, dann werden die auf den Bodenlamellen stehenden Bauelementrohlinge
durch Verschieben der Lamellen auseinandergerückt. Dadurch werden erfindungsgemäß
die in die, ungeteilten Grundplatte befindlichen kurzen Querschlitze teilweise geöffnet,
wodurch in den Bauelementen beim Dampfhärteprozeß eine gleichmäßige Wärmetönung
sowie gleichmäßige Durchhärtung erreicht wird.
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Durch die mit der erfindungsgemäßen Gießform erreichte gleichmäßige
Wärmetönung werden bei der Fabrikation von Porenbeton mehrere gleichgerichtete Probleme
gelöst bzw. Vorteile ermöglicht, nämlich mit geringerem Aufwand an gebrannten, Mörtelbildnern
und bei niedrigerer Hallentemperatur ein gleichmäßigeres Vorhärten bzw. Andicken
des Gußmasseblockes und infolgedessen eine frühere Schneidefähigkeit desselben zu
erhalten, wobei auch in den Randzonen des Blockes maßgerechte Bauelemente entstehen,
sowie eine sichere Standfestigkeit und ein früheres Einfahren der geschnittenen
Bauelemente in den Härtekessel und gleichzeitig eine gleichmäßigere Einwirkung des
Härtedampfes auf die vor dem Einfahren in den Härtekessel durch Verschieben der
Bodenlamellen spaltartig auseinandergerückten Bauelemente
durch
die hierbei in der Grundplatte teilweise freigelegten kurzen Schlitze zu erzielen.
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Die erfindungsgemäße Gießform ist in der Zeichnung dargestellt. Es
zeigt Abb. 1 den Längsschnitt durch einen Gießwag,°n, bei welchem die Achslager
für die SchmaIspurräder an den aus starken Walzprofilen gefertigten Chassisrahmen:
montiert sind, Abb.2 einen Querschnitt durch einen Gießwagen, der auf ein Rollwagenchassis
aufgesetzt ist, Abb. 3 den Grundriß eines Gießwagens und die Abb. 4 und 5 Einzelheiten
des Gießwagens.
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Auf den Chassisrahmen 1 ist die mit kurzen Querschlitzen 3 versehene
ungeteilte Grundplatte 2 satt aufliegend befestigt. Auf die Grundplatte 2 werden
10 bis 30 cm breite, verschiebbare, vorzugsweise aus niederen Walzprofilen oder
Blechstreifen bestehende Bodenlamellen 8 von der Länge der Gießform gelegt. An den
Längsseiten und den Stirnseiten der Grundplatte 2 sind Paßlöcher 4 (vgl. auch Abb.
3) für die Fixierung der Formwände 5 und 6 symmetrisch angebracht. Die Paßbolzen
14 sind zur Führung von Anpreßkeilen 15 zum Anpressen. der Formwände 5 und 6 an
die Grundplatte 2 ausgestattet. Die Seitenwände 5 und 6 der Form sind doppelwandig
und isoliert. Sie bestehen aus den durch Profileisen 11 und 13 versteiften Innenblechen
12 und den Außenblechen 17, zwischen welche die Isolierstoffschicht 16 (z. B. Glaswollematten)
eingebracht ist (hierzu vgl. auch Abb. 5).
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Die Schneidedrähte werden auf den Lamellenboden der Form, d. h. an
der Oberkante der Berührungsstellen der eingelegten Bodenlamellen 8, und, sofern
Bauformteile geschnitten werden sollen, deren Dicke ein Bruchteil der Lamellenbreite
beträgt, in die entsprechenden Längsrillen 9 der Lamellen (vgl. Abb. 4) derart gelegt,
daß die Schneidedrähte in gespanntem Zustand unter den Stirnwänden 6 hinweg über
die Form an beiden Seiten hinausragen.
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Abb.2 zeigt einen Querschnitt durch einen Gießwagen mit gleichem Chassisrahmen
1, der jedoch im Unterschied zur Darstellung in Abb. 1 auf dem Rahmen 18 eines Rollwagens
abhebbar fixiert ist und in an sich bekannter @,Teise auf die mit Scharnieren 19
an der Grundplatte 2 befestigten Seitenwände einer anderen Gießform abgesetzt werden
kann. Das Abstellen eines solchen weiteren Gußblockes, der entsprechend Abb. 2 abgehoben
wurde, kann bei Anordnung abhebbarer Seitenwände auch auf einem besonderen Gestell
erfolgen, das auf den überstehenden Rand der Grundplatte 2 einer anderen Gießform
gestellt ist.
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Abb.3 zeigt den Grundriß eines Gießwagens mit eingelegten Bodenlamellen
8 und den in Grundplatte 2 befindlichen Schlitzen 3, ferner die Anordnung der Paßlöcher
4 für die Fixierung der Formwände 5 und 6 sowie der Paßlöcher 7 für die Anbringung
einer Schneideeinrichtung zum Aufteilen des Gußblockes.
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Abb. 4 zeigt die Anordnung der Rillen 9 in einer Bodenlamelle 8 zur
Führung von Schneidedrähten und die zur Fixierung von evtl. verwendeten Armierungseisen
(z. B. Baustahlgewebe) vorgesehenen Nuten 21.
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Abb. 5 zeigt die Isolierschicht 16 zwischen den Innenblechen 12 und
den Außenblechen 17 der Formwände 5 und 6 mit Versteifungsrahmen 13 sowie ein Beispiel
für die gegenseitige Verspannung der Formwände und eine als Abdichtung eingelegte
Gummilitze 20. Das Abdichten der Seitenwände 5 und 6 gegeneinander und gegen die
untere Grundplatte 2 kann auch durch Verstreichen mit plastischer, wasserlöslicher
Masse erfolgen.