DE10058177C1 - Verschlussdeckel für ein Gehäuse - Google Patents
Verschlussdeckel für ein GehäuseInfo
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Abstract
Verschlussdeckel für ein Gehäuse (9), umfassend zumindest eine Aufnahme (1), die mit einem Insert (2) mit Innengewinde (3) in Eingriff bringbar ist, wobei sich das Innengewinde (3) des mit der Aufnahme in Eingriff befindlichen Inserts koaxial zur Montage- und Demontagerichtung (4) des Verschlussdeckels erstreckt und wobei in das Innengewinde (3) zur Demontage des Verschlussdeckels vom Gehäuse (9) ein sich am Gehäuse (9) abstützender, im Wesentlichen schraubenförmiger Abzieher (5) einschraubbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Verschlussdeckel für ein Gehäuse.
Derartige Verschlussdeckel sind allgemein bekannt und gelangen
beispielsweise zum Verschließen von Kurbelwellen-Gehäusen von
Verbrennungskraftmaschinen zur Anwendung. In Verschlussdeckeln, die aus
polymeren Werkstoffen bestehen, sind hülsenförmige metallische Inserts
angeordnet, die als Drehmomentbegrenzer zum Schutz des Verschlussdeckels
ausgebildet und von Befestigungsschrauben durchdrungen sind. Die Inserts
sind unlösbar in den Verschlussdeckel eingegossen. Die Inserts berühren mit
einer ihrer Stirnseiten das Gehäuse und mit ihrer anderen Stirnseite den
Schraubenkopf der Schrauben.
Bei in Verschlussdeckel eingegossenen Inserts ist von Nachteil, dass zur
Herstellung spezielle Aufnahmen für diese Inserts im Werkzeug vorzusehen
sind, dass die Inserts in einem separaten Arbeitsgang in das Werkzeug
eingelegt werden müssen und dass die eingegossenen Inserts nicht wieder
verwendbar sind.
Aus der DE 296 03 159 U1 ist ein Verschlußdeckel, insbesondere für Motor-
und Getriebegehäuse bei Kraftfahrzeugen bekannt, mit durch den Deckel sich
erstreckender Welle, wobei der Deckel eine dynamisch wirkende Dichtung für
die Welle und eine statisch wirkend Dichtung für die Deckelflanschfläche
aufweist. Zur Abdichtung von Bohrungen des abzudichtenden Gehäuses weist
der Verschlußdeckel auf der dem Gehäuse zugewandten Stirnseite aus
Dichtmaterial bestehende, über den Verschlussdeckel vorstehende Auflagen
auf, wobei die Auflagen aus dem gleichen Werkstoff gefertigt sind, wie die
statischen Dichtstreifen und wobei die Auflagen gleichzeitig mit den statischen
Dichtstreifen an den Verschlussdeckel angeformt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gehäuseverschlussdeckel der
eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass dieser einfach vom
Gehäuse demontierbar ist und dass der Gehäuseverschlussdeckel einfach und
kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen von Anspruch 1
gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 nehmen die Unteransprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein Verschlussdeckel für ein Gehäuse vorgesehen,
umfassend eine Aufnahme, in die ein separat erzeugtes Insert mit
Innengewinde einfügbar ist, wobei sich das Innengewinde des in der Aufnahme
angeordneten Inserts koaxial zur Montage- und Demontagerichtung des
Verschlussdeckels erstreckt und wobei in das Innengewinde zur Demontage
des Verschlussdeckels vom Gehäuse ein sich am Gehäuse abstützender, im
Wesentlichen schraubenförmiger Abzieher einschraubbar ist. Hierbei ist von
Vorteil, dass der Verschlussdeckel durch seine integrierte Abziehvorrichtung,
bestehend aus dem Insert mit Innengewinde und dem Abzieher, auch dann mit
geringem Kraftaufwand einfach vom Gehäuse gelöst werden kann, wenn der
