DE10061827A1 - Textiles Flächenmaterial - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein textiles Flächenmaterial zur Herstellung eines Sonnenschutzes insbesondere im Kraftfahrzeugbau. Das Flächenmaterial (1) ist zumindest teilweise blickdurchlässig und enthält UV-absorbierende PES-Garne (2).

Description

Die Erfindung betrifft ein textiles Flächenmaterial mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Beschattungssystem mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.

Der Verbesserung der klimatischen Bedingungen insbesondere in einem Kraftfahrzeug und damit dem Wohlbefinden der Fahr­ zeuginsassen kommt eine zunehmende Bedeutung zu. Neben dem Einsatz von Klimaanlagen und getönten Scheiben werden auch Sonnenschutztextilien in der Form von Rollos oder anheftba­ ren bespannten Rahmen vorgesehen.

Als Sonnenschutztextilien werden im Automobilbau hauptsäch­ lich gewirkte Netz- bzw. Gitterstrukturen eingesetzt, wel­ che im Bereich der Seitenscheiben, der Heckscheiben und ei­ nes eventuell vorhandenen Schiebe- oder Sonnendachs verwen­ det werden. Diese Materialien müssen entsprechend den Vor­ schriften eine bestimmte Blickdurchlässigkeit unter einem vorgegebenen Neigungswinkel gewährleisten. Bei bekannten Ausführungen wird dies durch eine entsprechende Netz- bzw. Gitterstruktur erreicht. Die Funktion des Sonnenschutzes beruht dabei hauptsächlich auf einer Beschattungswirkung bzw. einer gewissen Reflexions- und Absorptionswirkung, welche je nach geforderter Blickdurchlässigkeit variiert. Insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit Glasdächern kann mit derartigen Sonnenschutztextilien lediglich eine Beschattung der Fahrzeuginsassen zum Schutz vor unerwünschten UV-Strahlen erfolgen. Die Löcher in der Netz- bzw. Gitterstruktur lassen jedoch eine unerwünschte Restmenge an UV-Strahlen durch.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein textiles Flä­ chenmaterial bzw. ein Beschattungssystem mit einer verbes­ serten Sonnenschutzwirkung bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch ein textiles Flächenmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch ein Beschattungs­ system mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.

Dazu wird vorgeschlagen, zur Herstellung eines Sonnenschut­ zes ein textiles Flächenmaterial, welches UV-absorbierende PES-Garne enthält, einzusetzen. Die PES-Garne können zu ei­ nem zumindest näherungsweise lückenfreien Flächenmaterial verarbeitet werden, welches dünn ausgebildet sein kann und eine geforderte Blickdurchlässigkeit aufweist. Gleichzeitig werden unerwünschte UV-Strahlen durch die genannten PES- Garne mindestens zu einem erheblichen Anteil absorbiert. Die UV-absorbierenden PES-Garne sind in einer zweckmäßigen Ausbildung gewirkt oder gestrickt. Die genannte Art der Fa­ denbindung ist einerseits hinreichend dicht für eine zuver­ lässige UV-Absorption und läßt andererseits eine gute Drap­ pierbarkeit des Flächenmaterials insbesondere für schwie­ rige Formgebungen zu. In einer weiteren zweckmäßigen Aus­ bildung sind die PES-Garne gewebt, was eine großflächige, schnelle und preisgünstige Fertigung ermöglicht.

Bei einem besonders dünn ausgebildeten erfindungsgemäßen textilen Flächenmaterial kann die Anordnung eines weiteren textilen Flächenmaterials zur Stützung der PES-Garne zweck­ mäßig sein. Das weitere textile Flächenmaterial insbeson­ dere aus preisgünstigen Standard-Polyestergarnen weist vor­ teilhaft eine Gitterstruktur auf, wodurch einerseits eine gute Stützwirkung für die PES-Garne gegeben ist, während andererseits die Löcher in der Gitterstruktur eine Beein­ trächtigung der Blickdurchlässigkeit vermeiden. Die beiden genannten Flächenmaterialien können miteinander verwirkt bzw. verwoben sein und können zweckmäßig als zwei Schichten zu einem Laminat verarbeitet sein, wodurch die beiden Ein­ zelschichten kostensparend und dem jeweiligen Anforderungs­ zweck entsprechend für sich gefertigt sein können. Die La­ minatbildung kann in einfacher Weise durch eine Verklebung der beiden Schichten erfolgen.

Das erfindungsgemäße textile Flächenmaterial eignet sich für verschiedene Beschattungsmaßnahmen in Fahrzeugen, als besonders vorteilhaft wird jedoch der Einsatz bei Glasdä­ chern in Kraftfahrzeugen angesehen.

Zur Lösung der Aufgabe wird des weiteren vorgeschlagen, ein Beschattungssystem von Fahrzeuginnenräumen auszuführen, welches ein textiles, zumindest teilweise blickdurchlässi­ ges Flächenmaterial mit UV-absorbierenden PES-Garnen um­ faßt. In einer Zweckmäßigen Variante ist ein derartiges Be­ schattungssystem als Rollo ausgebildet, welches insbeson­ dere fest beispielsweise an einem Fenster oder zur Abdec­ kung eines Schiebedaches installiert ist. Derartige Rollos können mit nur einem Handgriff beliebig weit den Wünschen eines Fahrgastes entsprechend ausgezogen werden, wobei die Beschattungswirkung in etwa stufenlos einstellbar ist. Der beschattete Teil beispielsweise eines Fensters schützt den Fahrgast zuverlässig vor unerwünschten UV-Strahlen, ohne dabei die Blickdurchlässigkeit des genannten Fensters über­ mäßig zu beeinträchtigen. In einer weiteren zweckmäßigen Variante ist das Beschattungssystem als ein mit dem genann­ ten Flächenmaterial bespannter Rahmen ausgebildet. Der Rah­ men kann fest installiert sein und ist vorteilhaft bedarfs­ weise montierbar bzw. demontierbar. In einer zweckmäßigen Ausbildung sind dazu am Rahmen Saugnäpfe angebracht, mit­ tels derer der Rahmen lösbar an einer Fensterscheibe befe­ stigbar ist. Derartige Rahmen weisen alle oben genannten Vorteile bezüglich der Beschattungswirkung, UV-Absorption und Blickdurchlässigkeit auf und erlauben darüber hinaus eine werkzeuglose Montage und insbesondere auch eine pro­ blemlose Nachrüstung von bereits im Betrieb befindlichen Fahrzeugen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an­ hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in einer schematischen Perspektivdarstellung ein Sonnenschutzmaterial als zweischichtiges Laminat,