Verschlussdeckel am Gehäuse, beispielsweise durch äußere Verunreinigungen
und/oder Dichtungswerkstoffe, zwischen dem Verschlussdeckel und dem
Gehäuse, besonders fest anhaftet. Diese zumeist sehr feste Verbindung wird
bei der Demontage des Verschlussdeckels vom Gehäuse durch die in den
Verschlussdeckel integrierte Abziehvorrichtung mit geringem Kraftaufwand
aufgebrochen. Außerdem ist von Vorteil, dass das Insert nur im Reparaturfall
mit der Aufnahme verbunden wird. Die Serienlieferung des Verschlussdeckels
kann ohne das Insert erfolgen. Die Ersatzteillieferung enthält dann einen neuen
Verschlussdeckel und ein Insert, das zur Demontage des alten
Verschlussdeckels erforderlich ist. Der neue Verschlussdeckel wird dann ohne
das Insert montiert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahme und das Insert
zerstörungsfrei lösbar miteinander in Eingriff bringbar sind (Anspruch 2). Im Anschluss an
die Verwendung des Verschlussdeckels können die Inserts zerstörungsfrei
von/aus der Aufnahme entfernt und mit der Aufnahme eines neuen
Verschlussdeckels verbunden werden. Für Anwendungsfälle, in denen eine
Abziehvorrichtung zur Demontage des Verschlussdeckels vom Gehäuse
nicht erforderlich ist, braucht demgegenüber kein Insert mit der Aufnahme
verbunden zu werden. Dadurch, dass das Insert nur bedarfsweise und erst
nach der Herstellung des Verschlussdeckels mit der Aufnahme verbunden
wird, ist die Herstellung des Verschlussdeckels in fertigungstechnischer und
wirtschaftlicher Hinsicht einfach und kostengünstig durchführbar. Die
Werkzeuge müssen keine Ausnehmungen zur Aufnahme der Inserts
aufweisen. Inserts kommen immer nur dann zur Anwendung, wenn die
Abziehvorrichtung für die Demontage des Verschlussdeckels vom Gehäuse
erforderlich ist. Die Inserts sind nach dem Gebrauch des Verschlussdeckels
wieder verwendbar.
Die Aufnahme und das Insert können kraft- und/oder formschlüssig
miteinander in Eingriff bringbar sein (Anspruch 3). Ein kraftschlüssige Verbindung kann
beispielsweise dadurch erfolgen, dass das Insert in die Aufnahme
eingepresst ist. Zusätzlich oder alternativ besteht die Möglichkeit, die
Aufnahme beispielsweise mit Rasthaken zu versehen, die das Insert
formschlüssig umgreifen. Generell ist es für die Handhabung des
Verschlussdeckels von Vorteil, wenn die Aufnahme und das Insert derart
miteinander verbunden sind, dass die Verbindung selbsttätig aufrecht
erhalten wird, unabhängig davon, in welcher Position der Verschlussdeckel
montiert wird. Ein unerwünschtes Herausfallen des Inserts aus der Aufnahme
wird dadurch vermieden.
Bevorzugt bildet die Aufnahme einen einstückig und materialeinheitlichen
Bestandteil des Verschlussdeckels. (Anspruch 4) Durch den teilearmen Aufbau ist die
Handhabung des Verschlussdeckels vereinfacht.
Die Aufnahme kann im Wesentlichen klammerförmig ausgebildet sein und
zumindest eine Durchbrechung aufweisen, die konzentrisch zum
Innengewinde des montierten Inserts angeordnet ist, wobei der in das
Innengewinde eingeschraubte Abzieher die Durchbrechung durchdringt (Anspruch 5).
Durch Einschieben des Inserts in die Aufnahme werden diese beiden Teile
miteinander verbunden.
Der Verschlussdeckel besteht bevorzugt aus einem polymeren Werkstoff (Anspruch 6).
Hierbei ist von Vorteil, dass der Verschlussdeckel nur ein geringes Gewicht
aufweist und dadurch, im Vergleich zu Verschlussdeckeln aus metallischen
Werkstoffen, einfacher zu handhaben ist. Außerdem ist von Vorteil, dass ein
Verschlussdeckel aus polymerem Werkstoff rostfrei ist.