Fig. 2 in einer Prinzipdarstellung eine Variante der UV- absorbierenden Laminatschicht des Flächenmaterials nach Fig. 1 mit gewirkten Garnen,

Fig. 3 in einer Prinzipdarstellung eine weitere Variante mit gewebten UV-absorbierenden Garnen,

Fig. 4 in einer Prinzipdarstellung ein Stützmaterial mit einer Gitterstruktur,

Fig. 5 eine weitere Variante des textilen Flächenmateri­ als.

Fig. 1 zeigt schematisch ein Laminat 5 zur Herstellung ei­ nes Sonnenschutzes. Das Laminat 5 besteht aus einem blick­ durchlässigen, textilen Flächenmaterial 1 mit gestrickten, UV-absorbierenden PES-Garnen 2. Das textile Flächenmaterial 1 ist mittels einer Klebeschicht 6 mit einem weiteren tex­ tilen Flächenmaterial 3 verklebt, wodurch das Laminat 5 ge­ bildet ist. Das weitere textile Flächenmaterial 3 besteht aus Standard-Polyestergarnen. Das textile Flächenmaterial 1 kann auch gemischt aus UV-absorbierenden PES-Garnen und weiteren Garnen wie dem Polyestergarn 4 oder sortenrein ge­ bildet sein. Je nach Anwendungsfall kann auch ein Verzicht auf die Ausbildung als Laminat 5 mit einer stützenden Lami­ natschicht aus dem weiteren Flächenmaterial 3 zweckmäßig sein.

Fig. 2 zeigt eine Variante des textilen Flächenmaterials 1, bei dem die UV-absorbierenden PES-Garne 2 gewirkt sind. Bei der in Fig. 3 gezeigten Variante sind die UV-absorbierenden PES-Garne 2 miteinander in einer Satin-Bindung verwoben. Je nach Anwendungsfall kann auch eine andere Web-Bindung zweckmäßig sein.

Fig. 4 zeigt Einzelheiten des weiteren, eine Laminatschicht des Laminats 5 nach Fig. 1 bildenden Flächenmaterials 3, demnach das textile Flächenmaterial 3 eine Gitterstruktur aufweist. Das textile Flächenmaterial 3 stützt mit seiner Gitterstruktur das blickdurchlässige, UV-absorbierende Flä­ chenmaterial 1 (Fig. 1). Das durch die Gitterstruktur vor­ gegebene Lochmuster 7 vermeidet dabei eine Beeinträchtigung der Blickdurchlässigkeit des Laminates 5 nach Fig. 1.

Fig. 5 zeigt eine Variante des textilen Flächenmaterials 1, dessen UV-absorbierende PES-Garne 2 mit Standard-Polyester­ garnen 4 eines weiteren Flächenmaterials 3 verwirkt sind. Dabei ist das Lochmuster 7 des weiteren Flächenmaterials 3 durch die UV-absorbierenden PES-Garne 2 ausgefüllt. Das weitere Flächenmaterial 3 wirkt dabei als Beschattungsmate­ rial, während die PES-Garne 2 aus dem durch das Lochmuster 7 hindurchtretenden Licht die UV-Strahlen herausfiltern.

Claims (12)

1. Textiles Flächenmaterial für einen Sonnenschutz, insbesondere Fahrgasträume in Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenmaterial (1) zumindest teilweise blickdurchlässig ist und UV-absor­ bierende PES-Garne (2) enthält.

2. Flächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die PES-Garne (2) gewirkt sind.

3. Flächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die PES-Garne (2) gestrickt sind.

4. Flächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die PES-Garne (2) gewebt sind.

5. Flächenmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stützung der PES-Garne (2) ein weiteres textiles Flächenmaterial (3), insbe­ sondere aus Standard-Polyestergarnen (4) vorgesehen ist.

6. Flächenmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenmaterial (2) zusammen mit dem weiteren Flächenmaterial (4) zu einem Laminat (5) verarbeitet ist.

7. Flächenmaterial nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Material (4) eine Gitterstruktur mit einem Lochmuster (7) aufweist, wobei das Lochmuster (7) durch die UV-absorbierenden PES-Garne abgedeckt ist.

8. Beschattungssystem von Fahrzeuginnenräumen, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschattungssystem ein textiles, zumindest teilweise blickdurchlässiges Flä­ chenmaterial (1) mit UV-absorbierenden PES-Garnen (2) umfaßt.

9. Beschattungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschattungssystem als insbesondere fest installiertes Rollo ausgebildet ist.

10. Beschattungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschattungssystem als mit dem Flächenmaterial (1) bespannter Rahmen ausge­ bildet ist.

11. Beschattungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschattungssystem be­ darfsweise montierbar bzw. demontierbar ist und insbe­ sondere Saugnäpfe zur Anbringung an einer Glasscheibe aufweist.

12. Beschattungssystem nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschattungssystem für ein Glasdach eines Fahrzeuges vorgesehen ist.