Das Insert besteht bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff (Anspruch 7). Auch bei
stark am Gehäuse anhaftenden Verschlussdeckeln können entsprechend
große Kräfte zum Lösen des Verschlussdeckels vom Gehäuse mittels des
Inserts übertragen werden, ohne dass das Innengewinde des Inserts einem
messbarem Verschleiß unterliegt. Inserts aus metallischem Werkstoff können
dadurch nahezu beliebig oft wieder verwendet werden.
Der erfindungsgemäße Verschlussdeckel wird nachfolgend anhand der
Fig. 1 bis 6 weiter erläutert. Diese zeigen jeweils in schematischer
Darstellung:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verschlussdeckels in einer Ansicht von vorn,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Verschlussdeckel gemäß Fig. 1,
geschnitten entlang der Linie A-A,
Fig. 3 den Verschlussdeckel aus Fig. 1 in perspektivischer Darstellung
von oben,
Fig. 4 den Verschlussdeckel aus Fig. 3 in einer Ansicht von oben,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verschlussdeckels,
ähnlich dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 3 mit abweichend
gestalteter Aufnahme,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel aus Fig. 5.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verschlussdeckels für ein
Gehäuse 9 gezeigt. Das Gehäuse 9 ist in diesem Ausführungsbeispiel als
Kurbelwellen-Gehäuse einer Verbrennungskraftmaschine ausgebildet. Das
Gehäuse 9 wird dabei von der als Kurbelwelle ausgebildeten Welle 8
durchdrungen, wobei das Geberrad 7 auf der dem Gehäuse 9 abgewandten
Seite des Verschlussdeckels drehbeweglich zum Verschlussdeckel angeordnet
und drehfest auf die Welle 8 aufgepresst ist. Zur Erfassung von Drehzahl
und/oder Drehwinkel der Welle 8 ist das Geberrad 7 an einem hier nicht
dargestellten, mit dem Verschlussdeckel verbundenen Sensor vorbeiführbar.
Neben den üblichen Bohrungen 10 zur Befestigung des Verschlussdeckels am
Gehäuse 9 mit hier nicht dargestellten Schrauben, weist der Verschlussdeckel
eine Aufnahme 1 auf, in die ein separat erzeugtes und mit einem Innengewinde
3 versehenes Insert 2 einfügbar ist. Das Innengewinde 3 erstreckt sich koaxial
zur Montage und Demontagerichtung 4 des Verschlussdeckels.
In Fig. 1 ist der Verschlussdeckel während seiner bestimmungsgemäßen
Verwendung an einem Gehäuse 9 montiert dargestellt.
Das Insert 2 mit dem Innengewinde 3 ist in der Aufnahme 1 des
Verschlussdeckels angeordnet und wird beispielsweise durch eine leichte
elastische Vorspannung in dieser gehalten. Die Aufnahme 1 ist klammerförmig
ausgebildet und weist, wie in Fig. 2 dargestellt, zwei Durchbrechungen 6.1, 6.2
auf, die sich axial beiderseits stirnseitig an das Innengewinde 3 anschließen.
Der Verschlussdeckel und die einstückig mit dem Verschlussdeckel
ausgebildete Aufnahme 1 bestehen aus einem polymeren Werkstoff.
Auf die Welle 8 ist das Geberrad 7 aufgepresst, wobei die Welle 8 und das
Geberrad 7 drehfest miteinander verbunden sind. Wird der Verschlussdeckel
vom Gehäuse 9 demontiert, wird durch den Abzieher 5 rechtzeitig das
Geberrad 7 von der Welle 8 abgezogen.
Das Insert 2 zur Demontage des Verschlussdeckels wird nur im Reparaturfall in
die Aufnahme 1 eingelegt, wobei der neue Verschlussdeckel ohne Insert 2
montiert wird. Die Ersatzteillieferung für den Verschlussdeckel kann ein Insert 2
und den Verschlussdeckel selbst enthalten.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus Fig. 1 entlang des Schnitts A-A gezeigt.
Zur Demontage des Verschlussdeckels vom Gehäuse 9 wird der Abzieher 5,
der in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Schraube gebildet ist, in das
Innengewinde 3 des Inserts 2 eingeschraubt und durchdringt dabei die beiden
Durchbrechung 6.1, 6.2 der Aufnahme 1. Nachdem der Abzieher 5 die dem
Verschlussdeckel zugewandte Oberfläche des Gehäuses 9 anliegend berührt,
hebt sich der Verschlussdeckel bei weiterem Hineindrehen des Abziehers 5 in
das Innengewinde 3 vom Gehäuse 9 ab. Wird der demontierte
Verschlussdeckel beispielsweise durch einen neuen Verschlussdeckel ersetzt,
kann das Insert 2 aus dem alten Verschlussdeckel zerstörungsfrei
herausgenommen und in die Aufnahme 1 des neuen Verschlussdeckels
eingesetzt werden.
In Fig. 3 ist das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Die Aufnahme 1 mit den beiden Durchbrechung 6.1, 6.2 ist einstückig
und materialeinheitlich mit dem Verschlussdeckel ausgeführt, wobei die
Aufnahme 1 das hier nicht dargestellte Insert 2 mit Ausnahme seiner Oberseite
vollständig umschließt.
In Fig. 4 ist der Verschlussdeckel aus Fig. 3 in einer Draufsicht gezeigt. Das
Insert 2 wird im Anschluss an die Herstellung des Verschlussdeckels von oben
in die Aufnahme 1 eingesetzt.
In Fig. 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Verschlussdeckels gezeigt,
das sich nur im Bereich der Aufnahme 1 von dem zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiel unterscheidet. Das hier nicht dargestellte Insert 2 ist von
einer U-förmig ausgebildeten, axial in Richtung des Gehäuses 9 offenen
Aufnahme 1 umschlossen. Das hier nicht dargestellte Insert 2 berührt bei
montiertem Verschlussdeckel in axialer Richtung einerseits die Aufnahme 1
und in axialer Richtung andererseits das hier nicht dargestellte Gehäuse 9.
In Fig. 6 ist das Ausführungsbeispiel aus Fig. 5 von oben gezeigt.
Claims (7)
1. Verschlussdeckel für ein Gehäuse (9), umfassend zumindest eine
Aufnahme (1), in die ein separat erzeugtes Insert (2) mit Innengewinde (3)
einfügbar ist, wobei sich das Innengewinde (3) des in der Aufnahme
angeordneten Inserts (2) koaxial zur Montage- und Demontagerichtung (4)
des Verschlussdeckels erstreckt und wobei in das Innengewinde (3) zur
Demontage des Verschlussdeckels vom Gehäuse (9) ein sich am
Gehäuse (9) abstützender, im Wesentlichen schraubenförmiger Abzieher
(5) einschraubbar ist.
2. Verschlussdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aufnahme (1) und das Insert (2) zerstörungsfrei lösbar miteinander in
Eingriff bringbar sind.
3. Verschlussdeckel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufnahme (1) und das Insert (2) kraft- und/oder
formschlüssig miteinander in Eingriff bringbar sind.
4. Verschlussdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufnahme (1) einen einstückig und
materialeinheitlichen Bestandteil des Verschlussdeckels bildet.
5. Verschlussdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufnahme (1) im Wesentlichen klammerförmig
ausgebildet ist und zumindest eine Durchbrechung (6) aufweist, die
konzentrisch zum Innengewinde (3) des montierten Inserts (2) angeordnet
ist und dass der in das Innengewinde (3) eingeschraubte Abzieher (5) die
Durchbrechung (6) durchdringt.
6. Verschlussdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass der Verschlussdeckel aus einem polymeren
Werkstoff besteht.
7. Verschlussdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass das Insert (2) aus einem metallischen Werkstoff
besteht.
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